Titel: Verbesserungen an den Maschinen zur Bobbinnetfabrication, worauf sich William Crofts, Maschinist ehemals in Lenton, dermalen in Radford in der Grafschaft Nottingham, am 18. Dec. 1832 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 60, Jahrgang 1836, Nr. LXXVIII., S. 424
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LXXVIII. Verbesserungen an den Maschinen zur Bobbinnetfabrication, worauf sich William Crofts, Maschinist ehemals in Lenton, dermalen in Radford in der Grafschaft Nottingham, am 18. Dec. 1832 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1836, S. 28. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Crofts's verbesserte Maschine zur Bobbinnetfabrication. Der Patenttraͤger sagt, nachdem er sich auf seine fruͤhere, oben mitgetheilte Patentbeschreibung bezogen: „Meine nunmehrigen Erfindungen bestehen in einer anderen Methode Bobbinnet- oder Tullstreifen mittelst kreisender Maschinen mit doppelblaͤtterigen Sperrern zu erzeugen; d.h. durch solche Zuruͤkhaltung der sogenannten Umkehr- und Vernaͤhwagen, daß dieselben nicht zugleich mit den anderen Wagen zwischen die Kettenfaͤden gelangen, so oft sie zur Erzeugung gewisser Tullstreifen solcher Maßen zuruͤkgehalten werden sollen. Ich habe in meiner fruͤheren Patentbeschreibung sogenannte Stecher (picker) beschrieben, welche dazu bestimmt sind, dieses Zuruͤkhalten der Umkehrwagen zu vollbringen, und welche an zwei horizontalen Stangen befestigt sind, die, wie gesagt, so an den Enden von Hebelarmen aufgezogen sind, daß sie parallel mit diesen emporgehoben werden koͤnnen, um die Stecher so weit emporzuheben, daß deren obere Enden mit den Zaͤhnen jener Umkehrwagen, die den Vernaͤhfaden gegenuͤber liegen, in Beruͤhrung kommen. Ich habe nun aber seither gefunden, daß diese Stangen nicht auf die angegebene Weise emporgehoben zu werden brauchen; sondern daß sie, wenn sie an entsprechenden Zapfen aufgezogen sind, und wenn diese Zapfen gehoͤrig in Zapfenlagern, die unter den Sperrstangen an dem Gestelle der Maschine befestigt sind, ruhen, den an ihnen fixirten Stechern die erforderliche Bewegung mitzutheilen im Stande sind, wenn man diese Stangen lediglich um ihre Bewegungsachsen dreht, gleichwie die Sperrstangen um die Mittelpunkte ihrer Bewegung gedreht werden. In Folge dieser drehenden Bewegung der Stecherstangen werden die oberen Enden der Stecker um die genannte Bewegungsachse Bogen beschreiben, und sich in diesen Bogen so bewegen, daß diese oberen Enden mit den Zahnen der den Vernaͤhwagen gegenuͤberstehenden Umkehrwagen in Beruͤhrung kommen. Sezen die Stecher dann, nachdem diese Beruͤhrung Statt gefunden hat, ihre Bewegung fort, so werden sie so auf diese Zaͤhne wirken, daß die Umkehrwagen so weit von den Kettenfaͤden entfernt werden, daß beide Blaͤtter der Hinteren Sperrstange bei ihrer kreisenden Bewegung die Zaͤhne dieser Umkehrwagen verfehlen, und gestatten, daß dieselben zugleich mit den Vernaͤhwagen in den Hinteren Kaͤmmen zuruͤkgehalten werden, waͤhrend die anderen Wagen zwischen den Kettenfaͤden in die vorderen Kaͤmme getrieben werden. Durch die solcher Maßen moͤgliche Umgehung der Bewegung der Stangen, an denen die Stecher befestigt sind, wird meine fruͤhere Erfindung wesentlich vereinfacht. „Ein anderer Theil meiner gegenwaͤrtigen Erfindung besteht darin, daß ich die Kaͤmme an ihren Enden dicht an den Kettenfaͤden mittelst kleiner Anhaͤngsel t, t, die man in Fig. 2 und 4 sieht, welche sich von deren Enden nach Abwaͤrts erstreken, und die aus Blei gegossen sind, mit einander verbinde. Es ist dieß eine Verbesserung, die sich mit irgend einer der hier oder in meiner fruͤheren Patenterklaͤrung beschriebenen Methode die Umkehr- und Vernaͤhwagen zu verhindern mit den anderen Wagen zwischen die Kettenfaden