Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 59, Jahrgang 1836, Nr. LXVI., S. 392 |
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LXVI.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 29. Dec. 1835 bis 26. Jan. 1836 in England
ertheilten Patente.
Dem John Fussell in
Runney, in der Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen an Pumpen. Dd. 29. Dec.
1835.
Dem Joseph Skinner,
Civilingenieur im Fen Court, in der City von London: auf Verbesserungen an der
Maschine zum Schneiden von Holz fuͤr furnirte Arbeiten und zu anderen
Zweken. Dd.
29. Dec. 1835.
Dem John Hyde,
Baumwollspinner in Ashton-under-Lyne, in der Grafschaft Lancaster: auf
Verbesserungen an den Maschinen zum Kardaͤtschen der Baumwolle und
anderer Faserstoffe. Dd.
31. Dec. 1835.
Dem Pierre Erard,
Verfertiger musikalischer Instrumente in Great Marlborough Street, in der
Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Pianofortes. Dd.
31. Dec. 1835.
Dem John Blyth,
Ingenieur in der Pfarrei St. Anne, Limehouse, in der Grafschaft Middlesex: auf
ein verbessertes Verfahren das Fortlaufen der Wagen in gewissen Faͤllen
zu verzoͤgern. Dd.
31. Dec. 1835.
Dem Theodore Lyman
Wright, Gentleman in Sloane Street, Pfarrei St. Luke, Chelsea,
Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Verfahrungsarten und Apparate zum Reinigen
und Zurichten der Federn fuͤr Betten und andere Hausgeraͤthe. Von
einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 31. Dec. 1835.
Dem James Champion,
Maschinenverfertiger zu Salford, in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen
an den Maschinen zum Spinnen, Zwirnen und Dubliren der Baumwolle und anderer
Faserstoffe. Dd.
6. Jan. 1836.
Dem William Harter,
Seidenfabrikant in Manchester: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum
Abhaspeln, Reinigen, Streken und Dubliren harter und weicher Seide. Dd.
8. Jan. 1836.
Dem Francis Brewin,
Paͤchter in Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf neue und verbesserte
Verfahrungsarten zu gerben. Dd. 11. Jan. 1836.
Dem Tilton Slade,
Gentleman im Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf neue oder
verbesserte Maschinen, um ausgegrabene Erde in die Hoͤhe zu schaffen. Dd.
11. Jan. 1836.
Dem John Ward Higham,
in Tavistock Street, Pfarrei St. Giles-in-the-Fields,
Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Tafel zum Schaͤrfen der
Rasirmesser, Federmesser, chirurgischen und aller staͤhlernen
Instrumente, die mit sogenannten Wezsteinen geschliffen werden koͤnnen.
Dd. 11. Jan.
1836.
Dem John Burns Smith,
Baumwollspinner in Salford, in der Grafschaft Lancaster, und John Smith, Faͤrber
in Halifax, in der Grafschaft York: auf eine gewisse Methode baumwollene,
seidene und wollene Gewebe in der Richtung der Breite mittelst einer Maschinerie
zu streken oder ausgespannt zu erhalten. Dd. 14. Jan. 1836.
Dem Moses Poole,
Gentleman in der Patent Office, Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an den Jacquard'schen Webestuͤhlen. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
19. Jan. 1836.
Dem Charles Brandt,
Maschinist am Upper Belgrave Place, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen im Erhizen, Abdampfen und Abkuͤhlen der
Fluͤssigkeiten. Dd. 19. Jan. 1836.
Dem Franz Moll Esq.,
am Grove Lane Terrace, Camberwell, in der Grafschaft Surrey: auf ein
verbessertes Verfahren gewisse vegetabilische Substanzen gegen das Verderben zu
schuͤzen. Dd.
19. Jan. 1836.
Dem Charles Harsleben
Esq., in Bolt Street in Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an den
mechanischen Vorrichtungen zum Forttreiben der Boote und anderer schwimmender
Koͤrper, so wie auch der Wagen auf Eisenbahnen sowohl, als auf
Landstraßen, ein Theil dieser Maschinerie ist auch zu anderen Zweken anwendbar.
Dd.
19. Jan. 1836.
Dem Robert Bowie,
Chirurg in Bishopsgate Street Within, in der City von London: auf gewisse
Verbesserungen im Destilliren und Auskochen; sie sind mehr oder weniger auch zum
Erhizen aller Arten von Fluͤssigkeiten, so wie auch zum Reinigen
vegetabilischer und animalischer Oehle (oder oͤhlartiger Koͤrper)
anwendbar. Dd.
21. Jan. 1836.
Dem John Ferrabee,
Ingenieur in Thrupp, Pfarrei Stroud, Grafschaft Gloucester, und Richard Clyburn, Ingenieur
ebendaselbst: auf gewisse Verbesserungen an mechanischen Webestuͤhlen.
Dd.
