Titel: Ueber Hrn. Rogers's Maschine zum Schneiden der Kämme.
Fundstelle: Band 53, Jahrgang 1834, Nr. XVIII., S. 101
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XVIII. Ueber Hrn. Rogers's Maschine zum Schneiden der Kaͤmme. Aus den Transactions of the Society of arts for 1833 Part. II. im Mechanics' Magazine, No. 562. Mit Abbildungen auf Tab. II. Roger's Maschine zum Schneiden der Kaͤmme. Die Materialien, aus welchen man Kaͤmme zu schneiden pflegt, sind Buchsholz, Elfenbein, Horn und Schildpatt. Das wichtigste Geschaͤft, nachdem man den Kaͤmmen durch Raspeln, Feilen etc. den aͤußeren Umriß und eine beliebige Form gegeben, ist das Schneiden der Zaͤhne. Dieß geschah nun fruͤher in allen Fallen mittelst einer doppelten Saͤge, welche aus zwei parallelen Blaͤttern bestand, von denen das eine tiefer, als das andere war, so zwar, daß, wenn das tiefste Blatt bis in die ganze Tiefe eines Zahnes geschnitten hatte, das andere Blatt erst bis zur Haͤlfte dieser Tiefe eingedrungen war. Bei der Anwendung dieser Saͤge machte das tiefste Blatt in einer geringen Entfernung von der Außenseite des Kammes den ersten Schnitt, und folglich wurde durch die erste Bewegung der Saͤge die aͤußere Seite des einen Zahnes ganz und dessen innere Seite halb ausgeschnitten. Nachdem dieß geschehen, wurde die Saͤge um einen Zahn vorwaͤrts gebracht; d.h. das tiefste Blatt wurde in den durch das seichtere Blatt gemachten Schnitt gebracht, so daß also nun das tiefe Blatt die aͤußere Seite des zweiten Zahnes ganz ausschnitt, waͤhrend das seichtere Blatt wieder die Haͤlfte der inneren Seite ausschnitt. Auf diese Weise wurde die Saͤge jedes Mal um einen Zahn vorwaͤrts bewegt, die Zwischenraͤume zwischen den Saͤgezaͤhnen wurden gleich, und der halbe Schnitt, den das seichte Blatt im Voraus fuͤr das tiefe Blatt machte, verhinderte das Werfen der Sage oder das Schneiden von Zaͤhnen von ungleicher Dike. Kaum war die Kreissaͤge erfunden, so wendete man dieselbe auch zum Schneiden von Kaͤmmen an, indem man an einer Welle zwei solche Kreissaͤgen anbrachte- von denen die eine einen groͤßeren Durchmesser hatte, als die andere; und indem man die Entfernung zwischen beiden Saͤgen nach der Feinheit der zu schneidenden Zaͤhne regulirte. Man bedient sich gegenwaͤrtig sowohl der geraden, als der kreisfoͤrmigen Doppelsage; und zwar ersterer zum Schneiden von Kaͤmmen aus allen den oben angegebenen Materialien, lezterer hingegen bloß zur Verfertigung von Kaͤmmen aus Buchsholz und Elfenbein. Buchsholz und Elfenbein splittern sich gern, wenn sie der senkrechten Wirkung eines Schneidinstrumentes ausgesezt werden; waͤhrend Horn und Schildpatt wegen ihrer Textur, so wie auch deßhalb, weil sie in der Waͤrme weich und biegsam werden, die Einwirkung eines scharfen senkrechten Schneidinstrumentes sehr gut ohne Splitterung ertragen. Vor beilaͤufig 20 Jahren erhielt das erste Haus, welches damals zu London mit Kaͤmmen Geschaͤfte trieb, vom Auslande einige Muster von Verzierungen, die wie Kronen aussahen, und an den Schildkrotkaͤmmen angebracht werden sollten. Es gab daher einem der gewandtesten Kuͤnstler, Namens Ricketts, den Auftrag, dieselben auszufuͤhren, und dieser erfand auch