Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 53, Jahrgang 1834, Nr. LII., S. 311
Download: XML
LII. Miszellen. Miszellen. Preisaufgaben der Société industrielle zu Muͤlhausen, woruͤber in der Generalsizung im Monat Mai 1835, und im Maͤrz 1836, 1838 und 1840 entschieden wird. Chemische Kuͤnste. Von den in fruͤheren Jahren ausgeschriebenen Preisen ist fuͤr folgende der Concurs noch offen. Die Abhandlungen, Zeichnungen, Belege, Muster etc. muͤssen vor dem 15. Maͤrz an den Praͤsidenten der Gesellschaft eingesendet werden. 1) Goldene Medaille im Werthe von 500 Franken, fuͤr ein schnelles und leicht anwendbares Verfahren, wodurch man den Werth zweier Krappsorten gegen einander bestimmen kann. 2) Goldene Medaille im Werthe von 1500 Franken (von Hrn. Daniel Koechlin-Schouch gegruͤndet), fuͤr eine Methode den Faͤrbestoff des Krapps abzuscheiden, und dadurch die Menge desselben in einer gegebenen Menge Krapp zu bestimmen. 3) Bronzene Medaille fuͤr eine Abhandlung uͤber die Ursachen der Selbstentzuͤndung fetter Baumwolle. 4) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber das Bleichen der Baumwollzeuge. 5) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Fabrikation des Adrianopelroths. 6) Bronzene Medaille fuͤr das Bleichen mit Kalk ohne ein anderes Alkali. 7) Bronzene Medaille fuͤr eine vollkommene Analyse des Kuhmistes. 8) Bronzene Medaille fuͤr eine Abhandlung, in welcher durch genaue Versuche gezeigt wird, welche Rolle bei dem Blaufaͤrben der Baumwolle mit Indigo die außer dem blauen Pigmente darin enthaltenen Substanzen (wie z.B. der von Berzelius entdekte braune und rothe Stoff) spielen, und ob diese Substanzen dabei nuͤzlich oder schaͤdlich sind, oder auch ob die eine oder die andere von ihnen zur Erzeugung einer dauerhaften und lebhaften Farbe unumgaͤnglich noͤthig ist. 9) Silberne Medaille fuͤr die Entdekung eines geeigneten Mittels, wodurch die zum Oehlen der Baumwollzeuge noͤthige Zeit abgekuͤrzt, und diese Operation oͤkonomischer gemacht werden kann. 10) Bronzene Medaille fuͤr die Entdekung und Einfuͤhrung eines nuͤzlichen Verfahrens in der Kattundrukerei. (Man sehe die im Polyt. Journ. Bd. XXXVIII. S. 328 und Bd. XLVI. S. 59 angegebenen, Beispiele.) 11) Silberne Medaille fuͤr Erfindung einer blauen Farbe, welche der Einwirkung der Luft, des Chlors, der Saͤuren und der Seife besser widersteht, als das Indigkuͤpenblau, und welche wenigstens eben so lebhaft ist, als dieses. 12) Bronzene Medaille fuͤr Erfindung einer gelben Farbe, welche der Luft, den Saͤuren und den Alkalien besser widersteht, als die mit Wau, Quercitronrinde und chromsaurem Blei hervorgebrachte, und die wenigstens eben so lebhaft ist. 13) Bronzene Medaille fuͤr eine genaue Analyse der schwarzen und weißen Gallaͤpfel, des Bablah, des sicilianischen und des franzoͤsischen Sumachs von Donzères. 14) Bronzene Medaille fuͤr die Beschreibung der vorzuͤglichsten, bisher gebraͤuchlichen Methoden die Zeuge zu walken. 15) Bronzene Medaille fuͤr eine vollkommene chemische Analyse des abgelaͤuterten Oehles (huile tournante) in seine naͤheren Bestandtheile. 16) Bronzene Medaille fuͤr ein schnelles und einfaches Verfahren den Grad der Feinheit troken oder mit Wasser abgeriebener Substanzen zu messen, und in Zahlen anzugeben. 17) Bronzene Medaille fuͤr ein Verfahren ein Indigblau, das sogenannte Fayenceblau, bloß durch zwei Eintauchungen hervorzubringen. 18) Silberne Medaille fuͤr denjenigen, der eine genaue, schnelle und einfache Methode angibt, wonach sich der Werth zweier Cochenillen vergleichsweise in Zahlen bestimmen laͤßt. 19) Bronzene Medaille fuͤr eine aͤhnliche Probirmethode, die sich auf das Fernambuk- und Campescheholz anwenden laͤßt. 20) Bronzene Medaille fuͤr ein Bleichverfahren, wobei die Stoffe nicht der Luft ausgesezt zu werden brauchen, und welches folgende Bedingungen erfuͤllt: 1. Man muß sicher seyn vermittelst dieses Verfahrens zu jeder Jahreszeit ein vollkommenes Drukweiß zu erhalten, selbst auf Zeugen, die Fettigkeiten enthalten, welche in den Laugen vollkommen unaufloͤslich geworden sind. 2. Die nach diesem Verfahren gebleichten Baumwollzeuge muͤssen nach dem Krappen eben so weiß aus dem Kessel kommen, wie die an der Luft gebleichten. 21) Bronzene Medaille fuͤr eine Behandlungsweise des Krapps, der Quercitronrinde und des Wau, oder fuͤr einen Zusaz, den man zu den Flotten dieser Faͤrbestoffe machen koͤnnte, und durch welche bewirkt wuͤrde, daß die Stuͤke beim Faͤrben weißer aus diesem Bade kommen. 22) Silberne Medaille fuͤr ein Tafeldrukschwarz, welches fuͤr feine Gegenstaͤnde auf der Walzendrukmaschine anwendbar ist, der Luft nicht ausgesezt zu werden braucht, eine Kleienpassage bei 50° R. vertraͤgt, und die staͤhlerne Rakel waͤhrend des Drukes nicht angreift. 