| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. LXVII., S. 392 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Wieder eine amerikanische Dampfbootexplosion.
                           Amerikanische Blaͤtter melden, daß das neue und strenge Gesez, dem die
                              Dampfboote in den Vereinigten Staaten, unterworfen wurden, und von welchem wir
                              kuͤrzlich eine Andeutung gaben, nicht allen Ungluͤksfaͤllen
                              vorzubeugen im Stande ist. Auf dem Dampfboote „the
                                    Cavalier“ berstete naͤmlich kuͤrzlich auf der
                              Fahrt von Neu-Orleans auf dem Missisippi stromaufwaͤrts einer der
                              Dampfkessel. Mehrere Personen wurden dabei verwundet und zwei getoͤdtet. (Mechanics' Magazine, No. 613.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Avery's rotirende Dampfmaschine, und deren Anwendung an
                              Dampfwagen.
                           Wir entlehnen aus dem American Railroad-Journal
                              einen Auszug aus einem Artikel, in welchem angegeben wird, daß Hr. Avery in neuester Zeit seine rotirende Dampfmaschine, die
                              nun seit beinahe zwei Jahren in seinen Werkstaͤtten in Syracus in den
                              Vereinigten Staaten arbeitet, auch an einem Dampfwagen angebracht hat. Der Wagen
                              machte mit dieser Maschine ausgeruͤstet auf der Eisenbahn zwischen Hackensack
                              und Newark bereits mehrere Probefahrten, die ungeachtet des unvollkommenen
                              Zustandes, in welchem sich diese Bahn noch befindet, und ungeachtet der zwei sehr
                              kurzen Curven, die sich daran befinden, sehr gut ausgefallen seyn sollen. Er legte
                              naͤmlich eine Streke von 4 1/2 engl. Meile in etwas weniger als 11 Minuten
                              zuruͤk, so daß der Erfinder unter guͤnstigeren Verhaͤltnissen
                              eine Geschwindigkeit von 40 engl. Meilen per Zeitstunde
                              mit Leichtigkeit zu erreichen hofft. Hr. Avery baut
                              gegenwaͤrtig eine neue Maschine, mir der er sich nach England begeben will.
                              – Die Welle und die Arme seiner kleinen Maschine in Syracus wiegen nur 15
                              Pfd.; die Arme haben vom Mittelpunkte der Welle bis zu ihren Enden 18 Zoll, und
                              beschreiben bei ihren Umdrehungen einen Kreis von 9 Fuß 5 Zoll im Umfange. Die
                              beiden Oeffnungen an den Enden der Arme haben zusammen 1/8 Quadratzoll und wiegen
                              unter einem Druke von 80 Pfd. auf den Quadratzoll ein Gewicht von 10 Pfd. auf. Nach
                              einigen Versuchen soll die Maschine in jeder Minute eine Last von 8 Pfd. durch einen
                              Raum von 37,666 Fuß treiben. Ihr Kessel hat eine Heizoberflaͤche von 69
                              Quadratfuß, und verzehrt taͤglich eine halbe Klafter trokenes Holz. Sie
                              betreibt 2 große und 2 kleine Maschinendrehebaͤnke, 2 Handdrehebaͤnke,
                              einen Bohrapparat zum Bohren der Cylinder, 2 Bohrbaͤnke, einen Schleifstein,
                              eine Muͤhle zum Mahlen von Kohle und 2 Geblaͤse, welche in jeder
                              Minute 580 Kubikfuß Luft von 1 1/2 Pfd. Druk per
                              Quadratzoll liefern. Die Maschine war 18 Monate in Gang, ohne daß sie auch nur ein
                              einziges Mal in Unordnung gerathen waͤre.
                           
                        
                           Reynolds rotirende Dampfmaschine.
                           Hr. John Reynolds Esq. von Pontrhydyven hat dem Cambrian zu Folge eine rotirende Dampfmaschine erfunden,
                              welche bei einem verhaͤltnißmaͤßig kleinen Umfange eine große Kraft
                              entwikelt, und welche, wie der Erfinder meint, sowohl auf Dampfwagen, als
                              Dampfbooten bald alle Dampfmaschinen mit Wechselwirkung verdraͤngen
                              duͤrfte. Er hat kuͤrzlich zur Probe eine solche Maschine von 20
                              Pferdekraͤften erbaut, welche der unvollkommenen Liederung und Bohrung ungeachtet, doch nur mit
                              6 Proc. Reibung arbeitet, und bei einem Druke von 50 Pfd. auf den Zoll 60
                              Umgaͤnge in einer Minute macht. Man arbeitet gegenwaͤrtig an einer
                              neuen Maschine dieser Art, mit welcher auf der
                              Liverpool-Manchester-Eisenbahn Versuche angestellt werden sollen, und
                              an der die Reibung angeblich nicht uͤber 3 Proc. betragen wird. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 613.)
                           
                        
                           Ausdehnung der Dampfmaschinenfabrikation in Glasgow.
                           In Glasgow beschaͤftigen sich gegenwaͤrtig nicht weniger als 13 Firmen
                              mit der Fabrikation von Dampfmaschinen, und von diesen beschaͤftigen nicht
                              weniger als ihrer 3 je uͤber 1000 Arbeiter! Dr.
                                 Cleland hat ermittelt, daß sich in Glasgow und dessen Vorstaͤdten 31
                              Fabriken befinden, die mit Dampfmaschinen arbeiten, und daß sich in diesen, und in
                              den benachbarten Steinkohlengruben, Steinbruͤchen, so wie auf den Dampfbooten
                              355 Dampfmaschinen befinden, die jede im Durchschnitte zu 20 Pferdekraften
                              gerechnet, zusammengenommen 7366 Pferdekraͤfte repraͤsentiren. (Aus
                              dem Mechanics' Magazine, No. 612.)
                           
