Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XIII., S. 74
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XIII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 28. April bis 20. Mai 1835 in England ertheilten Patente. Dem James Stevenson, Kaufmann in Leith, und John Ruthven, Mechaniker in Edinburgh: auf ein Verfahren Holz mit gewissen verbesserten Instrumenten zu zerschneiden. Dd. 28. April 1835. Dem Charles William Rowley Rickard, Ingenieur in Thistle Grove, Kensington, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Kesseln fuͤr Dampfmaschinen und zu anderen Zweken. Dd. 28. April 1835. Dem William Simpson Potter, Kaufmann in Verulam Buildings, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in dem Verfahren Fabrikate wasserdicht zu machen; von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 28. April 1835. Dem John Somerville, Beamten in der Grafschaft Edinburgh: auf Verbesserungen an Flinten, Musketen und anderen aͤhnlichen Feuergewehren. Dd. 28 April 1835. Dem Isaac Dodds, Ingenieur in Horsley Iron Works, Pfarrei Tipton, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen in der Einrichtung der Feuergewehre, die zum Theil auch bei der Anfertigung und beim Gebrauch von schwerem Geschuͤz anwendbar sind. Dd. 30. April 1835. Dem John Reynolds, Eisenmeister in Oakwood bei Reeth, in der Grafschaft Glamorgan: auf gewisse Verbesserungen an Eisenbahnen. Dd. 5. Mai 1835. Dem William Simpson, Schmiedgeselle in Evesham, Grafschaft Worcester: auf einen Hemmschuh fuͤr Kutschen. Dd. 9. Mai 1835. Dem Joseph Egg, Buͤchsenmacher in Piccadilly, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an gewissen Arten von Feuergewehren. Dd. 9. Mai 1835. Dem Alphonse Humbert Jean François Valois, aus Lyon in Frankreich, jezt am Artillery-Place, Finsbury Square, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in dem Verfahren und an den Apparaten, um Metallplatten zu graviren, welche zum Druken bestimmt sind. Dd. 13. Mai 1835. Dem Thomas Dunkin, aus Bordeaux in Frankreich, jezt am Trinity-Place, Charing Cross, Pfarrei St. Martins in the Fields, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in dem Verfahren doppelte Copien von Manuscripten, Zeichnungen u.s.w. zu erhalten, so wie an den hiezu erforderlichen Apparaten. Dd. 13. Mai 1835. Dem Charles Chubb, patentirtem Schloͤsserfabrikant im St. Pauls Church-Yard, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen in den Methoden Behaͤlter oder Kaͤsten fuͤr Geld und anderes Eigenthum, sie moͤgen transportabel seyn oder nicht, sicher zu machen. Dd. 13. Mai 1835. Dem Henry Dunnington in Nottingham, und William Copestake in Stapleford, beide Spizenfabrikanten in der Grafschaft Notts: auf gewisse Verbesserungen in der Spizenfabrikation. Dd. 13. Mai 1835. Dem John Buchanan, Muͤhlenbauer in Ramsbottom, in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung von Walzendrukmaschinen zum Druken von Papier, Kattun und anderen Fabrikaten. Dd. 13. Mai 1835. Dem Pierre Frederick Fischer, Kaufmann in Great Malborough Street, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Pianofortes. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 13. Mai 1835. Dem John Ody, patentirtem Bruchbandfabrikant am Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung von hydraulischen Abtritten. Dd. 13. Mai 1835. Dem Charles Schafhault, Gentleman in Cannon Street, in der City von London: auf Verbesserungen in der Fabrikation von haͤmmerbarem Eisen. Dd. 13. Mai 1835. Dem Alexis Dumoulin, Kaufmann am Leicester Square, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Gasapparaten. Dd. 19. Mai 1835. Dem William Patterson, Gentleman in Dublin: auf ein neues Material zum Gerben der Haͤute, welches auch zu anderen Zweken anwendbar ist. Dd. 20. Mai 1835. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius 1835, S. 397.) Verzeichniß der vom 23. Februar bis 16. Maͤrz 1821 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des Robert Burton Cooper, Schwertfegers am Strand, Middlesex: auf Verbesserungen an, oder ein Ersazmittel fuͤr Stoͤpsel und Dekel, wie man sie fuͤr Flaschen, Rauch- und Schnupftabakbuͤchsen, Tintenfaͤsser und mannigfaltige andere Gegenstaͤnde braucht. Dd. 23. Maͤrz 1821. Des Jonathan Dickson, Ingenieurs in Holland Street, Blackfriars, Surrey: auf verschiedene schaͤzbare Verbesserungen in dem Verfahren Hize oder Kaͤlte von einem Koͤrper auf den anderen uͤberzuleiten. Dd. 5. Maͤrz 1821. Des William Frederick Collard, Verfertigers musikalischer Instrumente in Tottenham Court Road, St. Pancras, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Pianofortes. Dd. 8. Maͤrz 1821. Des Stephen Wilson Esq., in Streatham, Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Weben gemusterter Zeuge. Zum Theil von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Maͤrz 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV., S. 257.) Des Henry Browne, Chemikers in Derby: auf eine Verbesserung in der Einrichtung von Kesseln, wodurch betraͤchtlich an Brennmaterial erspart und der Rauch rasch verzehrt wird. Dd. 16. Maͤrz 1821. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius 1835, S. 397.) Collier's neuer Dampfkessel und Howard's Queksilbermaschine, sind beide verungluͤkt. Der Dampfkessel Collier's, von welchem bereits mehrere Male Erwaͤhnung geschah, und mit welchem in neuerer Zeit an dem kgl. großbrit. Dampfboote Meteor Versuche angestellt wurden, bewaͤhrte sich hiebei so wenig, daß die Admiralitaͤt Befehl geben mußte, statt des neuen Kessels wieder die alten an besagtem Dampfboote anzubringen. – Nicht besser ging es den neuesten Nachrichten zu Folge mit der Howard'schen Queksilbermaschine, womit man den Comet ausgeruͤstet hatte. Das Schiff kam naͤmlich kurz nach seiner Abreise von Lissabon wieder mit gaͤnzlich in Unordnung gerathener Maschinerie dahin zuruͤk; wie man sagt, waren die Platten, die unmittelbar mit dem erhizten Queksilber in Beruͤhrung gestanden, zersprungen. Hr. Howard will sich durch diesen Unfall jedoch nicht von weiteren Versuchen abschreken lassen. Mechanics' Magazine, No. 615. Nachahmung von Burden's Dampffloß, oder Zwillingsboot in Frankreich. Der Bulletin de la Société d'encouragement gibt in seinem Februarhefte S. 86 eine Notiz uͤber Burden's Dampffloß, welches unseren Lesern bereits aus dem Polyt. Journale Bd. LI, S. 397, LII, S. 161 und 462, LIII, S. 157, LIV, S. 74 und LV, S. 158 hinlaͤnglich bekannt ist. Neu duͤrfte ihnen aber seyn, daß dieses Fahrzeug