21. Jan. 1836.
Dem William Burch,
Kattun- und Seidendruker in der Borough Road, Grafschaft Surrey: auf
gewisse Verbesserungen an der Maschinerie zum Druken von Seidenzeugen,
Baumwollzeugen und Musselins. Dd. 23. Jan. 1836.
Dem Julius Jeffreys
Esq., in Osnaburgh Street, Regent's Park, Grafschaft Middlesex: auf sein
verbessertes Verfahren Lungenkrankheiten zu heilen. Dd. 23. Jan. 1836.
Dem Henry Booth,
Gentleman in Liverpool: auf Verbesserungen an den Dampf- und
Eisenbahnwagen. Dd.
23. Jan. 1836.
Dem Henry Pickworth
jun., Gentleman in Sipson, in der Grafschaft
Middlesex: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Forttreiben der Boote und
anderer schwimmender Koͤrper, es mag durch Dampf oder andere
Triebkraͤfte geschehen. Dd. 26. Jan. 1836.
(Aus dem Reportery of
Patent-Inventions. Februar 1836, S. 133.)
Verzeichniß der vom 8. bis 20. Septbr. 1821 in England
ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des David Gordon Esq.
in Edinburgh: auf eine verbesserte Einrichtung des Geschirres fuͤr
Zug- und Lastthiere. Dd. 8. Septbr. 1821.
Des Bevington
Gibbins, Chemikers bei Reath in Glamorganshire, und Charles Hunnings Wilkinson
M. Dr. in Bath, Somersetshire: auf eine verbesserte
Retorte zur Gasbereitung, so wie zum Destilliren, Abdampfen und Concentriren von
Saͤuren und anderen Substanzen. Dd. 8. Septbr. 1821.
Des Dominique Pierre
Deurbroucq, Gentleman in King Street, Soho, Middlesex: auf einen
Apparat zum Verdichten der weingeisthaltigen Dampfe, die sich waͤhrend
der Gaͤhrung entbinden. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Septbr.
1821. (Beschrieben im Repertory, zweite
Reihe, Bd. XLVI. S. 65)
Des Richard Francis
Hawkins, Marinemeisters in Plumstead, Kent: auf Verbesserungen an
Ankern. Dd. 11.
Septbr. 1821. (Beschrieben im Repertory,
zweite Reihe, Bd. XLII. S. 1.)
Des William Webster,
Buͤchsenmachers im George Court, Princes Street, Soho, Middlesex: auf
seine Verbesserungen an Percussionsflinten. Dd.
14. Septbr. 1821.
Des William Losh,
Eisengießers in Newcastle-upon-Tyne: auf verbesserte Schienen
fuͤr Eisenbahnen. Dd. 14. Septbr. 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 197.)
Des James Gladstone,
Eisengießers in Liverpool: auf eine Methode die Staͤrke des Bauholzes zu
vergroͤßern. Dd.
20. Septbr. 1821.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, Oktober 1835, S. 252, und Februar 1836, S.
133.)
Erklaͤrung in Betreff der Schafhaͤutel'schen Erfindung.
In der Beilage zur Allgemeinen Zeitung vom 21. Februar d. J. wird erwaͤhnt,
daß Hr. Boͤhm der
kurfuͤrstlich-hessischen Regierung die Mittheilung des von ihm und
Hrn. Schafhaͤutel erfundenen Verfahrens, aus dem
schlechtesten Roheisen das beste geschmeidige Stabeisen zu fabriciren, gegen eine
bedeutende Summe angeboten habe, die Oberbergdirection jedoch nicht zum Ankaufe
desselben rieth, weil sie bereits Kunde hatte, daß die fragliche Erfindung
naͤchstens in England oͤffentlich bekannt gemacht, und dann durch Dingler's polyt. Journal auch Gemeingut fuͤr
Deutschland werden wuͤrde. Hiebei wurde aber auch von Seite der Redaction der
Aug. Zeitung bemerkt, die HH. Boͤhm und Schafhaͤutel widerspraͤchen der Behauptung,
daß die uͤber ihre Erfindung gegebenen Aufschluͤsse
vollstaͤndig seyen. Es liegt sowohl im Interesse der HH. Boͤhm und Schafhaͤutel, als auch in demjenigen der Redaction des Polyt.
Journals (welche die in England patentirten Erfindungen so bald und
vollstaͤndig als moͤglich nach den Specificationen der Erfinder dem
deutschen Publicum mitzutheilen bemuͤht ist), auf diesen Irrthum aufmerksam
zu machen. Nach den englischen Gesezen muß naͤmlich die Beschreibung
(Specification) einer patentirten Erfindung so abgefaßt seyn, daß jeder
Sachverstaͤndige dadurch in Stand gesezt ist, sie auszufuͤhren und
anzuwenden, widrigenfalls das Patent auf erhobene Klage annullirt wird. Hr. Schafhaͤutel, auf
dessen Namen das Patent fuͤr Großbritannien ausgestellt wurde, ist dieser
Bedingung gewissenhaft nachgekommen, und er erklaͤrt die Specification seines
Verfahrens, welche aus dem Repert. of Patent-Inventions in das Polyt. Journal uͤberging, selbst,
daß er seine Erfindung ohne allen Ruͤkhalt
mitgetheilt habe.Seine Worte sind: I do hereby declare to be my
specification of the same (invention), and that I do verily belive this
my said specification doth comply in all respects fully, and without
reserve or disguise, with the proviso in the said hereinbefore in part
recited letters patent contained.