einzulaufen, wenn dieß zur Erzeugung von Tullstreifen noͤthig ist, in Anwendung bringen laͤßt. „Meine Verbesserungen beziehen sich ferner auf die zweite in meiner fruͤheren Patenterklaͤrung beschriebene Methode Tullstreifen in doppelten Bindungs-, kreisfoͤrmigen Bolzen- oder kreisfoͤrmigen Kammmaschinen mit doppelblaͤtterigen Sperrstangen, welche durch rotirende Bewegung in Thaͤtigkeit versezt werden, zu erzeugen. Sie betreffen den Bau und die Anwendung kreisender Muschelraͤder, wodurch die doppelblaͤtterigen Sperrstangen auf solche Weise in Bewegung gesezt werden, daß jedes Mal, so oft die Umkehrwagen von der einen auf die andere Wagenabtheilung uͤbergetragen und dadurch verhindert werden sollen, mit den Wagen der ersteren Abtheilung zwischen die Kettenfaͤden zu treten, die in Thaͤtigkeit kommenden Theile des Umfanges der Muschelraͤder bewirken, daß sich die erwaͤhnten doppelblaͤtterigen Sperrstangen unmittelbar nachdem sie eine Wagenabtheilung voruͤbergehen ließen, nach Ruͤkwaͤrts drehen, damit dasselbe Blatt, welches zulezt wirkte, nunmehr auf die Zahne der naͤchstfolgenden Wagenabtheilung wirke, und sie sperre, nachdem ihre Vorgaͤnger voruͤbergegangen sind: d.h. damit der doppelblaͤtterige Sperrer dieselbe Verrichtung vollbringe, die das Blatt eines einblaͤtterigen Sperrers nach einander auf die Zaͤhne beider Wagenabtheilungen ausuͤbt. Es ist dieß eine andere als die gewoͤhnliche Wirkung der doppelblaͤtterigen Sperrer, wonach, nachdem das eine Blatt die eine Wagenabtheilung voruͤbergehen ließ, der andere Sperrer einen Augenblik lang pausirt, und dann in derselben Richtung vorwaͤrts gedreht wird, damit das andere Blatt die zweite Abtheilung sperre, nachdem die erste Abtheilung voruͤbergegangen ist. Meiner fruͤheren Erfindung gemaͤß waren es die aͤußeren Blaͤtter a, d der doppelblaͤtterigen Sperrer, welche solcher Maßen veranlaͤßt wurden zwei Mal hinter einander die Zaͤhne beider nachfolgenden Wagenabtheilungen bei der jedesmaligen Bewirkung der Umkehrung zu sperren; nach meiner gegenwaͤrtigen Verbesserung hingegen wirken die inneren Blaͤtter b, c zwei Mal hinter einander auf diese Weise.“ „Man ersieht diesen Theil der Erfindung aus Fig. 2. Wenn beide Wagen dadurch, daß das innere Blatt des Hinteren Sperrers e auf die Hinteren Zaͤhne f der vorderen Wagenabtheilung g wirkt, in die Hinteren Kaͤmme k gesperrt worden sind, wird der Sperrer e mit der gewoͤhnlichen Bewegung eines doppelblaͤtterigen Sperrers so weit herabgedreht, daß die erwaͤhnten Zaͤhne uͤber dessen Blatt hinweg gehen; worauf er dann nach der gewoͤhnlichen Betriebsmethode der doppelten Sperrer so lange bewegungslos bleibt, bis die zweite Abtheilung h gesperrt werden soll, was dadurch geschieht, daß sich der Sperrer bloß um etwas weniges nach Ruͤkwaͤrts bewegt, und die Hinteren Zaͤhne dieser Abtheilung mit seinen anderen Blaͤttern erfaßt. Nach der neuen Methode hingegen wird, nachdem der Sperrer e wie gesagt zuruͤkgedreht worden ist, und im Augenblike, wo die Zaͤhne beider Wagenabtheilungen in Folge der Wirkung der Hinteren Treibstange i uͤber den Rand des Blattes c weggegangen, der Hintere Sperrer nicht unbeweglich bleiben, sondern schnell um so viel zuruͤk oder aufwaͤrts gedreht werden, daß dasselbe Blatt, welches zulezt die Sperrung bewirkte, in eine solche Stellung geraͤth, daß es bei der naͤchsten Sperrung abermals wirken kann. Indem es dann die Hinteren Zaͤhne der zweiten Wagenabtheilung nach Art der einblaͤtterigen Sperrer ergreift, und waͤhrend die erwaͤhnte Ruͤkwaͤrtsdrehung des Hinteren Sperrers Statt findet, damit dessen Blatt die Zaͤhne uͤber seine Kante gleiten laͤßt, wird das andere Blatt umgekehrt auf die innere Seite der vorderen Zaͤhne des Vernaͤhwagens l so wirken, daß diese Wagen zugleich mit den