Titel: Verbesserungen an den Schlössern und Schnallen für Thüren, Thore und andere Zweke, worauf sich Samuel Fenton, von Fishguard in der Grafschaft Pembroke, South Wales, am 10. Februar 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 63, Jahrgang 1837, Nr. X., S. 44
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X. Verbesserungen an den Schloͤssern und Schnallen fuͤr Thuͤren, Thore und andere Zweke, worauf sich Samuel Fenton, von Fishguard in der Grafschaft Pembroke, South Wales, am 10. Februar 1836 ein Patent ertheilen ließ. (Aus dem London Journal of Arts. Oktober 1836, S. 43.) Mit Abbildungen auf Tab. II. Fenton's verbesserte Schloͤsser und Schnallen fuͤr Thuͤren, Thore etc. Meine Erfindung besteht: 1) In einer Klinke oder in einem Riegel, den ich einen Compound-lever-gravitating latch bolt nenne. Dieser Riegel wird weder durch den Bart eines Schluͤssels, noch auch durch Federn in Bewegung gesezt, obwohl eine oder mehrere dieser lezteren an ihm angebracht seyn koͤnnen; er wird auch nicht dadurch in das Schloßgehaͤuse zuruͤkgezogen, daß man nach der gewoͤhnlichen Methode mittelst eines Griffes oder Schnallenknopfes eine Spindel, die mit ihrem Ende in diesem Griffe festgemacht ist, umdreht; sondern es geschieht dieß mittelst eines daran angebrachten Hebels, der sich in einer Fuge oder in einem Zapfenloche bewegt, welches sich zu diesem Behufe an der unteren Seite der gewoͤhnlichen Griffe oder Knoͤpfe befindet. Jeder dieser Griffe oder Knoͤpfe ist mittelst Schrauben unbeweglich an der Thuͤre befestigt, und hat nicht nur dem oben erwaͤhnten Hebel als Stuͤzpunkt zu dienen, sondern zugleich auch die Stelle eines Instrumentes zu versehen, womit man die Thuͤre zuruͤkziehen kann, nachdem sie aufgesperrt wurde. Ich muß jedoch gleich hier ausdruͤklich bemerken, daß sich die Form des Griffes durchaus nicht auf den gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Knopf zu beschraͤnken braucht, sondern je nach Belieben und Geschmak verschieden abgeaͤndert werden kann. Die Erfindung besteht 2tens in dem zum Absperren dienenden Theile, zu welchem zwei Riegel gehoͤren, die uͤbrigens nicht mit einander in Verbindung stehen. Einer dieser Riegel wird von der Außenseite der Thuͤre her mit dem Schluͤssel, von Innen hingegen mit einem Hebel in Bewegung gesezt. Dieser Hebel bewegt sich horizontal in einer Messingplatte, womit er an der Thuͤre angebracht ist; er verhindert, wenn er von jenem Ende des Schlosses, bei welchem der Klinken- oder Schnallenriegel hinaus ragt, abgezogen wird, daß der Schluͤssel weder nach der einen, noch nach der anderen Richtung bewegt werden kanu; und wenn der Schluͤssel zum Absperren seines Riegels gedient hat, so kann der Hebel nicht an den Ort seiner Bestimmung gezogen werden: so daß, wenn die Thuͤre von Innen mittelst des durch den horizontalen Hebel bewegten Riegels verschlossen ist, der Schluͤssel das Schloß weder auf- noch absperren kann. Ist die Thuͤre dagegen von Außen mittelst jenes Riegels verschlossen worden, der durch den Schluͤssel in Bewegung gesezt wird, so ist es unmoͤglich die Thuͤre von Innen durch Bewegung des horizontalen Hebels aufzusperren, indem alle Verbindung zwischen dem Schluͤsselriegel und dem Hebelriegel durch eine eiserne Zwischenplatte abgeschnitten ist. Die Erfindung besteht endlich 3tens darin, daß, waͤhrend an den anderen Schloͤssern, welche zur Verhuͤtung des Zuruͤkdraͤngens der Riegel mit Tummlern versehen sind, alle diese Tummler unmittelbar, d. h. durch Beruͤhrung derselben mit dem Barte des Schluͤssels, von den Riegeln emporgehoben werden, an dem von mir erfundenen Schlosse ein Tummler angebracht ist, bei welchem dieß nicht der Fall ist; sondern der vielmehr jedem Instrumente, welches allenfalls durch das Schluͤsselloch eingefuͤhrt werden