Titel: | Verbesserungen an den zur Erzeugung von Wärme dienenden Oefen, so wie auch an jenen Apparaten, womit sich die Wärme zu verschiedenen nüzlichen Zweken verwenden läßt, worauf sich John Cooper Douglas Esq. von Great Ormond Street in der Grafschaft Middlesex, am 17. November 1833 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XXXII., S. 166 |
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XXXII.
Verbesserungen an den zur Erzeugung von
Waͤrme dienenden Oefen, so wie auch an jenen Apparaten, womit sich die
Waͤrme zu verschiedenen nuͤzlichen Zweken verwenden laͤßt, worauf
sich John Cooper Douglas
Esq. von Great Ormond Street in der Grafschaft Middlesex, am 17. November 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Aus den Repertory of Patent-Inventions. Junius
1836, S. 345.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Douglas's verbesserte Oefen.
Was den ersten Theil meiner Erfindung, naͤmlich die Verbesserung im Baue der
Oefen betrifft, so bezwekt derselbe die Gase, Daͤmpfe und den Rauch, der
durch Verbrennung irgend eines Brennmateriales entsteht, zwischen Roststangen oder
einer anderen Unterlage hindurch an ein zweites Feuer gelangen zu lassen. Auf welche
Art und Weise ich dieß beabsichtige, duͤrfte aus Fig. 1 hervorgehen. Die
Gase, die Daͤmpfe und der Rauch, welche sich bei A durch die Verbrennung des Brennmateriales entwikeln, stroͤmen
zugleich mit der unverzehrten atmosphaͤrischen Luft uͤber den Steg B, C unter den Steg D,
worauf sie dann zwischen den Roststangen E emporsteigen,
abermals mit einem Feuer in Beruͤhrung kommen und dadurch ihres Kohlenstoffes
und ihrer sonstigen brennbaren Stoffe beraubt werden, so daß nur mehr die permanent
elastischen Gase in den Rauchfang gelangen. Man sieht in der Zeichnung nur zwei
Roste; es versteht sich jedoch von selbst, daß man ihrer auch drei und noch mehrere
anbringen kann; auch brauche ich nicht zu zeigen, wie die ganze Einrichtung je nach
den verschiedenen Zweken, zu denen man sie benuzen will, mannigfach modificirt
werden kann. Da Fig.
1 zum Theil eine perspektivische Ansicht, zum Theil aber einen
Durchschnitt gibt, so konnte ich das Feuerthuͤrchen, wodurch das Feuer bei
E so eingeschlossen wird, daß von A aus der gehoͤrige Zug nach E empor Statt findet, nicht darstellen.Hr. Cooper Douglas, der durch seine zahlreichen
Patente bekannt ist, hat im Januar 1836 gerichtlich und dem neuen
Patentgeseze gemaͤß einen Nachtrag zu obigem Patente deponirt, worin
er erklaͤrt, daß er gefunden habe, daß seine Verbesserungen an den
Oefen nicht neu seyen, und daß er also keine weiteren Anspruͤche
darauf gruͤnde. A. d. R.
Der zweite Theil meiner Erfindung, naͤmlich die verbesserte Anwendung von Waͤrme zu
verschiedenen Zweien, erhellt aus den Durchschnitten Fig. 2 und 3, aus dem Grundrisse Fig. 4, und
endlich aus Fig.
5, 6, 7
und 8. F in Fig. 2 ist ein Bottich
oder ein anderes geeignetes Gefaͤß, worin die geistige oder saure
Gaͤhrung einer Fluͤssigkeit eingeleitet wird, und in welches man die
Fluͤssigkeit, aus welcher Essig erzeugt werden soll, bringt. Laͤßt man
auf diesen Bottich oder auf die in ihm enthaltene Fluͤssigkeit Waͤrme
wirken, sey es daß man Dampf in und durch die Kammer eintreibt, oder daß man irgend
eine andere Methode befolgt, so werden die aus F
entweichenden Daͤmpfe in das Schlangenrohr H
eintreten, und nachdem sie daselbst abgekuͤhlt und verdichtet worden sind, in
ein geschlossenes Gefaͤß gelangen, welches ich zu deren Aufnahme am Ende des
Schlangenrohres anbringe. Die aus dem Gefaͤße F
emporsteigenden Daͤmpfe sind solche, die sich waͤhrend der geistigen
oder sauren Waͤhrung entwikeln; ich gewinne also sowohl die geistigen als die
sauren Theilchen, wodurch der Ertrag an Essig sehr vermehrt wird.
