Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 52, Jahrgang 1834, Nr. LVIII., S. 312
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LVIII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 27. Maͤrz bis 24. April 1834 in England ertheilten Patente. Dem James Taylor in Gast Street, Red Lion Square in der Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Instrumente zum Messen von Winkeln und Entfernungen fuͤr nautische und andere Zweke. Dd. 27. Maͤrz 1834. Dem Henry William Nunn, Bobbinnetspizen-Fabrikant zu Wippingham auf der Insel Wight: auf Verbesserungen in der Verfertigung gewisser Sorten von gestikten Spizen. Dd. 27. Maͤrz 1834. Dem James Walton, Tuchappreteur zu Sowerby Bridge, Grafschaft York: auf Verbesserungen an Kraͤmpeln zum Kardaͤtschen der Wolle, Baumwolle, Seide und anderer Faserstoffe, so wie zum Rauhen wollener und anderer Tuͤcher, Dd. 27. Maͤrz 1834. Dem John Cooper Douglas Esq., in Great Armond Street, in der Grafschaft Middlesex: auf ein Verfahren einen Apparat zu verfertigen, welcher eine Triebkraft liefert, die fuͤr feststehende und wandelnde Maschinen, so wie zum Heben von festen und fluͤssigen Koͤrpern und anderen nuͤzlichen Zweken anwendbar ist; ferner auf die Einrichtung eines Apparates und Wagens, der mittelst der genannten Kraft vorwaͤrts getrieben wird. Dd. 29. Maͤrz 1834. Dem William Hirst, Tuchmacher zu Leeds, in der Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Appretiren wollener und anderer Fabrikate. Dd. 31. Maͤrz 1834. Dem Hooton Deverill, Gentleman zu Manchester, Grafschaft Lancaster: auf ein Verfahren auf cylindrische Oberflaͤchen, behufs des Drukens und zu anderen Zweken zu graviren und zu aͤzen. Dd. 31. Maͤrz 1834. Dem George Milichap, Wagenachsenfabrikant zu Birmingham: auf gewisse Verbesserungen an wandelnden Dampfmaschinen (Dampfwagen). Dd. 13. Maͤrz 1834. Dem Herman Hendricks, Gentleman am Strand, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Wolle und Tuch gelb zu faͤrben. Dd. 8. April 1834. Dem Henry Crosley, Mechaniker im Hooper Square, Leman Street, in der City von London: auf ein verbessertes Verfahren und einen Apparat, um mittelst gewisser dabei angewandter Agentien Fluͤssigkeiten vortheilhaft zu verdampfen. Dd. 8. April 1834. Dem Auguste Victor Joseph d'Asda, Gentleman in Adam Street, Adelphi, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Pumpen oder Maschinen zum Heben des Wassers. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 10. April 1834. Dem Samuel Morand, Kaufmann zu Manchester, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an seiner am 14. April 1834 patentirten Strekmaschine. Dd. 2. April 1834. Dem John Beare, Civilingenieur, Pall Mall East, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Heben und Fortleiten des Wassers. Dd. 12. April 1834. Dem William Williams, zu Pembrey House, bei Llanelby, und Thomas Hay, an den Kidwelly Tin Works, beide in der Grafschaft Carmarthan: auf die Zubereitung gewisser Metalle zum Beschlagen der Schiffe und zu anderen Zweken. Dd. 17. April 1834. Dem John Henry Cassel, Kaufmann zu Millwall, Poplar, Grafschaft Middlesex: auf ein Cement oder eine Verbindung von Materialien, die zu allen Zweken anwendbar ist, wozu Cement, Steine, Baksteine und andere aͤhnliche Substanzen gebraucht werden. Dd. 19. April 1834. Dem John Hewitt, Gentleman zu Kenegie, Cornwall: auf eine Verbindung gewisser Materialien zu einem Material, das mit Seife oder als Surrogat fuͤr solche gebraucht werden kann. Dd. 19. April 1834. Dem Juan Jose Segunds Esq., zu Burton Crescent, Grafschaft Middlesex: auf einen bei Quersaͤtteln anwendbaren Apparat zur Sicherheit reitender Personen. Dd. 22. April 1834. Dem Joseph Schee, Gentleman am Lawrence Pountney Place, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen in der Destillation. Dd. 22. April 1834. Dem John Bethell, Gentleman im Mecklenburg Square, Pfarrei St. Pancras und Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen, um metallene Schrauben, Stifte, Riegel und Nietnagel zu verfertigen, Dd. 24. April 1834. