Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 56, Jahrgang 1835, Nr. XXVII., S. 145
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XXVII. Miszellen. Miszellen. Verzeichnis der vom 24. Februar bis 25. Maͤrz 1835 in England ertheilten Patente. Dem James Kay, Flachsspinner in Pendleton, in der Grafschaft Lancaster: auf eine Hechelmaschine von neuer Einrichtung. Dd. 24. Febr. 1835. Dem John Hothersall Hallett Esq., am Haven Cliff, Pfarrei Axmouth. Grafschaft Devon: auf eine Verbesserung in der Einrichtung oder Verfertigung von Haͤhnen oder Zapfen zum Abziehen von Fluͤssigkeiten. Dd. 25. Febr. 1835. Dem William Aitken Esq., in Aberdeen, in der Grafschaft Aberdeen: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung von Wagen, die durch thierische oder andere Kraͤfte bewegt werden. Dd. 25. Febr. 1835. Dem Patrick Seyton Hynes, Gentleman in Paddington, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Raͤdern, Achsen und Buͤchsen und an den Apparaten zum Sperren der Wagenraͤder. Dd. 25. Febr. 1835. Dem James Aldous, Schmied in Clapton, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 25. Febr. 1835. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen im Vorbereiten der in- oder auslaͤndischen Faserstoffe, welche an Statt Flachs oder Hanf gebraucht werden koͤnnen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Febr. 1835. Dem Richard Prosser, Civilingenieur in der Pfarrei Aston, bei Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf Verbesserungen in der Naͤgelfabrikation. Dd. 25. Febr. 1835. Dem William Davis, in Leeds, in der Grafschaft York: auf eine Verbesserung an den Maschinen zum Appreciren wollener oder anderer Tuͤcher. Dd. 25. Febr. 1835. Dem Joshua Taylor Beale, Mechaniker im Church Lane, Whitechapel, in der Grafschaft Middlesex: auf eine vereinfachte und oͤkonomische Dampfmaschine, welche fuͤr andere Zweke gebraucht werden kann. Dd. 27. Febr. 1835. Dem John Levers, Maschinenmacher in New-Radford, Grafschaft Nottingham, und James Pedder, Lakfabrikant, ebendaselbst: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrikation von Bobbinnetspizen. Dd. 27. Februar 1835. Dem Frederick Ludwig Hahn Danchell, Verfertiger musikalischer Instrumente, in Great-Malborough-Street, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Pianofortes. Sie wurden ihm zum Theil von seinem Associé Friedlich Georg Greiner, einem Auslaͤnder, mitgetheilt. Dd. 27. Febr. 1835. Dem Robert Wolf, Verfertiger musikalischer Instrumente, am Cornhill, in der City von London: auf eine Verbesserung an Pianofortes, welche sich bei allen Arten von Clavieren anwenden laͤßt. Dd. 2. Maͤrz 1835. Dem Thomas Fleming Bergin, Gentleman am Fair View Avenue, in der Grafschaft Dublin: auf Verbesserungen an Eisenbahnenwagen, welche Verbesserungen auch noch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 4. Maͤrz 1835. Dem John Prince, Agent in Bread-Street, Cheapside, City von London: auf eine verbesserte Form und Apparate fuͤr die Papierfabrikation. Dd. 4. Maͤrz 1835. Dem John Joseph Charles Sheridan, Chemiker in Walworth, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen in den verschiedenen Processen der zukerigen, weinigen und sauren Gaͤhrung. Dd. 9. Maͤrz 1835. Dem Herman Hendricks Esq., im Grove-House, Blackheath: auf Verbesserungen im Faͤrben. Dd. 11. Maͤrz 1835. Dem Joshua Butters Bacon, Gentleman in Sidmouth-Street, Regent's Square, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfwagen fuͤr Eisenbahnen und gewoͤhnliche Landstraßen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Maͤrz 1835. Dem William Hale, Civilingenieur in Colchester, Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen an den Kesseln zur Dampferzeugung. Dd. 11. Maͤrz 1835. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-Lane, Grafschaft Middlesex: auf ein Verfahren, die Milch in einen solchen Zustand zu versezen, daß sie mit ihren naͤhrenden Eigenschaften beliebig lange aufbewahrt werden kann, und sich in jedes Klima zum haͤuslichen und medicinischen Gebrauche ausfuͤhren laͤßt. Dd. 11. Maͤrz 1835. Dem Robert Jupe, Mobilienverfertiger in New-Bond-Street, Pfarrei St. George, im Hanover Square, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Tisch zum Ausziehen. Dd. 11. Maͤrz 1835. Dem John Sylvester, Civilingenieur in Great-Russell-Street, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Apparaten, wodurch luftfoͤrmigen Fluͤssigkeiten und festen Koͤrpern Waͤrme mitgetheilt werden kann. Dd. 11. Maͤrz 1835. Dem William Bridges Adams, Kutschenfabrikant im Long Acre, Pfarrei St. Martin's in the Fields, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung der Raͤder fuͤr alle Arten von Wagen, die gewoͤhnlich mit Federn versehen werden. Dd. 13. Maͤrz 1835. Dem William Church, Gentleman im Heywood House, in Bordesley Green, bei Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zur Befoͤrderung von Guͤtern und Reisenden zu Land und zu Wasser; zum Theil sind diese Verbesserungen auch an den gewoͤhnlichen Dampfmaschinen und Dampfapparaten anwendbar. Dd. 16. Maͤrz 1835. Dem Richard Hill, Kaufmann in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf eine Verbesserung an Thuͤrschloͤssern und anderen Schloͤssern, so wie an den dabei gebraͤuchlichen Krampen. Dd. 18. Maͤrz 1835. Dem Andrew Smith, Muͤhlenzimmermann und Mechaniker in Belpor, in der Grafschaft Derby: auf Verbesserungen an Drukerpressen. Dd. 18. Maͤrz 1835. Dem Henry Walker Wood, Kaufmann in Austin Friars, in der City von London: auf eine Verbesserung in der Bereitung gewisser Oehle. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 18. Maͤrz 1835. Dem James Hunter, Handarbeiter in Ley's Mill, Arbroath, in der Grafschaft Forfar: auf Verbesserungen im Schneiden gewisser Steine. Dd. 18. Maͤrz 1835. Dem William Weekes, Tuchmacher in Kingstanley, Grafschaft Gloucester: auf verbesserte Maschinen zum Reinigen, Rollen und Appretiren wollener und anderer Tuͤcher. Dd. 25. Maͤrz 1835. Dem Joseph Barker, Gentleman in Southampton-Street, Camberwell, in der Grafschaft Surrey: auf eine verbesserte Einrichtung der Sonnen- und Regenschirme. Dd. 25. Maͤrz 1835. Dem James Berrie und David Anderson, beide Fabrikanten in Glasgow: auf gewisse Maschinen zur Verfertigung einer neuen oder verbesserten Art von Rietblaͤttern. Dd. 25. Maͤrz 1835. Dem John Brunton, Mechaniker in West-Bromwich, in der Grafschaft Stafford: auf eine verbesserte Einrichtung der Retorten zur Erzeugung von Leuchtgas. Dd. 25. Maͤrz 1835. Dem William Houstoun, Druker in Fleet-Street, in der City von London: auf Verbesserungen und Zusaͤze zu den Werkzeugen und Apparaten, welche bei den Buchdrukerpressen angewandt werden. Dd. 25. Maͤrz 1835. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1835, S. 272.) Verzeichniß der in England vom 22. December 1820 bis 3. Februar 1821 ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des Marc Isambard Brunel, Civilingenieurs in Chelsea, Middlesex: auf eine Taschen-Copierpresse und auch auf gewisse Verbesserungen an Copierpressen. Dd. 22. Decbr. 