koͤnnte, unzugaͤnglich ist. Folgende Beschreibung der beigegebenen Zeichnungen wird hinreichen, um alles dieß zur Genuͤge zu erlaͤutern. Fig. 6 gibt eine Frontansicht eines meiner verbesserten Schloͤsser, woran der Riegel um so viel vorragt, als dieß an den gewoͤhnlichen franzoͤsischen Schloͤssern (mortice locks) der Fall zu seyn pflegt. A ist die Oeffnung, in welcher die Hebel in den unteren Theil der Griffe oder Knoͤpfe eingesezt werden, um dadurch den Klinkenriegel emporzuheben und zuruͤkzuziehen, wie dieß ausfuͤhrlicher beschrieben werden soll. B ist das Schluͤsselloch und der Zapfen, um den sich der Schluͤssel zu bewegen hat; auch sieht man hier mit den Zahlen 1, 2, 3, 4 die vier Schrauben bezeichnet, womit das vordere und hintere Schloßblech an dem Schloßgehaͤuse befestigt ist. Mit X bezeichnet sieht man ferner die Koͤpfe von vier Zapfen, welche vier an die Ruͤkenplatte genietete Reibungswalzen tragen, durch das Vorderblech hindurchgehen, und an beiden Enden mit einer Schulter ausgestattet sind. Die Schulter, welche sich an dem in die hintere Schloßblechplatte genieteten Ende befindet, dient dazu die Zapfen, welche in der Drehbank verfertigt werden, in senkrechter Stellung zu erhalten; die an dem entgegengesezten Ende befindliche Schulter dagegen hindert das Vorderblech an der Ausuͤbung eines Drukes auf den Klinkenriegel. Diese Bemerkung bezieht sich auch auf jenen Zapfen, um den sich der Klinkenriegel bewegt, und der mit C bezeichnet ist. Fig. 7 gibt eine Ansicht des Schlosses vom Ruͤken her; D ist hier die Oeffnung, welche den bereits erwaͤhnten Hebeln Spielraum gibt; E dagegen ist ein Ausschnitt, worin der Hals des Daumenriegels (thumb bolt) spielt. Fig. 8 ist eine Frontansicht des Schlosses, an welchem das Vorderblech abgenommen ist, und woran man den halben Riegel ersieht; unter lezterem Ausdruke (half bolt) verstehe ich das Hervorragen des Riegels um so viel, als man dieß an den gewoͤhnlichen franzoͤsischen Schloͤssern bemerkt. Man ersieht hieraus die beiden hauptsaͤchlichen Theile des Schlosses: naͤmlich 1) den Klinkenriegel. compound-lever-gravitating latch and bolt genannt; und 2) den zum Absperren dienenden Theil. Der Klinkenriegel selbst ist hauptsaͤchlich aus drei Theilen zusammengesezt: naͤmlich aus dem Riegel F; aus dem Verbindungsstuͤke G; und aus dem nach Abwaͤrts drukenden oder gravitirenden Theile H, den ich den Actuator nenne und der in seiner Bewegung und Wirkung einer Klinke oder Schnalle gleichkommt. Die an dem Riegel F ersichtlichen punktirten Linien deuten den Umfang des Ausschnittes an, in welchem das eine Ende des Verbindungsstuͤkes G spielt. Dieses Verbindungsstuͤk, welches, wenn der Actuator durch den in dem Thuͤrgriffe befindlichen Hebel emporgehoben wird, zum Zuruͤkziehen des Riegels dient, waͤhrend es den Riegel vorwaͤrts treibt, sobald der Actuator herabsinkt, ist mit zwei Stiften K und L an dem Riegel und dem Actuator befestigt. Es befindet sich zur Aufnahme dieser Stifte an jedem Ende des Verbindungsstuͤkes ein Loch, welches nicht groͤßer zu seyn braucht, als eben noͤthig ist, damit dem Verbindungsstuͤke freie Bewegung gestattet ist. Der Stift L, womit das Verbindungsstuͤk an dem Actuator festgemacht ist, muß vernietet seyn; der Stift K hingegen, der zur Befestigung seines anderen Endes dient, darf nicht vernietet seyn, sondern muß Beweglichkeit besizen, damit der Riegel F versezt werden kann, je nachdem man aus dem Schlosse ein recht- oder linkhandiges machen will. Der Actuator bewegt sich an dem Zapfen C, und der Riegel F bewegt sich zwischen den vier Reibungswalzen N, N, N, N in dem Schloßgehaͤuse aus und ein. Der Actuator besteht aus drei Theilen: naͤmlich aus zwei aͤußeren Platten und einem Zwischenstuke, welche zusammen die noͤthigen, durch die punktirten Linien angedeuteten