23) Bronzene Medaille fuͤr eine Legirung, die sich zu Rakeln fuͤr Walzendrukmaschinen eignet, und welche nicht nur eben so elastisch und hart wie Stahl ist, sondern auch von Farben, worin viel Kupfer und Eisen aufgeloͤst ist, nicht angegriffen wird. 24) Silberne Medaille fuͤr einen Appret fuͤr gedrukte Baumwollzeuge, welcher nicht wie der bisher angewendete Staͤrkmehlappret den Nachtheil hat, daß er in der Feuchtigkeit schimmelt (wodurch gewisse gefaͤrbte Boden flekig werden), und welcher außerdem elastischer ist, als jener, so daß die Waare beim Verkaufe nicht so leicht die Festigkeit verliert. Dieser Appret duͤrfte nicht viel theurer zu stehen kommen, als der Staͤrkmehlappret. (Ueber diese 24 Preisaufgaben vergleiche man Polyt. Journal Bd. XXII. S. 459, Bd. XXV. S. 341, Bd. XXX. S. 144, Bd. XXXIV. S. 62, Bd. XXXVIII. S. 327, Bd. XLVI. S. 56, und Bd. L. S. 142.) Außerordentliche Preise. 25) Zwei auf Subscription gegruͤndete Preise. Erster Preis zu 24,000 Fr. fuͤr Ausfindigmachung eines Mittels, wodurch man bei bloß einmaligem Faͤrben allen Faͤrbestoff des Krappes oder wenigstens um ein Drittel mehr, als man bisher bei den gewoͤhnlichen Faͤrbemethoden daraus erhielt, auf gebeiztem Baumwollzeuge befestigen kann. Zweiter Preis zu 19,900 Franken fuͤr Auffindung eines Krapptafelroth, zu welchem kein anderer Faͤrbestoff als Krapp kommt, welcher dieselbe Intensitaͤt, Lebhaftigkeit und Haltbarkeit hat, wie das schoͤnste, mit Krapp gefaͤrbte Roth oder Rosenroth, eben so gut auf der Walzenmaschine, wie mit dem Model gedrukt werden kann, und zwar auf weiße Baumwollzeuge, die keine Vorbereitung erhielten; auch darf nach dem Druken keine andere Operation noͤthig seyn, als das Auswaschen in Wasser oder das Daͤmpfen. (Diese beiden Preise sind dieselben, deren Programm wir bereits im Polyt. Journale Bd. L. S. 390 bekannt gemacht haben; nur die Summe wurde so bedeutend erhoͤht, indem die Subscription nicht nur bei den franzoͤsischen Fabrikanten, sondern auch in der Schweiz und in Augsburg großen Anklang fand, und indem nicht nur das franzoͤsische Ministerium, sondern auch das preußische, so wie die zu Berlin bestehende Gesellschaft zur Foͤrderung der Industrie namhafte Summen unterzeichneten. Die Bedingungen sind ganz dieselben, wie wir sie am angefuͤhrten Orte bekannt machten, nur ist am Schlusse des ersten Preises noch beigefuͤgt: „Die Kosten des neuen Verfahrens duͤrfen bei 50 Kilogr. Krapp die Kosten der alten Methoden nur um 4 Franken uͤbersteigen.“ Dem Programme ist ferner noch eine Liste der Subscribenten mit Angabe der unterzeichneten Summen beigefuͤgt, welche wir hier weglassen zu koͤnnen glauben.) Mechanische Kuͤnste. Von den in fruͤheren Jahren ausgeschriebenen Preisen werden folgende noch zum Concurse zugelassen: 1) Silberne Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber das Spinnen der Baumwolle von Nr. 80 bis 180 metrisch, und uͤber die Operation des Spinnens im Allgemeinen. 2) Goldene Medaille im Werthe von 1000 Franken (gegruͤndet von Hrn. J. J. Bourcard) fuͤr die Erfindung einer Maschine zum Oeffnen und Zupfen aller Arten von Baumwolle, ohne daß dieselbe dabei Schaden leidet, durch welche Maschine sowohl das Schlagen und das Zupfen mit der Hand, als auch der sogenannte Klopfzupfer (batteur-éplucheur) mit Vortheil ersezt werden kann. 3) Bronzene Medaille fuͤr Verfertigung und Absaz neuer Baumwollenzeuge. 4) Silberne Medaille fuͤr eine Abhandlung, worin gezeigt wird, bei welchem Verhaͤltnisse zwischen der Hoͤhe und dem Durchmesser eines Schornsteines nicht nur der groͤßte Zug Statt findet, sondern auch am meisten an Brennmaterial und an Baukosten erspart wird. 5) Goldene Medaille fuͤr eine Abhandlung uͤber den oͤkonomischen Nuzen bei den rauchverzehrenden oder mit Speisungsvorrichtungen fuͤr Steinkohlen versehenen Apparaten, nach positiven Erfahrungen und Beobachtungen. 6) Silberne Medaille fuͤr die Anwendung des Schnurkraftmessers (dinamomêtre funiculaire), und fuͤr die Bestimmung der Kraft, welche erforderlich ist, um sowohl die ganze Reihe von Maschinen in einer Baumwollspinnerei, als jede einzelne dieser Maschinen fuͤr sich allein in Bewegung zu sezen. 7) Goldene Medaille im Werthe von 500 Franken (von den HH. Koechlin, Favre und Waldner gegruͤndet) fuͤr die Erfindung einer Maschine, mit welcher man die Kattune und andere aͤhnliche Zeuge messen und zusammenlegen kann. 8) Goldene Medaille fuͤr den Verfasser einer vollstaͤndigen Abhandlung uͤber die Theorie und die Anwendung der Ventilatoren. 9) Silberne Medaille fuͤr die Erfindung eines Instrumentes, mit welchem sich die Geschwindigkeit der atmosphaͤrischen Luft genau messen laͤßt. 10) Goldene Medaille im Werthe von 300 Franken fuͤr die Beschreibung eines wohlfeileren und schleunigeren Verfahrens, als die bisher bekannten, zum Haͤrten eiserner Gegenstaͤnde von allen Dimensionen; dasselbe muß sowohl fuͤr einen einzelnen Theil des Stuͤkes als fuͤr das ganze Stuͤk anwendbar seyn. 11) Goldene Medaille im Werthe von 600 Franken fuͤr denjenigen, welcher im Departement des Oberrheins die Fabrikation hohler kupferner Walzen fuͤr den Kattundruk einfuͤhrt, und die besten Verfahrungsarten zum Gießen derselben mittheilt; diese Walzen duͤrfen weder Blasen noch Risse haben, und muͤssen sich zum Haͤmmern und Ziehen eignen, so wie uͤberhaupt alle zum Graviren erforderlichen Eigenschaften besizen. 