1820. Des John Sadler, Gentleman am Penlington Place, Lambeth, Surrey: auf ein verbessertes Verfahren kohlensaures Blei oder Bleiweiß zu fabriciren. Dd. 5. Januar 1821. Des John Leigh Bradbury, Gentleman in Manchester, Lancashire: auf eine neue Methode metallene Walzen zum Druken von wollenen, baumwollenen und seidenen Zeugen, so wie von Papieren, zu graviren. Dd. 9. Jan. 1821. Des Robert Salmon Esq., in Woburn, Bedfordshire: auf verbesserte Bruchbaͤnder. Dd. 15. Jan. 1821. Des John Frederick Daniell Esq., in Gower-Street, Bedford Square, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen im Klaͤren und Raffiniren von Zuker. Dd. 15. Jan. 1821. Des Abraham Henry Chambers Esq., in Bond-Street, Middlesex: auf eine Verbesserung in der Fabrikation von Baucement oder Stucco durch Verbindung gewisser Substanzen, die bisher nicht zu diesem Zwek gebraucht wurden. Dd. 15. Jan. 1821. Des Charles Phillips, Commandant bei der koͤnigl. Marine, wohnhaft in Albemarle-Street, Piccadilly, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum Forttreiben der Boote und in der Einrichtung der Boote selbst. Dd. 19. Jan. 1821. Des James Ferguson Cole, Uhr- und Chronometermachers am Hans-Place, St. Lucke, Chelsea, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Chronometern. Dd. 27. Jan. 1821. Des John Roger Arnold, Uhr- und Chronometermachers in Chigwell, Essex: auf eine verbesserte Unruhe fuͤr Chronometer. Dd. 27. Jan. 1821. Des Alphonso Doxat Esq., in Bishopsgate-Street: auf eine neue Verbindung von mechanischen Kraͤften, wodurch sich die Kraft der Menschen vortheilhafter als es bisher geschah, zum Treiben von Pumpen benuzen laͤßt. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. Januar 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII. S. 9.) Des Phillips London jun., praktischen Chemikers in Cannon-Street, London: auf eine gewisse Verbesserung im Heizen großer Kessel. Dd. 3. Febr. 1821. Des William Aldersey, Gentleman in Homerton, Middlesex: auf eine Verbesserung an Dampf- und anderen Maschinen, wobei die Kurbel gebraucht wird. Dd. 3. Februar 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 193. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1835, S. 271.) W. Aldersey's Umschließung der Ruderraͤder der Dampfboote. Die Ruderraͤder der groͤßeren Dampfboote erzeugen bekanntlich eine so heftige Bewegung des zunaͤchst mit ihnen in Beruͤhrung kommenden Wassers, daß kleinere Schiffe, die ihnen zu nahe kamen, nicht selten verungluͤkten. Um diesem Unheile zu steuern, und um zugleich das Wasser noch mehr auf die Ruderraͤder wirkenwirlen zu machen, schlaͤgt Hr. W. Aldersey im Mechanics' Magazine No. 586 folgende Vorrichtung vor. Er will naͤmlich die Ruderraͤder, die gar keine Veraͤnderung zu erleiden brauchten, mit einem hoͤlzernen Wassercanale oder mit einem Gehaͤuse umgeben, welches am Boden und an den beiden Seiten geschlossen, an den beiden Enden hingegen zum Ein- und Austritte des Wassers offen waͤre. Der Canal muͤßte die Breite der Ruderraͤder haben, und diese Raͤder muͤßten beinahe bis an den Boden des Canals reichen. Ferner sollte dieser Canal 8 bis 10 Fuß vor dem Ruderrade gegen das Bugspriet hin beginnen, und sich auch noch hinter diesem auf eine bedeutende Laͤnge erstreken, indem die Geschwindigkeit des Schiffes um so groͤßer seyn wird, je mehr Wasser in dem Canale enthalten ist. Der Boden des Canales muß vollkommen eben seyn, und aus dem hinteren Theile des Canales muß das Wasser so leicht und frei als moͤglich austreten koͤnnen. Um jedes Hinderniß in dieser Hinsicht zu beseitigen, kann man die Seitenwaͤnde des hinteren Theiles des Canales 6 bis 8 Zoll uͤber den oberen Theil des Ruderrades emporsteigen lassen; dadurch wuͤrde naͤmlich das Wasser etwas uͤber die aͤußere Wasserflaͤche steigen, und folglich leichter ausstroͤmen. Wuͤrde der Hintere Theil des Canales gedekt, so ließe sich dieser Theil zur Ausdehnung des Verdekes verwenden. – Hr. Aldersey verspricht sich von dieser Vorrichtung große Vortheile; wir zweifeln jedoch unsererseits an ihrer Brauchbarkeit; waͤre es auch nur wegen der Schwierigkeit, dem Canale jene Festigkeit zu geben, die wegen der bekannten Erschuͤtterungen des Wassers durch die Ruderraͤder unumgaͤnglich nothwendig waͤre. Selbstversenkung der Dampfboote. Hr. Morgan, der Erfinder des bekannten Ruderrades, gab vor der Untersuchungscommission, die das Haus der Gemeinen zur Pruͤfung der Dampfschifffahrt nach Ostindien niedergesezt hatte, unter Anderem folgendes an: „Capitaͤn Austin, der das groͤßte englische Dampfboot fuͤr den Kriegsdienst, naͤmlich die Medea von 220 Pferdekraͤften, commandirt, und der fruͤher das Dampfboot Salamander befehligte, war mit beiden Booten im biscay'schen Meere, und versicherte mich, daß er mit dem Salamander daselbst nicht gegen einen frischen Suͤdwestwind zu steuern vermochte; mit der Medea haͤtte er dieß zwar gekonnt, allein er mußte deren Maschinen befreien, oder sie wuͤrden das ganze Boot unter die Wogen getrieben haben.“ Das Athenaeum bemerkt hiezu: „Wir glauben, daß das Dampfboot „Erin,“ uͤber dessen Untergang bisher noch gar nichts erforscht werden konnte, bei dem Andringen gegen einen stuͤrmenden Wind von seinen eigenen Maschinen unter die Wogen versenkt wurde. Das Dampfboot „Waterford,“ welches an dem „Erin“ voruͤberfuhr, wuͤrde wahrscheinlich gleiches Schiksal gehabt haben, wenn dessen Capitaͤn die Maschinen nicht mehrere Male befreit haͤtte, wie er uns selbst versicherte.“ (Mechan. Mag. No. 604.) Ein Miniaturdampfschiff. Ein Zinngießer in Glasgow, Hr. Georg Foster, zeigte bei Gelegenheit der Anwesenheit des Earl of Durham in Glasgow ein von ihm verfertigtes Miniaturdampfboot von 4 Fuß Laͤnge und 14 Zoll Breite. Der Dampfcylinder halte 2 1/2 Zoll im Durchmesser, der Kolbenhub betrug 3 Zoll. Man brachte das Schiffchen auf den Clyde und sezte die Dampfmaschine in Thaͤtigkeit, worauf sich das Duodezfahrzeug mit solcher Geschwindigkeit fortbewegte, daß man Muͤhe hatte, ihm zu Fuß zu folgen. (Mechanics' Magazine. No 589.) Bemerkungen uͤber Capitaͤn Forman's Plan Boote ohne Ruderraͤder zu treiben. Gegen Capitaͤn Forman's Methode Boote ohne Ruderraͤder zu treiben, welche wir im Polyt. Journale Bd. LIV. S. 234 aus dem Mechanics' Magazine mittheilten, haben sich in lezterer Zeitschrift mehrere Stimmen erhoben, die man in Nr. 582, 584 u. f. derselben nachlesen kann. Man macht dem Capitaͤn naͤmlich zum Vorwurfe, daß seine Methode Boote durch Wasser zu treiben, welches aus dem Hintertheile des Schiffes ausgetrieben wird, nicht neu, sondern schon laͤngst vielfach versucht ist. Daß dem wirklich so sey, erhellt nicht bloß aus mehreren Baͤnden unseres Journales, sondern namentlich noch aus Folgendem: Der sel. Muͤhlenbauer an der koͤnigl. Werfte in Portsmouth nahm schon vor vielen Jahren ein Patent auf eine solche Methode, die jedoch, obschon das Patent bereits verfallen ist, keine Folge hatte. Er wollte ein Boot auf diese Weise mit einer Geschwindigkeit von 4 engl. Meilen per Stunde getrieben haben. Einen anderen Plan nach demselben Principe, aber mit Kreisbewegung, brachte kuͤrzlich ein Hr. Hall in Colchester zu Tage; allein der anfaͤnglichen Lobeserhebungen ungeachtet blieb die Erfindung noch immer hinter der Scene. Auch der erfindungsreiche Boswell richtete seine Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand, und gab im Jahre 1814 im Repertory of Arts einen Aufsaz uͤber das Treiben der Schiffe mit comprimirter Luft, worin er sagt, daß die Fortschaffung der Schiffe mit Wasserstroͤmen, die aus ihnen ausgetrieben werden, keinen Erfolg hatte, und daß er deßhalb auf die Idee der Anwendung comprimirter Luft kam. – Abgesehen von dem Mangel an Neuheit lassen sich aber auch noch andere Einwendungen gegen Hrn. Forman's Plan machen, und einer der Correspondenten des Mechanics' Magazine beweist mathematisch und mechanisch, daß sich