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1834, S. 338) Verzeichniß der vom 10. Maͤrz bis 29. April 1820 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des William Collins, Lampenfabrikanten in George Street, Grosvenor Square, Middlesex: auf Verbesserungen an Kutschen- und anderen Lampen. Dd. 10. Maͤrz 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 7.) Des William Pritchard, Hutfabrikanten in Castle Street, Southwark, Surrey, und Robert Franks, Hutfabrikanten in Red Cross Street, London: auf ein verbessertes Verfahren wasserdichte Huͤte aus Seide, Wolle, Biberhaaren etc. zu verfertigen. Dd. 18. Maͤrz 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 138.) Des Frederick Mighells van Heythuysen Esq., in Sidmouth Street, St. Pancras, Middlesex: auf ein tragbares Instrument, welches auf einen Tisch gestellt (und in eine kleine Schachtel zusammengelegt) werden kann, dasselbe kann aus Holz, Messing oder anderen Metallen verfertigt werden, und dient um einen seidenen Schirm zu stuͤzen, welcher die Augen gegen starkes Licht schuͤzen muß, es gehoͤrt dazu auch ein blaues, gruͤnes oder anderes gefaͤrbtes Glas in einem Rahmen und in einer solchen Lage, daß wenn es einem Fenster, einer Lampe oder einem Kerzenlichte entgegensteht, es auf das Papier eines Buches eine gruͤne, blaue oder andere Farbe wirft, je nach der Farbe des glaͤsernen Reflectors, so daß eine noch so kleine Schrift bei Tag, und besonders beim Kerzenlicht? gelesen werden kann, ohne daß die Augen durch die weiße Flaͤche ermuͤdet werden. Dd. 18. Maͤrz 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 274.) Des Abraham Henry Chambers Esq., in Bond Street, Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Material fuͤr Landstraßen zuzurichten. Dd. 18. Maͤrz 1820. Des Francis Lambert, Silber- und Juwelenarbeiters in Coventry Street, St. James, Westminster, Middlesex: auf ein neues Verfahren in Gold-, Silber-, Seiden-, Worsted- und andere Spizen Muster zu weben, oder durch andere zu ersezen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. April 1820. Des Henry Constantine Jennings Esq., in Carburton Street, Fitzroy Square, St. Pancras, Middlesex: auf ein verbessertes Schloß. Dd. 11. April 1820. Des William Hall und William Rostill, Schildpaddosenverfertiger zu Birmingham: auf eine gewisse Verbesserung in der Verfertigung von Heften oder Griffen fuͤr Messer, Gabeln, Degen oder andere Instrumente, wobei solche noͤthig sind, aus Schildpad. Dd. 11. April 1820. Des Thomas Burr, Bleiarbeiters zu Schrewsbury, Salop: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Roͤhren und Blech aus Blei und anderen Metallen. Dd. 11. April 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 267.) Des Edward Coleman, Veterinaͤrarztes, St. Pancras, Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung des Pferdebeschlags. Dd. 15. April 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 73.) Des Major Rohde, Zukerraffinirers in Leman Street, Goodman's Fields, Middlesex: auf ein Verfahren die Melasse oder den Syrup aus dem Zuker auszuziehen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. April 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 78.) Des William Brunton, Mechanikers in Birmingham, Warwickshire: auf gewisse Verbesserungen an Feuerroͤsten. Dd. 19 April 1820. Des George Lilley, zu Brigg, Lincolnshire, und James Bristow Fraser, in Blackburn House, Linlithgow, Schottland: auf gewisse Verbesserungen in der Anwendung von Maschinen zum Forttreiben von Booten, vermittelst eines hydropneumatischen Apparates, der durch eine Dampfmaschine oder eine andere geeignete Kraft in Bewegung gesezt wird. Dd. 19. April 1820. Des Thomas Hancock, Kutschenmachers in Little Pulteney Street, Golden Square, Middlesex: auf die Anwendung eines gewissen Materials bei Gegenstaͤnden, die zum Anzug oder Puz gehoͤren, wodurch dieselben elastischer werden. Dd. 29. April 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 14.) Des Thomas Cook, Mechanikers zu Brighton, Sussex: auf einen verbesserten Kochapparat. Dd. 29 April 1820. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1834, S. 338.) Dr. Arnold's akustischer Telegraph. Hr. Dr. Arnold hat sich laͤngere Zeit mit sehr interessanten Forschungen uͤber den Schall beschaͤftigt, und ist hienach der Ueberzeugung, daß man sehr wohl Apparate herstellen koͤnne, mit deren Huͤlfe die Mittheilung auf sehr entfernte Streken durch die Sprache geschehen kann, so daß die gegenwaͤrtigen Telegraphen, welche so sehr von dem Zustande der Witterung abhaͤngig sind, entbehrlich wuͤrden. Der gelehrte Herr Doctor erzaͤhlt die Umstaͤnde, die ihn auf die Idee der akustischen Telegraphen brachten, auf folgende Weise. „Ich befand mich eines Tages zur See, als einer der Matrosen, die auf dem Verdeke waren, ausrief, er