| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. XXVII., S. 145 | 
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                        XXVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichnis der vom 24. Februar bis 25. Maͤrz 1835 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Kay,
                                 Flachsspinner in Pendleton, in der Grafschaft Lancaster: auf eine Hechelmaschine
                                 von neuer Einrichtung. Dd. 24. Febr. 1835.
                              
                           
                              Dem John Hothersall
                                    Hallett Esq., am Haven Cliff, Pfarrei Axmouth. Grafschaft Devon:
                                 auf eine Verbesserung in der Einrichtung oder Verfertigung von Haͤhnen
                                 oder Zapfen zum Abziehen von Fluͤssigkeiten. Dd. 25. Febr. 1835.
                              
                           
                              Dem William Aitken
                                 Esq., in Aberdeen, in der Grafschaft Aberdeen: auf gewisse Verbesserungen in der
                                 Einrichtung von Wagen, die durch thierische oder andere Kraͤfte bewegt
                                 werden. Dd. 25.
                                    Febr. 1835.
                              
                           
                              Dem Patrick Seyton
                                    Hynes, Gentleman in Paddington, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Raͤdern, Achsen und Buͤchsen und an den
                                 Apparaten zum Sperren der Wagenraͤder. Dd.
                                 25. Febr. 1835.
                              
                           
                              Dem James Aldous,
                                 Schmied in Clapton, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen. Dd. 25. Febr. 1835.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Vorbereiten der in- oder auslaͤndischen
                                 Faserstoffe, welche an Statt Flachs oder Hanf gebraucht werden koͤnnen.
                                 Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 25. Febr. 1835.
                              
                           
                              Dem Richard Prosser,
                                 Civilingenieur in der Pfarrei Aston, bei Birmingham, in
                                 der Grafschaft Warwick: auf Verbesserungen in der Naͤgelfabrikation. Dd. 25. Febr.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem William Davis, in
                                 Leeds, in der Grafschaft York: auf eine Verbesserung
                                 an den Maschinen zum Appreciren wollener oder anderer Tuͤcher. Dd. 25. Febr.
                                    1835.
                              
                           
                           
                              Dem Joshua Taylor
                                    Beale, Mechaniker im Church Lane,
                                 Whitechapel, in der Grafschaft Middlesex: auf eine
                                 vereinfachte und oͤkonomische Dampfmaschine, welche fuͤr andere
                                 Zweke gebraucht werden kann. Dd. 27. Febr. 1835.
                              
                           
                              Dem John Levers,
                                 Maschinenmacher in New-Radford, Grafschaft
                                 Nottingham, und James Pedder, Lakfabrikant, ebendaselbst:
                                 auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrikation von Bobbinnetspizen.
                                 Dd. 27.
                                    Februar 1835.
                              
                           
                              Dem Frederick Ludwig Hahn
                                    Danchell, Verfertiger musikalischer Instrumente, in
                                 Great-Malborough-Street, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Pianofortes. Sie wurden ihm zum Theil von seinem
                                 Associé Friedlich Georg Greiner, einem
                                 Auslaͤnder, mitgetheilt. Dd. 27. Febr. 1835.
                              
                           
                              Dem Robert Wolf,
                                 Verfertiger musikalischer Instrumente, am Cornhill, in der City von London: auf eine Verbesserung an
                                 Pianofortes, welche sich bei allen Arten von Clavieren anwenden laͤßt.
                                 Dd. 2.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Thomas Fleming
                                    Bergin, Gentleman am Fair View Avenue, in der Grafschaft
                                 Dublin: auf Verbesserungen an Eisenbahnenwagen,
                                 welche Verbesserungen auch noch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 4.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem John Prince,
                                 Agent in Bread-Street, Cheapside, City von London: auf eine verbesserte Form und
                                 Apparate fuͤr die Papierfabrikation. Dd.
                                 4. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem John Joseph Charles
                                    Sheridan, Chemiker in Walworth, in der Grafschaft Surrey: auf
                                 gewisse Verbesserungen in den verschiedenen Processen der zukerigen, weinigen
                                 und sauren Gaͤhrung. Dd. 9. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Herman Hendricks
                                 Esq., im Grove-House, Blackheath: auf Verbesserungen im Faͤrben.
                                 Dd. 11.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Joshua Butters
                                    Bacon, Gentleman in Sidmouth-Street, Regent's Square,
                                 Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfwagen fuͤr Eisenbahnen
                                 und gewoͤhnliche Landstraßen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 11.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem William Hale,
                                 Civilingenieur in Colchester, Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 den Kesseln zur Dampferzeugung. Dd. 11. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-Lane, Grafschaft Middlesex: auf ein Verfahren,
                                 die Milch in einen solchen Zustand zu versezen, daß sie mit ihren
                                 naͤhrenden Eigenschaften beliebig lange aufbewahrt werden kann, und sich
                                 in jedes Klima zum haͤuslichen und medicinischen Gebrauche
                                 ausfuͤhren laͤßt. Dd. 11. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Robert Jupe,
                                 Mobilienverfertiger in New-Bond-Street, Pfarrei St. George, im
                                 Hanover Square, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Tisch zum
                                 Ausziehen. Dd. 11.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem John Sylvester,
                                 Civilingenieur in Great-Russell-Street, in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an den Apparaten, wodurch luftfoͤrmigen
                                 Fluͤssigkeiten und festen Koͤrpern Waͤrme mitgetheilt
                                 werden kann. Dd. 11. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem William Bridges
                                    Adams, Kutschenfabrikant im Long Acre, Pfarrei St. Martin's in the Fields, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung der
                                 Raͤder fuͤr alle Arten von Wagen, die gewoͤhnlich mit
                                 Federn versehen werden. Dd. 13. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem William Church,
                                 Gentleman im Heywood House, in Bordesley Green, bei
                                 Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Apparaten zur Befoͤrderung von Guͤtern und
                                 Reisenden zu Land und zu Wasser; zum Theil sind diese Verbesserungen auch an den
                                 gewoͤhnlichen Dampfmaschinen und Dampfapparaten anwendbar. Dd. 16.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Richard Hill,
                                 Kaufmann in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf
                                 eine Verbesserung an Thuͤrschloͤssern und anderen
                                 Schloͤssern, so wie an den dabei gebraͤuchlichen Krampen. Dd. 18.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Andrew Smith,
                                 Muͤhlenzimmermann und Mechaniker in Belpor, in der Grafschaft Derby: auf
                                 Verbesserungen an Drukerpressen. Dd. 18. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Henry Walker
                                    Wood, Kaufmann in Austin Friars, in der City von London: auf eine Verbesserung in der
                                 Bereitung gewisser Oehle. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 18.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem James Hunter,
                                 Handarbeiter in Ley's Mill, Arbroath, in der Grafschaft Forfar: auf Verbesserungen
                                 im Schneiden gewisser Steine. Dd. 18. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem William Weekes,
                                 Tuchmacher in Kingstanley, Grafschaft Gloucester: auf verbesserte Maschinen zum
                                 Reinigen, Rollen und Appretiren wollener und anderer Tuͤcher. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Joseph Barker,
                                 Gentleman in Southampton-Street, Camberwell, in der Grafschaft Surrey:
                                 auf eine verbesserte Einrichtung der Sonnen- und Regenschirme. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem James Berrie und
                                 David Anderson,
                                 beide Fabrikanten in Glasgow: auf gewisse Maschinen zur
                                 Verfertigung einer neuen oder verbesserten Art von Rietblaͤttern. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem John Brunton,
                                 Mechaniker in West-Bromwich, in der Grafschaft Stafford: auf eine
                                 verbesserte Einrichtung der Retorten zur Erzeugung von Leuchtgas. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem William Houstoun,
                                 Druker in Fleet-Street, in der City von London: auf Verbesserungen und
                                 Zusaͤze zu den Werkzeugen und Apparaten, welche bei den Buchdrukerpressen
                                 angewandt werden. Dd. 25. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April
                                 1835, S. 272.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der in England vom 22. December 1820 bis 3.
                              Februar 1821 ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Marc Isambard
                                    Brunel, Civilingenieurs in Chelsea,
                                 Middlesex: auf eine Taschen-Copierpresse und auch auf gewisse
                                 Verbesserungen an Copierpressen. Dd. 22. Decbr. 1820.
                              
                           
                              Des John Sadler,
                                 Gentleman am Penlington Place, Lambeth, Surrey: auf ein
                                 verbessertes Verfahren kohlensaures Blei oder Bleiweiß zu fabriciren. Dd. 5. Januar
                                    1821.
                              
                           
                              Des John Leigh
                                    Bradbury, Gentleman in Manchester,
                                 Lancashire: auf eine neue Methode metallene Walzen zum Druken von wollenen,
                                 baumwollenen und seidenen Zeugen, so wie von Papieren, zu graviren. Dd. 9. Jan.
                                    1821.
                              
                           
                              Des Robert Salmon
                                 Esq., in Woburn, Bedfordshire: auf verbesserte Bruchbaͤnder. Dd. 15. Jan.
                                    1821.
                              
                           
                              Des John Frederick
                                    Daniell Esq., in Gower-Street, Bedford Square, Middlesex:
                                 auf gewisse Verbesserungen im Klaͤren und Raffiniren von Zuker. Dd. 15. Jan.
                                    1821.
                              
                           
                              Des Abraham Henry
                                    Chambers Esq., in Bond-Street, Middlesex: auf eine
                                 Verbesserung in der Fabrikation von Baucement oder Stucco durch Verbindung
                                 gewisser Substanzen, die bisher nicht zu diesem Zwek gebraucht wurden. Dd. 15. Jan.
                                    1821.
                              
                           
                              Des Charles Phillips,
                                 Commandant bei der koͤnigl. Marine, wohnhaft in Albemarle-Street,
                                 Piccadilly, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 den Apparaten zum Forttreiben der Boote und in der Einrichtung der Boote selbst.
                                 Dd. 19. Jan.
                                    1821.
                              
                           
                              Des James Ferguson
                                    Cole, Uhr- und Chronometermachers am Hans-Place,
                                 St. Lucke, Chelsea, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen
                                 an Chronometern. Dd. 27. Jan. 1821.
                              