in neuester Zeit in Frankreich mehrere Nachahmungen erlebt hat. Hr. Baron Séguier, Mitglied des Instituts, ließ naͤmlich eines zu Paris bauen, welches aus zwei doppelten Kegeln von 100 Fuß Laͤnge besteht, zwischen denen die Triebkraft angebracht ist. Der Dampfapparat, der diese Triebkraft liefert, soll einige wichtige Neuerungen darbieten. – Hr. Caré, der beruͤhmte Dampfmaschinenfabrikant in Paris, baute ein aͤhnliches Zwillingsboot fuͤr den Sommecanal, welches sich jedoch von jenem Seguier's dadurch unterscheidet, daß es oben offen und mit einem Bretterboden bedekt ist; auch hat es zwei Kiele und zwei Steuerruder. – Ein drittes aͤhnliches Fahrzeug ward endlich fuͤr die Schifffahrt auf der Loire zwischen Nantes und Angers erbaut. – Ueber die Tauglichkeit und die praktischen Vortheile, welche diese Fahrzeuge gewaͤhrten, fehlt es jedoch bisher noch an genauen Berichten. Ein Boot aus Kautschuk. Das Providence Journal gibt eine Beschreibung eines aus Kautschuk gebauten Bootes, welches nicht uͤber 20 Pfund wiegen soll, und leicht so zusammengelegt werden kann, daß es sich von einem Orte zum anderen tragen laͤßt. Dabei soll das Boot eine Ladung von einer Tonne, oder eine ganze Fischergesellschaft tragen! Mechanics' Magazine, No. 615. Ueber eine neue Haͤngebruͤke. Das Athenaeum enthaͤlt folgenden Artikel: „Nach franzoͤsischen Blaͤttern hat ein Ingenieur in Rouen kuͤrzlich ein Patent auf eine Haͤngebruͤke erhalten, deren Mittelpunkt ein Bogen von solcher Hoͤhe seyn soll, daß der hoͤchste Mast darunter wegschiffen kann. Die Zugbruͤke soll so einfach gebaut seyn, daß sie mit groͤßter Leichtigkeit von einem einzigen Manne aufgezogen werden kann. Der Bogen wird eine solche Staͤrke bekommen, daß er die Ketten, die von ihm aus an beide Ufer gezogen werden sollen, mit vollkommener Sicherheit zu tragen im Stande ist.“ Das Mechanics' Magazine bemerkt hiezu, daß diese Angabe, wenn sie anders richtig ist, ganz unsinnig klingt, und daß dieser Vorschlag sehr passend aus einem Lande komme, dessen Ingenieure durch die geringe Festigkeit der von ihnen erbauten Haͤngebruͤken eine ungluͤkliche Celebritaͤt erlangten. Auf eine englische Haͤngebruͤke, welche nachgab, kommen, dem Mechanics' Magazine zu Folge, wenigstens 6 franzoͤsische, welche verungluͤkten, so daß also in England deren Mißlingen nur eine Ausnahme ist, waͤhrend es in Frankreich zur Regel wurde. Bergin's Apparat zur Verhinderung der Stoͤße auf Eisenbahnwagen. Der von Hrn Bergin erfundene Apparat, durch welchen die Erschuͤtterungen der Dampfwagen beim ploͤzlichen Anhalten derselben vermieden werden sollen, und von welchem wir schon fruͤher im Polyt. Journale Bd. LIV. S. 440 Erwaͤhnung machten, hat, wie das Mechanics' Magazine erzaͤhlt, bereits zwei tuͤchtige Proben seiner Wirksamkeit abgelegt. – Der erste Wagen eines Zuges von 10 Wagen kam naͤmlich mit solcher Gewalt mit einem der stationaͤren Aufhaͤlter (buffers), die zum Behufe des leicheren Aufhaltens der Wagen am Ende der Bahnlinie angebracht sind, in Beruͤhrung, daß dieserdiesee Aufhaͤlter ganz ausgerissen, und das Gebaͤlke der Stoßstange (buffer-rod) des ersten Wagens ganz zertruͤmmert wurde. Der Heftigkeit dieser Erschuͤtterung ungeachtet pflanzte sich dieselbe in Folge der