Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 59, Jahrgang 1836, Nr. XLVIII., S. 313
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XLVIII. Miszellen. Miszellen. Barton's neuer Sicherheitsdampfkessel. Hr. J. Barton, der beruͤhmte Ingenieur, dem wir bereits verschiedene Verbesserungen an den Dampfmaschinen, und namentlich die metallenen Patentkolben und Lubricatoren verdanken, hat so eben einen ganz neuen, auf einem von ihm entdekten Principe beruhenden Sicherheilsdampfkessel erfunden, welcher nicht nur gegen alle Gefahren der Explosion schuͤzen, sondern auch in den Anschaffungskosten und in dem Verbrauche an Brennmaterial bedeutende Ersparnisse bedingen soll. Die Versuche mit diesem Kessel sollen sehr guͤnstig ausgefallen seyn, und Hr. Barton wird naͤchstens die Beschreibung seiner Erfindung, nachdem dieselbe durch ein Patent gesichert worden, bekannt machen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 644) Baron Séguier's Verbesserungen in der Speisung der Dampfkessel. Hr. Baron Séguier theilte der Société d'encouragement in Paris in einer ihrer lezten Sizungen ein von ihm erfundenes Verfahren das Wasser in den Dampfkesseln ohne Schwimmer und ohne besondere Aufsicht bestaͤndig auf gleichem Niveau zu erhalten mit. Er wendet zu diesem Zweke zwei Drukpumpen an, von denen die eine wie gewoͤhnlich spielt, waͤhrend die andere in dem Dampfkessel je nach der Hoͤhe des Wasserstandes in demselben, Wasser oder Dampf aufsaugt, um sie in die erste Pumpe zu treiben. Durch diese einfache Vorrichtung wird die gewoͤhnliche Speisungspumpe im Falle das Wasser in dem Kessel ein zu hohes Niveau erreicht, verhindert ihre gewoͤhnliche Wirkung hervorzubringen; denn sie kann hier nicht selbst aufsaugen, indem sie durch das Wasser, welches ihr die zweite Pumpe aus dem Kessel zufuͤhrt, gefuͤllt wird. Hat die zweite Pumpe hingegen in Folge des Sinkens des Wasserstandes Dampf aus dem Kessel aufgesaugt, so kann keine aͤhnliche Wirkung erfolgen; denn da diese Pumpe dann auf Dampf wirkt, welcher comprimirbar ist, so hat die erste Pumpe Zeit sich zum Theil mit Wasser zu fuͤllen, bevor der in der zweiten Pumpe verdichtete Dampf eine solche Dichtheit erlangt hat, daß er das Drukventil emporzuheben im Stande ist. Lezteres muß mit einem Gewichte beschwert seyn, welches wenigstens jenem des Sicherheitsventiles des Dampfkessels gleichkommt. Wir hoffen demnaͤchst eine ausfuͤhrliche Beschreibung dieser Erfindung mittheilen zu koͤnnen. Sonderbare Erscheinung auf einer amerikanischen Eisenbahn beobachtet. Ein Reisender, welcher auf der Fahrt von Bolton nach Kenyon im hintersten Wagen mit dem Ruͤken gegen die Maschine gekehrt saß, so daß er die zuruͤkgelegte Bahn frei vor sich liegen sah, beobachtete kuͤrzlich folgende Erscheinung. Der Wagen rollte uͤber die schiefe Flaͤche von Bay-lane nach Leigh mit einer Geschwindigkeit hinab, die 30 bis 40 engl. Meilen in der Zeitstunde betragen haben mochte. Ein neben der Bahn stehender Mensch schleuderte einen Stein von der Groͤße eines Huͤhnereies mit bedeutender Kraft in horizontaler Richtung gegen den Wagen. Der Reisende beobachtete deutlich, wie dieser Stein dem Wagen, gegen den er geschleudert worden, allmaͤhlich naͤher kam; allein ploͤzlich blieb derselbe ein Paar Secunden lang in einer Entfernung von beilaͤufig einem Fuße vor dem Kopfe des Reisenden schweben. Er erfaßte den Stein gluͤklich mit der Hand, und erklaͤrte, er habe hiebei ganz dasselbe Gefuͤhl gehabt, als haͤtte er einen vollkommen ruhig liegenden Stein ergriffen. – Diese sonderbare, im Bolton Chronicle erzaͤhlte Beobachtung erklaͤrt sich sehr leicht dadurch, daß der Wagen und der Stein eine und dieselbe Geschwindigkeit erreicht hatten. (Mechanics' Magazine, No. 644.) Ueber die Dampfboote auf dem Mississippi. Die Zahl der Dampfboote, welche gegenwaͤrtig den Mississippi, und die in denselben muͤndenden Fluͤsse befahren, belaͤuft sich, nach Hrn. Valcourt, auf nicht weniger als 340! Die auf diesen Booten angebrachten Dampfmaschinen arbeiten saͤmmtlich mit hohem Druke und zwar im Durchschnitte mit einem Druke von 9 Atmosphaͤren. Nicht selten geschieht es, daß zwei Boote, die denselben Weg machen, an Geschwindigkeit wetteifern, wo man dann die Ventile beschwert, das Feuer staͤrker