Titel: Verbesserungen an den Maschinen zum Formen von Baksteinen, Ziegeln und anderen derlei Artikeln, worauf sich Edward Jones, Baumeister und Ziegelfabrikant von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 10. Aug. 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XXXIV., S. 172
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XXXIV. Verbesserungen an den Maschinen zum Formen von Baksteinen, Ziegeln und anderen derlei Artikeln, worauf sich Edward Jones, Baumeister und Ziegelfabrikant von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 10. Aug. 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun. 1836, S. 337. Mit Abbildungen auf Tab. III. Jones's verbesserte Maschinen zum Formen von Baksteinen. Fig. 9 gibt einen Durchschnitt und Fig. 10 einen Grundriß einer meiner Erfindung gemaͤß gebauten Maschinerie. a, a ist eine Reihe von Modeln, welche entweder an dem kreisrunden Rahmen b, b befestigt oder an ihn gegossen sind. Der untere Theil dieses Rahmens b, b besizt schraͤge Zaͤhne, und bildet daher eine kreisrunde Verzahnung oder ein Rad, so daß er durch das an der Haupttreibwelle d aufgezogene Zahnrad c umgetrieben werden kann. Die Treibwelle d wird durch irgend ein geeignetes Raͤderwerk von einer dafuͤr bestimmten Triebkraft umgetrieben. Der Rahmen b, welcher die Model fuͤhrt, dreht sich bei e um einen im Mittelpunkte angebrachten Zapfen, dessen Lager oder Pfanne von einem Mauerwerke getragen wird, wie dieß aus der Zeichnung deutlich erhellt. An seinem aͤußeren Umfange ruht der Rahmen aber auch noch auf den Reibungsrollen f, die auf der kreisrunden Flaͤche g laufen, und wodurch die Maschinerie in horizontaler Stellung erhalten wird. Die Model a, a sind vierekig; in jedem derselben befindet sich ein Staͤmpel, womit die darin geformten Gegenstaͤnde ausgetrieben werden, so daß sie nach dem Formen mit der Hand entfernt und an den zum Troknen bestimmten Plaz geschafft werden koͤnnen. h, h ist eine kreisrunde, schief geneigte Bahn, auf der die an den Enden der Staͤmpelstangen i befindlichen Reibungsrollen laufen, so daß sich die Staͤmpel in jenen Modeln, in welchen die Fuͤllung mit Ziegelmasse von Statten geht, an der tiefsten Stelle der schiefgeneigten Bahn befinden, waͤhrend sie unmittelbar nach vollbrachter Fuͤllung und Modelung zugleich mit dem geformten Artikel allmaͤhlich emporsteigen, bis sie den hoͤchsten Punkt der Bahn erreicht haben, wo dann das Abnehmen der Baksteine, Ziegel etc. von den Modeln erfolgt. Waͤhrend die Maschine umlaͤuft, hat daher ein Arbeiter oder ein Junge bei j zu stehen und nichts anderes zu thun, als die ihm gegenuͤber anlangenden geformten Baksteine etc. von den Modeln abzunehmen. k ist eine Walze, die auf solche Weise in einem entsprechenden Rahmen oder Gestelle aufgezogen ist, daß sie die Ziegelmasse, so wie die Model damit gefuͤllt sind, in diese eindruͤkt und auf der Oberflaͤche abebnet. l ist der Durchschnitt des Trichters, welcher mit einer gewoͤhnlichen Knetmuͤhle in Verbindung steht, und durch den die Model, so wie sie nach einander herum gelangen, fortwaͤhrend mit Ziegelmasse gespeist werden. Uebrigens kann das Fuͤllen der Model auch mit der Hand, oder mit der Kelle, oder mit der Schaufel geschehen, wo dann das Eindruͤken und Abebnen gleichfalls durch die Walze vollbracht wird. Außer der Walze ist aber auch noch ein Streicher vorhanden, der zur Entfernung aller uͤberschuͤssigen, uͤber die Modelraͤnder hinausragenden Thonmasse dient. Diesen Streicher, den ich in der Zeichnung zur Vermeidung von Verwirrung weggelassen habe, kann jeder leicht selbst anbringen. Das einzige Neue an dieser hier beschriebenen Maschine besteht in der schiefgeneigten