Fugen oder Zapfenloͤcher bilden, und welche zusammen die Dike des Schlosses zwischen dem vorderen und hinteren Schloßbleche ausmachen. Die beiden Platten sind durch die mit X bezeichneten Nieten an dem Zwischenstuͤke befestigt. Der Einfall R bewegt sich an dem Zapfen S, an welchem er fixirt ist; durch ihn wird der Actuator verhindett ganz herabzusinken, indem das eine Ende des Einfalles in eine Auskerbung G zu ruhen kommt, welche in dem oberen Theile der Scheidewand W angebracht ist. Die punktirten Linien, welche man unmittelbar uͤber dem Einfalle an dem Actuator bemerkt, bezeichnen die Fuge, in welche sich der Einfall zuruͤkzieht, wenn er durch den weiter unten zu beschreibenden inneren Tuͤmmler aus der erwaͤhnten Auskerbung zuruͤkgezogen wird. Die in dem Actuator befindliche Oeffnung T dient zur Aufnahme des bereits beschriebenen Griffhebels. Der zum Absperren dienende Theil Nro. 2 zeigt die Fuͤhrplatten O, P von Vorne; ferner den Dorn fuͤr den Schluͤssel X, die Scheidewand W, welche alle Communication zwischen dem Schluͤssel und dem Daumenriegel aufhebt; den zuruͤkgezogenen Schluͤsselriegel Y, mit dem zur Aufnahme des Schluͤsselbartes dienenden Ausschnitte Q; den Arm des aͤußeren Tuͤmmlers Z; den verborgenen oder unzugaͤnglichen Tuͤmmler a; den inneren Tummler b; die Schmetterlingsfluͤgel c, c; den oberen, in dem aͤußeren Tuͤmmler eingelassenen Zapfen d, an welchem diese Fluͤgel aufgehaͤngt sind; den unteren, in den verborgenen Tummler eingelassenen Zapfen e, den die Fluͤgel in Folge ihrer seitlichen Schwere nach Art einer Zange umfassen, und mit dessen Huͤlfe die Fluͤgel den verborgenen oder unzugaͤnglichen Tuͤmmler emporheben, wenn dieß noͤthig wird. Ferner sieht man den Entfalter der Fluͤgel f; die Schraube g, womit er an der Scheidewand befestigt ist; den starken Zapfen h, womit der Entfalter unbeweglich erhalten wird; den Zapfen oder Stift i, womit der aͤußere und der innere Tummler an der einen Seite der Scheidewand befestigt ist, waͤhrend der obere Tummler, welcher dem Daumenriegel angehoͤrt, an der anderen Seite dieser Scheidewand angebracht ist; und endlich den Zapfen k, womit der unzugaͤngliche Tummler an der einen und der untere dem Daumenriegel angehoͤrige Tummler an der entgegengesezten Seite der Scheidewand festgemacht ist. Die an dem unteren Theil der vorderen Fuͤhrplatte O ersichtlichen, punktirten Linien bezeichnen die Schraube, die zu deren Befestigung in dem Schloßgehaͤuse dient; waͤhrend die punktirten Linien an der hinteren Fuͤhrplatte P jene Schraube bezeichnen, womit diese Platte an der fuͤr sie bestimmten Stelle des Schloßgehaͤuses angebracht ist. Die an den Fuͤhrplatten bemerkbaren punktirten Linien l, m endlich deuten die Fugen an, durch die sich der Schluͤsselriegel Y bewegt, und durch die er an Ort und Stelle erhalten wird. Durch das runde, in der Fuͤhrplatte P befindliche Loch n kann der Arbeiter sehen, ob das innere Ende des aͤußeren und inneren Tummlers gestattet, daß der Schluͤsselriegel, wenn er mittelst des Schluͤssels zuruͤkgezogen wird, mit der den inneren Enden dieser Tummler zunaͤchst gelegenen Stelle luftdicht oder wenigstens mit moͤglichst geringem Spielraume zwischen den Beruͤhrungspunkten, an jenen Tummler voruͤbergehen kann. Fig. 9 gibt eine Frontansicht des Schlosses mit abgenommenem vorderem Schloßbleche und mit vollkommen abgesperrtem Riegel F. Die an dem Schwanze des Actuators ersichtlichen punktirten Linien deuten die Fuge oder das Zapfenloch an, in welches der Schluͤsselriegel Y eingetrieben wird. Der Punkt B ist eine an dem oberen Theile des Schluͤsselriegels befindliche Einziehung (step), in welche der unzugaͤngliche Tummler eingefallen ist; und der Punkt C ist eine an dem oberen Ende des erwaͤhnten Riegels befindliche Einziehung, in welche, wie man