auf diese Weise nie die gehoͤrige Geschwindigkeit erzielen lasse, und daß mit Forman's Kolben zur Erzielung derselben Wirkung eine 14 Mal groͤßere Kraft noͤthig ist, als mit dem Ruderrade. Besser als diese Kolben duͤrfte sich noch eine Spiralschraube eignen, die man bekanntlich gleichfalls in Vorschlag brachte, um Wasser am Hintertheile des Fahrzeuges auszutreiben; allein auch hier muͤßte die Schraube zu viele Umgaͤnge per Minute machen, um eine gehoͤrige Geschwindigkeit des Bootes zu erzielen. Verkehr auf dem Erie-Canal in Nordamerika. Der erst kuͤrzlich zwischen New-York und dem Erie-See eroͤffnete Erie-Canal gibt eines der auffallendsten Beispiele, von welchem außerordentlichen Nuzen Canaͤle und andere derlei Communicationsmittel fuͤr den Verkehr eines Landes sind. Aus den officiellen Dokumenten, welche bekannt gemacht wurden, geht naͤmlich hervor, daß sich die Tonnenzahl, welche in den lezten 7 1/2 Monaten des Jahres 1834 durch die Alexanderschleuse dieses Canales hin und zuruͤkgeschafft wurde, hoͤher belief, als die Tonnenzahl, welche im ganzen Jahre 1833 im Hafen in New-York verschifft wurde, obschon dieser Hafen bekanntlich einer der belebtesten in der Welt ist! (Mechanics' Magazine, No. 604.) Ueber einen großen Eisenbahnviaduct. Englische Blaͤtter schreiben, daß die North-Union-Railway-Company mit den HH. Henry Mullines und M'Mahon von Dublin einen Vertrag uͤber den Bau einer Bruͤke oder eines Viaductes eingegangen habe, auf welchem die Eisenbahn uͤber den Ribble sezen soll. Dieser Viaduct soll 5 elliptische Bogen, jeden von 120 Fuß Spannung, erhalten, und auf diese Weise ein Facsimile der herrlichen Waterloo-Bruͤke werden. Man hielt den vorgelegten Plan anfangs fuͤr zu kostspielig; allein bei genauer Untersuchung bestaͤtigten die ausgezeichnetsten Baumeister und Bruͤkenbauer nicht bloß die kuͤhne Idee des beruͤhmten Vignoles, der den Entwurf machte, sondern sie bewiesen auch, daß dieß die wohlfeilste Methode sey, eine Eisenbahn in einer Hoͤhe von 70 Fuß uͤber einen Fluß zu fuͤhren. Der Contract wurde demnach mit 35,000 Pfd. Sterl. abgeschlossen. (Mechanics' Magazine, No. 601.) Eine neue bewegliche Eisenbahn. Auf den Straßen von Kennington und Clapham, schreibt der Globe, konnte man in neuester Zeit eine Maschine sehen, die man mit dem Namen einer beweglichen oder tragbaren Eisenbahn belegte. Dieselbe besteht naͤmlich aus einem Wagenrade, welches eine Art von Eisenbahn vor sich her fuͤhrt, aus der der Wagen selbst dann mit großer Leichtigkeit und Geschwindigkeit dahinrollt. Die Eisenbahn selbst besteht aus einem gegliederten Viereke, welches mit vier Rollen, welche den Boden nicht beruͤhren, und mit Fuͤßen, die abwechselnd auf den Boden gelangen, versehen ist. Duͤrfte dieß nicht ein neuer Versuch mit den Gompert'schen Wagenraͤdern seyn, von denen wir im Polyt. Journale Bd. XLIII. S. 351 Nachrich gaben? Nachttelegraphen mit Sauerstoff-Wasserstoffgas beleuchtet. Den Liverpoll Times, zu Folge machte Hr. Coad kuͤrzlich auf dem Dache des Egremont-Hotel in Liverpool einige interessante Versuche, um die Anwendbarkeit der Flamme des Sauerstoff-Wasserstoffgases zu Nachttelegraphen zu beurkunden. Das auf diese Weise erzeugte Licht stand dem Lichte der Leuchtthuͤrme in Hinsicht auf Glanz nicht im Geringsten nach, und uͤbertraf es sogar an Weiße und Helle, obschon es kaum den sechsten Theil der Groͤße dieses lezteren hatte. Der Telegraph warf ein sehr schoͤnes Licht uͤber den ganzen Strom, den er beleuchtete. (Mechanics' Magazine, No. 589.) Stationaͤre Feuerloͤschanstalten. Hr. Thom. Deakin macht im Mechanics' Magazine N. 593 den Feuerloͤsch-Compagnien in London den Vorschlag, in gewissen Entfernungen von einander stationaͤre Feuersprizen anzubringen, mit denen man allen entzwischen liegenden Gebaͤuden im Falle der Noth alsogleich zu Huͤlfe kommen koͤnnte. In der Zwischenzeit koͤnnten die Maschinen, wie er glaubt, als Pumpen benuzt werden, mit welchen sich Brauereien, Branntweinbrennereien etc. und beinahe alle Haͤuser mit Wasser versehen ließen! – Hr. Baddeley, der sich bekanntlich ganz besonders um die Loͤschanstalten in England annimmt, gibt eine ausfuͤhrliche Erwiderung hierauf, aus der hervorgeht, daß dergleichen stationaͤre Loͤschmaschinen schon laͤngst in Anregung gebracht wurden, aber nur in groͤßeren Gebaͤuden, Fabriken und dergleichen gute Dienste leisteten und leisten konnten. Ueber Davy's Sicherheitslampe enthaͤlt das Mechanics' Magazine in seinen lezten Nummern einige Aufsaͤze, in welchen man zu beweisen sucht, daß die Ungluͤksfaͤlle, welche sich ungeachtet der Anwendung dieser Lampe in manchen englischen Steinkohlengruben ereigneten, nicht lediglich einer Nachlaͤssigkeit der ungluͤklichen Bergarbeiter zuzuschreiben ist, wie man dieß gewoͤhnlich zu thun pflegt. Die triftigste Autoritaͤt, auf die man sich hiebei bezieht, und die auch uns alle Beruͤksichtigung zu verdienen scheint, ist folgende Stelle aus der fuͤnften Ausgabe von Turner's Elements of Chemistry: „Wenn die Davy'sche Lampe in eine mit brennbarer Luft uͤberfuͤllte Atmosphaͤre gebracht wird, so beginnt die Flamme sich zu vergroͤßern und das Gasgemenge entzuͤndet sich, wenn es sehr explodirbar ist, sobald es durch das Drahtgitter gedrungen ist. Dieses Gas brennt dann an der inneren Oberflaͤche des Drahtgitters fort, waͤhrend das in der Mitte der Lampe befindliche Licht verlischt. Sobald der Bergmann diesen Zustand der Dinge bemerkt, muß er sich augenbliklich zuruͤkziehen; denn, obschon die Flamme nicht im Stande ist mit dem außerhalb der Lampe befindlichen explodirenden Gasgemenge zu communiciren, so lange das Drahtgewebe ganz bleibt, so ist doch die waͤhrend der Verbrennung entwikelte Hize so groß, daß der Draht, wenn er ihr auch nur einige Minuten lang ausgesezt ist, oxydirt wird, und in Stuͤke zerfaͤllt. Wenn ferner eine Lampe, deren Drahtgitter rothgluͤhend ist, einem Strome eines explodirenden Gasgemenges ausgesezt wird, so ist es moͤglich, daß die Flamme so schnell durch dieses Gitter dringt, daß sie nicht bis unter den Entzuͤndungspunkt abgekuͤhlt wird; so baß sich also mit einer solchen Lampe bei starkem Luftzuge ein Unfall ereignen kann, waͤhrend man bei ruhiger Luft in voller Sicherheit geblieben waͤre.“ Ueber Davy's Sicherheitslampe. Hr. J. Murray macht gegen die Einwendungen, die Dr. E. Turner gegen die Wirksamkeit der Davy'schen Sicherheitslampe machte, und die wir in vorstehender Miszelle mittheilten, im Mechanics' Magazine, No. 593 folgende Gegenbemerkungen. „Ich brachte die Sicherheitslampe in mehr dann einem Bergwerke zum Gluͤhen, und hielt sie in meinen Vorlesungen oͤfter laͤngere Zeit uͤber gluͤhend in einem explosionsfaͤhigen Gasgemenge aufgehaͤngt. Ferner versicherten mich die Aufseher mehrerer Steinkohlengruben, daß die Arbeiter haͤufig unter Verhaͤltnissen arbeiten, unter welchen die Lampe lange Zeit rothgluͤhend ist. In diesen Faͤllen ruͤhrt die Gefahr, wenn die Lampe ruhig steht und die Luft unbewegt ist, von den Kohlentheilchen her, welche, wenn sie an die rothgluͤhende Lampe gelangen, daselbst zum Gluͤhen kommen, sich entzuͤnden und dadurch die Veranlassung der Explosion werden.