Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 51, Jahrgang 1834, Nr. LIV., S. 235
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LIV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 1. bis 23. Januar 1834 in England ertheilten Patente. Dem Thomas Sharp aus Manchester und Richard Roberts, ebendaselbst, beide Mechaniker: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Mahlen des Korns und anderer Materialien. Ihnen von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 1. Jan. 1834. Dem Joshua Taylor Beale, Mechaniker in Church Lane, Whitechapel, Grafschaft Middlesex: auf eine Lampe zum Brennen von Substanzen, die bisher noch nicht haͤufig in Lampen oder aͤhnlichen Apparaten verbrannt wurden. Dd. 4. Januar 1834. Dem Frederik Plant, Kuͤrschner in Bread Street Hill, City von London: auf eine verbesserte Maschine zum Schneiden des Pelzwerkes. Dd. 13. Jan. 1834. Dem Pennock Tigar, Kaufmann zu Grovehill, Pfarrei St. Nicholas, Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung eiserner und anderer metallener Raͤder fuͤr Wagen. Dd. 13. Jan. 1834. Dem Joshua Bates, Kaufmann in Bishopsgate Street, City von London: auf ein verbessertes Verfahren luftfoͤrmige Substanzen zu verdichten und Fluͤssigkeiten abzukuͤhlen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 13. Jan. 1834. Dem James Walton, Tuchappreteur zu Sowerby Bridge, Grafschaft York: auf verbesserte Maschinen zum Aufrauhen, Scheeren und Appretiren wollener Tuͤcher. Dd. 14. Jan. 1834. Dem Charles Attwood, Sodafabrikant in Whickham, bei Gateshead in der Grafschaft Durham: auf die Kunst ein gewisses Pigment durch einen gewissen Proceß darzustellen, der fruͤher nicht zu diesem Zwek benuzt wurdewured. Dd. 16. Jan. 1834. Dem James Boynton, Verfertiger tragbarer Tintenfaͤsser zu High Holborn, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Feuerzeugen. Dd. 18. Jan. 1834. Dem William Morgan, Bleiarbeiter und Glaser zu Penton Row, Walworth, in der Grafschaft Surrey: auf einen Apparat zum Heizen und Ventiliren der Kirchen und anderer Gebaͤude. Dd. 18. Jan. 1834. Dem Jean Jacques Leopold Oberlin, Kaufmann im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Kesseln zu mannigfaltigen Zweken. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 18. Jan. 1834. Dem Ernst Wolff, Gentleman, ehemals zu Leeds in der Grafschaft York, jezt zu Stamford Hill, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse verbesserte Verfahrungsarten die Oefen behufs der Verbrennung des Brennmaterials mit erhizter Luft zu speisen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Jan. 1834. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar 1834, S. 135.) Verzeichnis der vom 5. bis 10. Februar 1820 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Dem George Shoobridge, Tuchfabrikant zu Houndsditch, London, und William Shoobridge, Pachter zu Mardon, Kent: auf ein Surrogat fuͤr Flachs oder Hanf und die Verarbeitung desselben fuͤr alle Zweke, wozu Flachs oder Hanf gebraucht werden. Dd. 5. Februar 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 11.) Dem James Huggett, Hufschmied zu Hailsham, Sussex: auf einen Apparat der statt eines Hemmschuhes an Wagen angebracht werden kann, um ihre Geschwindigkeit zu reguliren und Ungluͤksfaͤlle beim Hinabfahren von Huͤgeln und in anderen gefaͤhrlichen Lagen zu verhuͤten. Dd. 10. Febr. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 65.) Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar 1834, S. 135. Ueber Macerone's und Squire's Dampfwagen. Der Dampfwagen der HH. Macerone und Squire, von welchem wir schon oͤfter zu sprechen Gelegenheit hatten, und der in den lezten 14 Tagen regelmaͤßig zwischen Oxford-Street und Edgeward hin und her fuhr, machte kuͤrzlich eine Fahrt nach Uxbridge, welche der Sun (Galignani's 5880) zu Folge sehr gut ausgefallen seyn soll. Der Wagen fuhr naͤmlich, obschon die Straße großen Theils frisch beschuͤttet, und durch das lang anhaltende Regenwetter sehr verdorben war, mit Ausschluß der zum Anhalten und Einnehmen von Wasser noͤthigen Zeit, in 1 1/4 Stunde von Oxford-Street nach Uxbridge. Die beiden ersten Meilen wurden in 7 1/2 Minute zuruͤkgelegt; im Durchschnitte betrug die Geschwindigkeit 12 bis 14 Meilen in der Stunde, und ein Mal stieg sie sogar auf 16 engl. Meilen, so daß die Erfinder also gar nicht zweifeln, daß ihr Wagen bei gutem Wege und gutem Wetter mit einer Geschwindigkeit von 20 engl. Meilen laufen koͤnne. Auf der Ruͤkkehr fuhr eine Landkutsche dem Dampfwagen, waͤhrend er Wasser einnahm, in vollem Galoppe vor; der Dampfwagen holte die Kutsche jedoch bald wieder ein, und ließ sie dann, obschon die Pferde fortwaͤhrend zum Galopp angetrieben wurden, weit hinter sich. Hr. Macerone behauptet der dieser Gelegenheit neuerdings, daß sein Wagen nun 2500 engl. Meilen zuruͤkgelegt habe, ohne daß er oͤfter denn ein Mal (wegen eines Bruches einer Achse) haͤtte ausgebessert werden muͤssen. Ueber diese wenigen Ausbesserungen, so wie uͤber die Broschuͤre, welche der Hr. Oberst unter dem Titel. A few facts concerning Elementary Locomotion herausgab, ist im Mechanics' Magazine No. 539 und No. 541 ein Streit entstanden, auf welchen wir, da er nicht von allgemeinem Interesse ist, hier nur verweisen. So viel scheint daraus hervorzugehen, daß Hr. Macerone die Beweise, daß sein Wagen 1700 engl. Meilen zuruͤklegte, ohne daß auch nur ein Schilling auf Reparaturen ausgegeben werden mußte, schuldig geblieben ist. Außerordentliche Geschwindigkeit eines Dampfwagens auf der Liverpool-Manchester-Eisenbahn. Man hat kuͤrzlich auf der Liverpool-Manchester-Eisenbahn mit einem leicht beladenen Dampfwagen eine Geschwindigkeit von 40 engl. Meilen in der Stunde erreicht, und Hr. G. Stevenson ist der Meinung, daß selbst eine Geschwindigkeit von 400 engl. Meilen erzielt werden koͤnnte, obschon bei einer solchen Geschwindigkeit der Widerstand der Luft bedeutend seyn wuͤrde. Man verfertigt gegenwaͤrtig Dampfwagen, die 8 Mal so viel Kraft haben, als der Rocket, der fruͤher der staͤrkste war, und die dessen ungeachtet nicht schwerer auf die Schienen druͤken, weil die Schwere gleichmaͤßig auf 6 Raͤder vertheilt, und die Maschinerie in einer vortheilhafteren Stellung angebracht ist. Die Roͤhren des Kessels sind kleiner, aber zahlreicher, als fruͤher; auch verfertigt man sie jezt aus Messing statt aus Kupfer. Die lezte auf die Eisenbahn gebrachte Maschine lief 23,000 engl. Meilen, und erforderte nur gewoͤhnliche Ausbesserungen; sie legte taͤglich 4 bis 5 Fahrten, jede zu 30 engl. Meilen, zuruͤk. (Aus dem Liverpool Albion in Galignani's Messenger No. 5880.) Ueber die Kosten der englischen Straßen. Die Commission der Lords uͤber die englischen Landstraßen hat kuͤrzlich wieder ein Mal einen Bericht uͤber den Zustand der Straßen in England abgestattet, der aber nur bis zum Jahre 1829 geht. Nach diesem Berichte betrug nun die Laͤnge der Straßen in England und Wales im Jahre 1829 49,798 Meilen, wofuͤr 3783 Parliamentsacten ausgestellt wurden. Die auf den Straßen lastenden Schulden beliefen sich auf 7,785,000 