wirklich einen Staͤmpel oder eine Patrize, mit welchem er durch fortgesezten Druk aus einem duͤnnen Stuͤke erwaͤrmten Schildpattes Stuͤk fuͤr Stuͤk des Musters ausschnitt. Der Erfinder bemerkte hiebei, daß hier zwei Kaͤmme aus dem Materiale, welches nur zu einem einzigen bestimmt war, ausgeschnitten wurden; er verfolgte diesen Fingerzeig weiter, und erfand hienach bald eine Maschine, an der ein einfaches Schneidinstrument, welches senkrecht herabstieg, durch einen Tretschaͤmel und ein Rad in Bewegung gesezt wurde. Das Lager, auf welchem das Schildpatt ruhte, war an der Seite ausgekerbt, und diese Auskerbungen paßten in andere correspondirende Auskerbungen einer parallel damit laufenden Zahnstange. Nach jedem Schnitte wurde das Lager mit der Hand um eine Auskerbung bewegt, und auf diese Weise wurde die gleiche Entfernung der Schnitte von einander gesichert. Da jedoch der Zahn eines Kammes die Gestalt eines sehr langen Dreiekes hat, so mußte dem Lager, waͤhrend es von einer Auskerbung zur anderen vorwaͤrts geschoben wurde, zugleich auch eine abwechselnde Bewegung gegeben werden. Auch diese Bewegung wurde mittelst der Haͤnde hervorgebracht, und so entstand hienach die erste rohe Maschine zum Ausschneiden der Zaͤhne des einen Kammes aus den Zwischenraͤumen zwischen den Zaͤhnen eines anderen. Als Kiese Maschine bekannt zu werden anfing, wurden verschiedene Vorrichtungen zur Vorwaͤrtsbewegung des Lagers, so wie auch dazu erfunden, demselben die noͤthige wechselsweise Aenderung der Richtung zu geben. In einigen Fallen gab man diese abwechselnde Bewegung dem Lager, in anderen hingegen dem Schneidinstrumente selbst. Schon bevor man diese Verbesserungen in Vorschlag brachte, war jedoch der urspruͤngliche Erfinder, Hr. Ricketts, auf die Idee gekommen, diese Veraͤnderung der Richtung ganz entbehrlich zu machen, und zwar durch Anwendung eines doppelten Schneidinstrumentes; d.h. durch ein Instrument, welches aus zwei Blaͤttern bestuͤnde, welche einander an dem einen Ende beruͤhrten, waͤhrend sie an dem anderen Ende so weit von einander entfernt waͤren, als es die Breite der Zaͤhne erfordert. Zugleich machten die Blaͤtter an ihren Enden eine Kruͤmmung, um auf diese Weise die Enden der Zahne frei zu machen. Es ist offenbar, daß waͤhrend der Schnitt geschah, das Material stationaͤr bleiben mußte, und daß das Bett waͤhrend des Zwischenraumes zwischen dem Emporheben und Herabsenken des Schneidinstrumentes um die Breite eines Zahnes vorwaͤrts bewegt werden mußte. Diesen Zwek nun erreichte man an den Rickett'schen Maschinen dadurch, daß man das Schneidinstrument durch einen Tretschaͤmel allein in Bewegung sezte, und daß man das Lager durch eine Schraube vorwaͤrts bewegte, an deren Ende eine Kurbel angebracht war, so zwar daß eine ganze oder eine halbe Umdrehung der Kurbel das gehoͤrige Vorwaͤrtsschreiten bewirkte, und daß nach jeder solchen ganzen oder halben Umdrehung ein Ruhepunkt eintrat, waͤhrend welchem das Schneidinstrument in Thaͤtigkeit gerieth. In Hrn. Roger's Maschine gelangt man aber ohne Tretschaͤmel und bloß mittelst einer einfachen Kurbel zu demselben Zweke. Die Welle, an der die Kurbel befestigt ist, sezt das Schneidinstrument