                        
                           Die Dampfwagencompagnie fuͤr London und
                              Birmingham
                           hielt in juͤngster Zeit eine Versammlung der
                              Actieninhaber, in welcher die Directoren einen Bericht uͤber die
                              Schwierigkeiten vorlegten, die bisher dem Beginnen der Fahrten der Dampfwagen auf
                              der zwischen beiden Orten bestehenden Straße im Wege standen. Der Bericht gibt an,
                              daß nun alle Hindernisse uͤberwunden sind, und daß die Unternehmung nunmehr
                              so weit gediehen ist, daß sie mit aller Sicherheit fortgesezt werden kann. Nach der
                              Ansicht der Directoren besteht gegenwaͤrtig auch nicht mehr ein einziger
                              erheblicher Mangel, der den Dampfwagen zum Vorwurfe gemacht werden koͤnnte.
                              (Mechanics' Magazine, No. 613.)
                           
                        
                           Kosten der Dampfkraft an der Midland
                              Counties-Eisenbahn.
                           Die Kosten der Dampfkraft an der Eisenbahn zwischen Glasgow und Garnkirk berechnen
                              sich nach dem Berichte des Hrn. William Jessop, und nach
                              einer 15monatlichen Erfahrung folgender Maßen. Die Dampfwagen oder
                              Locomotivmaschinen, deren man sich bedient, sind ganz auf aͤhnliche Weise
                              gebaut, wie jene an der Liverpool-Manchester-Eisenbahn, und kommen mit
                              dem Munitionswagen auf 650 Pfd. Sterl. zu stehen. Eine Maschine mit dem
                              Munitionswagen, jedoch ohne das Wasser, wiegt beilaͤufig 6 Tonnen. Jede
                              Maschine hat 18 Pferdekraͤfte. Die Kohks kommen, um eine Tonne eine engl.
                              Meile weit zu schaffen, auf 0,097 eines Penny zu stehen, die Kosten des Personales,
                              des Hanfes, Oehles etc. betragen 0,18 eines Penny, so daß also der Transport einer
                              Tonne per Meile auf 0,277 eines Penny oder auf etwas
                              mehr als einen Farthing kommt. Die Maschinen legen in jeder Zeitstunde 8 bis 10
                              engl. Meilen zuruͤk, und ziehen dabei 20 bis 24 belastete Wagen, jeden zu 4
                              Tonnen: im Ganzen also ein Gewicht von 80 bis 96 Tonnen. Die Steuer, welche auf der
                              Bahn lastet, betraͤgt etwas mehr als 1/3 Penny per Tonne und per Meile! (Mechanics' Magazine, No. 607.)
                           
                        
                           Franzoͤsische Eisenbahnen.
                           Nach dem Journal de Commerce besizt Frankreich
                              gegenwaͤrtig folgende fertige Eisenbahnen. 1) Jene von St. Etienne bis zur
                              Loire, 13 Meilen 1194 Fuß. – 2) Jene von St. Etienne nach Lyon, 37 Meilen
                              1495 Fuß. – 3) Jene von Andrezieux nach Roanne 42 Meilen 1341 Fuß. –
                              Im Baue begriffen sind die Eisenbahn von Alais nach Beaucaire von 43 Meil. 2624 Fuß,
                              und eine von Epinac an den Canal von Burgund von 17 Meil. 2105 Fuß. Mehrere andere
                              sind bekanntlich im Plane.
                           
                        
                           
                           Neue große irlaͤndische Eisenbahn.
                           Die englische Regierung soll angeblich den Entschluß gefaßt haben, die
                              Paketbootstation von Falmouth nach Valencia, d.h. in einen Hafen zu verlegen, der in
                              jenem Theile Irlands, der sich am weitesten in den atlantischen Ocean hinaus
                              erstrekt, gelegen ist, und dessen Entfernung von Dublin nicht weniger als 200
                              englische Meilen betraͤgt. Um diesen Hafen mit Dublin und seinem Hafen zu
                              Kingstown zu verbinden, sollen die HH. Vignoles und Cubitt mit dem Bau einer Eisenbahn beauftragt werden, zu
                              welcher die Regierung eine bedeutende Summe beisteuern will, damit deren Vollendung
                              bald entgegengesehen werden kann. Die Bahn soll ohne Ruͤksicht auf dazwischen
                              liegende Staͤdte eine moͤglichst gerade Linie bekommen. Man hat
                              berechnet, daß die Reisenden sowohl, als die Guͤter auf diese Weise in 31
                              Stunden von London uͤber Liverpool und Dublin nach Valencia geschafft werden
                              koͤnnten, von wo aus dann die Schiffe unmittelbar nach allen Gegenden der
                              Welt ausfahren koͤnnten, ohne den Gefahren und dem Aufenthalte ausgesezt zu
                              seyn, welche sie in dem Canale so oft erleiden. Nicht bloß England und Irland,
                              sondern alle Theile der Welt wuͤrden bei der Ausfuͤhrung dieses Planes
                              bedeutend gewinnen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No.
                              612.)
                           
