Titel: Ueber ein einfaches Reflexionsmikroskop. Von Hrn. A. Guthrie Esq. Mitgetheilt durch Hrn. J. Robison Esq., Secretär der Royal Society in Edinburgh.
Fundstelle: Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XXXVII., S. 183
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XXXVII. Ueber ein einfaches Reflexionsmikroskop. Von Hrn. A. Guthrie Esq. Mitgetheilt durch Hrn. J. Robison Esq., Secretaͤr der Royal Society in Edinburgh. Aus dem Edinburgh New Philosophical Journal. Jan. – April 1836, S. 326. Mit Abbildungen auf Tab. III. Guthrie's einfaches Reflexionsmikroskop. Die Vorzuͤge der einfachen Reflexion fanden, was ihre Anwendung auf das Reflexionsteleskop und die Erzielung viel groͤßerer Vergroͤßerungskraͤfte, so wie eines groͤßeren Grades von Beleuchtung und Klarheit betrifft, gehoͤrige Wuͤrdigung. Waͤhrend man jedoch jede andere Anordnung des Reflexionsteleskopes an dem Reflexionsmikroskope metamorphosirte, ließ man jene Methode allein, die die beste und einfachste ist, entschluͤpfen. Es sey A, B, C, D in Fig. 37 eine Roͤhre, welche an dem einen Ende mit einer Linse m, mit einem Ocular n und mit einem Sehloche ausgestattet ist, waͤhrend an dem anderen Ende ein Ring A, a, D, d, dessen Achse genau mit jener der Roͤhre zusammenfaͤllt, angeloͤthet ist. Dieser Ring, den man in Fig. 37 im Durchschnitte sieht, ist in Fig. 39 im Grundrisse abgebildet. E, F ist eine kreisrunde Platte, die in Hinsicht auf die Dimensionen mit jenen des Ringes uͤbereinstimmt; und die mit drei gleichen und gleich weit von einander entfernten Saͤulen an dem Ringe befestigt ist. E, a ist eine dieser Saͤulen; alle drei sieht man sie in Fig. 38. G, H, Fig. 37, sey ein an der Platte E, F befestigter, concaver Spiegel, dessen Achse mit jener der Roͤhre zusammenfaͤllt. Die Lichtstrahlen eines in den Brennpunkt paralleler Strahlen gebrachten Gegenstandes werden nach der Reflexion parallel mit einander fortlaufen; sezt man den Gegenstand hingegen von dem Spiel bis zu dem Punkte O zuruͤk, so werden die Lichtstrahlen nach der Reflexion convergiren, und bei I ein vergroͤßertes Bild des Gegenstandes, welches man von dem Sehloche p aus mit Vortheil durch das Ocular n betrachten kann, geben. Um das Object in die Achse des Spiegels zu bringen und den Brennpunkt zu stellen, dient ein Kreissegment a, b, Fig. 41, dessen Dimensionen mit jenen des Ringes uͤbereinstimmen, und in dessen einem Ende sich ein Loch a von solcher Groͤße befindet, daß das Segment frei an einer der Saͤulen laufen kann, waͤhrend an dem anderen Ende ein Loch b mit einer Mutterschraube angebracht ist. d ist eine kleine Feder, die an dem einen Ende mit kleinen Nieten an dem Segmente festgemacht ist; x, y stellt das Instrument vor, woran das Object fixirt ist, und welches innerhalb der Feder in jede beliebige Stellung geschoben werden kann. In Fig. 40 sieht man dasselbe Segment e, f in Perspective. Die Mutterschraube f dient zur Aufnahme der Spindel a, b, welche zum Theil mit einem Schraubengewinde versehen und auch mit einer geraͤnderten Schraubenmutter c ausgestattet ist. Die Zapfen der Spindel a, b werden in die in Fig. 38 bemerkbaren Loͤcher a, b eingesezt; und wenn endlich auch noch eine der Saͤulen durch das Loch e des Segmentes gestekt ist, so ist das Instrument fertig. Um sich dieses Mikroskopes zu bedienen, muß das Object an das Instrument x, y gebracht, und dieses dann so gestellt werden, daß sich das Object in der Achse des Spiegels, oder, was dasselbe ist, dessen Bild in dem Gesichtskreise befindet; dann dreht man die Spindel mittelst der an ihr befindlichen geraͤnderten Schraubenmutter nach irgend einer Richtung, um die Brennweite gehoͤrig zu reguliren, was mit der groͤßten Genauigkeit geschehen kann. Die Roͤhre A, B, C, D braucht nicht aus einem Stuͤke zu bestehen; das Instrument wird im Gegentheile viel besser, wenn man es aus mehreren ausziehbaren Stuͤken zusammensezt. Man erhaͤlt naͤmlich in diesem Falle je nach der Laͤnge, in der man das Instrument auszieht, mit einem und demselben Oculare verschiedene Vergroͤßerungen. Ist das Instrument ganz zusammengeschoben, so kann man es sehr leicht bei sich tragen. Die Groͤße des Bildes im Vergleiche mit jener des Objectes steht mit deren respectiven Entfernungen von dem Spiegel im Verhaͤltnisse. Wenn man daher die Distanz I, H in Fig. 37 durch die Distanz O, H dividirt und den Quotienten mit der Vergroͤßerungskraft des Oculares multiplicirt, so erhaͤlt man die Vergroͤßerungskraft des Instrumentes.

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