Umkehrwagen etwas weniges in ihren Kaͤmmen vorwaͤrts getrieben werden und zwischen den Kettenfaͤden in leztere eintreten. Es ist dieß zwar eine unnoͤthige Bewegung, weil die Umkehr- und Vernaͤhwagen in ihren Kaͤmmen haͤtten stillstehen sollen; allein sie bringt auch keinen Nachtheil, weil, wenn der Sperrer zuruͤkbewegt wird, damit er das naͤchste Mal mit seinem Blatte c sperren kann, dieses Blatt die Hinteren Zaͤhne der Umkehrwagen ergreifen und diese zu derselben Zeit zwischen den Faͤden hervorziehen wird, zu welcher die Wagen h der Hinteren Abtheilung durch das Blatt c gesperrt werden. „Der vordere Sperrer wird, wenn sich beide Wagenabtheilungen in den vorderen Kaͤmmen befinden, auf gleiche Weise in Bewegung gesezt werden, und die Umkehrung wird durch die Uebertragung der Umkehrwagen von der Hinteren auf die vordere Abtheilung bewirkt. Das Muschelrad, wodurch der vordere Sperrer in Bewegung gesezt wird, ist so geformt, daß das aͤußere Blatt a aufwaͤrts und aus dem Wege der vorderen Zaͤhne der Umkehrwagen n gefuͤhrt wird, damit dieselben unmittelbar nachdem der Sperrer mit seinem anderen Blatte die Sperrung der anderen Wagenabtheilung bewirkte und sich um so viel zuruͤkbewegte, daß die Wagenzahne voruͤbergehen konnten, mit den Zaͤhnen der vorderen Abtheilung in eine Reihe gebracht werden koͤnnen; waͤhrend bei der naͤchsten Sperrung dasselbe Blatt seine Wirkung auf die Zaͤhne o der vorderen Wagenabtheilung nach Art der gewoͤhnlichen einblaͤtterigen Sperrer wiederholt. „Um diese Zweke zu erreichen, muͤssen die zur Bewegung der Sperrer dienenden Muschelraͤder groß seyn, und fuͤr jede Reihe vollkommener Maschen, welche die Maschine erzeugen soll, d.h. in derselben Zeit, in welcher die zur Bewegung der Spizenstangen (point-bars) dienenden Raͤder einen Umgang machen, gleichfalls eine Umdrehung zuruͤklegen. Auch sind zwei solcher Muschelraͤder, von denen das eine den vorderen und das andere den Hinteren Sperrer in Bewegung sezt, noͤthig. Beide Raͤder muͤssen der Form nach einander gleichkommen; ihre Anwendung hingegen muß solcher Maßen getroffen seyn, daß, waͤhrend jene Theile des Umfanges des einen Muschelrades, durch welche dem zu ihm gehoͤrigen Sperrer seine Ruͤkwaͤrtsbewegung mitgetheilt wird, um ihn nach Art eines einblaͤtterigen Sperrers wirken zu machen, thaͤtig sind, keineswegs die entsprechenden Theile des anderen Muschelrades, wohl aber dafuͤr jene Theile in Thaͤtigkeit sind, durch welche der zu diesem Muschelrade gehoͤrige Sperrer nach Art eines doppelblaͤtterigen zu wirken veranlaͤßt wird. Die Gestalt eines solchen Muschelrades ersieht man aus Fig. 3. „Jene Raͤume zwischen den Kaͤmmen, welche die Vernaͤhwagen I und die Umkehrwagen n aufnehmen, muͤssen entweder etwas geschlossen werden, oder es muͤssen an diesen Stellen in die Bolzen oder Kaͤmme Federn eingelegt oder eingelassen seyn, damit diese Wagen verhindert werden sich in diesen Raͤumen in Folge ihrer eigenen Schwere zu bewegen, wenn sie sich lose in denselben befinden. Dieser Fall tritt naͤmlich dann ein, wenn das Blatt des Sperrers die Zaͤhne dieser Wagen bei der Wirkung des Sperrers nach Art eines einblaͤtterigen Sperrers verlaͤßt. Anstatt dieser Federn duͤrfte es uͤbrigens zur Erreichung desselben Zwekes noch besser seyn Aufhalter anzubringen, die den fruͤher beschriebenen Stechern (pickers) sehr aͤhnlich sind: d.h. kleine Staͤbchen, welche an einer horizontalen Stange befestigt sind, und welche allen jenen Stellen, an denen sich in den Kaͤmmen Wagen befinden, gegenuͤber auf dieser Stange hervorragen. Diese Aufhaͤlter werden unter den Kammstangen in derselben Stellung wie die Stecher angebracht, so daß deren Enden nach Aufwaͤrts in die Bahn der Umkehrwagen gefuͤhrt werden koͤnnen, wenn diese Wagen gehindert werden sollen