Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 60, Jahrgang 1836, Nr. XXVII., S. 151
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XXVII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 28. Jan. bis 26. Febr. 1836 in England ertheilten Patente. Dem John Filmore Kingston Esq., in Islington in der Grafschaft Devon: auf eine neue rotirende Maschine. Dd. 28. Jan. 1836. Dem William Boulnois jun. Esq., in Gower Street, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Verbindung oder Anordnung der Kutschenfedern. Dd. 30. Jan. 1836. Dem Stephen Reed, Gentleman in der Stadt und Grafschaft Newcastle-upon-Tyne, auf eine verbesserte Methode Materialien aller Art in Behaͤltern in die Tiefe hinabzulassen oder daraus in die Hoͤhe zu heben, welche besonders fuͤr Bergwerke, in Haͤfen, auf Schiffen und uͤberall wo man sich sonst der Krahne bedient, anwendbar ist. Dd. 1. Febr. 1836. Dem John Baring, Kaufmann in Bishopsgate Street, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum Kaͤmmen der Wolle. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 3. Febr. 1836. Dem Frederick Edward Harvey an den Horsley Iron Works, in der Pfarrei Tipton, Grafschaft Stafford, und Jeremiah Brown, ebenfalls in Tipton: auf gewisse Verbesserungen in dem Verfahren und an den Maschinerien, um metallene Roͤhren zu verfertigen, so wie auch im Schmieden oder Walzen der Metalle fuͤr andere Zweke. Dd. 3. Febr. 1836. Dem Edmund Ashworth, Baumwollspinner in Egerton, in der Grafschaft Lancaster, und James Greenough, Aufseher ebendaselbst: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinerien zum Vorbereiten und Spinnen der Baumwolle, Seide. Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 5. Febr. 1836. Dem Henry Adcock, Civilingenieur in Stamford Street, in der Blackfriars Road, Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen im Laden und Ausladen der Schiffe, Briggs und anderer Fahrzeuge, besonders auch solcher, die zum Transport von Steinkohlen gebraucht werden. Dd. 5. Febr. 1836. Dem Alexander Massie, Ingenieur in der Pfarrei St. John, Wapping, in der Grafschaft Middlesex, Robert Morton, Ingenieur ebendaselbst, William Ranwell, Steinkohlenhaͤndler in Woolwich, in der Grafschaft Kent, und Ebenezer Ranwell, Muͤller ebendaselbst: auf eine verbesserte Einrichtung der Ruderraͤder, die auch bei den Wasserraͤdern fuͤr Muͤhlen anwendbar ist. Dd. 9. Febr. 1836. Dem Frederick Herbert Maberly, in Bourne bei Coxtord, in der Grafschaft Cambridge: auf eine verbesserte Maschinerie zum Rechen und Kehren der Straßen. Dd. 10. Febr. 1836. Dem Samuel Fenton in Fishguard, in der Grafschaft Pembroke, South Wales: auf verbesserte Schloͤsser und Klinken fuͤr Thuͤren, Thore und zu anderen Zweken. Dd. 10. Februar 1836. Dem John Howard Kyan Esq., gegenwaͤrtig in Ailsa Park Cottage, Twikenham, in der Grafschaft Middlesex: auf eine neue Methode gewisse Pflanzensubstanzen gegen das Verderben zu schuͤzen. Dd. 11. Febr. 1836. Dem Andrew Smith, Ingenieur in Princes Street, Pfarrei St. Martin-in-the-Fields, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Kraftapparaten zum Treiben von Maschinerien und zum Heben und Herablassen schwerer Koͤrper. Dd. 12. Febr. 1836. Dem Karl Schafhaͤutl, Gentleman in Sheffield, in der Grafschaft York: auf einen verbesserten Dampferzeuger. Dd. 16. Febr. 1836. Dem Joshua Procter Westhead, Kaufmann in Manchester: auf ein verbessertes Verfahren Kautschuk, Leder, Haute und aͤhnliche Substanzen zu zerschneiden. Dd. 46. Febr. 1836. Dem Michael Hodge Simpson, Kaufmann am Ludgate Hill, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinerien zum Hecheln oder Kaͤmmen und Vorbereiten des Hanfes, Flachses, Wergs und der Seidenabfaͤlle. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Febr. 1856. Dem Joseph Lidel, Professor der Musik in Arundel Street, Panton Square, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Pianofortes. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Febr. 1836. Dem William Bucknall, in Crutched Friars in der City von London: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Forttreiben der Fahrzeuge und an den Wasserraͤdern. Dd. 17. Febr. 1836. Dem Frederick Chaplin, Gerber in Bishop Storford, in der Grasschaft Herts, auf eine Verbesserung im Gerben gewisser Haͤute und Felle. Dd. 18. Febr. 1836. Dem Henry Martinson Robinson, Firniß- und Farbenfabricant in den Minories, in der City von London: auf Verbesserungen an gewissen Arten von Lampen. Dd. 18. Febr. 1836. Dem John Barsham, Kleesaͤurefabrikant in Stepney Causeway, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Bereitung von Kleesaͤure und Kleesalz. Dd. 18. Febr. 1836. Dem Franz Peyre jun., Faͤrber im White Hart Inn, im Borough Southwark: auf eine verbesserte Methode Brennmaterial bei den Kochapparaten auf Schiffen zu ersparen und destillirtes Wasser aus Meerwasser zu erhalten, welche Verbesserungen auch auf die Dampferzeugung anwendbar sind. