Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 52, Jahrgang 1834, Nr. XLVII., S. 234
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XLVII. Miszellen. Miszellen. Hall's Verbesserungen an den Dampfmaschinen, uͤber welche vor einigen Jahren so viel gestritten wurde, und die besonders im Mechanics' Magazine hart mitgenommen worden, haben nun an dem beliebten Dampfboote, the Prince Llewelyn, welches woͤchentlich zwei Mal zwischen Liverpool und den Menai-Straits hin und her faͤhrt, ihre Anwendung gefunden, und, wie verlautet, zu so guͤnstigen Resultaten gefuͤhrt, daß die St. Georg-Dampfboot-Compagnie, der dieses Boot angehoͤrt, beschloß, alle ihre Dampfboote nach diesem Principe einzurichten. Das Wesentliche der Erfindung des Hrn. Hall besteht in einer besseren Verdichtungsmethode des Dampfes, in der Anwendung von frischem Wasser anstatt des Salzwassers, wodurch sich eine große Schonung der Kessel ergibt, und wobei zugleich der dritte Theil Brennmaterial erspart wird. (Mechanics' Magazine, No. 557.) Ueber Hrn. Russell's Dampfwagen. Ein Hr. Russell zu Glasgow ist neuerlich unter den Schottlaͤndern als Erfinder und Erbauer eines Dampfwagens fuͤr gewoͤhnliche Landstraßen aufgetreten. Seine ersten Versuche sollen so guͤnstig ausgefallen seyn, daß sein Wagen gegenwaͤrtig stuͤndlich zwischen Glasgow und Paisley hin und her faͤhrt; der Wagen hat zwar, wie der Scotsman sagt, bei diesen Fahrten noch nicht die Geschwindigkeit erreicht, die man sich von demselben versprach, allein man schreibt dieß lediglich der Unerfahrenheit der Wagenlenker und des Maschinisten zu, die, wie man hofft, bald uͤberwunden seyn wird. Wir heben folgende Notiz uͤber diesen Wagen aus dem Weekly Dispatch, 30. Maͤrz, aus: „Der Wagen, welcher praͤchtig ausgeruͤstet ist, faßt innenwendig 6, und außen 20 Reisende; er haͤngt in Federn, haͤngt nicht mit dem Kessel und der Maschinerie zusammen, und zieht ein Fuhrwerk nach, in welchem der noͤthige Kohlen- und Wasservorrath untergebracht ist. Der Kessel ist sehr klein, befindet sich unmittelbar unter dem Wagen, und kann in 20 Minuten Dampf erzeugen. Die beiden Maschinen, von denen jede auf 14 Pferdekraͤfte berechnet ist, befinden sich uͤber der hinteren Achse, und stehen durch Winkelhebel, die sich unter rechten Winkeln gegen einander bewegen, mit ihr in Verbindung, so daß sie auf diese Weise die ununterbrochene drehende Bewegung derselben hervorbringen. Die Maschinen sind in einem polirten, messingenen Gehaͤuse von 6 Kubikfuß enthalten, und communiciren auf eine sehr sinnreiche, ganz neue, aber verborgene Weise, mit dem Kessel. Die ganze Maschinerie ruht auf curvenfoͤrmigen Federn von der vierten Classe, und diese Federn sind so kuͤnstlich und zwekmaͤßig eingerichtet und angebracht, daß die Erschuͤtterungen, denen der Wagen ausgesezt ist, durchaus keinen Einfluß auf die Maschine aͤußern. Die Raͤder sind so eingerichtet, daß jedes derselben einzeln nach Belieben und in jedem Augenblike angehalten werden kann, und in Folge dieser Einrichtung kann der Wagen leicht gelenkt werden, welche Windungen die Straße auch immer machen mag. Die Treibkraft wirkt nur auf die hintere Achse allein; denn die vordere dient lediglich zum Lenken oder Steuern des Wagens. Der Wagen kann selbst bei einer Geschwindigkeit von 15 engl. Meilen in der Stunde mit aller Sicherheit gefuͤhrt werden, und eignet sich daher selbst in den belebtesten Straßen als Fuhrwerk.