12) Goldene Medaille fuͤr denjenigen, welcher im Departement des Oberrheins die erste Spinnerei von Seidenabfaͤllen, Flokseide, von Seide und Wolle, welche unter dem Namen Thibet fantaisie, fleuret, Crescentine etc. bekannt ist, einfuͤhrt. (Ueber alle diese Preise sehe man gleichfalls die oben angefuͤhrten fruͤheren Baͤnde des Polyt. Journals.) Neuer Preis. 13) Goldene Medaille im Werthe von 500 Franken (von Nicolaus Schlumberger gegruͤndet), fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Reinigung der verschiedenen zum Schmieren der Maschinen dienenden Fette. (Man gebe jenes Fett an, welches sowohl in Hinsicht auf Wohlfeilheit, als in Hinsicht der Leichtigkeit des Ganges der Maschinen den Vorzug verdient, und welches dabei die Maschinen am wenigsten angreift.) Preise, welche im Maͤrz 1836 zuerkannt werden. 14) Goldene Medaille von 300, und goldene Medaille von 600 Franken, fuͤr Verbesserung der Muͤhlen im Departement des Oberrheines. (Die Gesellschaft hat mit Bedauern gesehen, daß die Mahlmuͤhlen im Elsaß im Vergleiche gegen andere daselbst betriebene Industriezweige sehr weit zuruͤkgeblieben sind, und sieht sich daher veranlaßt, die Aufmerksamkeit auch auf diesen Gegenstand zu lenken. Im ganzen Departement des Oberrheines befinden sich 937 Muͤhlgaͤnge mit 937 hydraulischen Raͤdern, welche zusammengenommen eine Kraft von 4000 Dampfpferden haben. Diese Muͤhlen erzeugen nicht halb so viel Mehl etc., als sie erzeugen koͤnnten; denn nicht nur die Triebkraft ist schlecht angebracht, sondern auch die Mahlmethode ist fehlerhaft. Die Muͤhlen, wie sie gegenwaͤrtig sind, berauben also das Departement unnuͤzer Weise um eine Kraft von 2000 Pferden, welche das Land durch kostspieligere Triebkraͤfte, naͤmlich durch Dampf, ersezen muß, wodurch außerdem auch noch dieses Brennmaterial vertheuert wird. – Die neue Mahlmethode ist kein Geheimniß mehr; sie ist bekannt und durch die Erfahrung bewaͤhrt; und wenn man in Paris und in anderen Gegenden, wo man die neue Methode eingefuͤhrt, gutes und schmakhaftes Brod aus dem danach erzeugten Mehle zu bereiten im Stande ist, so wird man dieß wohl auch bei uns koͤnnen. Die Gesellschaft ertheilt daher am 15. Maͤrz 1836 jenem Muͤller, der sich ausweisen kann, in seiner Muͤhle statt der alten Methode, die von Hrn. Tilot angedeuteten Verbesserungen eingefuͤhrt zu haben, eine goldene Medaille im Werthe von 300 Franken. Sie ertheilt ferner jenem eine Medaille im Werthe von 600 Franken, der eine Muͤhle von wenigstens 4 Gaͤngen, welche durch eine einzige horizontale Verzahnung und durch ein einziges Wasserrad in Bewegung gesezt wird, errichtet, und der sich ausweisen kann, daß einer dieser Gange in einer Stunde 100 Pfd. Weizen mahlt, und dabei gleich auf das erste Mal Kleie gibt, die nicht nachgemahlen zu werden braucht. Die Gesellschaft wird die Muͤhlen, deren Eigenthuͤmer sich zum Concurse melden, durch eine eigene Commission untersuchen lassen.) Außerordentlicher Preis fuͤr das Jahr 1834. 15) Preis von 29,000 Franken, durch Subscription gegruͤndet, fuͤr den Erfinder eines Reservoirs fuͤr Triebkraft, wodurch sich ein Theil der gaͤnzlich verloren gehenden Kraft des Wassers, Windes, Dampfes oder irgend einer anderen Triebkraft zuruͤkhalten laͤßt. (Wir haben das Programm dieser Preisaufgabe, deren Preissumme durch Subscription schnell auf 29,000 Franken angewachsen, schon im Polytechnischen Journal Bd. LI. S. 393 bekannt gemacht; es wurde neuerlich nichts daran geaͤndert.) Naturgeschichte und Landwirthschaft. Von den fruͤher ausgeschriebenen Preisen sind noch zum Concurse zugelassen: 1) Bronzene Medaille fuͤr eine neue Anwendung der Naturproducte des Departements. 2) Bronzene Medaille fuͤr eine geognostische und mineralogische Beschreibung eines Theiles der Departements. 3) Bronzene Medaille fuͤr Entdekung neuer nuzbarer Minen im Departement. 4) Silberne Medaille oder deren Werth (30 Franken) fuͤr denjenigen, der bis zum December 1835 uͤber 200 Stuͤke Maulbeerbaͤume im Departement gepflanzt hat. 5) Vier bronzene Medaillen fuͤr diejenigen, die am meisten Maulbeerbaͤume uͤber die Zahl 50 hinaus gepflanzt haben. 6) Silberne Medaille oder deren Werth fuͤr denjenigen, der die groͤßte uͤber 50 Pfd. betragende Menge Cocons erzogen hat. 7) Vier bronzene Medaillen fuͤr diejenigen, die uͤber 20 Pfund Cocons erzogen. (Mit Bezug auf das, was man schon im Polyt. Journ. Bd. XLVI. S. 66 uͤber diese Preise bemerkt findet, kommt hier noch Folgendes in Erinnerung. Die neuesten Resultate der Seidenzuͤchter haben neuerdings bewiesen, wie eintraͤglich die Seidenzucht fuͤr unsere Provinzen werden koͤnnte. Adam Folzer zu Tagolsheim, welcher 300 zwanzigjaͤhrige Staͤmme des weißen Maulbeerbaumes besizt, hat aus 1 1/2 Unzen Seidenraupeneiern 140 Pfd. sehr gute Cocons gezogen, wovon das Pfd. zu Lyon fuͤr 1 Fr. 50 Cent. verkauft wurde. Er verbrauchte dabei 1800 Pfd. gereinigte Blaͤtter, so daß also 13 Pfd. Blaͤtter auf 1 Pfd. Cocons kommen. Die Kosten fuͤr die Nahrung der Raupen, das Heizen und Beleuchten des Locales etc. sammt den Interessen des Capitales beliefen sich auf 94 Franken. Hr. Reichenecker