Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 63, Jahrgang 1837, Nr. XV., S. 74
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XV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 28. Oktober bis 24. November 1836 in England ertheilten Patente. Dem Jeremiah Crook, Kaufmann in Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinerien zur Fabrication der Huͤte. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt, Dd. 28. Oktober 1836. Dem Thomas Edge, Verfertiger von Gasapparaten und Lampen in Great Peter Street, in der City von Westminster: auf gewisse Verbesserungen im Beleuchten mit Gas oder Lampen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 28. Oktober 1836. Dem Robert Copland Esq., in Courlands, Wandsworth Road, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an seinen fruͤher patentirten Apparaten, um Triebkraft zu gewinnen. Dd. 5. Nov. 1836. Dem James Elnathan Smith, Kaufmann in Liverpool: auf Verbesserungen an Eisenbahnen und an den Locomotivwagen fuͤr dieselben. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Nov. 1836. Dem John Whitcher in Ringwood in der Grafschaft Hants: auf Verbesserungen an Radschuhen. Dd. 8. Nov. 1836. Dem James Smith und Francis Smith, beide in Radford in der Grafschaft Not-tingham: auf gewisse Verbesserungen an bereits bekannten Vobbinnetmaschinen. Dd. 8. November 1836. Dem Joel Livsey, Baumwollspinner in Bury in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen, Vorbereiten und Dubliren der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd. 10. Nov. 1836. Dem Bertie Paterson, Ingenieur in Peacock Street, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Messen von Gasarten oder Fluͤssigkeiten. Dd. 12. Nov. 1836. Dem Henry Augustus Wells, in Threadneedle Street in der City von London: auf Verbesserungen in der Hutfabrication. Dd. 15. Nov. 1836. Dem Fletcher Woolley, in York Street East, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Substanzen, welche als Surrogat fuͤr Bienenwachs gebraucht werden koͤnnen. Dd. 15. Nov. 1836. Dem John Yule, Ingenieur in Glasgow: auf Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 15. Nov. 1836. Dem Augustus Applegath, Kattundruker in Crayford in der Grafschaft Kent: auf Verbesserungen im Druken der Kattune und anderer Zeuge. Dd. 15. Nov. 1836. Dem Joseph Whitworth, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und Dubliren der Baumwolle, Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 19. Nov. 1836. Dem William Norris, in Alston in der Grafschaft Cumberland: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kaͤmmen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Nov. 1836. Dem John Gordon Campbell und John Gibson, beide aus Glasgow: auf Verbesserungen in der Seidenfabrication und der Verbindung der Seide mit gewissen anderen Faserstoffen. Dd. 19. Nov. 1836. Dem John Buchanan, in Ramsbottom in der Grafschaft Lancaster: auf einen verbesserten Apparat zum Faͤrben und aͤhnlichen Operationen. Dd. 22. Nov. 1836. Dem Thomas Robson, in Park Road, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Abfeuern von Signalen. Dd. 22. Nov. 1836. Dem Georg Gwynne in Holborn und James Young, in Brick Lane, beide in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Zukerfabrication. Dd. 22. Nov. 1836. Dem Isaak Maylor, in Stainbourgh in der Grafschaft York: auf eine Allarmflinte. Dd. 22. Nov. 1836. Dem Timothy Hackworth, Ingenieur in New Schildon bei Bishop Auckland: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 22. Nov. 1836. Dem Thomas Ellis Esq., von Stamford Hill in der Grafschaft Middlesex, und Thomas Burr von Shrewsbury in der Grafschaft Shropshire: auf Verbesserungen in der Fabrication von Blech, Roͤhren und anderen Gegenstaͤnden aus Blei und anderen Metallen. Dd. 24. Nov. 1836. Dem Joseph Woollams von Wells in der Grafschaft Somerset: auf verbesserte Methoden Triebkraft aus bekannten Quellen zu gewinnen. Dd. 24. Nov. 1836. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Decbr. 