zwischen die Faͤden und in die gegenuͤberliegenden Kaͤmme einzulaufen. Um mittelst dieser Stecher die Umkehrung nach der in der fruͤheren Patentbeschreibung entwikelten Methode bewirken zu koͤnnen, kann unter den Hinteren Kaͤmmen eine Reihe Hinterer Stecher und ein gewoͤhnlicher doppelblaͤtteriger Sperrer angebracht werden; waͤhrend man unter den vorderen Kaͤmmen derselben Maschine einen doppelblaͤtterigen Sperrer, dessen beide Blaͤtter jedoch etwas weiter von einander entfernt sind, als es gewoͤhnlich der Fall zu seyn pflegt, anbringt. Der Zwek, weßwegen diese Blaͤtter weiter von einander entfernt werden, ist: damit das aͤußere Blatt, wenn es sich ruͤkwaͤrts bewegt, die Raͤnder der Umkehrwagen verfehlt; und damit diese nicht in die gegenuͤberliegenden Kaͤmme getrieben werden koͤnnen, so daß also der erwaͤhnte Sperrer nach der gewoͤhnlichen Art wie ein doppelblaͤtteriger Sperrer, aber mit entsprechend vermehrter drehender Bewegung wirken kann, waͤhrend die Blaͤtter desselben die Wagen zwischen den Kettenfaͤden hervor in die vorderen Kaͤmme ziehen. Zugleich wird aber derselbe Sperrer mit seinem inneren Blatte auch nach Art eines einblaͤtterigen wirken, wenn dieselben Wagen auf ihrem Wege von den vorderen Kaͤmmen und von der vorderen Sperrstange hinweg angehalten werden sollen. „In diesem Falle koͤnnen die Hinteren Stecher, abgesehen von der Bewegung, die sie zur Vollbringung der Umkehrbewegung in den vorderen Zahnen machen, durch eine Extrabewegung emporgehoben werden, um in Folge dieser Bewegung auf die beschriebene Welse als Aufhaͤlter zu dienen, und um zu verhuͤten, daß die Umkehrwagen nicht zufaͤllig in die Hinteren Kaͤmme zuruͤklaufen koͤnnen. „Es ist nicht durchaus nothwendig, daß die Muschelraͤder, welche die Sperrer mit den meiner gegenwaͤrtigen Erfindung gemaͤß ungewoͤhnlich weit von einander entfernten Blaͤttern in Thaͤtigkeit bringen, waͤhrend der Vollendung einer Reihe vollkommener Maschen nur einen Umgang machen; denn diese Raͤder lassen sich an derselben Achse oder Welle anbringen, an der die Treib- und Sperr-Muschelraͤder der Morlay'schen Maschine aufgezogen sind, und welche bekanntlich waͤhrend der Vollendung einer vollkommenen Maschenreihe drei Umgaͤnge macht. „Ein weiterer Theil meiner gegenwaͤrtigen Verbesserungen, faͤhrt der Patenttraͤger fort, besteht in der Anwendung doppelblaͤtteriger Sperrer an den rotirenden Maschinen, um damit Tullstreifen auf solche Weise zu erzeugen, daß jede Sperrstange an beiden Enden mit einer parallelen Bewegung etwas weniges herabgelassen werden kann, wenn die Umkehrwagen zu dem fraglichen Zweke von der einen Abtheilung in die andere versezt werden, und wenn folglich diese Wagen gehindert werden muͤssen zwischen die Kettenfaͤden einzutreten, obschon alle uͤbrigen Wagen sich dann zwischen diese Faden hinein bewegen. Zu diesem Behufe muͤssen die Zapfen an den Enden der Sperrstangen nicht wie an allen Tullmaschinen mir Sperrstangen in Scheiden, die in dem Gestelle befestigt sind, sondern in Scheiden aufgezogen werden, die sich an den Enden der kurzen geknieten Arme 1, Fig. 2, befinden. Diese Arme ragen aus den Enden der Knieachsen 2 hervor; leztere sind horizontal unter den Kammstangen angebracht und ruhen an beiden Enden mit Zapfen in Scheiden, welche in dem Gestelle fixirt sind, sich aber, wenn es noͤthig ist, stellen lassen. Jede dieser Kniestangenachsen muß in der Mitte ihrer Laͤnge auf dieselbe Weise unterstuͤzt seyn, auf welche die Sperrstangen gleichfalls in der Mitte unterstuͤzt zu seyn pflegen; und eben so sollen an der Mitte der Kniestange andere kurze Kniearme angebracht seyn, welche dem mittleren Theile der Sperrstange, wenn es noͤthig ist, als Stuͤze dienen und deren Abbiegung verhindern. Die Kniestangenachse muß an dem einen Ende