zu Ollwiller erzielte sehr schoͤne Cocons, wovon 280 bis 300 auf das Pfund gehen.) (Die Cultur des seit ungefaͤhr 12 Jahren bekannten vielstaͤngeligen Maulbeerbaumes (Morus multicaulis) gewaͤhrt viele Vorzuͤge vor jener des weißen Maulbeerbaumes; seine Blaͤtter sind groͤßer, diker und zarter; er laͤßt sich leichter durch Steklinge vermehren, und seine schoͤnen schwarzen Fruͤchte haben einen angenehmen Geschmak. Die Versuche, welche auf dem Landgute des Hrn. Koechlin-Schouch seit 4 Jahren damit angestellt wurden, haben gezeigt, daß er das Klima des Elsasses sehr gut vertraͤgt; es haben sich daher im lezten Herbste mehrere Mitglieder der Gesellschaft entschlossen, 500 Stuͤke dieses Maulbeerbaumes aus Mailand kommen zu lassen. Diese wurden an verschiedene Orte vertheilt, und gediehen so gut, daß man schon im naͤchsten Fruͤhjahre Steklinge davon abgeben wird. Es ist jedoch zu bemerken, daß man diese Baͤume bei uns nur in Heken ziehen kann, weil, wenn man ihn baumfoͤrmig zieht, seine großen Blaͤtter zu sehr vom Winde zerrissen und verdorben werden.) Neue Preise. 8) Zwoͤlf bronzene Medaillen fuͤr diejenigen, welche durch ihren Einfluß und ihr Beispiel in ihrer Gemeinde eine neue und wohlfeile Methode Vieh zu fuͤttern, wodurch dem fuͤhlbar werdenden Mangel an Viehfutter begegnet wuͤrde, einfuͤhren. 9) Silberne Medaille fuͤr die beste, in populaͤrem Style und deutscher Sprache geschriebene Abhandlung, in der die Nachtheile der Anleihen, die die Landwirthe im Elsaß zu machen pflegen, geschildert werden. (Die Landwirthe im Elsaß haben die Wuth, jaͤhrlich ihr Eigenthum durch einige Stuͤke Grund und Boden zu vergroͤßern. So lobenswerth und nuͤzlich dieses Verfahren ist, wenn man mit baarem und erspartem Gelde bezahlen kann, so schaͤdlich wird es, wenn man solche Ankaͤufe auf Borg macht, in der Hoffnung, man werde die Schuld bald durch reichlichere Ernten zuruͤkzahlen koͤnnen. Diese in Elsaß durchaus herrschende Leidenschaft ist eine der Hauptursachen des Verschuldens so vieler Landwirthe. Die Gesellschaft glaubt, daß diesem Uebel nur durch moralische Ueberzeugung, die man diesen Leuten von der Fehlerhaftigkeit ihres Verfahrens beizubringen sucht, gesteuert werden koͤnne, und fordert daher durch obigen Preis zur Abfassung einer Schrift auf, in der die uͤblen Folgen desselben in populaͤrem Style, aber warm und mit Eifer geschildert werden. Sie schreibt keine Form vor; glaubt aber, daß jene eines Zweigespraͤches am passendsten seyn duͤrfte. Sie behaͤlt sich's vor, diese Schrift dann unter den Landwirthen zu verbreiten.) Verschiedene Preise, fuͤr welche der Concurs noch offen steht. 1) Bronzene Medaille fuͤr eine wichtige Verbesserung, welche in was immer fuͤr einem Zweige der Industrie oder Landwirthschaft im Departement des Oberrheines eingefuͤhrt wurde. 2) Bronzene Medaille fuͤr Einfuͤhrung irgend eines neuen Industriezweiges in das Departement. 3) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Industriezweige, welche sich im Departement verbessern oder neu begruͤnden ließen. Zwei neue Perpetuum mobile werden diejenigen, die sich mit der Geschichte dieser Art von Irrwahn beschaͤftigen, halb im Spaße, halb im Ernste im Mechanics' Magazine No. 569, S. 235 vorgeschlagen finden. Das Princip derselben ist ein altes, schon oft zu diesem Zweke ausgebeutetes, d.h. es handelt sich um die Verhinderung der Wirkung der Gravitation. Dr. v. Steinheil's neue Waagen. Dr. v. Stein heil, gleich verdient als Astronom, Mathematiker und Mechaniker, stellte dem polytechnischen Vereine zu Muͤnchen kuͤrzlich zwei neue Waagen vor, die uns auf so vortreffliche Principien begruͤndet zu seyn scheinen, daß wir nicht saͤumen, auch in unser Journal folgende Notiz zu uͤbertragen, die in dem von dem genannten Vereine redigirten Kunst- und Gewerbeblatte, Julius, S. 2 hieruͤber erschien. „1. Die Cylinderwaage ohne Gewicht, zum buͤrgerlichen Gebrauche bestimmt, in ihren Leistungen der Federwaage aͤhnlich, beruht jedoch auf einem statischen Principe, und ist daher frei von den Fehlern der lezteren. Sie besteht im Wesentlichen aus einer excentrischen Rolle, uͤber welche ein Band fuͤhrt, das an dem einen Ende das constante Gewicht, am anderen die Waagschale zur Aufnahme der zu wiegenden Koͤrper haͤlt. Die Drehungsachse ist ein polirter, cylindrischer Stahlzapfen, der sich auf der Unterlage abwikelt, und mit einer Scheibe in Verbindung steht, an deren Rand die Gewichtseintheilung angebracht ist. Diese Waage kann nie umschlagen, fordert nur geringen Raum und ist wohlfeil herzustellen.“ „2. Die neue Kugelwaage. Diese, bestimmt zu moͤglichst genauen Waͤgungen, traͤgt in maximo auf jeder Schale 2 Pfd., und gibt dabei nach sichtlichen Ausschlag auf 1/100 Gran. Der massive staͤhlerne Waagebalken oscillirt auf 2 Schrauben, die in kleine polirte Kugeln enden, und durch einen verschiebbaren Sattel gehen, der in der Mitte des Waagebalkens festgeschraubt werden kann. Am Ende jedes Armes geht eine Schraube von Unten hindurch, die in eine kleine Kugel auslaͤuft, und den Waageschalen als Aufhaͤngepunkt dient. Der Beruͤhrungspunkt der Aufhaͤngung bleibt stets senkrecht uͤber dem Mittelpunkt der Kugel. Dadurch, daß statt prismatischen Schneiden hier Kugeln angebracht sind, ist vielfacher Vortheil erlangt. In praktischer Hinsicht scheinen folgende die wesentlichsten. 