Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 60, Jahrgang 1836, Nr. XLV., S. 230
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XLV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 25. Febr. bis 26. Maͤrz 1836 fuͤr England ertheilten Patente. Dem William Gilyard Scarth und Robert Scarth, beide Faͤrber in Leeds, in der Grafschaft York: auf ein Verfahren, um aus Materialien, die bisher nicht zu diesem Zweke gebraucht wurden, eine Substanz zum Blaufaͤrben zu bereiten. Dd. 25. Febr. 1836. Dem James Barron, Gelbgießer, und Edward Thomas, beide in Birmingham: auf Verbesserungen an Bettstaͤtten. Dd. 25. Febr. 1836. Dem Robert William Sievier, Gentleman in Henrietta Street, Cavendish Square, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Aufloͤsen und Zubereiten des Kautschuks fuͤr mannigfaltige Zweke. Dd. 27. Febr. 1836. Dem James Martin, Gentleman im Charing Cross, Pfarrei St. Martin in the Fields, in der City von Westminster: auf eine Verbesserung im Aufloͤsen oder Zubereiten des Kautschuks fuͤr mannigfaltige nuͤzliche Zweke. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. Febr. 1836. Dem Willam Bates, Tuchwalker und Appreteur in Leicester: auf Verbesserungen im Appretiren und Vollenden von Strumpfwaaren und anderen Fabricaten aus Lammwolle und Worstedgarn. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem Karl Schafhaͤutel, in Sheffield in der Grafschaft York: auf einen verbesserten Mechanismus, um eine anhaltende drehende Wirkung hervorzubringen. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem Anthony Theophilus Merry, in Birmingham: auf die Anwendung gewissen plattirten Weißmetalls zu Fabricaten, wozu man es bisher nicht benuzte. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem James Morison, Fabricant in Paisley, North Britain: auf eine Verbesserung am Jacquard'schen Webestuhle und an der Maschinerie zur Verfertigung von Shawls und gemusterten Zeugen. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem John Galley Hartley, Kautschukfabrikant in Devonshire Street, in der City von London: auf Verbesserungen im Zubereiten oder Verarbeiten des Kautschuks zu mannigfaltigen nuͤzlichen Zweken. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem John Godwin, Pianofortemacher in Cumberland Street, Hackney Road, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an den Fortepiano's, Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem Benjamin Simmons, Ingenieur in Manchester Street, im Borough Southwark und der Grafschaft Surrey: auf eine Verbesserung an den Retorten und anderen chemischen Apparaten, wodurch viele Operationen schneller, bequemer und wohlfeiler ausgefuͤhrt werden koͤnnen. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem George Holworthy Palmer, Civilingenieur im Canal Grove, Old Kent Road: auf eine Verbesserung in der Reinigung entzuͤndbarer Gase und einen hiezu dienlichen Apparat. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem Charles Guynemer, in Manchester Street, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Pianofortes. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem George Lawrence, in New Bond Street, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Schrauben fuͤr die Dekel der Tintenfaͤsser, Arzeneiglaͤser und Flaschen aller Art. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem James Diggle, Ingenieur in Bury, in der Pfalzgrafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem Charles Watt in Clapham, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen im Reinigen des Talges und anderer Fette, so wie der animalischen und vegetabilischen Oehle. Dd. 8. Maͤrz 1836. Dem John Masters, in Leicester, in der Grafschaft Leicester: auf eine verbesserte Sardellenessenz. Dd. 14. Maͤrz 1836. Dem John Chalklen und Thomas Bonham, in Oxford Street, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an den Schraubstoͤken. Dd. 14. Maͤrz 1836. Dem Edward Jelowicki, am Seymour Place, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 14. Maͤrz 1836. Dem Thomas Alcock, Spizenfabrikant in Claimes, in der Grafschaft Worcester: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung gemusterter Bobbinnetspizen. Dd. 17. Maͤrz 1836. Dem Alphonsus William Webster, in Regent Street, in der Grafschaft Midlesex: auf ein Instrument, welches dem Gehoͤr zu Huͤlfe kommen soll. Dd. 17. Maͤrz 1836. Dem John Birkby, in Upper Rawfelds bei Leeds: auf Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Naͤhnadeln. Dd. 17. Maͤrz 1836. Dem Louis Elizee Seignette, Kaufmann im Mincing Lane, in der City von London: auf ein verbessertes Verfahren animalische und vegetabilische Substanzen aufzubewahren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Maͤrz 1836. Dem Walter Hancock, Ingenieur in Stratford, in der Grafschaft Essex: auf einen verbesserten Mechanismus zum Forttreiben der Fahrzeuge im Wasser. Dd. 17. Maͤrz 1836. Dem Robert Brettel Bate, Optiker im Poultry, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an