Titel: Ueber ein neues Verfahren auf Zink zu schreiben, um die Pflanzen mit Aufschriften zu versehen; von Hrn. Heinrich Braconnot.
Fundstelle: Band 53, Jahrgang 1834, Nr. XXIV., S. 134
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XXIV. Ueber ein neues Verfahren auf Zink zu schreiben, um die Pflanzen mit Aufschriften zu versehen; von Hrn. Heinrich Braconnot. Aus den Annales de Chimie et de Physique. Maͤrz 1834, S. 319. Braconnot's Verfahren auf Zink zu schreiben. Da mehrere Personen den Wunsch aͤußerten, die Treibhauspflanzen des botanischen Gartens zu Nancy moͤchten mit Zetteln versehen werden, so bemuͤhte ich mich demselben zu entsprechen; ich wollte aber nicht gerne von den Oehlfarben Gebrauch machen, welche den Uebelstand haben, daß sie nicht lange dauern und stellte daher uͤber ein in der Revue horticale, October 1832 und dem Bon jardinier pour l'année 1833 angegebenes Verfahren einige Versuche an. Dieses Verfahren wurde zufaͤllig von Hrn. Symon, einem Liebhaber der Botanik zu Bruͤssel, entdekt. Es besteht darin, den Namen der Pflanzen mit einem schwarzen Zeichenstift auf Zinkbleche zu schreiben; in wenigen Tagen wird die Schrift unausloͤschlich.Man hat sich an Hrn. Payen um eine Erklaͤrung dieser Thatsache gewandt; ich weiß nicht ob er ihrer Ursache nachgespuͤrt hat; mir scheint dieselbe der Elektricitaͤt und Bildung von Zinkoxyd zugeschrieben werden zu muͤssen, welches leztere die Zeichnung umhuͤllt, so daß sie stark an dem Metall haͤngen bleibt.A. d. O. Diese Schriftzuͤge sind jedoch nicht immer sehr deutlich, besonders wenn die Oberflaͤche des Zinks nicht zuvor matt gemacht und mit Sandstein oder einer Feile gerizt wurde; aber auch in diesem Falle koͤnnen die Umrisse der Buchstaben natuͤrlich nicht rein werden. Ich wollte daher auch von dieser Methode keinen Gebrauch machen und stellte einige Versuche an, um eine bessere auszumitteln; ich wuͤnschte besonders eine Fluͤssigkeit oder eine Art Tinte zu erhalten, womit man leicht auf Zink Buchstaben schreiben koͤnnte, welche dem Einfluß der Witterung und dem Reiben vollkommen widerstehen. Da ich den beabsichtigten Zwek auch erreichte, so glaube ich den Botanikern durch Mittheilung folgender Vorschrift einen Gefallen zu erweisen: Man nehme: Gepulverten Gruͤnspan, einen Theil; Gepulverten Salmiak, einen Theil; Kienruß, einen halben Theil; Wasser, zehn Theile. Die Pulver vermengt man in einem Glas- oder Porcellanmoͤrser und sezt dann zuerst einen Theil des Wassers zu, um ein homogenes Ganzes zu erhalten, worauf man auch den Rest des Wassers beifuͤgt. Wenn man sich dieser Tinte bedient, ist es unumgaͤnglich noͤthig sie von Zeit zu Zeit umzuruͤhren. Die Schriftzuͤge, welche man damit auf Zink auftragt, werden nach einigen Tagen sehr haltbar. Sie kann nicht nur in den botanischen Gaͤrten, sondern auch zum Zeichnen von Gegenstaͤnden, die man an tiefen und feuchten Orten aufbewahrt, gebraucht werden; ich bediente mich derselben, um Schluͤssel mit Zetteln zu versehen. Ich koͤnnte noch andere Vorschriften mittheilen, um sehr haltbare Schriftzuͤge auf Zink anzubringen, da sie aber nicht ganz so gut sind, wie die obige, so will ich nur folgende anfuͤhren: Wasser, Kienruß und Alaun. Da lezteres Salz oft in dem schieferartigen Stein, woraus die Zeichenstifte verfertigt werden, enthalten ist, so traͤgt es wahrscheinlich zur Befestigung der Schwaͤrze bei, indem es als Beizmittel wirkt. So viel ist gewiß, daß die Zeichenstifte aus Conté's Fabrik, die nach meiner Analyse aus basisch schwefelsaurer Thonerde und Kohle bestehen, beim Reiben auf Zink ebenfalls Schriftzuͤge hinterlassen, welche unausloͤschlich werden. Uebrigens kann man bei diesen Tinten den Kienruß bis auf einen gewissen Punkt durch mineralische Farbstoffe ersezen.