                           
                              Des John Roger
                                    Arnold, Uhr- und Chronometermachers in Chigwell, Essex: auf
                                 eine verbesserte Unruhe fuͤr Chronometer. Dd.
                                 27. Jan. 1821.
                              
                           
                              Des Alphonso Doxat
                                 Esq., in Bishopsgate-Street: auf eine neue Verbindung von mechanischen
                                 Kraͤften, wodurch sich die Kraft der Menschen vortheilhafter als es
                                 bisher geschah, zum Treiben von Pumpen benuzen laͤßt. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. Januar 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII. S. 9.)
                              
                           
                              Des Phillips London
                                 jun., praktischen Chemikers in Cannon-Street,
                                 London: auf eine gewisse
                                 Verbesserung im Heizen großer Kessel. Dd. 3. Febr. 1821.
                              
                           
                              Des William Aldersey,
                                 Gentleman in Homerton, Middlesex: auf eine Verbesserung an Dampf- und
                                 anderen Maschinen, wobei die Kurbel gebraucht wird. Dd. 3. Februar 1821.
                                 (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX.
                                 S. 193.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April
                                 1835, S. 271.)
                              
                           
                        
                           
                           W.
                                 Aldersey's Umschließung der Ruderraͤder der Dampfboote.
                           Die Ruderraͤder der groͤßeren Dampfboote erzeugen bekanntlich eine so
                              heftige Bewegung des zunaͤchst mit ihnen in Beruͤhrung kommenden
                              Wassers, daß kleinere Schiffe, die ihnen zu nahe kamen, nicht selten
                              verungluͤkten. Um diesem Unheile zu steuern, und um zugleich das Wasser noch
                              mehr auf die Ruderraͤder wirkenwirlen zu machen, schlaͤgt Hr. W. Aldersey im
                              Mechanics' Magazine No. 586 folgende Vorrichtung
                              vor. Er will naͤmlich die Ruderraͤder, die gar keine
                              Veraͤnderung zu erleiden brauchten, mit einem hoͤlzernen Wassercanale
                              oder mit einem Gehaͤuse umgeben, welches am Boden und an den beiden Seiten
                              geschlossen, an den beiden Enden hingegen zum Ein- und Austritte des Wassers
                              offen waͤre. Der Canal muͤßte die Breite der Ruderraͤder haben,
                              und diese Raͤder muͤßten beinahe bis an den Boden des Canals reichen.
                              Ferner sollte dieser Canal 8 bis 10 Fuß vor dem Ruderrade gegen das Bugspriet hin
                              beginnen, und sich auch noch hinter diesem auf eine bedeutende Laͤnge
                              erstreken, indem die Geschwindigkeit des Schiffes um so groͤßer seyn wird, je
                              mehr Wasser in dem Canale enthalten ist. Der Boden des Canales muß vollkommen eben
                              seyn, und aus dem hinteren Theile des Canales muß das Wasser so leicht und frei als
                              moͤglich austreten koͤnnen. Um jedes Hinderniß in dieser Hinsicht zu
                              beseitigen, kann man die Seitenwaͤnde des hinteren Theiles des Canales 6 bis
                              8 Zoll uͤber den oberen Theil des Ruderrades emporsteigen lassen; dadurch
                              wuͤrde naͤmlich das Wasser etwas uͤber die aͤußere
                              Wasserflaͤche steigen, und folglich leichter ausstroͤmen.
                              Wuͤrde der Hintere Theil des Canales gedekt, so ließe sich dieser Theil zur
                              Ausdehnung des Verdekes verwenden. – Hr. Aldersey
                              verspricht sich von dieser Vorrichtung große Vortheile; wir zweifeln jedoch
                              unsererseits an ihrer Brauchbarkeit; waͤre es auch nur wegen der
                              Schwierigkeit, dem Canale jene Festigkeit zu geben, die wegen der bekannten
                              Erschuͤtterungen des Wassers durch die Ruderraͤder
                              unumgaͤnglich nothwendig waͤre.
                           
                        
                           Selbstversenkung der Dampfboote.
                           Hr. Morgan, der Erfinder des bekannten Ruderrades, gab vor
                              der Untersuchungscommission, die das Haus der Gemeinen zur Pruͤfung der
                              Dampfschifffahrt nach Ostindien niedergesezt hatte, unter Anderem folgendes an:
                              „Capitaͤn Austin, der das
                                 groͤßte englische Dampfboot fuͤr den Kriegsdienst, naͤmlich
                                 die Medea von 220 Pferdekraͤften, commandirt, und der fruͤher das
                                 Dampfboot Salamander befehligte, war mit beiden Booten im biscay'schen Meere,
                                 und versicherte mich, daß er mit dem Salamander daselbst nicht gegen einen
                                 frischen Suͤdwestwind zu steuern vermochte; mit der Medea haͤtte
                                 er dieß zwar gekonnt, allein er mußte deren Maschinen befreien, oder sie wuͤrden das ganze Boot unter die Wogen
                                    getrieben haben.“ Das Athenaeum
                              bemerkt hiezu: „Wir glauben, daß das Dampfboot
                                 „Erin,“ uͤber dessen Untergang bisher noch gar
                                 nichts erforscht werden konnte, bei dem Andringen gegen einen stuͤrmenden
                                 Wind von seinen eigenen Maschinen unter die Wogen versenkt wurde. Das Dampfboot
                                 „Waterford,“ welches an dem „Erin“
                                 voruͤberfuhr, wuͤrde wahrscheinlich gleiches Schiksal gehabt
                                 haben, wenn dessen Capitaͤn die Maschinen nicht mehrere Male befreit
                                 haͤtte, wie er uns selbst versicherte.“ (Mechan. Mag. No. 604.)
                           
                        
                           Ein Miniaturdampfschiff.
                           Ein Zinngießer in Glasgow, Hr. Georg Foster, zeigte bei
                              Gelegenheit der Anwesenheit des Earl of Durham in Glasgow ein von ihm verfertigtes
                              Miniaturdampfboot von 4 Fuß Laͤnge und 14 Zoll Breite. Der Dampfcylinder
                              halte 2 1/2 Zoll im Durchmesser, der Kolbenhub betrug 3 Zoll. Man brachte das
                              Schiffchen auf den Clyde und sezte die Dampfmaschine in Thaͤtigkeit, worauf
                              sich das Duodezfahrzeug mit solcher Geschwindigkeit fortbewegte, daß man
                              Muͤhe hatte, ihm zu Fuß zu folgen. (Mechanics'
                                 Magazine. No 589.)
                           
                        
                           
                           Bemerkungen uͤber Capitaͤn Forman's Plan Boote ohne Ruderraͤder zu
                              treiben.
                           Gegen Capitaͤn Forman's Methode Boote ohne
                              Ruderraͤder zu treiben, welche wir im Polyt. Journale Bd. LIV. S. 234 aus dem Mechanics' Magazine mittheilten, haben sich in lezterer
                              Zeitschrift mehrere Stimmen erhoben, die man in Nr. 582, 584 u. f. derselben
                              nachlesen kann. Man macht dem Capitaͤn naͤmlich zum Vorwurfe, daß
                              seine Methode Boote durch Wasser zu treiben, welches aus dem Hintertheile des
                              Schiffes ausgetrieben wird, nicht neu, sondern schon laͤngst vielfach
                              versucht ist. Daß dem wirklich so sey, erhellt nicht bloß aus mehreren
                              Baͤnden unseres Journales, sondern namentlich noch aus Folgendem: Der sel.
                              Muͤhlenbauer an der koͤnigl. Werfte in Portsmouth nahm schon vor
                              vielen Jahren ein Patent auf eine solche Methode, die jedoch, obschon das Patent
                              bereits verfallen ist, keine Folge hatte. Er wollte ein Boot auf diese Weise mit
                              einer Geschwindigkeit von 4 engl. Meilen per Stunde
                              getrieben haben. Einen anderen Plan nach demselben Principe, aber mit Kreisbewegung,
                              brachte kuͤrzlich ein Hr. Hall in Colchester zu
                              Tage; allein der anfaͤnglichen Lobeserhebungen ungeachtet blieb die Erfindung
                              noch immer hinter der Scene. Auch der erfindungsreiche Boswell richtete seine Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand, und gab im
                              Jahre 1814 im Repertory of Arts einen Aufsaz
                              uͤber das Treiben der Schiffe mit comprimirter Luft, worin er sagt, daß die
                              Fortschaffung der Schiffe mit Wasserstroͤmen, die aus ihnen ausgetrieben
                              werden, keinen Erfolg hatte, und daß er deßhalb auf die Idee der Anwendung
                              comprimirter Luft kam. – Abgesehen von dem Mangel an Neuheit lassen sich aber
                              auch noch andere Einwendungen gegen Hrn. Forman's Plan
                              machen, und einer der Correspondenten des Mechanics'
                                 Magazine beweist mathematisch und mechanisch, daß sich auf diese Weise nie
                              die gehoͤrige Geschwindigkeit erzielen lasse, und daß mit Forman's Kolben zur Erzielung derselben Wirkung eine 14
                              Mal groͤßere Kraft noͤthig ist, als mit dem Ruderrade. Besser als
                              diese Kolben duͤrfte sich noch eine Spiralschraube eignen, die man
                              bekanntlich gleichfalls in Vorschlag brachte, um Wasser am Hintertheile des
                              Fahrzeuges auszutreiben; allein auch hier muͤßte die Schraube zu viele
                              Umgaͤnge per Minute machen, um eine
                              gehoͤrige Geschwindigkeit des Bootes zu erzielen.
                           
                        
                           Verkehr auf dem Erie-Canal in Nordamerika.
                           Der erst kuͤrzlich zwischen New-York und dem Erie-See
                              eroͤffnete Erie-Canal gibt eines der auffallendsten Beispiele, von
                              welchem außerordentlichen Nuzen Canaͤle und andere derlei
                              Communicationsmittel fuͤr den Verkehr eines Landes sind. Aus den officiellen
                              Dokumenten, welche bekannt gemacht wurden, geht naͤmlich hervor, daß sich die
                              Tonnenzahl, welche in den lezten 7 1/2 Monaten des Jahres 1834 durch die
                              Alexanderschleuse dieses Canales hin und zuruͤkgeschafft wurde, hoͤher
                              belief, als die Tonnenzahl, welche im ganzen Jahre 1833 im Hafen in New-York
                              verschifft wurde, obschon dieser Hafen bekanntlich einer der belebtesten in der Welt
                              ist! (Mechanics' Magazine, No. 604.)
                           