Bahn h, wodurch die Model geleert werden, und in den kleinen Brettchen, auf denen die Baksteine, Ziegel etc. nach dem Formen entfernt werden, und welche sich dann so auf den Grund der Model a zuruͤkziehen, daß diese wieder zur Aufnahme der Thonmasse dienen. n, n sind zwei solcher Brettchen; sie liegen oben auf den Staͤmpeln, und werden also von diesen zugleich mit den geformten Baksteinen etc. in dem Maaße emporgehoben, als die Staͤmpelstange in Folge ihres Laufes auf der schiefgeneigten Bahn allmaͤhlich emporsteigt. Neben dem zur Abnahme der geformten und ausgehobenen Baksteine etc. bestimmten Knaben steht ein anderer Knabe, der die an ihn gelangenden leeren Model auskrazt oder abwascht, und ein neues besandetes Brettchen dafuͤr einlegt. Obschon ich die hier beschriebene und abgebildete Anordnung der einzelnen Theile fuͤr die dem fraglichen Zweke am besten entsprechende halte, so kann dieselbe doch mannigfach abgeaͤndert werden, ohne daß man deßhalb von dem Principe meiner Erfindung abgeht. Fig. 11 ist eine Frontansicht, und Fig. 12 ein Querdurchschnitt einer Maschine, die nach dem zweiten Theile meiner Erfindung erbaut ist. A, A ist das Gestell, welches bei genauer Besichtigung der Zeichnung deutlich genug erhellen wird. B, B, B, B sind vier Stangen, von denen zwei vorne und zwei hinten an der Maschine an dem Gestelle A festgemacht sind. C, C ist eine Reihe vierekiger Model, die an dem Rahmen D befestigt sind; an den Enden dieses Rahmens befinden sich Schiebstuͤke E, die sich an beiden Enden der Maschine an den Pfosten J auf und nieder bewegen. Die Pfosten F sind so fest eingelassen, daß sie mit zu dem Hauptgestelle der Maschine gehoͤren. G, G sind Stangen, welche an dem Rahmen D befestigt sind, und welche an beiden Enden der Maschine durch Oeffnungen oder Fuͤhrer laufen, wodurch sie senkrecht und in der aus der Zeichnung ersichtlichen Stellung erhalten werden. An den unteren Enden der Stangen G, G befinden sich Reibungsrollen H, welche auf den Hebeln O ruhen. Diese Hebel bewegen sich an den entsprechenden Enden der Maschine um einen Zapfen, den man in Fig. 12 bei P sieht. Q ist die Haupttreibwelle der Maschine, an welcher bei R, R zwei Kniee oder Kurbeln angebracht sind, damit auf diese Weise der spaͤter zu beschreibende Staͤmpelrahmen auf und nieder bewegt werden kann. S, S sind zwei Arme, an deren Enden sich Reibungsrollen befinden, die die Hebel O und folglich auch die Model emporheben oder sie herabsinken lassen. Da diese Arme S, S an der Haupttreibwelle Q befestigt sind, so bewegen sie sich folglich auch zugleich mit ihr. T, T sind zwei Verbindungsstangen, die an dem einen Ende mit dem Staͤmpelrahmen, an dem anderen hingegen mit den Knieen R, R in Verbindung stehen, und an welchen in jenen Enden, die mit den Knieen verbunden werden, Fenster oder Spalten ausgeschnitten sind, damit den Knieen hiedurch ein solcher Spielraum gestattet ist, daß sie sich in geeigneten Zwischenraͤumen eine kurze Streke weit bewegen koͤnnen, ohne den Staͤmpelrahmen dadurch emporzuheben oder herabzudruͤken. Dasselbe kann uͤbrigens auch erreicht werden, indem man an der Haupttreibwelle entsprechende Excentrica oder Daͤumlinge anbringt, welche sich in geeigneten Oeffnungen in den Verbindungsstangen bewegen, wie dieß allen Mechanikern bekannt ist. V ist der oben erwaͤhnte Kolbenrahmen, woran, wie aus der Zeichnung aufs Deutlichste erhellt, saͤmmtliche Staͤmpelstangen festgemacht sind. Seine beiden Enden sind so eingerichtet, daß sie sich gleich dem oben beschriebenen Modelrahmen und auch an denselben Pfosten wie dieser auf und nieder bewegen; beide Rahmen werden hiedurch auch in vollkommen richtiger Stellung