Hydrometern und Saccharometern. Dd. 21. Maͤrz. 1836. Dem Francis Gybbon Spilsbury, Ingenieur in Newman Street, London: auf Verbesserungen an dem Apparate zum Staͤmpeln und Zusammendruͤken der Metalle und anderer Koͤrper. Dd. 22. Maͤrz 1836. Dem William Maugham, Chemiker in Newport Street, Lambeth, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Bereitung des Chlorkalks und anderer chemischen Producte. Dd. 22. Maͤrz 1836. Dem William Hale, Civilingenieur in Greenwich, in der Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Forttreiben der Fahrzeuge durch Dampf oder andere Kraͤfte. Dd. 22. Maͤrz 1836. Dem William Westly Richards, Buͤchsenmacher in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf Verbesserungen an den Druͤkern der Percussionsgewehre. Dd. 22. Maͤrz 1836. Dem John Cox, Seifenfabrikant in Bristol: auf Verbesserungen in der Bereitung von Seife, besonders solcher zum Tuchwalken. Dd. 22. Maͤrz 1836. Dem Sir John Scott Lillie, Ritter des Bathordens in St. John's, in der Pfarrei Fulham, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode Kraft zu erlangen, um Fuhrwerke, Barken etc. zum Transport von Guͤtern und Reisenden fortzutreiben. Dd. 23. Maͤrz 1836. Dem John Lionel Hood, in den Stadt und Grafschaft Newcastle-upon-Tyne, und Andrew Smith, Ingenieur in Princes Street, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode Baͤnder und Riemen zu verfertigen, die anstatt Sailen oder Ketten und auch zu anderen Zweken gebraucht werden koͤnnen. Dd. 26. Maͤrz 1836. Dem William Blurton, Gentleman in Field Hall, bei Uttoxeter, in der Grafschaft Stafford: auf einen Apparat zum Melken der Kuͤhe und anderer Thiere. Dd. 26. Maͤrz 1836. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1836, S. 260.) Verzeichniß der vom 16. bis 28. Oktober 1835 fuͤr Schottland ertheilten Patente. Dem William Busk, Ingenieur zu Bankside in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen im Forttreiben der Boote und Schiffe. Dd. 16. Oktober 1835. Dem Joseph Henry Jerome Poittevin, in Craven Street, in der Grafschaft Middlesex: auf ein Pulver zum Desinficiren der thierischen Excremente und zur Erleichterung der Duͤngererzeugung. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 16. Oktober 1835. Dem Patrick Leyton Hynes, in Paddington in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Raͤdern, Wagenachsen und Buͤchsen, ferner auf einen Apparat zum Sperren der Wagenraͤder. Dd. 16. Oktober 1835. Dem William Wilkinson, in Lucas Street, in der Pfarrei St. George's in the East und Grafschaft Middlesex: auf eine gewisse Verbesserung an dem Mechanismus, welcher zum Forttreiben der Schiffe mittelst Dampfkraft dient. Dd. 22. Oktober 1835. Dem Charles Pierre Devaux, Kaufmann in Fenchurch Street, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen im Schmelzen der Eisenerze. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Oktober 1835. Dem William Lucy, Muͤller in Birmingham: auf eine Verbesserung an Dampfmaschinen. Dd. 23. Oktober 1835. Dem Joel Spiller, Ingenieur in Battersea, in der Grafschaft Surrey: auf eine Verbesserung an den Kesseln zur Erzeugung von Dampf oder zum Erhizen von Wasser und anderen Fluͤssigkeiten. Dd. 28. Oktober 1835. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1836, S. 259) Programm der von der Société d'encouragement pour l'industrie nationale in der Generalsizung vom 30. December 1835 fuͤr die Jahre 1836, 1837, 1838, 1840 und 1844 ausgeschriebenen Preise. I. Mechanische Kuͤnste. 1. Preise fuͤr das Jahr 1836. 1) Preis von 1500 Fr. fuͤr Erfindung einer Speisungspumpe fuͤr Dampfkessel. 2) Preis von 2000 Fr. fuͤr einen verbesserten Dynamometer zum Messen der Kraft der Maschinen. 3) Preis von 1000 Fr. fuͤr einen aus landwirtschaftliche Arbeiten anwendbaren dynamometrischen Apparat. 4) Zwei Preise, einer von 6000 und einer von 12,000 Fr. auf ein verbessertes System der Canalschifffahrt. 5) Fuͤnf Preise von 2000, 4000, 3000, 2000 und 2500 Fr. fuͤr die Fabrication von Wasserleitungsroͤhren. 2. Preise, welche auf das Jahr 1836 verschoben wurden. 6) Sieben Preise, 5 zu 500 und 2 zu 4000 Fr. auf Verbesserungen in der Fabrication von Dachziegeln, Baksteinen, Bodenplatten und anderen Erzeugnissen aus gebranntem Thone. 7) Preis von 1000 Fr. auf ein Instrument, welches die in den Werkstaͤtten gebraͤuchlichen Schraubenbohrer vollkommen zu ersezen im Stande ist. 8) Preis von 1000 Fr. auf ein Instrument zum Schneiden von Schraubengewinden an metallenen Zapfen, Bolzen etc. aller Art. 9) Zwei Preise, jeder zu 12,000 Fr. fuͤr Mittel zur Sicherstellung gegen die Explosionen der Dampfmaschinen und der Dampfkessel. 3. Preise fuͤr das Jahr 1837. 10) Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrikation von Naͤhnadeln. II. Chemische Kuͤnste. 1. Preise fuͤr das Jahr 1836. 11) Preis von 3000 Fr. fuͤr Auffindung und Ausbeutung von Steinbruͤchen, welche Steine fuͤr den Steindruk liefern. 12) Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication kuͤnstlicher Steine, welche die lithographischen Steine zu ersezen im Stande sind. 13) Preis von 1000 Fr. fuͤr Uebertragung alter Kupferstiche auf lithographische Steine. 14) Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication von Leuchtgas und die zur Gasbeleuchtung gehoͤrige Apparate. 15) Preis von 2000 Fr. fuͤr Erfindung einer oder mehrerer Methoden, wonach man die Flamme des Wasserstoffgases, welches wenig oder gar keinen Kohlenstoff enthaͤlt, jene des Alkohols oder irgend einer anderen Substanz leuchtender machen kann. 16) Preis von 1000 Fr. auf wohlfeile Bereitung des Fischschuppenweiß. 17) Preis von 6000 Fr. fuͤr Ersezung des Roͤstens des Hanfes und Flachses durch bessere Verfahrungsarten, als die bisherigen sind. 2. Preise, welche auf das Jahr 1836 verschoben wurden. 18) Preis von 3000 Fr. fuͤr Uebertragung von Zeichnungen, Kupferstichen und Abzuͤgen von Drukerlettern auf Stein. 19) Zwei Preise fuͤr Verbesserungen in der Lithographie: und zwar einer von 600 Fr. fuͤr eine leicht ausfuͤhrbare Vorschrift zur Bereitung der besten lithographischen Kreide; und einen von 1500 Fr. fuͤr eine Schwaͤrzmethode, welche die Walze uͤbertrifft. 20) Preis von 2000 Fr. fuͤr den Steindruk mit Farben. 21) Preis von 6000 Fr. fuͤr Vervollkommnung der Eisengußwerke. 22) Preis von 3000 Fr. fuͤr Entdekung einer nuͤzlichen Verwendung der Ablaufwaͤsser der Staͤrk- und Sazmehlfabriken. 23) Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication von chinesischem Papiere. 24) Preis von 1200 Fr. fuͤr Reinigung von Rinden und anderen Substanzen, aus denen Papier bereitet werden kann. 25) Preis von 6000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wodurch man dem Staͤrk- oder Sazmehl die Eigenschaft mittheilen kann, ein Brod zu geben, welche eben so gut gaͤhrt, wie das mit Weizenmehl bereitete Brod. 26) Preis von 2400 Fr. fuͤr Entdekung eines Verfahrens, wonach man die Verfaͤlschung des Getreidemehles mit Erdaͤpfelstaͤrkmehl erkennen kann. 27) Drei Preise, und zwar einer von 1500 Fr. fuͤr die besten Modificationen der Aldini'schen metallenen Ruͤstungen fuͤr Sprizenleute bei Feuersbruͤnsten; einer von 1200 Fr. fuͤr die beste Methode Amianth zu spinnen und zu weben; und einer von 1500 Fr. fuͤr das beste Verfahren organische Stoffe unverbrennlich zu machen. 28) Preis von 3000 Fr. fuͤr Errichtung einer Fabrik, in welcher feuerfeste Schmelztiegel im Großen erzeugt werden. 29) Preis von 2000 Fr. fuͤr eine Substanz, welche beim Klaͤren des nach Pariser Art gebrauten Bieres die Hausenblase zu ersezen im Stande ist. 30) Preis von 2400 Fr. fuͤr eine bessere Spiegelbelegung als die bisher bekannten. 31) Preis von 3000 Fr. fuͤr ein Metall oder eine Metalllegirung, welches sich nicht so leicht wie Eisen und Stahl oxydirt, und welches zu den Instrumenten, die zur Zertheilung weicher Nahrungsmittel dienen, benuzt werden kann. 32) Preis von 4000 Fr. fuͤr den besten Apparat zur Erzeugung von Dampf unter einem Druke von wenigstens 3 Atmosphaͤren. 3. Preise, welche auf das Jahr 1837 verschoben wurden. 33) Preis von 5000 Fr. fuͤr die beste Beschreibung der Verfahrungsarten zum Bleichen der Zeuge, welche zur Indiennen-Fabrication bestimmt sind; ferner der Zubereitung der Farben und ihrer Anwendung und endlich aller Maschinen, welche zu diesen Arbeiten benuzt werden. 4. Preise, welche auf das Jahr 1838 verschoben wurden. 34) Zwei Preise fuͤr Verbesserungen im Ofenbaue, und zwar einen von 3000 Fr. fuͤr den Verfasser jener Abhandlung, in der der Bau der zur Oxydation der Metalle bestimmten Oefen auf den hoͤchsten Grad von Vollkommenheit gebracht ist; und einen von 3000 Fr. fuͤr denjenigen, der die beste Anleitung zum Baue der Oefen, welche zum Schmelzen und Reduciren der Metalloxyde bestimmt sind, angibt. 35) Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrication der besten Flaschen fuͤr schaͤumende Weine. III. Oekonomische Kuͤnste. 1. Preise fuͤr das Jahr 1836. 36) Silberne Medaillen fuͤr die Anlage von großen Eisgruben an Orten, wo bisher keine bestanden. 37) Preis von 4000 Fr. fuͤr Fabrication wohlfeiler Kerzen. 38) Preis von 3000 Fr. fuͤr Erfindung von Gefaͤßen, in welchen sich Nahrungsmittel Jahre lang unveraͤndert aufbewahren lassen. 2. Preise fuͤr das Jahr 1838. 39) Zwei Preise, von 2000 und 1000 Fr., und Medaillen fuͤr Vorbauungs- und Abhuͤlfsmittel gegen die Feuchtigkeit der Bauten und der Gebaͤude. IV. Landwirthschaft. 1. Preise fuͤr das Jahr 1836. 40) Zwei Preise, einer zu 3000 und einer zu 1500 Fr. fuͤr Bepflanzung abschuͤssiger Grundstuͤke. 41) Preis von 1500 Fr. fuͤr Anpflanzung des Papier-Maulbeerbaumes. 2. Preise fuͤr das Jahr 1837. 42) Drei Preise, jeder in einer goldenen Medaille im Werthe von 500 Fr. bestehend, fuͤr Anpflanzung der russischen, schottischen und corsicanischen Foͤhre. 43) Zwei Preise, von 2000 und von 1000 Fr., fuͤr die Einfuͤhrung der Kultur von Gewaͤchsen, welche fuͤr die Landwirthschaft, Kuͤnste oder Gewerbe von Nuzen sind. 3. Preise fuͤr das Jahr 1840. 44) Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr Vervollkommnung und Erweiterung der Seidenspinnereien in jenen Departementen Frankreichs, in welchen dieser Industriezweig bereits laͤngere Zeit besteht. 4. Preise fuͤr das Jahr 1844. 45) Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr Einfuͤhrung der Seidenraupenzucht in jenen Departementen, in denen dieselbe vor dem Jahre 1830 nicht bestand. 46) Drei Preise, einer von 2000, einer von 1500 und einer von 1000 Fr. fuͤr Errichtung von Seidenspinnereien in jenen Departementen, in welchen vor dem Jahre 1830 keine solche bestand. – (Das Programm, in welchem alle diese Preise ausgeschrieben sind, ist, mit Ausnahme der drei lezten Nummern, welche jedoch fuͤr das Ausland von geringem Interesse sind, woͤrtlich eben so abgefaßt, wie die fruͤheren Programme, so daß wir in dieser Hinsicht lediglich auf das Polytechn. Journal Bd. LVI. S. 62 zu verweisen brauchen. Die allgemeinen Bedingungen sind gleichfalls die fruͤheren geblieben; die Abhandlungen, Dokumente, Modelle etc. muͤssen vor dem 1. Jul. 1836, 1837, 1838, 1840 und 1844 an den Secretaͤr der Gesellschaft in Paris, rue du Bac No. 42, Hôtel de Boulogne, eingesandt werden. Die Summe der Preise belaͤuft sich auf 173,300 Fr., wozu die Baͤkerinnung 2400 Fr. beitrug.) Ueber Hrn. Hamond's Locomotivmaschine. Die groͤßten Schwierigkeiten, auf welche man bei dem Baue der Locomotivmaschinen stoͤßt, sind folgende: 1) ist es schwer die Raͤder mit verschiedenen Geschwindigkeiten in Bewegung zu sezen; 2) haͤlt es schwer zur Rectification der Richtung ein bewegliches Vordergestell anzubringen; 3) den ganzen Mechanismus so aufzuhaͤngen und anzubringen, wie es den Unebenheiten der Erdoberflaͤche entspricht; 4) die Triebkraft je nach dem Gefaͤlle und den sonstigen Widerstaͤnden, auf die man stoͤßt, zu verstaͤrken oder zu vermindern; 5) den Dampf mit leichten Apparaten zu erzeugen, die eine große Heizoberflaͤche darbieten, und welche gegen jene Unfaͤlle geschuͤzt sind, die durch das durch die Unebenheiten der Straßen bewirkte Schwanken des Wassers bedingt sind, und wozu namentlich das Umstuͤrzen des Wagens durch ploͤzliche Versezung des Schwerpunktes, und selbst Explosionen gehoͤren, die dadurch entstehen koͤnnen, daß Kesseloberflaͤchen, die nicht mit Wasser bedekt sind, der Einwirkung des Feuers ausgesezt werden, und folglich eine hoͤhere Temperatur erlangen koͤnnen. Um die erste dieser Schwierigkeiten zu beseitigen, bringt Hr. Hamond zwei getrennte Dampfmaschinen an, von denen je eine auf ein Rad wirkt, so daß man mit dem Wagen jede Art von Schwenkung vornehmen kann. Der zweiten sucht er dadurch abzuhelfen, daß er seiner Locomotivmaschine nur drei Raͤder gibt, von denen die beiden Hinteren, von der Maschine betriebenen die ganze Last tragen, waͤhrend das vordere zur Erhaltung des Gleichgewichtes und zum Lenken des Wagens dient. Die Haͤhne, durch welche der Dampf in die Cylinder eingelassen wird, stehen mit diesem vorderen Rade in Verbindung; der Winkel, den dieses Rad mit den beiden Hinteren Raͤdern bildet, bestimmt die Vertheilung der Triebkraft. – Was die Aufhaͤngungsapparate betrifft, so meint Hr. Hamond, daß es einfacher waͤre, wenn die Triebkraft direct durch ein gewoͤhnliches Hebelstuͤk an die Kniee der Achsen uͤbergetragen wuͤrde, indem die Schwingungen fuͤglich an dem Punkte, an welchem das Hebelstuͤk mit der Stange des Treibkolbens articulirt, Statt finden koͤnnen. Was endlich die vierte der erwaͤhnten Bedingungen, naͤmlich die Abaͤnderung der Triebkraft betrifft, so hat Hamond in dieser Hinsicht zwei Mittel in Anwendung gebracht; er hat naͤmlich seinem Mechanismus eine solche Einrichtung gegeben, daß die Geschwindigkeit leicht und schnell in Kraft umgewandelt werden kann; und er hat seinem Dampferzeuger so ausgedehnte Oberflaͤchen und eine solche Staͤrke gegeben, daß er je nach Umstaͤnden durch staͤrkere Feuerung eine groͤßere Menge Dampf von staͤrkerem Druke erzeugen kann. (Aus dem Institut No. 140.) Ueber die Vorzuͤge schmiedeiserner Bahnschienen vor gußeisernen. In einer Versammlung der Institution of civil engineers war die Adhaͤsion der Wagen auf Eisenbahnen Gegenstand der Verhandlung. Es wurde behauptet, daß die Dampfwagen viel groͤßere Lasten nach sich ziehen koͤnnen, seitdem man schmiedeiserne Bahnschienen und schmiedeiserne Reife anstatt gußeiserner an den Wagen anwendet. Waͤhrend gußeiserne Reife auf Eisenbahnen nur sechs oder acht Monate ausdauern, koͤnnen schmiedeiserne denselben Dienst drei oder vier Jahre lang verrichten. Auf den Schienen der Liverpool-Manchester-Eisenbahn betraͤgt die Abnuͤzung der Radreife jaͤhrlich 1/120 Zoll; ihr Vorsprung kommt aber nur selten mit den Schienen in Beruͤhrung, und als man eines der aͤltesten Raͤder von einem Wagen abnahm, zeigten sich am vorspringenden Rande desselben noch die Spuren der Drehbank. (Athenaeum, No. 437.) Ueber artesische Brunnen und ihre Benuzung. Hr. Arago zeigte der Akademie der Wissenschaften in Paris kuͤrzlich