                        
                           Pearson's Methode manche auf
                              den Eisenbahnen sich ereignende Ungluͤksfaͤlle zu
                              verhuͤten.
                           Hr. Will. Pearson erzaͤhlt im Mechanics' Magazine No. 608 folgende zwei
                              Ungluͤksfaͤlle, deren Augenzeuge er an der Stockton- und
                              Darlington-Eisenbahn war. Eines Tags rollte ein schwer beladener Wagenzug mit
                              einer Geschwindigkeit von 16 engl. Meilen in einer Zeitstunde dahin, als das eine
                              der vorderen Raͤder auf ein Stuͤk Steinkohle traf. Der Wagen sprang in
                              Folge dieses Hindernisses zwischen 2 und 3 Zoll hoch von der Schiene, auf der die
                              Steinkohle lag, empor; allein er fiel gluͤklicher Weise so herab, daß er
                              wieder in gehoͤriger Stellung auf die Eisenbahn kam, und daß also kein
                              weiterer Unfall entstand, als daß die nachfolgenden Wagen gegen den, durch den
                              Sprung in seiner Bewegung verspaͤteten Wagen stießen, wodurch in dem ganzen
                              Wagenzuge eine leichte Erschuͤtterung fuͤhlbar, wurde. Nicht so gut
                              lief es ein anderes Mal ab, wo boͤswilliger Weise ein Holz quer uͤber
                              die Bahn gelegt worden war, und wo der schnell dahinrollende Zug durch die
                              Erschuͤtterung von der Bahn abglitt, und wo sich der Maschinist an dem
                              Wasserbehaͤlter den Kopf zerschellte. Um nun Unfaͤllen dieser Art
                              fuͤr die Zukunft vorzubeugen, schlaͤgt Hr. Pearson vor, an dem ersten Wagen eines jeden Zuges zu beiden Seiten eine
                              Schaufel anzubringen, welche bis in die Naͤhe der Schiene herabreichte, zur
                              Verhinderung der Reibung aber doch nicht damit in Beruͤhrung kaͤme.
                              Auf diese Weise konnten seiner Ansicht nach Steine und andere derlei fremdartige
                              Koͤrper, groͤßere Schneemassen, Menschen, die das Ungluͤk
                              hatten auf die Sahn zu fallen, ohne Nachtheil und mit Leichtigkeit weggeschafft
                              werden. – Man wird sich erinnern, daß bereits mehrere aͤhnliche
                              Vorschlaͤge zu verschiedenen Zeiten gemacht wurden; wir fuͤhren als
                              Beweis hiefuͤr nur jene des Baronet Sir George
                                 Cayley, und des Hrn. Suddington an.
                           
                        
                           Ueber die Loͤschanstalten in Manchester.
                           Die Feuerloͤschanstalt zu Manchester, welche zu den ersten in England
                              gehoͤrt, hat, wie der Manchester Guardian
                              schreibt, ihre Maschinen kuͤrzlich mit einer neuen Sprize vermehrt, die wegen
                              ihrer ungeheuren Groͤße den ganz passenden Namen Niagara bekam. Die Sprize
                              ist zwar in der Hauptsache nach denselben Principien erbaut, wie die
                              uͤbrigen; allein ihr Saugrohr hat nicht weniger als 4 Zoll im Durchmesser, so
                              daß die Maschine durch den ledernen Schlauch, welcher beilaͤufig 3 Zoll im
                              Durchmesser hat, in einer Minute gegen eine Tonne Wasser, (dem Gewichte nach
                              gerechnet), und durch das metallene Mundstuͤk von 2 1/4 Zoll im Durchmesser
                              in 1 1/2 Minuten eine gleiche Menge Wasser auszutreiben vermag. Es koͤnnten
                              demnach mit dieser Maschine allein in einer Stunde 40 Tonnen Wasser auf ein
                              brennendes Gebaͤude geschleudert werden. Eine andere neue Maschine, der
                              Waterwitch, trieb den Wasserstrahl bei einem kuͤrzlich ausgebrochenen Feuer bis auf eine
                              Hoͤhe von 126 Fuß, und man hofft, daß der Niagara auch in dieser Hinsicht
                              noch mehr leisten wird. Die Anstalt zaͤhlt gegenwaͤrtig nur 6 Sprizen;
                              allein diese sind so groß, daß sie zusammen eben so viel leisten, wie 30
                              gewoͤhnliche kleinere. – Das Mechanics'
                                 Magazine bemerkt hiezu, daß in den obigen Berechnungen ein Irrthum
                              enthalten seyn muͤsse, indem schon ein Wasserstrahl von 1 Zoll im Durchmesser
                              innerhalb einer Stunde 40 Tonnen Wasser gibt.
                           
                        
                           Arago's Methode Stahl
                              magnetisch zu machen.
                           Da vielleicht manchen unserer Leser die neueren Methoden den Stahl magnetisch zu
                              machen unbekannt geblieben seyn duͤrften, so theilen wir ihnen folgendes von
                              Hrn. Arago empfohlene Verfahren als eines der einfachsten
                              mit. Man umwindet den Stahlstab in Spiralwindungen mit einem Drahte, den man mit den
                              beiden Polen einer Volta'schen Saͤule in
                              Verbindung bringt, oder auf den man wiederholte Schlaͤge einer elektrischen
                              Batterie einwirken laͤßt. Der auf diese Weise magnetisirte Stahl
                              behaͤlt diese erworbene Eigenschaft unbestimmt lange Zeit bei. Die neue
                              Methode verdient hauptsaͤchlich deßwegen vor der aͤlteren den Vorzug,
                              weil sich bei lezterer oͤfters Punkte bilden, in denen beide Pole
                              zusammentreffen, wo dann die Magnetstaͤbe große Unregelmaͤßigkeiten
                              darbieten. (Aus dem Journal des connaissances usuelles,
                              April 1835.)
                           