Um ein schlechtes Roheisen in ein gutes haͤmmerbares Eisen zu verwandeln,
handelt es sich, wie jeder wissenschaftlich gebildete Chemiker weiß, nur darum,
einen Theil des Kohlenstoffes zu verbrennen und den allenfalls im Eisen enthaltenen
Schwefel, Phosphor und Arsenik ebenfalls zu oxydiren und in die Schlaken
uͤberzufuͤhren; dazu liefert der Braunstein, welchen Hr.
Schafhaͤutel anwendet, offenbar das wohlfeilste Material) das Salz und der
Thon, womit er ihn vermengt, dienen bloß als Flußmittel. Nach einer Mittheilung im
Polyt. Journal Bd. LIX. S. 317 gibt der
Salpeter, welcher wie der Braunstein oxydirend wirkt, mit Zuschlag von Kalk, beim
Herdfrischen auch ganz aͤhnliche Resultate. Diese Modifikation des Schafhaͤutel'schen Verfahrens ist aber einzig und
allein das Ergebniß der Theorie.
Die Red. des Polyt. Journals.
Construction englischer Dampfkessel und deren Feuerung.
In der Alebrauerei von Barcley Perkins und Comp. sind drei
Dampfkessel von 54 Pferdekraft, jeder zum Kochen mittelst Dampf, auf folgende Art
construirt worden: der Umfang des Kessels besteht nur aus zwei
Plattenlaͤngen, welche mit ihren Enden stumpf aneinanderstoßen und gegen zwei
gemeinschaftliche Platten, die durch die ganze Laͤnge des Kessels laufen,
genietet werden. Die beiden Platten oder Baͤnder werden zuerst mit
saͤmmtlichen Nietloͤchern versehen und dann in einer passenden
Hoͤhe und in der gehoͤrigen Entfernung von einander parallel
befestigt; hierauf werden die nach gleichen Dimensionen geschnittenen Bleche
paarweise eingepaßt und an ihrer Stelle festgenietet. Gewoͤhnlich gibt man
auf 1' Laͤnge sieben 3/4zoͤllige Nieten, obschon es besser scheint,
bei 3/8zoͤlligem Bleche nur sechs dergleichen zu machen. Von Einigen wird
diesen Kesseln deßhalb ein großer Vorwurf gemacht, daß das der Laͤnge nach
durchgehende Band den Kessel schwaͤche, weil der Druk gegen die
Kesselflaͤche senkrecht auf die Faser des Eisens faͤllt; man hilft
aber diesem Uebelstande gaͤnzlich ab, wenn man dem Bande 1/8''
groͤßere Staͤrke gibt. Diese Construction, die sich durch Einfachheit
und Zwekmaͤßigkeit empfiehlt und es besonders erlaubt, dem Kessel eine
regulaͤre Form zu geben, ist so beliebt, daß manche Fabriken gar keine andere
anwenden wollen.
Beim Vernieten muß namenlich darauf Ruͤksicht genommen werden, daß
anfaͤnglich nur rund um die Niete herum auf das Blech gehaͤmmert wird,
theils um die Bleche zusammenzubringen, theils um das Loch der Niete etwas zu
schließen, bis leztere nicht mehr gluͤhend ist, worauf das Ausbreiten
derselben beginnen kann.
Bei sehr langen Dampfkesseln, wo der Zug nach der gewoͤhnlichen Art, drei Mal
durch und um den Kessel herum gefuͤhrt, zu lang seyn wuͤrde, um einen
zwekmaͤßigen Luftstrom hervorzubringen, laͤßt man am besten den Zug,
welcher durch den Kessel geht, an dessen Ende sich rechts und links in zwei Theile
um den Kessel theilen. Wenn man fruͤher fand, daß diese Art der Anordnung der
Zuͤge unvorteilhaft war, so hat man dieß der zu großen Breite der
angewendeten Zuͤge zuzuschreiben. Durch Verminderung der Breite des Zuges und
durch Vergroͤßerung der dem Feuer ausgesezten Kesselflaͤche wird zwar
dieser Nachtheil gehoben, jedoch entsteht ein neuer, die Schwierigkeit, jene engen
und langen Zuͤge zu reinigen. Aber auch diesen kann man umgehen, wenn man in
der Mauerung unter dem Kessel Canaͤle von so großer Weitung bildet, daß ein
Schornsteinfeger durchkriechen kann, und von 6 zu 6' etwa durch auseinandergelegte
Ziegelsteine den Zug bis zur erforderlichen Weite verengt. Diese kann man bei der
Reinigung entfernen und sie nachher wieder in Ordnung bringen, oder, um des lezteren
gewisser zu seyn, koͤnnte man auch durch Eisenplatten, die in der
gehoͤrigen Form ausgeschnitten sind, diese Verengung des Zugs bewirken.