oder beide Achsen muͤssen an beiden Enden durch ein Gefuͤge 3 mit einem Gelenkstuͤke 4 verbunden seyn, welches an einen unterhalb befindlichen Hebel hinabfuͤhrt und damit ein Gefuͤge bildet. Dieser Hebel bewegt sich an dem einen Ende um einen Zapfen 5, waͤhrend er an dem anderen Ende mit einer Rolle 6 auf dem Umfange eines in der Zeichnung nicht dargestellten Muschelrades ruht, welches an der Welle jener Muschelraͤder, die zur Bewegung der Spizen dienen, aufgezogen werden kann, so daß also auch dieses Rad fuͤr jede vollkommene Maschenreihe, die in der Maschine erzeugt wird, eine Umdrehung zuruͤklegt. In den kreisfoͤrmigen Umfang dieses Muschelrades ist an einer Stelle eine Auskerbung geschnitten, in welche die eben erwaͤhnte Rolle ploͤzlich einfallen kann. Durch dieses ploͤzliche Einfallen wird dann bewirkt, daß die Sperrstange so weit herabsinkt, daß deren Blaͤtter ganz außer den Bereich der Zaͤhne der Wagen kommen; es hat demnach dann Statt zu finden, wenn die Stange in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung geraͤth, wenn beide Wagenabtheilungen kuͤrzlich dadurch in die Hinteren Kaͤmme k gesperrt worden, daß das innere Blatt c auf die Zaͤhne der vorderen Abtheilung wirkte, und wenn der Sperrer im Zuruͤkdrehen begriffen ist, um die Zaͤhne der vorderen Abtheilung, waͤhrend die Wagen von der Hinteren Treibstange i vorwaͤrts getrieben werden, zu befreien. Dagegen muͤssen die Umkehrwagen n, die vorher unter jenen der vorderen Abtheilung, und die Vernaͤhwagen l, die vorher unter jenen der Hinteren Abtheilung eingeschlossen waren, in den Kaͤmmen stillstehen, damit sie von der einen auf die andere Abtheilung uͤbergetragen werden koͤnnen. Damit nun deren Zahne durch die umgekehrte Bewegung des aͤußeren Blattes d des Sperrers nicht beeintraͤchtigt werden, veranlasse ich das oben beschriebene Einfallen des Sperrers; denn in Folge dieses Einfallens wird, wenn sich der Sperrer weiter zuruͤk bewegt, dessen aͤußeres Blatt d sich dicht unter den Zaͤhnen der Vernaͤh- und Umkehrwagen I, n weg bewegen, ohne diese Zaͤhne zu beruͤhren. Ist dieß geschehen, so wird dann der Sperrer ploͤzlich wieder auf seine fruͤhere Hoͤhe emporgehoben werden: so jedoch, daß sich das aͤußere Blatt d an der entgegengesezten Seite jener Zaͤhne befindet. In diesem Zustande befindet sich dieses Blatt in einer Stellung, wie sie geeignet, ist, um die Zaͤhne der Hinteren Wagenabtheilung h bei der naͤchsten Sperrungszeit, wo die Umkehrwagen n mit den Wagen der Hinteren Abtheilung in ihre Zwischenraͤume eingeschlossen sind, zu sperren. „Zu den von mir gemachten Verbesserungen gehoͤrt ferner, daß ich an den rotirenden Maschinen die aͤußeren Blaͤtter der doppelblaͤtterigen Sperrer so an ihren Sperrstangen anbringe, daß sie gegen die inneren Blaͤtter derselben Sperrstangen niedergelegt werden koͤnnen, wo dann die Raͤnder dieser aͤußeren Blaͤtter nicht so weit uͤber die Bewegungsmittelpunkte der Sperrstangen hervorragen werden, als daß sie die Zaͤhne der Wagen erfassen koͤnnten. Diese Entfernung der aͤußeren Blaͤtter aus dem Wege der Zaͤhne der Umkehr- und Vernaͤhwagen mittelst dieses Niederlegens findet zu jener Zeit-Periode Statt, zu der bei dem gewoͤhnlichen Betriebe der doppelblaͤtterigen Sperrer der Morlay'schen Maschine die Umkehrung zum Behufe der Erzeugung von Tullstreifen bewerkstelligt wird, und zu der demnach die Umkehrwagen abgehalten werden muͤssen zugleich mir den uͤbrigen Wagen zwischen den Kettenwagen durchzulaufen. Man ersieht diese Anwendungsweise des aͤußeren Blattes aus Fig. 4. Das innere Blatt a ist hier so an der flachen Seite der Sperrstange b befestigt, daß es nach der gewoͤhnlichen Art eines einblaͤtterigen Sperrers aus derselben hervorragt. Laͤngs der aͤußeren und oberen Kante und beinahe