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Febr. 1836. Dem Clinton Gray Gilroy, Ingenieur in Argyle Street, New Road, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Weben glatter und gemusterter Zeuge. Dd. 25. Febr. 1836. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Maͤrz 1836, S. 195. Preisaufgabe der Société Linnéenne in Lyon. Die hoͤchst thaͤtige Société Linnéenne in Lyon hat am Schluͤsse des vorigen Jahres fuͤr denjenigen, der das beste Mittel zur Vertilgung der Maulwurfsgrillen (Gryllus Gryllotalpa), in vielen Gegenden Werren genannt, angibt, einen Preis von 600 Franken ausgesezt. Die Bedingungen zur Preiserlangung sind: 4) daß das empfohlene Verfahren wirksamer sey, als alle bisher in Vorschlag gebrachten und angewendeten; 2) daß es weder auf den Boden, noch auf die Pflanzen eine nachtheilige Wirkung ausuͤbe; und 3) daß es sich leicht anwenden laͤßt, wenig Unkosten verursacht, und auch im Großen, je nach den Beduͤrfnissen des Garten- und Akerbaues ausgefuͤhrt werden kann. Die Preisbewerber haben ihre Abhandlungen mit versiegelter Namensunterschrift vor dem 45. Dec. 1836 franco an die Société Linnéenne in Lyon, Hôtel de la Préfecture, einzusenden. Die gekroͤnte Preisschrift wird Eigenthum der Gesellschaft. Brown's metallene Leuchttuͤrme. Ein Hr. Samuel Brown, liest man im Scotsman, machte kuͤrzlich den Vorschlag, zum Baue der Leuchtthuͤrme Bronce oder Gußeisen anstatt der Steine zu verwenden. Er will naͤmlich gefunden haben, daß ein solcher Bau weit wohlfeiler kaͤme, als ein mit Steinen aufgefuͤhrter; daß er nicht so schnell dem Verfalle ausgesezt seyn wuͤrde, daß das Licht besser gegen das Flugwasser, von welchem es zuweilen ausgeloͤscht wird, geschuͤzt seyn wuͤrde; daß zur Vollendung des Baues nur der zwanzigste Theil der Zeit erforderlich waͤre; und daß solche Leuchtthuͤrme selbst an Orten erbaut werden koͤnnten, wo der Bau mit Steinen ganz unthunlich ist. Hr. Brown versichert, daß er in 4 Monaten und fuͤr 15,000 Pfd. einen 90 Fuß hohen Leuchtthurm aus Bronce herstellen will, welcher dieselben Dienste leisten soll, wie ein steinerner von 134 Fuß Hoͤhe! (Mechanics' Magazine, No. 657.) Condert's Taucherapparat. Die Zeitschriften redeten oͤfter von dem Taucheranzuge, mit welchem Hr. Charles Condert von New-York mehrmals die Tiefen der See durchwanderte, bis er endlich im August 1832 durch einen ungluͤklichen Zufall sein Leben endete. Wir koͤnnen unseren Lesern aus dem Franklin Journal nunmehr berichten, daß dieser Anzug aus zwei Theilen bestand, welche aus einem mit Kautschuk uͤbertuͤnchten Zeuge, der dem Traͤger vollkommene Beweglichkeit gestattete, verfertigt waren. Der untere bis an die Arme emporreichende und mit Hosentraͤgern getragene Theil war ein Beinkleid mit daran befindlichen Schuhen. Der obere Theil. welcher Kopf, Arme, Haͤnde, und den Leib bis zu den Huͤften umschloß, war den Augen gegenuͤber mit Glaͤsern ausgestattet. An diesem Anzuͤge war um den Ruten herum als tragbarer Luftbehaͤlter eine hufeisenfoͤrmig gekruͤmmte, an beiden Enden geschlossene, kupferne Roͤhre von 6 Zoll Durchmesser und 4 Fuß Laͤnge angebracht; und in diesen Behaͤlter wurde mit einer Pumpe so viel Luft getrieben, als noͤthig schien, um den Athmungsproceß eine bestimmte Zeit uͤber unter dem Wasser thaͤtig zu erhalten. Aus ihm koͤnnte mit Huͤlfe eines Hahnes die Luft in den oberen Theil des Anzuges eingelassen werden, so daß hiedurch lezterer auch ausgeblasen erhalten und gegen das Gindringen der Luft geschuͤzt wurde. Die Luft entwich an einer kleinen, uͤber dem Kopfe befindlichen Oeffnung, welche kaum den Umfang eines Steknadelkopfes haͤtte, und die auch mit einem Ventile verschlossen werden koͤnnte. Die emporsteigenden Luftblaͤschen zeigten fortwaͤhrend die Stelle an, an der sich der Taucher befand. Dieser Apparat (welcher, wie sich unsere Leser erinnern werden, nichts weiter ist, als eine Anwendung des Princips der Tauchermaschine, die unser Hofrath Schultes schon in Bd. XVIII. S. 176 unseres Journales beschrieben) leistete einige Zeit uͤber gute Dienste; leider brach aber ein Mal durch irgend einen Unfall die Roͤhre, die vom Luftbehaͤlter an den oberen Theil des Anzuges fuͤhrte; und damit endigte der muthige Condert auch sein Leben. Anzahl der Dampfmaschinen in New-York. In New-York befanden sich im Jahre 1835 nicht weniger als 86 Dampfmaschinen in Thaͤtigkeit, welche zusammen mit 946 Pferdekraften arbeiteten. (American Railroad Journal.) Morris's neue Dampfmaschine. Einer Anzeige in den Times gemaͤß hat der hochwuͤrdige W. Morris von Deanrow-Chapel in Cheshire eine neue Dampfmaschine erfunden, welche nicht nur um den zehnten Theil weniger kostet, als die gewoͤhnlichen Dampfmaschinen; sondern