(Verhandl. d. preuß. Gewerbev. 1835, Nr. 3, S. 106.)
Ueber die Liebherr'sche
Oehlpresse.
Diese Oehlpresse, von welcher Liebherr bloß ein Modell und
Zeichnung entworfen hat, gibt dem Dr.
Bolz Gelegenheit, in seinem Gewerbskalender von 1835
seine Ideen uͤber die Erfordernisse solcher Pressen allgemein darzulegen,
welche Prof. Desberger in dem bayerischen Kunst-
und Gewerbblatte, Sept. 1835, beleuchtet. Wir glauben davon das mittheilen zu
muͤssen, was von allgemeinem Interesse ist.
Die Liebherr'sche Oehlpresse ist eine Kniehebelpresse, bei
welcher der Kniehebel dadurch einer geraden Linie genaͤhert wird, daß der
eine Schenkel des Kniehebels ungefaͤhr noch ein Mal so lang
verlaͤngert ist und am aͤußersten Punkte mittelst Seil und Rollen
gegen den festen Rahmen gezogen wird, gegen den sich der eine Punkt vom anderen
Schenkel des Kniehebels stuͤzt. Wenn daher Bolz zwei beliebige Stellungen des
Kniehebels erwaͤhlt, fuͤr dieselben das Verhaͤltniß zwischen
angewendeter Kraft und resultirendem Druke aufsucht, um dann das Mittel aus beiden
Resultaten mit der Leistung einer hydraulischen Presse zu vergleichen, so muß man
Desberger's dagegen erhobenen Ausstellungen um so
mehr beistimmen, als die Hindernisse, welche fuͤr diese Presse gerade sehr
bedeutend seyn muͤssen, nicht in Betracht gezogen sind, und gar keine Stelle
besonders dazu berechtigt, fuͤr sie die Groͤße des Drukes zu
berechnen, weil bei stets gleich fortwirkender Kraft mit geaͤnderter Stellung
des Kniehebels ein immer groͤßerer Druk erzeugt wird (ein Umstand, welcher
der Presse sehr zur Empfehlung dient).
Waͤhrend durch anderweit angestellte Betrachtungen Bolz zu dem Resultate gelangt, daß bei jeder Oehlpresse eine vertikale
Lage des auszupressenden Materials und etwas nach Oben geneigte Preßplatten (um das
leichtere Abfließen zu befoͤrdern) vorzuͤglich nothwendig seyen, daß
das Oehl langsam ausgepreßt werden muͤsse, weil dasselbe weniger
fluͤssig und innig mit den festen Theilen verbunden sey, daß die gemeinen
Keilpressen einen zu geringen Druk ausuͤben, zu viel Zeitverlust bedingen und
eines allzu soliden Baues beduͤrfen, weßhalb er von einer guten neuen Presse
fordert, daß sie alle guten Eigenschaften der Keilpresse besize, staͤrkere
Pressung gebe, ohne Zeitverlust arbeite und die Unbequemlichkeiten der Keilpresse
umgehe, leitet Desberger die Forderungen, welche an eine
gute Oehlpresse zu machen sind, aus der Art und Weise ab, wie das Oehl mit den
festen Huͤllen verbunden ist. Das Pressen besteht hier in Verminderung einer
Dimension, wobei in einigen Faͤllen die Vergroͤßerung der beiden
anderen uͤbrig bleibt; das Oehl ist nun aber im Oehlkuchen nicht wie Wasser
im Schwamm enthalten, sondern der Oehlkuchen besteht aus ganzen und zerrissenen und
zerquetschten Samenkoͤrnern, welche das Oehl erst in Blaͤschen
enthalten. Das Oehl, welches einmal den Rand des Kuchens erreicht hat, muß so lange
abfließen, als es nicht durch die Haarroͤhrchenkraft im Kuchen
zuruͤkgehalten wird, mag der Oehlkuchen nun eine horizontale, vertikale oder
beliebig schiefe Lage haben. Man wuͤrde einen Oehlkuchen dann fuͤr
vollkommen ausgepreßt halten muͤssen, wenn er kein unzerdruͤktes
Samenkorn und kein ganzes Oehlblaͤschen enthielte; allein dieß zu erreichen,
bietet namentlich die Dike ein bedeutend großes Hinderniß dar; man naͤhert
sich jedoch durch gleichfoͤrmigen Druk dem Ziele sehr, und wuͤrde
daher nie schiefe Preßflaͤchen waͤhlen, weil durch dieselben der Druk
ungleichfoͤrmig im Oehlkuchen verbreitet wird und weil die Neigung dieser
Flaͤchen nicht einmal Einfluß auf das Abfließen des Oehls aͤußern
kann, da dieses schon erfolgen muß, sobald nur die Flaͤchen sich
naͤhern, weil das Oehl als eine Fluͤssigkeit nur einer hoͤchst
unbedeutenden Zusammenpreßbarkeit faͤhig, dagegen hoͤchst beweglich
sich von den festen zusammendruͤkbaren Theilen des Oehlkuchens sehr
unterscheidet. Ein langsames Auspressen ist zwar vortheilhaft, nicht aber deßwegen,
weil mehr Oehl abfließt, sondern deßwegen, weil das Oehl reiner wird, als beim
schnellen Pressen, und weil die beim Raffiniren ersparten Kosten reichlich den
Vortheil verguͤten, welcher durch zu schnelles Pressen bei der ersten
Operation entstehen wuͤrde. (Polyt. Centralblatt 1836, Nr. 5, S. 75.)
