Titel: Einige weitere Notizen über die Dampfmaschine der HH. Ch. Dietz und Hermann.
Fundstelle: Band 50, Jahrgang 1833, Nr. LXXI., S. 324
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LXXI. Einige weitere Notizen uͤber die Dampfmaschine der HH. Ch. Dietz und Hermann. Aus dem Recueil industriel. April 1833, S. 32. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Einige weitere Notizen uͤber die Dampfmaschine. Die Dampfmaschine und die Pumpe der HH. Dietz und Hermann, deren verfallenes Patent wir kuͤrzlich mitgetheilt haben,Siehe Polytechn. Journal Bd. XLVIII. S. 250. haben in neuerer Zeit einige Verbesserungen erfahren, welche in Verbindung mit der Einfachheit, Dauerhaftigkeit und des geringen Umfanges, den sie einnehmen, denselben unstreitig den Vorzug vor allen aͤhnlichen Maschinen sichern duͤrften. Der metallene und elastische Kolben, der einen der Haupttheile der Dampfmaschine bildet, ist in drei Theile getheilt, und wird durch eine in seiner Mitte angebrachte Spiralfeder bestaͤndig gegen die Waͤnde des Cylinders angedruͤkt. Er laͤßt in Hinsicht auf Dauerhaftigkeit und Guͤte nichts zu wuͤnschen uͤbrig; denn seit der 6 Jahre, waͤhrend welcher sich die HH. Dieß und Hermann desselben an ihren Dampfmaschinen sowohl, als an ihren Pumpen bedienen, kamen sie noch nie in den Fall Aenderungen oder Ausbesserungen daran vornehmen zu muͤssen. In großen Staͤdten, wo der Raum sehr theuer bezahlt werden muß, kann der Unternehmer einer Fabrik oder einer sonstigen Anstalt der Triebkraft, deren er bedarf, oft nur einen sehr kleinen Raum widmen. In diesem Falle zeigt sich nun die Dampfmaschine der HH. Dieß und Hermann ganz besonders vortheilhaft; denn eine Maschine von 4 bis 10 Pferdekraͤften erfordert nur einen Raum von 3 Fuß auf 6 Fuß, und eine Maschine von 12 bis 20 Pferdekraͤften nur einen Raum von 4 auf 8 Fuß. Der Kessel ist in diesem Raume nicht mit begriffen; denn er kann sowohl innerhalb, als außerhalb des Gebaͤudes angebracht werden. Aus einem Blike auf die Abbildung der Maschine, so wie sie jezt verfertigt wird, im Vergleiche mit der fruͤheren Abbildung, wird man sogleich sehen, daß die gegenwaͤrtige Einrichtung der Maschine eine neue und verbesserte ist. Der gußeiserne Cylinder A. Fig. 33, welcher mit einem Mantel aus Eisenblech umgeben ist, und der den vorzuͤglichsten Theil der Maschine ausmacht, ist auf einer gußeisernen Plattform B befestigt, an der sich vier Saͤulen befinden, zwischen denen die schmiedeiserne Welle mit den beiden Kniestuͤken CC angebracht ist. An diesen Kniestuͤken sind die beiden Kurbelstuͤke DD mittelst Halsringen mit Schieber und Bolzen befestigt, damit dieselben angezogen werden koͤnnen, wenn sie sich mit der Zeit abnuͤzen sollten. An dem anderen Ende stehen diese Kurbelstuͤke aber mit dem Querbalken E in Verbindung, der in seiner Mitte an der Kolbenstange F befestigt ist. Auf dem Dekel G des Cylinders sind vier eiserne, vollkommen cylindrische Saͤulen HHHH festgemacht, zwischen denen sich zwei messingene, an den Enden des Querbalkens E angebrachte Laufrollen bewegen, welche dazu dienen der Kolbenstange F eine senkrechte Bewegung zu sichern. An der mit den beiden Kniestuͤken CC ausgestatteten Welle ist ein Excentricum angebracht, welches dem Gleiter oder Schieber I eine Hin- und Herbewegung mittheilt, und zwar mittelst der beiden Verbindungsstuͤke J, welche an dem Querstuͤke des Schiebers und an einer Welle mit doppelter Kurbel, von der ein Theil durch die Stellung der Maschine verborgen ist, angebracht ist. K ist der Hahn, der den Dampf eintreten laͤßt. L der Regulator, welcher durch den an dem Dekel G befestigten Raum N an Ort und Stelle erhalten, und durch die Umdrehung der Welle CC mittelst des Querstuͤkes O und der Winkelverzahnungen M in Bewegung gesezt wird. Wenn sich die Kugeln des Regulators in Folge einer zu schnellen kreisenden Bewegung von einander entfernen, so heben sie die Stange P und den Hebel Q empor, so daß sich das Register schließt. Dieses Register befindet sich an der Eintrittsroͤhre fuͤr den Dampf, und verhindert das Eindringen des Dampfes, um die Geschwindigkeit des Ganges der Maschine zu vermindern. In Folge dieser Einrichtung kann die Maschine unmoͤglich eine gewisse Geschwindigkeit uͤbersteigen. 8 ist ein Flugrad, welches zum Reguliren des Ganges der Maschine dient. R, die Welle, an der dieses Flugrad aufgezogen ist, und welche durch ein Kniestuͤk mittelst eines Zaumes mit der Welle CC in Verbindung steht. T, ist das Mauerwerk, auf welchem die ganze Maschinerie ruht. Da man in sehr vielen Fabriken heißes Wasser oder Trokenstuben braucht, so ist zu bemerken, daß man die Heizung mittelst des Dampfes der Maschine bewirken kann. Die Preise der Dampfmaschinen mit mittlerem Druke, metallenen und elastischen Kolben, ohne Schwengel, mit Kessel, Heißwasserpumpe etc. sind in der Fabrik der HH. Dietz und Hermann folgende: Textabbildung Bd. 50, S. 326 Pferdekraͤfte. Preis. Pferde Fr.

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