der ganzen Laͤnge nach von einem Ende zum anderen ist in die gewoͤhnliche Sperrstange b eine Furche geschnitten, die zur Aufnahme eines duͤnnen runden Staͤbchens oder einer Achse c, aus der das aͤußere Blatt hervorragt, dient. Dieses Staͤbchen c ist auf solche Weise in der erwaͤhnten Furche der Stange b angebracht, daß es sich nach Art einer Achse darin umdrehen kann, und daß ihm so viel Spielraum zu seinen Umdrehungen gestattet ist, daß es den Rand des aͤußeren Blattes d in die gewoͤhnliche und gehoͤrige Entfernung von dem Bewegungsmittelpunkte der Sperrstange b und von dem Rande des inneren Blattes a bringen, oder daß es dieses aͤußere Blatt d gegen das innere Blatt niederlegen kann, damit der Rand von d dem Bewegungsmittelpunkte der Sperrstange b naͤher und ganz außer den Bereich der Zaͤhne der Wagen gebracht wird. Zur Verhuͤtung der Biegung dieses Staͤbchens c ist dasselbe an mehreren Stellen ganz genau in die Furche der Stange b eingepaßt, und mir gehoͤrigen Klammern, die an diesen Stellen uͤber das Staͤbchen gefuͤhrt sind, fixirt. Die Enden dieser Klammern a gehen durch Oeffnungen, welche in der Naͤhe des Staͤbchens oder der Achse c in das Blatt d geschnitten sind, um dann mittelst Schrauben an der unteren Seite der Sperrstange b festgemacht zu werden. Die Zapfen, mit denen die beiden Enden dieser Art von Sperrstange b auf die uͤbliche Weise aufgehaͤngt sind, haben den gewoͤhnlichen Bau und sind durch einen punktirten Kreis angedeutet; denn das Staͤbchen c reicht nicht ganz bis an die Enden der Sperrstange b und kann also deren Zapfen nicht beeintraͤchtigen. Aus jedem Ende des Staͤbchens oder der Spindel c ragt ein kurzer Arm f hervor, und dieser stemmt sich gegen einen entsprechenden, an der unteren Seite der Sperrstange b befestigten Aufhaͤlter. Die Einrichtung dieser Theile ist so getroffen, daß wenn der Arm f mit dem eben erwaͤhnten Aufhaͤlter in Beruͤhrung erhalten wird, die beiden Blaͤtter a und d eben so weit von einander entfernt stehen, als noͤthig ist, um nach Art der gewoͤhnlichen doppelblaͤtterigen Sperrer an den Morlay'schen Maschinen wirken zu koͤnnen. Die Sperrer, wie sie hier beschrieben sind, werden wie gewoͤhnlich mit Zahnstangen und Getrieben, Hebeln und Muschelraͤdern in alle jene drehenden Bewegungen versezt, die die doppelblaͤtterigen Sperrer an den Morlay'schen Maschinen zu vollbringen pflegen; so wie jedoch der Zeitpunkt eintritt, zu welchem die zur Erzeugung von Tullstreifen noͤthige Umkehrung zu geschehen hat, wird das aͤußere Blatt d lose, so daß es sich um das Staͤbchen c gleichsam wie um seine Achse dreht, und sich niederlegt, damit sein Rand dem Bewegungsmittelpunkte der Sperrstange b um so viel naͤher kommt, daß er die Zaͤhne des Wagens nicht mehr erreichen kann. Diese Bewegung des Blattes d und seines Staͤbchens c laͤßt sich auf verschiedene Weise erzielen: eine sehr geeignete Methode scheint jedoch die in Fig. 4 abgebildete. Der kurze Arm f steht naͤmlich durch ein Gelenkstuͤk g mit einem Hebel h in Verbindung, der sich um einen horizontalen Zapfen i bewegt; lezterer wird von einer Latte k getragen, die an die untere Seite der Sperrstange b geschraubt ist und nach Aus- und Abwaͤrts aus derselben hervorragt. Dieselbe Latte k traͤgt aber auch noch einen anderen Zapfen l, an welchem neben einander ein Sperrrad und ein ausgekerbtes Rad m so aufgezogen sind, daß sie sich um den Zapfen i drehen. Dadurch wird der ausgekerbte Rand des Rades m so auf einen an dem Hebel h befestigten Zahn n wirken, daß das Rad m diesen Hebel mittelst des kreisrunden Theiles seines Umfanges so lange niederdruͤkt, bis der Arm f fest gegen den Aufhaͤlter angedruͤkt ist. Durch dieses Niederdruͤken des Hebels h wird vermoͤge der Verbindung, die durch das Gelenkstuͤk g mit dem Arme