Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 48, Jahrgang 1833, Nr. LXIV., S. 308
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LXIV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 23. Maͤrz bis 15. April 1833 in England ertheilten Patente. Dem Joshua Horton, Dampfkessel-Fabrikant am Taylors Dock, Birmingham: auf eine Verbesserung in der Verfertigung schmiedeiserner Ketten, die zu mannigfaltigen Zweken anwendbar ist. Dd. 23. Maͤrz 1833. Dem John Joyce, Gentleman in South Row, New Road, St. Pancras, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Verfertigung von Naͤgeln. Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 28. Maͤrz 1833. Dem John White, Mechaniker und Eisengießer in der Stadt Southampton: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Heben des Wassers und anderen Zweken, die durch Dampf oder andere Kraͤfte getrieben werden. Dd. 28. Maͤrz 1833. Dem Charles Terry, Kaufmann in Shoe Lane, in der City von London: auf Verbesserungen im Gerben der Haͤute und Felle. Dd. 28. Maͤrz 1833. Dem John Obadiah Newell Rutter, Weinhaͤndler in Lymington, in der Grafschaft Southampton: auf ein verbessertes Verfahren Hize zu erzeugen, zum Heizen der Kessel und Retorten, so wie zu anderen Zweken. Dd. 30. Maͤrz 1833. Dem William Shilton, Maschinist in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf einen verbesserten Apparat zum Hauen der Feilen und Raspeln. Dd. 3. April 1833. Dem Edward Boys jun., Gentleman in Rochester, in der Grafschaft Kent: auf einen Apparat, um Ungluͤk zu verhindern, wenn Wagen Huͤgel herabfahren oder sich in anderen gefaͤhrlichen Lagen befinden. Dd. 4. April 1833. Dem George Rodgers, Kaufmann in Sheffield, in der Grafschaft York, und John Tatam, Gaͤrtner in Hilton, in der Grafschaft Derby: auf einen verbesserten Knopf. Dd. 4. April 1833. Dem Joseph Gibbs, Mechaniker in Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf sein Verfahren und seine Vorrichtungen, um gewisse Gemaͤlde zur Schau auszustellen. Dd. 4. April 1833. Dem John Ericsson, mechanischem Ingenieur in Albany Street, Regents Park, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Maschine zur Erzeugung von Triebkraft, wobei man mehr Kraft durch eine gegebene Menge Brennmaterial erhaͤlt, als bisher der Fall war. Dd. 4. April 1833. Dem Claude Marie Hilaire Molinard, Kaufmann in Bury Street, St. Mary Axe, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an mechanischen Webestuͤhlen. Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 9. April 1833. Dem George Washington Wildes, Kaufmann in Coleman Street, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden und Bearbeiten des Marmors und anderer Steine. Dd. 15. April 1833. Dem James Smith jun. und Francis Smith, beide Mechaniker in Radford, bei Nottingham: auf Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnetspizen. Dd. 15. April 1833. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1833, S. 319) Verzeichniß der vom 1. bis 24. Mai 1819 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des John Pinchback, Muͤhlenbaumeisters in Atherstone, Warwickshire: auf sein Verfahren eine Maschine zum Fangen der Fliegen und Wespen zu verfertigen, Dd. 1. Mai 1819. Des Robert Lopland, Kaufmanns in Liverpool, Lancashire: auf eine neue Verbindung von Apparaten, um dadurch Kraft zu erlangen. Dd. 1. Mai 1819. Des Uriah Haddock, Chemikers in Mile End, Middlesex: auf ein Verfahren Leuchtgas aus Steinkohlen zu bereiten, welches reiner als bei der bisher befolgten Methode gewonnen wird. Dd. 1. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVII. S. 332.) Des William Sawbridge, Webstuhlfabrikant und Bandweber in White Friars Lane, St. Michael, Coventry: auf Verbesserungen an mechanischen Webstuͤhlen zum Weben von gemusterten Baͤndern. Dd. 6. Mai 1819. Des Henry Booth, Kaufmanns in Liverpool, Lancaster: auf ein Verfahren Bothe und andere Fahrzeuge vorwaͤrts zu treiben. Dd. 6. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVI. S. 129.) Des John Lowder, Architecten in Walcot, Somersetshire: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Zubereiten des Flachses, Hanfes und anderer Faselstoffe. Dd. 8. Mai 1819. Des James Mason, Kaufmanns in Birmingham, Warwickshire: auf ein Verfahren die Ruder von Bothen, Barken, Schiffen und anderen Fahrzeugen zu treiben. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Mai 1819. Des Sarah Thompson, Korkfabrikant in Rotherhithe, Surrey: auf eine Maschine zum Korkschneiden. Dd. 15. Mai 1819. Des Edward Wall, Gentleman in Minchinhampton, Gloucestershire: auf Verbesserungen an Postkutschen und anderen Wagen. Dd. 18. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVI. S. 205.) Des George Atkins, Gentleman in Hornsey Road, Islington, Middlesex: auf ein Instrument, um die Abweichungen des Compasses zu bestimmen, er nennt es meridian declination dial. Dd. 18. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVI. S. 1.) Des William Rutt, Druker und Stereotypengießer in Shacklewell, Middlesex: auf Verbesserungen an Drukerpressen, die sich aber nicht auf den Schwaͤrzungsapparat erstreken. Dd. 24. Mai 1819. Des Tar Cowper, Tischler in Weston by Weeden, Northamptonshire: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 18. Mai 1819. Des James Hollingrake, Mechaniker in Manchester, Lancashire: auf Verbesserungen im Gießen und Formen der Metalle. Dd. 15. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 162.) Des John Thomas Barry, Chemikers und Droguisten im Plough Court, Lombart Street, London: auf verbesserte Apparate zur Destillation, zum Abdampfen und Austroknen, so wie zur Bereitung von Farben. Dd. 24. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVIII. S. 257.) (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1823, S. 317.) Programm der von der Société d'encouragement pour l'industrie nationale in der General-Sizung vom 26sten December 1832 fuͤr die Jahre 1833, 1834, 1835 und 1837 ausgeschriebenen Preise. Preise fuͤr das Jahr 1833. Chemische Kuͤnste. 1. Preis von 3000 Franken fuͤr die Entdekung und Ausbeutung von Steinbruͤchen, welche Steine zum Steindruke liefern. 2. Preis von 2000 Franken fuͤr die Fabrikation kuͤnstlicher Steine, die die lithographischen Steine zu ersezen im Stande sind. 3. Preis von 1000 Franken fuͤr die Uebertragung alter Kupferstiche auf lithographische Steine. 4. Preis von 2400 Franken fuͤr Entdekung eines Verfahrens, mittelst dessen man die Verfaͤlschung des Getreidemehls mit dem Erdaͤpfel-Sazmehle erkennen kann. 5. Preis von 6000 Franken fuͤr die Entdekung eines Verfahrens, durch welches das Saz- oder Staͤrk-Mehl die Eigenschaft erhaͤlt ein Brod zu geben, welches eben so gut geht oder gaͤhrt, wie das Brod aus Waizenmehl. Oekonomische Kuͤnste. 6. Preis von 5000 Franken auf Austroknung des Fleisches. Akerbau. 7. 2 Preise (einer von 5000 und einer von 1500 Franken) fuͤr Bepflanzung abschuͤssiger Gruͤnde. Preise, welche auf das Jahr 1833 verschoben wurden. Mechanische Kuͤnste. 8. 5 Preise (von 2000, 4000, 3000, 2000 und 2500 Franken) fuͤr Fabrikation von Roͤhren zu Wasserleitungen. 9. Preis von 2000 Franken auf Erzeugung von Ziegeln aller Art mit Maschinen. 10. Preis von 1000 Franken fuͤr eine Handmuͤhle zum Schaͤlen der Huͤlsenfruͤchte. Chemische Kuͤnste. 11. Preis von 3000 Franken fuͤr Fabrikation von Flaschen fuͤr schaͤumende Weine. 12. 3 Preise (von 1500, 1200 und 1500 Franken), fuͤr die Verfertigung von metallenen Ruͤstungen und Amianth-Geweben, um gegen die Wirkung der Flammen zu schuͤzen, und fuͤr ein Verfahren, wodurch organische Gewebe unverbrennlich gemacht werden koͤnnen. 13. Preis von 3000 Franken fuͤr Errichtung einer Fabrik im Großen zur Erzeugung von feuerfesten Schmelztiegeln. 14. 2 Preise fuͤr Verbesserungen im Steindruke. (Naͤmlich ein Preis von 600 Franken fuͤr die beste Vorschrift zur Verfertigung der vorzuͤglichsten lithographischen Kreide, wie im Polytechnischen Journal Bd. XXIII. S. 281; und ein Preis von 1500 Franken fuͤr irgend ein Mittel, um die Schwaͤrze auf die Steine aufzutragen, welches von der Walze verschieben und von den Nachtheilen derselben frei ist, wie im Polytechnischen Journal Bd. XLI. S. 462.) 15. Preis von 2000 Franken fuͤr den Steindruk mit Farben. 16. 3 Preise fuͤr Verbesserungen an dem Baue der Oefen. (Diese Preis-Aufgaben sind dieß Mahl auf folgende Weise gestellt: 1) Ein Preis von 3000 Franken fuͤr den Verfasser einer Abhandlung, durch welche der Bau der zur Oxydation der Metalle dienenden Oefen auf einen hohen Grad von Vollkommenheit gebracht wird. 2) Ein Preis von 3000 Franken fuͤr denjenigen, der die beste Art die zum Schmelzen der Metalle und Reduciren der Metalloxyde bestimmten Oefen zu bauen lehrt. 3) Ein Preis von 4000 Franken fuͤr denjenigen, der einen Apparat vorlegt, mit welchem sich am Besten Dampf von einem Druke von zwei Atmosphaͤren erzeugen laͤßt, oder fuͤr einen Apparat, der am Vorteilhaftesten Dampf von 3 Atmosphaͤren Druk erzeugt; oder endlich fuͤr einen Apparat, der sich am Besten zum Eindampfen von Fluͤssigkeiten, in denen Salze oder andere Koͤrper enthalten sind, eignet.) 17. Preis von 2000 Franken fuͤr eine Substanz, die den Tischleim oder die Hausenblase zu ersezen vermag. 18. Preis von 2400 Franken fuͤr eine andere Spiegel-Belegung als die bisher bekannten. 19. Preis von 3000 Franken fuͤr Entdekung eines Metalles oder einer Legirung, welche sich nicht so leicht wie Stahl und Eisen oxydirt, und welche an den zur Zerkleinerung der weichen Nahrungsmittel bestimmten Maschinen anwendbar ist. 20. Preis von 1200 Franken fuͤr Reinigung von Rinden, aus denen Papier verfertigt wird. Oekonomische Kuͤnste. 21. Preis von 2000 Franken fuͤr Aufbewahrung des Eises. Akerbau. 