hoͤre Glokengelaͤute. Ich wollte dielt nicht glauben, da das Schiff 100 Meilen von der Kuͤste entfernt war, da ich jedoch bemerkte, daß der Wind vom Lande blies, und daß die Segel dadurch concav aufgeblasen wurden, so stellte ich mich beilaͤufig in den Brennpunkt der Segelwoͤlbung, wo ich zu meinem Erstaunen das Glokengelaͤute gleichfalls sehr deutlich vernahm. Ich notirte mir Tag und Stunde genau, und erfuhr spaͤter, daß man um dieselbe Zeit zu Rio wegen eines Festes wirklich mit allen Gloken gelaͤutet habe. Ein ander Mal hoͤrte ich uͤber einen 7 Meilen breiten See heruͤber das Geschrei der Fischer und das Geraͤusch der Ruder. Ich bin daher vollkommen uͤberzeugt, daß wenn man in irgend einer Hoͤhe einen concaven Spiegel errichten, und gegen diesen Spiegel ein parabolisches Sprachrohr richten wuͤrde, Jedermann, der sich in dem Brennpunkte dieses Spiegels befaͤnde, die Laute, welche Jemand durch das Sprachrohr ausstoͤßt, vollkommen deutlich vernehmen wuͤrde.“ (Recuiel industriel, Maͤrz 1834, S. 196.) Bourdon's glaͤserne Dampfmaschine und andere Apparate aus Glas. Um einen angehenden Mechaniker, Physiker etc. in der Maschinenlehre zu unterrichten, um diesen Unterricht fuͤr die Mehrzahl leicht und schnell faßlich zu machen, ferner um dem Zoͤglinge auch die volle Ueberzeugung von der Wirkungsart einer Maschine zu geben, ist es nicht immer genug, wenn man ihm die mathematischen und physischen Principien, auf denen die Maschinen beruhen, auseinandersezt, wenn man ihn mit den einzelnen Theilen derselben bekannt macht, und wenn man ihn endlich gar noch eine wirklich arbeitende Maschine zeigt. Die Wirkungsart vieler Maschinen wird im Gegentheile haͤufig dunkel bleiben, so lange man das, was im Inneren derselben vorgeht, nicht physisch anschaulich machen kann. Zu diesen Maschinen gehoͤrt z.B. hauptsaͤchlich die Dampfmaschine, die leider in Deutschland noch immer so wenig verbreitet, und so wenig gekannt ist, daß Leute, die ihre Fabriken durch Dampfmaschinen betreiben wollen, meistens zugleich mit den Maschinerien auch einen Maschinisten mit aus dem Auslande kommen zu lassen gezwungen sind. Wir haben zwar mehrere und gute Werke uͤber Dampfmaschinen, allein aus diesen wird der Anfaͤnger nimmermehr hinreichend Belehrung schoͤpfen, und eben so wenig wird er es auf unseren polytechnischen Schulen, oder gar erst auf unseren Universitaͤten, selbst wenn man in diesen Anstalten eine ernstliche Behandlung dieses wichtigen Gegenstandes beabsichtigte, zur gruͤndlichen und auf Ueberzeugung gestuͤzten Kenntniß bringen. Der Grund dieses Mißstandes lag bisher, die Zwekmaͤßigkeit des Lehrvortrages vorausgesezt, in der Unmoͤglichkeit den Schuͤler durch einen der besten aller Lehrmeister – die Anschauung – zu uͤberzeugen. Diesem Uebelstande duͤrfte jedoch, Dank sey es den Bemuͤhungen des Hrn. Bourdon zu Paris, rue de Vendôme No. 13, fuͤr die Zukunft abgeholfen seyn. Hr. Bourdon hat der Société d'encouragement zu Paris naͤmlich ein Modell einer Dampfmaschine vorgelegt, an welchem alle Theile aus Glas verfertigt sind, welches wie eine vollkommene, im Großen gebaute Dampfmaschine arbeitet, und an welchem saͤmmtliche Theile und die Verrichtungen, die waͤhrend der Thaͤtigkeit der Maschine in ihnen vorgehen, genau beobachtet werden koͤnnen. Das Modell dient zur Demonstration der Maschinen mit hohem sowohl, als niederem Druke, es ist mit einem Condensator, einer Pumpe fuͤr das kalte Wasser und einer Luftpumpe ausgestattet; kurz es enthaͤlt alle Details der Dampfmaschinen bis auf den Speisungsapparat, der uͤbrigens zur Erlaͤuterung des Spieles der Maschine nicht noͤthig ist, und der um so leichter entbehrlich ist, als das Modell nur kurze Zeit uͤber zu arbeiten braucht. Um zu zeigen, auf welche Weise eine Dampfmaschine mit hohem Druke arbeitet, braucht man nur einen Hahn umzudrehen, den Dampf in die freie Luft, und nicht in den Verdichter entweichen zu lassen, und die Stangen der Pumpe fuͤr das kalte Wasser und fuͤr die Luftpumpe loszumachen. Die Gefuͤge und Verbindungen der einzelnen Theile der Maschinerie sind natuͤrlich hie und da anders gebaut, als im Großen, wo diese Theile aus Metall verfertigt sind; es erforderte dieß die Natur des Glases und die Verschiedenheit der Ausdehnung bei verschiedener Temperatur: eine Schwierigkeit, die Hr. Bourdon an seinem Modelle gluͤklich uͤberwunden hat. Die Commission der mechanischen Kuͤnste, welche von der Gesellschaft mit der