                        
                           Ueber einen großen Eisenbahnviaduct.
                           Englische Blaͤtter schreiben, daß die
                              North-Union-Railway-Company mit den HH. Henry Mullines und M'Mahon von
                              Dublin einen Vertrag uͤber den Bau einer Bruͤke oder eines Viaductes
                              eingegangen habe, auf welchem die Eisenbahn uͤber den Ribble sezen soll.
                              Dieser Viaduct soll 5 elliptische Bogen, jeden von 120 Fuß Spannung, erhalten, und
                              auf diese Weise ein Facsimile der herrlichen Waterloo-Bruͤke werden.
                              Man hielt den vorgelegten Plan anfangs fuͤr zu kostspielig; allein bei
                              genauer Untersuchung bestaͤtigten die ausgezeichnetsten Baumeister und
                              Bruͤkenbauer nicht bloß die kuͤhne Idee des beruͤhmten Vignoles, der den Entwurf machte, sondern sie bewiesen
                              auch, daß dieß die wohlfeilste Methode sey, eine Eisenbahn in einer Hoͤhe von
                              70 Fuß uͤber einen Fluß zu fuͤhren. Der Contract wurde demnach mit
                              35,000 Pfd. Sterl. abgeschlossen. (Mechanics' Magazine,
                                 No. 601.)
                           
                        
                           
                           Eine neue bewegliche Eisenbahn.
                           Auf den Straßen von Kennington und Clapham, schreibt der Globe, konnte man in neuester Zeit eine Maschine sehen, die man mit dem
                              Namen einer beweglichen oder tragbaren Eisenbahn belegte. Dieselbe besteht
                              naͤmlich aus einem Wagenrade, welches eine Art von Eisenbahn vor sich her
                              fuͤhrt, aus der der Wagen selbst dann mit großer Leichtigkeit und
                              Geschwindigkeit dahinrollt. Die Eisenbahn selbst besteht aus einem gegliederten
                              Viereke, welches mit vier Rollen, welche den Boden nicht beruͤhren, und mit
                              Fuͤßen, die abwechselnd auf den Boden gelangen, versehen ist. Duͤrfte
                              dieß nicht ein neuer Versuch mit den Gompert'schen
                              Wagenraͤdern seyn, von denen wir im Polyt. Journale Bd. XLIII. S. 351 Nachrich gaben?
                           
                        
                           Nachttelegraphen mit Sauerstoff-Wasserstoffgas
                              beleuchtet.
                           Den Liverpoll Times, zu Folge machte Hr. Coad kuͤrzlich auf dem Dache des
                              Egremont-Hotel in Liverpool einige interessante Versuche, um die
                              Anwendbarkeit der Flamme des Sauerstoff-Wasserstoffgases zu Nachttelegraphen
                              zu beurkunden. Das auf diese Weise erzeugte Licht stand dem Lichte der
                              Leuchtthuͤrme in Hinsicht auf Glanz nicht im Geringsten nach, und
                              uͤbertraf es sogar an Weiße und Helle, obschon es kaum den sechsten Theil der
                              Groͤße dieses lezteren hatte. Der Telegraph warf ein sehr schoͤnes
                              Licht uͤber den ganzen Strom, den er beleuchtete. (Mechanics' Magazine, No. 589.)
                           
                        
                           Stationaͤre Feuerloͤschanstalten.
                           Hr. Thom. Deakin macht im Mechanics' Magazine N. 593 den Feuerloͤsch-Compagnien in
                              London den Vorschlag, in gewissen Entfernungen von einander stationaͤre
                              Feuersprizen anzubringen, mit denen man allen entzwischen liegenden Gebaͤuden
                              im Falle der Noth alsogleich zu Huͤlfe kommen koͤnnte. In der
                              Zwischenzeit koͤnnten die Maschinen, wie er glaubt, als Pumpen benuzt werden,
                              mit welchen sich Brauereien, Branntweinbrennereien etc. und beinahe alle
                              Haͤuser mit Wasser versehen ließen! – Hr. Baddeley, der sich bekanntlich ganz besonders um die
                              Loͤschanstalten in England annimmt, gibt eine ausfuͤhrliche Erwiderung
                              hierauf, aus der hervorgeht, daß dergleichen stationaͤre
                              Loͤschmaschinen schon laͤngst in Anregung gebracht wurden, aber nur in
                              groͤßeren Gebaͤuden, Fabriken und dergleichen gute Dienste leisteten
                              und leisten konnten.
                           
                        
                           Ueber Davy's Sicherheitslampe
                           enthaͤlt das Mechanics'
                                 Magazine in seinen lezten Nummern einige Aufsaͤze, in welchen man zu
                              beweisen sucht, daß die Ungluͤksfaͤlle, welche sich ungeachtet der
                              Anwendung dieser Lampe in manchen englischen Steinkohlengruben ereigneten, nicht
                              lediglich einer Nachlaͤssigkeit der ungluͤklichen Bergarbeiter
                              zuzuschreiben ist, wie man dieß gewoͤhnlich zu thun pflegt. Die triftigste
                              Autoritaͤt, auf die man sich hiebei bezieht, und die auch uns alle
                              Beruͤksichtigung zu verdienen scheint, ist folgende Stelle aus der
                              fuͤnften Ausgabe von Turner's
                              Elements of Chemistry: „Wenn die Davy'sche Lampe in eine mit brennbarer Luft
                                 uͤberfuͤllte Atmosphaͤre gebracht wird, so beginnt die
                                 Flamme sich zu vergroͤßern und das Gasgemenge entzuͤndet sich,
                                 wenn es sehr explodirbar ist, sobald es durch das Drahtgitter gedrungen ist.
                                 Dieses Gas brennt dann an der inneren Oberflaͤche des Drahtgitters fort,
                                 waͤhrend das in der Mitte der Lampe befindliche Licht verlischt. Sobald
                                 der Bergmann diesen Zustand der Dinge bemerkt, muß er sich augenbliklich
                                 zuruͤkziehen; denn, obschon die Flamme nicht im Stande ist mit dem
                                 außerhalb der Lampe befindlichen explodirenden Gasgemenge zu communiciren, so
                                 lange das Drahtgewebe ganz bleibt, so ist doch die waͤhrend der
                                 Verbrennung entwikelte Hize so groß, daß der Draht, wenn er ihr auch nur einige
                                 Minuten lang ausgesezt ist, oxydirt wird, und in Stuͤke zerfaͤllt.
                                 Wenn ferner eine Lampe, deren Drahtgitter rothgluͤhend ist, einem Strome
                                 eines explodirenden Gasgemenges ausgesezt wird, so ist es moͤglich, daß
                                 die Flamme so schnell durch dieses Gitter dringt, daß sie nicht bis unter den
                                 Entzuͤndungspunkt abgekuͤhlt wird; so baß sich also mit einer
                                 solchen Lampe bei starkem Luftzuge ein Unfall ereignen kann, waͤhrend man
                                 bei ruhiger Luft in voller Sicherheit geblieben waͤre.“
                           
                              Ueber Davy's
                                 Sicherheitslampe.
                              Hr. J. Murray macht gegen die Einwendungen, die Dr. E. Turner gegen die
                                 Wirksamkeit der Davy'schen Sicherheitslampe machte,
                                 und die wir in vorstehender Miszelle mittheilten, im Mechanics' Magazine, No. 593 folgende Gegenbemerkungen. „Ich
                                    brachte die Sicherheitslampe in mehr dann einem Bergwerke zum
                                    Gluͤhen, und hielt sie in meinen Vorlesungen oͤfter
                                    laͤngere Zeit uͤber gluͤhend in einem
                                    explosionsfaͤhigen Gasgemenge aufgehaͤngt. Ferner versicherten
                                    mich die Aufseher mehrerer Steinkohlengruben, daß die Arbeiter
                                    haͤufig unter Verhaͤltnissen arbeiten, unter welchen die Lampe
                                    lange Zeit rothgluͤhend ist. In diesen Faͤllen ruͤhrt
                                    die Gefahr, wenn die Lampe ruhig steht und die Luft unbewegt ist, von den
                                    Kohlentheilchen her, welche, wenn sie an die rothgluͤhende Lampe
                                    gelangen, daselbst zum Gluͤhen kommen, sich entzuͤnden und
                                    dadurch die Veranlassung der Explosion werden.“
                                 
                              
                           
                        
                           Sykes's und Conradt's
                              Wollenspinnmaschine.
                           Das Neue an der Wollenspinnmaschine, auf welche sich Wm. Sykes und George M. Conradt von Fredericktown,
                              Maryland, im Jahre 1834 ein Patent ertheilen ließen, beruht auf einer
                              eigenthuͤmlichen Methode die Faͤden auszuziehen. Das Vorgespinnst wird
                              auf die gewoͤhnliche Weise auf eine Walze gebracht und dann an die in dem
                              unteren Theile der Maschine befindlichen Spindeln herabgefuͤhrt. Dabei
                              laͤuft es zwischen zwei Walzen durch, an denen die gegenuͤber
                              liegenden Seiten so abgeplattet sind, daß beilaͤufig die Haͤlfte ihrer
                              Beruͤhrungsflaͤche wegfaͤllt; das Vorgespinnst wird beim
                              Herabsteigen abwechselnd zwischen den zwei cylindrischen Theilen der Walzen gefaßt.
                              Einige Zoll unter diesem Walzenpaare ist ein anderes aͤhnliches Walzenpaar
                              angebracht, welches die Faͤden faßt, waͤhrend sie in dem oberen
                              Walzenpaare frei sind. Zum Spinnen von hart gedrehtem Garne werden die Walzenpaare
                              naͤher an einander gebracht, als zum Spinnen von loker gedrehtem Garne.
                              – Dieß ist Alles, was das Mechanics' Magazine in
                              seiner Nr. 593 uͤber diese Maschine zu sagen fuͤr noͤthig
                              findet.
                           