Pfd. Sterl.; der Ertrag auf 1,455,000 Pfd. die Ausgaben auf 1,678,000 Pfd.; es kamen also auf die Meile 392 Pfd. Schulden, 73 Pfd. Ertrag und 83 Pfd. Ausgaben. Auf je 5 1/2 Meile kommt eine Parliamentsacte, und eine solche Acte kostet 400 Pfd. Sterl., obschon die Beamten vom Staate besoldet werden! Die 3783 Acten kosteten zusammengenommen 1 1/2 Millionen Pfd. Sterl., so daß also der fuͤnfte Theil der auf den Straßen-Unternehmungen ruhenden Schulden lediglich durch die enormen Kosten der corrupten und veralteten Legislation hervorgebracht wurde. Die Zahl der Beamten belief sich auf 3627, und mithin kommt auf je 5 1/2 engl. Meile einer. Die Gesammtschulden kommen der Einnahme von 5 1/2 Jahren gleich. Von den Gesammtausgaben, die sich im Jahre 1829 auf 1,678.000 Pfd. beliefen, kamen 232,000 Pfd. auf Interessen; 303,000 Pfd. auf Arbeitslohn, 578,000 Pfd. auf Fuhrlohn, Material, Contracte; 56,300 auf angekauftes Land; 64,000 Pfd. auf Ausbesserung der Zollhaͤuser etc.; 196,000 Pfd. auf Gehalte und Proceßkosten; 243,700 Pfd. auf Besoldungen etc. und groͤßere Verbesserungen. Die Gehalte und Proceßkosten betragen also beinahe den achten Theil der ganzen Ausgabe und 2/3 der Summe des Arbeitslohnes! (Aus dem Chronicle in Galignani's Messenger, No. 5877.) William Dobree's Rettungsboot. Das London Journal of Arts, Jan. 1834, S. 300, enthaͤlt folgende Notiz uͤber das Rettungs- oder Sicherheitsboot, auf welches sich William Dobree von Fulham, Middlesex, am 5. August 1830 ein Patent ertheilen ließ: „Wir haben die Erklaͤrung, die der Patenttraͤger von seinem sogenannten selbststaͤndigen Sicherheitsboote gibt, sorgfaͤltig studirt, koͤnnen aber daraus nicht entnehmen, worin die Erfindung eigentlich besteht. Der Patenttraͤger sagt zwar, daß die Neuheit in der Trennung jenes Theiles, in welchem die Passagiere und die Schiffsmannschaft enthalten sind, von dem Rumpfe, der mittelst einer sich selbst fuͤllenden Wasser-Ballast-Kammer damit verbunden ist, bestehe; er erlaͤutert ferner diese oberflaͤchliche Angabe dadurch, daß er sagt, daß innerhalb des Rumpfes ein Extraverdek fuͤr die Passagiere und die Schiffsmannschaft gebildet, und in den unteren Theilen Luftbehaͤlter angebracht werden sollen. Allein damit ist die Sache noch nicht deutlich, und wir vermuthen nur aus der rohen, der Patenterklaͤrung beigefuͤgten Zeichnung, daß jener Theil des Bootes, den die Passagiere und die Schiffsmannschaft einnehmen sollen, ein eigenes und selbststaͤndiges Fahrzeug innerhalb des Rumpfes bildet) auf welche Weile jedoch beide Theile mit einander verbunden sind, und wie sie wieder von einander getrennt werden sollen, sind wir nicht zu entziffern im Stande. Uebrigens wurden bereits schon fruͤher doppelte und von einander trennbare Rumpfe, und Luftgefaͤße, welche denselben Schwimmkraft geben sollen, in Vorschlag gebracht, so daß auch hierin nichts Neues enthalten ist.“ Verfahren beim Durchsaͤgen des Gußeisens mit gewoͤhnlichen Saͤgen. Ein Hr. M. du F. hat mehrere Versuche uͤber das Durchsagen des Gußeisens nach den Angaben des Hrn. D'Arcet angestellt, und dabei gefunden, daß man das Gußeisen erhizt sehr wohl mit einer gewoͤhnlichen Sage durchschneiden koͤnne. Die Resultate, die sich bei seinen verschiedenen Versuchen hieruͤber ergaben, sind folgende: 1) daß sich das Gußeisen, wenn man es erhizt, beinahe eben so leicht und eben so schnell durchsagen laͤßt, wie trokenes Holz. 2) daß man, um den Widerstand zu vermindern, der Sage nur einen sehr schmalen Sageschnitt geben duͤrfe. 3) daß das im Ofen erhizte Gußeisen leichter zu saͤgen ist, als das in der Esse erhizte, weil elfteres an allen Stellen gleichmaͤßig erhizt wird, wahrend lezteres an dem der Geblaͤsroͤhre zunaͤchst gelegenen Theile beinahe in Fluß geraͤth, an dem entgegengesezten Ende hingegen noch kaum rothgluͤhend ist. 4) daß man das Gußeisen nicht zu sehr erhizen duͤrfe; denn wenn sich dessen Oberflaͤche dem fluͤssigen Zustande zu sehr naͤhert, so verlegt sich die Saͤge, und die ganze Operation geht schlecht von Statten. 