Pruͤfung dieses Modelles beauftragt war, hat mehrere Versuche mit demselben angestellt, und durch Hrn. de la Morinière einen aͤußerst guͤnstigen Bericht hieruͤber erstatten lassen, der im Bulletin de la Société d'encouragement, November 1833 abgedrukt ist. Sie spricht in diesem Berichte die Ueberzeugung aus, daß Modelle dieser Art nicht bloß unendlich viel zur Belehrung jener, die sich einst dem Maschinenbaue widmen, beitragen, sondern auch zum Unterrichte fuͤr alle Gewerbsleute, die sich der Dampfmaschine einst als Triebkraft bedienen wollen, unentbehrlich seyn wird, sie wuͤnscht daher, daß alle physikalische Cabinette, alle Laboratorien, und alle Maschinen-Sammlungen an den polytechnischen Anstalten sich beeilen moͤchten, sich aͤhnliche Modelle anzuschaffen, – ein Wunsch, den auch wir den Leitern und Vorstaͤnden unserer polytechnischen Schulen dringend an's Herz legen. Es waͤre allerdings viel leichter ein Modell einer Dampfmaschine aus Metall herzustellen; allein ein solches wuͤrde beim Unterrichte bei weitem nicht dieselben Dienste leisten, und uͤberdieß schwer: in gutem Zustande zu erhalten seyn, indem die Metalle von dem Dampfe und dem Wasser leicht angegriffen werden, so daß zur Reinigung eines solchen Modelles allein schon ein gewandter Arbeiter noͤthig waͤre. Man koͤnnte zwar einwenden, daß ein derlei glaͤsernes Modell sehr leicht zerbrechen oder zerspringen kann, allein dem ist nicht so, wenn man nur einige Vorsicht anwendet. Man braucht, wenn das Wasser zum Sieden gekommen, die Maschine nur einige Augenblike lang mit der Hand zu treiben, um saͤmmtliche Theile gleichzeitig zu erhizen, und um folglich allem Zerspringen vorzubeugen. Ist dieß geschehen, so kann die Einsprizung sehr leicht regulirt werden, indem man sieht, was in dem Verdichter vorgeht. – Hr. Bourdon beschraͤnkte sich uͤbrigens nicht auf die Dampfmaschine allein; sein Laboratorium enthaͤlt noch mannigfache andere, aus Glas verfertigte Maschinen, wie z.B. verschiedene, mit seltenem Talente gearbeitete Pumpen, ja er hat sogar eine hydraulische Presse aus Glas verfertigt, die bei ihren kleinen Dimensionen eine ganz bedeutende Wirkung hat. Die Gewandtheit und Erfahrung, die er sich in der Behandlung des Glases erworben, und einige Verbesserungen, die er neuerlich an seiner glaͤsernen Dampfmaschine angebracht, lassen ihn sogar hoffen, daß es ihm gelingen werde, kleine derlei Maschinen zum Betriebe von Drehbaͤnken oder aͤhnlichen Apparaten, deren man zu manchen Versuchen, die man bei Hause anstellen will, bedarf, herzustellen! Die Gesellschaft hat beschlossen Hrn. Bourdon in Betracht der wesentlichen Dienste, die seine Modelle beim Unterrichte der Techniker leisten werden und leisten muͤssen, ihre Medaille zuzuerkennen. Robert's Dampfwagen und dessen Explosion. Hr. Roberts, Theilhaber an der Firma der HH. Sharp, Roberts und Comp., Mechaniker zu Manchester, beschaͤftigte sich seit laͤngerer Zeit mit dem Baue eines Dampfwagens fuͤr gewoͤhnliche Straßen, auf den er auch ein Patent nahm. Der erste Versuch, den er im December v. J. mit seinem Fuhrwerke anstellte, soll zwar einige Unvollkommenheiten in den Details, allein die Richtigkeit des Principes, auf welchem er beruht, nachgewiesen haben. Bei einem zweiten Versuche, der im Mai l. J. vorgenommen wurde, und bei welchem sich 40 Individuen im Wagen befanden, soll die groͤßte Geschwindigkeit, die auf ebener Wahn erreicht wurde, 20 engl. Meilen in der Stunde betragen haben, und diese Geschwindigkeit soll selbst durch einige kleinere Anhoͤhen, die auf der Bahn vorkamen, nur hoͤchst unbedeutend beeintraͤchtigt worden seyn. Doch scheint dieser Bericht nicht ganz getreu, indem der Wagen schon nach zuruͤkgelegten 1 1/2 engl. Meilen wegen angeblichem Mangel an Wasser umkehrte. – Bei der dritten, am 4. April unternommenen Probefahrt, bei welcher sich gegen 50 Personen in dem Wagen befanden, ereignete sich endlich ein Unfall, der gluͤklicher Weise ohne ernstlichere Folgen ablief. Man bemerkte naͤmlich nach einer Fahrt von 1 1/4 Meile, daß die Pumpen nicht mit gehoͤriger Leichtigkeit arbeiteten, und daß das Wasser im Kessel ziemlich tief gesunken war; man hielt die Maschine zwar an, und fuͤllte den Kessel wieder; allein diese Vorsichtsmaßregeln scheinen doch nicht hinreichend gewesen zu seyn, denn der Wagen hatte kaum eine groͤßere Streke auf dem Heimwege zuruͤkgelegt, als eine der Kesselroͤhren nachgab. Die Folge hievon war, daß der