Titel: Verbesserungen an den Apparaten zum Transporte von Menschen und Gütern, von welchen Verbesserungen einige auch auf die gewöhnlichen Dampfmaschinen anwendbar sind, und auf welche sich William Church Esq., von Bordsley Green bei Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 9. Februar 1832 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 49, Jahrgang 1833, Nr. XXX., S. 162
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XXX. Verbesserungen an den Apparaten zum Transporte von Menschen und Guͤtern, von welchen Verbesserungen einige auch auf die gewoͤhnlichen Dampfmaschinen anwendbar sind, und auf welche sich William Church Esq., von Bordsley Green bei Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 9. Februar 1832 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1833, S. 89. Mit Abbildungen auf Tab. III. Church, Verbesserungen an den Apparaten zum Transporte fuͤr Menschen, Guͤter etc. Die unter diesem Patente begriffenen Verbesserungen und Erfindungen beziehen sich hauptsaͤchlich auf jene Dampfwagen, welche auf gewoͤhnlichen Straßen fahren sollen, und lassen sich unter folgende drei Abschnitte bringen. Sie betreffen naͤmlich: 1) den Bau des Gestelles des Wagens, welches die Koͤrper oder Kasten des Fuhrwerkes zu tragen hat, und welches die Maschinerie, die den Wagen treibt, umschließt, so wie auch die Art und Weise, auf welche die Rippen oder die Riegel mit einander verbunden sind, um bei einem verhaͤltnißmaͤßig geringen Gewichte des Materielles doch eine große Staͤrke zu erreichen; 2) den Bau der Kessel und der Feuerzuͤge, in Folge dessen die zum Betriebe der Maschine noͤthige Menge Dampf erzeugt wird; und 3) endlich den Bau der Laufraͤder des Wagens, der so berechnet ist, daß wenn die Raͤder auch uͤber Unebenheiten der Straße gehen, doch keine Erschuͤtterung Statt finden kann, indem die Reifen dieser Raͤder elastisch sind, und sich, so wie sie mit dem Boden in Beruͤhrung kommen, in sphaͤroidische Figuren oder abgeplattete Kruͤmmen verwandeln. Bei der Einrichtung des Gestelles habe ich mich, sagt der Patenttraͤger, bemuͤht, die Bohlen, Rippen, Riegel, Stangen, Roͤhren oder Staͤbe desselben so zu formen, anzuordnen und mit einander zu verbinden, daß sie ein Gehaͤuse oder Skelett bilden, welches in allen Theilen und nach allen Richtungen, in denen irgend ein Druk, Stoß oder Zug darauf wirken kann, gehoͤrig unterstuͤzt ist, an welchem alle Theile den gehoͤrigen sie treffenden Theil des Gewichtes und der Gewalt zu tragen haben, kurz an welchem die Gewalt so gleichmaͤßig als moͤglich uͤber alle Theile des Gehaͤuses oder Skelettes verbreitet und ausgedehnt ist. Ich verfertige dieses Gehaͤuse ferner in der Art, daß es die Kessel und die Maschinerien umschließt, und auch den Koͤrpern oder Kasten der Wagen, welche zur Aufnahme der Reisenden und des Gepaͤkes bestimmt sind, als Stuͤze dient. Ich bilde durch die von mir getroffene Einrichtung des Gehaͤuses gleichsam einen sogenannten Maschinenraum, d.h. einen Raum, in welchem sich die verschiedenen Maschinerien und Kessel befinden, und der an Hoͤhe der Hoͤhe der Kasten der zu erbauenden Wagen gleichkommt. Fig. 1 zeigt einen Seitenaufriß eines nach diesen Grundsaͤzen erbauten, vollkommenen, solchen Gehaͤuses. Fig. 2 ist eine horizontale Ansicht desselben, von Oben gesehen. Wenn dieses Gehaͤuse aus hoͤlzernen Balken zusammengesezt ist, wie man dieß in der Zeichnung sieht, so