mittelst eines Winkelhebels in Bewegung; und an der Welle befindet sich ein Rad, an welchem ein Theil der Zaͤhne weggenommen ist. Dieses Rad greift in ein gewoͤhnliches Zahnrad, welches sich an der Achse einer Schraube befindet, durch deren Umdrehung das Lager mit der darauf befindlichen Arbeit vorwaͤrts bewegt wird. Hieraus erhellt, daß, waͤhrend die zum Emporheben und Herabsenken des Schneidinstrumentes bestimmte Maschinerie so lange die Kurbel umgedreht wird, in bestaͤndiger Thaͤtigkeit ist, die Schraube, die das Lager in Bewegung sezt, so lange außer Thaͤtigkeit ist, als die Zahne der beiden Raͤder nicht auf einander wirken. Durch Erweiterung und Vergroͤßerung des Raumes, an welchem die Zaͤhne des zweiten Rades weggeschnitten sind, wird der Zwischenraum zwischen je zwei Zahnen des Kammes verkleinert; man kann den Zaͤhnen also eine beliebige Entfernung von einander geben, je nachdem das Rad, das man an die Achse der Schraube bringt, diese oder jene Anzahl von Zaͤhnen hat. Diese Maschinen haben in allen ihren Modifikationen den Vorzug, daß aus derselben Quantitaͤt Material, aus welcher mit der gewoͤhnlichen Sage nur ein Kamm geschnitten werden konnte, nun zwei Kaͤmme erzeugt werden koͤnnen. Da die Schildkrotschalen jedoch am Rande keilfoͤrmig sind, so kann die neue Erfindung, indem der keilfoͤrmige Rand fuͤr den Ruͤken des Kammes nicht Dike genug hat, eigentlich nur auf dike, aus der Mitte der Schale geschnittene Stuͤke leicht angewendet werden. Dessen ungeachtet ist aber selbst hier der Vortheil noch sehr groß, indem das rohe Schildpatt von erster Qualitaͤt 4 Guineen per Pfund gilt, und also theurer ist, als Silber. In einigen Faͤllen laͤßt sich der duͤnne Rand eines Stuͤkes Schildpatt jedoch vielleicht dadurch verstaͤrken, daß man denselben auf ein dikeres Stuͤk, welches zum Ruͤken bestimmt ist, loͤthet oder schweißt, indem man die Schildpattstuͤke erhizt, und noch heiß zusammenpreßt. Es muß jedoch hiebei sehr sorgfaͤltig darauf geachtet werden, daß das Schildpatt nicht uͤberhizt wird, indem es sonst seine blaͤtterige Textur verliert, und beinahe so bruͤchig wie Glas wird. Sowohl in Deutschland als in Frankreich erzeugt man viele Kamme, an denen die Verzierungen durch einen starken Druk in heißen staͤhlernen Modeln ausgeschlagen oder ausgepreßt werden, und an denen man auf diese Weise zwei oder mehrere Schildpattstuͤke mit einander vereinigt; allein die Farbe des Schildpattes leidet hiebei empfindlich, und eben so wird das Material dadurch sehr bruͤchig. Die besten englischen Fabrikanten bringen zwei Schildpattstuͤke, die mit einander vereinigt werden sollen, nachdem dieselben abgeraspelt und geglaͤttet worden, zwischen zwei duͤnnen Brettchen in eine Schraubenpresse. Diese Presse wird dann einige Stunden lang in siedendes Wasser gebracht, wobei man sie von Zeit zu Zeit fester anzieht; auf diese Weise erlangt man, wenn man die gehoͤrige Zeit gestattet, eine feste Verbindung und zwar bei einer Temperatur, die so niedrig ist, daß weder die Farbe noch die Textur des Materiales Schaden leidet. Fig. 32 zeigt zwei Kaͤmme, welche aus einem Stuͤke Schildpatt geschnitten, aber noch nicht von einander getrennt sind. Das