zu einander gehalten. Die Hauptwelle dreht sich in geeigneten Zapfenlagern, und die Maschine ruht auf einer gemauerten Unterlage, wie dieß Alles schon aus der Zeichnung zur Genuͤge hervorgeht. U ist ein an der Haupttreibwelle aufgezogenes Zahn- oder Stirnrad, welches durch ein Getrieb W in langsame Bewegung versezt wird; lezteres befindet sich an einer Welle, die von einer Dampfmaschine oder einer anderen Triebkraft her Thaͤtigkeit erhaͤlt. X ist eine Anzahl von kleinen Brettchen, auf denen sich Baksteine befinden, und die auf das Brett Y, welches auf der Grundlage der Maschine ruht, gelegt sind. In jedem dieser Brettchen ist ein Loch angebracht, und ebendieß ist auch an dem Brette Y der Fall. Durch dieses Loch wird beim Eindruͤken der Thonmasse in die Model der uͤberschuͤssige Thon durchgedruͤkt. a, a sind Messer oder Schneideklingen, die in dem Brette Y in Fugen eingelassen sind. Diese Messer schneiden den durch die Loͤcher Z hinausragenden Thon ab, wenn das Brett Y, worauf sich die Baksteine, Ziegel etc. befinden, zum Behufe des Eintreibens eines neuen derlei Brettes Y vorwaͤrts geschoben wird. Diese Maschine arbeitet nun auf folgende Weise. Die Arbeiter, welche bestaͤndig mit Thon versehen seyn muͤssen, legen denselben, wenn sich die Model auf den Brettchen unten befinden, und wenn die Staͤmpel emporgehoben sind, in die Model. Durch die fortgesezte Bewegung der Maschine gelangen dann die Staͤmpel herab, um die Thonmasse in die Model zu pressen, worauf dann die Model emporgehoben werden; waͤhrend spaͤter, und gleichfalls durch die Thaͤtigkeit der Maschine, die Staͤmpel, welche fortwaͤhrend auf der Oberflaͤche der Baksteine etc. verblieben, waͤhrend sich die Model von ihnen entfernten, emporsteigen und die Baksteine, Ziegel etc. geformt auf ihren Brettchen zuruͤklassen. Ist dieß geschehen, so nimmt der Arbeiter ein frisches Brett Y, legt dieß auf die vorderen Stangen B, und treibt damit das in der Maschine befindliche Brett Y aus, wobei die Messer a vorwaͤrts getrieben werden und den uͤberschuͤssigen, durch die Loͤcher Z hinausragenden Thon abschneiden. Dann werden auf das neue Brett frische Brettchen gelegt, waͤhrend die Ziegel von dem aus der Maschine getriebenen Brette zum Behufe des Troknens beseitigt werden. Wenn mehrere derlei Bretter Y fuͤr jede Maschine vorhanden sind, so wird demnach immer eines zum Einschieben in die Maschine in Bereitschaft seyn. Es erhellt offenbar, daß man auch die Einrichtung treffen kann, daß die Model nach vollbrachtem Formen nicht emporsteigen, sondern sich herab bewegen. In diesem Falle muͤßte man jedoch anstatt der Brettchen Y stationaͤre, zur Aufnahme der Brettchen bestimmte Bloͤke in der Grundlage der Maschine anbringen, und ihnen eine solche Gestalt geben, daß die Model sich uͤber sie hinweg bewegen koͤnnen, wo es dann zwekmaͤßig waͤre, meiner zuerst beschriebenen Erfindung gemaͤß in die Model waͤhrend des Modelns der Baksteine etc. Brettchen zu legen. Wenn man mit sehr fester Thonmasse arbeitet, koͤnnten uͤbrigens diese Brettchen auch ganz wegbleiben. An dieser zweiten Maschine nun erklaͤre ich als meine Erfindung die Aordnung der Model, gemaͤß welcher die Baksteine, Ziegel etc. auf den Kolben zuruͤkbleiben, waͤhrend die Model nach geschehenem Formen wieder entfernt werden; so wie auch die Entfernung der geformten Ziegel etc. auf den Brettchen, worauf sie geformt wurden; das Loch in den Brettchen oder in irgend einem anderen geeigneten Theile des Models, durch welches Loch die uͤberschuͤssige Thonmasse entweichen kann; und endlich auch die zulezt angedeutete Bewegung der Model nach Abwaͤrts, wobei die geformten Ziegel auf den beschriebenen Brettchen