22. Preis von 1500 Franken fuͤr Anpflanzung von, Papier-Maulbeerbaͤumen. Preise fuͤr das Jahr 1834. Mechanische Kuͤnste. 23. Preis von 3000 Franken fuͤr die Fabrikation von Naͤhnadeln. Chemische Kuͤnste. 24. Preis von 5000 Franken fuͤr die Beschreibung der Verfahrungsarten zum Bleichen der Zeuge, welche zur Fabrikation der Indiennen bestimmt sind; ferner der Zubereitung der Farben und ihrer Anwendung, und endlich aller Maschinen, welche zu diesen verschiedenen Arbeiten benuzt werden. 25. Preis von 2000 Franken fuͤr die Fabrikation von chinesischem Papiere. 26. 2 Preise (einen von 6000 und einen von 3000 Franken) fuͤr die Entdekung eines Verfahrens, nach welchem sich der Kleber bei der Staͤrke-Fabrikation vortheilhaft sammeln, und das Wasser der Staͤrke und Staͤrkmehl-Fabriken benuzen laͤßt. (Die Fabrikation der Staͤrke aus dem Getreide-Mehle erfordert, so wie sie gegenwaͤrtig uͤblich ist, die Zersezung des Klebers durch die faule Gaͤhrung, wenn sich das Staͤrkmehl von demselben abscheiden soll. Ließe sich die Staͤrke aber aus eine wohlfeile Weise von dem Kleber abscheiden, ohne daß lezterer dadurch eine Veraͤnderung erlitte, so waͤre dieß von hoͤchster Wichtigkeit, indem man auf diese Weise eine betraͤchtliche Menge einer aͤußerst nuͤzlichen Substanz erhalten wuͤrden einer Substanz, deren Anwendung einst noch von außerordentlichem Interesse werden duͤrfte. Die Gesellschaft gibt den Concurrenten keine weiteren Winke hieruͤber, sondern laͤßt deren Forschungs-Geiste das weiteste Feld geoͤffnet. Das Ablauf-Wasser, welches sich in den Staͤrke-Fabriken ergibt, man mag die Staͤrke aus Getreide oder aus Erdaͤpfeln gewinnen, erzeugt sehr viele Unannehmlichkeiten und selbst schaͤdliche Einfluͤsse, wenn es nicht sogleich in fließendes Wasser geleitet werden kann. Durch ein Verfahren, in Folge dessen sich dieses Ablaufwasser weiter verwenden, in Folge dessen sich der in ihm enthaltene Kleber oder Eiweißstoff gewinnen ließe, wuͤrde nicht nur vielen Fabriken, sondern auch den ganzen Umgegenden, in denen sich solche Fabriken befinden, einer der groͤßten Dienste erwiesen werden. Die Erdaͤpfell-Staͤrkmehl-Fabrikation gewinnt von Tag zu Tag an Ausdehnung und Wichtigkeit, und doch wurde bisher noch auf keine Weise den Nachtheilen gesteuert, die sie nothwendig mit sich fuͤhrt. Die Gesellschaft sezt daher fuͤr die gelungenste Loͤsung der ersten Aufgabe einen Preis von 6000, fuͤr jene der zweiten Aufgabe hingegen einen Preis von 3000 Franken aus, welche beide im Jahre 1834 zuerkannt werden sollen. Die Abhandlungen und sonstigen als Beleg dienenden Gegenstaͤnde muͤssen vor dem 1sten October 1833 eingesendet werden.) 27. Preis von 4000 Franken auf die Fabrikation von wohlfeilen Kerzen. (Die schoͤnen Arbeiten uͤber die fetten Koͤrper, welche wir den HH. Chevreul und Braconnot verdanken, haben uns schon vor vielen Jahren gelehrt, daß diese Koͤrper aus zwei, in ungleichem Grade schmelzbaren Substanzen bestehen, und daß dieselben durch Verseifung in Koͤrper umgewandelt werden koͤnnen, welche gleichfalls als Brennmaterial dienen koͤnnen, und dabei minder leicht fluͤssig sind, als die Verbindungen, aus denen sie dargestellt wurden. Schon seit den ersten Resultaten der Chevreul'schen Forschungen erkannte man die Moͤglichkeit, die Margarin- und Stearin-Saͤure, die an Haͤrte dem Wachse beinahe gleichkommen, und die sich auch in Hinsicht auf Schmelzbarkeit und Geruchlosigkeit dieser lezteren Substanz naͤhern, zur gewoͤhnlichen Beleuchtung zu benuzen. Dessen ungeachtet hatten aber die ersten Versuche, die man anstellte, nicht das gewuͤnschte Resultat, und die aus diesen Saͤuren verfertigten Kerzen konnten erst dann mit den uͤbrigen bekannten Beleuchtungsmitteln in Concurrenz treten, nachdem Hr. Cambacérès durch seine geflochtenen Dochte der zu leichten und schnellen Einsaugung der Saͤure, die bei den gewoͤhnlichen Dochten Statt fand, abgeholfen, und nachdem derselbe auch den Stearin-Kerzen den großen Vorzug der Wachskerzen, d.h. des Brennens ohne gepuzt werden zu muͤssen, gesichert hatte. Seit dieser Zeit wurden die Margarin-Kerzen nun noch auf verschiedene Weise vervollkommnet: eine der vorzuͤglichsten Verbesserungen derselben besteht namentlich in dem Wachs-Ueberzuge, den man ihnen gab, um das Ablaufen derselben zu verhindern. Man darf es daher heut zu Tage als ausgemacht betrachten, daß sich aus der Margarin-Saͤure Kerzen verfertigen lassen, die mit den besten Wachskerzen einen Vergleich auszuhalten im Stande sind. Die Margarin-Saͤure ist jedoch nicht die einzige Substanz, welche sich zur Kerzen-Fabrikation verwenden laͤßt; die Versuche des Hrn. Poutet zu Marseille und die noch neueren Untersuchungen des Hrn. Boudet des Sohnes, ergaben, daß gewisse Salze und gewisse Saͤuren, wie z.B. die salpeterige und schwefelige Saͤure, die Eigenschaft besizen, die Oehle und die Fette in fette Substanzen von weit geringerem