macht, Theer in die Heizkammer wirft etc. Dessen ungeachtet ereignen sich waͤhrend der Fahrten selbst nur selten Explosionen, obschon diese waͤhrend des Anhaltens der Boote zum Behufe des Landens von Menschen und Guͤtern, des Einnehmens von neuen Frachten, Brennmaterial etc. um so haͤufiger vorkommen. Waͤhrend dieses Stillstandes wird naͤmlich das Feuer unterhalten, damit immer sogleich abgefahren werden kann. Der Dampf entweicht hiebei zwar allerdings durch das Sicherheitsventil, allein da die Speisungspumpe nicht mehr arbeitet, so wird das verdampfte Wasser nicht ersezt, und die Folge davon ist, daß ein Theil des Dampferzeugers zum Rothgluͤhen kommt, und den Dampf auf eine sehr hohe Temperatur erhizt. Da sich der Dampf nun unter diesen Umstaͤnden zu reichlich und mit zu großer Geschwindigkeit entwikelt, als daß er durch das Sicherheitsventil entweichen koͤnnte, so folgt hieraus nothwendig eine Explosion, wenn der Dampferzeuger nicht so stark ist, daß er dem starken Druke, welcher entsteht, Widerstand zu leisten vermag. Um nun diesen Gefahren vorzubeugen, schlaͤgt Hr. Valcourt vor, auf den Dampfbooten auch noch eine kleine Aushuͤlfsdrukpumpe anzubringen, und diese, wenn die Maschine nicht arbeitet, durch 2, 3 oder mehr Menschen in Bewegung sezen zu lassen. Sollte Mangel an Menschenhaͤnden vorhanden seyn, so koͤnnte man eine kleine Dampfmaschine von einer Pferdekraft anbringen, und diese arbeiten lassen, sobald die große Maschine zu arbeiten aufhoͤrt, um auf diese Weise entweder die Aushuͤlfspumpe oder auch die Speisungspumpe selbst, nachdem sie mit der großen Maschine außer Verbindung gebracht worden ist, in Thaͤtigkeit zu sezen. Das Spiel der Speisungspumpe muͤßte hiebei etwas langsamer gemacht werden, damit nicht mehr Wasser in den Dampferzeuger eingetrieben wird, als noͤthig ist um das Wasser auf gleicher Hoͤhe zu erhalten. Diese kleine Maschine koͤnnte durch den bei dem Sicherheitsventile austretenden Dampf betrieben werden, und wuͤrde, indem bei ihr weder Verdichtung noch Ausdehnung Statt faͤnde, sehr einfach und wohlfeil seyn. – Als ein weiterer Grund der haͤufigen Explosionen der Dampfboote auf dem Mississippi wird ferner der Niederschlag, der sich am Boden der Kessel bildet, und den man zu beseitigen versaͤumt, betrachtet. In dieser Hinsicht schlaͤgt Hr. Valcourt vor, die Dampferzeuger mittelst eines von ihm angegebenen Condensators mit destillirtem Wasser zu speisen. (Bulletin de la Société d'encouragement. November 1835, S. 539.) Ueber den Rhein- und Donaucanal. Bei dem erhoͤhten Interesse, dessen sich der Donau- und Rheincanal zu erfreuen hat, glauben wir unseren Lesern einen Dienst zu erweisen, wenn wir das Wesentlichste uͤber denselben aus Kleinschrod's Schrift: Die Canalverbindung des Rheins und der Donau, mittheilen. Wenn die großen Vortheile, die eine solche Anlage mit sich fuͤhren wuͤrde, bereits seit langer Zeit volle Anerkennung gefunden hatten, so war doch erst dann ein Urtheil uͤber die zu uͤberwindenden Schwierigkeiten moͤglich, als auf Veranlassung der Regierung durch 5jaͤhrige Arbeit die Canalstreke untersucht, aufgenommen, nivellirt und die Linie sorgfaͤltig ermittelt war, die sich in Bezug auf die Gestaltung des Terrains und auf die Bedeutung der beruͤhrten Orte, als die vorteilhafteste darstellte. 1832 machte der Oberbaurath Freiherr von Pechmann seinen Entwurf des Canals nebst zugehoͤrigem Atlas bekannt, und 1854 erschien das Gesez zur Erbauung des Canals, durch welches einer Privatactiengesellschaft die Ausfuͤhrung des Canalbaues uͤberlassen, das immerwaͤhrende Eigenthum der Anlagen und ein 99jaͤhriges Privilegium auf die Erhebung der Canalgebuͤhren zugesagt wird. Der Canal bleibt von allen Auflagen, außer der auf sein Areal fallenden Grundsteuer, frei, die Staatsregierung tritt als Aktionaͤr mit dem vierten Theile des Betrags der gesammten Kosten ein, und stellt außerdem gesezlich die Gesellschaft beim Aufkauf des Privateigentums sicher. Der Canal tritt mit der Altmuͤhl bei Kehlheim in die Donau, folgt der Altmuͤhl bis Dietfurt, geht hierauf neben der Sulz hin nach Neumarkt, verfolgt das Schwarzachthal, die Schwarzach uͤberschreitend, bis Weidelstein, wendet sich dann nach Nuͤrnberg, uͤberschreitet die Regnitz, beruͤhrt Erlangen und Forchheim, um