verbinde ich diese Balken durch eiserne oder sonstige metallene Klammern oder Wangen mit einander, um auf diese Weise das Einzapfen derselben in einander zu umgehen, damit das Holz nichts in seiner Substanz und Staͤrke verliere. Das Gehaͤuse, kann nun durch Verbindung von Stangen, Rippen, Balken oder metallenen Roͤhren nach den angefuͤhrten Principien erbaut werden, indem deren Verbindungen durch Scheidengefuͤge, welche durch Stifte (cotters) befestigt werden, und dergleichen man in Fig. 1 bei AA sieht, versichert werden. Diese Einrichtung ist hier deßwegen befolgt, damit die sich bewegenden Cylinder und deren Anhaͤngsel leichter eingehaͤngt und losgemacht werden koͤnnen. Bei der Beschreibung des Kessels, des Ofens und der Feuerzuͤge ist vor Allem zu bemerken, daß der Kessel aus mehreren mit Wasser gefuͤllten Roͤhren besteht, welche in senkrechter Richtung neben einander angebracht sind, und zwar in kreisfoͤrmigen oder vielekigen Reihen, so daß sich das Feuer in der Mitte der Roͤhren befindet, waͤhrend die Feuerzuͤge aus kleineren, durch das Innere der Wasserroͤhren laufenden Roͤhren bestehen. Aus den Zeichnungen wird diese Einrichtung deutlicher und anschaulicher werden. Fig. 3 zeigt ein System solcher Roͤhren, welche einen Kessel und Ofen bilden, von Außen im Aufrisse; die doppelten Gehaͤuse, welche den Rauchfang oder aͤußeren Feuerzug bilden, und der Gang fuͤr die Luft sind weggenommen oder zum Theil im Durchschnitte dargestellt. Fig. 4 ist ein Durchschnitt desselben Apparates senkrecht durch die Mitte des Kessels und des Ofens genommen, damit die Wasserroͤhren aaaa anschaulich werden. Man wird sogleich ersehen, daß diese Wasserroͤhren paarweise und von ungleicher Laͤnge angebracht sind, und daß durch jedes Paar eine Heberroͤhre bb geht. Fig. 5 ist ein horizontaler Durchschnitt durch die cylindrische Kampfkammer c, uͤber den Kruͤmmungen der Heber b genommen, damit man den Scheitel dieser Heber und deren Verbindungen mit den einzelnen Paaren von Wasserroͤhren ersieht. Die eigenthuͤmliche Einrichtung der einzelnen Wasserroͤhren des Kessels und deren paarweise Verbindung mit den Heberfeuerzuͤgen ersieht man aus Fig. 6, welches ein Paar dieser Wasserroͤhren mit ihrem Verbindungsheber einzeln und in vergroͤßertem Maßstabe im Durchschnitte darstellt. cc ist naͤmlich ein Theil der cylindrischen Dampfkammer, deren unterer Theil mit Wasser gefuͤllt ist, welches durch die Speisungsroͤhre d eingefuͤhrt wird. Das Niveau des Wassers wird bis auf einige Zolle uͤber die Kruͤmmungen der Heberroͤhren bb erhoͤht, wie aus Fig. 4 ersichtlich. Von dieser cylindrischen Kammer aus steigt das Wasser in die Roͤhren aaaaa herab, so daß dieselben vollkommen gefuͤllt sind. Die Roͤhren selbst werden, wie man bei j sieht, durch Schrauben oder auf eine andere Weise an der Bodenplatte der Dampfkammer befestigt. Die Flammen und die durch das Feuer erhizten Daͤmpfe spielen frei um die aͤußeren Oberflaͤchen jener Theile des Kessels, welche durch die Reihen von kurzen Roͤhren gebildet werden, und auf jenen Theilen der Oberflaͤche der langen Roͤhren, die gegen das Feuer gerichtet ist. Da sie jedoch durch die Naͤhe dieser lezteren Roͤhrenreihe eingeengt werden, so steigen die Flamme und die Daͤmpfe, wie dieß in der Zeichnung durch Pfeile angedeutet ist, durch die kuͤrzeren Schenkel der in den Wasserroͤhren befindlichen Heberfeuerzuͤge empor, und durch deren laͤngere