| Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Umblättern von Noten- und anderen Büchern, worauf sich John Ramsey Esq., von Caroline Place, Mecklenburgh-Square, Middlesex, am 26. Febr. 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. VII., S. 20 | 
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                        VII.
                        Verbesserungen an den Apparaten zum
                           Umblaͤttern von Noten- und anderen Buͤchern, worauf sich John Ramsey Esq., von
                           Caroline Place, Mecklenburgh-Square, Middlesex, am 26. Febr. 1834 ein Patent ertheilen ließ.
                        (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              December 1834, S. 346.)
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Verbesserte Apparate zum Umblaͤttern von Noten- und
                           anderen Buͤchern.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in der Verbindung gewisser mechanischer Vorrichtungen zu
                              einem Instrumente oder zu einer Vorrichtung, welche das Umblaͤttern von
                              Musikalien oder anderen Buͤchern verrichtet.
                           Fig. 40 ist
                              eine Fronteansicht des vollkommenen, nach meiner Erfindung gebauten Instrumentes.
                              Fig. 41
                              ist ein Laͤngendurchschnitt desselben von Vorne gegen den Ruͤken des
                              Apparates. Fig.
                                 42 ist ein anderer Laͤngendurchschnitt, woran alle die vorderen
                              Theile weggenommen sind, damit man die am Ruͤken befindlichen Theile desto
                              deutlicher ersehe.
                           a, b, c und d sind 4 Hebel;
                              sie drehen sich saͤmmtlich um eine Achse, welche sich vom Scheitel bis zum
                              Boden der Buͤchse, in der die verschiedenen Triebwerke des Instrumentes
                              enthalten sind, erstrekt. Den Bau dieser Buͤchse oder dieses Gehaͤuses
                              wird man aus einem Blike auf die Zeichnung leicht ersehen. e,
                                 f, g und h sind vier winkelfoͤrmig gebogene Draͤhte,
                              welche, so oft ein Blatt umgekehrt werden soll, auf die sogleich zu beschreibenden
                              Faͤnger oder Aufhaͤlter als Druͤker wirken. Diese
                              Winkeldraͤhte drehen sich im Grunde des Gehaͤuses in Loͤchern,
                              und wirken auf die Hebel a, b, c und d; d.h. der Draht e
                              laͤßt, wenn er bewegt wird, den Hebel a los; der
                              Draht f macht den Hebel b
                              frei; der Draht g laͤßt den Hebel c nach, und der Draht h
                              befreit, wenn er in Bewegung kommt, den Hebel d. i, i
                              sind seidene oder andere, an den Enden der Hebel a, b, c,
                                 d angebrachte Schnuͤre, welche auch an dem an dem oberen Ende des
                              Staͤnders k befindlichen Haken j befestigt sind. Dieser Staͤnder ist an dem
                              Ruͤken des Gehaͤuses oder auch an einem Theile des
                              gewoͤhnlichen Notenpultes angebracht. l, l sind
                              Darmsaiten oder andere Schnuͤre, dergleichen an jedem der Hebel a, b, c und d eine
                              angebracht ist. Von diesen Schnuͤren ist eine jede an einer Feder m befestigt, und eben so laufen sie zum Theil um die
                              Enden der Hebel, an denen sie in einem Falzen oder in einer Fuge festgemacht sind,
                              wie Fig. 40
                              und 41
                              deutlich zeigt. n, n sind Faͤnger oder
                              Aufhaͤlter, welche sich um Achsen drehen, und auf welche die Federn o druͤken, wie Fig. 40 deutlich zeigt.
                              Am Scheitel eines jeden dieser Faͤnger oder Aufhaͤlter ist ein
                              Ausschnitt angebracht, der zur Aufnahme der Enden der Hebel a, b, c oder d dient, wenn sich diese auf der
                              rechten Seite des Instrumentes befinden, so daß sie beim Umblaͤttern von der
                              Rechten zur Linken geschafft werden koͤnnen. p
                              ist ein vom Boden bis zum Scheitel des Gehaͤuses sich erstrekender Stab, an
                              welchem die Federn o befestigt sind, q, q sind Verbindungsstaͤbe, durch welche die
                              Aufhaͤlter n, n mit den Hebeln r in Verbindung stehen; und diese lezteren Hebel drehen
                              sich um eine Achse, welche wie die Zeichnung zeigt, vom Boden bis zum Scheitel des
                              Gehaͤuses laͤuft. t sind
                              Verbindungsstangen, welche die Winkeldraͤhte e, f,
                                 g und h mit den Hebeln r in Verbindung sezen.
                           Der Apparat, den ich hiemit beschrieben habe, arbeitet auf folgende Weise, wobei
                              derselbe als an einem Notenpulte angebracht gedacht, und vorzuͤglich auf Fig. 40
                              Ruͤksicht genommen ist. Nachdem das Notenbuch oben auf das Gehaͤuse,
                              in welchem der Apparat enthalten ist, gelegt worden, werden die Schnuͤre i, i entweder von den Hebeln a,
                                 b, c, d oder von dem Haken j losgemacht,
                              zwischen den auf einander folgenden Notenblaͤttern durchgefuͤhrt, und
                              dann abermals an den genannten Hebeln oder an dem Haken j befestigt. Dann werden die Hebel a, b, c, d
                              auf die rechte Seite gebracht, und dadurch werden sich die Aufhaͤlter n so lange gegen die Enden ihrer entsprechenden Hebel
                              a, b, c und d stemmen,
                              bis sie dadurch, daß die Winkeldraͤhte e, f, g, h
                              in Thaͤtigkeit gesezt werden, nach einander von der Rechten zur Linken bewegt
                              werden, und dabei mit Huͤlfe der Schnuͤre i die
                              Notenblaͤtter mit sich nehmen. Ich habe hier zwar nur eine einzige Art von
                              Federn, womit die Hebel a, b, c, d in Bewegung gesezt
                              werden sollen, dargestellt; allein es versteht sich von selbst, daß man sich auch
                              anderer Arten von Federn bedienen kann; eben so versteht sich, daß der ganze Apparat
                              nicht bloß an den verschiedenen Notenpulten, sondern auch an Tischen, worauf man ein
                              zu lesendes Buch legt, angebracht werden kann. Soll das Notenbuch oder das sonstige
                              Buch umgeblaͤttert werden, so braucht man nur die an den
                              Winkeldraͤhten befindlichen Kugeln von der Rechten zur Linken zu bewegen, wo
                              dann die Aufhaͤlter n entfernt, und durch das
                              Nachlassen der Federn m die Hebel a, b, c und d zum Behufe des
                              Umblaͤtterns von der Rechten zur Linken geschnellt werden. Es versteht sich
                              natuͤrlich von selbst, daß, statt daß man die Kugeln oben in der Naͤhe
                              des Notenpultes an den Winkeldraͤhten anbringt, diese Draͤhte auch
                              leicht so verlaͤngert werden koͤnnen, daß sich das Instrument eben so
                              gut mit den Fuͤßen dirigiren laͤßt.
                           Die einzelnen Theile meines Apparates sind bekannt, und wurden zum Theil auch bereits
                              zu demselben Zweke benuzt; ich gruͤnde daher keine Anspruͤche auf
                              dieselben als solche, sondern bloß auf deren Verbindung zu einem Instrumente, womit
                              Noten- und andere Buͤcher umgeblaͤttert werden
                              koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