Grade von Schmelzbarkeit umzuwandeln; ja seit langer Zeit benuzte man die Salpetersaͤure bereits, um dem Talge mehr Festigkeit und Haͤrte zu geben. In neuester Zeit endlich fuͤhrten die Entdekung des Parafins und das tiefere Studium der verschiedenen Producte der Destillation des Holzes, der Steinkohle und des bituminoͤsen Schiefers zu verschiedenen, neuen, festen Substanzen, die sowohl ihrer Zusammensezung, als ihren Eigenschaften nach, zu der in Frage stehenden Beleuchtungs-Methode geeignet zu seyn scheinen. Die Umwandlung der festen Koͤrper, so wie sie in der Natur vorkommen, in Producte, welche besser zur Beleuchtung geeignet sind, ist in vielen Faͤllen ohne große Kosten moͤglich, der Talg liefert ein Gemisch von Oehl-Saͤure, Margarin- und Stearin-Saͤure, welches an Gewicht beinahe dem Gewichte des Talges gleichkommt.Margarin-SaͤureOehl-SaͤureGlycerinSumme100 Theile Stearin geben7818,48,5104,9100 Theile Olein gehen20,0875,929,80105,8A. d. O. Die Oehlsaͤure ist ein Product, welches sich wenigstens um denselben Preis, wie der Talg in den Handel bringen lassen muß, um zur Seifen-Fabrikation, zu der sie sich vorzuͤglich eignet, verwendet werden zu koͤnnen. Es laͤßt sich daher annehmen, daß die Margarin-Saͤure, welche man zu Kerzen verwenden kann, nicht viel theurer zu stehen kommt, als der Talg. Die ganze Frage dreht sich mithin, was die Ersparniß betrifft, auf die Reduction der Fabrikations-Kosten. Die Gesellschaft bietet mithin demjenigen, der wenigstens 2000 Kilogrammen solcher Kerzen im Preise zu 2 Francs per Kilogramme in den Handel bringt, einen Preis von 4000 Franken. Diese Kerzen muͤssen jedoch: 1) bei gleichem Gewichte wenigstens eben so viel Licht geben und eben so lang brennen, wie gewoͤhnliche Wachskerzen; 2) sie muͤssen brennen ohne gepuzt werden zu muͤssen; 3) sie duͤrfen keinen unangenehmen Geruch oder Rauch verbreiten; 4) sie duͤrfen nicht staͤrker ablaufen, als die Wachs- oder Wallrath-Kerzen, und 5) endlich, sie muͤssen sich hart und troken anfuͤhlen, und, woraus sie immer bestehen moͤgen, nicht unter 50° zum Schmelzen kommen. Die Muster und Zeugnisse, so wie die Beschreibungen der befolgten Methoden muͤssen vor dem 1sten October 1833 eingesendet werden; die Preise-Erkennung erfolgt in der Generalversammlung des zweiten Halbjahres des Jahres 1834.) Oekonomische Kuͤnste. 28. Preise von 1500 und 4000 Franken fuͤr die Errichtung von Runkelruͤben-Zuker-Fabriken mit landwirtschaftlichen Unternehmungen verbunden. Preise, welche auf das Jahr 1834 verschoben wurden. Mechanische Kuͤnste. 29. 8 Preise (jeder zu 12,000 Franken) fuͤr Mittel zur Sicherstellung gegen die Explosionen der Dampfkessel und Dampfmaschinen. Chemische Kuͤnste. 30. Preis von 6000 Franken fuͤr die Verbesserung von Eisen-Gußwerken. Oekonomische Kuͤnste. 31. Preis von 3000 Franken fuͤr Fabrikation von Gefaͤßen, in welchen sich Nahrungsmittel durch mehrere Jahre unveraͤndert aufbewahren lassen. Preis auf das Jahr 1835. 32. Preis von 1500 Franken fuͤr die Bestimmung der Wirkung des Kalkes als Duͤnger. Preis auf das Jahr 1837. 33. Drei Preise, jeder zu 500 Franken, fuͤr den Anbau der Foͤhre (Pinus sylvestris L.), der schottischen Foͤhre (Pinus rubra Mill.) und der corsicanischen Foͤhre (Pinus altissima L. oder P. Laricio Lam.) Das dießjaͤhrige Programm enthaͤlt außer den bei beiden neuen Preis-Aufgaben angegebenen durchaus keine neuen Details, so daß es sich selbst uͤberall auf die fruͤheren Programme bezieht, die unseren Lesern bereits auch aus dem Polytechnischen Journale bekannt sind. Die allgemeinen Bedingungen sind gleichfalls aus den fruͤheren Programmen bekannt; wir bemerken daher nur, daß Alles, was zur Bewerbung um Preise, die im Jahre 1833 zuerkannt werden sollen, bestimmt ist, vor dem 1sten Julius 1833, das hingegen, was auf Preise des Jahres 1834 Bezug hat, vor dem 1sten October 1833 an den Sekretaͤr der Gesellschaft, rue du Bac No. 42, Hôtel de Boulogne eingesendet werden muß. Die Summe der hier ausgeschriebenen Preise belaͤuft sich auf 141,300 Fr., zu denen die Baͤker-Innung 2400, die Regierung hingegen gar nichts, beitrug. Ueber Perkins's neuen Dampfkessel. Man hat kuͤrzlich in den englischen Blaͤttern allgemein angekuͤndigt gelesen, daß die Versuche, welche mit dem neuen Dampfkessel des Hrn. Perkins' auf der Liverpool-Manchester-Eisenbahn angestellt wurden, innerhalb 360 Tagen eine Ersparniß von 40 Tonnen Brennmaterial ergaben. Dem ist aber nicht so, denn Hr. Stephenson jun., ein Mitglied der benannten Eisenbahn-Compagnie, erklaͤrte in der am 26. Februar l. J. gehaltenen Sizung der Civil Engineers Institution, daß die Versuche mit den neuen Patent-Circulatoren noch nicht weit genug fortgesezt worden seyen, um uͤber die Vortheile derselben absprechen zu koͤnnen; daß sich bisher noch, keine Ersparung an Brennmaterial aus diesen Versuchen ergeben habe; daß aber, wie es