an, daß Hr. Dégousée in Ville-aux-Dames bei Tours einen artesischen Brunnen gebohrt habe, der eine Wassermasse von mehr dann 500 Liter in der Minute liefert, so daß man dieses Wasser als Triebkraft in einer Fabrik benuzt. Er erwaͤhnte auch noch eines anderen neuen in Elbeuf gebohrten Brunnens, dessen Wasser eine Steigkraft von 60 Fuß besizt. Schließlich sprach er noch von der Benuzung der unter dem Kreidenlager befindlichen Wassermasse, wenn dieselbe, wie in Elbeuf und in Grenelle sich in großer Menge bis uͤber die Oberflaͤche der Erde erhebt. Gesezt man muͤßte dieses Wasser, sagt er, in einer Tiefe von 500 Metern schoͤpfen, so erhaͤlt man, wenn man diese Zahl durch 26,6 theilt, welches den lezten an dem Brunnen in Grenelle angestellten thermometrischen Versuchen gemaͤß die Zahl der Liter ist, welche einer Waͤrmezunahme von 1° Celsius entspricht, als Quotienten 18,8. Diese Zahl zu 10°6, der mittleren Temperatur der Erdoberflaͤche in Paris, hinzugezaͤhlt, gibt 29°,4, so daß also das Wasser mit einer Temperatur von beilaͤufig 30° Celsius uͤber die Oberflaͤche emporsteigen wuͤrde. Welchen Nuzen aber eine so große und unerschoͤpfliche Wassermasse von 30° bringen kann, wenn man sie in gehoͤrig eingerichteten Roͤhrenleitungen zur Heizung von Spitaͤlern, Gefaͤngnissen, Kasernen, Glashaͤusern etc. verwendete, darauf hat zuerst der verdienstvolle wuͤrtembergische Ingenieur, Hr. Bruckmann aufmerksam gemacht. (Polyt. Journal Bd. XXXVII. S. 115.) (Institut, No. 139.) Ueber eine Verbesserung an den Schaufeln der Ruderraͤder. In Brande's Journal of Science fuͤr das Jahr 1820 findet man aus einem fremden Journale entnommen, ein hydraulisches Experiment angedeutet, welches, wenn dessen Resultate der Wahrheit gemaͤß sind, von großem praktischem Nuzen seyn muß. Der Versuch wurde zur Ermittlung der Kraft angestellt, welche ein Wasserstrahl auf zwei Scheiben von gleicher Groͤße ausuͤbt, wenn die eine Scheibe ganz glatt, die andere hingegen mit einem hervorragenden Rande ausgestattet ist. Die Dimensionen der Scheiben sind nicht angegeben; der Fall des Wassers betrug 6 bis 10 Fuß. Die Kraft des Wasserstrahles ergab sich bei dem einen Versuche fuͤr die glatte Scheibe zu 5 und fuͤr die Scheibe mit erhabenem Rande zu 11 Pfd. Bei einem zweiten Versuche betrug die Kraft 7 und 15, und bei einem dritten 9 und 20 Pfd.; d.h. die Scheibe mit der glatten Oberflaͤche leistete einen um die Haͤlfte geringeren Widerstand, als die Scheibe mit dem erhabenen Rande. Sind diese Resultate richtig, so duͤrfte sich hieraus wahrscheinlich eine sehr einfache und dennoch sehr wirksame Methode die Kraft der Ruderraͤder zu erhoͤhen ableiten lassen. Man brauchte naͤmlich rings um die Schaufeln dieser Raͤder herum nur kleine hoͤlzerne Latten zu nageln und die Oberflaͤche der Schaufel selbst durch Aufnageln aͤhnlicher Latten in kleine Parallelogramme zu theilen. Wahrscheinlich duͤrfte sich jedoch bald eine noch bessere Methode dieses Princip in Anwendung zu bringen ausfindig machen lassen. Das Ruͤkwasser kann hiedurch nicht wesentlich vermehrt werden, indem die hoͤlzernen Latten nur einen Zoll Dike zu haben brauchen. Wuͤrde sich der hier in Vorschlag gebrachte Plan bewaͤhren, so koͤnnte man die Ruderraͤder auch verhaͤltnißmaͤßig kleiner machen, was gleichfalls von großem Vortheile seyn wuͤrde. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 656.) Prosper Pimont's verbesserte Wollenspinnerei. Die verbesserte Methode Wolle ohne Oehl zu spinnen, worauf sich Prosper Pimont, Indiennenfabrikant von Darnetal, am 22. Dec. 1829 ein Patent ertheilen ließ, gewaͤhrt angeblich folgende Vortheile. 1) soll das Spinnen der weißen um 15 und jenes der farbigen Wolle um 20 bis 25 Proc. wohlfeiler zu stehen kommen; 2) lassen sich die Karden leichter und schneller entfilzen; 3) wird das Schlichten bei der Fabrication der gewoͤhnlichen Wollentuͤcher entbehrlich; 4) wird das Gewebe staͤrker und regelmaͤßiger, indem der minder fette Eintrag mehr Wasser aufnimmt, und in diesem Zustande die Kette besser durchdringen kann; 5) bleiben die Werkstaͤtten reiner und gesunder. (Musée industriel Vol. I. S. 196.) Ames's Verbesserungen in der Papierfabrication. Hr. J. Ames von Springfield in den Bereinigten Staaten, dessen wir schon in mehreren die Papierfabrication betreffenden Artikeln zu erwaͤhnen Gelegenheit hatten, nahm im vergangenen Jahre abermals ein Patent auf eine angebliche Verbesserung, welche in Kuͤrze auf Folgendem beruht. Das endlose Papier laͤuft bekanntlich, wenn es zwischen den Drukwalzen hindurch gegangen, an eine große Trommel, die zum Troknen dient, und die zu diesem Behufe mit Dampf oder mit Luft geheizt wird. Um nun die Maschinerie zu vereinfachen, macht Hr. Ames die obere Drukwalze zugleich auch zum Trokencylinder, den er aus Gußeisen verfertigt, und dem er 9 bis 12 Fuß Durchmesser gibt. Die untere Drukwalze wird mittelst beschwerter Hebel so gegen den Trokencylinder emporgedruͤkt, daß lezterer hiedurch gezwungen wird sich mit ersterer