| Titel: | Verbesserungen an den Pianofortes und an anderen besaiteten Musikinstrumenten, worauf sich Jacob Frederick Zeitter, Pianofortemacher von New-Cavendish-Street, Grafschaft Middlesex, am 30. April 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. LIV., S. 296 | 
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                        LIV.
                        Verbesserungen an den Pianofortes und an anderen
                           besaiteten Musikinstrumenten, worauf sich Jacob Frederick Zeitter, Pianofortemacher von
                           New-Cavendish-Street, Grafschaft Middlesex, am 30. April 1834 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions,
                              Maͤrz 1835, S. 158.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Zeitter's Verbesserungen an den Pianofortes etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht darin, daß ich die Stege der Resonanzboden der Pianofortes
                              und anderer besaiteter Musikinstrumente aus zweien oder mehreren Stuͤken
                              verfertige, um deren Staͤrke und Elasticitaͤt zu erhoͤhen, ohne
                              zugleich auch deren Groͤße und Schwere zu vermehren, um dem Instrumente einen
                              glaͤnzenderen Ton zu geben, und um die Substanz des Resonanzbodens
                              duͤnner machen zu koͤnnen.
                           Fig. 12 zeigt
                              einen solchen Resonanzbodensteg fuͤr ein Pianoforte, welcher nach der
                              einfachsten Form meiner Erfindung gebaut ist; er besteht aus zwei Stuͤken A und B, von denen das obere
                              B fest auf das untere A
                              geleimt ist.
                           Fig. 13 zeigt
                              eine andere der einfacheren Formen, woran der obere Theil aus zwei Stuͤken
                              B und C besteht, die in
                              der Mitte des unteren Stuͤkes A an einander
                              stoßen, und ihrer ganzen Laͤnge nach fest auf dieses untere Stuͤk
                              geleimt sind.
                           In Fig. 14
                              endlich sieht man einen anderen Steg, an welchem mein Princip auf die ausgedehnteste
                              Weise in Anwendung gebracht ist, ohne daß das Gewicht des Steges
                              verhaͤltnißmaͤßig zugenommen haͤtte. Hier besteht der Steg
                              naͤmlich aus vier zusammengeleimten Stuͤken A,
                                 B, C und D, von denen B und C bloß an den aͤußeren Enden auf
                              A geleimt sind, waͤhrend sie mit ihren
                              inneren Enden fest auf den Blok D geleimt sind, von
                              dessen Dike, wenn das relative Verhaͤltnis der Staͤbe zu dem Bloke
                              beibehalten wird, die Ausdehnung des Principes meiner Erfindung, welches auf dem
                              Zusammenleimen zweier oder mehrerer Stuͤke Holz beruht, abhaͤngt.
                              Diese Stuͤke Holz sind so geformt, daß deren Fasern so gegen einander geneigt
                              sind, daß sie gegen den Resonanzboden hin eine groͤßere Laͤnge haben,
                              als gegen die entgegengesezte Seite; die Staͤrke und Elasticitaͤt
                              dieses zusammengesezten Steges ruͤhrt also davon her, daß durch dessen Biegen
                              und Niederdruͤken eine directe Compression nach der Richtung der Fasern der
                              dem Resonanzboden anliegenden Seite und eine directe Ausdehnung nach der Richtung der Fasern der
                              entgegengesezten Seite hervorgebracht wird.
                           Will man einen Steg dieser Art an einer Harfe anbringen, so muß derselbe umgekehrt
                              werden: d.h. die kuͤrzere Faserlaͤnge muß gegen den Resonanzboden
                              gekehrt seyn. Ich bemerke nur noch, daß ich unter jeder der beschriebenen Figuren
                              auch noch einen Querdurchschnitt durch die Mitte der Stege gegeben habe. Uebrigens
                              werden diese Stege auf dieselbe Weise, wie die bisher gebraͤuchlichen, an die
                              Resonanzboden geleimt.
                           Es versteht sich von selbst, daß Stege dieser Art an allen besaiteten
                              Musikinstrumenten, deren Resonanzboden solcher Stuͤzen beduͤrfen,
                              angebracht werden koͤnnen, und zwar sowohl ober- als unterhalb
                              derselben; nur muͤssen sie in ersterem Falle so aufgeleimt werden, wie es
                              oben fuͤr die Harfen empfohlen wurde.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