endlich vor Bamberg in die Regnitz zu muͤnden und mit derselben nach dem Main zu gehen. Einschließlich der schiffbar zu machenden Streke der Altmuͤhl erhaͤlt der Canal eine Laͤnge von 592,543 bayerische Fuß oder 23 1/2 deutsche Meilen, die obere Breite soll 54', die untere 34', die Tiefe 5' betragen. Das in der Gegend von Neumarkt befindliche Plateau liegt 630 1/2' uͤber dem Einmuͤndungspunkte des Canals bei Bamberg und 270 3/4' uͤber der Ausmuͤndung der Altmuͤhl bei Kehlheim, da nun der Canal diese Hoͤhe uͤberschreiten muß, so muß er diesseits und jenseits des Plateaus in horizontale, stufenfoͤrmig geordnete Abtheilungen getheilt werden, welche nach Bamberg zu durch 69, nach Kehlheim zu durch 25 Kammerschleußen mit einander verbunden werden. Jede dieser Schleußen ist 120' lang, 16' weit, hat jedoch ein Zwischenthor bei 90' Laͤnge, welches fuͤr gewoͤhnlich gebraucht wird, da die Laͤnge der Schleuße von 120' nur fuͤr Schiffe gefordert wird, welche großes Bauholz fuͤhren. Durch diese Dimensionen wird der unmittelbare Durchgang von Fahrzeugen aus dem Rhein in die Donau moͤglich gemacht, Aufenthalt und Kosten eines zweimaligen Umladens umgangen und ein geringerer Widerstand des Wassers gegen das sich fortbewegende Fahrzeug erlangt. Es ist naͤmlich bei den vorzuͤglichsten europaͤischen Canaͤlen die aus Versuchen entnommene Regel befolgt worden, den wasserhaltenden Querschnitt des Canales ungefaͤhr vier Mal groͤßer zu machen, als der Querschnitt des eingetauchten Theiles des Fahrzeuges ist; dieß Verhaͤltniß trifft auch hier ungefaͤhr zu, da der Querschnitt des eingetauchten Schifftheiles 58 □', der Canalquerschnitt aber 232 □' betraͤgt. Bei diesem Verhaͤltnisse koͤnnen unter ziemlich guͤnstigen Umstaͤnden, d.h. bei nicht entgegengeseztem Winde von einem Pferde 2000 Cntr., im unguͤnstigsten Falle 1000 Cntr. gezogen werden, waͤhrend ein Pferd nur 600–800 Cntr. zu ziehen vermag, wenn man die Dimensionen des Canals so waͤhlt, daß der Canalquerschnitt nur 2 bis 2 1/2 Mal so groß ist als der des eingetauchten Fahrzeuges. Der immerwaͤhrende Vortheil an erleichtertem Transporte, welchen ein Canal mit groͤßeren Dimensionen darbietet, steht hauptsaͤchlich darum mit der Ersparniß der Anlagskosten bei kleineren Dimensionen in gar keinem Verhaͤltnisse, weil ein großer Theil der vorzunehmenden Arbeiten fuͤr breitere und schmaͤlere Canalanlagen vollkommen dieselben bleiben, oder sich nur sehr wenig aͤndern; so zeigt die Berechnung, daß die Gesammtkosten einer Canalanlage von 20' weniger Breite nur um 1/16 geringer seyn wuͤrden als die Gesammtkosten fuͤr den Rhein- und Donaucanal in der angegebenen Breite. Die Gebirgsarten, in welche das Canalbett eingesenkt werden muß, gehoͤren theils dem Jurakalk, theils dem bunten Sandsteine an, und bieten theils durch ihren Festigkeitsgrad, theils durch ihre Wasserhaltigkeit nur Schwierigkeiten dar, die bei aͤhnlichen Canalarbeiten und beim Bergbau in weit groͤßerem Maaßstabe uͤberwunden worden sind. Glaubt man aber, daß die große Schleußenzahl die Kosten unverhaͤltnißmaͤßig erhoͤhen und den Transport hier immer zu sehr verzoͤgert, so duͤrfen wir nur an den Canal von Bourgogne erinnern, welcher bei 30 Meilen Laͤnge 189 Schleußen hat, oder an den Canal des Grand Trunk oder Trent and Mersey, der die Centralkette Großbritanniens durchschneidet, und 75 Schleußen, 3 große Wasserleitungen, 248 gewoͤhnliche Bruͤken, 5 Wasserreservoirs und 5 Tunnels von einer Gesammtlaͤnge von 7000' besizt, und doch zu 75 Proc. rentirt, so daß der Werth der Actien von 50 bis 620 Pfd. Sterl. gestiegen ist. Den Dimensionen der Schleußen und Einfuͤllungstrichter zu Folge werden zur Fuͤllung einer Schleuste 4 Minuten erfordert; rechnet man zum Aufziehen der Fuͤllungsventile, Abspannen der Pferde, Oeffnen der Schleußenthore den naͤmlichen Zeitraum, so werden 8 Minuten zum Durchgang durch eine Schleuße erforderlich seyn, welche nicht ein Mal ganz als reiner Verlust zu rechnen sind, da waͤhrend derselben die Zugpferde durch Ruhe und Futter zu desto kraͤftigerem Ziehen vorbereitet werden. Der taͤgliche Aufwand fuͤr ein mit einem Pferde bespanntes Canalfahrzeug betraͤgt: Fuͤr ein Pferd 2 fl.  –  kr. Pferdeknecht   – 45  – Schiffsfuͤhrer 1 –    – Schiffsjunge   – 30  – Schiff und Geschirr 1 –    – –––––––– Summa 5 fl. 15 kr. Bei gewoͤhnlichem Landfuhrwerke haͤlt man es fuͤr das Zugpferd am besten, wenn es 3/4 Poststunden in einer Zeitstunde, oder taͤglich 8 Poststunden in 10 2/3 Zeitstunden zuruͤklegt; da jedoch die Rennbahn des Canales ganz eben ist, und sonstige Hindernisse wegfallen, so kann man dieses Resultat erhoͤhen und annehmen, daß die ganze Canalstreke in noch nicht vollen 5 Tagen zuruͤkgelegt wird; daher betragen die Transportkosten fuͤr ein einspaͤnniges Fahrzeug von Bamberg bis Kehlheim 26 fl. 15 kr. Nimmt man nun an, daß das Pferd nur 1000 Cntr. foͤrdert, so kommt auf den Centner fuͤr die Canalstreke ein Frachtlohn von 1,57 kr., wozu noch die spaͤter zu bestimmenden Canalgebuͤhren zu rechnen sind. Nimmt man nun, nach Analogie anderer Wasserstraßen, drei Classen von Frachtguͤtern an, naͤmlich Handelsguͤter des aͤußern und innern Verkehrs und Urproducte, und denkt sich dieselben mit 15, 12 und 6 kr. belegt, so erhaͤlt man die Canalfracht fuͤr Meile und Centner in Pfennigen ausgedruͤkt: Fuͤr Guͤter erster Classe 3 Pfennige  –   – zweiter   – 2 1/2    –  –   – dritter   – 1 1/4    – Diese Canalfracht betraͤgt aber, mit der gewoͤhnlichen Landfracht verglichen, nach den drei verschiedenen Classen nur den sechsten, siebenten oder zehnten Theil der gewoͤhnlichen Fracht. Weit guͤnstiger stellt sich das Verhaͤltniß der Geschwindigkeit nach dem Beispiele des niederlaͤndischen Canaltransportes, wo durch zwekmaͤßig eingerichteten Pferdewechsel 45 Poststunden taͤglich zuruͤkgelegt und die ganze Streke daher in 8 Tagen durchfahren werden kann. Die Paketboote auf dem Forth- und Clydecanal legen 5 1/2 engl. Meilen in der Stunde zuruͤk; auf den Canaͤlen der Vereinigten Staaten Nordamerika's transportirt man Personen und Waaren Tag und Nacht mit Eilfracht und erleuchtet zur Nacht die Schleußen; so wird der 66 deutsche Meilen lange Ohio-Canal in nicht vollen 6 Tagen durchfahren, was fuͤr unseren Canal die Moͤglichkeit darlegt, in 48 Stunden auf demselben von Bamberg nach Kehlheim zu gelangen. Der mit genuͤgender Nachhaltigkeit entworfene und von Sachverstaͤndigen gepruͤfte und anerkannte Kostenanschlag zerfaͤllt in folgende Positionen: Grundentschaͤdigung    480,889 fl. Erdarbeiten 3,124,216 – Schleußen 2,889,252 – Durchlaͤsse und Grundablaͤsse    319,964 – Bruͤkencanaͤle und Durchfahrtsthore    608,200 – –––––––––– Summa 7,422,521 fl. Transport 7,422,521 fl. Canalbruͤken und Sicherheitsthore    402,572 – Kleine Ausfuͤhrungen    129,769 – Muͤhlentschaͤdigungen    406,000 – Canalwaͤrter-Wohnungen      76,500 – Leitung und Aufsicht des Baues      92,635 – –––––––––– Summa 8,529,997 fl. Die Gesammtarbeiten sollen in 6 Jahren vollendet seyn, so daß der Canal nach dieser Zeit fahrbar ist. (Polyt. Centralblatt 1836, Nr. 5.) Read's verbesserte Handwasserpumpe. Im Gardener's Magazine findet man eine Handwasserpumpe, die von dem patentirten Erfinder der besten Gartensprizen, Hrn. Read, erfunden wurde, besonders empfohlen. Der neue Apparat ist nur um etwas weniges groͤßer, als die eben erwaͤhnte Sprize; allein er ist mit einer Roͤhre ausgestattet, welche, wenn sie in einen mit Wasser gefuͤllten Eimer eingesezt wird, dem Instrumente die Kraft einer gewoͤhnlichen Gartenpumpe mittheilt, obschon zum Betriebe des ersteren nur halb so viel Kraft noͤthig ist, als zum Betriebe der lezteren. Die Kraft wird durch Verdichtung der Luft in einer Roͤhre gewonnen, welche mit jener Roͤhre, in der sich der Kolben bewegt, parallel laͤuft; man kann deßhalb das neue Instrument fuͤglich auch eine Read'sche Sprize mit doppeltem Stiefel nennen. Der ganze Apparat mißt mit Einschluß des Griffes, welcher an- und abgeschraubt werden kann, nur 3 Fuß in der Laͤnge, und kostet 50 Schill. (30 fl.) (Mechanic's Magazine, No. 545.) Porter's neue hydrostatische Maschine. Wir hatten kuͤrzlich Gelegenheit, schreibt das Salisbury Journal, die neue von dem hochwuͤrdigen Hrn. J. T. Porter in Salisbury erfundene hydrostatische Maschine zu sehen, welche, wenn sie ein Mal vollendet seyn wird, mit den kraͤftigsten Dampfmaschinen wetteifern duͤrfte. Das Princip, nach welchem die Maschine thaͤtig ist, ist das bekannte Gesez vom Druke der Fluͤssigkeiten. Der Bau des Apparates ist einfach; denn dieser