Schildpatt wird auf einem beweglichen Lager festgehalten, welches Lager sich jedes Mal um einen Zahn auf ein Mal bewegt. Die beiden Meißel oder Schneidinstrumente, deren man sich bedient, damit bei jeder Bewegung ein vollkommener Zahn ausgeschnitten werde, werden, wie Fig. 33 und 34 zeigt, durch 4 Stifte oder Zapfen mit einander verbunden, und zwischen ihnen werden Ausfuͤllstuͤke angebracht, deren Dike und Zulaufen die Form der Kammzahne genau bestimmt. Von dem unteren Ausfuͤllstuͤke, welches in Fig. 35 einzeln fuͤr sich abgebildet ist, erstrekt sich eine scharfe Spize so weit herab, daß dieselbe auf gleicher Hoͤhe mit den Raͤndern des Schneidinstrumentes steht. Dieser Vorsprung schneidet die Spize des Zahnes von dem entgegengesezten Kamme ab. So wie dieser doppelte Meißel jedoch den Zahn des einen Kammes und den leeren Raum des entgegengesezten ausschneidet, werden deren breitere Enden, wie man in Fig. 36 bei aa sieht, ausgebogen; dadurch schneidet die vorwaͤrtsschreitende Seite zur Haͤlfte durch die Spize des naͤchstfolgenden Zahnes, und bei der naͤchsten Bewegung schneidet dann die folgende Kruͤmmung durch die andere Haͤlfte, so daß der Zahn frei und los ist. In Fig. 37 sieht man den Schraubstok, in welchem die Schneidinstrumente a, a von der Schraube und den Schraubenmuttern bb festgehalten werden; und da sich diese Schneidinstrumente bestaͤndig genau an einer und derselben Stelle auf und nieder bewegen muͤssen, so ist dieser Schraubstok mittelst der Bindeschraube d an der Stange c, c der Maschine fixirt. ee in Fig. 38 sind zwei Stellschrauben, mittelst welcher die Meißelkanten genau mit dem Lager f, f, auf welchem sich das zu schneidende Schildpatt befindet, parallel gestellt werden, g ist der Stuͤzpunkt, an welchem sich der Stab c in einem Gelenke bewegt, welches bei den Bewegungen gar keine Erschuͤtterungen zulaͤßt, und sich mit dem Lager in gleicher Hoͤhe befindet. h ist ein anderes Gelenk oder Gefuͤge, welches mittelst seiner Schraube i fest an das vordere Ende des Stabes c geschraubt wird, und da hier die Kraft ausgeuͤbt wird, durch welche die Schneidinstrumente aa herabgedruͤkt werden, um ihre Arbeit zu vollbringen, so befinden sich diese beiden Gefuͤge g, h in einer Linie, welche mit den schneidenden Kanten des Meißels aa parallel laͤuft. Sie befinden sich daher in dem Augenblike, in welchem der Schnitt geschieht, auf gleichem Niveau mit dem Lager f; und dieß ist offenbar die beste Einrichtung, indem die Meißel dann keine seitliche Bewegung und keine Neigung haben sich auf die Seite zu legen. Um jedoch aller Schiefheit, die allenfalls durch ungleiche Schaͤrfe oder durch Ungleichheit der Substanz, welche verschnitten werden soll, entstehen koͤnnte, noch sicherer vorzubeugen, ist an der Maschine ein aufrechter Pfosten mit einem Fenster k festgemacht, durch welchen der Stab c, c geht, und in welchem sich dieser Stab auf und nieder bewegen kann, ohne daß eine Seitenbewegung moͤglich ist. Dieser Pfosten fuͤhrt daher den Stab c, und sichert die gerade Stellung und die Staͤtigkeit der Schneidinstrumente nur noch mehr. Das Gefuͤge h steht durch ein Gelenkstuͤk, welches aus zwei Haͤlften besteht, und beim Anlegen in der