Dampf in den Feuerbehaͤlter drang, und denselben mit einer lauten Explosion zersprengte. Von den Personen, die die Probefahrt mitmachten, wurde keine einzige beschaͤdigt; einer der Maschinisten wurde aber etwas gebruͤht, ein voruͤbergehender Fußgaͤnger wurde an einen Laternpfosten geschleudert, und die Fenster in den benachbarten Kauflaͤden und Haͤusern wurden von den herausgeschleuderten Kohks großen Theils eingeschlagen. (Aus dem Liverpool Chronicle und Manchester Times im Mechanics' Magazine, No. 557.) Ueber die Wiederauffindung des sogenannten aͤgyptischen Blau. Man findet an den aͤltesten aͤgyptischen Monumenten und auch an den Huͤllen der Mumien eine blaue Farbe, deren Schoͤnheit und Glanz sich ungeachtet der langen Zeit, die seit ihrer Anwendung verflossen ist, unveraͤndert erhalten hat. Diese herrliche Farbe, welche sich nur mit dem Ultramarin vergleichen laͤßt, und deren Basis aus Kupfer und Natron besteht, wurde, wie das Journal des connaissances usuelles April 1834 S. 197 schreibt, von Hrn. d'Arcet wieder aufgefunden, und man hofft bei der dießjaͤhrigen Industrieausstellung zu Paris die schoͤnsten Muster davon zu sehen. Das Verfahren bei der Bereitung dieses Blau ist einfach; es kommt daher nicht hoch zu stehen, und Alles laͤßt hoffen, daß man sich dieses Farbstoffes bald zum Blaͤuen des Papieres und zu vielen andern Zweken zu bedienen im Stande seyn wird. Ueber die Fabrikation von chinesischem Papiere in Frankreich. Wir haben im Polyt. Journale Bd. XLIV. S. 67 das von der Société d'encouragement mit dem Preise gekroͤnte Verfahren, nach welchem Hr. Delapierre aus Bambus, Schilf und Binsen chinesisches Papier bereitet, mitgetheilt, und freuen uns, unseren Lesern bekannt machen zu koͤnnen, daß dieser neue Industriezweig nun in Frankreich wirklich Wurzel gefaßt hat. Die Papier-Fabrik zu Cocharcon erzeugt naͤmlich gegenwaͤrtig solches chinesisches Papier, welches in Hinsicht auf Weiche, Geschmeidigkeit und seidenartiges Aussehen dem aͤchten chinesischen Papiere nicht nachsteht, und welches den Anforderungen der Kuͤnstler vollkommen Genuͤge leistet. Man wird solches Papier bei der naͤchsten Industrieausstellung vorlegen, wo dasselbe gewiß großen Beifall ernten wird. Die Inhaber der erwaͤhnten Fabrik verwenden sowohl Schilf, als Binsen, von denen ihnen die benachbarten Suͤmpfe große Massen liefern) sie schneiden diese Substanzen in Stuͤke, und werfen dieselben in Gruben, welche mit Kalkwasser gefuͤllt sind, und in welchen deren Zersezung durch die Einwirkung des Kalkes auf den Schleim der Pflanzen nach laͤngerer oder kuͤrzerer Zeit bewirkt wird. Wenn die Masse gehoͤrig weich geworden, so nehmen sie sie aus den Gruben, und geben sie, nachdem sie ausgedruͤkt worden, in Faͤsser; sie kann in diesem Zustande gleich Lumpen verwendet und versandt werden. Da das Schilfrohr an und fuͤr sich einen schleimigen Bestandtheil enthaͤlt, so ist das Papier von Natur aus geleimt. – Wir glauben unsere deutschen Papierfabrikanten, und besonders unsere suͤddeutschen, welche uͤber große Massen Schilf und Binsen disponiren koͤnnen, abermals, wie schon vor 2 Jahren auf diesen Industriezweig dringend aufmerksam machen zu muͤssen. Ueber eine neue Art uͤberfirnißter, oder sogenannter Sommer-Teppiche. Die Englaͤnder waren die ersten, welche schon vor vielen Jahren Teppiche fuͤr Tische und Stiegen aus uͤberfirnißtem Zeuge oder aus Wachstuch, die wegen ihrer Mannigfaltigkeit und des Reichthums ihrer Farben großes Aufsehen machten, erzeugten. Die Franzosen haben sich spaͤter dieses Industriezweiges bemeistert, und ihre Lehrmeister, die Englaͤnder, an Feinheit und Geschmak in der Auswahl und Erfindung der Dessins und Verzierungen dieser Fabrikate uͤbertroffen. Hr. Achille de Bernadière erhielt erst kuͤrzlich ein Patent auf eine neue Art dieser Teppiche, welche in Hinsicht auf Reichthum und Eleganz vor den ausgesuchtesten Stoffen den Vorzug verdienen. Das Wesentlichste der neuen Fortschritte dieser Fabrikation ist mit wenigen Worten Folgendes. Der Patenttraͤger fixirt ein beinahe unfuͤhlbares Holzpulver auf einem Zeuge, der vorher mittelst irgend einer geeigneten Substanz dazu vorbereitet worden. Diese Schichte hat eine beinahe weiße Farbe, und wird mit Dessins, die kaum merklich erhaben sind, und deren Farben von sehr großer Dauerhaftigkeit sind, bedrukt. Man ahmt auf diese Weise die schoͤnsten tuͤrkischen und persischen Teppiche nach, und erhaͤlt dadurch Fabrikate, die