“ (Mechanics' Magazine, No. 556.) Ueber Hrn. Saxton's Differentialrolle und Badnall's undulirende Eisenbahn. Wir haben im Polyt. Journale Bd. L. S. 4 und S. 233 Nachricht von Saxton's sogenannter Differentialrolle gegeben, und muͤssen nun unsere Leser auf eine Controverse, die sich im Mechanics' Magazine uͤber diesen Gegenstand zu erheben beginnt, aufmerksam machen. Diese Zeitschrift, welche bisher der Erfindung Saxton's mit keiner Sylbe gedachte, enthaͤlt nun in No. 556 einen Aufsaz eines Hrn. W. J. Adams, in welchem die Saxton'sche Rolle als vollkommen unbrauchbar dargestellt wird, und zwar aus dem Grunde, weil die Reibung bei ihr unendlich groß ist, und weil sie eigentlich lediglich durch diese Reibung arbeitet und wirkt, so zwar, daß Hr. Adams die Saxton'sche Rolle mit der Bramah'schen Reibungsmaschine in Vergleich bringt. – Wahrscheinlich wird sich auch uͤber diesen Gegenstand ein eben so großer Streit entspinnen, wie uͤber die undulirende Eisenbahn, ein Streit, der endlich großen Theils in Persoͤnlichkeiten ausartete, und der noch durchaus nicht beigelegt und auch eben so wenig entschieden ist. Hr. Badnall, der Erfinder der undulirenden Eisenbahn, hat Hrn. Cheverton, seinem Hauptgegner, in seiner lezten Mittheilung eine Wette von 1000 Pfd. Sterl. angeboten, und hofft, daß diese Wette durch die Versuche, die die Liverpool-Manchester-Compagnie im Großen anstellen wird, entschieden werden wird. Wir werden unseren Lesern seiner Zeit die Resultate hievon mittheilen. Eisenbahnen, mit Zahnstangen neuerdings in Anregung gebracht. Ein Hr. Thomas Gray bringt im Mechanics' Magazine No. 555 neuerdings wieder die Eisenbahnen mit Zahnstangen, uͤber welche wir das Polyt. Journal Bd. XLIII. S. 339 und Bd. XLIV. S. 167 nachzulesen bitten, in Anregung. Er beginnt mit folgendem Citate aus einem aͤlteren Bande des Mechanics' Magazine: „Hr. Blenkinsop, an der Middleton-Steinkohlengrube bei Leeds, nahm im Jahre 1811 ein Patent auf die Anwendung einer gezahnten Eisenbahn, in welche die Raͤder des von der Maschine getriebenen Wagens eingreifen mußten. Er baute spaͤter auch wirklich einige derlei Wagen, die auf der Eisenbahn an obiger Steinkohlengrube liefen, und welche sehr gut arbeiteten. Man konnte auch an dem Gelingen dieser Unternehmung gar nicht zweifeln; denn bei dem Transporte von schweren Lasten muͤssen die gezaͤhnten Bahnen offenbar einen großen Vorzug vor allen glatten Schienen voraus haben, indem die Adhaͤsion, welche zwischen zwei Flaͤchen Statt findet, nimmermehr so viel Widerstand gegen das Abgleiten darbieten kann, als eine Verzahnung. Hr. Grey von Nottingham hat sich sehr fuͤr die Annahme eines gemischten Eisenbahnsystemes ausgesprochen, d.h. eines Systemes, nach welchem fuͤr leichte und mit großer Geschwindigkeit fahrende Wagen glatte, fuͤr schwer beladene Wagen hingegen gezaͤhnte Eisenbahnen angewendet werden sollen. Auch wir glauben, daß wenn die Eisenbahnen-Eigenthuͤmer ein Mal sorgfaͤltiger auf Ersparniß bedacht seyn werden, dieses System in Anwendung kommen, und sich in der Praxis am vortheilhaftesten bewahren wird.