neuen Einrichtung doch nur so schwach an die uͤbrigen, angehaͤngten Wagen fort, daß die darin befindlichen Personen nicht im Geringsten dadurch belaͤstigt wurden. Einige Wochen spaͤter kam ein Dampfwagen mit 7 angehaͤngten Wagen an einem Kreuzwege mit einem Kohkskarren in Beruͤhrung, und zwar mit solcher Heftigkeit, daß dieser uͤber die Schienen hinaus geschleudert wurde. Dessen ungeachtet war die Erschuͤtterung in den angehaͤngten Wagen so gering, daß die Reisenden ruhig ihre Koͤpfe zu den Fenstern hinaus strekten, und fragten, was denn die Ursache des Stehenbleibens sey. Haͤtten sich diese Unfaͤlle auf anderen Eisenbahnen, wo man Hrn. Bergin's Apparat (im Englischen Buffing Apparatus genannt) noch nicht anwendet, ereignet, so waͤre gewiß die Haͤlfte der Reisenden von den Wagen hinabgeschleudert und mehr oder weniger beschaͤdigt worden. Achromatische Linsen aus Edelsteinen. Die HH. Trécourt und Oberhaͤuser haben der Akademie der Wissenschaften in Paris drei achromatische Linsen aus Diamant, Saphir und Rubin vorgelegt. Erstere hat bei einem Durchmesser von 9/10 Millimeter eine Oeffnung von 75/100 Millimeter und eine Brennweite von mehr dann einem Millimeter; sie gibt als einfache Luppe eine 210fache Linearvergroͤßerung; mit einem zusammengesezten Ocular hingegen betraͤgt die Vergroͤßerung das 245fache. Die beiden anderen Linsen haben dieselben Durchmesser; jene aus Saphir gibt mit einem zusammengesezten Ocular eine 255fache, und jene aus Rubin eine 235fache Vergroͤßerung. – Hr. Ch. Chevalier legte achromatische Linsen aus Flintglas und Granat vor, welche er bei einer sehr großen Kraft fuͤr 20 Fr. das Stuͤk zu liefern im Stande ist. Der Granat ist nach Brewster das beste Material fuͤr einfache Linsen, weil er keine doppelte Strahlenbrechung hat. – Hr. Bouquet, der die fuͤr die Akademie anzuschaffenden Diamantlinsen zu verfertigen hat, liefert sie zu 80 bis 100 Fr. Bulletin de la Société d'encouragement. Februar 1835, S. 84. Ueber den Bienenstok des Hrn. Charles Dewhurst Esq. Der hochwuͤrdige Hr. Charles Dewhurst Esq., ehemaliger Secretaͤr der Verulam Philosophical Society in London, hielt vor dieser Gesellschaft einen Vortrag uͤber die Bienenzucht, in welchem er folgenden hoͤchst einfachen Bienenstok als einen der besten empfahl. Sein Stok ist naͤmlich dem gewoͤhnlichen aus Stroh geflochtenen vollkommen aͤhnlich, und nur dadurch von demselben verschieden, daß er am Scheitel eine Oeffnung von beilaͤufig 4 Zoll im Durchmesser hat. Diese Oeffnung ist, waͤhrend die Bienen mit Fuͤllung des Stokes beschaͤftigt sind, mit einer Dekelplatte verschlossen; sobald aber der Stok gefuͤllt ist, nimmt Hr. Dewhurst diese Platte sorgfaͤltig mit einem Messer ab, und sezt dafuͤr ein hoͤlzernes Gehaͤuse von beilaͤufig 8 Zoll im Gevierte auf die Oeffnung. Dieses Gehaͤuse ist mit Fenstern versehen, durch welche man die Fortschritte der Arbeit der Bienen beobachten kann; und sobald man bemerkt, daß dasselbe groͤßten Theils mit Honig gefuͤllt ist, nimmt man es ab, um abermals ein neues leeres Gehaͤuse an dessen Stelle zu bringen. – Hieraus ergibt sich, daß dieser Bienenstok nichts weiter als eine Vereinfachung des Nutt'schen ist. Die Sache ist so einfach, daß keine Abbildung noͤthig ist; uͤbrigens