scheint, die Abnuͤzung der Kesselplatten durch die Perkins'sche Erfindung um Vieles vermindert werden duͤrfte. (Mechanics' Magazine. No. 503.) Dampfbothe vermindern die Menge der Schiffe. Der Vortheil, den die Zugdampfbothe beim Landen und Absegeln der Segelschiffe in so hohem Grade gewaͤhren, faͤngt an immer allgemeiner und mehr gefuͤhlt zu werden. Ein Mitglied der Civil Engineer's Institution, welches selbst Eigenthuͤmer eines Kohlenschiffes ist, bemerkte in einer der lezten Sizungen dieser Gesellschaft, daß sein Schiff nun in Folge der Huͤlfe, welche die Zugdampfbothe leisten, jaͤhrlich seine uͤbliche Fahrt 45 Mal zuruͤklegen kann, waͤhrend es fruͤher dieselbe nur 9 bis 10 Mal zu vollbringen im Stande war. Hieraus folgt nothwendig, daß gegenwaͤrtig 2 Schiffe dasselbe leisten koͤnnen, als fruͤher drei. Duͤrfte in diesem Umstande allein nicht schon ein hinreichender Grund dafuͤr zu finden seyn, warum die Thaͤtigkeit auf den Schiffswerften Englands seit der allgemeineren Verbreitung der Dampfbothe immer geringer und geringer wird? (Mechanics' Magazine. No. 503.) Neue Versuche mit dem Kupferbeschlage der Schiffe. Man hat kuͤrzlich das zur koͤnigl. englischen Marine gehoͤrige Schiff Prince Regent auf der einen Seite mit Kupferplatten beschlagen, so wie dieselben aus den Strekwerken kamen, an der anderen Seite hingegen mit Platten, welche einige Zeit uͤber in eine sehr starke Salzlake geweicht worden waren. Man machte diesen Versuch, weil man hofft, daß das Metall durch leztere Behandlung nachgiebiger und leichter an den Waͤnden zu befestigen seyn wuͤrde, ohne dabei an Dauerhaftigkeit zu verlieren. Ebenso hat man kuͤrzlich den ganzen Kiel der Kriegs-Sloop Hyacinth mit Kupfer statt mit Blei beschlagen. (Mechanics' Magazine. No. 501, S. 400.) Young's verbesserter Compaß fuͤr Feldmesser. Die Verbesserungen, welche Hr. William J. Young zu Philadelphia an dem Compasse fuͤr Feldmesser anbrachte, und welche auch am 17. Januar 1832 patentirt wurden, sind zweifach. Die erste besteht darin, daß er die Compaßplaͤtte doppelt machte, so daß sich diese beiden Platten auf einander umdrehen. Der Ring des Compasses ist auf die gewoͤhnliche Weise eingetheilt; ebenso ist auch die untere Platte in Grade und Theile von Graden getheilt, die jedoch mit Ausnahme eines einzigen, durch eine Oeffnung in dem Rande der oberen Platte sichtbaren Punktes verborgen sind. In dieser Oeffnung ist ein Vernier oder Nonius angebracht, der so graduirt ist, daß er die Eintheilungen auf der unteren Platte in irgend einen erforderlichen Theil eines Grades theilt. Die untere Platte kann mittelst einer Schraube gestellt werden; und ist dieß geschehen, so kann man, ohne der Nadel dazu zu beduͤrfen, durch die Visire, die mit der unteren Platte herumgedreht werden koͤnnen, Winkel auftragen und ablesen, ohne dabei irgend einer Unrichtigkeit ausgesezt zu seyn. Die zweite Verbesserung besteht bloß darin, daß Hr. Young die Compaßplatte nicht auf die gewoͤhnliche Weise versilbert, sondern um das Auge mehr zu schonen, gruͤn faͤrbt oder bronzirt. Nur ein schmaler versilberter Rand laͤuft um die bronzirte Oberflaͤche, und dieser ist vollkommen hinreichend, um eine deutliche Ansicht von dem Nadelpunkte zu gestatten. (Aus dem Franklin Journal im Repertory of Patent-Inventions, April 1833, S. 215.) Woods's metallene Schreibfedern. Das Patent, welches Hr. Wilhelm Woods in Newcastle Street, City of London, am 11. October 1832 auf gewisse Verbesserungen an den metallenen Schreibfedern erhielt, ist, wie das Repertory of Patent-Inventions, Januar 1833, S. 19 sagt, in doppelter Hinsicht merkwuͤrdig, und zwar 1) wegen der wirklichen Verbesserung, die es enthaͤlt, und 2) wegen des fuͤrchterlichen Wortschwalles, in den es gehuͤllt ist. Die Eigenheit dieser Woods'schen Schreibfedern liegt darin, daß der Patent-Traͤger an deren Spize und eine laͤngere oder kuͤrzere Streke an deren Koͤrper hinauf, der Zahl und Form nach verschiedene Hoͤhlungen, Furchen, Streifen, Riefen, Zeichen etc. anbringt, welche entweder krumm- oder geradlinig, senkrecht, horizontal oder schief seyn, oder einander unter jedem beliebigen Winkel durchkreuzen koͤnnen. Durch diese Einrichtung erhalten die metallenen Schreibfedern, wie sich Hr. Woods ausdruͤkt, all die Federkraft. Elasticitaͤt, Freiheit, Leichtigkeit und selbst den guten Humor (good humour) der Gaͤnsekiele in einem weit hoͤheren Grade, als durch die Perry'sche Erfindung, uͤber die sich Woods in einer seitenlangen Stichrede lustig macht. Was die Substanzen betrifft, aus denen diese neuen Federn verfertigt werden sollen, so schlaͤgt Hr. Woods feinen, ausgewalzten oder gestrekten, gehoͤrig zubereiteten, gehaͤrteten, angelassenen oder elastisch gemachten Stahl, Gold, Silber, Electrum, Messing, Zink oder irgend ein anderes als tauglich befundenes Metall vor. Die Form der Federn ist sehr verschieden; sie