                        
                           Noch ein Nachtrag zu Dr. Ure's
                              Versuchen uͤber die Zukerraffination.
                           Wir haben im Polytechn. Journale
                              Bd. LIV. S. 448 einen Nachtrag zu den
                              fruͤher bekannt gemachten und amtlich unternommenen Versuchen des Hrn. Dr. Ure mitgetheilt. Man wird sich erinnern, daß in
                              diesem Nachtrage der große Verlust, den der gelehrte Herr Doctor bei einigen seiner
                              Versuche erlitt, und den er nicht anders als durch Betrug zu erklaͤren wußte,
                              jener Erscheinung zugeschrieben wurde, die die englischen Zukersieder das Davonfliegen des Zukers durch den Rauchfang nennen. Ueber
                              diese Erscheinung wird nun im London Journal, Conjoined
                                 Series Nr. XXXI. S. 172, folgender Aufschluß gegeben. „Jede
                                 krystallisirbare Substanz verbindet sich bei der Krystallisation mit einer
                                 bestimmten Quantitaͤt Wasser oder ihres sonstigen
                                 Aufloͤsungsmittels; und dieses Wasser, welches nicht durch
                                 gewoͤhnliches Troknen, sondern nur durch eine chemische Zersezung aus den
                                 Krystallen abgeschieden werden kann, nennt man das Krystallisationswasser. Wenn
                                 nun die Zuker- oder andere vegetabilische Krystalle natuͤrlich und
                                 urspruͤnglich mit sauren Substanzen verbunden sind, so ist die
                                 Quantitaͤt des Krystallisationswassers aͤußerst verschieden. Die
                                 sogenannten schwachen Zuker verbinden sich bei ihrer ersten Krystallisation und
                                 Granulation mit groͤßeren Quantitaͤten Krystallisationswasser, als
                                 dieß bei den starken Zukern der Fall ist. Es ist deßhalb bei der Auswahl der
                                 rohen Zuker zur Raffination sehr große Umsicht und Erfahrung noͤthig, und
                                 ungeachtet dieser wird doch oft noch der gewandteste Fabrikant haͤufig in
                                 dieser Hinsicht irre gefuͤhrt, so daß er beim Eindampfen des
                                 gelaͤuterten Syrupes mehr Zeit braucht und weniger Product
                                 erhaͤlt, als er erwartet hatte. Die uͤberschuͤssige
                                 Quantitaͤt Kryftallisationswasser muß verdampft werden, und entweicht als
                                 Dampf, und dich ist das sogenannte Davonfliegen des Zukers durch den
                                 Rauchfang.“
                              
                           
                        
                           Mareschal's Epsanon oder
                              Apparat zum Weichsieden der Eier.
                           Ein Hr. Mareschal, am Hôtel
                                 des Invalides in Paris, hat einen Apparat erfunden, mit welchem man
                              Huͤhnereier jederzeit vollkommen sicher weich sieden kann, und dem er den
                              Namen Epsanon beilegte. Dieser Apparat nun, den man im
                              Journal des connaissans usuelles, April 1835 S. 193
                              ausfuͤhrlich beschrieben und durch viele Abbildungen erlaͤutert
                              findet, besteht aus nichts weiter, als aus einer metallenen,
                              cylinderfoͤrmigen Buͤchse, die mit Henkeln und mit einem gut
                              schließenden Dekel versehen ist, und in der sich eine Art von Rost befindet, in
                              welche die zu siedenden Gier eingesezt werden. Das Wesentliche hiebei ist, daß der
                              Rauminhalt der Buͤchse so berechnet ist, daß 6 Zehntheile desselben auf das heiße Wasser und
                              4 Zehntheile auf die Eier mit Inbegriff des Rostes kommen, wobei man die Rechnung
                              natuͤrlich nach Eiern von mittlerer Groͤße anstellt. Man bedient sich
                              dieser Vorrichtung auf folgende Weise. Die Eier werden in den Rost eingesezt, und
                              nachdem dieß geschehen gießt man Wasser, welches zum Sieden erhizt worden ist,
                              zwischen dieselben, so daß das Gefaͤß bis zum Rande voll wird, worauf man es
                              mir dem Dekel verschließt. Die Operation muß so schnell als moͤglich
                              geschehen, und man hat keine andere Vorsicht dabei zu beobachten, als die, daß das
                              siedende Wasser zwischen die Eier und nicht auf dieselben gegossen wird, indem sie
                              sonst leicht zerspringen. Nach 3 Minuten sind die Eier in dem Gefaͤße gar;
                              man kann sie aber auch eine halbe Stunde lang in dem Gehaͤuse lassen, ohne
                              daß sie hart werden, denn das Wasser dient nach; bis 4 Minuten nur mehr dazu die
                              Eier warm zu erhalten. Das Eiweiß eines frisch gelegten Eies wird auf diese Weise
                              immer in eine milchige Substanz verwandelt werden, die sich nicht an die Schale
                              angelegt harz dabei ist jedoch nach Hrn. Mareschal's
                              Erfahrung zu bemerken, daß das Eiweiß der Eier von Huͤhnern, die mit nassen
                              fetten Kuͤchenabfallen gefuͤttert wurden, selbst wenn die Eier ganz
                              hart gesotten werden, immer etwas durchscheinend und gallertartig wird,
                              waͤhrend troknes Futter ein weißes festes Eiweiß gibt. Hr. Mareschal liefert Apparate fuͤr 4 Eier zu 5 1/2,
                              fuͤr 6 Eier zu 6 1/2, fuͤr 3 Eier zu 7 1/2 und fuͤr 12 Eier zu
                              9 1/2 Fr.
                           