“ An dieses Urtheil knuͤpft nun Hr. Gray seinen neuen Vorschlag zur Einfuͤhrung seiner gemischten Eisenbahnen, er bringt jedoch keine neuen Daten und Gruͤnde vor, sondern behauptet bloß, daß wenn die Liverpool-Manchester-Eisendahn nach diesem Principe erbaut worden waͤre, deren Unternehmer jaͤhrlich gegen 20,000 Pfd. Sterl. erspart haben wuͤrden. – Schließlich erklaͤrt sich auch er fuͤr einen Gegner der Dampfwagen auf gewoͤhnlichen Straßen, indem ein Dampfwagen nach seiner Ueberzeugung auf einer Eisenbahn unter allen Umstaͤnden 10 Mal mehr leisten wird und muß, als auf Landstraßen. Versuche mit Drummond's kuͤnstlichem Lichte. In der Londoner National-Gallerie fuͤr praktische Wissenschaften wurden neulich Versuche mit Drummond's kuͤnstlichem Lichte angestellt, welches bekanntlich fuͤr Leuchtthuͤrme, zu telegraphischen Signalen, geodaͤtischen Operationen, und zu allen Zweken, wo solches Licht in großen Entfernungen sichtbar seyn muß, vortreffliche Dienste leistet. Viele Hunderte der ausgezeichnetsten Freunde der Wissenschaften waren bei dieser Gelegenheit gegenwaͤrtig, und die Reihe der Versuche wurde von Hrn. Payne mit ausgezeichnetem Erfolge geleitet, da alle vorlaͤufigen Anordnungen sehr geschikt und zwekmaͤßig getroffen waren. Drummond's Methode, dieses außerordentlich glaͤnzende Licht hervorzubringen, besteht bekanntlich darin, daß man Sauerstoff- und Wasserstoffgas im Zustande der Verbrennung auf eine Kalkkugel leitet.Polyt. Journ. Bd. XLVIII. S. 235. Wir sahen nun eine Argand'sche Lampe mit parabolischen Reflectoren von so außerordentlichem Glanze, daß sie beim Umdrehen 44 (englische) Meilen weit sichtbar war; diese wurde noch durch eine verbesserte Einrichtung uͤbertroffen, welche so blendend war, daß kein Auge sie in der Richtung der Reflectionslinie ansehen konnte; leztere war, wie behauptet wird, in einer Entfernung von 66 Meilen noch sichtbar. (Literary Gazette, No. 900.) Ueber die Erzeugung von Hize zu technischen Zweken, durch Reibung. Hr. Xaver Progin schrieb der franzoͤsischen Akademie der Wissenschaften aus Athen, daß er sich seit fuͤnf Monaten mit verschiedenen Maschinen beschaͤftige, wovon die wichtigste dazu bestimmt sey, die Dampfboote ohne Kohlen und ohne chemische Agentien zu treiben. Er benuzt hiezu die Waͤrme, welche durch die Reibung zweier Koͤrper erzeugt wird. Den 14. Jan. zeigte er in einer Gesellschaft bei dem Fuͤrsten Caradja eine Maschine vor, womit man zugleich Eier kochen, Bakwerk bereiten und Fleisch braten, auch Wasser und Milch fuͤr Caffee und Thee kochen kann. In wenigen Minuten war er im Stande der Gesellschaft gut gesottene Eier zu uͤberreichen. Sein Verfahren besteht darin, einen Kolben in einer metallenen Roͤhre zu reiben, oder die aͤußere Flaͤche dieser Roͤhre mittelst eines Muffs, der aus Baumwollentressen besteht, die mit Tuchbaͤndern oder einer diken Schichte Wolle uͤberzogen sind. (Le National, 27. Maͤrz 1834.) Rutter's Heizmethode mit Kohlentheer und Wasser in Amerika befolgt. Das Mechanics' Magazine zeigt in seiner No. 556 an, daß es von einem seiner Correspondenten zu Boston in den Vereinigten Staaten die Nachricht erhalten habe, daß man daselbst an den Gaswerken die neue, von Hrn. Rutter angegebene Methode mit Steinkohlentheer und Wasser zu heizen, eingefuͤhrt und sie aͤußerst vortheilhaft befunden hat. Man hat sich hiebei genau an die Vorschriften gehalten, die Hr. Rutter in der Erklaͤrung seines Patentes (vergl. Polyt. Journ. Bd. L. S. 77, 174, 253) angab. Es scheint also, daß auch diese Erfindung in Amerika mehr Gluͤk machen wird, als auf dem europaͤischen Continente. Eine angeblich neue Eigenschaft des Phosphors. Wenn man ein sorgfaͤltig getroknetes Stuͤk Phosphor von beilaͤufig 1/10 Zoll Dike, sagt Hr. Rutter im Mechanics' Magazine No. 554, in einen Loͤffel gibt, dessen Temperatur nicht unter 75 oder 