koͤnnen sowohl kuͤrzer und diker als laͤnger und duͤnner, als gewoͤhnlich verfertigt werden; der Patent-Erklaͤrung allein sind 24 Abbildungen verschiedener Arten derselben beigefuͤgt. Das Repertory haͤlt diese Woods'schen Schreibfedern wirklich fuͤr besser, als alle uͤbrigen, bisher gebraͤuchlichen; es wirft denselben aber, so wie allen fruͤheren metallenen Schreibfedern das Schwere und Druͤkende der hoͤlzernen Stiele vor; es bleibt daher bei den Gaͤnsekielen, die auch wir noch immer als das beste Schreibmaterial fuͤr alle jene, die viel und schnell schreiben muͤssen, erkennen. Pritchard's Verbesserungen an den Reitsaͤtteln. Die Verbesserungen an den Reitsaͤtteln, auf welche Georg Pritchard zu Clarksbury in Virginien am 3ten Mai 1832 ein Patent nahm, bestehen in nichts weiter als darin, daß er sich Federn bereitet, indem er 5 Fuß lange Stuͤke Draht von 1/8 Zoll im Durchmesser um vierekige eiserne Staͤbe von 5/8 Zoll Breite und 3/8 Zoll Dike windet, und daß er dann in jedem Sattel zwei solche Federn anbringt. Sie werden naͤmlich mit dem einen Ende unter der Dekel-Platte und an dem Kopfe des Sattelbaums befestigt, mit dem anderen hingegen an dem Gewebe, welches auf die gewoͤhnliche Weise an dem Hintergestelle festgemacht wird, so daß die Stege hierdurch einen hoͤhern Grad von Elasticitaͤt erhalten soll, als sie sonst zu haben pflegt. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar 1833, S. 85.) Mittel um Fliegen von Moͤbeln und Gemaͤhlden abzuhalten. Als eines der besten Mittel um Moͤbeln, Gemaͤhlde und dergleichen gegen die Verunreinigungen der Fliegen zu schuͤzen, empfiehlt man Knoblauch 4 bis 5 Tage lang in Wasser einzuweichen, und die Moͤbel, Gemaͤhlde etc. dann mit diesem Wasser zu waschen. Der Recueil industriel, Februar 1833, S. 160 versichert, dieses Mittel bei wiederholten Versuchen jedes Mal bewaͤhrt gefunden zu haben, uns fehlt es hieruͤber an Erfahrung. Leistungen der d'Arcet'schen Gallert-Suppenanstalt im Hôpital Saint-Louis zu Paris. Der Apparat, dessen man sich im Hôpital Saint-Louis zum Ausziehen der Gallerte aus den Knochen bedient, arbeitet nun seit dem 9ten October 1829 Tag und Nacht ununterbrochen, und hat, wie Hr. d'Arcet in der Sizung vom 14ten Januar 1833 vor der Akademie der Wissenschaften vortrug (Recueil industriel, Januar 1833, S. 3), innerhalb der Zeit von 3 Jahren und 3 Monaten nicht weniger als 1,059,701 Portionen Gallerte-Aufloͤsung und 2192 Kilogrammen Fett geliefert, womit an 29,000 Individuen ernaͤhrt wurden. Die Gallert-Aufloͤsung wurde theils zur Zubereitung der Suppe, theils zum sogenannten Animalisiren der Gemuͤse verwendet, das Fett hingegen bei verschiedenen Speisen als Butter benuzt. Hr. d'Arcet versichert wiederholt, daß sowohl die Kranken als die Gesunden mit der neuen Kost sehr zufrieden waren, und daß sie dieselbe nur mit Widerwillen gegen die fruͤhere vertauschen wuͤrden; er versichert aber zugleich auch, daß die Gallert-Suppen-Bereitung die Spital-Administration in Stand sezte, den Kranken eine groͤßere Menge besseren Ragouts, und den Reconvalescenten und Gesunden eine groͤßere Menge Braten zu verabreichen. Wer daher eine etwas groͤßere Menge Braten einer bedeutend minder guten Suppe vorzieht, wie dieß bei Gesunden in der Regel der Fall ist, wird die Gallert-Suppen-Anstalt jeder andern vorziehen; in jenen Faͤllen hingegen, in welchen man einer kraͤftigen und staͤrkenden Suppe bedarf, in welchen man nur die schnell in Fleisch und Blut uͤbergehende Fleisch-Essenz mit Nuzen anwenden kann, wird die Gallert-Suppe gewiß nicht den billigen Erwartungen und Anforderungen des Arztes entsprechen. Wir glauben, daß auch hieraus die Trennung der Reconvalescenten-Haͤuser von den eigentlichen Krankenhaͤusern deutlich erhellen duͤrfte. Verfaͤlschungen der Seife. Die gewoͤhnlichste Verfaͤlschung der Seife, sagt Hr. Trévet im Journal des connaissances usuelles, April 1833, S. 214 besteht darin, daß man dieselbe mit einer großen Menge Wasser saͤttigt, wodurch dieselbe weißer und schwerer wird. Dieser Betrug, der sehr allgemein getrieben wird, gibt sich leicht durch den bedeutenden Gewichtsverlust zu erkennen, den die Seife erleidet, wenn man sie einige Tage lang der Luft aussezt. Da nun die mit Wasser versezte Seife, wenn sie nicht schnell verkauft wird, wieder an Gewicht verlieren wuͤrde, so hat man ein Mittel gefunden, welches den begangenen Betrug erhaͤlt, und ihn sogar noch vermehrt. Man bewahrt solche Seife naͤmlich in einer concentrirten Kochsalz-Aufloͤsung auf, in der sie noch mehr an Gewicht zunimmt. Die HH. Pelletier, d'Arcet und Lelièvre, die einen Bericht uͤber diese Verfaͤlschungen zu erstatten hatten, haben aus mehrfachen Versuchen gefunden, daß man bis gegen 56 1/2 Pfund Wasser in einen Centner Seife zu bringen im Stande ist, und daß, wenn man solche wasserhaͤltige Seife in eine Kochsalz-Aufloͤsung