Titel: Verbesserter Tisch zum Ausziehen, worauf sich Robert Jupe, Tapezierer von New Bondstreet in der Grafschaft Middlesex, am 11. März 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XXII., S. 114
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XXII. Verbesserter Tisch zum Ausziehen, worauf sich Robert Jupe, Tapezierer von New Bondstreet in der Grafschaft Middlesex, am 11. Maͤrz 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. April 1856, S. 73. Mit Abbildungen auf Tab. II. Jupe's verbesserter Tisch zum Ausziehen. Der Patenttraͤger verfertigt seiner Erfindung gemaͤß runde, vierekige, ovale oder anders geformte Tische, deren Oberflaͤche sich von der Mitte nach Außen zu, d.h. strahlenfoͤrmig oder sowohl der Laͤnge als der Breite nach ausdehnen oder vergroͤßern laͤßt. Er verfertigt naͤmlich deren Tafeln aus mehreren Theilen, welche von einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte aus so nach Außen gezogen werden koͤnnen, daß sich in die hiedurch entstehenden Zwischenraͤume zum Behufe der Completirung der Tafeln entsprechend geformte Stuͤke einlegen lassen, um auf diese Weise groͤßere Tafeln zu erzeugen. Die mechanischen Vorrichtungen, womit sich dieß erzielen laͤßt, sind, wie der Patenttraͤger sagt, sehr mannigfach; er glaubt die zwekmaͤßigsten derselben ausgewaͤhlt zu haben, obschon er sich jedoch nicht gerade auf diese allein beschraͤnkte, da seine Erfindung lediglich darin besteht, daß er die Vergroͤßerung der Tischtafeln durch mehrere Stuͤke, die sich von einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte ausziehen lassen, bewirkt. Wir geben hier zweierlei Arten dieser Tische an; da dieß genuͤgt, um zu zeigen, wie sich deren Form nach dem Belieben und dem Geschmake des Fabrikanten abaͤndern laͤßt. Fig. 23 zeigt die Tafel eines Tisches, welche bis zu der aus Fig. 24 ersichtlichen Groͤße, und wenn es noͤthig ist, selbst noch weiter ausgezogen werden kann. Fig. 25 zeigt eine beinahe ovale Tafel, welche durch Ausziehen einer kreisrunden entstand. An allen diesen Figuren sind a, a die ausziehbaren Stuͤke, welche, wenn sie einander in der aus Fig. 23 ersichtlichen Stellung genaͤhert sind, den kleinsten Flaͤchenraum der Tafel bedingen. In Fig. 24 sieht man diese Stuͤke so ausgezogen, wie dieß zur Aufnahme der Stuͤke b, die zum Ausfuͤllen der Zwischenraͤume und zur Vergroͤßerung des Tisches dienen, erforderlich ist. Eines dieser Ausfuͤllstuͤke b sieht man in Fig. 26 im Grundrisse und von der Kante her abgebildet. Wir wollen zuerst zeigen, wie diese einzelnen Stuͤke mit der Hand ausgezogen und zusammengeschoben werden koͤnnen; und dann wie sich dieß an saͤmmtlichen Stuͤken zugleich durch Umdrehung des Koͤrpers des Tisches erzielen laͤßt. Die Stuͤke a sind naͤmlich an den Schieberstuͤken c befestigt, welche man in Fig. 28 ersieht, und die sich in den zwischen den Fuͤhrern d, d befindlichen Raͤumen bewegen. Die Enden dieser Fuͤhrer sind durch einen Reifen oder Ring mit einander verbunden, und bilden die Grundlage der Tafel, welche hier auf den aus dem Tischpfeiler hervorragenden Tragarmen f, f befestigt ist. Die Schieber- und Fuͤhrstuͤke passen mit Zungen und Falzen, oder mit Schwalbenschwaͤnzen und Falzen, je nachdem man es fuͤr besser haͤlt, in einander. Soll der Tisch vergroͤßert werden, so zieht man die einzelnen Stuͤke oder Segmente a nach Auswaͤrts, wie man dieß in Fig. 24 sieht, und legt hierauf die Ausfuͤllstuͤke b, b in die zwischen ihnen befindlichen leeren Raͤume. Die an den spizen Enden dieser Ausfuͤllstuͤke befindlichen metallenen Haken g greifen hiebei in Ausschnitte oder Auskerbungen, die rings um den mittleren metallenen Zapfen h herum angebracht sind, und reichen auch uͤber ihn hinaus, damit das Gefuͤge in der Mitte vollkommen hergestellt werde. An den Kanten der Stuͤke a sowohl, als der Stuͤke b sind vorspringende Leisten oder Furchen und Zungen angebracht, damit die Gefuͤge um so vollkommener werden. Will man den Tisch wieder auf seine urspruͤngliche Groͤße zuruͤkfuͤhren, so muͤssen die Stuͤke a etwas nach Außen gezogen werden, damit die Ausfuͤllstuͤke b entfernt werden koͤnnen, worauf man dann erstere wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤkschiebt. Eine Methode saͤmmtliche Stuͤke oder Segmente gemeinschaftlich auszuziehen oder zusammenzuschieben ersteht man aus Fig. 29 und 30. Es sind zu diesem Behufe an den unbeweglichen Haupttragarmen gebogene Staͤbe angebracht, waͤhrend mit den Schieberstuͤken c Saͤttel verbunden sind, die diese gebogenen Staͤbe umfassen, und welche sich, so wie der Tisch umgedreht wird, so an denselben schieben, daß die einzelnen Segmente hiedurch von einander entfernt oder in einander geschoben werden. Die Unterlage der Tafel ruht hier in diesem Falle auf dem Scheitel des mittleren Tischpfeilers, waͤhrend der Ring w an den Armen f, von denen er getragen wird, befestigt ist. Die Schieberstuͤke c, c sind hier mit den Satteln versehen, die, wie man aus Fig. 31 sieht, an deren unterer Seite aufgezogen sind. Diese Saͤttel drehen sich um Zapfen, damit sie der Curve der excentrischen Staͤbe folgen koͤnnen; auch ragen sie von der unteren Seite der Schieberstuͤke bis an und Wer die excentrischen, an den Armen befestigten Krummstabe. Fig. 30 zeigt die Arme des aͤußeren Ringes und die Krummstaͤbe, welche mit dem mittleren Pfeiler das Hauptgestell des Tisches bilden, im Grundrisse; die Schieber und die uͤbrigen beweglichen Theile hingegen sind hier weggenommen. Dreht man die Segmente oder Stuͤke einer derlei Tafel mit deren Unterlage in der durch Pfeile angedeuteten Richtung herum, so bewirken die excentrischen Staͤbe in Folge ihrer Fixirung an den Armen des Tisches, daß sich die Segmente durch ihre Sattelstuͤke und Schieber gleichzeitig ausdehnen oder gemeinschaftlich nach Außen in die aus Fig. 29 ersichtliche Stellung bewegen, wo dann die Ausfuͤllstuͤke b, b auf dieselbe Weise, wie dieß oben gesagt worden ist, eingelegt werden koͤnnen. Dreht man hierauf den Tisch eine geringe Streke weit nach entgegengesezter Richtung, so werden sich die einzelnen Segmente oder Stuͤke etwas nach Einwaͤrts ziehen und so an einander legen, daß die Oberflaͤche der Tafel vollkommen hergestellt ist. Will man den Tisch wieder verkleinern, so dreht man ihn etwas weniges nach der Richtung der Pfeile, nimmt dann die Ausfuͤllstuͤke aus, und dreht die Segmente abermals nach der Richtung der Pfeile, wo sie sich dann wieder zu einer Tafel von der urspruͤnglichen Groͤße zusammenziehen werden. Fig. 29 ist ein Grundriß der auf das Tischgestell gelegten Unterlage der Tafel, woraus man die Schieberstuͤke in den zwischen den Fuͤhrern befindlichen Raͤumen und in einer Stellung sieht, die sie haben, wenn der Tisch ausgezogen ist. In die aus Fig. 25 ersichtliche Form laͤßt sich die kreisrunde Tafel folgender Maßen ausdehnen. Die seitlichen Segmente a, a haben hier naͤmlich eine andere Gestalt als die an den Enden befindlichen Segmente a*, a*; ihre Bewegung nach Außen in die in Fig. 32 abgebildete Stellung, so wie ihre Bewegung nach Innen, laͤßt sich nach der beschriebenen Methode mit Sattelstuͤken und excentrischen Staͤben, oder auch mit der Hand und einzeln, oder durch andere geeignete Mittel erzielen. Die zum Ausfuͤllen der Zwischenraͤume bestimmten Theile b, b muͤssen, damit man der Tafel die aus Fig. 25 ersichtliche Gestalt geben kann, gleichfalls verschiedene Form haben; auch muͤssen sie eben so wie die fruͤher beschriebenen Stuͤke an den Raͤndern mit hervorragenden Zungen und Falzen versehen seyn. Die Falzen, welche zur Ausdehnung und Zusammenziehung der seitlichen Segmente dienen, muͤssen hier nothwendig andere Excentrica bilden, als jene, die fuͤr die Endsegmente bestimmt sind. Der Patenttraͤger bemerkt, daß alle diese Tische mit entsprechenden Aufhaltstuͤken versehen werden muͤssen, damit die einzelnen Stuͤke nicht zu weit umgedreht und nicht um mehr als noͤthig ist, ausgezogen werden koͤnnen. Diese Aufhaltstuͤke koͤnnen je nach der Form und dem Baue der Tische an verschiedenen Stellen angebracht werden. Die Tafeln lassen sich auch in Segmente abtheilen, die eine groͤßere oder geringere Ausdehnung gestatten, so daß man den Tischen verschiedene Formen zu geben im Stande ist.

Tafeln

Tafel Tab.
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