deren Betriebskosten kaum den tausendsten Theil jener Kosten betragen, die der Betrieb der bisherigen Maschinen dieser Art mit sich brachte. March's neues Eisenbahnsystem. Hr. J. March in London, Houndsditch 122, kuͤndigt in Nr. 649 des Mechanics' Magazine an, daß er ein ganz neues Eisenbahnsystem erfunden habe, welches um den dritten und wahrscheinlich selbst um den vierten Theil der Kosten der gewoͤhnlichen Eisenbahnen ausgefuͤhrt werden kann, und dabei durchaus keine Gefahr fuͤr das Leben darbietet. Die neue Art von Eisenbahn laͤßt sich in dem dritten Theile der Zeit, welche zum Herstellen einer gewoͤhnlichen Bahn erforderlich. ist, vollenden, und soll sich mit der Zeit nicht nur nicht abnuͤzen, sondern sogar an Festigkeit gewinnen. Nichts fehlt Hrn. March seiner Ansicht nach, als ein mit Geld ausgestatteter Theilnehmer, um die Eisenbahnen mit geringen Kosten uͤber die ganze Welt zu verbreiten. Einen solchen anzuloken ist der Zwek seiner Ankuͤndigung. Ertrag der Liverpool-Manchester-Eisenbahn. Die Liverpool-Manchester-Eisenbahn-Compagnie hielt am 27. Januar l. J., ihre achte halbjaͤhrige Versammlung, wobei abermals ein sehr guͤnstiger Bericht uͤber deren Ertrag vorgelegt wurde. Die Einnahme fuͤr den Transport von Reisenden belief sich auf 67,897 Pfd. 19 Schill. 2 D.; jene fuͤr den Waarentransport auf 46,375 Pfd. 15 Sch. 8 D., und jene fuͤr den Steinkohlentransport auf 3682 Pfd. 8 Sch. 8 D., in Summa also 117,956 Pfd. 3 Sch. 6 D. Die Ausgaben betrugen dagegen in Summa (und mit Einschluß von 3409 Pfd. 16 Sch., welche die Gesellschaft fuͤr Guͤter zahlen mußte, welche ungluͤklicher Weise in Feuer aufgingen) 71,995 Pfd. St. 13 Sch. 4 D. Von dem hieraus erwachsenden Nettogewinne von 45,960 Pfd. St. 10 Sch. 2 D. wurden durch Beschluß der Direktoren 5 Pfd. per Actie halbjaͤhrige Dividende bezahlt, und 6000 Pfd. fuͤr den Ankauf schwerer Schienen bestimmt, 1569 Pfd. wurden auf die naͤchste Abrechnung uͤbertragen. Die Kosten der Locomotivkraft, welche fruͤher einen so großen Theil der Ausgaben ausmachten, scheinen sich nunmehr zu vermindern; denn sie betrugen in diesem Halbjahre mit Einschluß der Anschaffungskosten von drei neuen Maschinen 15,681 Pfd. St. 17 Sch. 9 D.: also um 800 Pfd. weniger als im vorhergehenden Halbjahre. Diese Verminderung gewinnt um so mehr an Werth, wenn man bedenkt, daß der Verkehr so zugenommen hat, daß die Einnahmen jene des vorhergehenden Halbjahres um 18,000 Pfd. uͤbersteigen. Die Unterhaltung der Bahn kam um 1500 Pfd. hoͤher zu stehen, und in dieser Hinsicht duͤrfte wohl nicht eher eine Verminderung zu erwarten seyn, als bis ein Mal die ganze Bahn schwerere Schienen bekommen. Noch ist sehr zu beruͤksichtigen, daß sich in dem Waarentransporte auch dieß Mal eine bedeutende Zunahme zeigte, obschon die Merrey- und Irwell-Canal-Compagnie die Frachtzoͤlle erniedrigt haͤtte, waͤhrend die Fracht auf der Eisenbahn gleich blieb. (Mechanics' Magazine, No. 653.) Wirkungen der Lufterschuͤtterungen. Man haͤtte in Manchester am Ufer des Irwell eine beinahe 120 Yards lange Mauer aufgefuͤhrt, welche bei 7 Fuß Dike 50 Fuß Hoͤhe bekommen sollte, bisher aber nur auf eine Hoͤhe von 15 bis 40 Fuß gediehen war. Diese Mauer nun fiel mit einem Male in ganzer Masse um und in den Fluß. Die hiedurch erzeugte Erschuͤtterung der Luft und des Wassers war so heftig, daß die gegenuͤberliegende Manchester- und Maschinenfabrik der HH. Collier und Comp., die zu einem der groͤßeren Etablissements gehoͤrte, in einem Nu von Grund aus zerstoͤrt wurde; und daß die ganze Nachbarschaft gleichfalls bedeutenden Schaden litt. (Aus den Manchester Times) Dr. Castle's Thermometer-Scala. Hr. Dr. Castle von Brighton hat, wie das Mechanics' Magazine in Nr. 653 schreibt, kuͤrzlich einen Thermometer mit einer Scala empfohlen, womit man eben so genaue Beobachtungen anstellen kann, wie mit dem Barometer. Die Grade an seinem Instrumente sind zuerst nach dem Decimalsysteme zu 10, 20, 30 etc. eingetheilt; 10 seiner Grade kommen 20 Fahrenheit'schen gleich. Das Steigen und Faͤllen des Queksilbers wird durch eine kleine verschiebbare Scala angedeutet, welche so eingetheilt ist, daß. jeder Grad und selbst jeder Zehntel-Grad leicht abgelesen werden kann. Die Registrirung ist genau und leicht. Der Gefrierpunkt oder 30° F. werden hiezu 16°; steigt das Queksilber nur um drei oder vier Zehntel eines Grades, so deutet die Scala 16 Grad 30 Min. oder 16 Grad 40 Min. an. Jordan's Luftpumpe. Bei der dritten Jahresversammlung, welche die Polytechn. Gesellschaft fuͤr Cornwallis im September vorigen Jahres hielt, bemerkte man eine nach einer neuen Methode gebaute Luftpumpe, welche Hr. Jordan ausgestellt haͤtte. Das Verdienstliche an diesem Instrumente lag in der Benuzung der rotirenden Bewegung, in Folge deren man versichert ist, daß der Kolben bis auf den