Titel: | Verbesserungen im Zurichten der Wollentücher, worauf sich Joseph Clisild Daniell, Tuchmacher von Tiverton Mills bei Bath, Grafschaft Somerset, am 25. September 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 59, Jahrgang 1836, Nr. LVIII., S. 345 |
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LVIII.
Verbesserungen im Zurichten der
Wollentuͤcher, worauf sich Joseph Clisild Daniell, Tuchmacher von Tiverton Mills bei
Bath, Grafschaft Somerset, am 25. September 1834 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. December 1835, S.
223.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Daniell's verbesserte Zurichtung der
Wollentuͤcher.
Die unter obigem Patente begriffenen Verbesserungen beruhen darauf, daß man das
Wollentuch naß und mit Seife durchdrungen, so wie es aus den Walkmuͤhlen
kommt, zwischen sogenannten Drukwalzen durchlaufen laͤßt, um die Wollenfasern
zu legen und zu glaͤtten um alle Runzeln und Unebenheiten aus dem Tuche zu
entfernen. Der
Patenttraͤger, sagt das angefuͤhrte Journal, gibt in der
Erlaͤuterung seines Patentes, die eine sehr lange und umstaͤndliche
Beschreibung von Dingen enthaͤlt, die jedem Praktiker schon laͤngst
bekannt waren, zwei Methoden seine Erfindung in Anwendung zu bringen, an. Nach der
ersten dieser Methoden soll das Tuch, nachdem es den Aufrauhungsproceß erlitten hat,
bloß in die Preß- oder Walzmaschine gebracht werden. Nach der zweiten
hingegen soll die eben genannte Vorrichtung an einer gewoͤhnlichen
Gig- oder Rauhmuͤhle angebracht werden. In dieser Maschine wird das
Tuch naͤmlich zuerst aufgerauht, und so wie es unter der Rauhtrommel
hervortritt, gelangt es zwischen die Druk- oder Rollwalzen, und dann auf eine
hoͤlzerne Walze, die vorne an der Maschine aufgezogen ist. Wir halten
dafuͤr, daß wir nur von dieser lezteren Maschinerie eine erlaͤuternde
Abbildung und Beschreibung zu geben haben.
Fig. 47 ist
ein senkrechter Durchschnitt einer Rauh- oder Gig-Maschine, an welcher
die Druk- oder Rollwalzen angebracht sind, a ist
die Rauhtrommel, die man nach einer Methode, welche man fuͤr die geeignetste
erachtet, mit Distel- oder Drahtkarden ausstatten kann. b ist die Speisungswalze; c
die sogenannte untere Druk- oder Preßwalze; d, d
die beiden oberen Drukwalzen, auf welche die beschwerten Hebel e, e wirken, damit die Walzen einen gehoͤrigen
Druk auf das Tuch ausuͤben. Dieser Druk laͤßt sich nach Belieben
abaͤndern, je nachdem man die Gewichte f, f mehr
oder weniger weit von dem Stuͤzpunkte der Hebel e,
e entfernt, g ist der Brustbaum, uͤber
den das Tuch von der Rauhtrommel an die Drukwalzen laͤuft, und der zum Behufe
der Ausdehnung des Tuches gerieft oder gefurcht ist.
In diese Maschine wird das Tuch direct, so wie es aus der Walke kommt, naß und mit
Seife durchdrungen, geschafft. Damit es nicht zu schnell hart und troken wird, ist
an der Maschine auch eine Dampf- oder Wasserroͤhre h angebracht; an dieser befinden sich zur Regulirung des
Dampf- und Wasserzuflusses geeignete Haͤhne, so daß zu jeder Zeit eine
beliebige Quantitaͤt Dampf oder Wasser auf das Tuch geschleudert werden kann.
i ist eine Walze, auf die das Tuch aufgewunden wird,
nachdem es durch die Maschine gelaufen ist. Die ganze Maschinerie erhaͤlt die
erforderliche kreisende oder rotirende Bewegung mitgetheilt, indem man von irgend
einer Triebkraft her an die Haupttreibwelle k, die
zugleich auch die Welle der Walze c bildet, ein Laufband
laufen laͤßt, und dann die Bewegung durch ein entsprechendes
Raͤderwerk weiter fortpflanzt. Dieses Raͤderwerk, welches in der
Zeichnung weggelassen ist, wird jeder Sachverstaͤndige geeignet anzubringen
wissen.