Titel: Verbesserungen an den Apparaten zum Heizen, Wärmen und Ventiliren von Häusern, Zimmern, Schiffen und Bergwerken, worauf sich Eduard Garsed, Gentleman zu Homerton in der Grafschaft Middlesex, und Alfred Robinson, Kaufmann zu Mile End in derselben Grafschaft, am 22. Junius 1832 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 48, Jahrgang 1833, Nr. XXXIV., S. 189
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XXXIV. Verbesserungen an den Apparaten zum Heizen, Waͤrmen und Ventiliren von Haͤusern, Zimmern, Schiffen und Bergwerken, worauf sich Eduard Garsed, Gentleman zu Homerton in der Grafschaft Middlesex, und Alfred Robinson, Kaufmann zu Mile End in derselben Grafschaft, am 22. Junius 1832 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts, Conjoin. Series. Februar 1833, S. 49. Mit Abbildungen auf Tab. III. Verbesserungen an den Apparaten zum Heizen etc. Die unter obigem Titel patentirte Erfindung besteht in einer eigenen Einrichtung eines Ofens mit Luftzuͤgen, durch welche die Patenttraͤger eine sehr rasche Circulation einer Luft erzeugen, die auf irgend einen beliebigen, zum Erwaͤrmen von Zimmern oder zum Troknen verschiedener Fabrikate geeigneten Grad von Hize gebracht worden. Der ganze Apparat besteht aus mehreren Reihen hohler Roͤhren, durch welche die atmosphaͤrische Luft gehen kann, waͤhrend die aͤußere Oberflaͤche dieser Roͤhren durch die Flamme und die im Ofen und in den Feuerzuͤgen erzeugten heißen Daͤmpfe erhizt wird. Die beigefuͤgte Zeichnung gibt verschiedene Ansichten dieses Ofens mit seinen Luftroͤhren. Fig. 20 ist ein Fronteaufriß des Ofens, woran zwei Ofenthuͤrchen sichtbar, die zum Verschließen der Oeffnung der Feuerstellen dienen. Fig. 21 ist ein Laͤngendurchschnitt des Inneren des Ofens, woran der vordere Theil Fig. 20 als weggenommen gedacht ist. Es sind hier 4 Reihen von Roͤhren a, b, c, d sichtbar, von denen jede wieder aus mehreren Seite an Seite und horizontal neben einander gelegten Roͤhren besteht. Fig. 22 gibt eine horizontale Ansicht des Ofens, an welcher der Scheitel des Ofens als abgenommen gedacht ist, so daß man die obere Roͤhrenreihe ddd und auch einen kleinen Theil der zweiten Roͤhrenreihe cc daraus ersieht. Fig. 23 ist ein Querdurchschnitt des Ofens, woran man alle die einzelnen Roͤhren, aus welchen jede Reihe besteht, so wie die durch die Stellung der Roͤhren gebildete Zigzag-Richtung des Feuerzuges ersieht. Die einzelnen, gußeisernen, und an ihren Enden mit Bloͤken versehenen Roͤhren sind auf die in Fig. 21 und 23 dargestellte Weise uͤber einander aufgeschichtet. Um die Capacitaͤt oder den Rauminhalt der Feuerzuͤge nach Belieben erweitern zu koͤnnen, kann man Ziegelsteine oder Eisenstangen zwischen die Bloͤke einer jeden Roͤhrenreihe bringen. Saͤmmtliche Roͤhren sind, wie man in Fig. 23 sieht, hohl und an beiden Enden offen, damit die atmosphaͤrische Luft frei durch dieselben ziehen kann. Die Luft, welche erhizt werden soll, kann durch irgend welche geeignete Vorrichtungen an das eine Ende einer jeden Roͤhre geleitet, und an dem anderen Ende in eine Kammer entleert werden, von der Leitungsroͤhren an die verschiedenen zu heizenden Orte fuͤhren; oder man kann, wie dieß z.B. in Fig. 21 bei e sichtbar ist, die atmosphaͤrische Luft durch einen Leitungscanal e in die Kammern f und g leiten. Aus diesen Kammern oder Behaͤltern wird die Luft in der von den Pfeilen angedeuteten Richtung in die Roͤhren gelangen, und nachdem sie auf ihrem Wege durch diese erhizten Roͤhren selbst erhizt worden, an dem entgegengesezten Ende der Roͤhren gleichfalls in der durch die Pfeile ausgedruͤkten Richtung in das Gemach entweichen, in welchem sich der Ofen befindet. Fuͤr den Fall, daß man es zwekmaͤßig findet, den Ofen in der Mitte eines Gebaͤudes zu erbauen, ist es besser, wenn man die erhizte Luft nach beiden Enden treibt, wo man dann an den beiden gegenuͤber liegenden Seiten des Ofens die Luftkammern oder Luftbehaͤlter f und g anzubringen hat, damit, wie man dieß in Fig. 22 sieht, jede dieser Kammern einen Theil der Roͤhren mit Luft fuͤlle, und damit die erhizte Luft aus der einen Haͤlfte der Roͤhren gegen die rechte, aus der anderen Haͤlfte hingegen gegen die linke Seite des Gebaͤudes trete. Die Vorder- und Hinter-Platte des Ofens sind durch Bolzen und Schraubenmuttern, wie man sie in hhhh sieht, an einander befestigt. Der Patenttraͤger beschrankt sich jedoch nicht auf diese einzige Art und Weise den Ofen zu erbauen, da man denselben eben so gut aus Baksteinen, als aus Eisen verfertigen kann; eben so wenig beschrankt er sich auf irgend eine Zahl von Roͤhren, die er in jeder Reihe anbringt, oder auf irgend eine Dimension und Dike der Roͤhren. Am besten ist es jedoch nach seiner Meinung, wenn man den dem Feuer zunaͤchst liegenden Roͤhren die groͤßte Dike gibt. Als seine Erfindung erklaͤrt der Patent-Traͤger endlich die Einrichtung der hohlen, an beiden Enden offenen, und innerhalb eines Ofens in horizontalen Reihen gelegten Roͤhren, deren aͤußere Oberflaͤche, zum Behufe der Verduͤnnung der Luft in denselben und zur Erzeugung einer raschen Stroͤmung der Luft durch diese Roͤhren, durch die Flamme des Feuers und durch die in dem Ofen und in den Feuerzuͤgen erzeugten Daͤmpfe erhizt wird. Die Temperatur der aus diesen Roͤhren austretenden Luft wird uͤbrigens ganz auf die gewoͤhnliche Weise dadurch regulirt, daß man die Oeffnung des Rauchfanges des Ofens durch einen Dampfer groͤßer oder kleiner macht.

Tafeln

Tafel Tab. III
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