besteht aus vier Cylindern, von denen jeder seinen eigenen Kolben hat, und von denen zwei als Pumpen, die beiden anderen hingegen als arbeitende Cylinder thaͤtig sind. Die doppelwirkende Kraft des Modelles wird mit Beihuͤlfe eines Hebels lediglich durch 25 Unzen Wasser in Thaͤtigkeit gesezt. Man mag sich eine Vorstellung von der Gewalt des Drukes machen, wenn wir versichern, daß durch den Kolbenhub eines einzigen Cylinders ein Eschenast von 1 1/2 Zoll im Durchmesser mit groͤßter Leichtigkeit gebrochen wurde. Der Erfinder schmeichelt sich sehr mit den endlichen Resultaten seiner Maschine, und hofft, daß mit seiner Maschine ein Schiff nach Ostindien und zuruͤk getrieben werden kann, ohne daß hiezu mehr als ein halbes Hogshead (1 1/2 Eimer) Quellwasser erforderlich ist. (Mechanics' Magazine, No. 645) Brackenbury's Eudiomaschine. Ich habe, schreibt Hr. August Brackebury in London an die Redaktion des Mechanics' Magazine, eine Maschine erfunden, welche ich eine Eudiomaschine (Eudio Engine) nenne, und in der die Ausdehnung, die vor der Vereinigung des Wasserstoffgases mit dem Sauerstoffgase Statt findet, als Triebkraft zum Fortschaffen von Wagen, Fahrzeugen und zu verschiedenen anderen Zweken benuzt werden soll. Die Cylinder bestehen aus Kanonengut, und haben bei einer Laͤnge von 18 Zoll 3 Zoll Bohrung. Zum Behufe des Verknallens der Gase ist die Maschine mit einer Elektrisirmaschine versehen, welche in Folge einer neuen Erfindung so eingerichtet ist, daß sie auch in feuchter Luft und selbst bei Regenguͤssen gehoͤrige Dienste leistet. Die Wirkung der Maschine ist gleich jener des Dampfes ploͤzlich und sehr kraͤftig; dabei braucht man hier weder einen Kessel, noch einen Ofen, sondern bloß einen Feuerrost von 10 Zoll Laͤnge auf 8 Zoll Breite und 10 Zoll Tiefe. Man braucht nur so viele Steinkohlen, als zur Erhaltung des Feuers auf dem Roste und zur Erzeugung des Wasserstoffgases erforderlich sind; zu lezterem Zweke dient selbst der feinste Kohlenstaub. Außerdem steht mit der Maschine noch ein Gasometer, der nur einen Kubikfuß Raum einnimmt, und eine Retorte in Verbindung. Es wird nicht mehr Wasserstoffgas erzeugt, als zu jedem Kolbenhube erforderlich ist. Die Gefahr des Berstens der Cylinder ist nicht groͤßer, als an den gewoͤhnlichen Hochdrukdampfmaschinen; und selbst im Falle eines Berstens ist die Gefahr nicht so groß, indem hier kein Wasser angewendet wird. Schon die HH. Brown und Wright haben zwar das theilweise Vacuum, welches durch Vereinigung von Wasserstoff- und Sauerstoffgas entsteht, zu benuzen gesucht; allein es war hiebei ein großer Aufwand an Wasserstoffgas nothwendig. Hr. Brackenbury ladet Jedermann ein, das Modell seiner Maschine in seiner Wohnung in London, 55 George Street, Euston Square, arbeiten zu sehen. Wirkung der Centrifugalkraft. In der Naͤhe von Manchester ließ kuͤrzlich ein Junge einen Schleifstein von 15 Fuß im Umfange und 11 Zoll Dike aus Unvorsichtigkeit zu schnell gehen. Der Stein zersprang, und ein 6 bis 7 Cntr. schweres Stuͤk davon schlug nicht nur die 1 1/2 Stein dike Mauer durch, sondern schleuderte sogar eine große Menge Steine 20 Yards weit fort. (Mechanics' Magazine, No. 645.) Ueber Hrn. Isoard's neues Musikinstrument. Hr. Isoard hat der Akademie der Wissenschaften in Paris kuͤrzlich ein neues und sinnreich ausgedachtes Musikinstrument vorgelegt, uͤber welches das Institut No. 133 Folgendes berichtet. Der Erfinder bemerkt in seiner Abhandlung, daß die Saiten- und Bogeninstrumente die einzigen seyen, welche keine Temperirung besaͤßen, und daß sie deßhalb, der menschlichen Stimme am naͤchsten kommend, uͤber allen uͤbrigen stuͤnden. Diese Eigenschaft ruͤhrt davon her, daß die Saiten nach Belieben um so geringe Quantitaͤten verkuͤrzt werden koͤnnen, als es das Ohr nur immer wuͤnschen kann. Ein Instrument, welchem nun einerseits diese Eigenschaft zukaͤme, waͤhrend es andererseits Toͤne hervorzubringen vermoͤchte, welche an Klang und Intensitaͤt den Toͤnen der Blasinstrumente gleichkaͤmen, waͤre gewiß in jeder Beziehung von hoͤchster Wichtigkeit. Man wird sich einen Begriff von dieser neuen Methode Toͤne zu erzeugen machen koͤnnen, wenn man sich eine zwischen zwei metallenen oder hoͤlzernen Platten gespannte Saite, nach Art der freien Orgelpfeifenzungen