                        
                           Amerikanische Eiskeller nach Frankreich
                              uͤbertragen.
                           Die Société d'encouragement zu Paris wollte
                              in ihrer Generalversammlung vom vorigen Jahre auf den Bericht des Hrn. Derosne nicht nur fuͤr die Errichtung von
                              groͤßeren Eisgruben jene Preise ausschreiben, die sie wirklich in das
                              Programm ihrer Preisaufgaben aufnahm, sondern sie wollte, um auch kleineren Orten
                              und einzelnen Familien die Wohlthat Eis vorraͤthig zu haben, zuzuwenden,
                              weitere Preise fuͤr die Errichtung solcher Eisgruben ausschreiben, in denen
                              nur 100 bis 200 Kilogr. Eis aufbewahrt werden. Sie wollte dabei zur Bedingung
                              machen, daß die Aufbewahrung selbst bei dieser kleinen Quantitaͤt so
                              vollkommen waͤre, daß nach Ablauf der Sommermonate noch die Haͤlfte
                              davon uͤbrig bliebe. Sie machte hiebei zugleich auf einen Apparat aufmerksam,
                              den Hr. Danger bei einem fruͤheren uͤber
                              den gleichen Gegenstand ausgeschriebenen Concurse vorlegte, und der damals nur
                              deßwegen nicht mit dem Preise gekroͤnt werden konnte, weil er zu klein, zu
                              complicirt und zu kostspielig war, waͤhrend er den uͤbrigen
                              Bedingungen entsprach. Als nun der Vorschlag zu dem neuen Preise in der Sizung der
                              Gesellschaft vorgetragen wurde, erklaͤrte ein Mitglied derselben. Hr. Warden, ehemaliger Generalconsul der Vereinigten Staaten,
                              daß dieser Preis schon im Voraus gewonnen sey, indem man in den Vereinigten Staaten
                              bereits solche kleine Eiskeller, die allen Bedingungen entsprachen, besize und mit
                              Vortheil benuze. Hr. Warben versprach weitere Notizen
                              hieruͤber zu geben, und mehrere Mitglieder, namentlich Hr. Graf Alexis de Noailles, machten sich anheischig auf ihren
                              Guͤtern dergleichen Eiskeller zu errichten. (Bulletin
                                 de la Société d'encouragement, December 1834.)
                           
                        
                           Eine neue Methode auf Leinwand zu zeichnen
                           soll kuͤrzlich von Hrn. John
                                 Buck in Westminster erfunden worden seyn, und in Hinsicht auf
                              Dauerhaftigkeit vor allen uͤbrigen bekannten Methoden den Vorzug verdienen.
                              Dem Mechanics' Magazine No. 611 gemaͤß wird nach
                              diesem Verfahren zuerst eine Composition eingerieben, welche die
                              Leinwandfaͤden so an einander klebt, daß mit derselben Leichtigkeit wie auf
                              Papier darauf gezeichnet werden kann. Nach Vollendung der Zeichnung wird ein
                              duͤnner durchsichtiger Firniß von solcher Elasticitaͤt aufgetragen,
                              daß man die gezeichnete Leinwand auf beliebige Weise zusammenfalten kann, ohne daß
                              sie Spruͤnge dadurch bekommt. Ganz vorzuͤglich geeignet duͤrfte
                              ein solches Verfahren fuͤr Landcharten seyn, die auf diese Weise leicht in
                              jeder Brieftasche untergebracht werden konnten.
                           
                        
                           
                           Ueber ein Surrogat fuͤr chinesische Tusche.
                           Eine sehr leichte und wohlfeile Methode sich im Falle der Roth ein Surrogat
                              fuͤr chinesische Tusche zu verschaffen, wird im Mechanics' Magazine No. 611 folgender Maßen angegeben. Man siedet
                              Pergamentschnizel oder Stuͤke Handschuhleder in Wasser, bis sie einen
                              Kleister bilden, der beim Erkalten die Consistenz einer Gallerte bekommt. Dann
                              haͤlt man eine irdene Schale uͤber eine Kerzenflamme, und vermengt das
                              auf diese Weise gesammelte Lampenschwarz mit einem Kameelhaarpinsel und
                              waͤhrend die Schale noch warm ist, mit etwas von obigem Kleister. Die
                              Schwaͤrze, die man solcher Maßen erhaͤlt, ist eben so schoͤn
                              und eben so leicht aufzutragen, als chinesische Tusche, welche sie im Nothfalle
                              vollkommen zu ersezen im Stande seyn soll.
                           
                        
                           Ueber die Oleagine des Hrn. Byerley als Ersazmittel fuͤr
                              Olivenoͤhl in den Wollenwaarenfabriken.
                           Hr. I. Byerley will eine Composition erfunden haben, die
                              er Oleagine nennt, und welche er hauptsaͤchlich in
                              den Wollenwaarenfabriken angewendet wissen will, da deren Benuzung hier mit großen
                              Vortheilen verbunden seyn soll. Er aͤußert sich im Mechanics' Magazine No. 610 folgender Maßen hieruͤber.
                              „Der Verbrauch an Olivenoͤhl betraͤgt in den
                                 Wollenwaarenfabriken unserer drei vereinigten Koͤnigreiche gering
                                 angeschlagen jaͤhrlich 10,000 Tonnen, was, die Tonne zu 60 Pfd. St.
                                 gerechnet, eine Summe von 600,000 Pfd. St. betraͤgt. Davon koͤnnen
                                 nun, wenn man sich meines Verfahrens bedienen will, 400,000 Pfd. St. erspart
                                 werden, wie ich gleich zeigen werde. Ich machte mit meiner Composition an der
                                 Fabrik der HH. Hannah und Comp. in Huddersfield einen
                                 Versuch. Man nahm 200 Pfd. grobe, eben so viel mittelfeine und feine Wolle, und
                                 behandelte von jeder Sorte die eine Haͤlfte nach der alten und die andere
                                 nach der neuen Methode. Die Resultate waren folgende. Bei der neuen Methode
                                 ergab sich: 1) eine Ersparniß von 75 Proc. an Oehl; 2) eine solche von 5/6 an
                                 der Wolle, die in den Karden steken blieb; 3) eine solche von 5/6 an der zum
                                 Reinigen der Karden erforderlichen Zeit; 4) eine Ersparniß von taͤglich
                                 zwei Stunden beim Vorspinnen, weil das Garn seltener brach; 5) eine Ersparniß
                                 von dem dritten Theile der zum Entfetten noͤthigen Seife; 6) eine
                                 Ersparniß von dem dritten Theile der zum Walken noͤthigen Zeit. Das
                                 erzeugte Tuch war besser, weg schwerer, und war beinahe um einen Yard
                                 laͤnger, weil weniger Wolle in den Karden haͤngen blieb. Ich
                                 bemerke nur noch, daß die Tuͤcher in der genannten Fabrik zur Einsicht
                                 vorliegen, und daß die Oleagine den Maschinerien nicht schadet, weil sie weder
                                 sauer, noch alkalisch reagirt.“
                              