Ueber schnelle Erzeugung von Gesimsen u. Karnießen aus
Marmor.
Die marmornen Gesimse, Karnieße, welche fruͤher eine langwierige
Steinmezarbeit erforderten, werden gegenwaͤrtig in Paris, nach Hrn. Bourguignon's Methode, großen Theils mit Matrizen
geformt, welche man aus Gußeisen gießen laͤßt. Die Gegenstaͤnde sind
in kurzer Zeit fertig, indem man die Marmorstuͤke mit groͤßerer oder
geringerer Geschwindigkeit in Bewegung sezt. Das Poliren derselben geschieht auf die
gewoͤhnliche Weise. (Journal des conn. us. Dec.
1835, S. 264.)
Vorschrift zu einer Composition zum Ueberziehen der
Streichriemen.
Man lasse ein Pfund Hammelfett schmelzen, und verseze dasselbe unter
bestaͤndigem Umruͤhren und uͤber dem Marienbade mit vier Unzen
gutem gelbem Wachs, einem Pfund gepuͤlverter und gesiebter Schmirgelasche und
einem halben Pfund Englischroth. Von dieser Masse traͤgt man nach dem
Erkalten eine Schichte auf einen diken Lederstreifen auf, den man ohne alle weitere
Vorbereitung auf ein flaches Stuͤk Holz aufleimt. Um die Composition in das
Leder eindringen zu machen, bewegt man ein rundes Stuͤk Eisen mit
Lebhaftigkeit darauf hin und her; dann bestreut man die ganze Oberflaͤche mit
gesiebtem Schmirgelpulver und bewegt das runde Eisen abermals daruͤber. Diese
Operation muß drei Mal wiederholt werden, so daß endlich eine Schichte von 1/2 Linie
Dike auf dem Leder zuruͤkbleibt. (Journal des
connaissances usuelles. Dec. 1835, S. 275.)
Dorn's wasserdichter Holzkitt.
Der Verein zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in
Preußen empfing ein mit einem von dem Oberamtsthierarzt Dorn erfundenen
Holzkitt wasserdicht gemachtes Gefaͤß. Das Resultat der damit vorgenommenen
Pruͤfung war folgendes.
Zuerst wurde versucht, ob sich der Kitt in kochendem Wasser loͤsen
wuͤrde. Es wurde das Gefaͤß mit solchem gefuͤllt und
beobachtet, bis das Wasser kalt wurde; allein keine Veraͤnderung war zu
bemerken. Dann troknete man das Gefaͤß wieder ab und ließ es, mit kaltem
Wasser gefuͤllt, mehrere Tage lang stehen; auch hiebei wurde keine
Veraͤnderung wahrgenommen. Das Gefaͤß wurde hierauf vier Wochen lang
auf einem geheizten Stubenofen aufbewahrt, wodurch die Reife sehr loker wurden und
der Boden anfing, in der einen Fuge auswendig sich auseinander zu spalten. Als
demnaͤchst Wasser hinein gegossen ward, ließ es dasselbe dennoch nicht
auslaufen. Es wurde sodann abermals vier Wochen der Waͤrme ausgesezt, wieder
einer Wasserprobe unterworfen und bewaͤhrte sich auch hiebei.
Da hienach der Holzkitt des Dorn fuͤr ein gutes Mittel zu halten ist,
hoͤlzerne Gefaͤße vor dem Zerlechzen zu schuͤzen, und der
Erfinder sich zur Mittheilung der Bestandtheile und der Mischungsart seines Kittes,
so wie des Verfahrens bei Anwendung desselben gegen ein Honorar bereit
erklaͤrte, so wurde ihm solches von Einer Hohen Verwaltung fuͤr
Handel, Fabrikation und Bauwesen gewaͤhrt.