denkt, und wenn man sich versinnlicht, daß diese Saite an dem einen Ende durch einen Luftstrom in Schwingungen versezt wird, waͤhrend sie an dem anderen Ende nach Art der Saiten an den Violinen und Contrebaß gegriffen wird. Ein Instrument dieser Art ist demnach eine Violine, welche mittelst eines Luftstromes anstatt mit einem Bogen in zitternde Bewegung versezt wird. In Hinsicht auf Klang und Intensitaͤt stehen die Toͤne eines solchen Instrumentes zwischen jenen eines Hornes und eines Fagottes in der Mitte. Neue Methode, um schlechte Roheisensorten beim Frischen in gutes zaͤhes Stabeisen zu verwandeln. Wir haben in diesem Bande S. 52 des polytechnischen Journals das Verfahren der HH. Schafhaͤutel und Boͤhm mitgetheilt, um die geringsten Gattungen Eisenerz und aͤußerst schlechte Roheisensorten, welche, gefrischt, bisher nur schlechtes bruͤchiges Schmiedeisen lieferten, beim Frischen in das beste zaͤhe Stabeisen zu verwandeln. Noch ehe es bekannt wurde, daß sie sich hiezu eines Gemenges von Braunstein mit Kochsalz und Thon bedienen, womit das zu frischende Roheisen im Puddel- oder Flammofen, nachdem es in Fluß gekommen, beschikt wird, machte Hr. Dr. Engelhart in seiner Uebersezung von Dumas Handbuch der angewandten Chemie (Bd. IV. S. 714) den Vorschlag, beim Frischen des Eisens den Salpeter zu versuchen, indem es aus theoretischen Gruͤnden wahrscheinlich ist, daß die dem Stabeisen so schaͤdlichen Stoffe, naͤmlich Arsenik, Phosphor, Schwefel und selbst Kohlenstoff durch den Salpeter vorzugsweise vor dem Eisen gaͤnzlich oxydirt und in arseniksaures, phosphorsaures, schwefelsaures und kohlensaures Kali verwandelt werden, weil die Anwesenheit einer so kraͤftigen Basis wie das Kali ist, die benannten Stoffe gewiß eben so leicht zur Saͤurebildung bestimmt, wie andererseits z.B. die Gegenwart der Kieselsaͤure, die Eisenoxydbildung ungemein befoͤrdert. Die Frischmethode mit Salpeter hat sich bereits auch beim Heerdfrischen durch die Erfahrung als ganz vorzuͤglich bewaͤhrtAllgemeine Zeitung vom 7. Februar 1836.. Es wurde naͤmlich auf 2 3/4 Centner schlechtes phosphor- und schwefelhaltiges Roheisen 1 Pfund Salpeter, und zwar 1/3 Pfund beim ersten Rohaufbrechen, 1/3 Pfund heim zweiten Rohaufbrechen und das lezte Drittel beim Gaaraufbrechen aufgestreut. Bei jedesmaligem Aufgeben des Salpeters wurde die Kohle sorgfaͤltig ferne gehalten, damit der Salpeter bloß mit dem Eisen in Beruͤhrung kommen konnte. Das erhaltene Stabeisen war von besonderer Guͤte. Der Salpeter befoͤrdert selbst das Frischen, und seine ohnedieß kraͤftige Wirkung scheint durch Zusaz von der Haͤlfte seines Gewichts Kalk bei der Heerdfrischerei noch mehr erhoͤht zu werden, so daß dieses Eisenfrischverfahren durchaus nichts mehr zu wuͤnschen uͤbrig lassen wird. Ob bereits mit diesem neuen Verfahren auch Versuche im Puddelofen angestellt worden sind, wissen wir nicht, allein es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß der Salpeter hiebei sich gleich nuͤzlich erweisen wird, und zwar um so mehr, da ja beim Flammofenfrischen die Umstaͤnde noch viel guͤnstiger sind, indem der Salpeter hiebei leichter mit allen Eisentheilen in Verbindung gebracht werden kann. – Es stehen uns also jezt zwei Methoden zu Gebot, um aus schlechten Eisenerzen gutes Schmiedeisen darzustellen. Mineralreichthum des russischen Reichs. Die Annales de Chimie et de Physique (September 1835) enthalten folgende Zusammenstellung der Ausbeute, welche in den Jahren 1830 bis 1832 von allen Producten des Mineralreichs in Rußland erhalten wurde.       1830.       1831.       1832.       1833.       Kilogr.       Kilogr.       Kilogr.       