oder Bloͤken zuruͤkbleiben. Der dritte Theil meiner Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Fabrication von Baksteinen, welche fuͤr Getreid- und Malzdarren bestimmt sind, obschon dieselbe Maschinerie mit Hinweglassung der kegelfoͤrmigen Spizen oder Zapfen eben so gut auch zur Fabrication anderer Baksteine oder Ziegel etc. dienen kann, wenn die Model danach geformt sind. Fig. 13 ist ein Durchschnitt und Fig. 14 ein Grundriß einer hienach eingerichteten Maschine. a, a ist ein vierekiger Model, inner, halb welchem mehrere aufrechte kegelfoͤrmige Spizen angebracht sind. Dieser Model bewegt sich auf vier Pfosten b, b, und ist mittelst eines beweglichen Gefuͤges an dem Stabe c befestigt, der selbst wieder mittelst eines beweglichen Gefuͤges an dem Hebel d, der sich um den Zapfen e bewegt, festgemacht ist. Auf den Pfosten b, b ist die vierekige Metallplatte f, die sich innerhalb des Models befindet, befestigt, und auf dieser Metallplatte ruht gleichfalls innerhalb des Models das Brettchen g. Sowohl in diesem Brettchen als in der Metallplatte f sind zum Behufe des Durchtrittes der aufrechten Spizen entsprechende Loͤcher angebracht. Bei der Benuzung dieser Vorrichtung legt der Arbeiter einen Klumpen Thon von gehoͤriger Groͤße in den Model; wenn der Thon dann uͤberall in den Model gedruͤkt und das Ueberschuͤssige mit einem Streicher entfernt worden, so wird der Griff h nach Einwaͤrts gegen den Model bewegt, und von dem Pfosten i befreit; druͤkt man hierauf den Griff herab, so wird der Model herabsinken muͤssen, waͤhrend der geformte Bakstein oder Ziegel auf dem Brettchen zuruͤkbleibt, und auf diesem zum Behufe des Troknens entfernt wird. Daß man mehrere derlei Model anstatt eines einzigen in einer und derselben Maschine neben einander an, bringen kann, versteht sich von selbst. Als meine Erfindung erklaͤre ich hier die Verbindung des Models a mit einer fixirten Platte f und mit den aufrechten Spizen, wobei der Model nach Abwaͤrts von dem geformten Baksteine entfernt wird, so daß dieser auf dem Brettchen zuruͤkbleibt. Daß es an dieser, so wie an den fruͤher beschriebenen Vorrichtungen noͤthig ist, die Model von Zeit zu Zeit auszukrazen, auszuwaschen und dann mit Sand zu bestreuen, gleichwie dieß auch beim Ziegelschlagen mit der Hand zu geschehen pflegt, bedarf wohl kaum der Erwaͤhnung. Viertens endlich bezieht sich mein Patent auch noch auf die Erzeugung von Kaminziegeln mittelst Modeln, wie man sie in Fig. 15 im Durchschnitte und in Fig. 16 im Grundrisse sieht. Eines derlei Models bedient man sich, indem man die Seitenwaͤnde in das Bodengestell und in die Falzen am Scheitelgestelle schiebt, und das Ganze endlich mit Reifen, wie sie aus der Zeichnung erhellen, zusammenhaͤlt. Die Thonmasse wird in vier oder in einer sonstigen beliebigen Anzahl von Klumpen in den Model gebracht und mit einem Staͤmpel so eingepreßt, daß sie die verlangte Form und die geeignete Dike bekommt; dabei entweicht die uͤberschuͤssige Masse durch die Loͤcher a, a. Nach vollbrachtem Pressen wird der Kolben entfernt, und zugleich der uͤberschuͤssige, durch die Loͤcher a, a getretene Thon beseitigt, worauf dann die Seitenwaͤnde des Models von dem Boden- und Scheitelgestelle, welches zugleich mit den Reifen den Model zusammenhaͤlt, losgemacht werden. Die Reifen oder Beschlaͤge selbst lassen sich zusammenlegen und oͤffnen, was mittelst Gewinden und Zapfen geschieht. Hier besteht meine Erfindung in der Moͤglichkeit eine oder mehrere der Seitenwaͤnde des Models zu entfernen, wobei der geformte Artikel in dem Modelreste zuruͤkbleibt und dann aus diesem genommen werden kann.

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