                           
                        
                           Ueber einige vegetabilische Oehle.
                           Das Journal des connaissances usuelles enthaͤlt in
                              seinem Februarhefte einige Artikel uͤber verschiedene Kernoͤhle, aus
                              denen wir Folgendes ausziehen. – 1) Apfelkernoͤhl. Hr. Regnault empfiehlt in
                              Gegenden, wo Cider gewonnen wird, und in Jahren, in denen es viel Obst gibt, aus den
                              Aepfelkernen Oehl zu pressen. Er erhielt naͤmlich durch kaltes Pressen aus 25
                              Pfd. Aepfelkernen 4 Pfd. eines Oehles, welches sich vortrefflich zum Tischgebrauche
                              eignete. Durch Erwaͤrmen der Oehlkuchen laͤßt sich noch eine
                              ansehnliche Quantitaͤt Oehl gewinnen, die als Brennoͤhl sehr gute
                              Dienste leistet. Die ruͤkstaͤndigen Oehlkuchen lassen sich mit
                              Strohhaͤtsel oder Kartoffeln vermengt sehr gut als Viehfutter verwenden; eben
                              so liefern sie auch einen guten Duͤnger. – 2) Sonnenblumenoͤhl. Derselbe Correspondent meldet, daß er aus 25 Pfd.
                              Sonnenblumenkernen 4 Pfd. eines sehr guten Tafeloͤhles gewonnen habe, und daß
                              diese Oehlkuchen einen weit angenehmeren Geschmak haben, als jene vieler anderer
                              Samen, und namentlich als jene der Aepfelkerne. – 3) Kuͤrbiskernoͤhl. 25 Pfd. Kuͤrbiskerne gaben Hrn. Regnault gleichfalls 4 Pfd. Tafeloͤhl; die
                              ruͤkstaͤndigen Oehlkuchen waren aber so vortrefflich, daß sie sich
                              ganz besonders zur Fuͤtterung von Gefluͤgel eigneten.
                           
                        
                           
                           Rougier's Methode die
                              schaͤdlichen Ausduͤnstungen der Sodafabriken zu vertilgen.
                           Hr. Rougier, Sodafabrikat von Septimes bei Marseille,
                              erhielt von der Akademie der Wissenschaften in Paris einen Preis von 3000 Fr.
                              fuͤr einen von ihm erfundenen Apparat, in welchem die Salzsaͤure
                              absorbirt wird, die sich bei der Fabrikation kuͤnstlicher Soda entwikelt, und
                              die der Vegetation der in der Naͤhe der Fabriken gelegenen Laͤndereien
                              sehr nachtheilig wird. Der Apparat des Hrn. Rougier ist
                              auf die sogenannten doppelten Sodaoͤfen angewendet, in denen sowohl
                              schwefelsaures Natron als kuͤnstliche Soda zugleich erzeugt werden. Die mit
                              Salzsaͤure vermengte Luft stroͤmt bei ihrem Austritte aus dem Ofen
                              durch einen kurzen senkrechten Rauchfang in den Verdichter, und an dem Eingange
                              dieses lezteren befindet sich ein Wasserbehaͤlter, in welchem das Wasser
                              bestaͤndig auf gleicher Hoͤhe steht, und in welchem ein Theil des
                              sauren Gases verdichtet wird. Von hier aus gelangen die Daͤmpfe dann in einen
                              500 Meter langen Canal, der in drei Theile abgetheilt ist; der erste dieser Theile
                              steigt sachte empor, der zweite steigt wieder herab, und der dritte erhebt sich
                              abermals um 30 Meter hoͤher, als der erstere, um sich endlich in einen
                              niedrigen Thurm von 10 Meter im Durchmesser zu endigen. Dieser Canal laͤuft
                              durch einen Kalkhuͤgel, durch welchen man eine Art von Laufgraͤben
                              zog, und welchen man mit einem Gewoͤlbe versah, wozu man die Kalksteine des
                              Huͤgels verwendete. Zum Zusammenfuͤgen der Steine oder als
                              Moͤrtel benuzte man hiebei die Ruͤkstaͤnde, die sich beim
                              Auslaugen der rohen Soda ergaben. Der Thurm, bei welchem der Rauch entweicht, ist
                              mit Kalksteinen angefuͤllt, die auch noch die lezte Spur von
                              Salzsaͤure aussaugen. (Aus dem Bulletin de la
                                 Société d'encouragement, Januar 1835, S. 39)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Salmon's desinficirendes Kohlen- und
                              Duͤngpulver.
                           Die Akademie der Wissenschaften in Paris hat Hrn. Salmon
                              einen Preis von 8000 Franken fuͤr die Erfindung seiner animalisirten Kohle,
                              welche hauptsaͤchlich zum Desinficiren der Abtritte und Nachtstuͤhle
                              dient, ertheilt. Das Verfahren, auf welches Hr. Salmon
                              bekanntlich vor 2 Jahren ein Patent fuͤr 15 Jahre erhielt, besteht
                              hauptsaͤchlich darin, daß er den Schlamm oder Koth, der sich in
                              Fluͤssen, Teichen und Pfuͤzen absezt, in gußeisernen Cylindern
                              gluͤht. Er erhaͤlt auf diese Weise ein schwaͤrzliches Pulver,
                              welches in bedeutendem Grade aufsaugend und desinficirend wirkt. Hr. Salmon uͤberzeugte sich hiebei, daß man eine
                              vortreffliche animalisirte Kohle erhaͤlt, wenn man eine thonige Erde zu dem
                              zehnten Theile ihres Gewichtes mit irgend einer organischen Substanz vermengt. Die
                              nach dieser Methode bereitete Kohle gibt, wenn sie zwischen cannelirten Cylindern
                              gepulvert und dann durchgebeutelt worden ist, ein zur Desinfection sehr geeignetes
                              Pulver. Die Desinfection erfolgt vollkommen, wenn man gleiche Theile dieses Pulvers
                              und gleiche Theile Koth mit einander vermengt, nach dieser Vermengung verschwindet
                              aller uͤble Geruch, so daß nur mehr der reine Ammoniakgeruch
                              zuruͤkbleibt. Die HH. Salmon, Payen und Buran fabriciren solche animalisirte Kohle sowohl in
                              Montfaucon, als in Grenelle im Großen. (Aus dem Bulletin de
                                 la Société d'encouragement Januar 1835, S. 39. Ueber die
                              Anwendung dieser Kohle als Duͤnger vergleiche Polyt. Journal Bd. LIII. S. 150.)
                           