5) daß die Saͤge mit großer Geschwindigkeit gefuͤhrt werden muß, weil sie sich dann am wenigsten erhizt, und die reinste Durchschnittsflaͤche gibt. 6) endlich, daß das Gußeisen immer so gestellt werden muͤsse, daß es uͤberall, ausgenommen unter der Durchgangsstelle fuͤr die Sage, lothrecht ist, weil man sonst Gefahr laͤuft, daß das Gußeisen vor dem Ende der Operation zerspringt. – Hr. Molard hat dieses Verfahren im Conservatorium der Kuͤnste und Gewerbe an gußeisernen Stuͤken von 0,27 Meter im Gevierte und an Platten von verschiedener Dike mit einer gewoͤhnlichen Holzsaͤge wiederholt, und uͤberall gelang ihm dasselbe, ohne daß die Zaͤhne der Sage auch nur im Geringsten Schaden gelitten haͤtten. Er beobachtete, daß das Gußeisen dabei nur bis zum Kirschrothgluͤhen erhizt werden duͤrfe, daß der Sageschnitt schmal seyn muͤsse, und daß Man schnell und mit der ganzen Laͤnge des Saͤgeblattes sagen soll. Mehrere Arbeiter scheinen dieses Verfahren bereits zu kennen, wenigstens sah Hr. Picet einen Arbeiter in der Fabrik des Hrn. Paul zu Genf eine erhizte eiserne Roͤhre, und Hr. Molard einen Arbeiter des Hrn. Voyenne mehrere Platten mit der Saͤge durchsaͤgen. (Journal des connaissances usuelles. Januar 1834, S. 44.) Einfache Methode das Anlaufen goldener und silberner Medaillen zu verhindern. Sowohl goldene als silberne Medaillen erleiden, wenn sie nicht in sehr gut schließenden Etuis aufbewahrt werden, in Folge der in der Luft enthaltenen Duͤnste nach und nach eine merkliche Veraͤnderung; sie werden matt und laufen an. Diesem unangenehmen Umstaͤnde laͤßt sich; wie Hr. A. Chevallier im Journal des connaissances usuelles, Januar 1834, sagt, sehr leicht abhelfen. Man soll naͤmlich die Medaillen nur mittelst einer Buͤrste mit Spanischweiß, welches mit Weingeist angeruͤhrt worden, reinigen, dann abwaschen und sorgfaͤltig abtroknen. Die auf diese Weise gereinigten Medaillen soll man hierauf, um das abermalige Anlaufen derselben zu verhindern, mit einem Pinsel mit einer vollkommen reinen Gummiaufloͤsung uͤberstreichen, und dann troknen lassen, Das Gummi wird einen firnißartigen Ueberzug bilden, der alles weitere Anlaufen hindert, selbst wenn sich ein chemisches Laboratorium in der Naͤhe befaͤnde. Eben dieses Verfahren kann man auch bei einer Menge anderer silberner und goldener Gegenstaͤnde, die man gewoͤhnlich unter Glas verwahrt, befolgen. Man kann z.B. alle vergoldeten Gegenstaͤnde, wie Rahmen von Portraͤts etc., sehr gut dadurch schuͤzen, daß man sie mit einer schwachen Gummiaufloͤsung, die man Mit etwas Eiweißaufloͤsung versezt, uͤberstreicht. Spazierstoͤke, die als Regenschirme aufgespannt werden koͤnnen. Man hat schon oͤfter Versuche gemacht, die Regenschirme, die man nicht gern bei schoͤnem Wetter herumtraͤgt, und die man doch oft ploͤzlich braucht, in Form von Spazierstoͤken zu bringen; immer scheiterte man aber daran, diesen Spazierstoͤken solche Leichtigkeit, Duͤnne und Eleganz zu geben, daß man mit Wahrscheinlichkeit eine guͤnstige Aufnahme und allgemeinere Einfuͤhrung derselben erwarten