                        
                           Amerikanische Maschine zum Zurichten und Reinigen der
                              Bettfedern.
                           Wir finden unter den neuesten amerikanischen Patenten eine Maschine, dergleichen wir
                              noch nirgend anderswo eine erwaͤhnen hoͤrten: naͤmlich eine
                              Vorrichtung zum Zurichten und Reinigen der Federn und namentlich der Bettfedern! Der
                              Erfinder ist Hr. George Reynolds in Connecticut; die
                              Vorrichtung selbst wird im Septemberhefte des Franklin
                                 Journal folgender Maßen beschrieben. „Die Maschine gleicht von
                                 Außen einem großen Cylinder, wie man ihn zum Kaffeeroͤsten hat, und
                                 besteht auch wirklich aus nichts weiter, als aus einem solchen Cylinder aus
                                 Eisenblech von 3 Fuß Laͤnge und 18 Zoll im Durchmesser. Mitten durch
                                 diesen Cylinder laͤuft eine Welle, welche sich frei in demselben umdreht,
                                 und aus der eine Anzahl von Draͤhten hervorragt, die beinahe bis an die
                                 Waͤnde des Cylinders reichen. Die Welle selbst, welche aus Holz besteht,
                                 wird mittelst einer an dem einen Ende angebrachten Kurbel umgedreht.
                                 Laͤngs der einen Seite des Cylinders laͤuft ein Thuͤrchen,
                                 bei welchem man die Federn in die Maschine und aus derselben heraus schaffen
                                 kann. Die Maschine selbst wird an ein Feuer gebracht, dessen Hize sich
                                 gehoͤrig reguliren laͤßt. Die zu behandelnden Federn werden zuerst
                                 rein gewaschen, dann halb getroknet, und hierauf in die Maschine gebracht, in
                                 der man sie unter bestaͤndigem Umdrehen so lange der Waͤrme
                                 aussezt, bis sie vollkommen troken geworden. Man erkennt dieß leicht daran, wenn
                                 kein Dampf mehr aus jenen Oeffnungen dringt, welche zu diesem Behufe in dem
                                 Scheitel des Cylinders angebracht sind. Wie zerknittert und unelastisch die
                                 Federn auch gewesen sind, so sollen sie auf diese Weise doch sehr leicht und
                                 flaumig werden; auch sollen sie allen uͤblen Geruch verlieren.
                              
                           
                        
                           
                           Ueber die Schornsteinfegern in England
                           findet man im Mechanics' Magazine.
                              578, 80, 81, 82 u. f. eine Reihe von 6 Briefen, die das Parliamentsmitglied
                              Archibald Rosser, welches sich um die lezte
                              Schornsteinfegerbill so verdient machte, zum Verfasser hat. Wir machen alle jene,
                              die dieser Gegenstand interessier, auf diese Briefe aufmerksam, indem dieselben
                              nicht nur mit sehr viel Geist geschrieben sind, sondern auch einen guten Theil der
                              wahrhaft unglaublichen Unmenschlichkeiten aufdeken, welche die
                              Schornsteinfegermeister in England gegen die Knaben, die sie zum Kehren verwendeten,
                              begingen. Die neue Bill, von der wir im Polyt. Journal
                              Bd. LIII. S. 320 Nachricht gaben, wird zwar
                              den aͤrgsten dieser Kinderquaͤlereien abhelfen; allein ganz wird das
                              Uebel erst durch allgemeinere Einfuͤhrung des Kehrens mittelst Maschinen
                              gehoben werden. Hr. Rosser bemerkt in dieser Hinsicht mit
                              Vergnuͤgen, daß bereits mehrere Schornsteinfeger Londons mit Maschinen, und
                              namentlich mit jener Vorrichtung kehren, auf welche Joseph Glass ein Patent erhielt, und von der wir im Polyt.
                                 Journal
                              Bd. XXXII. S. 223 und Bd. XXXIII. S. 485 Nachricht gaben. Die von
                              der Parliamentscommission angestellten Untersuchungen zeigten, daß die Maschinen so
                              vollkommen und noch besser kehren, als die Knaben; und daß es lezteren, in der Lage,
                              in der sie sich in den engen englischen Schornsteinen befinden, ganz
                              unmoͤglich sey, die Schornsteine in Hinsicht auf entstandene Spruͤnge
                              oder andere Maͤngel zu untersuchen, obschon man diese Einwendung
                              hauptsaͤchlich gegen die Maschinenkehrerei geltend machen wollte. Uebrigens
                              empfahl man in England neuerdings eiserne Roͤhren oder Schlaͤuche als
                              Schornsteine, wo dann die Reinigung noch leichter geschehen koͤnnte.
                           
                        
                           Noch etwas uͤber Kyan's Methode Holz gegen den Trokenmoder zu
                              schuͤzen.
                           Die Kyan'sche Methode Holz und namentlich Schiffbauholz gegen den Trokenmoder zu
                              schuͤzen, von der wir bereits im Polyt. Journale
                              Bd. XLIX. S. 456 und Bd. L. S. 299 ausfuͤhrliche Nachricht
                              gegeben, hat nun in den englischen Blaͤttern, und besonders im Mechanics' Magazine einen langen Streit erregt, der
                              hauptsaͤchlich von Hrn. J. Murray mit
                              Lebhaftigkeit gefuͤhrt wurde. Das Resultat dieses Streites ist, daß man nun
                              auch in England gefunden hat, daß, was wir gleich anfangs bemerkten, die Anwendung
                              des aͤzenden Queksilbersublimates als Schuzmittel fuͤr vegetabilische
                              und thierische Stoffe etwas sehr Altes sey, und daß, was auch der beruͤhmte
                              Faraday sagen mag, dieses Mittel nicht so ganz
                              gleichguͤltig fuͤr die Gesundheit der Schiffsmannschaft seyn kann, als
                              man glauben machen wollte. Nicht nur beim Verbrennen des auf diese Weise gebeizten
                              Holzes werden sich naͤmlich hoͤchst schaͤdliche
                              Quekfilberdaͤmpfe entwikeln, sondern ebendieß wird auch geschehen, wenn sich
                              die Elektricitaͤt der Luft auf Schiffe entladet, wie dieß so haͤufig
                              geschieht. – Wir benuzen uͤbrigens diese Gelegenheit, um unsere Leser
                              darauf aufmerksam zu machen, daß ein Correspondent des Mechanics' Magazine folgende Behandlung des Holzes empfiehlt, um dasselbe
                              gegen den Trokenmoder zu schuͤzen: „Man loͤse
                                 beilaͤufig 2 Pfund gelbes Harz in einem Gallon Terpenthingeist auf und
                                 reibe diese Aufloͤsung heiß in das zu schuͤzende und abgehobelte
                                 Holz ein.“ Langjaͤhrige Erfahrung soll dieses Verfahren
                              vollkommen bewaͤhrt haben. – Noch muͤssen wir bemerken, daß
                              Holz, welches im Winter gefaͤllt worden, am meisten dem Trokenmoder ausgesezt
                              ist, indem es nur hoͤchst wenig von jenem saͤuerlichen Safte
                              enthaͤlt, der im Fruͤhjahre in den Baͤumen aufwaͤrts und
                              im Herbste abwaͤrts steigt. Hieraus ergibt sich denn die Regel, daß Holz,
                              welches dauerhaft seyn soll, entweder im Fruͤhjahre oder im Herbste, am
                              allerwenigsten aber im Winter gefaͤllt werden soll.
                           
                        
                           Ein Beispiel der Anwendung des Steinmoͤrtels zur
                              Ausbesserung von Bauten.
                           Hr. G. L. Symes gibt im neuesten Februarhefte des Architectural Magazine folgendes Beispiel der Anwendung
                              des Steinmoͤrtels (im Englischen Concrete
                              genannt) an der Schiffswerfte in Chatham. Hr. Ranger (der
                              Erfinder einer
                              patentirten kuͤnstlichen Steinmasse, welche nur ein mit mehr Sorgfalt
                              behandelter Steinmoͤrtel ist) wurde naͤmlich mit der Ausbesserung der
                              Grundlagen genannter Werfte beauftragt, indem das Holzwerk, welches als solche
                              gedient hatte, in einem hoͤchst gefaͤhrlichen und in Faͤulniß
                              uͤbergegangenen Zustande war. Er begann seine Arbeiten mit dem Ausgraben
                              eines Grabens, den er so tief machte, bis er auf guten festen Boden kam; nachdem
                              dieß geschehen, brachte er den Steinmoͤrtel in einem Rahmen, womit er
                              zusammengehalten wurde, an Ort und Stelle, und damit fuhr er so lange fort, bis
                              zwischen dem Moͤrtel und dem Mauerwerke nur mehr ein sehr kleiner Raum blieb.
                              Hierauf legte er eine Schichte Schieferplatten darauf, und zwischen diese und das
                              Mauerwerk trieb er mit einer eigens hiezu verfertigten Maschine und mit
                              Huͤlfe von 4 starken Maͤnnern noch Steinmoͤrtel ein. Das
                              Gebaͤude, welches 500 Fuß lang ist, und dessen Grundlagen mehr dann 7 Fuß in
                              der Breite haben, ruht nun nicht mehr aus einem der Faͤulniß ausgesezten
                              Materiale, sondern auf einer Masse, welche mit der Zeit nur an Festigkeit gewinnt.
                              (Mechanics' Magazine, No. 602.)
                           
