Titel: Verbesserungen an den sogenannten Vorspinnmaschinen zum Vorspinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe, auf welche sich William Newton zu Chancery Lane, Middlesex, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung am 13. Julius 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 52, Jahrgang 1834, Nr. XXXV., S. 171
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XXXV. Verbesserungen an den sogenannten Vorspinnmaschinen zum Vorspinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe, auf welche sich William Newton zu Chancery Lane, Middlesex, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung am 13. Julius 1833 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Februar 1834, S. 1. Mit Abbildungen auf Tab. III. Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Gegenwaͤrtige Verbesserungen an den sogenannten Vorspinnmaschinen (roving frames) fuͤr Baumwolle und andere Faserstoffe bestehen aus einem eigenen Mechanismus, durch welchen die Baumwoll- oder sonstigen Fasern als sogenanntes Vorgespinnst nach einer eigenen Methode auf Spulen (cops) oder Walzen (rolls) aufgewunden werden, um dann spaͤter in den bekannten Mule Jenny's, Drosselmaschinen oder anderen Spinnmaschinen zu Garn versponnen werden zu koͤnnen. An diesem Apparate soll nun statt jeder Spindel und Fliege des gewoͤhnlichen Spulen- und Fliegenapparates oder irgend einer anderen Vorspinnmaschine eine Vorrichtung angebracht werden, welche aus einem leichten Wagen oder Rahmen besteht, der einen vibrirenden Fuͤhrer mit gewissen Walzen, durch welche das Vorgespinnst an die Spule gefuͤhrt und fest auf dieselbe aufgewunden wird, traͤgt. Diesen Apparat will der Patenttraͤger die Walzenspindel (Waltzer Spindle) genannt wissen. Eine solche Walzenspindel sieht man in der beigefuͤgten Zeichnung einzeln und von der Vorspinnmaschine getrennt, in verschiedenen Stellungen abgebildet. Fig. 9 kann als eine Fronteansicht betrachtet werden; Fig. 10 zeigt den Apparat vom Ruͤken her; Fig. 11 und 12 endlich sind senkrechte Durchschnitte, an denen die Seite oder Wand des Wagens weggenommen ist, damit man die Enden der Walzen und die uͤbrigen Theile deutlicher daraus ersieht. Die uͤbrigen Figuren werden spaͤter erlaͤutert werden. Diese Walzenspindeln koͤnnen an allen den verschiedenen bekannten Vorspinnmaschinen, welche nach Art der Spulen- und Fliegenmaschine mit Strekwalzen versehen sind, angebracht werden. Sie koͤnnen die Vorgespinnstmassen auf Spulen ohne hervorstehende Raͤnder aufwinden, und zwar nicht in Form der gewoͤhnlichen Spulencops, sondern in kurzen, diken, cylindrischen Walzen mit kegelfoͤrmigen Enden. Diese Walzen nehmen eine bedeutende Menge Vorgespinnst auf, lassen sich in dem Haspel der gewoͤhnlichen Mule- oder irgend einer anderen Spinnmaschine leicht abwinden, und nehmen der Hoͤhe nach weniger Raum ein, als die gewoͤhnlichen Cops. Die Achsen der Aufwindwalzen und ihr Triebwerk werden von einem parallelen Rahmen oder Wagen a, a, a, der aus Eisen oder einem anderen Metalle besteht, getragen. Dieser Rahmen oder Wagen ist am Grunde an der Spindel b, am Scheitel hingegen an der Roͤhre oder an dem hohlen Halsstuͤke c angebracht, um welche Spindel und Roͤhre sich der ganze Mechanismus wie um Zapfen dreht. Bei d sieht man einen Theil des unteren Riegels der Maschine, von welchem die Spindel b, die sich wie gewoͤhnlich auf ihrem unteren Zapfen in dem Zapfenlager e dreht, getragen wird. Einen Theil des oberen Riegels der Maschine sieht man bei f, und in diesem wird, wie die Scheitelansicht Fig. 14 noch deutlicher zeigt, die Roͤhre oder das Halsstuͤk c festgehalten. Das vordere Paar Strekwalzen ersieht man oben bei g; von diesen Walzen wird der Vorgespinnstfaden abgegeben, und dann durch die Roͤhre c hinab an die hoͤlzerne Spule h gefuͤhrt. Die Spule ruht auf dem Umfange der Aufwindwalze i, und so wie sich diese Walze umdreht, dreht sich in Folge der hiedurch entstehenden Reibung auch die Spule, so daß der Vorgespinnstfaden mithin fortwaͤhrend auf die Spule aufgewunden wird. An dem unteren Theile der Spindel b ist eine Rolle k befestigt, durch welche die Spindel auf die gewoͤhnliche