80° F. betraͤgt, und wenn man denselben in diesem Loͤffel in eine mit Sauerstoffgas gefuͤllte Flasche bringt, so kommt der Phosphor am Rande in Fluß, und dann zum Sieden, bis er sich endlich entzuͤndet. Er hat diesen Versuch mit verschiedenen Modificationen mehrere Male, und jedes Mal mit gleichem Erfolge wiederholt; mißlingt derselbe, so ist dieß lediglich einem Fehler in der Temperatur des Loͤffels, welche den bisherigen Beobachtungen gemaͤß nicht unter 75° F. betragen darf, zuzuschreiben. Der Phosphor muß von Zeit zu Zeit in der Flasche bewegt werden, denn dadurch wird die phosphorsaure Atmosphaͤre, die sich sonst um den Phosphor herum bildet, und welche die Entzuͤndung desselben hindert, zerstreut. Der Loͤffel kann in der Hand erwaͤrmt werden. Die Temperatur des Phosphors, dessen sich Hr. Rutter bediente, wechselte von 50 bis zu 75° F.; jene des Sauerstoffgases, das auf gewoͤhnliche Weise aus Mangansuperoxyd erzeugt worden, so wie jene des Zimmers betrug 50° F. Ueber die Verfluͤchtigung des Bleies. Hr. Fournet hat Versuche angestellt, welchen Gewichtsverlust das metallische, legirte, geschwefelte, oder mit anderen Schwefelmetallen gemengte Blei in starker Weißgluͤhhize etwas unter 150 Pyrometergraden in mit Kohle gefuͤtterten Tiegeln erleidet. Das metallische Blei verliert in einer Stunde 4 Procent seines Gewichtes; das Bleioxyd und schwefelsaure Blei verfluͤchtigen sich nicht, wenn sie nicht durch die Kohle reducirt werden. Kupfer und Zinn modificiren die Fluͤchtigkeit des Bleies nicht. Zink, mit Blei legirt, verfluͤchtigt sich vollstaͤndig, und das Blei verhaͤlt sich dabei gerade so, als wenn es allein vorhanden waͤre. Das Antimon, obgleich fluͤchtig, geht mit dem Blei eine bestaͤndige Verbindung ein, so daß man sich nicht wundern darf, wenn man beim Verhuͤtten antimonhaltiger Erze ein durch Antimon verunreinigtes Blei erhaͤlt. Verbindungen von einem bis sechs Atomen Antimon mit zwei Atomen Blei, verfluͤchtigen sich ohne Veraͤnderung. Anders verhaͤlt es sich mit dem Arsenik; lezterer verlaͤßt das Blei leicht, reißt es aber doch zum Theil mit sich, wodurch sich die Schwierigkeiten bei der Schrotfabrikation erklaͤren. Das Schwefelblei verfluͤchtigt sich zum Theil, und hinterlaͤßt als Ruͤkstand zwei basische Schwefelmetalle, die aus einem Atom Schwefel auf eines und zwei Atome Blei bestehen. Aus einem Gemenge von Schwefelblei und Schwefelantimon verfluͤchtigt sich Schwefel und Schwefelblei. Aus Schwefelblei und Schwefelsilber verfluͤchtigt sich Schwefel und Schwefelblei; im Ruͤkstande bleibt ein doppeltes Sulfurid von Blei und Silber mit metallischem Silber vermengt. Mit Schwefelblei und Schwefelkupfer sind die fluͤchtigen Producte dieselben; es bleibt aber reducirtes Blei und eine Schlake von Schwefelblei und Schwefelkupfer zuruͤk. Das Einsach-Schwefeleisen verhaͤlt sich auf dieselbe Art; der Schwefelkies aber hinterlaͤßt kein reducirtes Blei. (Le National, 3. April 1834.) Vorkommen des Platins in Frankreich. Die HH. d'Argy und Villain zeigten der franzoͤsischen Akademie an, daß sie aus dem Bleiglanze von Melle Platin ausgeschieden haben; auch die Eisenerze von Alloué und Melle sollten Platin enthalten. Die HH. Berthier und Becquerel, welche mit der Pruͤfung dieser Angaben beauftragt wurden, fanden, daß diese Erze bei weitem nicht so viel Platin enthalten, als behauptet wurde, und daß sich dieses Metall in keinem Stuͤk auf ein Hunderttausendtel belaͤuft. Diese Entdekung ist daher in