“ Sykes's und Conradt's Wollenspinnmaschine. Das Neue an der Wollenspinnmaschine, auf welche sich Wm. Sykes und George M. Conradt von Fredericktown, Maryland, im Jahre 1834 ein Patent ertheilen ließen, beruht auf einer eigenthuͤmlichen Methode die Faͤden auszuziehen. Das Vorgespinnst wird auf die gewoͤhnliche Weise auf eine Walze gebracht und dann an die in dem unteren Theile der Maschine befindlichen Spindeln herabgefuͤhrt. Dabei laͤuft es zwischen zwei Walzen durch, an denen die gegenuͤber liegenden Seiten so abgeplattet sind, daß beilaͤufig die Haͤlfte ihrer Beruͤhrungsflaͤche wegfaͤllt; das Vorgespinnst wird beim Herabsteigen abwechselnd zwischen den zwei cylindrischen Theilen der Walzen gefaßt. Einige Zoll unter diesem Walzenpaare ist ein anderes aͤhnliches Walzenpaar angebracht, welches die Faͤden faßt, waͤhrend sie in dem oberen Walzenpaare frei sind. Zum Spinnen von hart gedrehtem Garne werden die Walzenpaare naͤher an einander gebracht, als zum Spinnen von loker gedrehtem Garne. – Dieß ist Alles, was das Mechanics' Magazine in seiner Nr. 593 uͤber diese Maschine zu sagen fuͤr noͤthig findet. Amerikanische Maschine zum Zurichten und Reinigen der Bettfedern. Wir finden unter den neuesten amerikanischen Patenten eine Maschine, dergleichen wir noch nirgend anderswo eine erwaͤhnen hoͤrten: naͤmlich eine Vorrichtung zum Zurichten und Reinigen der Federn und namentlich der Bettfedern! Der Erfinder ist Hr. George Reynolds in Connecticut; die Vorrichtung selbst wird im Septemberhefte des Franklin Journal folgender Maßen beschrieben. „Die Maschine gleicht von Außen einem großen Cylinder, wie man ihn zum Kaffeeroͤsten hat, und besteht auch wirklich aus nichts weiter, als aus einem solchen Cylinder aus Eisenblech von 3 Fuß Laͤnge und 18 Zoll im Durchmesser. Mitten durch diesen Cylinder laͤuft eine Welle, welche sich frei in demselben umdreht, und aus der eine Anzahl von Draͤhten hervorragt, die beinahe bis an die Waͤnde des Cylinders reichen. Die Welle selbst, welche aus Holz besteht, wird mittelst einer an dem einen Ende angebrachten Kurbel umgedreht. Laͤngs der einen Seite des Cylinders laͤuft ein Thuͤrchen, bei welchem man die Federn in die Maschine und aus derselben heraus schaffen kann. Die Maschine selbst wird an ein Feuer gebracht, dessen Hize sich gehoͤrig reguliren laͤßt. Die zu behandelnden Federn werden zuerst rein gewaschen, dann halb getroknet, und hierauf in die Maschine gebracht, in der man sie unter bestaͤndigem Umdrehen so lange der Waͤrme aussezt, bis sie vollkommen troken geworden. Man erkennt dieß leicht daran, wenn kein Dampf mehr aus jenen Oeffnungen dringt, welche zu diesem Behufe in dem Scheitel des Cylinders angebracht sind. Wie zerknittert und unelastisch die Federn auch gewesen sind, so sollen sie auf diese Weise doch sehr leicht und flaumig werden; auch sollen sie allen uͤblen Geruch verlieren. Ueber die Schornsteinfegern in England findet man im Mechanics' Magazine. 578, 80, 81, 82 u. f. eine Reihe von 6 Briefen, die das Parliamentsmitglied Archibald Rosser, welches sich um die lezte Schornsteinfegerbill so verdient machte, zum Verfasser hat. Wir machen alle jene, die dieser Gegenstand interessier, auf diese Briefe aufmerksam, indem dieselben nicht nur mit sehr viel Geist geschrieben sind, sondern auch einen guten Theil der wahrhaft unglaublichen Unmenschlichkeiten aufdeken, welche die Schornsteinfegermeister in England gegen die Knaben, die sie zum Kehren verwendeten, begingen. Die neue Bill, von der wir im Polyt. Journal Bd. LIII. S. 320 Nachricht gaben, wird zwar den aͤrgsten dieser Kinderquaͤlereien abhelfen; allein ganz wird das Uebel erst durch allgemeinere Einfuͤhrung des Kehrens mittelst Maschinen gehoben werden. Hr. Rosser bemerkt in dieser Hinsicht mit Vergnuͤgen, daß bereits mehrere Schornsteinfeger Londons mit Maschinen, und namentlich mit jener Vorrichtung kehren, auf welche Joseph Glass ein Patent erhielt, und von der wir im Polyt. Journal Bd. XXXII. S. 223 und Bd. XXXIII. S. 485 Nachricht gaben. Die von der Parliamentscommission angestellten Untersuchungen zeigten, daß die Maschinen so vollkommen und noch besser kehren, als die Knaben; und daß es lezteren, in der Lage, in der sie sich in den engen englischen Schornsteinen befinden, ganz unmoͤglich sey, die Schornsteine in Hinsicht auf entstandene Spruͤnge oder andere Maͤngel zu untersuchen, obschon man diese Einwendung hauptsaͤchlich gegen die Maschinenkehrerei geltend machen wollte. Uebrigens empfahl man in England neuerdings eiserne Roͤhren oder Schlaͤuche als Schornsteine, wo dann die Reinigung noch leichter geschehen koͤnnte. Noch etwas uͤber Kyan's Methode Holz gegen den Trokenmoder zu schuͤzen. Die Kyan'sche Methode Holz und namentlich Schiffbauholz gegen den Trokenmoder zu schuͤzen, von der wir bereits im Polyt. Journale Bd. XLIX. S. 456 und Bd. L. S. 299 ausfuͤhrliche Nachricht gegeben, hat nun in den englischen Blaͤttern, und besonders im Mechanics' Magazine einen langen Streit erregt, der hauptsaͤchlich von Hrn. J. Murray mit Lebhaftigkeit gefuͤhrt wurde. Das Resultat dieses Streites ist, daß man nun auch in England gefunden hat, daß, was wir gleich anfangs bemerkten, die Anwendung des aͤzenden Queksilbersublimates als Schuzmittel fuͤr vegetabilische und thierische Stoffe etwas sehr Altes sey, und daß, was auch der beruͤhmte Faraday sagen mag, dieses Mittel nicht so ganz gleichguͤltig fuͤr die Gesundheit der Schiffsmannschaft seyn kann, als man glauben machen wollte. Nicht nur beim Verbrennen des auf diese Weise gebeizten Holzes werden sich naͤmlich hoͤchst schaͤdliche Quekfilberdaͤmpfe entwikeln, sondern ebendieß wird auch geschehen, wenn sich die Elektricitaͤt der Luft auf Schiffe entladet, wie dieß so haͤufig geschieht. – Wir benuzen uͤbrigens diese Gelegenheit, um unsere Leser darauf aufmerksam zu machen, daß ein Correspondent des Mechanics' Magazine folgende Behandlung des Holzes empfiehlt, um dasselbe gegen den Trokenmoder zu schuͤzen: „Man loͤse beilaͤufig 2 Pfund gelbes Harz in einem Gallon Terpenthingeist auf und reibe diese Aufloͤsung heiß in das zu schuͤzende und abgehobelte Holz ein.“ Langjaͤhrige Erfahrung soll dieses Verfahren vollkommen bewaͤhrt haben. – Noch muͤssen wir bemerken, daß Holz, welches im Winter gefaͤllt worden, am meisten dem Trokenmoder ausgesezt ist, indem es nur hoͤchst wenig von jenem saͤuerlichen Safte enthaͤlt, der im Fruͤhjahre in den Baͤumen aufwaͤrts und im Herbste abwaͤrts steigt. Hieraus ergibt sich denn die Regel, daß Holz, welches dauerhaft seyn soll, entweder im Fruͤhjahre oder im Herbste, am allerwenigsten aber im Winter gefaͤllt werden soll. Ein Beispiel der Anwendung des Steinmoͤrtels zur Ausbesserung von Bauten. Hr. G. L. Symes gibt im neuesten Februarhefte des Architectural Magazine folgendes Beispiel der Anwendung des Steinmoͤrtels (im Englischen Concrete genannt) an der Schiffswerfte in Chatham. Hr. Ranger (der Erfinder einer patentirten kuͤnstlichen Steinmasse, welche nur ein mit mehr Sorgfalt behandelter Steinmoͤrtel ist) wurde naͤmlich mit der Ausbesserung der Grundlagen genannter Werfte beauftragt, indem das Holzwerk, welches als solche gedient hatte, in einem hoͤchst gefaͤhrlichen und in Faͤulniß uͤbergegangenen Zustande war. Er begann seine Arbeiten mit dem Ausgraben eines Grabens, den er so tief machte, bis er auf guten festen Boden kam; nachdem dieß geschehen, brachte er den Steinmoͤrtel in einem Rahmen, womit er zusammengehalten wurde, an Ort und Stelle, und damit fuhr er so lange fort, bis zwischen dem Moͤrtel und dem Mauerwerke nur mehr ein sehr kleiner Raum blieb. Hierauf legte er eine Schichte Schieferplatten darauf, und zwischen diese und das Mauerwerk trieb er mit einer eigens hiezu verfertigten Maschine und mit Huͤlfe von 4 starken