Boden des Cylinders hinab gelangt. Durch die mechanische Bewegung des Ventiles wird auch ein vollkommeneres Vacuum erzielt, als bisher unseres Wissens mit einer anderen Art von Luftpumpe hervorgebracht werden koͤnnte. Hr. Jordan erhielt fuͤr seine Erfindung die erste silberne Medaille. (Mechanics' Magazine, No. 638.) Loam's Hubzaͤhler. Hr. Loam stellte der polytechn. Gesellschaft in Cornwallis bei Gelegenheit ihrer dritten Jahresfeier ein Modell einer Maschine vor, welche die Laͤnge und die Zahl der Kolbenhuͤbe, die eine Dampfmaschine machte, angibt. Die Maschine besteht aus einem eingekerbten (Zylinder, der durch ein geeignetes Raͤderwerk mit mehreren zur Registrirung dienenden Zifferblaͤttern in Verbindung steht. Das erste dieser Zifferblaͤtter registrirt jede 10 Fuß zuruͤkgelegten Hubes, das zweite jede 100 Fuß, u. f. f. in geometrischem Verhaͤltnisse. Die Zifferblaͤtter muͤssen je nach dem Zweke, zu welchem man die Maschine benuzen will, groͤßer oder kleiner gemacht werden. – Zwei andere, auf demselben Principe beruhende Maschinenmodelle dieser Art wurden bei derselben Gelegenheit von Hrn. Hosking von Perran Wharf und von Hrn. Phillips in Halsetown vorgelegt. Wir muͤssen bemerken, daß in den Angaben der Zifferblaͤtter ein kleiner Irrthum obzuwalten scheint, indem dieselben den zuruͤkgelegten Bogen anstatt der Tangente andeuten, dieß ließe sich jedoch, wie es scheint, leicht rectificiren. (Mechanics' Magazine, No. 638.) Ueber die Schießgewehrfabrication in Birmingham enthaͤlt das lezte Supplement des Penny Magazine einen sehr interessanten Aufsaz, woraus das Mechanics' Magazine in Nr. 656 seinen Lesern Folgendes mittheilt. „Die Buͤchsenmacher-Innung wurde im Jahre 1638 unter Carl I. unter dem Namen Master, Wardens and Society of Gunmakers of the City of London incorporirt, und von hier aus wurden waͤhrend der Buͤrgerkriege auch die Parliamentstruppen mit Feuergewehren versehen. Bald nach der Restauration wanderte diese Fabrikation jedoch nach Birmingham. In der ersten Zeit der Regierung Wilhelms III. scheinen uͤbrigens die englischen Schießgewehre noch nicht viel gegolten zu haben, denn Koͤnig Wilhelm soll bei einem seiner Levées sein Bedauern daruͤber geaͤußert haben, daß er noch immer fuͤr theures Geld und unter vielen Schwierigkeiten Feuergewehre aus Holland kommen lassen muͤsse. Sir Richard Newdigate, Parlamentsmitglied fuͤr Warwick, der diese Aeußerung hoͤrte, empfahl dem Koͤnige seine Birminghamer Committenten, und versicherte, daß diese bald allen Anforderungen Genuͤge leisten wuͤrden, wenn sie gehoͤrigen Schuz faͤnden. Der Koͤnig lief; sogleich durch Sir Richard große Bestellungen in Birmingham machen, und seit dieser Zeit ist Birmingham wegen seiner Feuergewehre eben so beruͤhmt, wie wegen vieler anderer Fabrikate. Da das englische Zeughaus im vorigen Jahrhunderte nicht fuͤr einen gehoͤrigen Vorrath an Feuergewehren Sorge getroffen haͤtte, so fanden die Ereignisse vom Jahre 1793 dasselbe unvorbereitet, so daß Obristlieutenant Miller ein oder zwei Jahre die verschiedenen Gewehrfabriken Deutschlands bereiste, um von dort aus die englische Armee mit Waffen zu versehen. Vom Jahre 1305 bis 1815 wurden aber bereits in Birmingham allein fuͤr die Regierung 3,079,120 Flintenlaufe und 2,935,787 Schloͤsser fabricirt, woraus 1,827,889 Musketen, Karabiner etc. verfertigt wurden. Im Durchschnitte wurden monatlich 30,000 Gewehre, in jeder Minute also 2 fabricirt! Dabei sind jedoch alle die vielen Jagd- und andere Gewehre nicht gerechnet, und eben so wenig ist der Bedarf der ostindischen Compagnie eingerechnet, welcher innerhalb der angegebenen Zeit gegen eine Million Stuͤke betrug. Diese Thatsachen sind nicht bloß wegen der Productivitaͤt Birminghams merkwuͤrdig, sondern sie zeigen auch, uͤber welche Masse von Waffen die brittische Regierung verfuͤgen kann: eine Masse, die den officiellen Angaben gemaͤß die Erzeugnisse saͤmmtlicher Gewehrfabriken Frankreichs vom Rheins bis zu den Pyrenaͤen bedeutend uͤbersteigt.“ Thom. Daphyn's Percussionsschloß. Das Mechanics' Magazine erzaͤhlt von einem von Thomas Daphyn vom Ohio erfundenen Percussionsschlosse, welches so eingerichtet ist, daß es augenbliklich von dem Feuergewehre abgenommen werden kann. Saͤmmtliche Theile des Schlosses sind in einem duͤnnen Gehaͤuse enthalten, welches in einen an dem Buͤchsenschafte befindlichen entsprechenden Ausschnitt paßt, und aus welchem der Hahn oder Hammer nach Oben, der Druͤker hingegen nach Unten hervorragt. Das Schloß kann durch den Druk des Daumens auf einen Federfaͤnger von dem Schafte losgemacht und in die Tasche gestekt werden. Das Mechanics' Magazine findet dieses Schloß in allen seinen Theilen gut gebaut, gibt jedoch keine weitere Beschreibung davon. Harvey Holmes's Kreissaͤge. Ein Hr. Harvey Holmes von New-Marlborough, Vereinigte