                        
                           Ueber die Fabrikation von Papier aus Stroh.
                           Hr. W. Baddeley bringt bei Gelegenheit des Steigens der
                              Preise der Lumpen in England, und da nun mehrere faserige Pflanzenstoffe zur
                              Papierfabrikation empfohlen werden, folgendes Verfahren in Erinnerung, welches
                              Matthias Koop im Jahre 1802 Patentiren ließ, und nach
                              welchem dieser Mann damals aus Heu und Stroh Papier verfertigte. „Man
                                 nimmt auf jedes Pfd. Heu oder Stroh 1 bis 1 1/2 Pfd. Aezkalk, den man
                                 beilaͤufig in einem Gallon oder in 6 Quart Flußwasser anruͤhrt.
                                 Das Heu oder Stroh wird in Stuͤke von beilaͤufig 2 Zoll
                                 Laͤnge geschnitten, 3/4 Stunden lang in einer bedeutenden
                                 Quantitaͤt Wasser gekocht, und dann 5–7 Tage lang und
                                 daruͤber in der Kalkaufloͤsung macerirt, wobei man die Masse
                                 fleißig umruͤhrt und umwendet. Nach Ablauf dieser Zeit wird das
                                 Kalkwasser abgelassen, das Heu oder Stroh gut ausgewaschen, und abermals mit
                                 einer großen Menge Flußwasser gekocht. Diese lezte Operation wird noch ein Mal
                                 wiederholt, wobei man, um dem Papiere eine schoͤnere Farbe zu sichern,
                                 auf 36 Pfd. Heu oder Stroh 1 Pfd. Soda oder Potasche zusezt. Die weitere
                                 Behandlung der auf diese Weise vorbereiteten Substanzen geschieht nach dem
                                 gewoͤhnlichen Verfahren; manchmal ließ der Patenttraͤger die
                                 Materialien vorher jedoch gaͤhren, gleichwie man dieß fruͤher auch
                                 mit den Lumpen geschehen ließ. Disteln koͤnnen auf gleiche Weise
                                 behandelt werden; man muß sie aber vor dem Abbluͤhen
                                 abschneiden.“ Mehr hieruͤber kann man in T. C. Hansard's
                              Typographia nachlesen, wo man auch angegeben findet, daß
                              erst vor einigen Jahren in Millbark bei London eine große Fabrik errichtet wurde, in
                              welcher Strohpapier erzeugt werden sollte; das Unternehmen mußte jedoch aufgegeben
                              werden. (Mechanics' Magazine, No. 589.)
                           
                        
                           Ueber Papiere und Zeuge aus den Fasern der
                              Ananasblaͤtter.
                           Hr. Mérimée trug vor der Société d'encouragement in Paris einen
                              Bericht uͤber ein Papier und einen Zeug vor, welche aus Manilla eingesendet
                              worden waren, und die angeblich aus den Blaͤttern der Ananaspflanze
                              verfertigt worden seyn sollen. Er gibt in diesem Berichte zwar zu, daß man aus den
                              Ananasblaͤttern sehr wohl Papier, Strike und Zeuge verfertigen koͤnne,
                              wie dieß namentlich in Brasilien mit einigen der vielen dort einheimischen
                              Bromeliaceen geschieht; allein das Papier von Manilla haͤlt er fuͤr
                              ein Bambuspapier, indem es sowohl an Farbe, als an dem seidenartigen Aussehen dem
                              chinesischen Papiere, in welches der Thee eingewikelt wird, vollkommen
                              aͤhnlich und nur etwas diker als dieses ist. – Der eingesendete Zeug,
                              der dem schoͤnsten franzoͤsischen Schleiertuche aͤhnlich und
                              selbst noch feiner ist, scheint ihm gleichfalls durchaus nicht aus den starken
                              Fasern der Ananasblaͤtter, sondern vielmehr aus den feinen Fasern der Abaca, oder der Musa
                                 textilis, welche in den Waͤldern der Philippinen einheimisch ist,
                              verfertigt zu seyn. Er empfiehlt bei dieser Gelegenheit die ausgedehntere Benuzung
                              der lezten Faserstoffes, der sich durch seine Feinheit und seine seidenartige
                              Beschaffenheit auszeichnet. – Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß Hr. Laurence Stoddart der Gesellschaft in einer spaͤteren
                              Sizung Papier vorlegte, welches er aus der Papyruspflanze der Alten bereitet hatte,
                              und daß derselbe zu gleicher Zeit auch ankuͤndigte, daß es ihm gelungen sey
                              an der Papyruspflanze einen Faserstoff zu gewinnen, der sich zur Verfertigung feiner
                              Zeuge eigne.
                           
                        
                           Ueber den Byssus der Alten und uͤber die Unterscheidung
                              leinener Zeuge von baumwollenen.
                           Das London and Edinburgh Philosophical Journal
                              enthaͤlt im Novemberhefte 1834 einen eben so gelehrten, als interessanten
                              Aufsaz des Hrn. James Thomson Esq. uͤber die
                              Beschaffenheit des aͤgyptischen Mumienzeuges. Wir bedauern denselben wegen
                              Mangel an Raum nicht ausfuͤhrlich mittheilen zu koͤnnen und
                              begnuͤgen uns, indem wir die darin enthaltenen, auf einige Gewebe der Alten
                              bezuͤglichen Bemerkungen jenen zur Nachlese empfehlen, die sich die
                              Geschichte der Fabrikate und Erfindungen zum Studium machen, das auszuheben, was
                              vielleicht noch mannigfachere Benuzung zulassen duͤrfte. – Die alten
                              Aegypter wikelten, wie allgemein bekannt, die Leichname, die wir gegenwaͤrtig
                              als Mumien kennen, einbalsamirt in Streifen eines Zeuges, der in den alten
                              Classikern unter dem Namen Byssus vorkommt. Dieser Zeug wurde von Rouelle in den Abhandlungen der Akademie zu Paris vom
                              Jahre 1750, von Larcher, der Herodot uͤbersezte,
                              und von dem gelehrten Joh. Reinhold Forster, der einen
                              Tractatus de Bysso Antiquorum schrieb, fuͤr
                              einen Baumwollenzeug erklaͤrt, und diese Ansicht wurde auch von der ganzen
                              gelehrten Welt getheilt. Hr. Thomson, der eine große
                              Menge Muster solcher Zeuge zusammengebracht hatte, und der sich die Ansicht der
                              erfahrensten Fabrikanten uͤber die Natur derselben erbat, kam jedoch selbst
                              bei der sorgfaͤltigsten Untersuchung nicht hieruͤber in's Reine: die
                              einen erklaͤrten den Zeug fuͤr einen Baumwollen die anderen
                              fuͤr einen Leinenzeug und andere wollten gar beiderlei Zeuge darunter
                              entdeken. Da bei der Kleinheit der Stuͤke, welche ihm zu Gebot standen, und
                              wegen der haͤufigen Verunreinigung derselben mit Harzen etc., die specifische
                              Schwere und das Gefuͤhl, wodurch man sonst die Baumwolle leicht von dem
                              Flachse zu unterscheiden im Stande ist, keinen Ausschlag gaben, da auch der Geruch
                              beim Verbrennen hier eben so wenig entschied, als das Reiben oder Glaͤtten
                              der Zeuge mit einem Glase; da auch die Chemie keine Unterscheidungszeichen bot, so
                              kam Hr. Thomson auf die Untersuchung mit dem Mikroskope.
                              Diese unternahm auch der beruͤhmte Zeichner und Beobachter Francis Bauer zu Kew mit einem Ploͤssl'schen Instrumente. Das Resultat derselben war schlagend;
                              denn Bauer fand, daß sich die Baumwollfasern auffallend
                              von den Leinenfasern unterscheiden, und daß diesem Unterschiede gemaͤß,
                              saͤmmtliche Mumienzeuge, die er unter das Mikroskop brachte, keine Baumwollzeuge, sondern wirkliche Leinenzeuge seyen. Das Unterscheidende beider Fasern
                              beruht auf folgendem. Die Baumwollfasern sind, unter einem starken Mikroskope
                              betrachtet, durchscheinende, glasartige, flach gedruͤkte Roͤhren,
                              welche um ihre eigene Achse gedreht sind, und auf dem Durchschnitte einiger Maßen
                              die Gestalt eines 8 haben. Die Roͤhren sind zwar urspruͤnglich
                              cylindrisch; allein sie sinken spaͤter in der Mitte ein, so daß sie an beiden
                              Seiten eine Halbroͤhre oder ein Band mit erweiterten Raͤndern bilden.
                              Die gedrehte Form der Baumwollfasern unterscheidet dieselbe von allen
                              uͤbrigen aͤhnlichen Pflanzenfasern; allein diese Drehung findet sich,
                              wie Bauer fand, auch nur in der Baumwolle der reifen
                              Samenkapseln, waͤhrend die Wolle der unreifen Kapseln nur aus einfachen,
                              ungedrehten, cylindrischen Roͤhren besteht. Diese Drehung, welche das Spinnen
                              so sehr erleichtert, behalten die Baumwollfasern bei allen spaͤteren
                              Operationen, der sie unterzogen wird: beim Spinnen, Weben, Bleichen, Faͤrben,
                              Druken, Waschen etc., und selbst wenn Baumwollumpen auf Papiermuͤhlen in Zeug
                              verwandelt werden, versichert Hr. Bauer noch aus diesem
                              mit Huͤlfe eines Ploͤssl'schen Instrumentes
                              mit Sicherheit erkennen zu koͤnnen, ob Baumwollen- oder Leinenzeug zum
                              Papierzeuge genommen worden. – Die Flachsfasern stellen unter dem Mikroskope
                              zwar auch durchsichtige Roͤhren dar, allein diese Roͤhren sind gerade,
                              nicht gedreht, cylindrisch, und wie ein spanisches Rohr gegliedert, so daß die
                              Unterscheidung demnach mit einem guten Instrumente sehr leicht und sicher ist,
                              besonders wenn man vorher die vortreffliche Zeichnung eingesehen hat, womit Hr. Bauer die Abhandlung Thomson's zierte. –
                              Was die Feinheit dieser Mumienzeuge betrifft, so schienen die feinsten, die Hr. Thomson sah, aus einem Garne verfertigt, wovon 100
                              Straͤhne auf das Pfund gingen; in einem Zolle befanden sich 140 Ketten und
                              beilaͤufig 64 Eintragfaͤden. Der feinste ostindische Mousselin, der im
                              Museum der ostindischen Compagnie existirt, und von den Weberstuͤhlen von
                              Dacca kam, hat in einem Zoll nur 100 Ketten und 84 Eintragfaͤden; diese
                              Faͤden sind aber, obwohl sie mit der Hand gesponnen sind, so fein, das nicht
                              weniger als 250 Straͤhne davon auf das Pfund gehen! – Farben fand Thomson nur zweierlei an den Mumienzeugen:
                              naͤmlich eine blaue, vollkommen gut erhaltene, welche offenbar mit Indigo
                              gefaͤrbt worden; und eine fahle, durch die lange Zeit unkenntlich gewordene,
                              deren Pigment von dem Safflor entnommen gewesen zu seyn scheint.
                           