zugleich umzudrehen. (Mechanics' Magazine.) Bereitung eines wasserdichten Kautschukfirnisses fuͤr die der Witterung ausgesezten flach abgedachten Sandsteinflaͤchen. Um einen wasserdichten Ueberzug auf die, der Witterung und dem Regen ausgesezten, flach abgedachten Sandsteinflaͤchen zu erhalten, hat man nach einer Mittheilung des Kapitaͤn Rhode (im polytechnischen Centralblatt 1836, Nr. 23) in Wittenberg einen Oehlanstrich mit einer Kautschukaufloͤsung verbunden angewendet, welcher bis jezt der davon gehegten Erwartung vollkommen entsprochen hat. Derselbe wurde bisher nur im Kleinen angefertigt und man nahm zu einer Portion: 5 Pfd. Kautschuk, 12 Pfd. Leinoͤhl, 5 Pfd. Colophonium und 1 Pfd. Terpenthinoͤhl. Diese Masse gab aber nach der Bearbeitung nur 9 1/3 Pfd., weil die Ingredienzien durch Verfluͤchtigung und Schaum Abgang erleiden. Das Verfahren, welches zur Bereitung der Aufloͤsung in Anwendung gekommen, ist folgendes: Nachdem der Kautschuk durch Erwaͤrmung weich gemacht war, wurde er in kleine Stuͤke geschnitten, mit etwas Leinoͤhl angefeuchtet und in einem eisernen, gut zu verschließenden Topfe bei gelindem Feuer geschmolzen, und sodann mit dem Terpenthinoͤhl vorsichtig vermischt. Hierauf ist in einem anderen eisernen oder kupfernen Gefaͤße das Leinoͤhl so weit erhizt worden, daß es sich mit einem brennenden Span leicht entzuͤnden ließ (dieser Grad der Erhizung ist besonders zu beruͤksichtigen); hierauf ist die ganze Masse vom Feuer genommen, und mit dem geschmolzenen Kautschuk langsam, unter bestaͤndigem Umruͤhren vermischt worden, wobei jede Annaͤherung des Feuers sorgfaͤltig vermieden werden muß, weil sich sonst die Masse sehr leicht entzuͤndet. Endlich wurde die vermischte Masse wieder auf gelindes Feuer gesezt, bis das nunmehr eingetragene Colophonium sich ganz aufgeloͤst hatte und die Masse ganz gleichfoͤrmig geworden war. Bei der Verwendung zum Anstrich wurde die Masse in kleinen Gefaͤßen erwaͤrmt und auf die ganz trokene Sandsteinflaͤche mit einem gewoͤhnlichen Borstpinsel wie Oehlfarbe aufgetragen. Der Anstrich ist im Sommer bei warmem Wetter in zwei Tagen voͤllig ausgetroknet, so daß derselbe sodann zum zweiten Male aufgetragen werden kann. Obgleich der erste Anstrich auf der poroͤsen Sandsteinflaͤche noch meistentheils als eingezogen erschien und eigentlich noch keinen Ueberzug bildete, so zog doch bei starkem Regen das Wasser in denselben nicht ein, sondern blieb als Perlen darauf stehen. Der zweite Anstrich gab jedoch nach seiner Austroknung, welche ebenfalls nach zwei Tagen erfolgte, eine voͤllig glatte und glaͤnzende Flaͤche, welche sich den ganzen Winter hindurch in Frost und Regen unversehrt erhalten hat. Zur Ausfuͤllung der Fugen zwischen den Sandsteintafeln hatte man sich fruͤher des Oehlkitts bedient, welcher jedoch, da selbiger nicht tief genug eingedrungen war, durch den Frost leicht ausgehoben wurde. Bei den neuen Versuchen sind diese Fugen, nachdem solche vollstaͤndig ausgekrazt waren, mit einer Mischung von geschmolzenem Schwefel und Sand ausgegossen worden, welche alle hohlen Raͤume ausfuͤllt, bedeutend wohlfeiler als der Oehlkitt ist, und sich auch unter dem Ueberzug von Kautschuk sehr fest und gut erhalten hat. Die Vorzuͤge des Kautschukanstriches sind außerdem, daß derselbe weder von der Luft, noch von der Feuchtigkeit, noch vom Froste angegriffen wird, noch die: daß derselbe niemals sproͤde wird, sondern seine fruͤhere Elasticitaͤt behaͤlt, und daher bei dem bekannten Schwinden und Quillen des Sandsteins keine Risse bekommt. Der Zusaz von Colophonium zu der Masse ist aus dem Grunde fuͤr noͤthig erachtet, weil dieselbe sonst zu duͤnnfluͤssig wird, dadurch zu tief in den Stein eindringt und der Anstrich ohne Zusaz von Colophonium oͤfters wiederholt werden muͤßte, um denselben Zwek zu erreichen, wenn man nicht eine doppelte Quantitaͤt von Kautschuk anwenden wollte, welches beides den Anstrich bedeutend vertheuern wuͤrde. Um die vollstaͤndige Ueberzeugung zu haben, ob der Kautschukanstrich auch auf dem Cementuͤberzuge von gewoͤlbten oder gemauerten Balkendeken, ohne die Anbringung eines Thonschlags, einen permanent wasserdichten Ueberzug gewaͤhre, ist ein Kasten von 4' im □ groß, in den Seitenwaͤnden 1' hoch, von Brettern, mit einem Lattenboden angefertigt, und sowohl in dem Boden als in den Seitenwaͤnden mit Mauersteinen auf der flachen Seite ausgesezt worden. Die innere Flaͤche dieses gemauerten Kastens ist mit Cement uͤberzogen und nach gewoͤhnlicher Art der Dosdonen abgebuͤgelt worden; auch ist dieser Cementuͤberzug ein Mal mit der Kautschukaufloͤsung angestrichen worden, jedoch bei der jezt feuchten Witterung noch nicht abgetroknet; sobald dieß geschehen und auch der zweite Anstrich troken ist, soll der Kasten mit Wasser angefuͤllt und genau beobachtet werden, ob irgend ein Durchdringen des Wassers durch den Lattenboden Statt finden moͤchte. Touron's Verfahren auf Haargewebe mit haltbaren Farben zu druken findet sich im XXVII. Bde. der