wissenschaftlicher Hinsicht merkwuͤrdig, aber in technischer Hinsicht von gar keiner Wichtigkeit; denn da das rohe Platin keinen viel groͤßeren Werth hat, als das Silber, so muͤßte ein Mineral davon wenigstens ein halbes Tausendtel enthalten, um es vortheilhaft verhuͤtten zu koͤnnen. (Le National, 3. April 1834.) Eine in Deutschland erfundene Rechenmaschine. Hr. Schiereck, Professor der Mathematik zu Frankfurt am Main, hat der franzoͤsischen Akademie der Wissenschaften eine Dissertation uͤber die Theorie der Zahlen eingeschikt. Dieser Abhandlung war ein Zeugniß des Hrn. Gaus, des beruͤhmten Geometers zu Goͤttingen, beigelegt, folgenden Inhalts: „Herr Schiereck hat mir ein Modell einer Rechenmaschine gezeigt, welche er zur Ausfuͤhrung der arithmetischen Operationen erfunden hat. Ich bezeuge mit Vergnuͤgen, daß diese Maschine den beabsichtigten Zwek sehr leicht erreicht, und daß dieses nach den Verbesserungen, welche der Erfinder an ihr zu machen beabsichtigt, noch mehr der Fall seyn wird. Diese sinnreiche Erfindung ist um so schaͤzbarer, weil diese Maschine mit geringen Kosten hergestellt werden kann.“ (Le National, 27. Maͤrz 1834.) Ueber das Schwarzfaͤrben des Nußbaumholzes. Eine der einfachsten und bequemsten Methoden Nußbaumholz und andere an Gallaͤpfelsaͤure und Gerbestoff reichhaltige Holzarten schwarz zu faͤrben, ist, dem Journal des connaissances usuelles gemaͤß, folgende. Man graͤbt das Holz in den Schlamm ein, der sich von den Muͤhlsteinen der Messerschmiede abreibt; nach einigen Wochen wird dieses Holz, auch wenn es einen Zoll Dike hat, ganz durchdrungen und ganz schwarz geworden seyn. Es bildet sich naͤmlich in diesem eisenhaltigen Schlamme eine Aufloͤsung von kohlensaurem Eisen, und aus dieser Aufloͤsung wird das Eisen dann durch die in dem Nußbaumholze enthaltene Gallapfelsaͤure und durch dessen Gerbestoff niedergeschlagen werden. – Eine ziemlich schoͤne fahle Farbe kann man dem Holze geben, wenn man dasselbe in gefaultem und feuchtem Duͤnger eingraͤbt. Gelbfaͤrben mit. dem haarigen Blaͤtterschwamme. Der haarige Blaͤtterschwamm (Boletus hirsutus), der nicht selten auf Ruß- und Aepfelbaͤumen waͤchst, enthaͤlt, was vielleicht noch wenigen Faͤrbern bekannt ist, einen Farbestoff, mit welchem sich sehr schoͤn und sehr haltbar gelb faͤrben laͤßt. Man zerstoͤßt, um damit zu faͤrben, die Schwaͤmme in einem Moͤrser, und kocht den Brei eine Viertelstunde lang mit Wasser. Eine Unze Schwammmasse reicht hin, um 6 Pfd. Wasser gehoͤrig zu faͤrben. Die Zeuge werden dann in dem durchgeseihten Farbbade durchgenommen und eine Viertelstunde lang gekocht. Alle Zeuge nehmen die Farbe an; auf Seide ist sie jedoch schoͤner und glaͤnzender, als auf Baumwolle und Leinen. Die Farbe kann durch verschiedene Beizen mannigfaltig modificirt werden; Seide, welche nach dem angegebenen Verfahren gefaͤrbt worden, wird, wenn man sie in schwarzer Seife durchnimmt, herrlich goldgelb. Der gelbe Faͤrbestoff, der sich aus diesem Schwamme ausziehen laͤßt, kann auch zum Malen mit Wasser- oder Oehlfarben verwendet werden; auch gibt sie mit schwefelsaurer Thonerde einen schoͤnen Lak. (Journal des connaissances usuelles. April 1834, S. 205.) Außerordentliche Leistungen eines Webers in England. Ein Weber, mit Namen Pickles, zu Barnoldswick bei Colne, hat auf seinem Handwebestuhle im Laufe einer Woche und bei taͤglicher 17 stuͤndiger Arbeit 30 Stuͤke, jedes zu 24 1/2 Yards Laͤnge und 31 Zoll Breite, was also im