Titel: Ueber eine verbesserte Spindel für Drossel-Spinnmaschinen. Von Hrn. James Whitelaw in Glasgow.
Fundstelle: Band 62, Jahrgang 1836, Nr. XXXVI., S. 201
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XXXVI. Ueber eine verbesserte Spindel fuͤr Drossel-Spinnmaschinen. Von Hrn. James Whitelaw in Glasgow. Aus dem Mechanics' Magazine, No. 660. S. 536. Mit Abbildungen auf Tab. III. Whitelaw's verbesserte Spindel fuͤr Drossel-Spinnmaschinen. Die wesentlichsten Vorzuͤge der Spindel, welche ich hiemit dem Urtheils der Sachverstaͤndigen unterstelle, sind: daß sie weniger zu Schwingungen geneigt ist, indem sich der Hals, der zur Unterstuͤzung ihres oberen Endes dient, dicht an der Fliege befindet; daß sie viel leichter ist und daher mit großer Geschwindigkeit umgetrieben werden kann; und daß, indem sie keinen Schwingungen ausgesezt ist, der Zug, der durch die Reibung der Spule auf den Faden ausgeuͤbt wird, sehr gleichfoͤrmig ist. Der einzige Nachtheil, der mit deren Anwendung verbunden ist, besteht hingegen darin, daß wenn der Faden bricht, das Stuͤkeln etwas schwerer von Statten geht, indem der Faden durch die Roͤhre, die die Spule traͤgt, gezogen werden muß, was mittelst eines Hakens aus Draht geschehen muß. Dieser Nachtheil duͤrfte jedoch, wie mir scheint, mehr als vollkommen dadurch aufgewogen werden, daß dieses Brechen wegen der Gleichfoͤrmigkeit des Zuges selten Statt findet, ausgenommen der Faden ist an irgend einer Stelle schlecht, wo er dann sogar abgerissen werden soll. Ich bediente mich einer nach meinem Principe gebauten Spindel laͤngere Zeit hindurch zum Garnspinnen, und sie entsprach mir vollkommen. Die Staͤrke des Zuges laͤßt sich jederzeit leicht dadurch abaͤndern, daß man auf den Scheitel des Randstuͤkes der Roͤhre, welche die Spule traͤgt, einen tuchenen Waͤscher von gehoͤriger Groͤße legt. Sollte zu irgend einem Zweke ein staͤrkerer Zug erforderlich seyn, als sich auf diese Weise fuͤglich erzielen laͤßt, so kann man in das obere Randstuͤk der Spule eine Furche drehen, in welche dann ein Ring gebracht wird, der mittelst eines kleinen Gewichtes gegen die Spule angedruͤkt wird. Die Art und Weise, auf welche die Spulen eingesezt und abgenommen werden, geht sehr schnell von Statten; ich behalte mir jedoch vor, sie zugleich mit der Methode, wonach der Faden aufgewunden wird, erst dann bekannt zu machen, wenn die Maschine sich als eine vollkommen gute und brauchbare bewaͤhrt hat; denn ich muß bemerken, daß in einem halben Jahre eine große, nach meinem Principe gebaute Drosselmaschine wirklich arbeiten soll. In der Zeichnung, Fig. 22, ist a jener Theil der Latte, die die Spulen fuͤhrt, und b eine dieser Spulen. Die Spule bewegt sich frei an einem in der Latte a fixirten Knaufe oder in einer Roͤhre, die man zugleich mit der Spule b und der Latte a in der Zeichnung im Durchschnitte sieht. c ist die Latte, in welcher sich die oberen Haͤlse fuͤr die Spindeln befinden, und d ist die Latte, in der die Pfannen fuͤr die unteren Spindelenden eingelassen sind. Beide Latten b, c sind an dem Maschinengestelle befestigt, waͤhrend die Latte a durch ein herzfoͤrmiges Getrieb auf und nieder bewegt wird, um den Faden gehoͤrig auf die Spule zu legen. Die punktirten Linien stellen den Faden vor, und die Pfeile die Richtung, in welcher er bis an die Spule laͤuft. Wuͤrde man dem Randstuͤke der Roͤhre, auf welchem die Spule ruht, einen sehr großen Durchmesser geben, so koͤnnte der Faden an die Spule gelangen, ohne daß man ihn durch die beiden unteren Drahthaken der Fliege laufen zu lassen brauchte. Ich versuchte diese Methode, und sie entsprach mir auch ganz, ausgenommen, wenn sich die Spule in der Naͤhe des obersten Punktes befand, den sie bei ihrer Auf- und Niederbewegung zu erreichen hat. In dieser Stellung gerieth naͤmlich jener Theil des Fadens, der sich an dem Randstuͤke befand, so weit hinter die Fliege, daß der zwischen dem Scheitel der Fliege und dem Randstuͤke befindliche Theil des Fadens mit dem Randstuͤke der Spule in Beruͤhrung kam. Ich glaube jedoch, daß dieß nicht der Fall gewesen seyn wuͤrde, wenn das an dem Ende der Roͤhre befindliche Randstuͤk einen etwas groͤßeren Durchmesser gehabt haͤtte.

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Tab. III