Schenkel wieder herab, um dann, nachdem sie ihre Hize an das Wasser abgegeben, in die am Grunde der laͤngeren Heberschenkel befindliche Rußbuͤchse (dust-box) uͤberzugehen, und aus dieser hierauf durch die aͤußeren Feuerzuͤge f in den Rauchfang g emporsteigen. Der Ruß wird durch ein feines Drahtgitter, welches als eine Art von Scheidewand zwischen der Rußbuͤchse und der unteren Oeffnung des aͤußeren Feuerzuges angebracht ist, aufgehalten. Die Enden der Heberfeuerzuͤge sind, wie Fig. 6 und Fig. 4 im Durchschnitte zeigt, durch angeschraubte Dekel oder Huͤtchen i mit den unteren Enden der Wasserroͤhren verbunden; sie koͤnnen uͤbrigens auch auf eine andere Weise und so damit verbunden werden, daß sie die inneren Oberflaͤchen der Wasserbehaͤlter bilden. Die Feuerzuͤge haben die Form von Hebern oder gebogenen Roͤhren, und stehen am Scheitel in gar keiner Verbindung mit den Wasserroͤhren, so daß sich das Metall bei dem Wechsel der Temperatur ausdehnen und zusammenziehen kann, ohne daß die Verbindungen des Metalles dadurch auch nur den geringsten Nachtheil erleiden. Die unteren Enden der Wasserroͤhren koͤnnen durch Schraubengewinde oder auf irgend eine andere zwekmaͤßige Weise in die oberen Flaͤchen der ringfoͤrmigen Kammern k, und die Enden der Heber in die unteren Flaͤchen derselben eingesezt werden, wie dieß aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist. Um die Circulation des Wassers zu befoͤrdern, kann man in diesem Falle von der einen ringfoͤrmigen Kammer zur anderen kleine Verbindungsroͤhren ll laufen lassen. Um nun an den unteren Theilen der Kesselroͤhren a eine fortwaͤhrende Speisung mit Wasser zu unterhalten, sind in denselben kleine, senkrechte Leitungsroͤhren angebracht, die man in Fig. 6 bei mm sieht. Diese Roͤhren sind an beiden Enden offen; in geringer Entfernung unter deren unterer Muͤndung befindet sich aber ein kleiner Dekel oder Schild nn, dessen Zwek darin besteht, das Emporsteigen der Dampfkuͤgelchen, die sich am Boden des Kessels erzeugen, in den kleinen Roͤhren zu verhindern. In Folge dieser Einrichtung wird der Dampf naͤmlich frei außerhalb der Leitungsroͤhren in den Wasserroͤhren emporsteigen, waͤhrend in den Leitungsroͤhren m fortwaͤhrend eine Stroͤmung des Wassers nach Abwaͤrts Statt finden wird, in Folge deren der Boden des Kessels bestaͤndig gehoͤrig mit Wasser gespeist wird. Eine dieser Roͤhren mit ihrem Dekel sieht man in Fig. 7 einzeln fuͤr sich. Fig. 8 ist ein horizontaler Durchschnitt der Wasserroͤhre und des Feuerzuges mit sechs eingesenkten Leitungsroͤhren m. Die Wirkung dieser inneren Leitungsroͤhren wird aus Fig. 9 noch deutlicher erhellen, indem hier die nach Aufwaͤrts gerichteten Pfeile den Lauf des Dampfes, die nach Abwaͤrts gerichteten hingegen jenen des Wassers andeuten. Um die groͤßte moͤgliche Hize zu erzeugen und um den Rauch so vollkommen als moͤglich zu verbrennen, lasse ich zwei Luftstroͤme in den Ofen treten, von denen der eine am Scheitel des Brennmaterial les eintritt, und durch eine Oeffnung in der Dampfkammer nach Abwaͤrts geht, waͤhrend der andere am Boden eindringt, zwischen den fuͤnf Stangen oo durchgeht, wo er dann mit dem ersteren zusammentrifft, um hierauf mit diesem durch die Heberfeuerzuͤge b und durch den aͤußeren Feuerzug f in den Rauchfang g zu gelangen. Diese beiden Luftzuͤge kann man durch irgend ein Mittel, wie z.B. durch einen sich drehenden Windfang oder durch ein uͤber