Ganzen 433 1/2 Meile Eintrag gibt, gewebt. Sein Schiffchen hat angestellten Berechnungen gemaͤß hiebei nicht weniger, als beinahe 800 Meilen Weges zuruͤkgelegt. Der Nettogewinn des Arbeiters bei diesen 30 Stuͤken belief sich auf nicht mehr als 30 Schill. (18 fl.) (Mechanics' Magazine. No. 558, S. 48.) Industrie-Ausstellung zu Valenciennes. Der Recueil de la Société polytechnique, der nun als Fortsezung des Recueil industriel erscheint, enthaͤlt in seinem Februarhefte einen interessanten Bericht uͤber die Industrie-Ausstellung, welche im Junius 1833 auf Betrieb der landwirthschaftlichen Gesellschaft und mehrerer Einwohner, mit ihrem wuͤrdigen Maire an der Spize, zu Valenciennes gehalten wurde. Wir fuͤhlen uns veranlaßt auf diesen Bericht zu verweisen, theils weil derselbe ein Bild des Zustandes der Industrie in jenem gewerbsfleißigen Orte gibt, theils um darauf aufmerksam zu machen, wie sehr dergleichen Unternehmungen zur Foͤrderung der Industrie beitragen. Valenciennes ist hierin den Staͤdten Lille, Douai und Cambrai gefolgt, die bereits schon laͤngere Zeit uͤber Industrie-Ausstellungen feiern, und wie sehr gut der Erfolg war, ergibt sich daraus, daß schon bei der ersten Ausstellung 195 Personen mit ihren Fabrikaten erschienen, und daß unter diesen dem Ausspruche einer Jury gemaͤß eine mit einer goldenen, 12 mit silbernen und 21 mit bronzenen Medaillen belohnt wurden. Wir glauben, daß unsere deutschen Fabrikstaͤdte diesem Beispiele folgen sollten, und darin gewiß eine maͤchtige Triebfeder zur Foͤrderung des Wettstreites unter ihren Gewerbsmaͤnnern finden wuͤrden. Ruf des persischen Hofes in Hinsicht auf Foͤrderung der Industrie. Ein Bewohner von Fars in Persien war so gluͤklich, vor einiger Zeit eine bedeutende Verbesserung in der Porzellan-Fabrikation zu erfinden. Sein Ruf verbreitete sich schnell im ganzen Lande und kam endlich auch zu Ohren des Hofes, der sehr daruͤber erfreut war, und sogleich einen Abgeordneten mit dem Auftrage absandte, den Erfinder nach Teheran zu citiren, damit er des Gluͤkes theilhaftig werde, fuͤr den großmachtigsten Schah von Persien Porzellan zu fabriciren. Der Ungluͤkliche, der da wußte, daß er in seiner neuen Stellung nicht nur fuͤr den Schah, sondern auch fuͤr alle seine Hoͤflinge und Ober-Offiziere Porzellan zu verfertigen haben wuͤrde, ohne je eine andere Bezahlung, als manchmal eine ansehnliche Tracht Schlaͤge zu erhalten, wurde durch die allerhoͤchste Gnade so consternirt, daß er auf ein Mittel dachte, sich derselben zu entziehen. Sein Erfindungsgeist ließ ihn in der Wahl dieses Mittels nicht anstehen; er suchte so viel Geld aufzutreiben, als er konnte, und bot diese Summe dem Minister an, wenn dieser die Gefaͤlligkeit haben wolle, dem Schah begreiflich zu machen, daß der wirkliche Toͤpfer entlaufen sey, und daß er, der citirte Erfinder, nichts von der Porzellanfabrikation verstehe. Die Sache hatte nun gar keinen Anstand; der Erfinder kehrte mit heiler Haut, aber mit leerem Saͤkel heim, und schwor, in seinem Leben kein Stuͤk Porzellan mehr zu verfertigen, und sich uͤberhaupt keine Erfindung oder Verbesserung mehr einfallen zu lassen. (Aus Fraser's Persia im Mechanics' Magazine, No. 553.) Vergleichende Uebersicht der Staatseinkuͤnfte Englands in den Jahren 1833 und 1834. Englische Blaͤtter geben folgende vergleichende Uebersicht der Staatseinkuͤnfte Englands in den mit dem 5. Januar 1833 und 1834 abgelaufenen Jahren: Textabbildung Bd. 52, S. 238 