Mitte zusammengeschraubt wird, mit dem Winkelhebel j in Verbindung, dessen Achse sich hinter l erstrekt, und von den drei Pfosten m, n und o getragen wird. Diese Pfosten sind, um gestellt werden zu koͤnnen, in die Vorspruͤnge p, p, p geschraubt, welche zugleich mit dem Arme g und dem unteren Lager q aus einem Stuͤke gegossen sind, so daß die Meißel mit der groͤßten Festigkeit festgehalten, und zum Schnitte angetrieben werden. An dem anderen Ende der Welle l befindet sich ein Rad r, an dessen einer Seite nur einige wenige Zaͤhne gelassen sind. Diese Zaͤhne sind so gestellt, daß sie nur dann in das Rad s eingreifen, wenn der Winkelhebel j die Schneidinstrumente aa von der Arbeit emporgehoben. Das Rad s ist an einer Schraube t, Fig. 39 In dieser Figur ist das Ende des Stabes c und sein verbindendes Gelenkstuͤk als weggebrochen dargestellt, damit man den Winkelhebel j sehen koͤnne.A. d. O., befestigt, durch welche das Lager ff genau auf dieselbe Weise bewegt wird, wie dieß bei der gewoͤhnlichen Drehervorlage der Fall ist. u ist der Pfosten, von dessen Halsring die Schraube t festgehalten wird, und v das Schraubenloch, durch welches dieselbe geht. Sie steht mit dem schwalbenschwanzfoͤrmigen Schieber w, an welchem das Lager f aufgezogen ist, in Verbindung, und dieser Schieber ist zur Aufnahme der Schraube t durchbrochen. Wenn man nun die Kurbel x dreht, so treibt der Winkelhebel j die Schneidinstrumente aa auf das Schildpatt herab, wodurch ein Zahn ausgeschnitten wird; dann hebt der Winkelhebel diese Schneidinstrumente wieder empor, waͤhrend zu gleicher Zeit die wenigen Zaͤhne des Rades r eingreifen, das Rad s mit sich faͤhren, und dadurch die Schraube t um eine bestimmte Streke vorwaͤrts treiben. Das Rad r verlaͤßt dann das Rad s wieder, und der Winkelhebel treibt seinerseits die Schneidinstrumente wieder herab, um auf diese Weise einen zweiten Zahn zu erzeugen, u.s.f. bis alle Zaͤhne ausgeschnitten sind, wo dann ein neues Stuͤk Schildpatt auf das Lager f gelegt, und damit keine Zeit verloren gehe, bloß durch Zuruͤkdrehen der Kurbel x ausgeschnitten wird. Hiemit waͤre die Bewegung der Schneidinstrumente und nach ihnen die Bewegung des Schildpatts erlaͤutert, so daß nun nur noch der Apparat, durch welchen das Horn oder das Schildpatt auf dem Lager festgehalten wird, zu beschreiben uͤbrig ist. Dieser Apparat wurde in Fig. 38 absichtlich weggelassen; dagegen ist er in Fig. 40 und 41 anschaulich gemacht, ff ist das Lager, an dessen eine Seite die stellbare Platte zz geschraubt ist, damit das Schildpatt oder Horn mit Sicherheit geleitet, und schnell in die Mitte und in gehoͤrig parallele Stellung gebracht werden kann. Mit dem einen Ende des Lagers bildet die doppelte Gabel 1,1 ein Gefuͤge, waͤhrend an dem anderen Ende ganz lose eine aͤhnliche doppelte Gabel angebracht ist. 3,3 sind zwei duͤnne Stahlfedern oder Stabe, die an beiden Enden hakenfoͤrmig gebogen, und an dem einen Ende mittelst Schrauben und Schraubenmuttern an den Gabeln 1, 1, an dem anderen Ende hingegen an den losen Gabeln 2, 2 festgemacht sind. Diese Gabeln erhalten die beiden Stahlstaͤbe mit einander parallel, und mittelst derselben kann man ihnen jede beliebige