                        
                           Abermal eine Methode schnell zu gerben.
                           Obwohl man taͤglich mehr zu erkennen scheint, daß alle die
                              Schnellgerbungsprocesse bisher noch zu keinem gewuͤnschten Resultate
                              fuͤhrten, und daß der langsame alte Gerbeproceß immer noch die besten und
                              dauerhaftesten garen Haͤute liefert, so vergeht doch kein Jahr, in welchem
                              England und die Vereinigten Staaten von Nordamerika nicht mehrere neue
                              Patentgerbemethoden zu Tage braͤchten. Eines der neuesten Patente dieser Art
                              wurde im Laufe des lezten Herbstes Hrn. George Burr in
                              New-York ertheilt. Seine Methode besteht, wie das Mechanics' Magazine in Nr. 586 aus dem Franklin
                                 Journal entlehnt, lediglich darin, daß er die Haͤute in einer
                              gewoͤhnlichen Walkmuͤhle wie Wollenzeuge behandelt, wobei er die
                              Gerbefluͤssigkeit in dem Maße erneuert, in welchem sie erschoͤpft
                              wird, und wobei die Haͤute in wenigen Stunden vollkommen gegerbt seyn sollen.
                              – Gleich im naͤchsten Blatte des Mechanics'
                                 Magazine warnt aber ein Correspondent gegen diese, so wie gegen alle
                              aͤhnlichen Methoden, indem sich der alte Gerbeproceß nach seiner Meinung nur
                              dadurch ohne Nachtheil etwas beschleunigen laͤßt, daß man eine gelinde
                              Waͤrme einwirken laͤßt. Er bemerkt, daß nun gluͤklicher Weise
                              in England auch jenes Verfahren, welches waͤhrend der Kriegsjahre unter dem
                              Einflusse der Armeelieferanten in Schwang kam, und wonach man die Haͤute mit
                              heißer Gerbefluͤssigkeit und Vitriol behandelte, immer mehr in Verfall
                              geraͤth.
                           
                        
                           Ueber die Vereinigung oder Cementation von Horn-,
                              Schildpatt- und anderen derlei Spaͤnen.
                           Das Mechanics' Magazine gibt in seiner Nr. 593 einen
                              Auszug aus einem Patente, welches sich ein Arad B. Newton
                              in Baltimore im Jahre 1834 auf die Vereinigung von Horn-, Huf-,
                              Schildpatt- und anderen derlei Spaͤnen und Abfaͤllen in eine
                              Masse geben ließ. Das Patent enthaͤlt im Wesentlichen nichts Neues, indem der
                              Patenttraͤger Hornstuͤke, welche mit einander vereinigt werden sollen,
                              nachdem sie vollkommen gereinigt worden, in einer in heißem Wasser erwaͤrmten
                              Presse zusammenpreßt, und in diesem Zustande 15 bis 30 Minuten lang sieden
                              laͤßt. Auf gleiche Weise behandelt er auch die Hornspaͤne, welche
                              jedoch in Model von der Gestalt, die die Gegenstaͤnde bekommen sollen,
                              gepreßt werden muͤssen. Das Mechanics' Magazine
                              findet hienach in der ganzen Patenterklaͤrung nur das neu, daß der
                              Patenttraͤger erklaͤrt, daß sich zur Vereinigung von Horn- oder
                              Hufstuͤken Regenwasser und anderes weiches Wasser sehr gut eignet;
                              waͤhrend zur Vereinigung von Fischbein- und Schildpattspaͤnen
                              Salzwasser am besten ist. Der Grund hievon duͤrfte wohl nur darin zu suchen
                              seyn, daß leztere eine hoͤhere Temperatur zur Vereinigung fordern, als
                              erstere; und daß das Salzwasser bei einer hoͤheren Temperatur siedet, als das
                              Regenwasser.
                           
                        
                           Ueber die Uebertragung von Kupferstichen auf Fayence.
                           Das Journal des connaissances usuelles gibt in dieser
                              Hinsicht in seinem neuesten Januarhefte Seite 42 folgende, etwas mangelhafte
                              Vorschrift. „Man traͤgt auf die Glasur des Fayence oder auf dem
                                 sonstigen Gegenstand, auf den der Abdruk angebracht werden soll, eine Mischung auf,
                                 die man sich bereitet, indem man einen Theil arabischen Gummi, Firniß und
                                 Terpenthin mit einander siedet. Man reibt diese Mischung mit einem Lumpen auf
                                 das Fayence, und laͤßt dieses hierauf am Feuer oder an der Luft troknen.
                                 Die Kupferplatte wird auf Josephspapier abgedrukt, welches man vorher auf solche
                                 Weise, daß es den gehoͤrigen Grad von Feuchtigkeit bekommt, in einer
                                 Fluͤssigkeit traͤnkt, die man sich bereitet, indem man
                                 Karpfengalle und Potasche mit so viel Wasser vermengt, daß dieses wie ein
                                 Seifenbad wird. Zur Schwaͤrze fuͤr die Platte nimmt man, wenn man
                                 einen schwarzen Abdruk erhalten will, schwefelsaures Mangan, welches in
                                 kohlensaures verwandelt worden, schwefelsaures Kupfer, welches in kohlensaures
                                 verwandelt worden und schwedischen Kobalt. Den Abdruk laͤßt man 1/4
                                 Stunde lang auf dem oben erwaͤhnten seifenartigen Bade schwimmen, worauf
                                 man ihn auf ungeleimtem Papiere ablaufen laͤßt. In diesem Zustande
                                 traͤgt man ihn auf das dazu vorbereitete Fayence auf, und druͤkt
                                 ihn mit einem Tampon aus Josephspapier, der gleichfalls mit dem angegebenen
                                 Wasser befeuchtet worden, so lange an, bis der Abdruk vollkommen geschehen ist.
                                 Man hat dann nichts weiter mehr zu thun, als den Abdruk einzubrennen, was in
                                 Muffeln geschieht.“
                              
                           
                        
                           Revere's Methode Eisen gegen
                              die Oxydation im Wasser zu schuͤzen ist etwas Altes.
                           Seit der selige Humphrey Davy der Welt zeigte, daß man den
                              Kupfer, beschlag der Schiffe dadurch, daß man ihn in gewissen Verhaͤltnissen
                              mit Zink in Beruͤhrung bringt, gegen die schaͤdliche Einwirkung des
                              Salzwassers schuͤzen koͤnne, wurden bereits mannigfache Versuche
                              angestellt, um der Oxydation des Eisens in der Feuchtigkeit durch aͤhnliche
                              Mittel vorzubeugen Hr. G. S. Paterson schlug vor, an dem
                              eisernen Beschlage der Schiffe Zinkplatten von bestimmten Dimensionen anzubringen,
                              und nicht nur unter die Koͤpfe der Naͤgel und Bolzen Halsringe aus
                              Zink zu legen, sondern auch an den Gefuͤgen oder Angeln, in denen die
                              Steuerruder aufgehaͤngt sind, dergleichen Waͤscher zu befestigen. Dr. Bompas empfahl zur Verhuͤtung der Oxydation
                              der Metalle im Allgemeinen Stuͤke einer Metalllegirung anzuwenden; Dr. Revere schlug zum Beschlagen der Schiffe und zu
                              verschiedenen anderen Zweken eine Legirung aus Kupfer und Zinn vor; Hr. Uzielli endlich will zum Beschlagen der Schiffe Platten
                              einer Legirung aus Kupfer und Zinn anwenden. Nach allen diesen Vorgaͤngen ist
                              es wahrhaftig sonderbar, wie Hr. Dr. Revere, ehemals in
                              New-York, jezt in Weybridge, in der Grafschaft Surrey, am 27. November 1830
                              lediglich darauf ein Patent erhalten konnte, daß er an den eisernen Tauen, Kesseln
                              und Bottichen Stuͤke Zink anbrachte, um sie gegen Corrosion oder Rosten zu
                              schuͤzen. Er will naͤmlich, daß man an allen diesen
                              Gegenstaͤnden mittelst kleiner Stifte, Schrauben oder anderer Vorrichtungen
                              Zinkplatten befestigen soll, deren Flaͤchenraum sich zu dem
                              Flaͤchenraume der zu schuͤzenden Gegenstaͤnde wie 1 zu 5
                              verhaͤlt. (Aus dem London Journal of Arts.
                              Februar 1835, S. 320.)
                           
                        
                           Notiz fuͤr Eisengießer.
                           Hr. Avery, der Eigenthuͤmer der großen
                              Eisengießerei in Syrakus im Staate New-York, gibt an, daß er durch eine Reihe
                              von Versuchen gefunden habe, daß, wenn man 9/10 gewoͤhnlichen feinen Sand mit
                              1/10 gewoͤhnlichen blauen Thon mengt, man eine ganz vortreffliche Formmasse
                              erhaͤlt. Selbst die zartesten Gegenstaͤnde sollen so rein aus
                              derselben kommen, daß sie nicht weiter mehr mir Vitriol gereinigt zu werden
                              brauchen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 597.)
                           
                        
                           Ueber die Wirkung des Meerwassers auf das Stuͤkmetall
                              oder Kanonengut.
                           Hrn. Dean ist es nach großen Anstrengungen gelungen, aus
                              dem vor mehr dann 50 Jahren versunkenen Kriegsschiffe Royal
                                 George drei Vierundzwanzigpfuͤnder emporzuschaffen, auf denen die
                              Jahrzahlen 1742, 1748 und 1759 zu lesen sind, und von denen ein jeder im Durchschnitte 51 Cntr.
                              wiegt. Die Kanonen kamen geladen zu Tage; die ausgezogenen Kugeln waren so gut
                              erhalten, als kaͤmen sie erst aus der Gießerei, und das Werk, welches die
                              Fuͤtterung bildete, war gleichfalls ganz unveraͤndert. Auf den
                              Laͤufen selbst hatte sich eine beilaͤufig 1/20 soll dike Schichte Kalk
                              angesezt, auf der einige Austern saßen; sowohl diese Schichte, als die Austern,
                              waren aber leicht zu entfernen, und nach deren Beseitigung erschien das Metall
                              vollkommen blank. Kurz die Kanonen waren so gut erhalten, daß man mehrere
                              Probeschuͤsse aus denselben abfeuerte, und die gußeisernen Kugeln hatten
                              gleichfalls keine Veraͤnderung erlitten, waͤhrend einige
                              schmiedeiserne Staͤbe, die sich an den Lafetten befanden, beinahe vollkommen
                              aufgeloͤst waren. Capitaͤn Bagnold glaubt
                              hienach, daß das Stuͤkmetall den besten Beschlag fuͤr Schiffe geben
                              muͤsse. (Mechanics' Magazine, No. 591.)
                           