1) Sind die Kugeln leichter und genauer auszufuͤhren als Schneiden, und der so schwer zu erlangende Parallelismus derselben faͤllt hier als unnoͤthig ganz weg; 2) ist die Waage dauerhafter und im Falle zufaͤlliger Beschaͤdigung leichter zu repariren, was bei Schneiden nicht der Fall ist; 3) ist die Empfindlichkeit derselben caeteris paribus groͤßer, als bei Schneiden; uͤberhaupt moͤglichst groß bei den dennoch raschen Oscillationen.“ Einiges uͤber die Leistungen der englischen Muͤnze. Hr. W. Wyon Esq., Hauptgraveur an der koͤnigl. Muͤnze zu London, trug im Mai l. J. vor der Society of Arts zu London eine Abhandlung uͤber die alte und neue Methode Medaillenstaͤmpel zu graviren, und Medaillen zu praͤgen vor, die wir sowohl in historischer als kuͤnstlerischer Beziehung Allen, die an dieser erhabenen Kunst Interesse haben, sehr zur Nachlese empfehlen. Man findet im Athenaͤum einen Auszug aus derselben, welche auch in das Mechanics' Magazine, No. 566 uͤbergegangen. Indem wir bedauern sie wegen Mangel an Raum nicht ganz mittheilen zu koͤnnen, erlauben wir uns bloß, folgende die englische Muͤnze betreffende Grelle anzufuͤhren. Die Zahl der Stuͤke, sagt Hr. Wyon, welche mit einem Staͤmpelpaare gepraͤgt werden kann, betraͤgt oft an 3 bis 400,000; im Durchschnitte ist jedoch die Anzahl weit geringer. Er erinnert sich, daß an manchem Tage 20 Staͤmpel zu Grunde gingen, was theils von der verschiedenen Guͤte des Stahles, theils von verschiedenen anderen Zufaͤlligkeiten herruͤhrte. In der Muͤnze zu London befinden sich 8 Pressen, und man haͤlt es fuͤr ein guͤnstiges Verhaͤltniß wenn, in jeder Presse taͤglich nur ein Staͤmpelpaar zu Grunde geht, gewoͤhnlich ist der Verlust groͤßer. Jede Presse liefert, abgesehen von dem durch das Auswechseln der Staͤmpel und anderen Umstaͤnden bedingten Aufenthalte, in jeder Minute 60 Stuͤke. Im Jahre 1817 wurden an halben Kronen, Schillingen und halben Schillingen durch 3 Monate hindurch taͤglich 343,000 Stuͤke ausgepraͤgt, indem alle 8 Pressen in Thaͤtigkeit waren; am 1. April 1834 wurden mit 5 Pressen taͤglich nur 125,000 Stuͤke ausgepraͤgt. Vom 4. Junius 1817 bis zum 31. December 1833 wurden in ganzen und halben Soveraigns allein fuͤr 52,187,265 Pfd. Sterl. gepraͤgt. Ueber die Anwendung von Zink zum Ausfuͤttern von Wasserbehaͤltern und als Beschlag fuͤr Schiffe. Das Mechanics' Magazine No. 564 enthaͤlt einige Aufsaͤze uͤber die Anwendung des Zinkes, die durch den fruͤheren Artikel in No. 552, den auch wir im Polyt. Journale Bd. LII. S. 187 gaben, veranlaßt wurden. Wir ziehen das Wesentliche aus denselben aus. Ein Correspondent schreibt, daß sich in einer Brauerei zu Brighton zwei mit Bleiblech (!) ausgefuͤtterte Wasserkufen befanden, die jedoch nach wenigen Jahren zu rinnen anfingen, indem das Bleiblech eine unzaͤhlige Menge kleiner Loͤcher bekommen hatte. Dieselben Behaͤlter oder Kufen wurden hierauf mit Mosselman'schem Zinkbleche ausgefuͤttert, allein auch dieses bekam schon nach zwei Jahren in der Naͤhe einer Klappe mehrere Loͤcher, die jenen in dem Bleie ganz aͤhnlich waren. Der Eigenthuͤmer ließ hierauf beide Zinkbeschlaͤge zwei Mal mit Bleiweißfarbe (!) uͤbertuͤnchen, und dadurch wurden nicht nur jene kleinen Loͤcher verschlossen, sondern es entstanden seither auch keine neuen derlei Loͤcher. Da die bleiernen Saugroͤhren, die man in vielen Brunnen zu Brighton findet, nicht selten auf aͤhnliche Weise durchloͤchert werden, so machte der Correspondent einen Versuch mit einer neuen solchen Roͤhre, die er innen und außen mit Bleiweißfarbe hatte uͤbertuͤnchen lassen. Das Wasser, welches durch diese Roͤhre lief, war zwar in den ersten 14 Tagen zum Kuͤchengebrauche untauglich, indem es nach der Farbe roch und schmekte; allein nach Ablauf dieser Zeit hatte sich der Geruch verloren, und die Roͤhre ist nun schon mehrere Jahre in vollkommen unversehrtem Zustande, so daß der Verf. dieses Verfahren allgemein empfiehlt! – Wir brauchen wohl kaum auf das Schaͤdliche dieser Methode aufmerksam zu machen, denn Jedermann wird sich denken koͤnnen, daß sich nach und nach immer mehr und mehr Theilchen der Bleiweißfarbe abloͤsen muͤssen, und daß diese, wenn sie mit dem Wasser in den menschlichen Koͤrper gelangen, unmoͤglich ohne hoͤchst nachtheilige Folgen bleiben koͤnnen. – Der zweite Aufsaz, der vorzuͤglich die Anwendung des Zinkes zum Beschlagen der Schiffe betrifft, enthaͤlt in der Hauptsache Folgendes. „Es ist nicht genug, daß die Zinkplatten mit Naͤgeln aus Zink befestigt werden; denn wo die Zinkplatten auch immer mit irgend einem zum Baue des Schiffes gehoͤrigen kupfernen oder eisernen Theile in Beruͤhrung kommen, entsteht ein Loch in denselben, und ist ein Mal ein solches entstanden, so ist in Kuͤrze der ganze Beschlag davon geschwemmt. Dieß ist aber noch keineswegs, das groͤßte Uebel. Auch die Bolzen, durch welche