Maͤnnern noch Steinmoͤrtel ein. Das Gebaͤude, welches 500 Fuß lang ist, und dessen Grundlagen mehr dann 7 Fuß in der Breite haben, ruht nun nicht mehr aus einem der Faͤulniß ausgesezten Materiale, sondern auf einer Masse, welche mit der Zeit nur an Festigkeit gewinnt. (Mechanics' Magazine, No. 602.) Ueber die Fabrikation von Papier aus Stroh. Hr. W. Baddeley bringt bei Gelegenheit des Steigens der Preise der Lumpen in England, und da nun mehrere faserige Pflanzenstoffe zur Papierfabrikation empfohlen werden, folgendes Verfahren in Erinnerung, welches Matthias Koop im Jahre 1802 Patentiren ließ, und nach welchem dieser Mann damals aus Heu und Stroh Papier verfertigte. „Man nimmt auf jedes Pfd. Heu oder Stroh 1 bis 1 1/2 Pfd. Aezkalk, den man beilaͤufig in einem Gallon oder in 6 Quart Flußwasser anruͤhrt. Das Heu oder Stroh wird in Stuͤke von beilaͤufig 2 Zoll Laͤnge geschnitten, 3/4 Stunden lang in einer bedeutenden Quantitaͤt Wasser gekocht, und dann 5–7 Tage lang und daruͤber in der Kalkaufloͤsung macerirt, wobei man die Masse fleißig umruͤhrt und umwendet. Nach Ablauf dieser Zeit wird das Kalkwasser abgelassen, das Heu oder Stroh gut ausgewaschen, und abermals mit einer großen Menge Flußwasser gekocht. Diese lezte Operation wird noch ein Mal wiederholt, wobei man, um dem Papiere eine schoͤnere Farbe zu sichern, auf 36 Pfd. Heu oder Stroh 1 Pfd. Soda oder Potasche zusezt. Die weitere Behandlung der auf diese Weise vorbereiteten Substanzen geschieht nach dem gewoͤhnlichen Verfahren; manchmal ließ der Patenttraͤger die Materialien vorher jedoch gaͤhren, gleichwie man dieß fruͤher auch mit den Lumpen geschehen ließ. Disteln koͤnnen auf gleiche Weise behandelt werden; man muß sie aber vor dem Abbluͤhen abschneiden.“ Mehr hieruͤber kann man in T. C. Hansard's Typographia nachlesen, wo man auch angegeben findet, daß erst vor einigen Jahren in Millbark bei London eine große Fabrik errichtet wurde, in welcher Strohpapier erzeugt werden sollte; das Unternehmen mußte jedoch aufgegeben werden. (Mechanics' Magazine, No. 589.) Ueber Papiere und Zeuge aus den Fasern der Ananasblaͤtter. Hr. Mérimée trug vor der Société d'encouragement in Paris einen Bericht uͤber ein Papier und einen Zeug vor, welche aus Manilla eingesendet worden waren, und die angeblich aus den Blaͤttern der Ananaspflanze verfertigt worden seyn sollen. Er gibt in diesem Berichte zwar zu, daß man aus den Ananasblaͤttern sehr wohl Papier, Strike und Zeuge verfertigen koͤnne, wie dieß namentlich in Brasilien mit einigen der vielen dort einheimischen Bromeliaceen geschieht; allein das Papier von Manilla haͤlt er fuͤr ein Bambuspapier, indem es sowohl an Farbe, als an dem seidenartigen Aussehen dem chinesischen Papiere, in welches der Thee eingewikelt wird, vollkommen aͤhnlich und nur etwas diker als dieses ist. – Der eingesendete Zeug, der dem schoͤnsten franzoͤsischen Schleiertuche aͤhnlich und selbst noch feiner ist, scheint ihm gleichfalls durchaus nicht aus den starken Fasern der Ananasblaͤtter, sondern vielmehr aus den feinen Fasern der Abaca, oder der Musa textilis, welche in den Waͤldern der Philippinen einheimisch ist, verfertigt zu seyn. Er empfiehlt bei dieser Gelegenheit die ausgedehntere Benuzung der lezten Faserstoffes, der sich durch seine Feinheit und seine seidenartige Beschaffenheit auszeichnet. – Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß Hr. Laurence Stoddart der Gesellschaft in einer spaͤteren Sizung Papier vorlegte, welches er aus der Papyruspflanze der Alten bereitet hatte, und daß derselbe zu gleicher Zeit auch ankuͤndigte, daß es ihm gelungen sey an der Papyruspflanze einen Faserstoff zu gewinnen, der sich zur Verfertigung feiner Zeuge eigne. Ueber den Byssus der Alten und uͤber die Unterscheidung leinener Zeuge von baumwollenen. Das London and Edinburgh Philosophical Journal enthaͤlt im Novemberhefte 1834 einen eben so gelehrten, als interessanten Aufsaz des Hrn. James Thomson Esq. uͤber die Beschaffenheit des aͤgyptischen Mumienzeuges. Wir bedauern denselben wegen Mangel an Raum nicht ausfuͤhrlich mittheilen zu koͤnnen und begnuͤgen uns, indem wir die darin enthaltenen, auf einige Gewebe der Alten bezuͤglichen Bemerkungen jenen zur Nachlese empfehlen, die sich die Geschichte der Fabrikate und Erfindungen zum Studium machen, das auszuheben, was vielleicht noch mannigfachere Benuzung zulassen duͤrfte. – Die alten Aegypter wikelten, wie allgemein bekannt, die Leichname, die wir gegenwaͤrtig als Mumien kennen, einbalsamirt in Streifen eines Zeuges, der in den alten Classikern unter dem Namen Byssus vorkommt. Dieser Zeug wurde von Rouelle in den Abhandlungen der Akademie zu Paris vom Jahre 1750, von Larcher, der Herodot uͤbersezte, und von dem gelehrten Joh. Reinhold Forster, der einen Tractatus de Bysso Antiquorum schrieb, fuͤr einen Baumwollenzeug erklaͤrt, und diese Ansicht wurde auch von der ganzen gelehrten Welt getheilt. Hr. Thomson, der eine große Menge Muster solcher Zeuge zusammengebracht hatte, und der sich die Ansicht der erfahrensten Fabrikanten uͤber die Natur derselben erbat, kam jedoch selbst bei der sorgfaͤltigsten Untersuchung nicht hieruͤber in's Reine: die einen erklaͤrten den Zeug fuͤr einen Baumwollen die anderen fuͤr einen Leinenzeug und andere wollten gar beiderlei Zeuge darunter entdeken. Da bei der Kleinheit der Stuͤke, welche ihm zu Gebot standen, und wegen der haͤufigen Verunreinigung derselben mit Harzen etc., die specifische Schwere und das Gefuͤhl, wodurch man sonst die Baumwolle leicht von dem Flachse zu unterscheiden im Stande ist, keinen Ausschlag gaben, da auch der Geruch beim Verbrennen hier eben so wenig entschied, als das Reiben oder Glaͤtten der Zeuge mit einem Glase; da auch die Chemie keine Unterscheidungszeichen bot, so kam Hr. Thomson auf die Untersuchung mit dem Mikroskope. Diese unternahm auch der beruͤhmte Zeichner und Beobachter Francis Bauer zu Kew mit einem Ploͤssl'schen Instrumente. Das Resultat derselben war schlagend; denn Bauer fand, daß sich die Baumwollfasern auffallend von den Leinenfasern unterscheiden, und daß diesem Unterschiede gemaͤß, saͤmmtliche Mumienzeuge, die er unter das Mikroskop brachte, keine Baumwollzeuge, sondern wirkliche Leinenzeuge seyen. Das Unterscheidende beider Fasern beruht auf folgendem. Die Baumwollfasern sind, unter einem starken Mikroskope betrachtet, durchscheinende, glasartige, flach gedruͤkte Roͤhren, welche um ihre eigene Achse gedreht sind, und auf dem Durchschnitte einiger Maßen die Gestalt eines 8 haben. Die Roͤhren sind zwar urspruͤnglich cylindrisch; allein sie sinken spaͤter in der Mitte ein, so daß sie an beiden Seiten eine Halbroͤhre oder ein Band mit erweiterten Raͤndern bilden. Die gedrehte Form der Baumwollfasern unterscheidet dieselbe von allen uͤbrigen aͤhnlichen Pflanzenfasern; allein diese Drehung findet sich, wie Bauer fand, auch nur in der Baumwolle der reifen Samenkapseln, waͤhrend die Wolle der unreifen Kapseln nur aus einfachen, ungedrehten, cylindrischen Roͤhren besteht. Diese Drehung, welche das Spinnen so sehr erleichtert, behalten die Baumwollfasern bei allen spaͤteren Operationen, der sie unterzogen wird: beim Spinnen, Weben, Bleichen, Faͤrben, Druken, Waschen etc., und selbst wenn Baumwollumpen auf Papiermuͤhlen in Zeug verwandelt werden, versichert Hr. Bauer noch aus diesem mit Huͤlfe eines Ploͤssl'schen Instrumentes mit Sicherheit erkennen zu koͤnnen, ob Baumwollen- oder Leinenzeug zum