Jahr, welches mit d. 5. Jan. 1833 ablief; Jahr, welches mit d. 5. Jan. 1834 ablief; Zunahme; Abnahme; An Mauthgefaͤllen; Accise; Staͤmpelgefaͤllen; Taxen; Postgefaͤllen.; verschiedenen Eingaben; Muͤnze und Ruͤkzahlung von Vorschuͤssen fuͤr oͤffentliche Bauten; Summa Mithin betrug die Abnahme um 442,494 Pfd. Sterl. mehr als die Zunahme. (Galignani's Messenger, No. 5875.) Nachricht von einem neuen großen. Die Colchester Gazette schreibt, daß ein Hr. Henry Coope, Paͤchter in der Naͤhe von Burleigh, gegenwaͤrtig auf seinem Pachtgute ein neues Instrument anwendet, welches er einen Davey nennt, und welches ganz außerordentliche Dienste leistet. Man soll naͤmlich damit eben so viel ausrichten, als man sonst mit 8 Pfluͤgen, 16 bis 24 Pferden und 8 Menschen zu vollbringen im Stande war. 6 Pferde und 2 Menschen reichen zum Betriebe des Instrumentes hin, und mit dessen Huͤlfe koͤnnen leicht 8 englische Acres in einem Tage gepfluͤgt werden. (Mechanics' Magazine No. 555, S. 448) Literatur. Notice sur les voitures à vapeur, employées en Angleterre sur les routes ordinaires. Par M. Mary. In 8; d'une feuille plus une pl. A Paris, chez Carilian Goeury, quai des Augustins No. 41. Extrait des annales des ponts et chaussées. Intérêts de l'agriculture, de l'industrie et du commerce français. Écrit publié a l'occasion de la réunion simultanée du conseil de l'agriculture et des conseils généraux de l'industrie et du commerce. In 8. de 3 feuilles. A Paris, chez Mme. Huzard, rue de l'Epéron, No. 7. Prix 2 Fr. Notice sur les produits bitumineux des mines de Lobsann. In 8. d'une feuille. Imp. de Silbermann à Strasbourg. Instruction sur l'usage de l'arithmomètre, instrument à l'aide duquel on obtient immédiatement les résultats de tous les calculs de l'arithmétique. In 12. d'une feuille. A Paris, chez M. Susse, passage des Panoramas, No. 7. Société industrielle de Nantes, séance publique annuelle de 3 Mars 1833. In 8. de 2 feuilles. Imp. de Mellinet, a Nantes. Sur les produits de la combustion du soufre; sur les combinaisons de l'oxigène avec le radical du chlore. A Paris, chez Juste-Rouvier, rue de l'Ecole de Médecine. Nouveau système de chimie organique, fondé sur des méthodes nouvelles d'observation. Par F. V. Raspail; accompagné de 12 planches gravées. In 8. de 42 feuilles plus un tableau d'un quart de feuille et 12 planches dont 6 coloriées. A Paris, chez J. B. Baillière, rue de l'Ecole de Médecine, No. 13. Prix 10 Fr. Le Bazar, Journal de l'ameublement, pour ébénistes et tapissiers, contenant chaque fois deux gravures coloriées pour meubles tapisseries, voitures et selleries. No. 1er 15 Mai. In 8. d'un quart de feuille, plus 2 gravures. A Paris, rue Coquenard, No. 12. Prix annuel 12 Fr. Des Machines et de leurs résultats, traduit de l'Anglais par M. Lhuiliierde l'Etang. In 18. de 8 feuilles. A Paris, chez Paulin, place de la Bourse. Prix 2 Fr. Problèmes d'arithmétiques et exercices de calcul sur les questions ordinaires de la vie, sur la géométrie, la mécanique, l'astronomie, la géographie et la chimie, servant de complement à tous les traités élémentaires d'arithmétique. Par M. Saigey. In 18. de 6 feuilles. Impr. de Gratiot à Paris. A Paris, chez Hachette, rue Pierre Sarrazin. Bibliothèque populaire, ou l'instruction mise à la portée de toutes les classes et de toutes les intelligences. Traité élémentaire de physique d'après M. Gay-Lussac, par M. AugustChevallier. In 18. de 3 feuilles. A Paris, rue