                        
                           Ueber die Einfuhr von Haͤuten und Fellen in
                              England.
                           Wir entlehnen aus einer Abhandlung uͤber das Gerben, welche Hr. Aikin vor der Society of arts
                              vortrug, und die in dem fuͤnfzigsten Bande der Denkschriften dieser
                              Gesellschaft S. 192 enthalten ist, folgende Notiz uͤber die Einfuhr von
                              Haͤuten und Fellen, welche im Jahr 1829 Statt fand, als das Einzige, was uns
                              die erwaͤhnte lange Abhandlung Neues darbot. – Die Einfuhr der
                              Rindshaͤute belief sich naͤmlich auf 280,415 Centner; wovon 166,400
                              aus Suͤdamerika, 24,000 aus Nordamerika und 66,000 aus Rußland,
                              Daͤnemark, Deutschland und den Niederlanden kamen. Schaffelle wurden
                              1,888,000 eingefuͤhrt, von denen 1,497,000 aus Italien und Sicilien und
                              239,000 aus Spanien kamen. Ziegenfelle wurden 306,000 und Kizfelle 106,000
                              eingefuͤhrt; von ersteren kamen 104,000 aus der Barbarei, 87,000 vom Vorgebirge der guten
                              Hoffnung und 36,000 aus Frankreich; von lezteren hingegen 82,000 aus den
                              italienischen Haͤfen und 16,000 aus Spanien. Reh- und
                              Hirschhaͤute wurden 123,000 eingefuͤhrt, und davon 120,000 aus den
                              Vereinigten Staaten, 1780 aus Canada und 675 aus Indien. Die Einfuhr von
                              Robbenfellen belief sich auf 289,500, von denen allein 227,000 aus Canada kamen.
                           
                        
                           Ueber die Unterscheidung des Kartoffelsazmehles von dem
                              Getreidemehle.
                           Der Preis, den Société d'encouragement
                              unter Mitwirkung der Baͤkerinnung in Paris auf ein Entdekungsmittel der
                              Verfaͤlschung des Getreidemehles mit Kartoffelsazmehl ausschrieb, hat im Jahr
                              1834 abermals zu keiner genuͤgenden Loͤsung dieser Frage
                              gefuͤhrt. Es erschienen naͤmlich nur drei Concurrenten, von denen
                              einer zwei allerdings sehr einfache, aber nichts weniger als entsprechende Methoden
                              angab. Die Methode des zweiten soll zwar sehr sinnreich seyn, allein eben so wenig
                              sichere Resultate geben, und ein Gleiches gilt auch von dem Vorschlage des dritten,
                              wornach sich die Gegenwart des Kartoffelmehles dadurch erkennen ließe, daß sich das
                              Mehl leichter im Wasser zu Boden sezt, und daß es sich beim Messen besser
                              zusammenlegt. Dieses Verfahren gewaͤhrt uͤbrigens nicht nur nicht die
                              unter gegenwaͤrtigen Umstaͤnden erforderliche Genauigkeit, sondern es
                              ist auch nichts weiter als eine Modifikation der bereits bekannten Methoden. (Aus
                              dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement.)
                           
                        
                           Analyse der Austerschalen.
                           Nach einer Analyse, welche Hr. Prof. Rogers in Silliman's
                              American Journal von den gewoͤhnlichen
                              Austerschalen gab, bestehen dieselben in 100 Theilen aus: kohlensaurer Kalkerde
                              95,18, phosphorsaurer Kalkerde 1,88, Kieselerde 0,40, Wasser 1,62,
                              unaufloͤslicher thierischer Substanz 0,45, Verlust etc. 0,46.
                              Merkwuͤrdig ist nach Prof. Rogers, daß die
                              fossilen Muscheln aus den suͤdlichen Gegenden der Vereinigten Staaten eine
                              groͤßere Menge thierischer Materie enthalten, als die frischen Austerschalen;
                              dagegen enthalten einige Korallenversteinerungen beinahe eben so viel phosphorsauren
                              Kalk, als die Austerschalen.
                           