das Zimmerwerk des Schiffes zusammengehalten wird, werden selbst durch die Beruͤhrung, in die sie mit dem Zinke kommen, angegriffen und lose, und die Folge davon ist, daß das Schiff lek wird und endlich in Kuͤrze ganz zerfaͤllt. Diese Unannehmlichkeiten sind nichts weniger als erdichtet; sie kamen anfangs auch bei dem Kupferbeschlage vor; so lange man beim Schiffbaue eiserne Naͤgel und Bolzen etc. anwendete. Man war deßhalb, um den Kupferbeschlag, der so trefflich gegen die Zerstoͤrungen der Wuͤrmer schuͤzt, nicht aufgeben zu muͤssen, gezwungen, statt der eisernen Bolzen und sonstiger Befestigungsmittel kupferne anzuwenden. Man koͤnnte zwar auch sagen, man koͤnne beim Zinkbeschlage auch Bolzen aus Zink anwenden; wohin wuͤrde es aber dabei mit der Festigkeit unserer Schiffe kommen?“ Ueber die Tuchfabrikation aus Wollenlumpen. Es duͤrfte noch wenig bekannt seyn, daß in der Naͤhe von Leeds gegenwaͤrtig ein noch ganz neuer Fabrikationszweig bereits im Großen betrieben wird; naͤmlich die Fabrikation von Tuch aus Wollenlumpen. Die Lumpen wurden in einer eigenen Maschine in kleine Stuͤke zerrissen, und wieder in Wollenfasern verwandelt; dieser Wolle sezt man hierauf eine geringe Quantitaͤt rohe, noch ungebrauchte Wolle zu, um dann aus diesem Faserstoffe, nachdem er durch die Karden gelaufen, und die uͤbrigen Zubereitungen erhalten, abermals Tuch zu weben. Das auf diese Weise erzielte Tuch ist zwar nicht sehr fest und dauerhaft, allein es eignet sich sehr gut zu Polstern, Schuhen und vielen anderen derlei Dingen. Eine große Fabrik dieser Art findet sich in der Naͤhe von Batley; und welche Ausdehnung diese Fabrikation schon jezt erlangt hat, geht daraus hervor, daß gegenwaͤrtig jaͤhrlich 5 Millionen Pfund Wollenlumpen aus Deutschland nach England gefuͤhrt werden! Wir kaufen also deutsche Wolle, verkaufen englisches Tuch nach Deutschland, kaufen die deutschen Lumpen abermals an uns, und senden dieses Lumpentuch noch ein Mal auf den Continent! (Aus dem Leeds Mercury im Mechanics' Magazine, No. 570.) Ueber die Bereitung einiger wohlriechenden Seifen. Das Journal des connaissances usuelles, Mai 1834, S. 255, enthaͤlt folgende Vorschriften zur Bereitung mehrerer Toiletteseifen, die vielleicht auch manchen unserer Leser nicht unangenehm seyn duͤrsten. – 1) Englische Seifenkugeln. Man schneide 6 Pfd. Oehl- oder Marseillerseife in kleine Stuͤke, und zerstoße sie in einem erwaͤrmten Moͤrser mit 4 Quentchen Kampher, 4 Unzen Rosmarinwasser und 8 Unzen doppeltem Rosenwasser. Wenn die Masse einen duͤnnen Teig bildet, so seze man nach und nach 3 Pfd. Staͤrkmehl und 2 Unzen gepuͤlverte wohlriechende Kraͤuter zu. Aus dieser Masse werden endlich 3–4 Unzen schwere Kugeln geformt, die man troknen laͤßt. – 2) Seifentaͤfelchen. Man kocht 1 Pfd. spanische, weiße Mandeloͤhlseife mit 3 Pfd. Rosenwasser, 2 Pfd. Eiweiß und einer Unze aͤzendem Sodawasser, bis das Gemenge fest wird, worauf man einen Scrupel Rosenholzoͤhl, 10 Tropfen Nelkenoͤhl, Jasminessenz eine Unze, und 1/2 Quentchen Pomeranzenbluͤthenessenz zusezt, und die Masse nach dem Erstarren in vierekige Taͤfelchen theilt. – 3) Benzoëseife. Man loͤse 5 Pfd. Talgseife in so viel Rosenwasser auf, als zur Aufloͤsung noͤthig ist, und seze dann warm 3 Unzen Staͤrkmehl, 4 Unzen hoͤchst feines Pulver der florentinischen Veilchenwurzel, 1 Unze Storax und eben so viel Benzoë, welche in einer Unze aͤzendem Sodawasser aufgeloͤst worden, zu. Die ausgegossene und erstarrte Masse wird in Taͤfelchen von gehoͤriger Groͤße geschnitten. – 4) Mandelseife. Man vermenge 1 Pfd. weiße Talgseife warm mit Mandeln, die mit 3 Unzen Pomeranzenbluͤthen- und eben so viel Rosenwasser zu einem feinen Teige gestoßen worden, seze hierauf 1 Unze Wismuthpulver und 2 Quentchen reine Soda zu, und trage endlich unter gehoͤrigem Abreiben noch 6 Gran Moschus, 3 Gran Zibeth, 1 Scrupel Rosenholzoͤhl und 1 Quentchen Jasminessenz nach. – 5) Citronenseife. Man vermenge in der Waͤrme 1 Pfd. weiße Talgseife und eben so viel Staͤrkmehl, 4 Quentchen Citronenessenz und 8 Unzen Rosenwasser, und forme daraus Kugeln von 4 Unzen. Bei allen diesen Seifenarten kann uͤbrigens der Zusaz der riechenden Substanzen nach Belieben abgeaͤndert werden. – 6) Composition zum Rasiren. Man schmelze weißes Wachs, Wallrath und Mandeloͤhl, von jedem 1 Unze zusammen, schlage die Masse noch warm mit Rosenwasser ab, und seze 1 Quentchen gepuͤlverte Windsorseife zu. Die rahmartige Composition, die man auf diese Weise erhaͤlt, soll den Bart sehr weich machen. – 7) Seifenessenz. Man schneide 8 Unzen Harzseife klein, und loͤse sie in einer Retorte im Marienbade in 1 Pfd. Weingeist auf; dieser Aufloͤsung seze man auf jede Unze 2 Quentchen einer beliebigen Essenz zu. Oder man lasse 8 Unzen Marseillerseife in einem geschlossenen Gefaͤße in 1 1/2 Pfd. lauem Koͤllnerwasser zergehen, seze hierauf 10 Tropfen Moschustinctur, 10 Gran Ambra, 10 Tropfen Rosenoͤhl, Sassafras, und Bergamottoͤhl zu, und filtrire die Masse nach dem Erkalten durch ein feines Filter. Einige Tropfen dieser Essenz reichen hin, um einen zum Rasiren geeigneten