Staaten, will eine neue Verbesserung an den Kreissaͤgen angebracht haben, die uns jedoch keinen guͤnstigen Erfolg zu geben scheint. Das Sagen soll naͤmlich hienach mit einer reiffoͤrmigen Sage, die auf Reibungsrollen ruht, vollbracht werden; die Zapfen oder Achsen dieser Reibungsrollen sollen aber, und darauf begruͤndet der Patenttraͤger seine Erfindung, gleichfalls wieder auf Reibungsrollen laufen, damit die Reibung so viel als moͤglich vermindert werde, und damit man der Saͤge eine groͤßere Geschwindigkeit geben kann, als dieß bisher moͤglich war. Das Mechanics' Magazine bemerkt hiezu, daß durch diese complicirte Einrichtung mehr Kosten erwachsen duͤrften, als durch Verminderung der Reibung abgezahlt werden kann; auch duͤrften in der Praxis, besonders wenn Sagekleien oder andere fremde Koͤrper dazwischen gelangen, die Sagen selbst nicht selten stillstehen, waͤhrend die Anwellen umlaufen. Außerordentliche Leistungen zweier englischer Holzsaͤger. Zwei Arbeiter, mit Namen Daniel Hughes und William Thompson, vollbrachten auf dem Zimmerplaze der Hrn. Paul und Sohn in London innerhalb 6 Tagen folgende außerordentliche Leistung. Sie schnitten naͤmlich innerhalb dieser Zeit gegen 3000 Quadratfuß Bretter aus Tannenholz von beinahe 2 Fuß Breite und verdienten dafuͤr 6 Pfd. Sterl. Sie machten hiebei mit einer Saͤge und einem Rahmen, welche 30 Pfd. wogen, 248,544 senkrechte Bewegungen, und muͤssen folglich das ungeheure Gewicht von 7,456,320 Pfd. gehoben haben. Rechnet man hiezu noch die Kraft, welche noͤthig ist, um die Sage durch das Holz zu fuͤhren, die auf das Dreifache angeschlagen werden kann, so gibt dieß eine Gesammtkraft von 22,368,960 Pfd.!! (Mechanics' Magazine, No. 655.) Gillard's Typen von Thon und Stuk. Hr. Gillard hat in Frankreich ein Patent auf Typen aus Toͤpferthon oder Stuk genommen (Descript. des Brev. d'Invent. Bd. XXVI. S. 278). Zu den Typen aus Toͤpferthon wird die Masse auf bekannte Weise verarbeitet und dann in Formen gepreßt, welche den Buchstaben vertieft enthalten. Die so erhaltenen Typen laͤßt man an der Luft austroknen und brennt sie dann wie andere Toͤpferwaaren. Um Typen aus Stuk zu erhalten, vermengt man ein Maaß gesiebten Gyps mit zwei Maaß geloͤschtem Kalk und einem Maaß Marmorpulver, ruͤhrt diese Substanzen mit einem Liter Wasser an, worin man vorher zwei Blaͤtter flandrischen Leim zergehen ließ und gießt sie dann in dieselben Formen, welche fuͤr den Toͤpferthon angewandt werden. Die Typen aus Stuk troknet man bloß an der Luft und in einer Trokenstube aus; sie beduͤrfen des Brennens nicht. (Bulletin de la Société d'Encouragement. Januar 1836, S. 37.) Cooper's Kautschukbekleidung fuͤr Schiffe und Hausdaͤcher. Hr. George G. Cooper von New-York nahm im Jahre 1835 ein Patent auf die Anwendung von Kautschuk zur Verhuͤtung des Lekens der Schiffe, so wie auch zur Erzeugung einer wasser- und luftdichten Dekung fuͤr Gebaͤude. Der Patenttraͤger will hiezu Kautschukplatten von 1/4 Zoll Dike und von solcher Laͤnge verwenden, wie sie den Umstaͤnden angemessen sind. Diese Platten sollen entweder bei uns gegossen, oder in Para und an anderen Orten, wo der Kautschuk gewonnen wird, erzeugt werden: auf welche Weise, ist nicht gesagt. In einigen Faͤllen kann man sich auch des wasserdichten Kautschukzeuges bedienen. Diese Kautschukplatten sollen zwischen das Geripp und die aͤußere sowohl, als die innere Verkleidung der Schiffe, so wie auch zwischen die aͤußere Bekleidung und den Kupferbeschlag gebracht werden; eben so soll man sich ihrer auch zur Verkleidung des Verdekes bedienen. Zum Behufe des Dekens von Haͤusern will der Patenttraͤger die Kautschukplatten auf rohe Dielen legen, die Raͤnder der Platten durch Kautschukaufloͤsung vereinigen, und dann das Ganze mit Schindeln oder Dachziegeln belegen! Wir erinnern hiezu nur, daß man in England schon langst weit zwekmaͤßiger den wasserdichten Kautschukzeug als Bedekung sehr leichter Sommergebaͤude benuzte. – Anfuͤhren wollen wir uͤbrigens bei dieser Gelegenheit noch, daß auch ein Hr. Lyman Garfield von Troy, New York, in demselben Jahre ein Patent erhielt, um mittelst eines Gemisches aus Sand, geloͤschtem Kalke, Asche, verschiedenen Erden oder Alkalien, Thon, Oehl oder Copalfirniß mit oder ohne Zusaz von Kautschukaufloͤsung die Hausdaͤcher, die Waͤnde, Wasserleitungen, Wasserbehaͤlter, Badwannen, Schwindgruben, Fensterrahmen und Fenstergesimse, Holzwerk verschiedener Art etc. wasserdicht zu machen. Die vielerlei Methoden, welche unter diesem Patente zusammengeworfen sind, werden jedoch von dem Patenttraͤger der Laͤnge der Patentbeschreibung ungeachtet, so undeutlich erlaͤutert, daß man nicht recht klug daraus wird. Um z.B. Hausdaͤcher wasserdicht zu machen, soll man Kautschuk in Terpenthingeist aufloͤsen; dann den Terpenthin mit Alkohol verdampfen, so daß man einen