sieht, der aͤußere und der innere Tummler gefallen ist. Fig. 10 zeigt das Schloß von Vorne, und zwar in einer Stellung, in der der Riegel F durch die Thaͤtigkeit des in der Oeffnung T angebrachten Griffhebels gaͤnzlich in das Schloßgehaͤuse zuruͤkgezogen ist. Fig. 11 ist ein Grundriß des Schlosses mit dem vorderen und hinteren Schloßbleche; p ist hier der schraͤg zulaufende Theil des Riegels F, und g, g der zu beiden Seiten angebrachte Griffhebel. Fig. 12 gibt eine Ansicht des Schlosses von Hinten, und zwar mit abgenommenem hinterem Schloßbleche; das Schloß ist halb abgesperrt, und der Einfall R befindet sich in der bereits beschriebenen Auskerbung. A ist der obere, zu dem Daumenriegel gehoͤrige Tummler, womit der Einfall aus der Auskerbung gehoben wird. so daß der Actuator herabfallen und den Riegel F vollends vorwaͤrts treiben kann. B ist der untere, dem Daumenriegel angehoͤrige Tummler, dessen Ende als Hebel wirkt und den oberen Tummler emporhebt, wenn die Schulter C in Folge der Thaͤtigkeit des horizontalen, in den Ausschnitt F des Daumenriegels E eingelassenen Hebels gegen die entsprechende Schulter angedruͤkt wird. Die punktirten Linien l, m deuten an den Fuͤhrplatten die Fuge an, in der sich der Daumenriegel E bewegt. Die auf dem Schwanze des Actuators ersichtlichen punktirten Linien bezeichnen die Kammer, welche zur Aufnahme des Daumenriegels dient, wenn derselbe durch den horizontalen Hebel vorwaͤrts getrieben wird. Die punktirten Linien S, T, U bezeichnen eine in der Hauptplatte des Tummlers A befindliche Oeffnung, welche dem in die Oeffnung F des Daumenriegels E eingelassenen Ende des horizontalen Hebels freien Spielraum gestattet. Fig. 13 gibt eine Ansicht des Schlosses von Hinten, woran man das hintere Schloßblech abgenommen und den Riegel abgesperrt sieht. Der Daumenriegel E ist hier in seine Kammer a, a, a getrieben. Fig. 14 zeigt die Schmetterlingsfluͤgel A, B. Das Getrieb des Fluͤgels A ist von a bis b halbirt; das Getrieb des Fluͤgels B ist gleichfalls von c bis d halbirt; jedoch an der dem Fluͤgel A entgegengesezten Seite. Fig. 15 ist eine Abbildung des aͤußeren Tummlers, woran d den oberen Zapfen, an welchem die ebenerwaͤhnten Fluͤgel aufgehaͤngt sind, vorstellt. Z ist der Arm, durch den dieser Tummler von dem Barte des Schluͤssels emporgehoben wird; und C der Bogen, in welchem sich der Bart bewegt, wenn er den Tummler emporhebt. b, b, b sind die Nieten, womit dieser Arm an dem Haupttheile des Tummlers, der sich von D bis zu D erstrekt, festgemacht ist. Fig. 16 gibt eine Ansicht des unzugaͤnglichen Tummlers. e ist der Zapfen, womit, indem er von der am unteren Ende der Schmetterlingsfluͤgel angebrachten Gabel oder Zange umfaßt wird, dieser Tummler uͤber die an dem Schluͤsselriegel befindliche Einziehung emporgehoben wird; f ist der Faͤnger des erwaͤhnten Tummlers. Die punktirten Linien bezeichnen den an der entgegengesezten Seite hervorragenden Hals. Fig. 17 stellt einen Grundriß des unzugaͤngigen Tummlers vor. e ist der Zapfen, den die Fluͤgel, Fig. 14, umfassen; g der Hals, dessen Vorsprung oder Hervorragung von der Dike des inneren Tummlers abhaͤngt, der jedoch um so viel diker ist als lezterer, daß die unzugaͤnglichen Tummler spielen koͤnnen, ohne mit der Oberflaͤche des inneren Tummlers in Collision zu gerathen. Fig. 18 zeigt den inneren Tummler. D ist der fuͤr den Hals des unzugaͤnglichen Tummlers gelassene Raum; und dieser Hals ragt so weit uͤber die Dike des inneren Tummlers hinaus, daß, wenn er sich an der Scheidewand VV bewegt, dem unzugaͤnglichen Tummler vollkommen freier Spielraum gestattet ist, ohne daß derselbe mit der Oberflaͤche des inneren Tummlers in Beruͤhrung kommt. E ist der Fang oder der Sperrer, der, wenn der Schluͤsselriegel in seine in dem Schwanze des Actuators befindliche