Schaum zu geben. Vorschlag zu einer neuen Methode Champagner zu bereiten. Das haͤufige Zerspringen der Flaschen waͤhrend der Gaͤhrung des Champagners und die laͤstige und nachtheilige Operation, die das Entfernen des Bodensazes, der sich in den Flaschen bildet, noͤthig macht, veranlaßte Hrn. Gréa im Journal des connaissances usuelles, Julius 1834, S. 41 eine neue Methode Champagner zu fabriciren in Vorschlag zu bringen. Man hatte schon fruͤher ein Mal versucht kohlensaͤurehaltigen Wein auf aͤhnliche Weise, wie kohlensaure Mineralwasser zu erzeugen; d.h. man ließ Kohlensaͤure, die man wie gewoͤhnlich aus kohlensaurem Kalke entwikelte, von bereits ausgegohrnem Weine absorbiren. Der auf diese Weise behandelte Wein bekam zwar die gehoͤrige Mousse; allein es fehlte ihm am Bouquet, da dieses kohlensaure Gas eher einen unangenehmen Geschmak hat. Hr. Gréa will nun den Versuch auf eine andere Art vornehmen; er will naͤmlich das Gas, welches sich bei der Gaͤhrung des Traubenmostes entwikelt, durch einen eigenen Apparat, der mit der bei der Selterserwasserfabrikation gebraͤuchlichen Vorrichtung Aehnlichkeit hat, in guten ausgegohrnen Wein leiten, und hofft auf diese Weise ein Product zu erzielen, welches nicht nur an Kohlensaͤuregehalt, sondern auch an Arom und Bouquet dem nach der gewoͤhnlichen Methode behandelten Champagner nicht nachsteht. Er will seine Versuche bei der dießjaͤhrigen Weinlese beginnen, und fordert auch andere Oenologen auf dieser Sache ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Wir werden seiner Zeit von den Resultaten dieser Versuche, von denen wir uns nicht viel versprechen koͤnnen, Bericht erstatten. Ueber die Fabrikation brittischer Weine. Wir haben schon oͤfter Gelegenheit gehabt, unseren Lesern Einiges uͤber die famose englische Weinfabrikation zum Besten zu geben, und fuͤhlen uns gluͤklich sie in Betreff dieser Kunst nun auf ein eigenes Werk aufmerksam machen zu koͤnnen, welches kuͤrzlich aus der Feder des Hrn. David Booth, des beruͤhmten Verfassers der in 4 Theilen erschienenen Art of Brewing floß. Der Titel dieses Werkes ist folgender: The Art of Wine- making in all its branches. By David Booth. To which is added an Appendix concerning Cider and Perry. 8. London 1834, by F. J. Mason. – Wir begnuͤgen uns aus diesem interessanten Werke, in welchem auch die Weinbereitung aus Rebensaft abgehandelt ist, und in welchem sich der Verfasser fuͤr den Gaͤhrungsapparat der Demoiselle Gervais mit den von Hrn. Dubrunfaut daran angebrachten Modifikationen ausspricht, folgende Stellen auszuheben, um unseren Lesern einen Begriff von dem Geiste, in welchem es geschrieben ist, zu geben. „Von allen weinigen Getraͤnken, die in England fabricirt werden, sind nur das Bier und das Ale, der Aepfel- und der Birnwein wahrhaft national, seit der Meth und die Mumme durch unsere Acciseeinrichtungen verbannt wurden. Die Saͤfte der meisten unserer Fruͤchte enthalten zu wenig Zukerstoff, um rein und fuͤr sich allein in Gaͤhrung versezt werden zu koͤnnen. Man sezte daher fruͤher Malzwuͤrze oder Honig, spaͤter hingegen Zuker zu, und gab ihnen durch verschiedene andere Zusaͤze Geschmak und Farbe, je nachdem man diese oder jene beliebte Weinsorte nachahmen wollte. Das Nachmachen fremder Weine geschah anfangs betruͤgerischer Weise; die hohen Accisegebuͤhren machten die Faͤlscher erst zu wahren Fabrikanten und begruͤndeten die brittische Weinfabrikation als Kunst. So lange sich diese Fabrikanten mit der Erzeugung von Johannisbeer-, Stachelbeer-, Kirschenwein u. dergl. begnuͤgten, konnte man nichts entgegen haben, indem Jedermann wußte, was er trank; allein wenn man gegenwaͤrtig auf den Preiscouranten dieser Leute Champagner, Xeres und Portwein angefuͤhrt findet, und wenn diese Fabrikate wirklich als Naturweine verkauft werden, so ist dieß ein Betrug. Es ist richtig, daß man es in England so weit gebracht hat, aus Stachelbeeren und Birnen ein Getraͤnk zu bereiten, welches, besonders so lang es jung ist, vielleicht von 3/4 der Abnehmer wirklich fuͤr achten Champagner getrunken wird. Allein das Verbrechen liegt nicht in der schlechteren Qualitaͤt, sondern hauptsaͤchlich darin, daß man etwas fuͤr etwas verkauft, was es nicht ist; wenn wir in England ein Getraͤnk erzeugen koͤnnen, welches dem Champagner vollkommen gleich ist, so haben wir ganz rechts dieß gibt uns aber keineswegs das Recht unser Fabrikat fuͤr fremden Wein auszugeben.“ Bei Gelegenheit des Aepfel- und Birnweines macht der Verfasser folgende intessante, auch auf manche Gegenden des Continents passende Bemerkungen: „Wir haben allen Grund zu glauben, daß die besseren Sorten von Birn- und Aepfelwein bei weitem nicht mehr das sind, was sie vor 40–50 Jahren waren. Die meisten der Baͤume und Obstsorten, die wegen der ausgezeichneten Guͤte ihrer Fruͤchte beruͤhmt waren, siud entweder am Aussterben oder wirklich schon ausgestorben. Schon Marschall beklagte sich in seiner im Jahre 1789 erschienenen Landwirthschaft von Gloucestershire uͤber das Aussterben der besten Mostbaͤume. Der unter dem Namen Red Streak bekannte Apfel ist beinahe aufgegeben; der bekannte Stire Apple (styrische Apfel) ist beinahe verschwunden, und ebendieß gilt auch von der Quatsch- oder Squashbirne, die, wenn sie reif zu Boden fiel, in ihrem Safte zerplazte, und die allein mehr Champagner lieferte, als je aus Frankreich nach England eingefuͤhrt wurde. Der Birnwein ist naͤmlich, wenn er gehoͤrig zubereitet worden, den suͤßen Traubenweinen weit aͤhnlicher, als der Aepfelwein. Er wurde oft schon ohne allen Zusaz fuͤr wahren Champagner gehalten; vor der Gaͤhrung mit reinem Zukersyrup versezt, ist er kaum davon zu unterscheiden.