Teig erhaͤlt, welcher mit irgend einem passenden Instrumente auf das Dach aufgetragen werden muß; und endlich ein Gemisch von gleichen Theilen Sand, Kalk und Steinkohlenasche darauf sieben und andruͤken. Oder man soll mit allen diesen Substanzen eine Art von Moͤrtel bilden, und diesen mit der Kelle auftragen. Oder man soll gleiche Theile Sand und Anthracitasche mit Oehl und Copalfirniß oder mit einem anderen hart werdenden Firnisse vermengen, und dieses Gemenge dann auftragen. Sheridan's Anwendung des Feuersteins zur Seifenbereitung, wodurch beinahe die Haͤlfte des Talges erspart werden kann. Daß es noch dahin kommen wuͤrde, Seife aus Feuersteinen zu bereiten, haͤtte wohl nicht leicht Jemand erwartet. Hr. J. C. Sheridan, ein Belgier von Geburt, ist der Erfinder dieses neuen Verfahrens, welches in der Seifenfabrication eine gaͤnzliche, aber sehr wohlthaͤtige Revolution hervorbringen wird, und hat sich darauf ein Patent fuͤr England, Schottland und Irland genommen. Er verwendet den gewoͤhnlichen schwarzen Feuerstein, welcher zuerst calcinirt und dann durch nasses Mahlen in Pulver verwandelt wird; hierauf kocht er ihn so lange mit aͤzender Natron- oder Kalilauge, bis er nicht mehr angegriffen wird. Die erhaltene Kieselerdeaufloͤsung wird dann den gegenwaͤrtig zur Bereitung von Seife gebraͤuchlichen Materialien zugesezt, nachdem dieselben zu Seife verkocht und also in dem Zustande sind, wo man sie in die Formen gießt; die Mischung muß dann fleißig umgeruͤhrt werden. Die Kieselerdeaufloͤsung ist an und fuͤr sich ein vortreffliches Reinigungsmittel und laͤßt sich auch der Seife sehr gut einverleiben; man kann 50 Theilen Seife 40 bis 50 Theile von ihr zusezen und also durch gemeinen Kiesel beinahe die Haͤlfte des ziemlich theuren Talgs ersparen. (Mechanics' Magazine, No. 658.) (Da das Quarzpulver sich in siedender Kalilauge nur aͤußerst schwierig und langsam aufloͤst, das Pulver des Opals, der amorphen Kieselerde, hingegen nach Fuchs in einigen Minuten darin verschwindet [Schweigger-Seidel's Jahrb. d. Chemie 1833. Bd. VII.], so kann sich zu Sheridan's Bereitungsart der Kieselerdeaufloͤsung hauptsaͤchlich nur solcher Feuerstein eignen, welcher mit viel Opal durchdrungen ist. Wo man sich solchen aber nicht verschaffen kann, wird man am besten thun, in die Seife eine Aufloͤsung von Wasserglas einzuruͤhren, welches man sich nach der im polytechnischen Journal Bd. XVII. S. 465 angegebenen Methode bereitet. A. d. R.) Ueber das Faͤrben der Zeuge und Struͤmpfe au Chiné. Zwei Italiener, welche sich gegen das Ende des fuͤnfzehnten Jahrhunderts in Lyon niederließen, brachten nach Frankreich zuerst die Kunst Zeuge, besonders seidene, mit Desseins nicht zu bedruken, sondern acht zu faͤrben. Dieses Chiné wurde dadurch dargestellt, daß man die Kette des Zeugs vor dem Weben, nach Maaßgabe des bestimmten Desseins faͤrbte. Man formirte zu dem Ende Buͤndel aus der Kette, deren Staͤrke sich nach dem Dessein richtete, und theilte diese Buͤndel wieder der Quere nach in die erforderlichen Abtheilungen; alle Abtheilungen nun, die nicht in der ersten Farbe gefaͤrbt werden sollten, wurden mit Pergament umwikelt, fest zugebunden, dagegen die zu faͤrbenden offen gelassen und nun wie gewoͤhnlich ausgefaͤrbt. Durch das feste Binden verhinderte man die Verbreitung der Farbe auf die nicht zu faͤrbenden Theile. Nach dem Faͤrben band man die gefaͤrbten Abtheilungen zu und dafuͤr andere auf, welche unter sich uͤbereinstimmend gefaͤrbt werden sollten u.s.f., bis die ganze Kette auf die erforderliche Weise gefaͤrbt war. Man zog sie dann auf die gehoͤrige Weise aus und webte wie gewoͤhnlich. Daß man auf diese Weise eine Soliditaͤt und Schoͤnheit der Farben erreichen koͤnnte, welche beim Druk in vielen Faͤllen nicht moͤglich ist, kann nicht bezweifelt werden. Dagegen mußte wegen der ungleichen Ausdehnung der Faͤden das Dessein beim Weben oft unregelmaͤßig ausfallen, und es wurde dadurch uͤberhaupt die Ausfuͤhrung sehr feiner und eleganter Desseins, wie wir sie heut zu Tage verlangen, unmoͤglich gemacht. Dazu kam die bedeutende Umstaͤndlichkeit des Processes, der nur bei aͤußerster Genauigkeit ein gutes Resultat liefern koͤnnte, und die bedeutenden Kosten, welche sich vorzuͤglich anzustellenden Versuchen hindernd entgegenstellten. Vergleicht man damit das, was man jezt als Haupterfordernisse aufzustellen pflegt, so wird man es natuͤrlich finden, daß die ganze Methode so in Vergessenheit gerieth, daß Pernon 1807 kaum Arbeiter finden koͤnnte, um auf diese Art gefaͤrbte Sammtuͤberzuͤge fuͤr Meubles der Tuilerien herzustellen. Die Société Royale de la Savonnerie in Paris hat sich nun neuerdings bestrebt, ein Verfahren aufzufinden, welches die wesentlichen aͤußeren Vorzuͤge des Chiné mit Feinheit der Desseins, Leichtigkeit der Ausfuͤhrung und Billigkeit verbinde, und