Weise mittelst eines Laufbandes in Bewegung gesezt wird, wodurch auch der Rahmen a, a und die dazu gehoͤrigen Theile die erforderliche kreisende Bewegung mitgetheilt erhalten. Eine aͤhnliche Rolle l ist an einer kurzen Roͤhre m, die sich frei um die Spindel dreht, befestigt. Auch diese Rolle wird durch ein Laufband getrieben, und dadurch erhaͤlt auch die Roͤhre m und das, was dazu gehoͤrt, seine kreisende Bewegung, und zwar unabhaͤngig von der Bewegung der Spindel. Die Achse der Aufwindwalze i geht durch kreisrunde Loͤcher in den Seiten des Rahmens a, und wird durch Halsringe in denselben festgehalten. An dem einen Ende dieser Achse ist ein Zahnrad n befestigt, welches in ein Getrieb eingreift, das unterhalb an dem einen Ende der kurzen Achse o aufgezogen ist. Das entgegengesezte Ende dieser kurzen Achse fuͤhrt ein Winkelgetrieb, welches in ein aͤhnliches, an dem Rande der kurzen Roͤhre m aufgezogenes Winkelgetrieb eingreift. Hieraus erhellt nun, daß die der Rolle l und der Roͤhre m mitgetheilte kreisende Bewegung durch dieses zulezt beschriebene Raͤderwerk an die Aufwindwalze i fortgepflanzt wird, und dieselbe zu Umdrehungen um ihre Achse veranlaßt. Die Spule h kann aus einer cylindrischen, hoͤlzernen Roͤhre ohne hervorstehende Raͤnder bestehen; durch sie laͤuft eine beschwerte Achse, welche bewirkt, daß die Spule auf den Umfang der Aufwindwalze druͤkt, damit an den Beruͤhrungspunkten eine Reibung erzeugt wird. Diese Achse der Spule dreht sich in Spalten oder Fenstern des Wagens, so daß dieselbe in dem Maße emporsteigen kann, als der Durchmesser der Spule durch das auf dieselbe aufgewundene Vorgespinnst zunimmt. In Fig. 9 und 11 sieht man die Spule nakt auf der Aufwindwalze ruhend; in Fig. 10 und 12 hingegen ist sie zum Theil mit Vorgespinnst angefuͤllt, und folglich uͤber die Aufwindwalze emporgehoben. Das Ende der Fasern des Vorgespinnstes wird von den vorderen Strekwalzen g her durch die Roͤhre o zwischen die Aufwindwalze i und die Spule h geleitet, und rund um die Spule gefuͤhrt, auf welche es sich dann nothwendig aufwindet, so wie sich die Spule durch die Beruͤhrung, in der sie mit der Aufwindwalze steht, umdreht. Damit die Windungen des Vorgespinnstes jedoch regelmaͤßig neben einander auf die Spule gelegt werden, und damit man einen regelmaͤßigen Cop von gewisser Form erhaͤlt, ist ein vibrirender Fuͤhrer angebracht, der auf folgende Weise gebaut ist. An der an dem Scheitel des Wagens a befindlichen Klammer ist mittelst eines Gefuͤges der gebogene Arm q, q aufgehaͤngt, und an dem unteren Ende dieses Armes befindet sich ein Zahn r, welcher sich in einer spiralfoͤrmigen Furche, die in den Umfang der Aufwindwalze i geschnitten ist, bewegt. Diesen Zahn sieht man in Fig. 15 und 16 einzeln, in zwei verschiedenen Stellungen. So wie sich nun die Aufwindwalze i umdreht, so fuͤhrt die spiralfoͤrmige Furche den Zahn, und mit ihm den Arm oder Hebel q in seitlichen Richtungen hin und her, wodurch jene vibrirende oder schwingende Bewegung erzeugt wird, die zur gleichfoͤrmigen Legung der Windungen des Vorgespinnstes durchaus noͤthig ist. Hinter dem Ende des vibrirenden Hebels q ist ein Stab j angebracht, der das Herausgleiten des Zahnes aus der fuͤr ihn bestimmten Furche hindert. Eine an der Seite des Wagens oder Rahmens a befindliche Handhabe oder ein Querstuͤk s tragt das Gefuͤge eines kleineren Armes oder Hebels t. An dem Ruͤken dieses Hebels sind zwei kleine Stuͤke u, u befestigt, und diese Stuͤke sind mit Augen oder Loͤchern versehen, in denen sich der Stab v auf und nieder bewegt. An dem unteren (Ende dieses Stabes v befindet sich ein Fuͤhrer mit einem Drehring (swivel guide) w, den man in Fig. 17 und 18 einzeln fuͤr sich abgebildet sieht. Die beiden Hebel q und t stehen durch ein Stift- und Fenstergefuͤge x mit einander in Verbindung. Das Vorgespinnst, welches durch die Roͤhre c herabgelangt, wird zuerst durch das Drahtoͤhr oder durch den Fuͤhrer y, der sich an dem oberen Theile des Rahmens befindet, dann durch ein aͤhnliches Drahtoͤhr an dem unteren Theile der vorderen Seite des Hebels t, und zulezt durch den Fuͤhrer w gefuͤhrt, der es dann unmittelbar auf