dem Kessel angebrachtes Geblaͤse, wie man z.B. in Fig. 10 und 11 sieht, hervorbringen. Fig. 10 ist eine Seitenansicht des Wagens, woran man das Gestell oder Gehaͤuse und die arbeitenden Theile der Maschine offen dargestellt sieht. Fig. 11 ist eine horizontale Ansicht oder ein Grundriß eben desselben Wagens. An diesen beiden Figuren sieht man die beiden Koͤrper oder Kasten BB und das oberhalb befindliche Geblaͤse C zur rechten Hand, waͤhrend sich die Cylinder DD zur Linken befinden. Man sieht hier auch die Verbindung der Wirkung ihrer Kolben mit den Laufraͤdern FF. Das cylindrische, am Scheitel des Wagens befindliche Gehaͤuse C enthaͤlt zwei horizontale, an einer Welle aufgezogene Windraͤder. Das Gehaͤuse selbst ist durch eine horizontale, in Fig. 10 durch punktirte Linien angedeutete Scheidewand abgetheilt. In dem oberen Fache dreht sich der Windfang, um die Luft, die durch die Oeffnung oder den Canal p an ihn gelangt, in den Ofen zu treiben, indem er diese Luft durch die entgegengesezte Oeffnung oder durch den Canal q, welchen man auch in Fig. 3 und 4 sieht, in das Gehaͤuse des Kessels treibt. Die auf diese Weise eingetriebene Luft soll aus dem zwischen dem Maschinenraume und den Wagenkasten befindlichen Raume genommen werden, um leztere auf diese Weise kuͤhl zu erhalten. Ein Theil dieser eingetriebenen Luft gelangt durch die Oeffnungen rr des Gehaͤuses und durch den Centralgang der Dampfkammer abwaͤrts in den Ofen, und erzeugt daselbst den oberen Luftzug; der andere Theil hingegen geht durch den aͤußeren Canal ss des Gehaͤuses (wobei er im Voruͤbergehen den Waͤrmestoff des nahegelegenen Feuerzuges aufnimmt), und durch die Oeffnung x zwischen den Roststangen in den Ofen, um auf diese Weise den unteren Luftzug zu bilden. Der zweite, in dem unteren Fache des cylindrischen Gehaͤuses befindliche Windfang, der die Dienste eines Luftausschoͤpfers versehen soll, bringt den Dampf und Rauch aus dem Rauchfange g empor, und entleert denselben durch die Oeffnungen uu in die Kuppel, aus der er dann in die freie Luft entweicht. Der Ofen wird durch eine cylindrische Buͤchse oder einen Trichter v mit Brennmaterial gespeist. Durch den unteren Theil dieses Trichters geht naͤmlich ein horizontaler Schieber w der die Muͤndung des Ofens verschließt, und welcher einen Boden bildet, auf dem das Brennmaterial ruht. Oben ist der Trichter mit einem Dekel verschlossen; soll das Feuer gespeist werden, so wird der Schieber w herausgezogen, wo dann das Brennmaterial in den Ofen faͤllt. Unter gewissen Umstaͤnden finde ich es zwekmaͤßig das beschriebene Princip des Kesselbaues (d.h. die durch die Wasserroͤhren gehenden Heberroͤhren) in verschiedene Formen zu kleiden. Statt z.B. die aͤußere Reihe der Wasserbehaͤlter aus cylindrischen Roͤhren zu verfertigen, bilde ich dieselben aus zwei gefalteten Metallplatten, welche zusammengebolzt oder auf irgend eine andere Weise an einander befestigt werden, wie dieß aus Fig. 12 ersichtlich ist. aaa sind hier die Wasserbehaͤlter, welche den Kessel bilden, und deren Seiten durch die Bolzen xxx an einander befestigt sind. Die Heberroͤhren sind auf die fruͤher beschriebene Weise verfertigt und eben so durch Schrauben an den Wasserbehaͤltern befestigt. Die oberhalb befindlichen Dampfgefaͤße c werden durch eine Fortsezung der aͤußeren gefalteten Platten der Wasserbehaͤlter nach Aufwaͤrts, und dadurch gebildet, daß man zur Erzeugung der