sich dasselbe 1829 patentiren lassen. Ihre Erfindung besteht darin, daß die Kette in gehoͤriger Ordnung auf einen Cylinder aufgewunden, von diesem uͤber Leitwalzen, welche sie in die gehoͤrige Spannung versezen und durch Kaͤmme, welche sie in Ordnung erhalten, uͤber eine Metallplatte, an deren anderem Ende wieder durch einen Kamm gefuͤhrt und auf einen zweiten Cylinder aufgerollt wird. Die Metallplatte ist hohl und wird mit heißen Wasserdaͤmpfen angefuͤllt. Waͤhrend nun die Kette uͤber die heiße Metallplatte geht, drukt man mittelst gravirter Tafeln die Beizen, Farben u.s.w. ganz nach den gewoͤhnlichen Regeln der Zeugdrukerei auf. Die aufgedrukten Fluͤssigkeiten troknen alsobald und man kann gleich nach beendigtem Druke den Zeug fertig weben, dann aber nach Befinden die Farbe auch noch durch Dampf befestigen. – Man hat versucht, die Kette auf dem Webestuhle zu druken; dieß wird aber durch zwei Umstaͤnde unthunlich gemacht: erstens, weil bei diesem stuͤkweisen Bedruken es schwer moͤglich ist, die Nuance fest zu halten und das Ende des Stuͤks meist Heller oder dunkler ausfallen muß, als der Anfang, zweitens aber, weil die haͤufigen Unterbrechungen der Weber in ihrer Arbeit viele Kosten verursachen. Auch die Versuche, ohne heiße Metallplatten zu druken und das Troknen durch Ventilatoren u.s.w. zu beschleunigen, lieferten kein guͤnstiges Resultat. Man ist daher bei dem obigen Verfahren stehen geblieben. Dasselbe ist auch bereits auf seidene, halbseidene, baumwollene Zeuge aller Art mit Erfolg angewendet worden. Als wahre Chinage duͤrfte es jedoch kaum anzusehen seyn, da es allerdings alle aͤußeren Eigenschaften des alten Chiné erzeugt, aber doch nur ein Druk, kein Faͤrben im Farbebade ist, wie dieses, daher es auch in Bezug auf Aechtheit und Soliditaͤt der Farben nach den Grundsaͤzen des Druks beurtheilt werden muß. Der Nachtheil, welcher fuͤr das Chiné durch das Verzerren der Desseins wegen ungleicher Ausdehnung der Faden entsteht, ist noch weit betraͤchtlicher bei der Strumpffabrication wegen der Maschenbildung. Um aber auch bei Struͤmpfen ein dem Chine aͤhnliches Resultat erzeugen zu koͤnnen, hat sich Carrand in Lyon im Jahre 1828 ein Verfahren patentiren lassen, welches den Zwek vollkommen erfuͤllt und ein dem Chine naher kommendes Product liefert, als das eben angegebene. Es besteht darin, daß man nach Art der von Monteath zur Fabrication der Bandana's angegebenen Methode (welche im Polytechn. Journale Bd. XII. S. 72 ausfuͤhrlich beschrieben ist) das Strumpfgewebe zwischen zwei mit Schrauben versehenen und das Dessein à jour, sich gegenseitig genau entsprechend, enthaltenden Kupferplatten zusammenpreßt und dann im Farbenbade ausfaͤrbt; der Druk der Platten verhindert das Verbreiten der Farbe. Es versteht sich, daß man fuͤr die verschiedenen Theile des Desseins, welche andere Farben tragen sollen, verschiedene Tafeln haben muß. Zu gleicher Zeit verbindet der Erfinder damit auch den Zeugdruk, indem er gewisse Nuͤancen und Details der Zeichnung durch Druken des Gewebes zwischen zwei en relief gravirten Kupfertafeln hervorbringt. Man steht leicht ein, daß sich durch passende Verbindung beider Processe eine sehr große Mannigfaltigkeit erzeugen laͤßt. (Aus den Brevets d'Inv. im polytechn. Centralblatt 1836, Nr. 8.) Burn's und Walter's Maschine fuͤr Wurstmacher. Die HH. James Burns und John Walter in Pennsylvania erhielten im Laufe des Jahrs 1835 ein Patent auf eine Maschine, womit Fleisch in Wurstmasse verwandelt werden soll. Das Mechanics' Magazine, welches diese Maschine fuͤr gut haͤlt, gibt nach dem Franklin Journal folgende Beschreibung davon. In einem hohlen, an beiden Enden geschlossenen Cylinder laͤuft von einem Ende zum anderen ein Cylinder oder vielmehr ein Kegelsegment, welches sich um seine Achse bewegt. Das zu zerkleinernde Fleisch wird an dem einen Ende der Maschine in einen Trichter gebracht, und tritt an einer an dem entgegengesezten Ende befindlichen Oeffnung als Wurstmasse aus. An dem hohlen Cylinder sind in gehoͤrigen Entfernungen von einander Messer angebracht, waͤhrend an dem Kegelsegmente in Spirallinien Zapfen eingesenkt sind. Das Fleisch soll auf diese Weise in eine sehr feine und gleichmaͤßig Wurstmasse verwandelt werden. Hier erwaͤhnen wir auch noch einer von John Morris in Derby erfundenen Maschine, mit welcher das Fleisch, nachdem es von den Knochen abgeloͤst worden ist, in Schnitten und duͤnne Streifen zerschnitten werden soll, um es leicht, schnell und zu jeder Zeit in allen einzelnen Theilen mit den zu dessen Aufbewahrung dienenden Substanzen in Beruͤhrung bringen zu koͤnnen, und um auch harte Fleischsorten schnell weich und genießbar zu machen! Ueber den Salpetergehalt von einigem Runkelruͤbenzuker, durch Duͤnger hervorgebracht. Ich haͤtte kuͤrzlich Gelegenheit, schreibt