die Spule legt. Hienach wird man einsehen, daß die Spindel mit dem Wagen und der Spule durch die Umdrehung der Rolle k zu horizontalen Umdrehungen veranlaßt wird, und daß die Fasern hiedurch, so wie sie herabgelangen, jenen geringen Grad von Drehung erhalten, der zur Erzeugung von Vorgespinnst noͤthig ist. Es erhellt ferner, daß durch die Umdrehung der Rolle l jenes Raͤderwerk in Thaͤtigkeit kommt, welches die Aufwindwalze in senkrechter Richtung zu Umdrehungen veranlaßt, und welches durch die Reibung, die zwischen den Oberflaͤchen von h und i Statt findet, das Aufwinden des Vorgespinnstes auf die Spule bewirkt. Damit jene Spannung, welche zum festen Aufwinden des Vorgespinnstes auf die Spule nothwendig ist, erreicht werde, kann das Vorgespinnst, nachdem es durch das Drahtoͤhr des Fuͤhrers w gezogen worden, ein oder zwei Mal um den hervorstehenden Stift des Dreheringes oder Drehehakens gewunden, und hierauf erst durch das kleine in dem Drehestuͤke befindliche Loch gefuͤhrt werden. Da dieses Drehstuͤk jedoch bei seinem Traversiren uͤber die Oberflaͤche des Cops dadurch, daß es sich zuweilen in dem Vorgespinnste fangen duͤrfte, zu Unannehmlichkeiten Anlaß geben koͤnnte, so wird dieses Drehstuͤk dadurch verhindert, mit dem Cop in Beruͤhrung zu kommen, daß man eine Achse oder eine Stange z anbringt, deren Enden auf gleiche Weise, wie jene der Achse der Spule lose in den Furchen oder Fenstern des Wagens hin und her gleiten. Diese Achse oder dieser Stab ruht bestaͤndig auf der Spule oder auf dem oberen Theile des auf derselben gebildeten Cops; sie steigt mithin mit der Zunahme des Durchmessers des Cops empor, und bildet auf diese Weise eine glatte Flaͤche, auf welche der Fuͤhrer w ohne alles Hinderniß traversiren kann. Da es jedoch noͤthig ist, daß dieser Fuͤhrer w immer in einer und derselben Stellung erhalten werde, so ist zu diesem Behufe ein kleiner Stift durch den Hebel t in eine lange Furche oder Spalte gestekt, welche in die Fuͤhrstange v geschnitten ist. Durch diese Vorrichtung wird der Stab und der Fuͤhrer gehindert sich umzudrehen. Damit jedoch das Drehestuͤk w immer die gleiche horizontale Stellung beibehaͤlt, kann sich dasselbe, wie man aus Fig. 9 und 10 ersieht, um einen Zapfen oder Stift drehen, der sich an dem Stabe v befindet. Aus dem Baue der Hebel oder Arme q und t, so wie aus dem Baue der Schieberstange v des damit verbundenen Drehefuͤhrers w geht hervor, daß der Fuͤhrer w, so wie der Cop im Durchmesser waͤchst, emporsteigt, und daß hiedurch die Ausdehnung seiner vibrirenden oder schwingenden Bewegung abnimmt. Daher wird, obschon der Fuͤhrer das Vorgespinnst anfangs von einem Ende zum anderen auf die Spule legt, so wie sich der Durchmesser des Cops vergroͤßert, der Winkel der Schwingungsbewegung verkleinert, und das Traversiren folglich verkuͤrzt werden, so daß die Enden der Cops folglich eine kegelfoͤrmige, aus Fig. 10 und 12 ersichtliche Gestalt bekommen. Ebendiese Gestalt ersieht man auch aus Fig. 13 und 15, in denen ein Cop im Durchschnitte und von der Seite gesehen abgebildet ist, und welche zugleich zeigen, auf welche Weise die Spulen durch einen bleiernen Cylinder, welcher ihr Inneres ausfuͤllt, und durch dessen Mitte die Achse geht, beschwert werden koͤnnen. Dieser Bleicylinder sowohl als die Achse kann leicht aus der hoͤlzernen Roͤhre oder aus der Spule herausgeschoben werden. Damit die Spule, wenn der Cop auf derselben vollendet ist, aus dem Rahmen oder aus dem Wagen herausgenommen werden koͤnne, muß die Spule so weit emporgehoben werden, bis deren Achse den weiteren Stellen der Fenster oder Spalten in den Seiten des Rahmens gegenuͤber zu stehen kommt, wo dann die Achse herausgezogen, die volle Spule abgenommen und eine neue leere dafuͤr eingesezt werden kann. Als seine Erfindung erklaͤrt der Patenttraͤger die Art und Weise den Cop mit kegelfoͤrmigen Enden mittelst eines verschiebbaren Fuͤhrers, dessen Traversiren durch den zunehmenden Durchmesser des Cops regulirt wird, zu formen, so wie auch die Verbindung der einzelnen Theile zu dem beschriebenen Mechanismus.

Tafeln

Tafel Tab. III
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