Entfernung von einander geben, welche Entfernung eine solche seyn soll, daß sie den Schneidinstrumenten a, a so nahe als moͤglich kommen, ohne dieselben jedoch zu beruͤhren. Diese Stahlfederstaͤbe, welche auf diese Weise bei 1, 1 mit dem Lager ein Gefuͤge bilden, koͤnnen an dem anderen Ende so emporgehoben werden, daß das Schildpatt unter dieselben gebracht werden kann. Um hingegen auch die Enden 22 nieder zu halten, ragt aus der Mitte der Gabeln 2, 2 ein breiter Zahn 4 hervor, der in die Riefen des herabhaͤngenden Faͤngers 5 einschnappt, so daß die Federn 3, 3 auf diese Weise mit jeder erforderlichen Festigkeit oder Kraft auf das Schildpatt y gedruͤkt werden. Der Faͤnger 5 steht oben mit einem Zapfen 6 in Verbindung, und wird, wie man in Fig. 41 sieht, durch eine kleine Feder gegen den Zahn 4 nach Auswaͤrts getrieben. Die Federn oder Federstaͤbe 3, 3 muͤssen immer in derselben Richtung herab bewegt werden, d.h. parallel mit dem Lager f, indem sonst die Schneidinstrumente damit in Beruͤhrung kommen und beschaͤdigt werden koͤnnten. Es sind daher zu diesem Behufe an dem Zapfen 6 zwei duͤnne Wangen befestigt, zwischen welchen der breite Zahn 4 durchgeht, wodurch alle seitliche Bewegung der Federstabe 3, 3 verhindert wird. Wenn die Federn 3,3 empor gehoben werden, wird der Faͤnger 5 durch den Hebel 8 von dem Zahne 4 weggedruͤkt. Das Lager f ist, wie man in Fig. 38 und 41 bei 9 ersieht, unterhalb hohl, damit man einen Waͤrmeapparat darunter anbringen kann, indem die Waͤrme das Horn und das Schildpatt erweicht. Um die Maschine so zu stellen, daß sie Kaͤmme mit feineren oder groͤberen Zahnen schneidet, braucht man das Rad r nur gegen ein anderes Rad mit einer groͤßeren oder geringeren Anzahl von Zaͤhnen auszuwechseln, und die zwischen den Schneidinstrumenten befindlichen Ausfuͤllstuͤke gegen andere von entsprechender Dike auszutauschen. Die Raͤder und Ausfuͤllstuͤke sollen, wenn sie ein Mal einander angepaßt sind, mit gleichen Nummern bezeichnet werden. Die inneren Seiten der Meißel oder Schneidinstrumente a, a muͤssen ganz flach und senkrecht erhalten werden, damit die Zahne nie zwischen denselben steten bleiben; die Schaͤrfung derselben geschieht daher nur an den aͤußeren Seiten. Zu groͤßerer Bequemlichkeit fuͤr den Arbeiter soll die Einrichtung getroffen werden, daß der Stab c entweder von selbst emporsteigt, oder in dieser Stellung bleibt, wenn er emporgehoben worden. Man braucht zu diesem Zweke den Kurbelgriff, wie in Fig. 39, nur dem Winkelhebel j gegenuͤber zu fixiren, und ihn so schwer zu machen, daß er jedes Mal herabsinkt, und dadurch den Stab c emporhebt; oder man kann an dem Arme g auch eine Feder befestigen, die gegen die untere Seite des Stabes c wirkt, und zwar mit einer solchen Kraft, wie sie noͤthig ist, um denselben emporzuheben oder wenigstens gehoben zu erhalten. Fig. 32 bis 37 sind in halber Groͤße, Fig. 38, 40 und 41 in Viertel-, und Fig. 39 in Achtelgroͤße gezeichnet. An lezterer Figur sieht man drei Ohren 10, 10, 10, die an der Bodenplatte q der Maschine hervorragen, und mit denen die Maschine an irgend einer geeigneten Bank befestigt werden kann.

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