findet man eine solche im Mechanics' Magazine, No. 610. Aufbewahrung der Trauben uͤber den Winter. Man hat bekanntlich empfohlen, die Trauben schichtenweise zwischen trokener Kleie fuͤr den Winter aufzubewahren. Dieß ist gut, so lange die Beeren alle troken bleiben; so wie jedoch mehrere derselben faulen, kommen auch die Kleien in Gaͤhrung, und schnell ist dann die ganze Masse verloren. Weit vortheilhafter zeigte sich daher die Aufbewahrung in trokenen Saͤgespaͤnen und in trokener Asche. Um den Trauben, ehe man sie servirt, ihre ganze Voͤlle und Frische zu geben, braucht man sie, nachdem sie aus den Saͤgespaͤnen genommen, nur 4 bis 5 Minuten lang in laues Wasser zu legen, und sie hierauf an einem kuͤhlen Orte abtroknen zu lassen. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. Maͤrz 1835, S. 144.) Eine alte Methode Milch lange Zeit uͤber unveraͤndert aufzubewahren. Da in England in neuerer Zeit ein Patent auf eine neue Methode die Milch laͤngere Zeit uͤber unveraͤndert aufzubewahren genommen wurde, so macht ein Hr. I. Elliott im Mechanics' Magazine No. 608. S. 14 auf folgende Methode aufmerksam, welche bereits im Jahr 1822 angegeben ward, seither aber in Vergessenheit gerathen zu seyn scheint. „Man nehme eine Anzahl vollkommen reiner und trokener Quartflaschen, und melke die Milch nicht in die gewoͤhnlichen Geschirre, sondern in diese Flaschen. So wie dieselben hinreichend gefuͤllt sind, verschließe man sie alsogleich mit gutem Kork, den man uͤberdieß mit Draht oder Spagat befestigt, wie dieß an den Cyder- und Champagnerflaschen zu geschehen pflegt. Hierauf lege man auf den Boden eines eisernen oder kupfernen Kessels etwas Stroh, und auf dieses in Reihen die mit Milch gefuͤllten Flaschen, zwischen welche man gleichfalls etwas Stroh bringt. Nachdem dieß geschehen ist, fuͤlle man den Kessel mit kaltem Wasser, welches man allmaͤhlich bis zum Sieden erhizt; so wie man jedoch den Eintritt des Siedens bemerkt, entferne man das Feuer augenbliklich, um die Flaschen dann in dem Kessel selbst abkuͤhlen zu lassen. Die abgekuͤhlten Flaschen pake man endlich mit Stroh oder mit Saͤgespaͤnen in Koͤrbe oder in Kisten, welche man an den kuͤhlsten Ort des Schiffes bringt. Milch, welche auf diese Weise aufbewahrt worden ist, machte die Reise nach Westindien und wieder zuruͤk, und war nach dieser Zeit so gut, als wenn sie frisch gemolken worden waͤre. Ungeheurer, in den Bergwerken von Cornwallis gefundener Silberklumpen. Im Monate Mai l. J. wurde an die Bank in England die groͤßte Silbermasse verkauft, die noch je in England gefunden worden. Sie kam aus einem Bergwerke im oͤstlichen Theile von Cornwallis, und hatte bei einem Gewichte von 5741 Unzen einen Werth von 1500 Pfd. Sterl. Erze, die 500 bis 1000 Unzen Silber per Tonne halten, sollen gegenwaͤrtig daselbst nicht selten vorkommen. Mechanics' Magazine, No. 516. Fabrikation von eisenfreiem Alaun. Der Verein zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen hatte fuͤr die Jahre 1833 und 1834 eine Preisaufgabe behufs der Darstellung eines eisenfreien Alauns gegeben, welcher im Centner hoͤchstens 2 Thlr. theurer zu stehen kommen duͤrfe, als gewoͤhnlicher Alaun. Es meldeten sich zwei Concurrenten, Hr. Commerzienrath Dr. Hempel