Papierzeuge genommen worden. – Die Flachsfasern stellen unter dem Mikroskope zwar auch durchsichtige Roͤhren dar, allein diese Roͤhren sind gerade, nicht gedreht, cylindrisch, und wie ein spanisches Rohr gegliedert, so daß die Unterscheidung demnach mit einem guten Instrumente sehr leicht und sicher ist, besonders wenn man vorher die vortreffliche Zeichnung eingesehen hat, womit Hr. Bauer die Abhandlung Thomson's zierte. – Was die Feinheit dieser Mumienzeuge betrifft, so schienen die feinsten, die Hr. Thomson sah, aus einem Garne verfertigt, wovon 100 Straͤhne auf das Pfund gingen; in einem Zolle befanden sich 140 Ketten und beilaͤufig 64 Eintragfaͤden. Der feinste ostindische Mousselin, der im Museum der ostindischen Compagnie existirt, und von den Weberstuͤhlen von Dacca kam, hat in einem Zoll nur 100 Ketten und 84 Eintragfaͤden; diese Faͤden sind aber, obwohl sie mit der Hand gesponnen sind, so fein, das nicht weniger als 250 Straͤhne davon auf das Pfund gehen! – Farben fand Thomson nur zweierlei an den Mumienzeugen: naͤmlich eine blaue, vollkommen gut erhaltene, welche offenbar mit Indigo gefaͤrbt worden; und eine fahle, durch die lange Zeit unkenntlich gewordene, deren Pigment von dem Safflor entnommen gewesen zu seyn scheint. Abermal eine Methode schnell zu gerben. Obwohl man taͤglich mehr zu erkennen scheint, daß alle die Schnellgerbungsprocesse bisher noch zu keinem gewuͤnschten Resultate fuͤhrten, und daß der langsame alte Gerbeproceß immer noch die besten und dauerhaftesten garen Haͤute liefert, so vergeht doch kein Jahr, in welchem England und die Vereinigten Staaten von Nordamerika nicht mehrere neue Patentgerbemethoden zu Tage braͤchten. Eines der neuesten Patente dieser Art wurde im Laufe des lezten Herbstes Hrn. George Burr in New-York ertheilt. Seine Methode besteht, wie das Mechanics' Magazine in Nr. 586 aus dem Franklin Journal entlehnt, lediglich darin, daß er die Haͤute in einer gewoͤhnlichen Walkmuͤhle wie Wollenzeuge behandelt, wobei er die Gerbefluͤssigkeit in dem Maße erneuert, in welchem sie erschoͤpft wird, und wobei die Haͤute in wenigen Stunden vollkommen gegerbt seyn sollen. – Gleich im naͤchsten Blatte des Mechanics' Magazine warnt aber ein Correspondent gegen diese, so wie gegen alle aͤhnlichen Methoden, indem sich der alte Gerbeproceß nach seiner Meinung nur dadurch ohne Nachtheil etwas beschleunigen laͤßt, daß man eine gelinde Waͤrme einwirken laͤßt. Er bemerkt, daß nun gluͤklicher Weise in England auch jenes Verfahren, welches waͤhrend der Kriegsjahre unter dem Einflusse der Armeelieferanten in Schwang kam, und wonach man die Haͤute mit heißer Gerbefluͤssigkeit und Vitriol behandelte, immer mehr in Verfall geraͤth. Ueber die Vereinigung oder Cementation von Horn-, Schildpatt- und anderen derlei Spaͤnen. Das Mechanics' Magazine gibt in seiner Nr. 593 einen Auszug aus einem Patente, welches sich ein Arad B. Newton in Baltimore im Jahre 1834 auf die Vereinigung von Horn-, Huf-, Schildpatt- und anderen derlei Spaͤnen und Abfaͤllen in eine Masse geben ließ. Das Patent enthaͤlt im Wesentlichen nichts Neues, indem der Patenttraͤger Hornstuͤke, welche mit einander vereinigt werden sollen, nachdem sie vollkommen gereinigt worden, in einer in heißem Wasser erwaͤrmten Presse zusammenpreßt, und in diesem Zustande 15 bis 30 Minuten lang sieden laͤßt. Auf gleiche Weise behandelt er auch die Hornspaͤne, welche jedoch in Model von der Gestalt, die die Gegenstaͤnde bekommen sollen, gepreßt werden muͤssen. Das Mechanics' Magazine findet hienach in der ganzen Patenterklaͤrung nur das neu, daß der Patenttraͤger erklaͤrt, daß sich zur Vereinigung von Horn- oder Hufstuͤken Regenwasser und anderes weiches Wasser sehr gut eignet; waͤhrend zur Vereinigung von Fischbein- und Schildpattspaͤnen Salzwasser am besten ist. Der Grund hievon duͤrfte wohl nur darin zu suchen seyn, daß leztere eine hoͤhere Temperatur zur Vereinigung fordern, als erstere; und daß das Salzwasser bei einer hoͤheren Temperatur siedet, als das Regenwasser. Ueber die Uebertragung von Kupferstichen auf Fayence. Das Journal des connaissances usuelles gibt in dieser Hinsicht in seinem neuesten Januarhefte Seite 42 folgende, etwas mangelhafte Vorschrift. „Man traͤgt auf die Glasur des Fayence oder auf dem sonstigen Gegenstand, auf den der Abdruk angebracht werden soll, eine Mischung auf, die man sich bereitet, indem man einen Theil arabischen Gummi, Firniß und Terpenthin mit einander siedet. Man reibt diese Mischung mit einem Lumpen auf das Fayence, und laͤßt dieses hierauf am Feuer oder an der Luft troknen. Die Kupferplatte wird auf Josephspapier abgedrukt, welches man vorher auf solche Weise, daß es den gehoͤrigen Grad von Feuchtigkeit bekommt, in einer Fluͤssigkeit traͤnkt, die man sich bereitet, indem man Karpfengalle und Potasche mit so viel Wasser vermengt, daß dieses wie ein Seifenbad wird. Zur Schwaͤrze fuͤr die Platte nimmt man, wenn man einen schwarzen Abdruk erhalten will, schwefelsaures Mangan, welches in kohlensaures verwandelt worden, schwefelsaures Kupfer, welches in kohlensaures verwandelt worden und schwedischen Kobalt. Den Abdruk laͤßt man 1/4 Stunde lang auf dem oben erwaͤhnten seifenartigen Bade schwimmen, worauf man ihn auf ungeleimtem Papiere ablaufen laͤßt. In diesem Zustande traͤgt man ihn auf das dazu vorbereitete Fayence auf, und druͤkt ihn mit einem Tampon aus Josephspapier, der gleichfalls mit dem angegebenen Wasser befeuchtet worden, so lange an, bis der Abdruk vollkommen geschehen ist. Man hat dann nichts weiter mehr zu thun, als den Abdruk einzubrennen, was in Muffeln geschieht.“ Revere's Methode Eisen gegen die Oxydation im Wasser zu schuͤzen ist etwas Altes. Seit der selige Humphrey Davy der Welt zeigte, daß man den Kupfer, beschlag der Schiffe dadurch, daß man ihn in gewissen Verhaͤltnissen mit Zink in Beruͤhrung bringt, gegen die schaͤdliche Einwirkung des Salzwassers schuͤzen koͤnne, wurden bereits mannigfache Versuche angestellt, um der Oxydation des Eisens in der Feuchtigkeit durch aͤhnliche Mittel vorzubeugen Hr. G. S. Paterson schlug vor, an dem eisernen Beschlage der Schiffe Zinkplatten von bestimmten Dimensionen anzubringen, und nicht nur unter die Koͤpfe der Naͤgel und Bolzen Halsringe aus Zink zu legen, sondern auch an den Gefuͤgen oder Angeln, in denen die Steuerruder aufgehaͤngt sind, dergleichen Waͤscher zu befestigen. Dr. Bompas empfahl zur Verhuͤtung der Oxydation der Metalle im Allgemeinen Stuͤke einer Metalllegirung anzuwenden; Dr. Revere schlug zum Beschlagen der Schiffe und zu verschiedenen anderen Zweken eine Legirung aus Kupfer und Zinn vor; Hr. Uzielli endlich will zum Beschlagen der Schiffe Platten einer Legirung aus Kupfer und Zinn anwenden. Nach allen diesen Vorgaͤngen ist es wahrhaftig sonderbar, wie Hr. Dr. Revere, ehemals in New-York, jezt in Weybridge, in der Grafschaft Surrey, am 27. November 1830 lediglich darauf ein Patent erhalten konnte, daß er an den eisernen Tauen, Kesseln und Bottichen Stuͤke Zink anbrachte, um sie gegen Corrosion oder Rosten zu schuͤzen. Er will naͤmlich, daß man an allen diesen Gegenstaͤnden mittelst kleiner Stifte, Schrauben oder anderer Vorrichtungen Zinkplatten befestigen soll, deren Flaͤchenraum sich zu dem Flaͤchenraume der zu schuͤzenden Gegenstaͤnde wie 1 zu 5 verhaͤlt. (Aus dem London Journal of Arts. Februar 1835, S. 320.) Notiz fuͤr Eisengießer. Hr. Avery, der Eigenthuͤmer der großen Eisengießerei in Syrakus im Staate