inneren Oberflaͤche des Dampfgefaͤßes aͤhnliche gefaltete Platten anwendet, die man dann durch Nieten oder auf eine andere Weise an einer flachen, den Boden der Dampfkammer bildenden Platte befestigt, und deren Seiten man durch Querbolzen mit einander vereinigt. Die eigenthuͤmliche Einrichtung der Laufraͤder ersieht man aus Fig. 13, in welcher eines dieser Raͤder von Vorne dargestellt ist, waͤhrend man in Fig. 14 einen Querdurchschnitt eines solchen Rades sieht. Diese Raͤder haben eine bedeutende Breite und also auch einen großen Durchmesser; sie werden durch Vereinigung mehrerer Reifen aa aus elastischem Holze gebildet, indem man diese Reifen durch Klammern bb mit einander verbindet. Der aͤußere Umfang des Rades ist durch einen eisernen, das Geleise bildenden Reifen ccc gebunden; die Speichen bestehen aus elastischen gekruͤmmten Stahlplatten oder aus Federn ddd, welche sich biegen und sich an Gelenken bewegen. Die aͤußeren Enden saͤmmtlicher, elastischer Speichen d sind am Ruͤken der einzelnen Klammern durch Gefuͤge an der Felge befestigt, waͤhrend die entgegengesezten Enden derselben gleichfalls durch Gefuͤge oder Gelenke mit einem Paare metallener Ringe ee in Verbindung stehen, welche durch die Radial- und Diagonalstangen fff an der in der Mitte des Rades befindlichen Nabe oder metallenen Buͤchse g gehoͤrig festgemacht sind. Diese Laufraͤder sind nun an kurzen kreisenden Achsen h befestigt, und das Gewicht des Wagens, welches auf diesen Achsen ruht, bewirkt, daß sich der Umfang der Raͤder, so wie dieselben auf der Straße fortlaufen, in schwach sphaͤroidische Figuren oder in Kruͤmmen biegt, die etwas abgeplattet sind. Diese Abweichung von der kreisfoͤrmigen Form bewirkt, daß das Rad fester an dem Boden festhaͤlt, und folglich weniger Neigung hat herumzugleiten und in der Straße einzusinken. Die Federn, welche hier in den Raͤdern angebracht sind, dienen als Ersazmittel fuͤr die Federn, au welchen man sonst die Wagenkasten aufzuhaͤngen pflegt. Um jedoch dem Wagen noch mehr Elasticitaͤt zu geben, und um die Bewegung desselben zu erleichtern, bediene ich mich noch folgender Mittel. Wie Fig. 10 und 11 zeigen, ist an dem Gestelle oder Gehaͤuse eine cylindrische, mit Luft gefuͤllte und am Scheitel geschlossene Buͤchse i gut befestigt. In dieser cylindrischen Buͤchse ist, wie in der Seitenansicht Fig. 17 durch Punkte angedeutet ist, an dem oberen Ende eines gabelfoͤrmigen Joches ll ein Kolben k festgemacht. Dieses Joch bewegt sich frei auf und nieder und ist an dem oberen Theile nach Art der Liederung an den hydraulischen Pressen durch eine lederne Huͤlle genau schließend gemacht, waͤhrend sich in den unteren Enden des Joches Augen oder Zapfenlager befinden, in welchen sich die kurzen Achsen h frei drehen. Wenn nun eine hinreichende Menge Luft in das Gefaͤß oder in den Behaͤlter i getrieben worden, so entsteht dadurch eine Luftfeder, wenn ich so sagen darf, auf der das Gewicht des Wagens und dessen Last ruht, waͤhrend dieses Gewicht durch die Dazwischenkunft der Kolben und, der Joche von den Laufraͤdern getragen wird. Da die Achsen der Raͤder zu einer seitlichen Bewegung geneigt waͤren, wenn diese nicht durch eine gehoͤrige Vorrichtung verhindert wuͤrde, so bediene ich mich der gegliederten Stangen mm und p, welche man in der horizontalen Darstellung des Rades Fig. 15 sieht. Liese Stangen sind naͤmlich an dem einen Ende durch Angelgewinde nn