konnte. Am weitesten hat es nun in neuester Zeit ein Parapluiemacher zu Paris gebracht, der schoͤne Spazierstoͤke aus Fischbein liefert, welche beliebig wie Regenschirme aufgespannt werden koͤnnen, und dabei nicht diker als ein Finger, sehr biegsam und dauerhaft, und nicht uͤber 10 Unzen schwer sind. Per ganze Mechanismus, welcher eben so einfach, als sinnreich ist, soll demnaͤchst beschrieben werden. (Temps, No. 1551.) Ueber die Bereitung einer guten Mischung zum Versiegeln der Flaschen. Die beste Mischung, um Flaschen, in welchen geistige Getraͤnke aufbewahrt werden sollen, luftdicht zu verschießen, kann man sich auf folgende Weise bereiten. Man lasse 2 Theile gelbs Wachs zerfließen, und seze demselben dann 4 Theile (Kolophonium und 4 Theile Pechharz zu. Wenn die ganze Masse gut in Fluß gerathen, so taucht man dann die Haͤlse der gefuͤllten und verkorkten Flaschen in dieselbe, und dreht die Flaschen in horizontaler Richtung um sich selbst, damit sich die Pechschichte uͤberall gleichmaͤßig anlege. Einige Weinhaͤndler in der Champagne geben dem Peche mehr Durchsichtigkeit und eine schoͤnere Farbe, indem sie der oben angegebenen Mischung auch noch 2 Theile Gummilak zusezen. Durch dieser Zusaz wird das Pech zugleich auch weniger zerreiblich. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. Januar 1834, S. 54) Ueber die Baumwolleinfuhr in Frankreich. Im Jahre 1833 wurden in Frankreich 306,400 Ballen Baumwolle eingefuͤhrt, im Jahre 1832 hingegen nur 260,600. Die groͤßte Einfuhr fand im Jahre 1826 Statt, in welchem sie sich auf 320,000 Ballen belief. Im Inneren wurden im Jahre 1833 276,400 Ballen verkauft, wovon die franzoͤsischen Fabriken 260,000 Ballon bezoͤgen. Der groͤßte Handel mit Baumwolle wurde zu Havre betrieben, denn daselbst wurden monatlich 46,000 Ballen verkauft. (Galignani's Messenger, No. 5879.) Fortschritte der Cultur auf van Diemen's Land. Die lezten Nachrichten aus Hobart Town geben die befriedigendsten Nachrichten uͤber die Fortschritte, welche die Cultur auf van Diemens Land macht. Man hegt bereits große Erwartungen von den Vortheilen, die England einst von seinen neuhollaͤndischen und neuseelaͤndischen Colonien ziehen wird; in wiefern man hierzu berechtigt ist, mag aus folgendem Auszuͤge aus der Rede, die der Gouverneur von van Diemens Land bei der lezten Eroͤffnung des legislativen Rathes hielt, erhellen. „Die Schafwolle von van Diemens Land, die noch im Jahre 1824 kaum in Betracht kam, bildet gegenwaͤrtig einen nicht unbedeutenden Handelsartikel auf den englischen Maͤrkten. Der auf Neu-Suͤd-Wallis gezogene Weizen wird auf Mauritius, in Rio-Janeiro, und selbst auf den englischen Maͤrkten, wohin gleichfalls schon einige Muster gebracht wurden, sehr geschaͤzt. Gleiche Vortheile verspricht auch der Wallfischfang, der jaͤhrlich an Ausdehnung gewinnt. Die Summe der Ausfuhr der Colonie, die sich im Jahre 1824 nicht uͤber 14,500 Pfd. Sterl. belief, uͤbersteigt gegenwaͤrtig schon 157,000 Pfd. Sterl., und der Ertrag der indirecten Auflagen ist innerhalb derselben Zeit von 27,000 auf 75,000 Pfd. Sterl. gestiegen, abgesehen von der großen Summe Geldes, die die Regierung aus dem Verkaufe von Landereien zog. Der Zustand der Straßen und Bruͤten ist sehr befriedigend, und die Communicationsmittel haben sich außerordentlich vermehrt und erleichtert.