                        
                           Brillen aus Draht.
                           Hr. Curtis, der bekannte englische Augen- und
                              Ohrenarzt, legte der Royal Society in London
                              kuͤrzlich ein Paar convexe Brillen aus einem feinen Drahtgewebe vor, die er
                              erfunden hatte, um die Augen gegen Wind, Staub, Sonne etc. zu schuͤzen. Diese
                              Brillen sind gleich den Wollaston'schen periskopisch,
                              wohlfeil, und als Schuzmittel fuͤr die Augen nach Curtis's Versicherungen besser als die glaͤsernen, die selbst dann,
                              wann sie aus reinem Fensterglase bestehen, doch oft Kopfweh verursachen. (Mechanics' Magazine, No. 604.)
                           
                        
                           Ueber Rogers und Fellows Schlittschuhe.
                           Die Verbesserungen an den Schlittschuhen, worauf sich John und George Rogers von Scheffield und Thomas Fellows
                              jun. von Deptford am 18. Januar 1831 ein Patent
                              ertheilen ließen, bestehen darin, daß sie statt der hoͤlzernen Sohlen, an
                              denen das Schleifeisen gewoͤhnlich befestigt wird, eine elastische
                              Stahlplatte als Sohle anwenden. An dieser Sohle wird das Schleifeisen, welches
                              irgend eine der gewoͤhnlichen Formen haben kann, mittelst Nieten befestigt,
                              welche durch Oehren gehen, die zu diesem Behufe an beiden Seiten des Schleifeisens
                              angebracht sind. Die Befestigung braucht bloß in der Nahe der Mitte des
                              Vordertheiles der Sohle zu geschehen: d.h. da, wo beim Vorwaͤrtsspringen das
                              Gewicht des Schlittschuhfahrens hauptsaͤchlich ruht. Der hintere Theil des
                              Schleifeisens ist nicht an der elastischen Sohle befestigt, sondern steht frei, so
                              daß sich die an den Fuß geriemte elastische Platte beim Biegen des Fußes davon
                              wegbewegen kann. Die tragenden Theile des Schleifeisens sind etwas breiter gemacht,
                              um demselben mehr Festigkeit zu geben. Die Patenttraͤger glauben, daß diese
                              elastischen Sohlen dem Fuße der Schlittschuhlaͤufer eine freiere Bewegung
                              gestatten, und daß das Schlittschuhlaufen hiedurch viel angenehmer werden
                              duͤrfte. Wir wundern uns nur, daß das London
                                 Journal, welches in seinem neuesten Februarhefte dieses Patent mittheilt,
                              nicht darauf aufmerksam machte, daß die staͤhlerne Sohlenplatte mit Filz oder
                              etwas dergleichen gefuͤttert werden muͤsse, wenn nicht noch mehr
                              Fuͤße erfroren werden sollen, als ohnedieß jaͤhrlich beim Eisfahren
                              erfroren werden.
                           
                        
                           Parce's Methode Potasche zu
                              gewinnen.
                           Das Mechanics' Magazine theilt in seiner Nr. 582 das
                              Patent mit, welches sich ein Hr. Ephraim Parce aus der
                              Grafschaft Chenango im Staate New-York im vergangenen Jahre auf eine
                              angeblich verbesserte Methode Potasche zu gewinnen, geben ließ, und welches im
                              Wesentlichen in Folgendem besteht. Man nimmt auf 20 Bushels gewoͤhnliche
                              Hausasche 15 Pfd. Salz, welche man in 80 Gallons Wasser aufloͤst und beinahe
                              bis zum Sieden erhizt. Dann traͤgt man einen Bushel ungeloͤschten Kalk
                              ein, wodurch die Fluͤssigkeit sogleich zum Sieden kommt. Hierauf gießt man
                              auf die erste Schichte Asche, welche 4 Zoll tief seyn soll, so viel von der heißen
                              Fluͤssigkeit, daß die ganze Masse durch und durch erhizt wird; auf dieselbe
                              Weise traͤgt man dann auch die uͤbrigen Schichten ein, bis man die
                              Asche zulezt dermaßen mit kaltem Wasser uͤbergießt, daß dasselbe 2 Zoll hoch daruͤber
                              steht. In diesem Zustande erhaͤlt man die Masse, bis sie vollkommen
                              ausgelaugt ist, wozu 8 bis 10 Stunden erforderlich sind. Arbeitet man mit Feldasche,
                              so soll das Salz um die Haͤlfte vermindert, der Kalk hingegen um 1/4 vermehrt
                              werden. Das Versieden der gewonnenen Lauge leitet der Patenttraͤger nach der
                              gewoͤhnlichen Methode.
                           
                        
                           Eine Tinte aus Steinkohle.
                           Ein Correspondent des Mechanics' Magazine macht in Nr.
                              592 dieses Blattes darauf aufmerksam, daß Hr. Galt, der
                              als Novellenschreiber und Poet ruͤhmlich bekannt ist, vor einiger Zeit eine
                              unausloͤschliche und immer schwarz bleibende Tinte erfunden haben will, die
                              er aus Pechkohle bereitet. Der Erfinder wurde durch lange Krankheit gehindert,
                              feiner Erfindung Folge zu geben, soll aber nun demnaͤchst oͤffentlich
                              damit auftreten.
                           
                        
                           Noch eine Methode Weinfaͤssern den Schimmelgeruch zu
                              nehmen.
                           Ein Weinbergbesizer aus der Gegend von Tours zeigte dem Journal des connaissances usuelles an, daß er zum Aufbewahren seiner Weine
                              vorzugsweise solche Faͤsser nehme, in denen Olivenoͤhl enthalten
                              gewesen war. Der Wein soll sich in diesen nicht nur sehr gut halten, sondern selbst
                              noch besser werden. Olivenoͤhl ist nach seiner Erfahrung auch das beste
                              Mittel, um alten Weinfaͤssern den Schimmelgeruch, den sie bekamen, zu nehmen;
                              man braucht die Faͤsser zu diesem Behufe nur sorgfaͤltig auszuwaschen,
                              und dann, nachdem sie troken geworden, 4 bis 5 Unzen Olivenoͤhl
                              hineinzugießen. Selbst Wein, der einen uͤblen Geschmak annahm, kann durch
                              Zusaz von einigen Unzen reinem Olivenoͤhle wieder vollkommen hergestellt
                              werden; so wird wenigstens am angefuͤhrten Orte versichert. (Vergleiche auch
                              Polytechn. Journal Bd. XLII. S. 74.)
                           
                        
                           Vergleichende Uebersicht der Buͤcherausfuhr zwischen
                              England und Frankreich.
                           Die Annales de Statistiques geben in ihrer
                              zwoͤlften Nummer des Jahres 1834 folgende Zusammenstellung der
                              Buͤcherausfuhr, welche vom Jahr 1821 bis zum Jahr 1832 zwischen England und
                              Frankreich Statt fand.
                           
                              
                                 
                                 Ausfuhr von Frankreich nach England.
                                 Ausfuhr von England nach Frankreich.
                                 
                              
                                 
                                 Buͤcherwerth.
                                 Buͤcherwerth.
                                 
                              
                                 1821
                                   81,127 Fr.
                                 407,534 Fr.
                                 19,085 Fr.
                                 110,375 Fr.
                                 
                              
                                 1822
                                   84,649 –
                                 425, 432 –
                                 20, 708 –
                                 122,352 –
                                 
                              
                                 1823
                                   99,181 –
                                 497,333 –
                                 16,784 –
                                   99,229 –
                                 
                              
                                 1824
                                 111,221 –
                                 561,072 –
                                 16,408 –
                                   96,412 –
                                 
                              
                                 1825
                                 178,366 –
                                 914, 528 –
                                 17,632 –
                                 122,453 –
                                 
                              
                                 1826
                                   94,479 –
                                 661, 353 –
                                 19,306 –
                                 132,144 –
                                 
                              
                                 1827
                                   91,949 –
                                 480,541 –
                                 17,641 –
                                 120,492 –
                                 
                              
                                 1828
                                 116,429 –
                                 623,491 –
                                 18,306 –
                                 124,984 –
                                 
                              
                                 1829
                                 103,282 –
                                 554,770 –
                                 21,987 –
                                 147,276 –
                                 
                              
                                 1830
                                 108,397 –
                                 554,545 –
                                 12,714 –
                                 154,276 –
                                 
                              
                                 1831
                                   81,598 –
                                 418,958 –
                                 15,962 –
                                 109,856 –
                                 
                              
                                 1832
                                   84,954 –
                                 435,328 –
                                 29,582 –
                                 131,318 –
                                 
                              
                           Aus dieser Tabelle ergibt sich, daß aus Frankreich, jaͤhrlich 400,000
                              Baͤnde nach England ausgefuͤhrt werden, waͤhrend aus England im
                              Durchschnitte nur 80,000 Baͤnde nach Frankreich gehen. Wenn England eine um
                              so viel groͤßere Menge von Buͤchern aus Frankreich bezieht, so
                              ruͤhrt dieß hauptsaͤchlich davon her, daß Frankreich als Vermittler
                              zwischen England, Deutschland und Italien auftritt, und daß die uͤber
                              Frankreich gehenden italienischen und deutschen Buͤcher unter obiger Anzahl
                              begriffen sind. Andererseits werden viele englische Werke in Frankreich neu
                              aufgelegt, und dann auf dem Continente wohlfeiler verkauft, als die Herausgeber in
                              England dieselben geben koͤnnen. Die englischen Buchhaͤndler
                              koͤnnen wegen Mangel an Absaz nicht gleiche Speculationen mit
                              franzoͤsischen Werken machen. Bringt man endlich auch noch in Anschlag, daß weit
                              mehr englische Werke in's Franzoͤsische uͤbersezt werden, als
                              umgekehrt, so wird man sich den oben bemerkten Unterschied in der
                              Buͤcherausfuhr beider Laͤnder wohl erklaͤren
                              koͤnnen.
                           