Beschreibungen der in Frankreich genommenen Patente folgender Maßen angegeben. „Man verschafft sich zuerst Drukformen aus Birnbaumholz von 15 Linien Dike und von der Groͤße des Musters, welches man druken will. Dergleichen Formen muß man so viele haben, als das Muster Farben bekommen soll; jede derselben muß mit einem Tuche oder mit Filz uͤberzogen seyn, worauf die Modelstecher die Zeichnung einer jeden Schattirung abklatschen, um danach graviren zu koͤnnen. Man bedarf ferner eines großen Troges (sogenannten Siebkastens) von der Groͤße der Formen, welchen man mit Wasser und Papierschnizeln fuͤllt, und auf den man einen mit Kalbfell uͤberzogenen Rahmen bringt. Ueber das Kalbfell wird ein Stuͤk Tuch gebreitet, auf welches man die zu drukende Farbe mit einem Pinsel aufstreicht. Endlich muß auch noch ein starker Tisch von der Laͤnge und Breite des zu bedrukenden Zeuges vorhanden seyn, damit man hierauf, nachdem er mit einem vielfach zusammengelegten gut angespannten Teppiche bedekt worden ist, den aus Haar gewebten Zeug darauf breiten kann. Der Druker sezt seinen Model zuerst auf das mit der Farbe uͤberzogene Tuch, bringt ihn dann sachte auf den zu bedrukenden Zeug, und vollendet endlich den Druk mittelst eines an dem Tische befestigten Hebels. Die auf diese Weise bedrukten Zeuge werden in eine Trokenstube gebracht. Die Farben muͤssen sehr gut ausgewaͤhlt und mit gut geklaͤrtem Leinoͤhle abgerieben worden seyn. Auf ein Pfund Oehl soll man 2 Unzen Bleiglaͤtte und 8 Unzen Terpenthingeist zusezen.“ (Dieses Patent enthaͤlt offenbar gar nichts, was nicht jedem Wachsleinwand-Druker bekannt waͤre. A. d. R.) Chinesische Tuschtinte. Unter dem Namen chinesische Tuschtinte verkauft man in Berlin ein neues Schreibmaterial in Flaschen, deren Etikette lautet: Non plus ultra! Chinesische Tuschtinte. Calcutta und London. Ohne Gebrauchsanweisung keine Anwendung! Hauptniederlage fuͤr Deutschland bei E. Meyer und Comp. in Berlin.“ Der Hauptbestandtheil dieser Tinte ist nach Trommsdorff's Untersuchung nichts Anderes als das im Handel vorkommende Blauholzextract und man kann dieselbe sehr einfach auf folgende Art bereiten: Man loͤst einen Theil des zerriebenen Blauholzextracts in 8 Theilen kochenden Wassers auf, und sezt eine geringe Menge zerriebenes schwefelsaures Kupfer zu. In diesem Falle hat die Tinte einen blaͤulichen Schein und wird nach dem Troknen tief schwarz, oder man sezt statt dieses Salzes eine geringe Menge einer Aufloͤsung von salzsaurem Eisenoxyd zu, in welchem Falle die Fluͤssigkeit mehr braͤunlichschwarz aus der Feder fließt. Man muß sich huͤten zu viel von den metallischen Salzen zuzusezen, weil sonst die Tinte sich absezt, ob schon sie sich auch leicht wieder aufruͤhren laͤßt. (Archiv d. Pharm. Bd. IV. S. 60.) Zunahme der Industrie in Elbeuf. Wir entnehmen aus dem Musée industriel Vol. I. S. 106 Folgendes uͤber die Geschichte der Industrie in Elbeuf. „Im Jahre 1789 zaͤhlte man daselbst 55 Fabriken und 12 Faͤrbereien: man erzeugte mit beilaͤufig 12,000 Arbeitern jaͤhrlich 15,000 Stuͤke Tuch von 28 bis 30 Ellen, die einen Werth von 14 bis 15 Mill. Franken repraͤsentirten. Saͤmmtliche Arbeiten wurden mit den Haͤnden verrichtet. – Im Jahre 1814 zaͤhlte man 80 Fabriken und 13 Faͤrbereien, 2 Wollenniederlagen, 2 Commissionshaͤuser; gegen 18,000 Arbeiter erzeugten jaͤhrlich 25 bis 30,000 Stuͤke Tuch von 36 bis 38 Ellen, im Werthe von beilaͤufig 25 Mill. Fr.; die Elle galt im Durchschnitte je nach der Farbe 20, 25 und 30 Fr. An Maschinen besaß man 120 Kardaͤtschmaschinen mit den dazu gehoͤrigen Mulejennys zu 48 Spindeln, 50 Rauhmuͤhlen, 300 Scheertische und 40 Triebwerke, welche zusammen 100 Pferdekraͤfte repraͤsentirten. – Im Jahre 1834 belief sich die Zahl der Fabriken auf 200, jene der Faͤrbereien auf 25, jene der Wollenniederlagen auf 10, jene der Commissionshandlungen auf 64. Die jaͤhrliche Production war auf 60 bis 70,000 Stuͤke Tuch zu beilaͤufig 40 Ellen, in einem Gesammtwerthe von 40 bis 45 Mill. Fr. gestiegen. Man verarbeitete gegen 2 Mill. Kil. Wolle von 8 Fr. 10 Cent. bis zu 15 Fr. per Kil. Die gewoͤhnlichen Tuchpreise waren 15, 20 und 25 Fr. die Elle, je nach der Farbe. Die Zahl der Arbeiter war auf 25,000 gestiegen, obwohl sich auch die Maschinen so vermehrt hatten, daß man 45 Dampfmaschinen von 750 Pferdekraͤften, 15 zum Heizen dienende Dampfapparate, 300 Kardaͤtschmaschinen mit ihren Mulejennys von 60 bis 120 Spindeln, 250 Rauhmaschinen, 150 Scheermaschinen, 15 Entfettungsmaschinen und 2 Dampfwalkmuͤhlen zaͤhlte! Magnetismus der Metalle. Hr. Faraday glaubt sich jezt zu der Annahme berechtigt, daß alle Metalle wie das Eisen magnetisch werden koͤnnen, und zwar nicht bloß in schwachem Grade, wie man bisher glaubte. Er hat gefunden, daß zwar bei der gewoͤhnlichen Temperatur außer dem Eisen und Nikel kein anderes Metall magnetisch ist, daß aber eine gewisse Temperatur, welche fuͤr jedes Metall variirt, eine wesentliche Bedingung fuͤr seinen magnetischen Zustand ist; bei einem