“ (Galignani's Messenger, No. 5876.) Einiges uͤber den Pflug Grangé's und uͤber die dem Erfinder zu Theil gewordenen Belohnungen. Wir haben, als wir Band L. S. 365 unseres Journals eine Beschreibung und Abbildung des vortrefflichen, von dem Pflugknechte Grangé erfundenen Pfluges bekannt machten, versprochen, nachtraͤglich auch noch den Bericht mitzutheilen, der vor der Société d'encouragement daruͤber erstattet werden sollte. Wir haben diesen Bericht, der von dem Hrn. Grafen Lambel vor der Gesellschaft vorgetragen wurde, so wie auch jenen, den Hr. Molard vor der koͤnigl. Akademie der Wissenschaften zu Paris erstattete, seither im Bulletin de la Société d'encouragement eingesehen, und glauben uns auf eine Hinweisung auf beide beschranken zu koͤnnen, da das Wesentliche bereits in dem von uns mitgetheilten Aufsaze enthalten ist, und da Grangé's Pflug unterdessen auch durch ein eigens daruͤber erschienenes Werken, welches bereits die zweite Auflage erlebte, in Deutschland bekannter geworden. Die Berichterstatter waren einstimmig der Meinung, daß das Ziehen des Pfluges durch das Grangé'sche System, wodurch ein Theil des Gewichtes des Buͤchergestelles auf die Ferse der Pflugschar uͤbergetragen wird, bedeutend erleichtert wird; daß der neue Pflug, selbst wenn er mit 4, 6 oder gar 8 Pferden bespannt werden muß, doch von einem einzigen Menschen dirigirt werden kann, der uͤberdieß weniger Koͤrperkraft, als Besonnenheit zu haben braucht; daß mit diesem Pflage selbst Landereien, die bisher mit den gewoͤhnlichen Pfluͤgen unmoͤglich umgebrochen werden konnten, leicht zu bestellen sind, und daß mithin manche unbebaute Streken nun gehoͤrig bewirthschaftet werden duͤrften; daß in Laͤndern, wo man bisher mit einem Gespanne zu pfluͤgen im Stande war, dieses Pfluͤgen in Folge der Erfindungen des Hrn. Grangé nun weit leichter, mit weniger Muͤhe, und selbst bei solcher Witterung geschehen kann, bei welcher es bisher wegen Haͤrte uͤber Nasse des Bodens nicht moͤglich war; so daß die Feldwirthschaft auf diese Weise bedeutend erleichtert und vervollkommnet ist. Sechs der oͤstlichen Departements Frankreichs, in welchen das Pfluͤgen wegen der Schwere des Bodens so aͤußerst beschwerlich war, haben den Pflug Grangé's schon ziemlich allgemein angenommen, und genießen in Folge dieser Verbesserung bereits wesentliche Vortheile. Mehrere der landwirthschaftlichen Vereine dieser Gegenden haben daher dem Pflugknechte Grangé in Anerkennung seiner Verdienste um den Akerbau bereits Medaillen und Belobungen ertheilt; die Commission der Société d'encouragement hat ihn fuͤr eine der großen Medaillen der Gesellschaft, und jene der Akademie fuͤr einen der Preise, welche der wakere Montyon stiftete, vorgeschlagen, die ihm wahrscheinlich auch wirklich zu Theil werden duͤrften. Die franzoͤsische Regierung endlich ließ ihm auf diese Berichte hin 3000 Franken uͤberreichen, die ihm Theils als Aufmunterung zum Fortschreiten auf der begonnenen Bahn dienen, theils auch als Entschaͤdigung fuͤr die Aufopferung gelten sollten, die er dadurch bewies, daß er, um der schnelleren Verbreitung dieser wichtigen Erfindung keine Hindernisse in den Weg zu legen, auf ein Patent auf dieselbe verzichtete. Moͤge diese ehrende Anerkennung, welche die franzoͤsische Regierung dem Erfindungsgeiste und dem uneigennuͤzigen Streben eines einfachen Bauernknechtes zollte, dazu beitragen, diese Classe von Leuten zu belehren, was sie zu leisten vermoͤgen, wenn sie uͤber die in ihrem Berufe gelegenen Arbeiten nachdenken; moͤchte man aber auch andererseits das von der franzoͤsischen Regierung gegebene Beispiel anderwaͤrts befolgen, und das Verdienst oder Talent gehoͤrig lohnen, in welcher Classe oder in welchem Stande es sich auch zeigen mag.