legt, diese Seife noch um 10 Procent im Gewichte steigen kann. Man beurtheile hiernach, welchen Gewinn ein so schmaͤhlicher Betrug abwirft! Hr. Quesnot hat ein Verfahren angegeben, wie man aus 100 Pfund, Seife durch Zusaz von Alaun, Kochsalz, Staͤrkmehl, Kalk, Soda-Pulver, Oehl, Talg und Wasser 400 Pfund verfaͤlschte Seife bereiten kann! Außer der Verfaͤlschung mit Wasser kommen aber auch noch viele andere Verfaͤlschungen der Seife vor; unter diesen wird jene mit Kreide, Thon, Roßkastanien-Pulver, Gummi u. dgl. am haͤufigsten betrieben. Diese Verfaͤlschungen sind dem bloßen Ansehen nach nicht so leicht zu erkennen, obwohl ein geuͤbtes Auge wenigstens einen Fehler der Seife entdeken wird. Die Ausmittelung der einzelnen Substanzen erfordert eine chemische Analyse. Reine Seife loͤst sich, wenn man sie in duͤnne Schnitte schneidet und an einem warmen Orte mit 6 Gewichtstheilen Alkohol von 36° digerirt, vollkommen auf; enthaͤlt sie Kreide, Thonerde oder andere in Alkohol unaufloͤsliche Substanzen, so bleiben diese am Boden des Gefaͤßes zuruͤk. Luxus in den neuen englischen Wirthshaͤusern. Der Luxus und die Kosten, welche gegenwaͤrtig an die Einrichtung der Wirthshaͤuser zu London verschwendet werden, graͤnzen wirklich an's Unglaubliche. Jeder Eigenthuͤmer einer solchen Anstalt wetteifert mit seinem Nachbar an Schoͤnheit der Einrichtung, an Verschwendung von Mahagonyholz, von Schnizwerken, messingenen Verzierungen u. dergl. Das Schnizwerk einer einzigen Verzierung in dem Grapes-Public-House, Oldstreet-Road, welches von einem ausgezeichneten Meister verfertigt wurde, kostete nicht weniger als 100 Pfund Sterl.! In Lamb's Conduct Street wurden kuͤrzlich 3 Wirthshaͤuser, oder eigentlich besser Branntweinbuden errichtet, und in jedem derselben kam die Einrichtung allein auf beinahe 2000 Pfund Sterl. zu stehen! Welche Masse Branntwein muß getrunken werden, um nur die Interessen eines solchen Capitales allein gehoͤrig zu deken! (Galignani's Messenger. No. 5629.) Notizen uͤber die Bevoͤlkerung Englands und Schottlands. Wir entnehmen aus dem im Jahre 1832 erschienenen: Comparative Account: Population of Great-Britain. Ordered by the House of Commons to be printed, 19 October 1831, dessen Verfasser Hr. Rickmann ist, folgende Daten uͤber die dermalige Bevoͤlkerung Englands und Schottlands, welche gewiß von allgemeinem Interesse seyn duͤrften. Die Zunahme der Bevoͤlkerung vom Jahre 1801 bis zum Jahre 1831 ergibt sich naͤmlich aus folgender Tabelle folgender Maßen. Textabbildung Bd. 48, S. 317 Zunahme; Procent; 1801; 1811; England und Wallis Schottland; Armee; Marine; Summa Textabbildung Bd. 48, S. 317 Zunahme; Procent; 1821; 1831; Männer; Weiber; England und Wallis Schottland; Armee; Marine; Summa Die Bevoͤlkerung der vorzuͤglichsten Staͤdte Englands und Schottlands erhellt hingegen aus folgender Tabelle. Textabbildung Bd. 48, S. 318 Zunahme; Procent; 1821; 1831; Männer; Weiber; Mauern; London innerhalb der Mauern; London, außerhalb der Mauern; City; Southwark, Borough; Westminster, City; Pfarren innerhalb der Bills of Mortality; Benachbarte Pfarren außer den Bills; Hauptstadt; Edinburgh, City; Manchester, Salford u. Vorstädte; Glasgow und Vorstädte; Birmingham und Vorstädte; Norwich, City; Paisley mit der Pfarre Abbey; Nottingham, Town; Liverpool mit Toxteth Park, Borough; Bristol mit den Vorstädten, City; Aderdeen, Neu und Alt; Newcastle-upon-Tyne mit Gateshead, Town; Hall mit Sculcoates, Town; Dundee; Plymouth, Devonport u. Stonehouse, Borough; Portsmouth, Portsea und Gosport, Borough Das Verhaͤltniß der Zunahme der Bevoͤlkerung Großbritanniens ergibt sich nach Hrn. Rickmann's Berechnungen im Durchschnitte zu 15 Procent. Da einige Schriftsteller behaupten, man koͤnne dieses Verhaͤltniß nur aus der weiblichen Bevoͤlkerung mit Sicherheit berechnen, indem die naͤmliche viel mannigfaltigeren Einfluͤssen ausgesezt sey, so stellte Hr. Rickmann auch nach dieser Berechnungen an, und erhielt dabei folgende Resultate: Textabbildung Bd. 48, S. 318 Weibliche Bevölkerung; 1801; 1811; 1821; 1831; Zunahme; Procent Die Verschiedenheit in dem Verhaͤltnisse der Zunahme an verschiedenen Orten ist aͤußerst merkwuͤrdig, und fuͤr den Staatsmann sowohl, als fuͤr den Gewerbsmann und Fabrikanten von hoͤchster Wichtigkeit. Die Folgen einer solchen raschen Zunahme, wie sie einige Orte zeigen, sind unberechenbar; wenn die Bevoͤlkerung Londons fortfaͤhrt, im Verhaͤltnisse von 20 Procent zu wachsen, wie dieß in den lezten 10 Jahren der Fall war, so laͤßt sich die politische und moralische Kraft, welche London nach einem Jahrhunderte erreichen wird, kaum ahnden. Welchen Einfluß, ruft Hr. Rickmann bei den Betrachtungen, die er hieruͤber anstellt, aus, muß eine solche, auf wenige Quadratmeilen zusammengedraͤngte Bevoͤlkerung, und vor Allem eine Bevoͤlkerung von groͤßten Theils lesenden, berechnenden, freidenkenden