bestimmten Temperaturgrade besizt naͤmlich jedes Metall magnetische Kraft, verliert sie aber bei einem hoͤheren, gerade so wie jeder Koͤrper bei einer bestimmten Temperatur fluͤssig wird oder diesen Zustand verliert. Diese Ansicht gruͤndet sich hauptsaͤchlich auf Versuche, welche zeigten, daß eine erhoͤhte Temperatur, fuͤr das Eisen die Weißgluͤhhize und fuͤr das Nikel schon die Siedhize des Oehls, hinreicht, um diesen Metallen ihren Magnetismus zu benehmen. Hr. Faraday bemerkt auch, daß die Annahme, daß eine gewisse Temperatur fuͤr die Existenz dieses Zustandes noͤthig sey, viel mehr Wahrscheinlichkeit fuͤr sich habe, als die, daß bloß das Eisen und Nikel dem Einfluß eines so allgemein verbreiteten Agens, wie es die Elektricitaͤt ist, unterworfen seyen. (Mémor. encyclop. Maͤrz 1836, S. 129.) Neue Verbesserung des Eisengusses. Hr. Karl Schafhaͤutel, gegenwaͤrtig in Sheffield, hat kuͤrzlich die Entdekung gemacht, daß wenn man Gußeisen von der zweiten und dritten Qualitaͤt in einer Atmosphaͤre von Chlorgas umschmilzt, ein Eisen von der ersten Qualitaͤt erhalten wird (that by producing an evaporation of the chlorine in making cast iron of the second and third quality, an iron of the first quality is obtained). Die HH. Hollis, Solly und Sohn sind Eigentuͤmer des auf diese Entdekung genommenen Patentes. (Mechanics' Magazine, No. 662.) Ueber die Verfertigung von Saͤgeblaͤttern nach Pengeot u. Salin. Im XXVI. Bde. der Description des Brevets d'invention wird folgende Beschreibung der patentirten Methode, nach welcher die Bruͤder Pengeot und Salin ihre Saͤgeblaͤtter fabriciren, bekannt gemacht. „Wenn den Saͤgeblaͤttern die gehoͤrige Breite gegeben worden ist, schneidet man sie zum Behufe der Haͤrtung in Stuͤke von gehoͤriger Laͤnge, und bringt sie dann in eine Maschine, in welcher drei Operationen: naͤmlich das Anlassen, das Zurichten und das Platten mit einem Male geschehen, und die dieß auf folgende Weise verrichtet. Man erwaͤrmt in einem Ofen zwei Metallplatten der ganzen Laͤnge nach bis auf einen gehoͤrigen Grad, legt zwischen diese beiden Platten ein Saͤgeblatt, und sezt dann das Ganze einem starken, durch zwei bewegliche Stuͤke Eisen bewirkten Druke aus. Diese Operation reicht fuͤr Saͤgeblaͤtter bis zu einer gewissen Groͤße hin; groͤßere erfordern jedoch außer dem Druke auch noch eine starke Spannung, und diese wird durch zwei bewegliche Stuͤke, welche die Saͤgeblaͤtter an beiden Enden erfassen, und die dann mittelst zweier Kurbeln je nach der Kraft, die das Saͤgeblatt erfordert, angespannt werden, hervorgebracht. Diese Operation wird uͤbrigens erst dann vorgenommen, wenn die beiden Platten dem Saͤgeblatte ihre Temperatur mitgetheilt haben. Will man mehrere Saͤgeblaͤtter auf ein Mal zurichten, so erwaͤrmt man mehrere Metallplatten, bringt dann zwischen je zwei derselben ein Saͤgeblatt, und sezt das Ganze endlich dem Druke aus. Dieses Verfahren, wodurch die Arbeit bedeutend abgekuͤrzt wird, muß uͤbrigens schnell ausgefuͤhrt werden, damit die Waͤrme nicht entweichen kann, bevor der Druk Statt gefunden hat. Ueber den Dréelit, ein neues Mineral. Der Dréelit wurde vor Kurzem auf den Halden der verlassenen Bleigrube von Russière, in der Umgegend von Beaujeu (Rhone) aufgefunden. Er besteht aus kleinen, rhombischen Krystallen von weißer Farbe, Perlmutterglanz, die stets von gleicher Beschaffenheit sind. Von Außen ist er matt, zeigt aber einen ziemlich lebhaften Glanz beim Bruch und laͤßt sich in dreifacher, den Flaͤchen des Rhomboeders paralleler Richtung spalten; diese Spaltbarkeit sieht man nur aus den Bruchlinien, die sich parallel mit den Flaͤchen durchkreuzen. Hinsichtlich seiner aͤußeren Charaktere hat dieses Mineral Aehnlichkeit mit dem Chabasit, und seine Grundform, ein abgestumpftes Rhomboeder, naͤhert sich sehr der Gestalt dieser Substanz. Das specifische Gewicht des Dréelit ist zwischen 3,2 und 3,4 und seine Haͤrte etwas groͤßer als die des kohlensauren Kalks. Vor dem Loͤthrohr schmilzt er zu einem weißen, blasigen Glase, welches sich durch Susaz von Salpeter blau faͤrbt. Mit Salzsaͤure digerirt, schaͤumt er anfangs etwas auf, loͤst sich dann aber zum Theil, wenn man die Fluͤssigkeit eine Stunde lang sieden laͤßt. Er ist in kleinen Krystallen auf der Oberflaͤche und in den Hoͤhlungen eines quarzigen Gesteins aufgewachsen, welches mit zersezten Feldspaththeilchen gemengt ist und Arkose zu seyn scheint. Hr. Dufrénoy erhielt bei der Analyse der Dréelit-Krystalle, welche aber wahrscheinlich noch einige fremdartige Theile enthielten: Kieselerde     9,712 Thonerde     2,404 Kalkerde   11,980 Schwefelsaͤure     8,346 Schwefels. Baryt   61,731 Wasser     2,308 Verlust u. Kohlensaͤure     3,519 ––––––– 100,000. Der Dréelit scheint demnach als eine Art Baryto-Calcit mit Kohlensaͤure und Schwefelsaͤure betrachtet werden zu koͤnnen. Als eine Varietaͤt des schwefelsauren Baryts laͤßt er sich nicht ansehen, da die Krystallformen dieser beiden Substanzen unvereinbar sind. (Annales des Mines)