“ Was Hr. Booth uͤber die Cider- und Birnweinfabrikation sagt, ist nur zu richtig; wir haben noch beinahe in jedem Jahre unsere Landsleute zur Emporbringung der Pflanzungen von Mostbaͤumen aufgefordert; allein vergebens. Dieß wird uns jedoch nicht abschreken, immer wieder auf diesen wahrhaft nuͤzlichen Theil der Landwirthschaft zuruͤkzukommen. Meillonas's Wasserleitungsroͤhren aus Sandsteinerde oder Steingut. Wir machen unsere deutschen Landsleute, welche die vortreffliche Sandsteinerde, die in vielen Gegenden vorkommt, selten zu etwas anderem, als zur Fabrikation von Trinkgeschirren, von Flaschen fuͤr Mineralwasser und dergleichen verwenden, darauf aufmerksam, daß sich aus diesem Materiale auch vortreffliche Roͤhren fuͤr Wasserleitungen, Ausguͤsse, Abtritte etc. brennen lassen, wie dieß hier und da auch wirklich mit Vortheil geschieht. Wir lesen dergleichen Roͤhren von 2 Zoll im Lichten in einem Preiscourante der Toͤpferei der HH. Meillonas zu Bourg, Departement de l'Ain, den Pariser Fuß zu 50 Centimen notirt, wobei sich diese Herren uͤbrigens auch erbieten, auf Verlangen Roͤhren von jeder Form, Biegung und Weite zu liefern. Das Legen von Wasserleitungen mit solchen Roͤhren, in denen das Wasser hoͤchst rein und frisch bleiben wuͤrde, ist sehr einfach, und durchaus nicht kostspielig; die Verbindungen koͤnnen durch irgend einen fetten Kitt oder noch besser mit hydraulischem Cemente geschehen. Das Einzige, was bei diesen Roͤhren zu beruͤksichtigen ist, ist: daß sie gegen die Einwirkung der Kaͤlte geschuͤzt werden muͤssen. (Aus dem Journal des connaissances usuelles, Julius 1834.) Neue Bill zur Verminderung der Lebensgefaͤhrlichkeit der Schlotfegerei in England. Die neue Bill, welche kuͤrzlich im Oberhause durchging, und durch welche ein besseres Regulativ fuͤr die Schornsteinfeger und deren Lehrlinge, so wie fuͤr den Bau der Schornsteine und Feuerzuͤge geschafft werden soll, enthaͤlt folgende Bestimmungen. In Zukunft muͤssen alle (Scheidewaͤnde zwischen den Rauchfaͤngen oder Feuerzuͤgen aus Ziegel- oder Bausteinen erbaut, und wenigstens einen halben Ziegel dik seyn; alles Mauerwerk muß aus vollkommen gutem Materiale aufgefuͤhrt, und die Fugen mit gutem Moͤrtel oder Cement ausgefuͤllt werden; jeder Rauchfang oder Feuerzug, der um mehr dann 4 Fuß uͤber irgend ein Mauerwerk hinausragt, muß, wenn er nicht einen Cylinder von wenigstens 12 Zollen im Durchmesser bildet, uͤberall eine Durchschnittsflaͤche von 14 Zollen Breite auf 9 Zoll Hoͤhe geben; kein Schornstein soll einen Winkel bilden, der weniger als 120° betraͤgt, und jeder vorspringende Winkel soll wenigstens 4 Zoll weit abgerundet seyn. Uebrigens koͤnnen allerdings auch Schornsteine und Feuerzuͤge, die einen Winkel von 90° und darunter mit einander bilden, erbaut werden, nur muͤssen dieselben dann mit eigenen Thuͤrchen versehen seyn, die nicht unter 6 Zoll im Gevierte haben duͤrfen. Durch diese Bill wird zwar allerdings die wahrhaft unmenschliche Arbeit der Schornsteinfegerknaben in England etwas erleichtert, und das so haͤufige Erstiken und Verbrennen dieser Ungluͤklichen seltener gemacht werden; allein am sichersten waͤre der Sache und der Menschheit gewiß gedient, wenn man ganz und gar verbieten wuͤrde, Kinder zum Fegen der Schornsteine zu mißbrauchen. (Mechanics' Magazine, No. 571.) Quantitaͤt des Duͤngers, der jaͤhrlich in die Themse laͤuft. Ein Hr. W. D. Holmes gab kuͤrzlich unter dem Titel: A General Description of Proposed Improvements in London eine Schrift heraus, die manche sehr bizarre, allein auch manche sehr empfehlenswerthe Vorschlaͤge zu Verbesserungen enthaͤlt. Als besondere Beruͤksichtigung verdienend hebt das Mechanics' Magazine No. 565 die vorgeschlagene Trokenlegung des Regentcanales und die Verwandlung desselben in eine Eisenbahn, welche eine Fortsezung des Anfanges der London-Birmingham-Eisenbahn bilden soll, aus; so wie ferner auch den schon oͤfter gemachten Vorschlag, den Koth, der aus den Canaͤlen Londons in die Themse fließt, aufzufangen, und als Duͤnger benuzbar zu machen. Hr. Holmes schlaͤgt die Quantitaͤt Koth, welche taͤglich in die Themse laͤuft, oder sonst in London unbenuzt verloren geht, auf 12,000 Tonnen an! Diese Quantitaͤt ließe sich nach seiner Meinung beinahe ohne Kosten auf 7000 Tonnen concentriren, und der Verkauf dieses Duͤngers muͤßte nach Abzug aller Kosten jaͤhrlich einen Gewinn von 400,000 Pfd. Sterl. abwerfen, abgesehen von dem großen Vortheile, der der Cultur des Landes daraus erwachsen wuͤrde!