und ihrer selbst bewußten Menschen, auf die Schiksale Englands, ja auf jene der ganzen Welt ausuͤben! Am Anfange des vorigen Jahrhunderts zaͤhlte London nur 674,000 Einwohner, gegenwaͤrtig hingegen beinahe 1 1/2 Millionen; dieß gibt mithin eine Zunahme von 222 Procent; die Bevoͤlkerung von ganz Großbritannien stieg innerhalb derselben Zeit von 5,475,000 auf 13,888,000, sie vermehrte sich also im Verhaͤltnisse von 254 Procent! In demselben Verhaͤltnisse, in welchem sich die Bevoͤlkerung vermehrte, in ebendemselben verminderte sich, was gewiß sehr merkwuͤrdig ist, und offenbar auch auf ein Fortschreiten der Civilisation und Bildung schließen laͤßt, das Mortalitaͤts-Verhaͤltniß: man rechnete naͤmlich noch vom Jahre 1700 bis 1780 auf 37 Menschen einen Todten; von 1780 bis 1790 auf 45 einen; von 1790 bis 1810 auf 54 einen, und vom Jahre 1810 bis 1820 selbst nur auf 60 Einen! Diese Angaben moͤgen hinreichen, um unsere Leser auf die Wichtigkeit der oben angezeigten Schrift aufmerksam zu machen. – Verhaͤltniß der Menge der Sklaven zur freien Bevoͤlkerung der Vereinigten Staaten. Bei den gegenwaͤrtig obwaltenden Mißhelligkeiten zwischen den suͤdlichen und noͤrdlichen Staaten der Vereinigten Staaten von Nordamerika duͤrfte es nicht ohne Interesse seyn, das Verhaͤltniß der Sklaven zu der freien Bevoͤlkerung in diesen Staaten kennen zu lernen. Wir theilen daher hier die Bevoͤlkerungslisten der einzelnen Staaten nach dem 5ten, im Jahre 1832 zu Washington auf Befehl des Congresses bekannt gemachten Census mit. Textabbildung Bd. 48, S. 319 Sklaven; Freie; Maine; New Hampshire; Rhode Island; Massachusetts; Connecticut; Vermont; New York; Pennsylvania; Ohio; Indiana; Michigan; New Jersey; Delaware; Maryland; Virginia; North Carolina; South Carolina; Georgia; Kentucky; Tennessee; Louisiana; Mississippi; Illinois; Alabama; Missouri; Arkansas; Florida; Colombia; Summa der Sklaven; Summa der Freien (Galignani's Messenger. No. 5586.) Preis auf die beste und haltbarste Butter. Die Bewohner von Boston, in den Vereinigten Staaten, hatten einen Preis von 100 und einen von 50 Dollars fuͤr diejenigen ausgeschieden, die die beste und haltbarste Butter vorlegen und deren Bereitung bekannt machen wuͤrden. Bei diesem geschmierten Butterconcurse, der hauptsaͤchlich die kuͤnftige Verproviantirung der Marine mit guter Butter bezwekte, wurden nun Butter aus Pennsylvanien, New York, Vermant, Massachusetts, Newhampsy, Maine, und selbst aus Unter-Canada vorgelegt! Den besten Preis gewann eine Butter aus Massachusetts. (Recueil industriel. Februar 1833, S. 171.) Melonen-Erdbeeren, die geschaͤtzteste Erdbeeren-Sorte. Als die beste Erdbeeren-Sorte zieht man gegenwaͤrtig in England die sogenannten Melonen-Erdbeeren, welche zuerst zu Aberdeen in Schottland aus Samen erzogen worden seyn sollen. Ihre Fruͤchte sind noch groͤßer und schmakhafter, als jene der Rosen-Erdbeere, mit der sie große Aehnlichkeit haben; auch ist die Farbe derselben viel dunkler. Außer der Groͤße und dem Wohlgeschmake hat diese neue Sorte auch noch die gute Eigenschaft, daß sie sehr reichlich traͤgt. Recueil industriel. Februar 1833, S. 172.) Literatur. Franzoͤsische. Manuel complet du bourrélier et du sellier, contenant la description des tous les procédés usuels, perfectionnés ou nouvellement inventés pour garnir toutes sortes de voitures, et préparer leur atelage; suivi d'une vocabulaire des termes techniques. Par M. Lebrun. In 18 de 8 feuilles plus 4 planches, à Paris chez Roret, rue Hautefeuille Nr. 10 bis. Pr. 3 Fr. Théorie du mouvement de l'eau dans les vases. In 4° de 30 feuilles 1/2. A Paris chez Eberhart et chez Bachelier, quai des Augustins Nr. 55. L'art du bottier, contenant la manière de prendre mesure, de garnir les formes et embouchoirs, de couper toutes sortes de bottes et de souliers, et généralement tout ce que doivent savoir l'apprenti, l'ouvrier et le maître, divisé en 214 chapitres, avec 95 figures. Par B. Francon père et J. Francon fils. In 8° de 26 feuilles et un atlas in folio de 12 planches, avec une feuillet pour le titre et un pour la table. A Paris chez l'auteur, rue de Buffault Nr. 11, rue Vieille du Temple, Nr. 8; à Avignon chez l'auteur. Pr. 15 Fr. Modification de la théorie du traitement de la galène dans les fourneaux à réverbère. Par M. Fournet. In 8° d'une feuille. Imp. de Fain à Paris. Notice sur la construction du pont du Sault du Rhône, d'après les projets de M. Montluisant. Par M. Picot. In 8° de 2 feuilles à Paris chez Carilian Gœurg. Traité d'orfèvrerie, bijouterie et joaillerie, contenant la description détaillée des caractères physiques et chimiques des métaux et des pierres précieuses, qui constituent les matières premières de cette belle branche de l'industrie française etc. Par Placide-Boné. Deux volumes in 8° ensemble de 50 feuilles plus 6 planches. A Paris chez Delaunay.