mit dem Gestelle oder Gehaͤuse, an dem entgegengesezten Ende hingegen durch Ringe oo mit den Achsen (siehe den Seitenaufriß Fig. 16 und die Randansicht Fig. 17) verbunden. Die Stange p ist, wie man bemerken wird, durch ein Nußgelenk, welches man in dem Durchschnitte des Rades und seiner Achse Fig. 14 sieht, mit der inneren Seite der Achse des Rades verbunden, und wird daher, obschon sie die Achse endwaͤrts festhaͤlt, deren Bewegung nicht hemmen. Diese Stangen gestatten dem Wagen sich in senkrechter Richtung zu schwingen. Um das Entweichen der Luft hinter dem Kolben in der Buͤchse i zu verhindern, treibe ich mittelst einer kleinen Drukpumpe eine geringe Menge Oehl, Wasser oder einer sonstigen Fluͤssigkeit ein. Diese Pumpe kann auch zum Eintreiben von Luft verwendet werden, so daß die Elasticitaͤt der Feder mithin dem Gewichte der Last, welche sie zu tragen hat, angepaßt werden kann. Obwohl ich nun hier Luftbuͤchsen und Kolben beschrieben habe, so muß ich doch bemerken, daß ich mich keineswegs auf diese Luftfedern beschraͤnke, indem in manchen Faͤllen metallene Federn wuͤnschenswerther seyn moͤchten. Die Kraft, welche der arbeitende Cylinder und die Kolben der Maschinen ausuͤben, wird auf die gewoͤhnliche Weise durch die Kolbenstangen an die Kurbelwelle (crank-shaft) s fortgepflanzt, und eine an dieser Welle befestigte Rolle t (Fig. 16) treibt mittelst einer endlosen Kette u, welche uͤber eine aͤhnliche, an jeder der Achsen der Laufraͤder aufgezogene Rolle v laͤuft, die beiden Laufraͤder. Da die Triebkraft jedoch verschieden abgeaͤndert werden muß, so habe ich auch zwei Kettenrollen von ungleichen Durchmessern w und x an der genannten Kurbelwelle und an der Radachse aufgezogen, und eine endlose Kette uͤber dieselben gefuͤhrt (Fig. 15 und 17). Beide an den Radachsen befindliche Rollen drehen sich frei um dieselben, und jede derselben kann mittelst der schiebbaren Klauenbuͤchse yy durch die Hebel und Stangen zz in Thaͤtigkeit gesezt werden. In der in Fig. 10 und 11 gegebenen Ansicht der ganzen Einrichtung des Wagens ist AA das Gestell oder das Skelett des Wagens. BB sind die beiden Kessel in ihren Gehaͤusen; DD die Maschinen, welche nach dem unter'm 29. Novbr. 1830 mir ertheilten PatentePolytechn. Journal Bd. XLIII. S. 1.A. d. R. erbaut sind, mir dem einzigen Unterschiede, daß die Maschinen im gegenwaͤrtigen Falle umgekehrt sind, indem sie von den Eintritts- und Austrittsroͤhren fuͤr den Dampf herabhaͤngen, und sich an dem oberen Ende der Pfosten bbb in Zapfenlagern drehen. E ist die Kurbelwelle, die sich in Zapfenlagern, die in dem Gestelle angebracht sind, dreht, und welche durch die Schraubenbolzen aa an dem Ende des aufrechten Stuͤkes b in gehoͤriger Stellung erhalten wird. Die Kurbelwelle sezt durch die Kettenrolle c und die endlose Kette d die an den Achsen der Laufraͤder FF aufgezogenen Kettenrollen oder Rigger e in Bewegung. An den Achsen dieser Raͤder sind aber gleichfalls die Kettenrollen ff aufgezogen, welche durch die endlosen Ketten hh mit den Rollen ii in Verbindung stehen. Auf der Kurbelwelle kk sind die Klauenbuͤchsen an den Achsen der Laufraͤder angebracht, und zwar mit ihren Hebeln ll, welche durch die Stangen mm mit dem Hebel n verbunden sind, durch den die Klauenbuͤchsen von einer Rolle zur anderen geschoben werden koͤnnen, je nachdem die Geschwindigkeit der Laufraͤder diese oder jene Abaͤnderung erhalten soll. Die Cylinder