Kammer vorgeschoben worden ist, auf die in dem oberen Ende dieses Riegels angebrachte Einziehung faͤllt, und also dazu dient ihn in dieser Stellung zu erhalten. Wurde dagegen dieser Riegel zuruͤkgezogen, so faͤllt der Theil E, wie in Fig. 8 in der Fuͤhrplatte P durch die punktirten Linien in dem Loche n angedeutet ist, in jene Oeffnung oder in jenen Raum, der sich zwischen dem Rande der in der erwaͤhnten Fuͤhrplatte angebrachten Fuge und zwischen jenem Metallstuͤke befindet, welches an dem in die Fuge der erwaͤhnren Fuͤhrplatte eingesenkten Ende des Schluͤsselriegels festgemacht ist. Die Folge hievon ist, daß der Schluͤsselriegel nicht mehr aus jener Stellung gebracht werden kann, in der ihn der Schluͤssel zuruͤkließ. C ist der Bogen, worin sich die aͤußerste Spize des Schluͤsselbartes bewegt, um den fraglichen Tummler emporzuheben. Fig. 19 stellt den Schluͤsselriegel vor. Q ist hier der zur Aufnahme des Schluͤsselbartes dienende Ausschnitt. H die Schulter, welche ein zu weites Hervortreten dieses Riegels hindert; B die Einziehung, welche zur Aufnahme des Fanges des unzugaͤnglichen Tummlers und C die Einziehung, welche zur Aufnahme des Fanges des aͤußeren und des inneren Tummlers dient. Fig. 20 ist ein Grundriß des Schluͤsselriegels. L ist das Metallstuͤk, welches an dem in der Fuͤhrplatte befindlichen Ende dieses Riegels, und zwar an jener Seite desselben angebracht ist, die der Scheidewand zugekehrt ist. Dieses Stuͤk muß in Hinsicht auf seine Dike jenem Stuͤke gleichkommen, welches an dem vorderen Theile der Scheidewand befestigt ist, und welches bei Fig. 21 beschrieben werden soll. Fig. 21 gibt eine Ansicht der Scheidewand W, welche nach Abnahme der Fuͤhrplatte O und nach Befestigung des Schluͤsselriegels nur mehr in der Fuͤhrplatte P befestigt ist. A ist ein an dieser Scheidewand befestigtes Stuͤk von solcher Dike, daß durch dasselbe zwischen dem Schluͤsselriegel und der Scheidewand so viel Raum bedingt ist, als fuͤr das freie Spiel des inneren in Fig. 18 abgebildeten Tummlers erfordert wird. Ein aͤhnliches Stuͤk ist mittelst derselben Nieten auch an der entgegengesezten Seite der Scheidewand befestigt, damit hiedurch zwischen dem Daumenriegel und der Scheidewand jener Raum gelassen wird, in welchem der untere Theil der Hauptplatte des oberen Tummlers des Daumenriegels, welcher in Fig. 12 beschrieben wurde, zu spielen hat. Die punktirten Linien b, c zeigen die Tiefe der in der Fuͤhrplatte P befindlichen Fuge, in welche die Scheidewand eingesezt ist. Sowohl diese Fuge, als die ihr entsprechende Fuge in der Fuͤhrplatte O, muß sich genau im Mittelpunkt dieser Platten befinden. Die senkrechte punktirte Linie d zeigt die Flaͤchendimensionen des an diesem Theile der Scheidewand befestigten Stuͤkes, welches in Hinsicht auf Dike dem bereits beschriebenen Stuͤke A gleichkommt. Die horizontalen Linien e, e deuten die Dike des Randes der in der Fuͤhrplatte P befindlichen Fuge an. Der zwischen den senkrechten Linien f, f gelassene Raum bezeichnet die Breite desselben. H ist der Einfall der Fuͤhrplatte P, welcher den aͤußeren und den inneren Tummler an Ort und Stelle, naͤmlich in dem zwischen diesem Einfalle und der Scheidewand gelassenen Raume, erhielt, und zugleich auch eine gleichmaͤßige Bewegung derselben bedingt. Fig. 22 ist ein Grundriß von Fig. 21. A, A und B, B sind die an der Scheidewand befestigten Stuͤke, welche wie gesagt von solcher Dike sind, daß sie einerseits fuͤr den inneren Tummler, und andererseits fuͤr den unteren Theil der Hauptplatte des oberen Tummlers des Daumenriegels den gehoͤrigen Spielraum bedingen. X ist der Dorn fuͤr den Schluͤssel. Fig. 23 zeigt jenen Theil des Schwanzes des Actuators, der gegen jene Enden der beiden Riegel, welche in die zu deren Aufnahme dienenden und an diesem Schwanze