weit dauerhafter sind, als die fruͤheren gedrukten Wachstuͤcher. Hr. de Bernadière wird auf der dießjaͤhrigen Industrie-Ausstellung eine große Auswahl seiner Fabrikate vorlegen. (Aus dem Journal des connaissances usuelles, April 1834, S. 197.) Concurrenz der deutschen Strumpfwirker mit den englischen. Das Nottingham Journal enthaͤlt einen klagenden Artikel uͤber den Eintrag, den die Fabrikate der deutschen Strumpfwirker den englischen Fabrikanten und Arbeitern thun. Deutsche gewirkte Struͤmpfe sollen naͤmlich gegenwaͤrtig zu Nottingham, wo der Hauptsiz dieses Industriezweiges in England ist, das Duzend um 3 Shill. (1 fl. 48 kr.) wohlfeiler ausgeboten werden, als die englischen Fabrikanten sie zu liefern im Stande sind. Wenn die Deutschen, sagt das angefuͤhrte Journal, mit ihren schlechteren Maschinen, bei ihrem weit geringeren Fleiße und bei dem weit besseren Leben, welches sie fuͤhren, die englischen Fabrikanten so sehr an Wohlfeilheit ihrer Fabrikate zu uͤberbieten im Stande sind, und wenn dieß, wie dieß kein Zweifel ist, lediglich der Wohlfeilheit der Lebensbeduͤrfnisse zuzuschreiben ist, so fragen wir, wie lange England noch unter dem Druke der Korngeseze seufzen muß? (Galignani's Messenger, No. 5959.) Das neue Versammlungshaus und die große Orgel zu Birmingham. Das Mechanics' Magazine enthaͤlt in seiner Nr. 554 eine Beschreibung und Abbildung der neuen Stadthalle zu Birmingham, welche aus der Feder des Hrn. Baddeley geflossen, und aus der wir Folgendes aushebenansheben. Dieses herrliche, zu oͤffentlichen Versammlungen und musikalischen Festen bestimmte Gebaͤude ist in erhabenem griechischen Style aus Baksteinen erbaut und mit Marmor, der an der Kuͤste von Anglesea gebrochen wird, belegt. Seine Hoͤhe betraͤgt von der Straße bis zum Giebel 83 Fuß, seine Laͤnge hingegen mißt mit Einschluß der Projection des aus Bogengaͤngen bestehenden Unterbaues 160 Fuß. Die Saͤulen, die auf der oberen Flaͤche der Platform stehen, und welche gleichfalls aus Marmor bestehen, sind mit ihren Sokeln und Gebaͤlken 45 Fuß hoch, sie sind gerieft und nach derselben Ordnung gebaut, wie die Saͤulen an dem Tempel des Jupiter Stator; die Gebaͤlke haben viele Verzierungen, jedoch nicht in so hohem Grade, wie dieß bei dem Originale der Fall ist. Der Unterbau hat 23 Fuß Hoͤhe; der Giebel, der das Frontispiz bildet, ist 15 Fuß hoch. Der Plan zu dem Gebaͤude wurde von Hrn. Harris entworfen; ausgefuͤhrt ist es hingegen von den Baumeistern Hanson und Welsh von Liverpool. Man gestattete 18 Monate Zeit zur Vollendung, und die Kosten beliefen sich auf 18,000 Pfd. Sterl., obschon der Marmor von dem Besizer des Steinbruches unentgeldlich abgegeben wurde, bloß um seinen Steinbruch bekannt zu machen. Bei dem Baue selbst entwikelten die Baumeister sehr große mechanische Talente und großen Sinn fuͤr Ersparnisse. Die Baksteine wurden gleich an Ort und Stelle, und zwar aus dem Thone, den man beim Ausgraben des Grundlagers gewann, fabricirt. Die Steine wurden mittelst einer Maschine, die von einer Dampfmaschine getrieben wurde, geschnitten und bearbeitet, und auf dieselbe Weise wurden auch die Riefen oder Canellirungen in den Saͤulen angebracht. Die Spannbalken und die Hauptbalken des Dachstuhles wurden mit Huͤlfe eines eigenen krahnartigen Hebels vom Boden zum Dache emporgehoben. Der Saal oder die Halle, die sich in diesem Gebaͤude befindet, ist groͤßer, als irgend einer der groͤßten Saͤle Europa's; sie ist naͤmlich 140 Fuß lang, 65 Fuß breit, und eben so hoch; sie faßt nicht weniger als zwischen 3 und 4000 sizende oder 10,000 stehende Personen; alle ihre Dimensionen sind vortrefflich berechnet, und nirgendwo findet sich eine Saͤule oder irgend ein anderes Hinderniß gegen die freie Circulation des Schalles. Laͤngs den Seiten der Halle laufen Corridors, und von diesen fuͤhren Treppen an die Gallerten, von denen sich an jeder Seite zwei schmale, im Grunde aber eine breite befindet. Da die Halle großen Theils auch zu musikalischen Festen bestimmt ist, so ist das eine Ende derselben mit einem Orgelplaze und mit allen uͤbrigen, zu einem Orchester erforderlichen Dingen ausgestattet. – So merkwuͤrdig wie das Gebaͤude selbst ist jedoch auch die Orgel, die darin aufgestellt werden soll, und welche an Groͤße wenigstens alle uͤbrigen beruͤhmtenbruͤhmten Orgeln Englands und des Kontinents, und selbst jene von York, Haarlem und Rotterdam uͤbertreffen wird. Das Orgelhaus wird 40 Fuß Breite