Titel: Verbesserte Maschine zum Emporschaffen versunkener Schiffe, worauf sich William Kemp, von Burslem in der Grafschaft Stafford, am 23. April 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XVIII., S. 91
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XVIII. Verbesserte Maschine zum Emporschaffen versunkener Schiffe, worauf sich William Kemp, von Burslem in der Grafschaft Stafford, am 23. April 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Maͤrz 1836, S. 157. Mit Abbildungen auf Tab. II. Kemp's Maschine zum Emporschaffen von Schiffen. Ich bezweke durch meine Erfindung eine Maschine, womit man schwere, in der Tiefe des Wassers und auf dessen Boden befindliche Koͤrper, so wie auch versunkene Schiffe von jeder Tonnenlast aus jeder Tiefe des Meeres emporschaffen kann. Die Zeichnung wird zeigen, auf welche Weise ich dieß zu erlangen suche. Fig. 48 ist ein Aufriß der nach meiner Erfindung gebauten Maschine. Fig. 49 ist ein Grundriß derselben. a, a ist ein aus Holz, Kupfer, oder irgend einem anderen geeigneten Materiale verfertigtes Gefaͤß, welches vollkommen luftdicht und so stark seyn muß, daß es ohne Gefahr des Berstens mit Wasser gefuͤllt werden kann. Das untere Ende ist zum Behufe des Eintrittes der Luft offen gelassen. B ist das eine Ende oder der Boden, welcher aus einem Stoffe, der immer schwimmt, und so verfertigt seyn muß, daß er sich leicht innerhalb des Gefaͤßes a, a auf und nieder bewegen kann, waͤhrend er uͤbrigens durch die an dem unteren Ende innerhalb des Gefaͤßes a, a hervorragende Randleiste c, c verhindert wird, aus dem Gefaͤße a, a hinaus zu treten. D ist ein Sicherheitsventil, welches verhuͤtet, daß die emporsteigende Luft das Gefaͤß a, a nicht zersprengt, wenn es allenfalls mit Luft uͤberfuͤllt werden sollte. E, E ist ein Maaß, dessen man sich bedient, um die in dem Gefaͤße a, a enthaltene Quantitaͤt Luft zu bestimmen, und welches aus zwei gleich abgetheilten und gleich markirten Streifen oder Leinen besteht. An dem Ende des einen dieser Streifen, der leicht durch eine Fuge laͤuft, befindet sich eine hohle Kugel, welche in das Gefaͤß a, a hineingebracht wird, und welche innerhalb dieses Gefaͤßes auf der Oberflaͤche des Wassers schwimmt. Der andere Streifen ist mit dem einen Ende an der Fuge befestigt. Durch Vergleichung der entgegengesezten Enden der Streifen, welche so lang sind, daß sie bis an die Oberflaͤche des Wassers emporreichen, laͤßt sich genau ermitteln, welchen Raum die in dem Gefaͤße a, a enthaltene Luft einnimmt. Um sich dieser Vorrichtung zu bedienen, versenkt man sie, nachdem sie mit Wasser gefuͤllt worden sind, in der Nahe des Koͤrpers, der aus dem Wasser emporgeschafft werden soll; und laͤßt sie von Personen, die sich mit Huͤlfe der Tauchergloke oder eines anderen Tauchapparates an Ort und Stelle begeben, so daran befestigen, daß ihr offenes Ende nach Abwaͤrts gekehrt ist, und daß sich der aus einem schwimmenden Koͤrper bestehende Boden oder Dekel innerhalb des Gefaͤßes a, a und an dessen Scheitel befindet. Nachdem hierauf das Maaß an dem unteren Ende des Gefaͤßes befestigt worden ist, kann die Maschine mit Luft gefuͤllt werden. Man bedient sich zu diesem Behufe einer Luftpumpe, von welcher aus die Luft in einer Roͤhre unter und in das Gefaͤß a, a geleitet wird. Die in das Gefaͤß tretende Luft treibt natuͤrlich das in demselben enthaltene Wasser aus der Stelle, wo dann der bewegliche Boden, der jederzeit auf der Oberflaͤche des Wassers schwimmen wird, mit diesem allmaͤhlich herabsinkt. Ist eine hinreichende Quantitaͤt Luft in das Gefaͤß a, a getrieben worden (eine Quantitaͤt, die fuͤr keinen Fall den Rauminhalt des Gefaͤßes uͤbersteigen soll), und wenn sich der Dekel des Gefaͤßes a, a an der Oberflaͤche des Wassers befindet, so ist die Maschine vollkommen gefuͤllt, und in einem Zustande, in welchem sie das moͤglich groͤßte Gewicht an die Oberflaͤche des Wassers emporzuheben im Stande ist. Dergleichen Apparate bringt man so viele an, als zur Ueberwaͤltigung des Gewichtes des versunkenen Koͤrpers erforderlich sind; und sobald dieser Fall eingetreten ist, wird man die ganze Masse mit sammt den Apparaten emporsteigen sehen. Ich weiß wohl, daß die Anwendung von Luft zum Emporschaffen versunkener Koͤrper nicht neu ist; ich nehme daher auch dieses Princip nicht im Allgemeinen in Anspruch, sondern beschraͤnke mich auf die Anwendung von Gefaͤßen, die an dem einen Ende offen sind, und in denen die Quantitaͤt der eingetriebenen Luft regulirt und bemessen werden kann.

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