Fig. 3 zeigt
einen anderen zu demselben Zweke bestimmten Apparat im Durchschnitte; in Fig. 4 sieht
man denselben im Grundrisse. K, L ist ein doppeltes
geschlossenes Gefaͤß, welches dem oben bei Fig. 2 beschriebenen
vollkommen aͤhnlich ist. Die aus ihm sich entwikelnden geistigen und sauren
Daͤmpfe sammeln sich, nachdem sie durch die Roͤhre M gestroͤmt sind, in dem geschlossenen
Gefaͤße N, uͤber welchem ich ein mit
kaltem Wasser gespeistes Gefaͤß anbringe. Lezteres enthaͤlt einen
verbesserten Verdichter, der, wie man sieht, aus zahlreichen, senkrechten, hohlen
Cylindern p, p, p, p, die mit zahlreichen
Bindungsmitteln an dem Boden befestigt sind, besteht. Die Leitungskraft dieser
Cylinder, besonders wenn sie aus Metall verfertigt sind, genuͤgt um die
Waͤrme von N auf das Wasser in n, n zu uͤbertragen, und dadurch die in N enthaltenen Daͤmpfe bis zum fluͤssigen
Zustande zu verdichten.
Fig. 5 zeigt
mehrere dergleichen Roͤhren p, p, p, p im
Aufrisse und durch concentrische Ringe d, d, so wie auch
durch Radien, die man in Fig. 4 sieht, verbunden.
Die Verbindung der Roͤhren kann noch auf verschiedene andere Weise geschehen;
auch wende ich anstatt der Roͤhren zuweilen hohle Prismen oder andere
regel- und unregelmaͤßige hohle Figuren an. Ich benuze solche
Roͤhren zur Uebertragung von Waͤrme, es mag sich um Abkuͤhlung
oder Erhizung handeln, so daß sie sich sowohl fuͤr Kessel, als fuͤr
Verdichter eignen. Wenn ein Feuerzug oder ein Schlangenrohr durch die
Fluͤssigkeit laͤuft, so duͤrfte es gut seyn, neben den eben
erwaͤhnten Roͤhren auch Platten als Conductoren anzuwenden.
Fig. 6 ist ein
Fragment einer vierekigen Roͤhre O mit einer an
ihr befestigten Platte P.
Fig. 7 zeigt
ein Bruchstuͤk einer stielrunden Roͤhre, woran zwei solche Conductoren
R, R angebracht sind.
Fig. 8 zeigt
ein Bruchstuͤk einer stielrunden Roͤhre S,
S, woran ein vierekiger Conductor T befestigt
ist.
Als meine Erfindungen erklaͤre ich in Hinsicht auf den zweiten Theil meines
Patentes die Anwendung von Waͤrme auf die geschlossenen Gefaͤße oder
die in ihnen enthaltenen Fluͤssigkeiten, und die Sammlung und Verdichtung der
bei der Essigerzeugung entwikelten Daͤmpfe: die Fluͤssigkeit mag
zuerst in geistige, oder wie es bei der Essigbereitung gewoͤhnlich zu
geschehen pflegt, direct in saure Gaͤhrung versezt worden seyn. Ferner nehme
ich in Anspruch die senkrechten Roͤhren oder Prismen oder Platten, welche an
den Boden der Gefaͤße, in denen sich die Fluͤssigkeit befindet, oder
an den Feuerzuͤgen und Roͤhren, die die erhizte Luft, Dampf oder auch
Feuerflammen durch die Fluͤssigkeit fuͤhren, angebracht sind. Endlich
erklaͤre ich, daß ich mich nicht auf die hier beschriebenen Formen allein
beschraͤnke, und daß die Apparate auch aus verschiedenem entsprechenden
Materiale verfertigt werden koͤnnen.