und 45 Fuß Hoͤhe haben. Die groͤßte, metallene Diapasonpfeife soll 5 Fuß 3 Zoll im Umfange und 36 Fuß in der Hoͤhe bekommen, und die groͤßte hoͤlzerne Diapasonpfeife wird innen einen Flaͤchenraum von beinahe 200 Kubikfuß haben. Die ganze Orgel bekommt 10 offene Diapasons und alle uͤbrigen Theile werden damit im Verhaͤltnisse stellen; auch wird sie 5 Reihen Schluͤssel bekommen. Die Oberflaͤche der Geblaͤse, die die Orgel mit Wind versehen, wird gegen 380 Fuß betragen. Die beste Idee mag man sich von der Groͤße dieses Instrumentes machen, wenn man bedenkt, daß dasselbe nicht weniger als 40 Tonnen waͤgen wird. Uebrigens wird es auch noch in anderer Hinsicht merkwuͤrdig werden, indem Hr. Drury im Sinne hat, das Instrument zur Vervielfaͤltigung seiner Kraͤfte und Toͤne auch noch mit seinen beruͤhmten musikalischen Gloken auszustatten! Das Mechanics' Magazine gibt bei dieser Gelegenheit eine vergleichende Uebersicht der Dimensionen der vorzuͤglichen Theile der beruͤhmten Orgeln von Haarlem und York, aus denen der Vorzug der lezteren in Hinsicht auf Groͤße hervorgeht. Ueber einige Beizen fuͤr den Stahlstich. Hr. Edmund Turrell, der beruͤhmte Erfinder einer Gravirmaschine, gibt folgende Mischung als eine der besten Beizen fuͤr den Stahlstich an. Man soll 4 Theile der staͤrksten brennzeligen Holzsaͤure, einen Theil hoͤchst rectificirten Weingeist und einen Theil Salpetersaͤure mit einander vermengen, und die Fluͤssigkeit dann als Beize anwenden. Dieselbe haͤlt das Metalloxyd vollkommen aufgeloͤst, so daß die Oberflaͤche der Linien ihren vollen Glanz behalten, bis die Beize ihre ganze Wirkung vollbracht hat. Die schwaͤcheren Tinten sind beilaͤufig in 1 1/2 Minuten vollendet; die schwaͤrzeren brauchen hoͤchstens 15 Minuten. Nachdem die Beize entfernt worden, waͤscht man die Platte mit einem Gemenge aus einem Theile Alkohol und 4 Theilen Wasser, und hebt deren Wirkung noch vollends auf, indem man in die gezogenen Striche mit Huͤlfe eines Pinsels eine Aufloͤsung von Asphalt in Terpenthinoͤhl einfloͤßt. Wenn diese Beize gut werden soll, muͤssen deren Ingredienzien vollkommen rein seyn. – Eine andere Beize, auf welche die Société for the encouragement of arts zu London Hrn. Humphry ihre goldene Isismedaille ertheilte, ist folgende. Man soll naͤmlich nach Humphry's Vorschrift 1/4 Unze aͤzenden Queksilbersublimat in Pulver, und eben so viel Alaunpulver nehmen, beides in einer halben Pinte heißen Wassers aufloͤsen, und diese Fluͤssigkeit vor ihrer Anwendung kuͤhl werden lassen. Will man sich dieser Beize bedienen, so muß man sie mit einem Pinsel aus Kameelhaaren umruͤhren, und die Oberflaͤche des Stahles nach jeder Schichte vollkommen abwaschen. Die Fluͤssigkeit ist zwar anfangs klar, allein sie truͤbt sich waͤhrend ihrer Wirkung auf den Stahl, und daher ist es, wenn es sich um sehr zarte Arbeiten handelt, besser, wenn man die bereits gebrauchte Fluͤssigkeit weggießt. Die Zeit, waͤhrend welcher man die Fluͤssigkeit auf den Stahl einwirken lassen muß, ist verschieden; in 3 Minuten erhaͤlt man sehr zarte Tinten, fuͤr welche sich diese Beize uͤberhaupt besser eignet, als irgend eine andere. (Journal des connaissances usuelles, Maͤrz 1834, S. 155.) Ueber das Bronziren der Flintenlaͤufe. Das Journal des connaissances usuelles, April 1834, S. 202 gibt folgende Vorschriften zum Bronziren der Flintenlaͤufe, wovon die beiden ersten fuͤr franzoͤsische, die lezte hingegen fuͤr englische Methoden erklaͤrt werden. – 1) Man reibt Spießglanzbutter mit Olivenoͤhl ab, und erzeugt auf diese Weise eine Art von Seife, womit man die Flintenlaͤufe mit einem weichen Tuche so abreibt, daß uͤberall eine gleichmaͤßige Schichte davon zuruͤkbleibt. In diesem Zustande laͤßt man die Laufe bis zum naͤchsten Tage, wo man sie dann, nachdem sie sich mit Rost uͤberzogen, uͤberall mit einem beoͤhlten Tuche abwischt. Sie nehmen hiedurch eine schmuzige graue Farbe an, und man wiederholt daher das oben angegebene Verfahren so lange, bis die gewuͤnschte braune Farbe zum Vorscheine kommt. Die Seife soll nie fuͤr mehr dann 2 oder 3 Tage bereitet werden, weil sie sich schnell zersezt. – Man vermengt 2 Unzen verduͤnnte Salpetersaͤure, 1/4 Unze Stahltinctur (wahrscheinlich die Stahl'sche alkalische Eisentinctur), 1/2 Unze Kupfervitriol, und 1 1/2 Schoppen Wasser. Nach jeder Schichte, welche man von dieser Fluͤssigkeit auftraͤgt, laͤßt man die Flintenlaͤufe troknen, und nachdem dieß geschehen, reibt