und Hr. Fabrikunternehmer Henoch, welche Beide den gestellten Bedingungen genuͤgten, und denen daher goldene Denkmuͤnzen uͤbersendet wurden. Verfahren des Hrn. Dr. Hempel. Es besteht im wiederholten Aufloͤsen des gewoͤhnlichen Alauns in wenig siedendem Regenwasser und nachmaligem Abruͤhren dieser Aufloͤsung bis zum gaͤnzlichen Erkalten. Das erhaltene Alaunmehl wird in einem hoͤlzernen durch etwas Baumwolle lose verstopften Trichter, durch Aufguß einer kalt gesaͤttigten Aufloͤsung von reinem Alaun, sorgfaͤltig und so lange ausgesuͤßt, d.h. von der Mutterlauge befreit, bis es sich bei Pruͤfung chemisch rein zeigt. Wird diese Procedur mit Geschiklichkeit geleitet, so ist sie hoͤchstens zwei Mal erforderlich, und kostet im Großen ausgefuͤhrt kaum 1/2 Thlr. per Cntr. Derjenige Consument von chemisch reinem Alaun, welcher aber keine Verwendung der Mutterlauge hat, welches zwar selten der Fall seyn duͤrfte, wird nichts desto weniger besser thun, seine Zeit nicht auf eigene Bereitung zu verwenden, sondern chemisch reinen Alaun zu kaufen. Verfahren des Hrn. Henoch. Es wird gewoͤhnlicher Gleißener Alaun genommen, dieser mit dem vierten Theil Wasser bei allmaͤhlich zu verstaͤrkender Hize aufgeloͤst; das Erhizen wird so lange fortgesezt, bis die Fluͤssigkeit zu kochen anfaͤngt; dann sezt man bis zur Uebersaͤttigung schwefelsaures oder salzsaures Kali hinzu, zapft die Fluͤssigkeit ab, und laͤßt sie in flachen, mit Seife oder Oehl ausgeschmierten, zwei Fuß hohen Gefaͤßen krystallisiren, stoͤrt die Krystallisation in den ersten Tagen haͤufig, und wiederholt dieses Verfahren noch ein bis zwei Mal, wodurch alsdann immer ein ganz eisenfreier Alaun gewonnen wird. (Verhandl. des Vereins zur Befoͤrd. d. Gewerbfleißes in Preußen, 1835, zweite Lieferung, S. 81.) Verbesserungen an Roth's Apparat zum Versieben des Syrupes im luftleeren Raume. Das wesentlichste Hinderniß, welches bisher der Anwendung des Roth'schen Apparates (Vergl. Polyt. Journal Bd. XXXIII. S. 269) in den Zukerfabriken und Raffinerien im Wege stand, lag in der großen, zur Verdichtung erforderlichen Quantitaͤt Wasser. Die HH. Roth und Bayret haben diesem Uebelstande zu steuern gesucht, und sind hiebei durch Versuche zu einer neuen Methode das Wasser abzukuͤhlen gelangt, nach welcher man ein und dasselbe Wasser unbestimmt lange Zeit anwenden kann, oder wenigstens nur in laͤngeren Zwischenraͤumen zu erneuern braucht. Nach dem neuen hoͤchst einfachen Verfahren gelangt das warme Wasser, welches am Ende einer jeden Operation aus dem Apparate ablaͤuft, in einen hoͤlzernen, in einer gewissen Hoͤhe angebrachten Behaͤlter, in dessen Boden eine große Menge kreisrunder Oeffnungen von 3 Zoll im Durchmesser angebracht ist. Von jeder dieser Oeffnungen laͤuft ein Rohr aus Leinen-, oder noch besser aus Wollen- oder Baumwollzeug aus, welches an beiden Enden offen erhalten wird. Diese in geringer Entfernung von einander befindlichen Roͤhren werden durch einen an ihrem unteren Ende angebrachten Ring offen und in senkrechter Richtung erhalten; an ihren oberen, am Grunde oder Boden des Behaͤlters befestigten Muͤndungen sind kupferne Roͤhren angebracht, welche nicht hoͤher sind, als der Behaͤlter, eine Fortsezung der zeugenen Schlaͤuche ausmachen, und