Titel: | Beschreibung der Methoden, deren sich Hr. Oliveras, Juwelier in Paris, bedient, um farbiges Gold und Stahl ohne Löthung auf Gold zu fixiren. |
Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. XLIIIXLII., S. 271 |
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XLIIIXLII.
Beschreibung der Methoden, deren sich Hr.
Oliveras, Juwelier
in Paris, bedient, um farbiges Gold und Stahl ohne Loͤthung auf Gold zu
fixiren.
Aus dem Recueil industriel. Junius 1835, S.
130.
Oliveras's Methoden, um farbiges Gold auf Gold etc. zu
fixiren.
1. Application von farbigem Golde auf Gold, welches zu
Juwelierarbeiten bestimmt ist. Nachdem ich mir dreierlei Sorten Gold,
naͤmlich gruͤnes, rothes und gelbes bereitet, wovon ich ersteres auf
Nr. 8, und die beiden anderen auf Nr. 3 der Zieheisendike ausgeplaͤttet,
schneide ich daraus Stuͤke von gleicher Laͤnge und Breite, welche ich,
nachdem sie vollkommen flach gemacht worden sind, durch sehr starkes Scheidewasser
ziehe, mit einem mit Staubsand getraͤnkten Tuche abreibe, dann abwasche und
endlich gut abtrokne. Nachdem dieß geschehen ist, lege ich meine drei Platten auf
einander und umhuͤlle sie mit sehr duͤnnem Eisenbleche, welches ich
mit Knoblauch abreibe, damit es weder an das Gold, noch an den Stahl anbake. Endlich
bringe ich das Ganze zwischen zwei starke Stahlplatten gepreßt ins Feuer, um es, nachdem es
einer starken Hize ausgesezt gewesen ist, bis zum Abkuͤhlen dem Druke eines
Drukwerkes zu unterwerfen. Dieses Gold, welches vollkommen geschweißt aus der Presse
kommt, presse ich unter dem Strekwerke, um es gehoͤrig zu glaͤtten,
worauf ich es dann auf einer starken Silberplatte befestige, und zwar nach der
gewoͤhnlichen Methode der Plattirung von Gold auf Silber. Nachdem dann dieses
plattirte Gold bis auf Nr. 11 der Zieheisendike ausgeglaͤttet worden ist,
schneide ich Platten von beliebiger Groͤße daraus, welche ich in gravirten
Matrizen mit dem Drukwerke auspraͤge. Zulezt gebe ich endlich allen jenen
Stellen, die in gruͤnem oder rothem Golde erscheinen sollen, mit dem
Glaͤtteisen den Glanz. Man erspart bei diesem Verfahren mehr als die
Haͤlfte an Handarbeit.
2. Application von Stahl auf Gold. Ich nehme eine
Stahlplatte von Nr. 19 in der Dike, und scheure sie tuͤchtig mit Kohlenstaub;
dann reinige ich sie gehoͤrig mit starkem Scheidewasser und reibe sie mit
einem mit Staubsand getraͤnkten Lumpen ab, um sie hierauf so lange
abzufeilen, bis weder fehlerhafte, noch flekige Stellen darauf zu entdeken sind. Die
solcher Maßen behandelte Platte plaͤtte ich bis zur Dike Nr. 12 aus, worauf
ich sie in Stuͤke von 4 Zoll Laͤnge auf 1 Zoll Breite schneide. Dann
bereite ich mir ein Goldblech von Nr. 5 in der Dike, welches ich mit starkem
Scheidewasser und mit Staubsand reinige, und auf welchem ich dann das Stahlblech
ganz auf dieselbe Weise befestige, wie ich es oben bei dem farbigen Golde
beschrieben habe. Beide Methoden muͤssen mit groͤßter Sorgfalt und
Genauigkeit vollbracht werden.