Bestandtheile und Mischungsart des Kitts.
Man kocht 8 Loth thierischen Leim mit einem Schoppen (oder 1/4 Maaß)
Quell- oder Flußwasser zu einem starken Leim, der sich, zwischen zwei
Finger genommen, so dik wie Fett fuͤhlen laͤßt; uͤberhaupt
von der Staͤrke, wie ihn der Tischler als starken Leim haͤufig
gebraucht. Hat der Leim diese Consistenz erreicht, und ist er vollkommen
aufgeloͤst, so werden demselben 4 1/2 Loth Leinoͤhlfirniß
beigemischt, und das Ganze noch etwa 2 bis 3 Minuten unter bestaͤndigem
Umruͤhren gekocht. Der Leinoͤhlfirniß wird auf die bekannte Weise
aus altem, reinem Leinoͤhl und einem 1/16 gepulverter Bleiglaͤtte
durch Kochen bereitet.
Mit dem so dargestellten noch heißen Kitt werden die Fugen der Dauben eines
Wasserfasses, oder eines anderen zu verkittenden Gegenstandes, bestrichen; bei
Kufen, oder anderen runden hoͤlzernen Wasserbehaͤltern wird eine
Daube nach der andern in Reifen aufgesezt, und die bestrichenen Fugen
aneinandergedruͤkt. Sind alle Dauben aufgesezt (was immer schnell zu
verrichten ist), so werden etwa vier Reife so schnell als moͤglich
angelegt, angetrieben und somit die Fugen fest zusammengehalten. Nach 24 Stunden
werden die Reifen wieder etwas geschlagen, und die Gurgel, in welche der Boden
eingepaßt worden, ehe dieser eingelegt wird, mit dem Kitt gut bestrichen, sodann
der Boden in seine Lage gebracht. Hierauf werden die Reife wieder stark
angetrieben, und das Gefaͤß laͤßt man dann 48 Stunden stehen. Nach
Verlauf dieser Zeit haͤlt der Boden fest, alle Reife werden abgenommen,
das Gefaͤß von Außen verpuzt, und neue Reife, zwei oben und zwei unten
(statt sieben Reifen) angelegt; somit ist das Gefaͤß fertig. Besser ist
es, wenn, ehe der Boden eingelegt wird, die Dauben innen verpuzt werden, weil
der Boden bei dem Verpuzen hinderlich ist. – Bei der Anwendung des Kitts
auf Getaͤfelzimmerboͤden u.s.w. weiß der Techniker selbst, daß er
die mit dem Kitt bestrichenen Fugen mit gewoͤhnlichen Leimzangen
zusammengepreßt bis zum Austroknen des Kitts halten muß.
Es ist gut, wenn der Firniß vorraͤthig gehalten wird, weil der Kitt, je
aͤlter derselbe ist, desto besser wird. – Ein Haupterforderniß ist
noch, daß zu denjenigen Gegenstaͤnden, welche mit obigem Kitt wasserdicht
gemacht werden sollen, ganz ausgetroknetes Holz
genommen, dasselbe wenigstens noch acht Tage lang in einem eingeheizten Zimmer
gehalten und warm gemacht werde, ehe man es mit dem Kitt bestreicht. (Verhandl.
d. Vereins z. Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, 6. Lief. 1835,
S. 308.)
Ueber die Benuzung des heißen Wassers mancher
Badquellen
zum Heizen der Haͤuser, welche in der Naͤhe der
warmen Quellen gelegen sind, richtet Hr. A. Chevallier
eine kurze Notiz an das Journal des connaissances
usuelles, in welcher er nicht nur wiederholt die Beruͤksichtigung
dieses Vorschlages in Anregung bringt, sondern in der er zugleich auch den Vorschlag
macht, daß man das heiße Verdichtungswasser der Dampfmaschinen, welches man
haͤufig unbenuzt verloren gehen laͤßt, zum Vortheile der Nachbarschaft
als Heizmittel benuzen lassen soll. Ruͤhmlich erwaͤhnt Hr. Chevallier bei dieser Gelegenheit eines Fabrikanten in
Vaugirard, der das heiße Wasser, welches in seiner Fabrik taͤglich
ablaͤuft, zur Herstellung einer unendgeldlichen Badanstalt fuͤr Arme
verwenden lassen will. Moͤchte dieses Beispiel bald zahlreiche Nachahmer
finden!
Nasses Grummet fuͤr den Winter aufzubewahren.
