Titel: Verbesserungen an Zündapparaten oder, an einzelnen Theilen derselben, auf welche sich Samuel Jones, Fabrikant in London, am 20. November 1852 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 49, Jahrgang 1833, Nr. LXXXVIILXXXVI., S. 423
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LXXXVIILXXXVI. Verbesserungen an Zuͤndapparaten oder, an einzelnen Theilen derselben, auf welche sich Samuel Jones, Fabrikant in London, am 20. November 1852 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Junius 1833, S. 287. Jones Verbesserungen an Zuͤndapparaten. Die Erfindung des Patenttraͤgers bezieht sich auf die Verfertigung und Fabrikation von Zuͤndhoͤlzchen, welche entweder dadurch entzuͤndet werden koͤnnen, daß man deren zubereitete Enden auf die gewoͤhnliche Weise in ein Glaͤschen, in welchem sich Schwefelsaͤure befindet, taucht, oder an denen die Entzuͤndung durch Reibung des zubereiteten Endes gegen die rauhe Oberflaͤche von Sand-, Glas- oder Schmirgelpapier oder irgend einen anderen hinlaͤnglichen Grad von Reibung bedingenden Koͤrper hervorgebracht wird. Die fraglichen Zuͤndhoͤlzchen brennen entweder mit einer lebhaften Flamme, wie die Zuͤndhoͤlzchen, deren man sich zum Anzuͤnden von Kerzen bedient, oder sie brennen nur mit einem schwachen, glimmenden Feuer, wie sogenannte Zuͤnder, wo man sich derselben dann zum Anzuͤnden von Cigarren, Pfeifen etc. bedient. Sie bestehen daher 1) entweder aus Streifen von Baumwolle, Flachs, Hanf, Werg oder anderen Faserstoffen, welche in grobe Baͤnder gewebt worden, oder aus Flachs, Hanf, Werg oder anderen Faden, welche zusammengedreht oder sonst mit einander verbunden werden. Diese Streifen oder Baͤnder, oder die verbundenen Faden werden mit einer Schichte Wachs, Harz, Wallrath, Talg oder einer mit Flamme brennenden Mischung dieser Substanzen uͤberzogen. Dieses Ueberziehen kann entweder dadurch geschehen, daß man die Streifen, Baͤnder oder verbundenen Faden durch einen Behaͤlter zieht, in welchem sich die brennbare Mischung in fluͤssigem Zustande befindet, oder man kann die Mischung mit einer Buͤrste, oder auf irgend eine andere Weise auf dieselben auftragen. Die auf diese Weise behandelten Streifen, Baͤnder oder Faden werden dann in Stuͤke von gleicher Laͤnge geschnitten, und deren Enden hierauf mit einer Zuͤndcomposition aus chlorsaurem Kali und Schwefel-Spießglanz oder mit irgend einer anderen, durch Reibung entzuͤndbaren Mischung versehen. Die Zuͤndcomposition wird mit Gummischleim, Staͤrkmehlschleim, Kleister oder irgend einer anderen Substanz versezt, welche die Mischung so klebrig macht, daß sie leicht an den Enden der Zuͤndhoͤlzchen haͤngen bleibt. Man kann die Enden der Zuͤndhoͤlzchen, je nachdem man es noͤthig findet, vorher auch in heißen Schwefel eintauchen oder nicht. Die nach dieser Methode fabricirten Zuͤndhoͤlzchen werden entzuͤndet, indem man deren praͤparirte Enden zwischen Sandpapier oder einem anderen Reibung ergaͤnzenden Koͤrper durchzieht. Oder 2) die Zuͤndhoͤlzchen werden aus Papierstreifen, oder aus Streifen aus Baumwollzeug, Leinenzeug, Baͤndern, oder aus Flachs, Hanf, Werg oder anderen verbundenen Faden, oder aus duͤnnen Stuͤkchen Holz, Hobelspaͤnen u. dergl. verfertigt, indem man alle diese Substanzen mit einer Aufloͤsung von salpetersaurem oder chlorsaurem Kali oder mit irgend einer anderen Mischung trankt, so daß sie, wenn sie einmal entzuͤndet worden, gleich Zuͤndern oder Lunten mit langsamem Feuer fortglimmen. Die mit salpetersaurem oder chlorsaurem Kali getraͤnkten Substanzen werden hierauf in Stuͤke von gehoͤriger Laͤnge geschnitten, und dann an ihren Enden mit der oben erwaͤhnten Zuͤndcomposition oder mit irgend einer anderen chemischen, durch Reibung entzuͤndbaren Mischung ausgestattet. Zuͤndhoͤlzchen dieser Art werden, nachdem sie durch Reibung entzuͤndet worden, nicht mit Flamme fortbrennen, sondern nur gleich Zuͤndern oͤder Lunten fortglimmen. Oder 3) endlich die Zuͤndhoͤlzchen werden aus duͤnnen Stuͤkchen Holz, Hobelspaͤnen u. dergl. verfertigt, die entweder fuͤr sich, oder mit Papier uͤberzogen, mit einer Aufloͤsung von salpetersaurem oder chlorsaurem Kali oder einer anderen, gleiche Wirkung hervorbringenden Substanz getraͤnkt werden. Diese Zuͤndhoͤlzchen werden dann mit einer Mischung aus chlorsaurem Kali mit Kampher, Schwefel, brennbaren Gummiharzen oder Harzen, mehligen Pulvern, Pulver von Pilzen, Holz, Rinden oder anderen vegetabilischen Fasern, Zuker, welche Mischung mit irgend einer der oben angegebenen schleimigen Substanzen angemacht wird, beladen. Das Verhaͤltniß der einzelnen Substanzen dieser Mischung, oder jeder anderen Mischung, deren man sich bedienen will, muß ein solches seyn, daß sie sich, mit Schwefelsaͤure in Beruͤhrung gebracht, augenbliklich entzuͤndet. Der Patenttraͤger nimmt keine der chemischen Zuͤndcompositionen als seine Erfindung in Anspruch, und eben so wenig auch die Anwendung von Baumwollfaden oder Garn, ausgenommen dieselben sind zu einem Zeuge oder Bande gewebt. Seine Patentanspruͤche bestehen daher in der Anwendung der verschiedenen angegebenen Substanzen und in der beschriebenen Behandlung derselben.