ii enthalten die Luftfedern mit den an der Spize der gabelfoͤrmigen Stangen ll befindlichen Kolben; sie tragen den Wagen. n ist der Trichter, durch welchen die Speisung mit Brennmaterial geschieht; o die Sicherheitsklappe und die zu den Maschinen fuͤhrende Dampfroͤhre. rr ist die Roͤhre, durch welche der austretende Dampf von den Maschinen in den Rauchfang g geleitet wird. C ist die Kuppel, in der sich die beschriebenen Windfange oder Geblaͤse befinden. Auf der unteren Seite des unteren Windfanges ist die Rolle t befestigt, welche durch das endlose, uͤber die Rolle v und die groͤßere, an der Kurbelwelle E befindliche Rolle w gezogene Band uu beide Windfange in kreisende Bewegung versezt. HH sind die Kasten der Wagen, in denen die Reisenden sizen, waͤhrend in den Raͤumen KK das Gepaͤk untergebracht werden kann. Der Wasserbehaͤlter, der die Kessel mit Wasser speist, kann an jeder Seite des Maschinenraumes unter dem Kettenrigger angebracht werden, waͤhrend die Behaͤlter fuͤr das Brennmaterial uͤber demselben Raum finden, so daß in der Mitte ein hinreichender freier Raum fuͤr den Maschinisten bleibt. Uebrigens koͤnnen diese Behaͤlter auch an irgend einem anderen beliebigen und geeigneten Plaze untergebracht werden. L ist das Leitungs- oder Steuerungsrad, welches sich unter dem vorderen Size des Wagens und unter der Leitung des Wagenlenkers befindet. Dieses Steuerungsrad ist an einem kreisrunden Gestelle 11 aufgezogen, und dreht sich in den Enden der aufrechten und fest an das kreisrunde Gestell geklammerten Stangen 2 in Zapfenlagern. Die oberen Enden dieser Stangen sind mit einander verbunden und an die Enden der Welle 3 gebolzt, und diese Welle ist mit einem Halsringe versehen, an welchem sich eine starke, in der Buͤchse 4 enthaltene und auf ihm ruhende, metallene Feder befindet. Diese Federbuͤchse ist in dem Ende des Schnabels oder der Deichsel 5 des Wagens festgemacht. 6 ist ein gezaͤhnter, an der Welle 3 befestigter Quadrant, in welchen der Triebstok 7, der bloß Verzahnungen hat, eingreift. Der zulezt genannte Triebstok ist an der senkrechten Stange 8 aufgezogen, die mit einem horizontalen Kurbelgriffe 9 versehen ist. Wenn der Wagenlenker daher diesen Griff umdreht, so wird der Triebstok den Quadranten 6, und also durch die Welle 3 auch das Rad L und dessen kreisrundes Gestell innerhalb des aͤußeren kreisrunden, an dem Wagen festgemachten Reifens 10 bewegen oder drehen. 11 ist ein Sprachrohr, mit Huͤlfe dessen sich der Wagenlenker in jedem Augenblike und nach allen Richtungen mit dem Maschinisten besprechen kann. 12 stellt ein ekiges Metallstuͤk vor, welches unmittelbar vor den Laufraͤdern so an der unteren Seite des Gestelles aufgehaͤngt ist, daß es beinahe den Boden beruͤhrt, und welches dazu da ist, um alle losen Steine oder andere auf der Straße liegende Hindernisse aus dem Wege zu raͤumen, und alle Stoͤße so viel als moͤglich zu vermeiden. Sollten die Raͤder zufaͤllig mit irgend einem feststehenden Hindernisse in Beruͤhrung kommen, so wuͤrden sie durch die Kette in Stand gesezt werden, uͤber dasselbe hinweg zu gleiten. Um der Zerstoͤrung der Stangen des Rostes durch die Hize des Ofens vorzubeugen, gebe ich denselben eine muldenfoͤrmige Gestalt, und fuͤlle deren Hoͤhlung mit feuerfestem Thone, Graphit oder irgend einem anderen, der Einwirkung der Hize widerstehenden Materiale aus.

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