befindlichen Kammern hineinragen, gekehrt ist. A und B sind die beiden aͤußeren Platten des Actuators; C ist die zur Aufnahme des Schluͤsselriegels dienende Kammer; D die Kammer fuͤr den Daumenriegel; E ein an dem Zapfen F aufgehaͤngter Schwaͤngel, der sich, er mag beim Aufsperren von dem Schluͤssel- oder von dem Daumenriegel beruͤhrt werden, auf die entgegengesezte Seite jenes Raumes schwingt, den er vorher einnahm. Dieser Schwaͤngel hindert, daß die Thuͤre, an der sich dieses Schloß befindet, nicht von beiden Seiten zugleich befestigt werden kann; denn wenn der Schluͤsselriegel in seine Kammer C getrieben worden ist, so versperrt der Schwaͤngel, indem er gegen die innere Seite der mit B bezeichneten Platte des Actuators hin bewegt wird, dem Daumenriegel den Eingang; und wenn der Daumenriegel in seine Kammer D getrieben worden, so versperrt der Schwaͤngel, indem er gegen die innere Seite der mit A bezeichneten Platte des Actuators gerieth, dem Schluͤsselriegel den Eingang. G, G ist jener Theil der Kammer, der als Ruhepunkt fuͤr den Einfall R bestimmt ist, und in welchem dieser Einfall mittelst des fixirteu Zapfens S festgehalten wird. Fig. 24 gibt eine Ansicht des in Fig. 12 abgebildeten Daumenriegels E. Die an ihm bemerkbare rechtekige Oeffnung F dient zur Aufnahme des horizontalen Hebels; an jedem Ende derselben ragt ein Stuͤk Metall hervor, wie man aus dem in Fig. 27 gegebenen Grundrisse dieses Riegels noch deutlicher ersieht. Diese beiden Stuͤke bilden eine Art von Hals, der sich in dem, in dem hinteren Schloßbleche befindlichen und in Fig. 7 bemerkbaren Ausschnitte oder Fenster E hin und her bewegt. C ist die Schulter, die ein zu weites Eintreiben dieses Riegels in den Schwanz des Actuators verhindert. Der Riegel selbst ist von C bis D beilaͤufig um ein Drittheil kuͤrzer, als der Schluͤsselriegel Fig. 19 von H bis O ist. Zu bemerken ist auch, daß an beiden Riegeln die in den Schwanz des Actuators eintretenden Enden an beiden Seiten schraͤg zulaufen muͤssen, so daß sie einen stumpfen Keil bilden, wie dieß aus Fig. 19 und 24 erhellt. Fig. 25 gibt eine Ansicht des unteren Daumenriegel-Tummlers, dessen oberes Ende X dadurch, daß die Schultern gegen einander wirken, hebelartig auf den oberen Tummler einwirkt, wie aus Fig. 12 deutlicher zu ersehen ist. Fig. 26 zeigt den oberen Daumenriegel-Tummler. p, p ist hier das an der Hauptplatte t dieses Tummlers befestigte Stuͤk, welches die Dike des unteren, in Fig. 12 abgebildeten Tummlers haben muß. Fig. 27 ist ein Grundriß des Daumenriegels. Fig. 28 ist eine Abbildung der Fuͤhrplatte O, an der die horizontalen punktirten Linien b, b den Umfang der Fuge andeuten, in der sich die beiden Riegel bewegen; waͤhrend durch c, c der Umfang der centralen Fuge, in welche die Scheidewand eingelassen ist, anschaulich gemacht ist. Der zwischen punktirten Linien d, d befindliche Raum bezeichnet die Dike des Randes obiger Fuge. e ist das Loch fuͤr den Zapfen, an welchem an der einen Seite der Scheidewand der aͤußere und der innere Tummler, und an der anderen Seite der obere Tummler des Daumenriegels aufgehaͤngt ist. f ist das Loch fuͤr den Zapfen, der an der einen Seite der Scheidewand den unzugaͤnglichen Tummler, und an der anderen den unteren Tummler des Daumenriegels traͤgt. Fig. 29 gibt eine Ansicht des Schluͤssels, woran A den Bart; b die aͤußerste Zinke, welche den Tummler emporhebt; c jene Zinke, die den aͤußeren Tummler emporhebt, und e die zur Aufnahme des Riegels dienende Spalte vorstellt. Der unmittelbar uͤber e befindliche Theil ist schief abgedacht, und dieser ist es, der, indem er beim Aufsperren mit der zur Rechten gelegenen Seite des Scheitels des Ausschnittes Q des Riegels Fig. 19 in Beruͤhrung kommt, diesen Riegel aus dem Schwanze des Actuators herauszieht, nachdem