Es geschieht nicht selten, daß man das Grummet im Spaͤtherbste wegen
herrschender Naͤsse nicht gehoͤrig troken in die Scheune bringen kann,
und daß man also Gefahr laͤuft das kostbare Futter zu verlieren oder seine
Speicher durch nasses Heu in Brand zu steken. Das beste Aushuͤlfsmittel,
welches man unter solchen Umstaͤnden waͤhlen kann, und welches,
obschon sehr alt, doch noch nicht hinreichend bekannt ist, ist folgendes: Man lege
auf den Boden der Scheune eine duͤnne Schichte Haferstroh, hierauf eine
Schichte des feuchten Grummets, dann wieder eine Schichte Stroh u.s.f., bis der
Vorrath aufgespeichert ist. Nach 6 Wochen oder 2 Monaten wird man das Grummet
vollkommen getroknet und ohne Zeichen eingetretener Gaͤhrung finden. Dasselbe
Verfahren eignet sich auch fuͤr feuchten Klee und andere
Futterkraͤuter, die man nicht gehoͤrig zu troknen im Stande ist. Nach
einigen Oekonomen ist es gut, wenn man hiebei ein wenig Salz, auf die einzelnen
Schichten streut. (Aus dem Journal des des connaissances
usuelles. November 1835, S. 207.)
Literatur.
Deutsche.
Gemeinfaßliches Lehrbuch der Mechanik. Fuͤr
Baumeister, Fabrikenbesizer, Maschinenbauer, so wie fuͤr Gewerbschulen,
Bauhandwerker und Dilettanten uͤberhaupt; von H. Kater und D. Lardner. Aus dem Englischen.
Mit 16 Abbildungen. Quedlinburg und Leipzig bei Basse.
Der Uebersezer dieses so pompoͤs angekuͤndigten Werkes hat es
fuͤr gut gefunden, unter dem Palladium einer Nebelkappe sich vor jedem
Angriffe der oͤffentlichen Kritik zu schuͤzen. Anonym und ohne irgend eine
Bevorwortung hat er sein Product dem Publicum vorgelegt. Ich uͤberlasse
ihn seinem Schuze und halte mich an sein Machwerk, welches mit der
unverzeihlichsten Nachlaͤssigkeit und der wohlbekannten
Fabrikmaͤßigkeit geschrieben ist. Wollte ich jedoch auf alle, ziemlich
bedeutenden Fehler, die dasselbe enthaͤlt, aufmerksam machen, so
muͤßte ich, im eigentlichen Sinne des Wortes, eine Correctur dieser
Uebersezung liefern. Wegen des beschraͤnkten Raumes begnuͤge ich
mich daher, hier bloß einige der groͤberen Verstoͤße, die mir bei
der Durchsicht des lezteren Theiles (mit welchem ich beim Aufschlagen zu lesen
begann) auffielen, mitzutheilen.
Bei der Lehre der Flaschenzuͤge heißt es:
.... If one foot of the rope
GF
pass over the pulley F, two feet must pass over the
pulley E, because the distance between F and E being shortened one foot, the
total lehgh of the rope
GFE
must be shortened two feet. These two feet of rope must
pass in the direction
ED, and the wheel D,
rising one foot, three feet of rope must consequently pass over it.....
Diese Stelle findet sich S. 179 folgender Maßen uͤbersezt:
„... Wenn ein Fuß des Seiles GF
uͤber die Rolle F geht, so muͤssen
zwei Fuß uͤber die Rolle E gehen; denn da
die Entfernung zwischen F und E einen Fuß betraͤgt, so muß die ganze
Laͤnge des Seiles GFE zwei Fuß
betragen. Diese zwei Fuß des Seiles werden sich in der Richtung ED bewegen, und da die Rolle D einen Fuß weiter liegt, so muͤssen
natuͤrlich drei Fuß des Seiles uͤber dieselbe
gehen...“
Hr. Anonymus moͤge sich merken, daß die Entfernung zwischen F und E nicht einen Fuß
betragen muß, und daß der Sinn obiger Stelle folgender ist: „... Wenn
ein Fuß des Seiles GF uͤber die
Rolle F geht, so muͤssen zwei Fuß
desselben uͤber die Rolle E gehen, denn
wenn die Entfernung zwischen F und E um einen Fuß verkuͤrzt werden soll, so
muß hiezu die ganze Laͤnge des Seiles GFE um zwei Fuß verkuͤrzt werden. Diese zwei Fuß des Seiles
muͤssen sich nach der Richtung DE
bewegen; uͤber die Rolle D, die sich auch
um einen Fuß gehoben hat, muͤssen daher drei Fuß des Seiles
gehen....“
... These pressures respectively
have the same proportion to the entire weight as
WF
and
WE
have to
WD, or as
DE
and
WE
have to
WD, because
DE
is equal to
WF
...
heißt S. 185.
„... Jeder dieser beiden Druke verhaͤlt sich zu der ganzen
Last, wie sich WF
+
WE zu WD
, oder, weil DE gleich ist WF
, wie sich DE
+ WE zu WD verhaͤlt...“
Sollte heißen:
„... Diese Druke haben resp. dasselbe Verhaͤltniß zu dem Druke
der ganzen Last als WF und WE, oder da DE
=
WF
, als DE und
WE einzeln zu WD.