Kilogr. Gold            6,260            6,582            6,919            6,706 Platin            1,742            1,767            1,907            1,907 Silber (goldhaltig)          20,974          21,503          21,454          20,552 Kupfer     3,860,696     3,904,543     3,620,201     3,387,252 Blei        693,478        792,935        688,351        716,500 Eisen 182,721,274 180,043,730 162,480,224 159,113,372 Salz 342,240,893 232,821,358 372,776,283 491,862,299 Steinkohlen     7,863,642     9,774,998     6,596,034     8,227,528 Naphtha     4,253,000     4,253,000     4,253,000     4,253,000 Bereitung des Malzes in den Stettiner Bierbrauereien. Das Stettiner Bier ist seiner vorzuͤglichen Eigenschaften wegen beruͤhmt. Nach F. E. Siemens hat der Brauproceß daselbst nichts Besonderes. Dagegen bietet die Bereitung des Malzes folgende Eigenthuͤmlichkeiten dar. Man bereitet es meist aus Wintergerste oder Weizen. Die Keimzeit sucht man so langsam und dauernd als moͤglich zu unterhalten, der Keimhaufe wird daher auf der Tenne wenigstens 8 Tage lang bearbeitet. Offenbar muͤssen durch dieses langsame und regelmaͤßige Keimen die in den Samen beim Keimen vorgehenden Veraͤnderungen in ihrer vollstaͤndigen Ausbildung sehr befoͤrdert werden. Ist das Keimen vollendet, so unterbricht man es so schnell als moͤglich, bringt das Malz auf die Malzboͤden und bearbeitet es dort, je nach der Witterung mehr oder weniger Tage. Sodann wird es nach einer sehr vollkommenen Methode gedarrt: Die laͤnglichen Darren sind 5' hoch, und ihre Deke besteht aus durchloͤchertem Kupferbleche. Sie sind so groß, daß sie 6 bis 8 Malter Malz fassen, wenn dasselbe 2 bis 2 1/2'' hoch liegt. Die Heizung wird am Boden durch zwei 1' weite eiserne Cylinder bewirkt. An beiden Seiten, laͤngs der Darre, befinden sich von 2' zu 2' kleine gewoͤlbte Oeffnungen von 1/2' Hoͤhe, die nach Belieben geschlossen werden koͤnnen und theils zu Hervorbringung von Zugluft, theils zu Regulirung der Temperatur dienen. Die ersten 12 Stunden hindurch unterhaͤlt man die Feuerung so, daß die Temperatur, bei saͤmmtlich geoͤffneten Zugloͤchern, nur 25° R. betraͤgt. In den zweiten 12 stunden geht man bis auf 35°, dann auf 45°. Man muß dabei hie und da einige Zugloͤcher schließen. Waͤhrend des vierten halben Tags endlich steigt man bis auf 65°, und bei dieser Temperatur beendigt man das Darren. An allen vier Eken der Darre sind Thermometer angebracht, welche mit dem inneren Raume, nahe unter der Deke, in Verbindung stehen; man kann so jede Ungleichmaͤßigkeit der Temperatur leicht erkennen. – Das so dargestellte Malz laͤßt sich, so wie es von der Darre kommt, zwischen den Fingern zerreiben, und hat sich noch bedeutend versuͤßt. Die aͤußere Rinde ist voͤllig braun, das Innere vollkommen weiß und leicht pulverisirbar. – Der Vorzug dieser Methode liegt in der langsamen Steigerung der Temperatur; denn es ist leicht einzusehen, daß ein ploͤzliches Einwirken einer hohen Temperatur leicht zersezend auf die Diastase wirken oder den aufloͤslichen Theil des Klebers wieder unloͤslich machen kann. (Polyt. Centralblatt 1836, Nr. 5.) Probe fuͤr die Reinheit des Leuchtgases. Hr. Matthews gibt in seinen Gas-Lighting Projects folgende Probe fuͤr die Reinheit des Leuchtgases an. Man traͤnkt weißes Papier mit einer Aufloͤsung von essigsaurem Blei, und sezt dieses dem Gasstrome aus. Ist das Gas rein, so bleibt das Papier weiß; ist es hingegen unrein, so faͤrbt es das Papier je nach dem Grade der Unreinheit vom Braunen bis zum Schwarzen. Solches unreines Gas verlegt die Roͤhren sehr schnell, verdirbt die Brenner, und kommt daher den Consumenten eben so theuer, als den Producenten wohlfeil zu stehen. (Mechanics' Magazin, No. 648.) Ueber Hrn. de la Rue's neue Papiertapeten. Das Architectural Magazine berichtet, daß es Hr. de la Rue nach mehrjaͤhrigen Anstrengungen dahin gebracht habe, gegenwaͤrtig in seiner Tapetenfabrik in Bunhillfields ganz ausgezeichnete Papiertapeten mit erhabenen Mustern zu erzeugen. Ganz besonders schoͤn sollen seine Tapeten mit gruͤnem Wollstaubgrunde und erhabenem Muster in Gold oder anderen Metallen seyn, so zwar, daß sie selbst bei dem englischen Hofe allen Beifall fanden. Er verkauft den Yard gewoͤhnlicher erhaben gemusterter Tapeten zu 1 Schill. 8 D. (1 fl.) bis 2 Schill. (1 fl. 12 kr.); sind die Muster in Metall, so kostet der Yard 2 Schill. 6 D. (1 fl. 30 kr.) bis 3 Schill. 