f des Staͤbchens oder der Spindel c des Blattes d besteht, dieses Blatt in Beziehung zu dem anderen Blatte a in eine solche Stellung gebracht, daß der Sperrer mit beiden Blaͤttern a und d ganz nach Art der doppelblaͤtterigen Sperrer der Morlay'schen Maschine wirken kann. So wie jedoch der Zeitpunkt der Umkehrung herbeigekommen ist, wird durch die Wirkung eines entsprechenden Muschelrades ein Treiber o so weit emporgehoben, daß sein oberes Ende in einen der Zaͤhne des Sperrrades des Rades in eingreift; und waͤhrend sich die Sperrstange b umdreht, um beide Wagenabtheilungen mittelst ihres inneren Blattes a auszusperren, bewegt dieser Treiber o diese Raͤder um so viel um ihren Zapfen I, daß sich eine an dem Rade m befindliche Auskerbung dem Zahne n gegenuͤber darbietet, wo dann durch die Wirkung einer entsprechend angebrachten Feder das aͤußere Blatt d niedergelegt wird, und in dieser aus der Zeichnung ersichtlichen Stellung verbleibt, waͤhrend die Sperrstange b mit der gewoͤhnlichen drehenden Bewegung der doppelblaͤtterigen Sperrer der Morlay'schen Maschine so weit herab oder zuruͤkgedreht wird, daß dessen Rand die Zaͤhne der Wagen verlaͤßt. Wenn dann in Folge der Thaͤtigkeit der Hinteren Treibstange, welche die Wagen in die Kaͤmme vorwaͤrts treibt, deren Zaͤhne ganz uͤber die Raͤnder der beiden Sperrer a und d hinweggegangen sind, und wenn der Treiber o dann in Folge der Thaͤtigkeit seines Muschelrades ploͤzlich wieder herabsinkt, so greift eine mit dem Treiber o in Verbindung stehende Klaue p in einen der gegenuͤberstehenden Zaͤhne des Sperrrades, wodurch dieses noch weiter und so umgedreht wird, daß die Auskerbung des Rades in von dem Zahne n entfernt wird. Da aber hiebei der schief abgedachte Rand dieser Auskerbung auf den schief abgedachten Rand des Zahnes n wirkt, so wird dieser zugleich mit seinem Hebel h ploͤzlich herabgedruͤkt werden, waͤhrend das aͤußere Blatt d in Beziehung auf das innere Blatt a in seine fruͤhere Stellung zuruͤkkehrt, wo dann dieses aͤußere Blatt d wieder wie jenes eines doppelblaͤtterigen Sperrers wirken wird. Da jedoch die Umkehr- und Vernaͤhwagen bewegungslos in den Kaͤmmen blieben, waͤhrend die anderen Wagen bewegt wurden. so wird der Rand des aͤußeren Blattes d unter den Zahnen dieser Umkehr- und Vernaͤhwagen weggegangen seyn, waͤhrend dieses Blatt so niedergelegt war, daß dessen Rand nicht mir den Zaͤhnen in Beruͤhrung kommen konnte. So wie hingegen dieses Blatt d wieder aufsteht, wird sich dessen Rand auf jener Seite der Zahne der Umkehr- und Vernaͤhwagen befinden, die der Seite, auf welcher er sich fruͤher befand, entgegengesezt ist. „Die lezte der Verbesserungen, welche ich an diesen Maschinen anbringe, um mit ihnen Tullstreifen erzeugen zu koͤnnen, bezwekt endlich eine solche Anordnung, daß die Schuͤttelbewegungen (rocking motions) der Faden dadurch, daß die Umkehrwagen zwischen den Kettenfaͤden verbleiben, nicht beeintraͤchtigt werden. Diese Bewegungen der Ketten- und Saumfaden werden naͤmlich meiner Erfindung gemaͤß so geordnet, daß, waͤhrend die Umkehrwagen zwischen den Faͤden verbleiben, die den Wagen zunaͤchst liegenden Faͤden nicht bewegt werden, damit diese Faͤden erst bei dem naͤchsten Durchlaufen der Wagen mit den Zaͤhnen der erwaͤhnten Wagen verwikelt werden. Die Umkehrwagen, die so zwischen den Kettenfaden verblieben sind, werden naͤmlich mit den Wagen der Hinteren Abtheilung durch dieselben laufen, und zugleich mit ihnen von dem inneren Blatte des vorderen Sperrers, wie es gewoͤhnlich an den Morlay'schen Maschinen zu geschehen pflegt, in die vorderen Kaͤmme gesperrt werden. „Die geeigneten Formen der Raͤder, wie sie zur Erzeugung der Bewegungen der verschiedenen Stangen erforderlich sind, erhellen aus Fig. 5, 6, 7, 8, 9 und 10. Folgende