vorher saͤmmtliche Tummler so weit emporgehoben worden sind, daß der Riegel mit den beiden halbkreisfoͤrmig abgerundeten Spizen b, c frei an den aͤußersten Kanten ihrer Faͤnger voruͤber gehen kann. Fig. 30 zeigt den Schluͤssel vom Ende her betrachtet, woraus man die Roͤhre und auch die Dike des Bartes des Schluͤssels ersieht. Fig. 31 ist ein Grundriß des gegen Fig. 23 hingekehrten Theiles von Fig. 28. Die punktirten Linien, die man am unteren Ende bemerkt, zeigen den Raum fuͤr die Schraube, womit die Fuͤhrplatte O an dem Schloßgehaͤuse festgemacht ist. b, b sind die Enden der beiden, in die eben erwaͤhnte Fuͤhrplatte zuruͤkgezogenen Riegel; a, a sind die Enden der Stuͤke, welche zu beiden Seiten der Scheidewand angebracht sind, und welche bereits oben bei Fig. 21 beschrieben worden. w, w ist das Ende der Scheidewand, welches mit dieser Seite der erwaͤhnten Fuͤhrplatte in einer Flaͤche gelegen ist. Fig. 32 ist ein Grundriß von Fig. 28. Der Ausschnitt c, c stellt die Fuge vor, in welche die Scheidewand eingelassen ist, wie dieß bereits bei Fig. 28 erwaͤhnt wurde. d deutet die Tiefe der Fuge an, welche zur Aufnahme der Scheidewand bei O Fig. 21 bestimmt ist. g ist die uͤber dem Rande befindliche Fuge, welche zur Aufnahme der Scheidewand dient, die man in Fig. 21 bei p und in Fig. 31 zwischen X, X sieht. Fig. 33 ist ein Grundriß jenes Theiles der Fuͤhrplatte P, der auf der inneren Seite des Endes des Schloßgehaͤuses ruht, wie dieß in Fig. 8 angedeutet ist. Fig. 34 zeigt die Scheidewand mit abgenommener Fuͤhrplatte P. p ist der Ausschnitt, der zur Aufnahme des Randes der in dieser Fuͤhrplatte befindlichen Fuge dient. Fig. 35 gibt eine seitliche Ansicht des Schnallenknopfes, in welchem man den Hebel des Schnallenriegels sieht. a ist ein Grundriß der Platte, die mit Schrauben an der Thuͤre festgemacht wird; b der Hebel, welcher mittelst des fixen Zapfens c in dem Schnallenknopfe befestigt ist; d die Schulter, an der das Ende dieses Hebels halbirt ist. Zu bemerken ist hier: daß sich diese Schulter ganz frei, und ohne mit den Schloßblechen in Beruͤhrung zu stehen, zu bewegen hat; daß die in Fig. 35 abgebildete Art von Hebel auch auf die Art und Weise anwendbar ist, auf welche der entsprechende Hebel, der Schnallengriff, woran er befestigt ist etc., an der anderen Seite der Thuͤre angebracht wird; und daß dieser Hebel veranlaßt wird emporzusteigen und den Schnallenriegel an- oder zuruͤkzuziehen, indem man den Daumen bei T auf den Umfang des Knopfes, und den Zeigefinger bei F auf den unteren Theil des Hebels sezt, und indem man mit dem Zeigefinger in der Richtung von T druͤkt. Fig. 36 gibt eine horizontale Anficht des horizontalen Hebels, der den Daumenriegel vorschiebt und zuruͤkzieht. f, f ist die Platte, deren Oberflaͤche in Fig. 37 dargestellt ist, und womit dieser Hebel an der Thuͤre festgemacht wird. e, e sind kleine in diese Platte eingelassene Platten, welche sich zu beiden Seiten des Fensters h, h befinden, und welche also eine Art von Fuͤhrer oder von Zapfenloch bilden, worin der Hebel mittelst des fixirten Zapfens m festgehalten wird. In Fig. 37 erfieht man die Loͤcher n, n, womit die Platte f an der Thuͤre festgemacht wird; den Ausschnitt oder das Fenster h, h, worin der Hebel in horizontaler Richtung bewegt wird, wenn er den Daumenriegel vorwaͤrts zu treiben oder zuruͤkzuziehen hat; und den fixirten Zapfen m, m, womit der Hebel, wie bereits erwaͤhnt, festgehalten wird. Fig. 1* zeigt eine andere Art der verbesserten Schloͤsser von Vorne; das vordere Schloßblech ist abgenommen und der Riegel vollkommen ausgetrieben. A ist der zum Riegel gehoͤrige Theil; B der gravitirende Theil oder der Actuator, welcher auf die bei Fig. 8 beschriebene Weise geformt, und auch auf die daselbst angegebene Weise durch Griffhebel