                        
                           Dextrinsyrup als Bienenfutter angewendet.
                           Nach einer Notiz des Hrn. Malherbe im Journal des connaissances usuelles. April 1835, S. 199
                              ist das beste Bienenfutter ein Dextrinsyrup, den man zum Behufe der
                              Verduͤnnung mit etwas rothem Weine erwaͤrmt. Man soll denselben so
                              zubereitet kalt in kleine Schaͤlchen gießen, und damit sich die Bienen nicht
                              verkleistern, etwas Getreidespelzen darauf streuen, die seiner Erfahrung nach weit
                              besser sind, als das Daruͤberbreiten von Canevas. Ein Pfund Dextrinsyrup,
                              welches man sich fuͤr 2 Sous bereiten kann, soll beinahe in ein Pfund guten
                              Honig verwandelt werden. Die Fuͤtterung soll in den Monaten September und
                              Oktober, Maͤrz und April geschehen, und die Syrupschaͤlchen sollen bei
                              dem oberen Theile des Bienenstokes, den man abhebt, eingetragen werden. Die Fugen
                              sind mit einem breiten Tuch- oder Bandstreifen zu verschließen. Die Bienen
                              steigen taͤglich empor, suchen die ihnen dargebotene Nahrung auf, und sezen
                              den daraus erzeugten Honig in die Zellen ab: selbst wenn die Stoͤke bereits
                              uͤber 100 Pfund Honig enthielten. Hr. Malherbe
                              will sich hievon durch taͤgliches Wiegen seiner Bienenstoͤke
                              waͤhrend der Fuͤtterung mit Dextrinsyrup uͤberzeugt haben; auch
                              versichert er, daß ihm manche seiner Stoͤke jaͤhrlich 60 und 80 Pfd.
                              Honig geben.
                           
                        
                           Ueber den Bau der Zwiebeln und anderer Laucharten.
                           Das Journal des connaissances usuelles gibt in seinem
                              Maͤrzhefte den Kuͤchengaͤrtnern den Rath, den Zwiebelsamen auf
                              stark gewalzte Betten auszusaͤen, und dann nur eine duͤnne Schichte
                              Erde, die nicht frisch geduͤngt seyn darf, darauf zu streuen. Die Zwiebeln
                              werden bei diesem laͤngst bekannten Verfahren nicht in den Boden eindringen,
                              sondern sich oben auf demselben ausbreiten, und dabei nicht nur groͤßer
                              werden, sondern auch fruͤher reifen. – In einem anderen Artikel macht
                              dasselbe Journal aber auf den großen Gewinn und Vortheil aufmerksam, mit welchem der
                              Ort La Franche seine Sandduͤnen zum Baue von Zwiebeln, Knoblauch, Schalotten
                              etc. benuzt, und der wirklich so bedeutend ist, daß dieser Ort einen
                              eintraͤglichen Handel mit diesen Produkten treibt. Die Zwiebeln gedeihen auf
                              das Vortrefflichste in dem scheinbar ganz unfruchtbaren Sande, auf den man zur
                              Befoͤrderung ihres Wachsthumes jaͤhrlich von den Substanzen streut,
                              die das Meer auswirft. Viele andere Duͤnenhuͤgel ließen sich
                              wahrscheinlich auf aͤhnliche Weise mit gutem Erfolge bebauen; und vielleicht
                              duͤrften auch andere Zwiebelgewaͤchse, wie Tulpen und Hyacinthen mit
                              Leichtigkeit und Vortheil in großer Menge daselbst vermehrt und zum Verkaufe
                              gebracht werden koͤnnen.
                           
                        
                           Menge der in Großbritannien in den Jahren 1831 und 1832
                              eingefuͤhrten getrokneten Fruͤchte.
                           Nach den Tabellen Porter's wurden in den Jahren 1831 und
                              1832 folgende Quantitaͤten getrokneter Fruͤchte in Großbritannien
                              eingefuͤhrt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 56, S. 400
                              Eingefuͤhrte
                                 Quantitaͤten; Verbrauchte Quantitaͤten; Netto-Ertrag aus
                                 denselben; Feigen; Rosinen; Weinbeeren; Zwetschgen und Pflaumen; Centner
                              
                           Die Zoͤlle waren in den angegebenen Jahren folgende: Der Centner Feigen zahlte
                              21 Sh. 6 D., der Centner Rosinen von brittischem Erzeugnisse 10 Sh., der Centner an
                              der Sonne getrokneter Rosinen 42 Sh. 6 D., der Centner anderer Rosinen 20 Sh., der
                              Centner Weinbeeren 44 Sh. 4 D. und der Centner Zwetschgen und Pflaumen 27 Sh. 6 D.
                              – Die Einfuhr der Feigen betrug im Jahr 1828 nicht weniger als 27,562
                              Centner; 21,938 im Jahr 1829; 20,406 im Jahr 1830; 28,772 im Jahr 1831; und 24,772
                              im Jahr 1832. Der Werth der lezten Quantitaͤt laͤßt sich auf 55,737
                              Pfd. Sterl. anschlagen, abgesehen von dem Zolle, den sie zu bezahlen hatten, und der
                              sich auf 23,138 Pfd. St. belief. Die Einfuhr der Feigen duͤrfte jedoch in
                              Zukunft durch die Einfuhr der getrokneten Bananenfruͤchte, welche in dem
                              tropischen Amerika, und namentlich an der Westkuͤste von Mexiko
                              haͤufig bereitet werden, eine bedeutende Beschraͤnkung erleiden. Hr.
                              I. N. Colquhoun berechnete naͤmlich, daß der
                              Centner getrokneter Bananenfruͤchte abgesehen von dem Zolle fuͤr 28
                              Sh., oder das Pfd. fuͤr 3 D. (9 kr.) aus Westindien nach England gestellt
                              werden kann. Ausfuͤhrliche Nachweisung uͤber die Methode die Bananen
                              zu troknen findet man von Hrn. Colquhoun in den Transactions of the Society for the Encouragement of
                                 arts. Bd. L. Th. I. S. 49 gegeben.