6 D. (2 fl. 6 kr.). Ueber die Bereitung von wasserdichtem Pappendekel und Papier aus den Abfaͤllen von Leder und Haͤuten gibt das Journal des connaissances usuelles, Januar, S. 36 folgende Notiz. Man kann alle Arten von Lederabfaͤllen, dasselbe mag gegerbt seyn oder nicht, und bereits zu anderen Zweken gedient haben oder nicht, zu Papier benuzen, und erhaͤlt daraus ohne Zusaz irgend eines anderen Stoffes dem Gewichte nach eben so viel Pappendekel als man Abfaͤlle anwendete. Man verwandelt diese Abfaͤlle zuerst auf die gewoͤhnliche Weise mit den Papierstampfen oder auch mit einem Zeugcylinder in Zeug, wobei man in einen Trog mit 4 Stampfen beilaͤufig 15 Pfd. trokenes Leder und 3 Eimer Wasser gibt. Ist das Leder so abgeklopft, daß die Masse die Consistenz des gewoͤhnlichen Papierzeuges gewonnen, so bringt man es in eine Buͤtte und verfaͤhrt damit auf dieselbe Weise, wie es bei der Pappendekel- und Papierfabrikation gewoͤhnlich zu geschehen pflegt: d.h. man taucht die Form in die Buͤtte, hebt sie gefuͤllt aus, laͤßt das Blatt abtropfen, bis es einige Consistenz erlangt hat, preßt es hierauf, um es dann zu troknen und endlich durch die Walzen laufen zu lassen. Der nach diesem Verfahren mit Fellabschnizeln bereitete Pappendekel ist von Natur aus wasserdicht, ebendieß gilt auch von dem mit Weißgerberabschabsel erzeugten Fabrikate. Ein Zusaz dieser beiden Substanzen zu einem aus gegerbtem Leder bereiteten Zeuge macht auch lezteren wasserdicht. Endlich kann man aus solchem Zeuge leicht auch Huͤte, Tschako's, Schuhe etc. aus einem Stuͤke verfertigen. Ueber die Bereitung der besten chinesischen Tusche. Die Encyclopédie japonaise gibt an, daß die beste chinesische Tusche in den kaiserlichen Fabriken in Japan auf folgende Weise bereitet wird. Man verbrennt Kampher und sammelt den hiebei emporsteigenden Ruß nach der gewoͤhnlichen Methode, um dann hieraus mit Leim, den man sich aus Eselshaͤuten bereitet, die Tusche zu erzeugen, (Journal des connaissances usuelles. Januar 1836, S. 41.) Fischbeinstaͤbchen als Haͤlter fuͤr die metallenen Schreibfedern empfiehlt ein Korrespondent des Mechanics' Magazine den Schreibfederfabrikanten vor allen Arten von Holz, und vor Elfenbein und Metallen, die man bisher gewoͤhnlich anwendete. Das Fischbein ist nicht nur leicht, sondern besizt auch die Elasticitaͤt der gewoͤhnlichen Schreibfedern. Schuzmittel gegen Feuersgefahr fuͤr Strohdaͤcher. Die Société d'agriculture du Nord macht in dem lezten Bande ihrer Abhandlungen folgendes einfache und wohlfeile Mittel bekannt, womit man Strohdaͤcher gegen das Feuerfangen zu schuͤzen im Stande seyn soll. Man uͤberziehe das Strohdach mit einer Tuͤnche, welche zu 7/10 aus Thon, 1/10 aus Sand, 1/10 aus Pferdemist und 1/10 aus Aezkalk besteht, und welche man bereitet, indem man diese Substanzen mit Wasser zur Moͤrtelconsistenz anruͤhrt. Diese Tuͤnche muß in der Dike von ungefaͤhr 4 1/2 Linie auf das Stroh aufgetragen werden; auch muͤssen die Spruͤnge, die sich beim Troknen in derselben bilden, immer wieder sorgfaͤltig ausgefuͤllt werden. Die Ueberziehung eines Daches von 160 Quadratmeter kommt beilaͤufig auf 7 1/2 Fr. zu stehen. – Wir brauchen wohl kaum zu erinnern, daß bereits schon viele ganz aͤhnliche Tuͤnchen zu demselben Zweke empfohlen wurden. (Bulletin de la Société d'encouragement. November 1835, S. 545.) Chevallier's Schuzmittel gegen Wuͤrmer fuͤr Bauholz. Hr. A. Chevallier hat der franzoͤsischen Marine neuerdings als eines der kraͤftigsten Mittel zur Schuͤzung des Schiffbauholzes gegen die Angriffe der Wuͤrmer empfohlen, den Theer mit dem brennzeligen, bei der Destillation der Tabakrippen gewonnenen Oehle zu vermengen. Er versichert, daß dieses sehr scharfe Oehl von durchdringendem Geruche und ebensolchem Geschmake die Wuͤrmer zuverlaͤssig abhaͤlt. (Ebendaselbst, S. 544) Verfahren ranziggewordene Butter wieder vollkommen genießbar zu machen. Ranzig gewordene Butter kann wieder vollkommen genießbar und von angenehmem Geschmake gemacht werden, wenn man auf ein halbes Kilogramm (1 Pfd.) Butter einen Liter (2 Pfd.) frische Milch nimmt, und nach der gewoͤhnlichen Methode neuerdings ausruͤhrt. Die auf diese Weise behandelte Butter laͤßt sich auf keine Weise von ganz frischer unterscheiden; die gewonnene Buttermilch eignet sich zwar nicht zum Genusse fuͤr Menschen, wohl aber fuͤr Thiere. Uebrigens wird am angefuͤhrten Orte neuerdings wieder darauf aufmerksam gemacht, daß das schnelle Ranzigwerden der Butter hauptsaͤchlich davon herruͤhrt, daß man den Rahm 8 und selbst 14 Tage aufbewahrt und sammelt, ehe man buttert; wo der Rahm dann nothwendig schon ranzig ist, bevor er noch in das Butterfaß gebracht wird. (Journal des connaissances usuelles. December 1835, S. 284.)