                        
                           Ausfuhr von Eis nach Ostindien.
                           Der Gouverneur von Ostindien, Lord William Bentinck,
                              uͤberreichte Hrn. Rogers, dem Supercargo des
                              nordamerikanischen Schiffes Tuscany, eine schoͤne
                              silberne Vase fuͤr den gluͤklichen Erfolg, mit welchem er Eis aus
                              Nordamerika nach Ostindien einfuͤhrte. Die Tuscany landete naͤmlich zu Calcutta gegen 100 Tonnen Eis, und
                              verkaufte dieselben sehr schnell zu 6 1/4 Cents per
                              Pfund. Die Schiffseigenthuͤmer nahmen hiebei 12,500 Dollars fuͤr einen
                              Gegenstand ein, der ihnen mit Einschluß aller zu dessen Aufbewahrung getroffenen
                              außerordentlichen Maßregeln nicht hoͤher als auf 500 Dollars zu stehen
                              gekommen war. (Mechanics' Magazine, No. 596.)
                           
                        
                           Ueber den Raum, den die menschliche Bevoͤlkerung auf
                              unserer Erde einnimmt,
                           ist im Mechanics' Magazine No. 582
                              eine Berechnung enthalten, an deren Schluß der Verfasser zu folgendem Resultate
                              gelangte. Die Dauer der Welt nach dem hebraͤischen Texte angenommen, und von
                              den gewoͤhnlichen Geburts- und
                              Mortalitaͤtsverhaͤltnissen ausgegangen, haben die ganze Zeit her bis
                              zum J. 1834 4 1/4 Tausend Millionen Menschen gelebt. Rechnet man auf jeden Menschen
                              einen Quadratfuß, so wuͤrde, wenn im Jahre 1834 die Auferstehung erfolgt
                              waͤre, ein mit einem Radius von 7 engl. Meilen beschriebener Kreis
                              erforderlich gewesen seyn, um alle die Menschen zu fassen, welche seit Erschaffung
                              der Welt lebten.
                           
                        
                           Erweiterung der Fußwege an Bruͤken und Straßen.
                           Das Mechanics' Magazine enthielt in juͤngster Zeit
                              mehrere Klagen uͤber das große Gedraͤnge auf den Fußwegen oder
                              Trottoirs der Bruͤken und Straßen in London. Zur Abhuͤlfe dieser
                              Klagen wurden nun folgende zwei Vorschlaͤge gemacht. – 1) Die Fußwege
                              der Bruͤken sollen erweitert werden, indem man außer den Brustwehren zu jeder
                              Seite auch noch einen zierlichen, aus Schmiedeisen gearbeiteten Fußweg laufen ließe,
                              der, wie man behauptet, der Festigkeit der Bruͤke gar keinen Eintrag thun
                              koͤnnte. – 2) Um in den am meisten befahrenen Straßen Londons, wo man
                              oft lange Zeit warten muß, um von einer Seite der Straße auf die andere
                              hinuͤber zu gelangen, diesem Uebelstande abzuhelfen, wird vorgeschlagen,
                              namentlich da, wo sich Straßen kreuzen, unter diesen Straßen kleine Tunnels
                              durchzufuͤhren, in denen man zu jeder Zeit und ohne Gefahr zu laufen,
                              zwischen den Wagen zerquetscht zu werden, hinuͤber und heruͤber
                              gelangen koͤnnte! – Ersterer Vorschlag scheint wirklich ernstlich in
                              Erwaͤgung gezogen zu werden.
                           
                        
                           Ueber die Anwendung der d'Arcet'schen Gallertsuppe im Hospital
                              Saint-Louis in Paris.
                           Der Recueil industriel theilt in seinem Oktoberhefte
                              vorigen Jahres einen Brief des Hrn. de Blainville,
                              Oekonomen des Hospitals Saint-Louis in Paris, mit, aus welchem wir in
                              Beziehung auf den daselbst eingefuͤhrten Verbrauch von Knochengallerte
                              Folgendes ausheben. Das Spital, welches sich im Jahre 1829 den von Hrn. d'Arcet erfundenen Apparat anschaffte, hat vom 9. Oktober
                              1829 bis zum 9. Oktober 1834 folgende Quantitaͤt Gallertsuppe verbraucht.
                           
                              
                                 1) 32,897 Kranke verbrauchten innerhalb 5
                                    Jahren
                                 1,226,810 Portionen.
                                 
                              
                                 2) 393 Krankenwaͤrter
                                    verzehrten
                                    292,210
                                        –
                                 
                              
                                 3) 12,800 Arme, vom
                                    Wohlthaͤtigkeits-Bureau gesandt, erhielten
                                      12,800
                                        –
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 1,531,820 Portionen,
                                 
                              
                           
                           die Portion zu 1/2 Liter. Der Liter Gallertsuppe kam im Ganzen
                              auf 183 Milliemen oder 18 C. 3 Milliem. zu stehen; also um die Haͤlfte
                              wohlfeiler, als die hollaͤndische Compagnie ihren Abonnenten den Liter Suppe
                              liefert. Waͤhrend der ganzen 5 Jahre hat auch nicht ein Arzt des Spitales
                              uͤber die Gallertsuppe Klagen erhoben, und eben so wenig hatten die im
                              Spitale behandelten Kranken je ein Mal geklagt. – Wir bemerken bei dieser
                              Gelegenheit, daß Hr. Gannal eine Broschuͤre
                              uͤber Géline, Gélée und Gelatine bekannt machte, in der er der Gallertsuppe des
                              Hrn. d' Arcet ihre Ernaͤhrungskraft abzusprechen,
                              und seine Behauptung durch Versuche zu widerlegen sucht. Wir werden hierauf
                              zuruͤkkommen, wenn Hr d' Arcet geantwortet und die
                              Akademie in Paris den Bericht erstattet haben wird, womit sie beauftragt ist.
                           
                        
                           Ueber den Einfluß der hohen und niederen Getreidepreise auf
                              das Mortalitaͤtsverhaͤltniß der Menschen.
                           Hr. John Barton Esq., der Verfasser der Schrift:
                              „An Inquiry into the Expediency of Existing
                                    Restrictions on the Importation of Foreign Corn“ gibt sowohl
                              in diesem Werkchen, als in dem London and Edinburgh
                                 Philosophical Magazine and Journal of Science eine Abhandlung uͤber
                              den Einfluß der Preise der Nahrungsmittel auf das Verhaͤltniß der
                              Sterblichkeit unter den Menschen, die fuͤr Statistiker und
                              Staatsoͤkonomen von Wichtigkeit seyn duͤrfte. Er kam nach den vielen
                              numerischen Daten, die er in dieser Hinsicht sammelte, zu den Schluͤssen: daß
                              die hoͤchsten und niedrigsten Getreidepreise dem allgemeinen Wohle der
                              arbeitenden Classen nicht zutraͤglich sind, und daß von den Mittelpreisen
                              jene die guͤnstigsten sind, die sich bereits mehr den hohen Preisen
                              annaͤhern. Wir heben von den mannigfaltigen Tabellen, welche Hr. Barton zur Unterstuͤzung seiner Behauptung
                              anfertigte, nur die beiden folgenden aus.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 56, S. 160
                              Zeitraum; 1780-1789; 1790-1799;
                                 1800-1809; 1810-1819; 1820-1830; Mortalitaͤtsverhaͤltniß; Bei
                                 niedrigem Getreidepreise; Bei mittlerem Getreidepreise; Unterschied zu Gunsten
                                 des Mittelpreises
                              
                           
                              
                                  Preis des Weizens per WinchesterQuarter auf den Goldwerth
                                    reducirt.
                                 Jaͤhrliche Sterbfaͤlle per
                                          Million Menschen.
                                 
                              
                                 Unter
                                 
                                   50 Schill
                                 
                                             22,455
                                 
                              
                                 
                                 50 bis
                                   60 –
                                 
                                             20,175
                                 
                              
                                 
                                 60 –
                                   70 –
                                 
                                             19,778
                                 
                              
                                 
                                 70 –
                                   80 –
                                 
                                             19,291
                                 
                              
                                 
                                 80 –
                                   90 –
                                 
                                             18,257
                                 
                              
                                 
                                 90 –
                                 100 –
                                 
                                             18,117
                                 
                              
                                 uͤber 
                                 
                                 100 –
                                 
                                             22,350
                                 
                              
                           Daß bei Berechnungen dieser Art uͤbrigens auch noch andere Umstaͤnde,
                              wie z.B. die Fortschritte der Civilisation, die Fortschritte der Heilkunde, die
                              Zeitereignisse etc. in Anschlag zu bringen sind, versteht sich von selbst. Die
                              Gruͤnde, warum große Wohlfeilheit der Lebensmittel eine groͤßere
                              Mortalitaͤt mit sich bringt, duͤrften darin zu suchen seyn: daß in
                              wohlfeilen Jahren mehr gegessen und getrunken, folglich eine der ergiebigsten
                              Quellen der Krankheiten, Ueberfuͤllung, vermehrt wird; und daß wohlfeile
                              Jahre eine der Vegetation sehr guͤnstige Witterung voraussezen: eine
                              Witterung, welche dem thierischen Leben bei weitem weniger guͤnstig ist, als
                              dem vegetabilischen. Die englischen Tory's scheinen uns daher sehr unrecht zu haben,
                              wenn sie auf Hrn. Barton's Berechnungen gestuͤzt
                              behaupten, es sey von ihrer Seite nur Wohlwollen und Sorgfalt fuͤr das Wohl
                              der Bevoͤlkerung Englands, die sie zur Aufrechthaltung der Korngeseze
                              antreiben.