kurze Anleitung zur Anwendung derselben wird jedem sachkundigen Maschinenbauer genuͤgen. Fig. 5 ist das Rad fuͤr die vordere Kammstange; Fig. 6 jenes fuͤr die vordere Leitstange; Fig. 7 jenes fuͤr den Fuͤhrer des vorderen Saumfadens; Fig. 8 jenes, womit die vordere Kammstange in der dem anderen Rade entgegengesezten Richtung zuruͤkgefuͤhrt wird; Fig. 9 jenes fuͤr die Hintere Leitstange und Fig. 10 endlich jenes fuͤr die Leitstange des Hinteren Saumfadens. An allen diesen Raͤdern ist uͤbrigens nichts Neues, weßhalb ich denn durchaus keine Patentanspruͤche auf sie gruͤnde, ausgenommen man will sich ihrer zur Erzeugung von Tull- oder Spizenstreifen in jenen kreisfoͤrmigen Bolzen- oder Kammmaschinen bedienen, die mit doppelblaͤtterigen Sperrern, welche nach Morlay's Princip rotirend arbeiten, betrieben werden. „Als meine Erfindungen erklaͤre ich schließlich, die verschiedenen hier beschriebenen neuen Methoden mit kreisfoͤrmigen Bolzen- oder Kammmaschinen mit doppelblaͤtterigen Sperrern, welche man gewoͤhnlich Morlay'sche Maschinen zu nennen pflegt, dadurch Spizen- oder Tullstreifen zu erzeugen, daß jene Wagen, die man unter dem Namen der Umkehr- oder Vernaͤhwagen begreift, so zuruͤkgehalten werden, daß sie jedes Mal, so oft es zu dem fraglichen Zweke noͤthig ist, nicht zugleich mit den uͤbrigen Wagen zwischen den Kettenfaden durchgefuͤhrt werden. Hiezu gehoͤrt die vereinfachte Methode die Stecher (picker) anzuwenden, im Gegensaz mit jener, worauf ich am 22. August 1832 ein Patent nahm; die beschriebene Methode die Enden der Kaͤmme dicht an den Kettenfaden mittelst Anhaͤngseln, welche aus Blei gegossen sind, zu verbinden, um dadurch die Kaͤmme zu verstaͤrken, und um dieselben zugleich auch als Fuͤhrer fuͤr die Stecher zu benuzen, wenn man sich solcher Stecher bedient; die beschriebene Methode die beiden Blaͤtter der Sperrer zu dem angedeuteten Zweke in groͤßerer Entfernung von einander anzubringen, als dieß gewoͤhnlich zu geschehen pflegt; die beschriebene Anwendungsweise der Aufhaͤlter zwischen den Enden der Kaͤmme und den Kettenfaͤden, um die Umkehrwagen aufzuhalten und um sie zu verhindern sich in den Kaͤmmen zu bewegen, wenn sie in denselben still stehen sollen; die beschriebene Methode die doppelblaͤtterigen Sperrstangen niedersinken zu lassen, so oft die aͤußeren Blaͤtter unter den Zaͤhnen der Umkehrwagen durchzugehen haben, ohne leztere zu beruͤhren, und sie unmittelbar nach diesem Durchgange wieder emporzuheben; die beschriebene Methode das aͤußere Blatt der doppelblaͤtterigen Sperrer so niederzulegen, daß sie unter den Zaͤhnen der Umkehrwagen durchlaufen koͤnnen, ohne sie zu beruͤhren; und endlich die beschriebene Methode die Umkehrwagen, nachdem sie die Umkehrung vollbracht haben, und nachdem sie durch die umgekehrte Bewegung des aͤußeren Blattes des doppelblaͤtterigen Sperrers zwischen den Kettenfaͤden durchgetrieben worden sind, zwischen den Kettenfaͤden stehen zu lassen, ohne daß eine Verwirrung der Faͤden Statt finden kann.Wir gaben hier diese beiden Beschreibungen der Croft'schen Patente, indem sich an sie bekanntlich noch eine bedeutende Anzahl neuerer von demselben Erfinder genommener Patente, die wir in Kuͤrze gleichfalls bekannt machen zu koͤnnen hoffen, knuͤpft. Wir hoffen, daß die nachfolgenden Erlaͤuterungen manchen jener Unvollkommenheiten und Unverstaͤndlichkeiten abhelfen werden, die das englische Journal selbst wiederholt an diesen Patenterklaͤrungen ruͤgt, und die wir deßhalb nicht uns zur Last zu legen bitten. Soweit wir die Sache zu beurtheilen vermoͤgen, duͤrfte jedoch das Wesentliche dieser Croft'schen Erfindungen unseren deutschen Spizenfabrikanten dennoch aus dem Gesagten Zur Genuͤge schellen.A. d. R.

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