mit diesen gleichsam nur ununterbrochene, an beiden Enden offene Roͤhren bilden. An dem unteren Theile der kupfernen Roͤhren, und in der Naͤhe ihrer Verbindungsstelle mit den zeugenen Roͤhren sind in einem Kreise herum kleine Oeffnungen angebracht, durch welche das in dem Behaͤlter befindliche Wasser fortwaͤhrend aussikert, um dann sehr zertheilt laͤngs der zeugenen Roͤhren herabzufließen, und diese Zeuge in Folge der Capillaritaͤt uͤberall zu befeuchten. Es entsteht auf diese Weise sowohl an der inneren als aͤußeren Oberflaͤche der Roͤhren eine Verduͤnstung, waͤhrend ein aufsteigender Luftstrom die Erhizung der Luftsaͤule, welche in den kupfernen, in das warme Wasser des Behaͤlters untertauchenden Roͤhren enthalten ist, beguͤnstigt. Da der hoͤlzerne Behaͤlter hoͤher steht, als die Oeffnung, bei der das warme Wasser ablaͤuft, so wird dieses leztere durch den Druk des Dampfes, der am Anfange einer jeden Operation zur Erneuerung des lezteren Raumes in den Apparat eingelassen wird, in den Behaͤlter getrieben. Mit Huͤlfe dieser Vorrichtung kann man fuͤr sehr geringe Kosten eine außerordentlich große Wassermenge in kuͤrzester Zeit bis zur Temperatur der atmosphaͤrischen Luft abkuͤhlen, so daß nun der Roth'sche Apparat uͤberall und selbst da, wo Mangel an Wasser ist, angewendet werden kann. (Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement, Februar 1835.) Ueber Torfpressen. Wir haben im Polytechnischen Journal 1833, Bd. XLIX. S. 236, eine Notiz uͤber Torfpressen aus dem Mechanics' Magazine aufgenommen, wonach man in Dublin den Torf, so wie er gestochen wird, in eine Maschine bringt, die nur 7 Pfd. Sterl. kostet, und ihn in eine Masse zusammendruͤkt, welche beinahe die Consistenz der Steinkohle hat. Die ausgepreßten Torfziegel sollen dann an der Luft und Sonne getroknet, eine staͤrkere Hize geben, als Steinkohlen. Jene Angabe erregte allenthalben Aufmerksamkeit; zahlreiche Anfragen veranlaßten dann den verdienstvollen Vorstand des Vereins zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, Hrn. Geheimen Oberfinanzrath Beuth, sowohl bei der Redaction des Mechanics' Magazine als in Dublin Ruͤkfragen zu halten, die jedoch alle vergeblich waren; endlich erhielt er von einem sachverstaͤndigen Englaͤnder aus Dublin folgende Auskunft: „Die Torfpresse besteht aus einem 10 Fuß langen Hebel, dessen Fulcrum sich auf einem aufrechtstehenden Gestell befindet. Von dem Aufhaͤngepunkt geht eine Stange mit doppeltem Gelenk zu einem Blok hinab, welcher den Torf preßt, der sich darunter in einem durchloͤcherten Kasten befindet, und nicht groͤßer ist, als ein Mauerziegel. Auf diese Weise wird eine Sode Torf ungefaͤhr in der Zeit gepreßt, waͤhrend welcher sie auf dem Herde eines Farmers verbrennen wuͤrde, und Niemand wird eine Auslage von 7 Pfd. Sterl. an eine solche Vorrichtung wenden, welche auch als ein unbrauchbares Ding bereits bei Seite gesezt ist.