... This method of moving loads is frequently applied in
great public works where rail-rods are used...
heißt S. 188.
„... Diese Methode, Lasten zu bewegen, wird oft bei großen
oͤffentlichen Arbeiten, wo Schienenwege errichtet werden,
angewandt.
Sollte heißen:
„... Diese Methode Lasten zu bewegen, wird haͤufig da, wo
Schienenwege sind, bei großen oͤffentlichen Arbeiten angewandt.
... In some cases, the wedge is
formed of two inclined planes, placed base to base...
heißt S. 189.
„... In gewissen Faͤllen besteht der Keil aus zwei schiefen,
mit ihren Grundlinien an einander liegenden
Ebenen...“
Sollte heißen:
„... In vielen Faͤllen besteht der Keil aus zwei, mit ihren Grundflaͤchen aneinander sizenden schiefen
Ebenen....“
... The two threads are usually cut on different parts of
the same cylinder...
heißt S. 195.
„... Die Schraubenlinie wird naͤmlich gewoͤhnlich auf
verschiedenen Theilen desselben Cylinders eingeschnitten...“
Es scheint dem Hrn. Uebersezer nicht klar zu seyn, was der Mechaniker eine
Schraubenlinie und einen Schraubengang nennt; in dem ganzen Kapitel uͤber
die Schraube gebraucht er auf gut Gluͤk ein Mal diesen, ein Mal jenen
Ausdruk. – Obiger Saz sollte heißen:
„... Die zweierlei Gaͤnge werden gewoͤhnlich an
verschiedenen Theilen desselben Cylinders ausgeschnitten.“
... Most regulators act upon that part of the machine
which commands the supply of the power by means of levers, or some other
mechanical contrivance, so as to check the quantity of the moving principle
conveyed to the machine when the velocity has a tendency to increase...
heißt S. 200.
„... Gewoͤhnlich wirken die Regulatoren auf den Theil der
Maschine, welcher vermittelst eines Hebels oder einer anderen mechanischen
Vorkehrung eine Verwehrung oder Verminderung der Kraft erheischen, so daß
die Groͤße der bewegenden Kraft gehemmt wird, sobald die Maschine
anfaͤngt...“
Sollte heißen:
„... Die meisten Regulatoren wirken vermittelst Hebel oder sonstiger
Vorrichtungen dergestalt auf jenen Theil der Maschine, von dem die Kraft
ausgeht, daß sie den, der Maschine zuzufuͤhrenden Betrag derselben
vermindern, sobald die Geschwindigkeit zu groß wird...“
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Was hat den Hrn. Uebersezer veranlaßt, S. 283 die Stelle:
Now, if a bar of this description have its ends resting on supports on each
side the cock of the pendulum, the bar passing above the cock with the brass
uppermost, if the pendulum spring be attached to the middle of the bar, and
it... unberuͤksichtigt ließ? Glaubt er, daß die Darstellung dem
Leser auch ohne diese Stelle klar seyn werde??
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S. 291 heißt es: „Der Cylinder wird mit einer Schraube befestigt,
welche auf gewoͤhnliche Weise in das Ende des Stabes
einfaßt...“
Ein grasser Unsinn, Luͤkenbuͤßer fuͤr das, was der Hr.
Uebersezer nicht verstanden hat. Im Original heißt es:
The cylinder is supported upon a nut, which screws on the
end of the rod in the usual manner.
Einfacher Sinn: der Cylinder wird von einer Mutter, welche auf die
gewoͤhnliche Weise um das Ende des Stabes geschraubt wird,
unterstuͤzt.
S. 294. „... Wenn das Pendel am Ende der Schwingung angelangt ist, so
ist jedoch die Feder krumm...“, „jedoch“
Unsinn.
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Ich schließe hiemit mit dem ermuͤdenden Aufzahlen solcher Fehler, welche
deutlich darthun, daß der Uebersezer an manchen Stellen das Original durchaus
nicht verstanden hat, und bloß, auf eine wahrhaft unverschaͤmte Weise auf
Gerathewohl aus dem englischen einen deutschen Saz machte, und bemerke noch, daß
fast auf jedem Blatte einige solcher oder minder groben Verstoͤße
anzutreffen sind. Die falschen Bezeichnungen „endliche
Schnelligkeit“ statt „Endgeschwindigkeit“,
„Gabel“ statt „Kloben“,
„Gehaͤnge“ statt „Scheibe“,
„Schwere“ statt „Gewicht“ etc., so
wie die voͤllige Unbekanntschaft mit andern, der Mechanik
angehoͤrigen Kunstausdruͤken gehoͤren zu den
unbedeutenderen Maͤngeln der Uebersezung. Unstreitig ist nach einer
solchen kuͤmmerlichen Uebertragung des so trefflichen Originalwerkes,
eine neue Bearbeitung desselben nicht nur nicht uͤberfluͤssig,
sondern doppelt nothwendig gemacht.
H. Koßmann.