et place Saint André-des-Arts, No. 30. Prix 30 Fr. Mémoire sur l'affinage de la fonte par la méthode anglaise et sur les moyens que l'on peut employer en grand, pour diminuer le déchet de cette operation. Par M. Thomas. In 8. de 3 feuilles. A Paris, chez Carilian Gœury, quais des Augustins No. 41. Notice sur l'emploi de la pomme de terre, adressée a tous les fabricans de fécule, brasseurs, destillateurs etc. Par M. Trigout. In8. d'une demi feuille. A Paris, chez l'auteur, rue de Sèvres, No. 39. Prix 1 Fr. Bibliothèque du chimiste, publiée par M. deLongchamp. (Prospectus.) In 8. d'un quart de feuille. A Paris, chez Crochard, place de l'Ecole de Médecine, No. 13. Das Ganze wird aus 15 Baͤnden bestehen. Der erste wird die Hauptwerke Glaubers, der 2te jene Bechers, der 3te die von Knebel und der 4te die von Stahl enthalten, der 5te, 6te und 7te wird sich mit Scheele beschaͤftigen und der 8te wird die Epoche der Pneumatik beginnen. Jaͤhrlich werden 4 Baͤnde zu 6–700 Seiten nebst den Tafeln erscheinen. Der Preis fuͤr einen Band 8 Fr. Nouveau prospectus, contenant une lettre de M. F. Aragoet la résponse de M. deLongchamp. Mémoire sur les explosions des chaudières à vapeur, contenant quelques moyens propres à les prévenir: suivi de la description d'un instrument appelé rachométre, destiné à mesurer la vitesse de navires en mer, ainsi que d'une note sur la théorie des parallèles. Par M. Voizot. In 8. de 7 feuilles plus 3 planches. A Paris, chez Bachelier, quai des Augustins, No. 33. Prix 30 Fr. Cours de Mathématique etc., par M. Adhémar. Géométrie descriptive. 12te (und lezte) Lieferung. Nouveau manuel des sapeurs-pompiers, ou l'art de prévenir et d'arrêter les incendies, contenant la description des machines en usage contre les incendies, l'ordre du service, les exercises pour la manoeuvre des pompes etc. Par M. Jolyavec les descriptions des machines nouvelles par M. Launaytroisième édition, mise dans un nouvel ordre par M. Perrot, et augmentée d'un projet d'organisation de Pompiers dans les villes de France etc., par M. le ChevalierPaulin. In 18. de 3 feuilles plus un tableau et 5 planches. A Paris, chez Roret. Prix 1 Fr. 5 C. Traité de chimie appliqué aux arts. ParDumas, de l'académie royale des sciences, de l'institut de France. Tome IV. In 8. de 47 feuilles. – Avec atlas, troisième et quatrième livraisons. In 4. de 3 feuilles plus 37 planches. A Paris, chez Bechet jeune, place de l'Ecole de Médecine. No. 4. Prix du volume 9 Fr., de l'atlas 3 Fr. 50 C. Cours de chimie élémentaire et industrielle etc., par M. Payen. Die Lieferungen XXX., XXXI., XXXII. Traité de la construction des ponts. Par M. Gauthey, inspecteur-général des ponts et chaussées: publié par M. Navier. Deuxième édition, corrigée et augmentée. Tome 1er. In 4. de 52 feuilles plus un atlas de 17 planches. A Paris, cheze F. Didot, rue Jacob, No. 24. Prix 28 Fr. Procédé de la fabrication du fer, publié en 1831 par la société formée dans la Grande-Bretagne pour la propagation des connaissances usuelles. Traduit de l'Anglais, par AFerry. In 8. de 6 feuilles plus une planche. A Paris, chez Bachelier, quai des Augustins No. 55. Prix 3 Fr. Manuel du fabricant de papiers ou de l'art de la papeterie, suivi de l'art du fabricant de cartons et de l'art du formaire. Par L. Seb. Lenormand. Deux volumes in 18., ensemble de 18 feuilles, plus un atlas in 8. de 17 planches. A Paris, chez Roret, rue Hautefeuille, No. 10. Prix 10 Fr. 50 C.