New-York, gibt an, daß er durch eine Reihe von Versuchen gefunden habe, daß, wenn man 9/10 gewoͤhnlichen feinen Sand mit 1/10 gewoͤhnlichen blauen Thon mengt, man eine ganz vortreffliche Formmasse erhaͤlt. Selbst die zartesten Gegenstaͤnde sollen so rein aus derselben kommen, daß sie nicht weiter mehr mir Vitriol gereinigt zu werden brauchen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 597.) Ueber die Wirkung des Meerwassers auf das Stuͤkmetall oder Kanonengut. Hrn. Dean ist es nach großen Anstrengungen gelungen, aus dem vor mehr dann 50 Jahren versunkenen Kriegsschiffe Royal George drei Vierundzwanzigpfuͤnder emporzuschaffen, auf denen die Jahrzahlen 1742, 1748 und 1759 zu lesen sind, und von denen ein jeder im Durchschnitte 51 Cntr. wiegt. Die Kanonen kamen geladen zu Tage; die ausgezogenen Kugeln waren so gut erhalten, als kaͤmen sie erst aus der Gießerei, und das Werk, welches die Fuͤtterung bildete, war gleichfalls ganz unveraͤndert. Auf den Laͤufen selbst hatte sich eine beilaͤufig 1/20 soll dike Schichte Kalk angesezt, auf der einige Austern saßen; sowohl diese Schichte, als die Austern, waren aber leicht zu entfernen, und nach deren Beseitigung erschien das Metall vollkommen blank. Kurz die Kanonen waren so gut erhalten, daß man mehrere Probeschuͤsse aus denselben abfeuerte, und die gußeisernen Kugeln hatten gleichfalls keine Veraͤnderung erlitten, waͤhrend einige schmiedeiserne Staͤbe, die sich an den Lafetten befanden, beinahe vollkommen aufgeloͤst waren. Capitaͤn Bagnold glaubt hienach, daß das Stuͤkmetall den besten Beschlag fuͤr Schiffe geben muͤsse. (Mechanics' Magazine, No. 591.) Brillen aus Draht. Hr. Curtis, der bekannte englische Augen- und Ohrenarzt, legte der Royal Society in London kuͤrzlich ein Paar convexe Brillen aus einem feinen Drahtgewebe vor, die er erfunden hatte, um die Augen gegen Wind, Staub, Sonne etc. zu schuͤzen. Diese Brillen sind gleich den Wollaston'schen periskopisch, wohlfeil, und als Schuzmittel fuͤr die Augen nach Curtis's Versicherungen besser als die glaͤsernen, die selbst dann, wann sie aus reinem Fensterglase bestehen, doch oft Kopfweh verursachen. (Mechanics' Magazine, No. 604.) Ueber Rogers und Fellows Schlittschuhe. Die Verbesserungen an den Schlittschuhen, worauf sich John und George Rogers von Scheffield und Thomas Fellows jun. von Deptford am 18. Januar 1831 ein Patent ertheilen ließen, bestehen darin, daß sie statt der hoͤlzernen Sohlen, an denen das Schleifeisen gewoͤhnlich befestigt wird, eine elastische Stahlplatte als Sohle anwenden. An dieser Sohle wird das Schleifeisen, welches irgend eine der gewoͤhnlichen Formen haben kann, mittelst Nieten befestigt, welche durch Oehren gehen, die zu diesem Behufe an beiden Seiten des Schleifeisens angebracht sind. Die Befestigung braucht bloß in der Nahe der Mitte des Vordertheiles der Sohle zu geschehen: d.h. da, wo beim Vorwaͤrtsspringen das Gewicht des Schlittschuhfahrens hauptsaͤchlich ruht. Der hintere Theil des Schleifeisens ist nicht an der elastischen Sohle befestigt, sondern steht frei, so daß sich die an den Fuß geriemte elastische Platte beim Biegen des Fußes davon wegbewegen kann. Die tragenden Theile des Schleifeisens sind etwas breiter gemacht, um demselben mehr Festigkeit zu geben. Die Patenttraͤger glauben, daß diese elastischen Sohlen dem Fuße der Schlittschuhlaͤufer eine freiere Bewegung gestatten, und daß das Schlittschuhlaufen hiedurch viel angenehmer werden duͤrfte. Wir wundern uns nur, daß das London Journal, welches in seinem neuesten Februarhefte dieses Patent mittheilt, nicht darauf aufmerksam machte, daß die staͤhlerne Sohlenplatte mit Filz oder etwas dergleichen gefuͤttert werden muͤsse, wenn nicht noch mehr Fuͤße erfroren werden sollen, als ohnedieß jaͤhrlich beim Eisfahren erfroren werden. Parce's Methode Potasche zu gewinnen. Das Mechanics' Magazine theilt in seiner Nr. 582 das Patent mit, welches sich ein Hr. Ephraim Parce aus der Grafschaft Chenango im Staate New-York im vergangenen Jahre auf eine angeblich verbesserte Methode Potasche zu gewinnen, geben ließ, und welches im Wesentlichen in Folgendem besteht. Man nimmt auf 20 Bushels gewoͤhnliche Hausasche 15 Pfd. Salz, welche man in 80 Gallons Wasser aufloͤst und beinahe bis zum Sieden erhizt. Dann traͤgt man einen Bushel ungeloͤschten Kalk ein, wodurch die Fluͤssigkeit sogleich zum Sieden kommt. Hierauf gießt man auf die erste Schichte Asche, welche 4 Zoll tief seyn soll, so viel von der heißen Fluͤssigkeit, daß die ganze Masse durch und durch erhizt wird; auf dieselbe Weise traͤgt man dann auch die uͤbrigen Schichten ein, bis man die Asche zulezt dermaßen mit kaltem Wasser uͤbergießt, daß dasselbe 2 Zoll hoch daruͤber steht. In diesem Zustande erhaͤlt man die Masse, bis sie vollkommen ausgelaugt ist, wozu 8 bis 10 Stunden erforderlich sind. Arbeitet man mit Feldasche, so soll das Salz um die Haͤlfte vermindert, der Kalk hingegen um 1/4 vermehrt werden. Das Versieden der gewonnenen Lauge leitet der Patenttraͤger nach der gewoͤhnlichen Methode. Eine Tinte aus Steinkohle. Ein Correspondent des Mechanics' Magazine macht in Nr. 592 dieses Blattes darauf aufmerksam, daß Hr. Galt, der als Novellenschreiber und Poet ruͤhmlich bekannt ist, vor einiger Zeit eine unausloͤschliche und immer schwarz bleibende Tinte erfunden haben will, die er aus Pechkohle bereitet. Der Erfinder wurde durch lange Krankheit gehindert, feiner Erfindung Folge zu geben, soll aber nun demnaͤchst oͤffentlich damit auftreten. Noch eine Methode Weinfaͤssern den Schimmelgeruch zu nehmen. Ein Weinbergbesizer aus der Gegend von Tours zeigte dem Journal des connaissances usuelles an, daß er zum Aufbewahren seiner Weine vorzugsweise solche Faͤsser nehme, in denen Olivenoͤhl enthalten gewesen war. Der Wein soll sich in diesen nicht nur sehr gut halten, sondern selbst noch besser werden. Olivenoͤhl ist nach seiner Erfahrung auch das beste Mittel, um alten Weinfaͤssern den Schimmelgeruch, den sie bekamen, zu nehmen; man braucht die Faͤsser zu diesem Behufe nur sorgfaͤltig auszuwaschen, und dann, nachdem sie troken geworden, 4 bis 5 Unzen Olivenoͤhl hineinzugießen. Selbst Wein, der einen uͤblen Geschmak annahm, kann durch Zusaz von einigen Unzen reinem Olivenoͤhle wieder vollkommen hergestellt werden; so wird wenigstens am angefuͤhrten Orte versichert. (Vergleiche auch Polytechn. Journal Bd. XLII. S. 74.) Vergleichende Uebersicht der Buͤcherausfuhr zwischen England und Frankreich. Die Annales de Statistiques geben in ihrer zwoͤlften Nummer des Jahres 1834 folgende Zusammenstellung der Buͤcherausfuhr, welche vom Jahr 1821 bis zum Jahr 1832 zwischen England und Frankreich Statt fand. Ausfuhr von Frankreich nach England. Ausfuhr von England nach Frankreich. Buͤcherwerth. Buͤcherwerth. 