“ (Verhandl. d. Ver. zur Befoͤrd. d. Gewerbfleißes in Preußen, 1835, zweite Lieferung, S. 99.) Beispiele des Fallens einiger artesischer Brunnen in England. Ein Corespondent des Mechanics' Magazine meldet in Nr. 615 dieser Zeitschrift, daß Jemand in der Naͤhe von Hammersmith einen artesischen Brunnen besizt, dessen Wasser in der ersten Zeit zwanzig Fuß hoch uͤber die Oberflaͤche der Erde stieg, im Laufe einiger Jahre aber so bedeutend fiel, daß es gegenwaͤrtig nur mehr bis zu 5 Fuß unter der Oberflaͤche der Erde emporreicht. Einige andere Individuen wollen in der Umgebung von London aͤhnliche Beobachtungen gemacht haben. Englische Speculation auf Kosten der Staatscasse. Vor drei Jahren besuchte ich eine weiße Glashuͤtte in der Provinz Brandenburg, die vorzuͤglich gutes Glas liefert. Der Besizer sagte mir: „Rathen Sie, welches Material ich verarbeite?“ Ich rieth auf den weißen Quarzsand, der sich hie und da, besonders bei Freienwalde und an der Tollensee in ziemlicher Menge findet. „Nein, sagte er, ich verarbeite hauptsaͤchlich englisches Glas, das ich in großen Partien von Hamburg beziehe; es ist die beste Masse, die man anwenden kann, und zugleich die wohlfeilste.“ Er fuͤhrte mich hierauf zu einer Kammer, die halb mit zerstoßenem englischem weißen Glase angefuͤllt war, und erklaͤrte mir nun die Sache auf folgende Weise: Die Praͤmie, welche die englische Regierung fuͤr die Ausfuhr von weißem Glase zahlt, betraͤgt mehr, als die Kosten des Materials und der Fabrikation grober, schwerer Waare, z.B. Branntweinflaschen, Salzfaͤsser u. dergl., die wahrscheinlich in gußeisernen Formen gegossen werden. Nun fuͤhren die Glasfabrikanten viele Centner solcher Waare nach Hamburg aus – hier wird Alles um jeden Preis verkauft und durch ein Zeugniß bewiesen, daß ein solches Quantum im Auslande verkauft worden sey. Da erhaͤlt dann der Fabrikant die Praͤmie. Die preußische Glashuͤtte kauft diese untaugliche Waare, laͤßt sie zerstampfen, weil Bruchglas keinen Eingangszoll bezahlt, und hat nun allerdings ein wohlfeileres und besseres Material. Es befand sich unter dieser Waare ein noch beinahe unversehrtes Salzfaß, das ich zum Andenken aufbewahre, und das 2 1/4 Zoll lang, 2 Zoll breit, 1 Zoll hoch ist, und dennoch 11 Loth wiegt. v. F. Literatur. Nautical and Hydraulic Experiments, with numerous Scientific Miscellanies. By Colonel Mark Beaufoy F. R. S. Roy. 4. London 1834. Private Press of Henry Beaufoy F. R. S. History of the Cotton Manufacture in Great Britain: with a Notice of its early History in the East and in all the Quarters of the Globe: a Description of the great Mechanical Inventions, which have caused its unexampled extension in Britain: and a View of the Present State of the Manufacture and the Condition of the Classes engaged in its several Departements. By Edw. Bainesjun. Esq. Embellished and illustrated with Portraits of Inventors, Drawings of Machinery etc. 8. London 1835. By Fisher and Jackson. The Architectural Magazine, conducted by J. C. LoudonF. L. S. London by Langman et Comp. (Erscheint vom Jahr 1834 an in monatlichen Heften, wovon das Stuͤk 1 Sh. 6 Den. kostet.) A System of Plane and Spherical Trigonometry, to which is added a System of Logarithms. By the Rev. RichardWilson, M. A. 8. Cambridge by Deighton, Stevenson etc. Newby. 1835. Outlines of a New Theory of Rotatory Motion. Translated by CharlesWhitleyM. A., F. R. S. etc. 8. Cambridge by R. Newby. 1835. Expositions and Illustrations interesting to all concerned in the Steam power. By Colonel FrancisMacerone. 8. London 1835 by Effingham Wilson.