emporgehoben wird. c ist die Schraube oder der Zapfen, an dem der Riegel A aufgehaͤngt ist; d ist eine aͤhnliche, zum Aufhaͤngen des Actuators B dienende Schraube; sowohl erstere als leztere dieser Schrauben ist in das hintere Schloßblech eingelassen. Der zwischen e, f und g eingeschlossene Raum ist das sogenannte Blatt (blade) des Riegels, welches sich bis zu der durch die Linie e, f bezeichneten Schulter in der durch die punktirte Curve h, i, k angedeuteten Fuge des Actuators emporbewegt. Von l bis m reicht das in dem Blatte des Riegels befindliche Fenster. Die punktirte kreisrunde Linie bezeichnet die Rolle, um welche der Riegel mittelst des eben erwaͤhnten Fensters hin und her bewegt wird; denn diese Rolle wird mittelst der Schraube n, die durch sie und zuerst durch eine der Platten des Actuators laͤuft, um dann an der anderen platte befestigt zu werden, an Ort und Stelle erhalten: jedoch so, daß sie sich umdrehen kann. Fig. 2* gibt eine Ansicht des Schlosses von Vorne, und zwar mit abgenommenem vorderem Schloßbleche; der Riegel ist hier vollkommen in das Schloßgehaͤuse zuruͤkgezogen, und dessen Blatt ganz und gar bis zur Schulter in die Fuge oder in das Fenster des Actuators eingeschachtelt. Die Hoͤhe dieser Schulter, welche zu beiden Seiten des Riegels so anzubringen ist, daß das sogenannte Blatt genau in den Mittelpunkt des Riegels zu liegen kommt, haͤngt von der Dike der Platten des Actuators ab, indem sie mit den Oberflaͤchen dieser lezteren in einer und derselben Flaͤche zu liegen hat. Der zum Absperren dienende Theil ist an beiden Figuren frei gelassen, indem er genau eben so geformt ist, wie der bei Fig. 8 erwaͤhnte; und indem er also keiner weiteren Beschreibung bedarf. Zu bemerken ist jedoch, daß ein und derselbe Schluͤssel auf beide Seiten dieses Theiles wirkt; daß aber hiedurch in dem von dem Theile Nr. 2 hervorgebrachten Resultate kein Unterschied entsteht. Als meine Erfindung erklaͤre ich: 1) die beschriebene Anordnung der Theile, welche die zusammengesezte Hebelschnalle bilden mit dem Einfalle R und mit der Schwungplatte, welche das Absperren der Thuͤre von beiden Seiten zugleich hindert, und welche sowohl in Verbindung mit dem zum Absperren dienenden Theile, als auch von demselben unabhaͤngig angebracht werden kann. 2) den unzugaͤngigen oder verborgenen Tummler nebst der Methode ihn mittelst eines oder zweier Fluͤgel emporzuheben, wodurch die unmittelbare Beruͤhrung dieses Tummlers mit dem Schluͤsselbarte oder mit irgend einem anderen durch das Schluͤsselloch eingefuͤhrten Instrumente unnoͤthig und unmoͤglich wird. 3) die Vermehrung der Riegel, im Falle der zum Absperren dienende Theil mit oder ohne den zusammengesezten Hebelschnallen-Riegel an Portefeuilles, Schiebladen, Cassen etc. angebracht wird; ferner die Vergroͤßerung des Schluͤsselbartes, die Vermehrung seiner Einschnitte nach der Zahl der in Bewegung zu sezenden Riegel, und die Anbringung einer eigenen Reihe von Tummlern, welche den unzugaͤnglichen Tummler und die zum Emporheben desselben dienenden Fluͤgel umgeben. Die einzelnen Tummlerreihen koͤnnen nach Belieben des Schlossers entweder saͤmmtlich gleich oder saͤmmtlich verschieden seyn. 4) beschraͤnke ich mich, was die zum Zuruͤkziehen des Schnallenriegels in das Schloßgehaͤuse bestimmte Methode betrifft, nicht auf die oben und bei Fig. 35 beschriebene: sondern ich bewirke dasselbe auch nach irgend einer anderen Methode, wie z. B. durch Anwendung eines eigenen Hebels, der den Riegel in das Schloßgehaͤuse zuruͤkzuziehen hat. 5) endlich will ich, daß die Bewegung nach Abwaͤrts oder gegen den Riegel der erwaͤhnten Tummler, wenn man es fuͤr noͤthig findet, durch die Anwendung einer oder mehrerer Federn sicherer gemacht werde.

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