man sie uͤberall mit einer eisernen Krazbuͤrste und hierauf mit einer steifen Haarbuͤrste ab. – 3) Man reibe den Flintenlauf, nachdem man vorne ein Stuͤk Holz, welches zum Festhalten dient, in denselben gestekt, mit Papier, welches mit feinem Schmirgel uͤberzogen worden, ab, damit auf diese Weise alle fetten Substanzen, die sich allenfalls auf dem Laufe befinden, entfernt werden. Dann werfe man eine halbe Unze zerdruͤkten Schwefel auf ein gelindes Feuer, und seze den Lauf uͤberall gleichmaͤßig den sich entwikelnden Schwefeldaͤmpfen aus. Hierauf lasse man denselben bis zum naͤchsten Tage an einem feuchten Orte stehen, damit er sich mit Rost uͤberziehe. Dieser Rost wird mit dem Finger gleichmaͤßig uͤber die ganze Oberflaͤche ausgebreitet, worauf man den Lauf noch einen Tag lang in diesem Zustande stehen laͤßt, und endlich mit einer flachen Buͤrste und mit Wachs polirt. Notiz fuͤr Kohlenbrenner. Das Journal dos connaissances usuelles, Maͤrz 1834, S. 154, enthaͤlt einen Artikel uͤber ein sogenanntes sehr einfaches Verfahren, welches die Kohlenbrenner in Bayern und Hessen zur Gewinnung des Holzessiges befolgen. Wir wissen zwar, daß ein Theil dieses Verfahrens von manchen unserer Kohlenbrenner befolgt wird; allein wir wissen auch, daß sie die Producte, die sie hierbei erhalten, zum Theil gar nicht kennen, zum Theil nicht zu benuzen wissen. Aus diesem Grunde nehmen wir daher auch keinen Anstand, aus erwaͤhntem Artikel folgenden Auszug mitzutheilen. – Man bedekt die Kohlenmeiler, die nach der gewoͤhnlichen Methode aufgebaut sind, mit Kohlenpulver, und uͤberzieht sie dann außen mit einer Schichte kalkhaltigen Thones oder Mergels, oder in Ermangelung dessen mit Thon, der mit 5 bis 6 Procent Kreide angeruͤhrt worden. Der Holzessig, der sich nach dem Entzuͤnden des Holzes entwikelt, reinigt sich bei dem Durchgange durch die Kohlenschichte, und verbindet sich mit der Mergeldeke, aus der das Salz dann, gleichwie man Salpeter und andere Salze auslaugt, ausgezogen werden kann. Der essigsaure Kalk, den man durch das Auslaugen gewinnt, ist beinahe rein, und kann leicht noch mehr gereiniget werden, worauf man dann die Essigsaͤure auf gewoͤhnliche Weise durch Schwefelsaͤure daraus abscheidet. – Man gewinnt bei diesem Verfahren zwar bei weitem nicht so viel Holzessig, als man bei der trokenen Destillation des Holzes in verschlossenen Gefaͤßen gewinnt; allein man bedarf hier keiner kostspieligen Vorrichtungen, die den gemeinen Mann und kleineren Fabrikanten so oft abschreken. Uebrigens findet der essigsaure Kalk selbst in den Faͤrbereien eine sehr vortheilhafte Anwendung, so daß die beschriebene Methode denselben zu gewinnen allgemein bekannt zu werden verdient. Literatur. Recueil des machines, instrumens et appareils, qui servent à l'économie rurale et industrielle, et dont les avantages sont consacrés par l'expérience, publie avec les détails nécessaires à la construction. ParLeblanc, dessinateur, graveur du conservatoire royal des arts et metiers. Deuxième partie. Quatrième livraison. In Folio oblong d'une feuille plus 4 planches. A Paris, chez Mme. Huzard, chez Treuttel et Wuͤrtz, chez Renard. Prix 6 Fr., Papier velin 10 Fr. Abrégé du grand Dictionnaire de technologie, ou nouveau Dictionnaire universel des arts et métiers et de l'économie industrielle et commerciale. Par MM. Francoeur, Robiquet, Payen et Pelouze. Tome 1er (ABOR). In 8. de 30 feuilles-planches. Première et deuxième livraisons. Un seul cahier in 4. d'un Quart de feuille servant de couverture, plus 10 planches doubles. A Paris, chez Thomine, rue de la Harpe, 388. Influence de la chaleur sur l'endurcissement des mortiers hydrauliques. Par M. Mirand. In 8. d'une demi feuille. A Paris, chez Carilian Gœury, quais des Augustins No. 41. Mémoire sur les fourneaux fumivores. Par M. Lefroy. In 8. de 2 feuilles. A Paris, chez Carilian Gœury, quai des Augustins, No. 41. Bibliothèque populaire etc. Traité élémentaire de mécanique, extrait des ouvrages de MM. Christian Francoeur, Hachette, Poinsot, Poisson etc. Par M. AugustChevalier. In 18. de 3 feuilles. A Paris, rue et place St. André, No. 30. Prix 25 C. Cours méthodique de dessin linéaire et de géométrie usuelles, applicable à tous les modes d'enseignement. Par M. L. Lamotte. Troisième édition. In 8. de 11 feuilles avec un atlas in 4. d'une demi feuille, servant de couverture, plus 19 planches. A Paris, chez Hachette, rue Pierre Sarazin. Prix 5 Fr.