Hr. A. Chevallier, eine sehr gut eingerichtete Runkelruͤbenzuker-Fabrik im Departement de la Seine zu besuchen, und war ganz erstaunt uͤber den salzigen, kuͤhlenden Geschmak, den der daselbst gewonnene, etwas gruͤnlich aussehende Rohzuker besaß. Ich ließ, um den Salzgehalt zu ermitteln, 100 Gramme dieses Zukers bei einer Temperatur von 100° C. troknen, worauf sich nur beim Verbrennen dieses Zukers ein Ruͤkstand von 5 Grammen 21 Centigr. ergab. Zum Vergleiche verbrannte ich eine gleiche Quantitaͤt Zuker aus einer anderen in der Naͤhe von Paris errichteten Runkelruͤbenzuker-Fabrik, und erhielt damit einen Ruͤkstand, welcher nur 2 Gramme 34 Centigr. betrug. Einige Versuche belehrten mich, daß der salzige Geschmak des ersteren dieser beiden Zuker von einem merklichen Salpetergehalte herruͤhrte. Dieß erinnerte mich sogleich an einige fruͤhere Beobachtungen, welche ich uͤber den Einfluß der Duͤngerarten auf den Zukergehalt der Ruͤben gemacht haͤtte; namentlich fiel mir bei, daß der rohe Zuker, welchen ich aus Runkelruͤben erhielt, die mit dem Straßenkothe von Paris geduͤngt worden sind, gleichfalls einen salzigen, kuͤhlenden Geschmak besaß; und daß ich ein Mal, wo ich in Vauquelin's Auftrag Ruͤben untersuchte, welche in einem Graben des botanischen Gartens in Paris gezogen worden sind, beinahe gar keinen Zuker, wohl aber eine ansehnliche Quantitaͤt krystallisirten Salpeter erhielt. Ich erkundigte mich demnach uͤber die Verhaͤltnisse, unter welchen die Ruͤben der ersten der hier erwaͤhnten Fabrik gezogen worden sind, und erfuhr, daß diese Ruͤben mit einem an Salzen reichen Duͤnger geduͤngt worden waren, waͤhrend die Ruͤben der zweiten Fabrik auf einem Boden gewachsen waren, den man per Hectare mit 15 Hectolitern animalisirter Kohle geduͤngt haͤtte. Ich glaube daher, daß auch hier in diesem Falle der so hoͤchst verschiedene Salzgehalt der Zuker lediglich durch die Duͤngmethode bedingt gewesen sey, und stelle hienach den Antrag, daß durch Versuche ermittelt werde, welchen Einfluß die verschiedenen Duͤngerarten auf den Zukergehalt der Ruͤben, auf den Geschmak der daraus gewonnenen Zuker, auf deren Krystallisirbarkeit und deren Gehalt an fremdartigen Salzen haben. Ich bemerke nur noch, daß der Salzgehalt der Syrupe nachtheilig auf die Krystallisation wirkt, so daß die gewonnenen Zukerbrode immer leicht sind. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. Februar 1836, S. 65.) Arsenikgewinnung in England und englische Sorglosigkeit dabei. Der Arsenik, liest man im Mining Journal, der fruͤher an den englischen Bergwerken in Cornwallis weggeworfen worden ist, faͤngt nun an Bedeutung zu gewinnen. Man sammelt bereits große Quantitaͤten davon in den Feuerzuͤgen der Calcinirhuͤtten, in welchen die Zinnerze geroͤstet werden, bevor man sie an den Schmelzer verkauft. Seit einigen Jahren sind auch zwei Anstalten errichtet worden, in welchen man den Arsenik im Großen raffinirt. Der rohe Arsenik wird zu 1 bis 2 Pfd. St. per Tonne verkauft; der raffinirte Artikel geht groͤßten Theils nach Frankreich: man weiß jedoch bei uns nicht, wozu man ihn dort hauptsaͤchlich verwendet. Die Raffineurs halten ihr Verfahren sehr geheim, und lassen Niemanden, der dasselbe entdeken koͤnnte, in ihre Anstalten eintreten. Bei dem zunehmenden Verbrauche des Arseniks in den Fabriken werden wahrscheinlich bald mehrere solche Raffinerien entstehen; die vielen Zinnwerke in Cornwallis liefern ihnen auch Material in Ueberfluß. Wir wuͤnschten nur, daß mit der Zunahme des Verbrauches auch mehr Sorgfalt eintreten moͤchte, oder daß diese Sorgfalt durch polizeiliche Maßregeln strenge gefordert wuͤrde. Wer sollte es naͤmlich glauben, daß man gegenwaͤrtig den rohen Arsenik, wie er aus den Giftfangen kommt, in offenen Wagen und Karren bis an die Fabriken fuͤhrt, und dadurch viele Menschen und Thiere fortwaͤhrend der groͤßten Gefahr aussezt! Gaunt's geruchlose Abtritte. Hr. Thomas Gaunt ließ sich bekanntlich am 12. August 1834 ein Patent auf geruchlose Abtritte geben. Die ganze Erfindung besteht aber dem neuesten Januarhefte des London – Journal S. 310 zu Folge lediglich darin, daß der aus irdener Masse bestehende Topf oder Kuͤbel oder Behaͤlter des Abtrittes luftdicht geschlossen werden soll, damit keine Geruͤche daraus entweichen koͤnnen. Die Art und Weise, auf welche der Patenttraͤger dieß bewerkstelligt wissen will, beruht darauf, daß er um den aͤußeren Rand des Gefaͤßes herum einen kreisfoͤrmig gen Falz und um den Rand des Dekels herum einen Vorsprung laufen laͤßt, der in den Falz einfaͤllt. Da der Falz mit Wasser angefuͤllt wird, so wird auf diese Weise nothwendig ein luftdicht schließendes Wasserventil erzeugt. Wir finden hieran nichts Neues, da aͤhnliche Vorrichtungen von Frankreich aus schon mehrfach in Vorschlag kamen, wie sich unsere Leser gleichfalls erinnern werden.