1821   81,127 Fr. 407,534 Fr. 19,085 Fr. 110,375 Fr. 1822   84,649 – 425, 432 – 20, 708 – 122,352 – 1823   99,181 – 497,333 – 16,784 –   99,229 – 1824 111,221 – 561,072 – 16,408 –   96,412 – 1825 178,366 – 914, 528 – 17,632 – 122,453 – 1826   94,479 – 661, 353 – 19,306 – 132,144 – 1827   91,949 – 480,541 – 17,641 – 120,492 – 1828 116,429 – 623,491 – 18,306 – 124,984 – 1829 103,282 – 554,770 – 21,987 – 147,276 – 1830 108,397 – 554,545 – 12,714 – 154,276 – 1831   81,598 – 418,958 – 15,962 – 109,856 – 1832   84,954 – 435,328 – 29,582 – 131,318 – Aus dieser Tabelle ergibt sich, daß aus Frankreich, jaͤhrlich 400,000 Baͤnde nach England ausgefuͤhrt werden, waͤhrend aus England im Durchschnitte nur 80,000 Baͤnde nach Frankreich gehen. Wenn England eine um so viel groͤßere Menge von Buͤchern aus Frankreich bezieht, so ruͤhrt dieß hauptsaͤchlich davon her, daß Frankreich als Vermittler zwischen England, Deutschland und Italien auftritt, und daß die uͤber Frankreich gehenden italienischen und deutschen Buͤcher unter obiger Anzahl begriffen sind. Andererseits werden viele englische Werke in Frankreich neu aufgelegt, und dann auf dem Continente wohlfeiler verkauft, als die Herausgeber in England dieselben geben koͤnnen. Die englischen Buchhaͤndler koͤnnen wegen Mangel an Absaz nicht gleiche Speculationen mit franzoͤsischen Werken machen. Bringt man endlich auch noch in Anschlag, daß weit mehr englische Werke in's Franzoͤsische uͤbersezt werden, als umgekehrt, so wird man sich den oben bemerkten Unterschied in der Buͤcherausfuhr beider Laͤnder wohl erklaͤren koͤnnen. Ausfuhr von Eis nach Ostindien. Der Gouverneur von Ostindien, Lord William Bentinck, uͤberreichte Hrn. Rogers, dem Supercargo des nordamerikanischen Schiffes Tuscany, eine schoͤne silberne Vase fuͤr den gluͤklichen Erfolg, mit welchem er Eis aus Nordamerika nach Ostindien einfuͤhrte. Die Tuscany landete naͤmlich zu Calcutta gegen 100 Tonnen Eis, und verkaufte dieselben sehr schnell zu 6 1/4 Cents per Pfund. Die Schiffseigenthuͤmer nahmen hiebei 12,500 Dollars fuͤr einen Gegenstand ein, der ihnen mit Einschluß aller zu dessen Aufbewahrung getroffenen außerordentlichen Maßregeln nicht hoͤher als auf 500 Dollars zu stehen gekommen war. (Mechanics' Magazine, No. 596.) Ueber den Raum, den die menschliche Bevoͤlkerung auf unserer Erde einnimmt, ist im Mechanics' Magazine No. 582 eine Berechnung enthalten, an deren Schluß der Verfasser zu folgendem Resultate gelangte. Die Dauer der Welt nach dem hebraͤischen Texte angenommen, und von den gewoͤhnlichen Geburts- und Mortalitaͤtsverhaͤltnissen ausgegangen, haben die ganze Zeit her bis zum J. 1834 4 1/4 Tausend Millionen Menschen gelebt. Rechnet man auf jeden Menschen einen Quadratfuß, so wuͤrde, wenn im Jahre 1834 die Auferstehung erfolgt waͤre, ein mit einem Radius von 7 engl. Meilen beschriebener Kreis erforderlich gewesen seyn, um alle die Menschen zu fassen, welche seit Erschaffung der Welt lebten. Erweiterung der Fußwege an Bruͤken und Straßen. Das Mechanics' Magazine enthielt in juͤngster Zeit mehrere Klagen uͤber das große Gedraͤnge auf den Fußwegen oder Trottoirs der Bruͤken und Straßen in London. Zur Abhuͤlfe dieser Klagen wurden nun folgende zwei Vorschlaͤge gemacht. – 1) Die Fußwege der Bruͤken sollen erweitert werden, indem man außer den Brustwehren zu jeder Seite auch noch einen zierlichen, aus Schmiedeisen gearbeiteten Fußweg laufen ließe, der, wie man behauptet, der Festigkeit der Bruͤke gar keinen Eintrag thun koͤnnte. – 2) Um in den am meisten befahrenen Straßen Londons, wo man oft lange Zeit warten muß, um von einer Seite der Straße auf die andere hinuͤber zu gelangen, diesem Uebelstande abzuhelfen, wird vorgeschlagen, namentlich da, wo sich Straßen kreuzen, unter diesen Straßen kleine Tunnels durchzufuͤhren, in denen man zu jeder Zeit und ohne Gefahr zu laufen, zwischen den Wagen zerquetscht zu werden, hinuͤber und heruͤber gelangen koͤnnte! – Ersterer Vorschlag scheint wirklich ernstlich in Erwaͤgung gezogen zu werden. Ueber die Anwendung der d'Arcet'schen Gallertsuppe im Hospital Saint-Louis in Paris. Der Recueil industriel theilt in seinem Oktoberhefte vorigen Jahres einen Brief des Hrn. de Blainville, Oekonomen des Hospitals Saint-Louis in Paris, mit, aus welchem wir in Beziehung auf den daselbst eingefuͤhrten Verbrauch von Knochengallerte Folgendes ausheben. Das Spital, welches sich im Jahre 1829 den von Hrn. d'Arcet erfundenen Apparat anschaffte, hat vom 9. Oktober 1829 bis zum 9. Oktober 1834 folgende Quantitaͤt Gallertsuppe verbraucht. 1) 32,897 Kranke verbrauchten innerhalb 5 Jahren 1,226,810 Portionen. 2) 393 Krankenwaͤrter verzehrten    292,210     – 3) 12,800 Arme, vom Wohlthaͤtigkeits-Bureau gesandt, erhielten      12,800     – ––––––––––––––––– Summa 1,531,820 Portionen, die Portion zu 1/2 Liter. Der Liter Gallertsuppe kam im Ganzen auf 183 Milliemen oder 18 C. 3 Milliem. zu stehen; also um die Haͤlfte wohlfeiler, als die hollaͤndische Compagnie ihren Abonnenten den Liter Suppe liefert. Waͤhrend der ganzen 5 Jahre hat auch nicht ein Arzt des Spitales uͤber die Gallertsuppe Klagen erhoben, und eben so wenig hatten die im Spitale behandelten Kranken je ein Mal geklagt. – Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß Hr. Gannal eine Broschuͤre uͤber Géline, Gélée und Gelatine bekannt machte, in der er der Gallertsuppe des Hrn. d' Arcet ihre Ernaͤhrungskraft abzusprechen, und seine Behauptung durch Versuche zu widerlegen sucht. Wir werden hierauf zuruͤkkommen, wenn Hr d' Arcet geantwortet und die Akademie in Paris den Bericht erstattet haben wird, womit sie beauftragt ist. Ueber den Einfluß der hohen und niederen Getreidepreise auf das Mortalitaͤtsverhaͤltniß der Menschen. Hr. John Barton Esq., der Verfasser der Schrift: An Inquiry into the Expediency of Existing Restrictions on the Importation of Foreign Corn gibt sowohl in diesem Werkchen, als in dem London and Edinburgh Philosophical Magazine and Journal of Science eine Abhandlung uͤber den Einfluß der Preise der Nahrungsmittel auf das Verhaͤltniß der Sterblichkeit unter den Menschen, die fuͤr Statistiker und Staatsoͤkonomen von Wichtigkeit seyn duͤrfte. Er kam nach den vielen numerischen Daten, die er in dieser Hinsicht sammelte, zu den Schluͤssen: daß die hoͤchsten und niedrigsten Getreidepreise dem allgemeinen Wohle der arbeitenden Classen nicht zutraͤglich sind, und daß von den Mittelpreisen jene die guͤnstigsten sind, die sich bereits mehr den hohen Preisen annaͤhern. Wir heben von den mannigfaltigen Tabellen, welche Hr. Barton zur Unterstuͤzung seiner Behauptung anfertigte, nur die beiden folgenden aus. Textabbildung Bd. 56, S. 160 Zeitraum; 1780-1789; 1790-1799; 1800-1809; 1810-1819; 1820-1830; Mortalitaͤtsverhaͤltniß; Bei niedrigem Getreidepreise; Bei mittlerem Getreidepreise; Unterschied zu Gunsten des Mittelpreises  Preis des Weizens per WinchesterQuarter auf den Goldwerth reducirt. Jaͤhrliche Sterbfaͤlle per       Million Menschen. Unter   50 Schill          22,455 50 bis   60 –          20,175 60 –   70 –          19,778 70 –   80 –          19,291 80 –   90 –          18,257 90 – 100 –          18,117 uͤber 100 –          22,350 Daß bei Berechnungen dieser Art uͤbrigens auch noch andere Umstaͤnde, wie z.B. die Fortschritte der Civilisation, die Fortschritte der Heilkunde, die Zeitereignisse etc. in Anschlag zu bringen sind, versteht sich von selbst. Die Gruͤnde, warum große Wohlfeilheit der Lebensmittel eine groͤßere Mortalitaͤt mit sich bringt, duͤrften darin zu suchen seyn: daß in wohlfeilen Jahren mehr gegessen und getrunken, folglich eine der ergiebigsten Quellen der Krankheiten, Ueberfuͤllung, vermehrt wird; und daß wohlfeile Jahre eine der Vegetation sehr guͤnstige Witterung voraussezen: eine Witterung, welche dem thierischen Leben bei weitem weniger guͤnstig ist, als dem vegetabilischen. Die englischen Tory's scheinen uns daher sehr unrecht zu haben, wenn sie auf Hrn. Barton's Berechnungen gestuͤzt behaupten, es sey von ihrer Seite nur Wohlwollen und Sorgfalt fuͤr das Wohl der Bevoͤlkerung Englands, die sie zur Aufrechthaltung der Korngeseze antreiben.