1836, S. 393.) Verzeichniß der vom 14. Januar bis 2. Maͤrz 1822 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des Augustus Applegath, Drukers in Duke Street, Letts Town, Surrey: auf Verbesserungen an Drukmaschinen. Dd. 14. Jan. 1822. Des John Hague, Ingenieurs in Great Pearl Street, Spitalfields, Middlesex: auf ein Verfahren metallene Federn, Roͤhren oder Cylinder mittelst Maschinen zu verfertigen. Dd. 29. Jan. 1822. Des Sir William Congreve von Cecil Street, Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Abdruͤke von Facsimiles beliebig zu vervielfaͤltigen. Dd. 29. Jan. 1822. Des Peter Ewart, Civilingenieurs von Manchester: auf eine neue Methode Kastenschleußen zu verfertigen. Dd. 29. Jan. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 193.) Des Robert Bill, von Newman Street, Middlesex: auf sein Verfahren metallene Roͤhren, Cylinder, Kegel etc. fuͤr Maste, Bugspriete etc. zu verfertigen. Dd. 5. Febr. 1822. Des Frederick Lewis Tatton, Uhrmachers in New Bond Street, Middlesex: auf eine astronomische Uhr, welche zugleich als Hodometer bei Fuhrwerken aller Art gebraucht werden kann. Zum Theil von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Febr. 1822. Des George Halworthy Palmer, von der koͤnigl. Muͤnze: auf Verbesserungen in der Erzeugung von Hize, wodurch bei den Oefen der Dampfmaschinen und anderen viel Brennmaterial erspart und aller Rauch verzehrt wird. Dd. 12. Febr. 1822. Des John Frederick Smith Esq. von Dunston Hall, Chesterfield, Derbyshire: auf Verbesserungen im Appretiren seidener oder wollener, so wie aus Seide und Wolle gemischter Zeuge. Dd. 12. Febr. 1822. Des Sampson Davis, von Upper East Smithfield, Middlesex: auf Verbesserungen an den Schloͤssern fuͤr Percussions- und andere Flinten. Dd. 12. Febr. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 68.) Des Thomas Brunton, in Commercial Road, Middlesex: auf Verbesserungen an Ankern. Dd. 12. Febr. 1822. Des Elisha Peck, Kaufmanns in Liverpool: auf eine Maschinerie, die durch Wasser in Bewegung gesezt und zum Treiben von Muͤhlen, Pumpen etc. benuzt werden kann. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 22. Febr. 1822. Des William Erskine Cochrane Esq., von Somerset Street, Middlesex: auf eine Einrichtung der Lampen, wodurch man fette und andere feste Koͤrper darin brennen kann. Dd. 23. Febr. 1822. Des William Buckle, von Mark Lane, London: auf Verbesserungen an der Maschinerie, um Holz und andere Materialien in unregelmaͤßigen Formen zu schneiden. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 2. Maͤrz 1822. Des John Lane Higgins Esq. von Fulham, Middlesex: auf Verbesserungen in der Einrichtung von Kutschen und Wagen. Dd. 2. Maͤrz 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV. S. 68.) Des Charles Yardley, von Camberwell, Surrey: auf ein Verfahren Leim aus Knochen mittelst Dampf zu fabriciren. Dd. 2. Maͤrz 1822. Des John Thomson, in Regent Street, London: auf sein Verfahren den Stahl zur Verfertigung von Kutschenfedern zuzubereiten. Dd. 2. Maͤrz 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 193.) Des John Ruthven, Drukers in Edinburgh: auf eine neue Methode sich Triebkraft zu verschaffen, Dd. 2. Maͤrz 1822. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Decbr. 1836, S. 391.) Reed's Verbesserungen an den Dampfkesseln. Das Franklin Journal enthaͤlt eine Beschreibung und Abbildung eines von Hrn. Nathan Reed in Belfast im Staate Maine verbesserten Dampfkessels, woraus das Mechanics' Magazine in seiner Nr. 670 Folgendes entnimmt. „Der Kessel ist cylindrisch und enthaͤlt gleich manchen anderen Kesseln in seinem Inneren eine Heizstelle und einen Feuerzug. Er ist nicht horizontal, sondern so angebracht, daß sein hinteres Ende um die Haͤlfte des Durchmessers hoͤher steht, als das vordere Ende. Von dem hinteren Ende aus steigt ein senkrechter Cylinder empor, der den Dampfbehaͤlter zu bilden hat, indem der Kessel ganz mit Wasser gefuͤllt erhalten werden soll, so zwar, daß das Wasser selbst in dem Behaͤlter noch bis auf eine gewisse Hoͤhe emporreicht. In dem Behaͤlter befindet sich ein Schwimmer, und von diesem steigt eine senkrechte, am Scheitel durch eine Stopfbuͤchse fuͤhrende Stange empor. Der zur Regulirung der Speisung des Kessels dienende Apparat wird durch einen Hebel, welcher durch das Sinken und Steigen des Schwimmers in Thaͤtigkeit kommt, in Bewegung gesezt. Eine Eigenthuͤmlichkeit dieser Vorrichtung ist, daß die Speisung des Kessels selbst dann noch fortwaͤhrt, wenn die Bewegung der Maschine angehalten worden ist; in diesem Falle wird naͤmlich, wenn das Wasser hinlaͤnglich gefallen ist, durch Umdrehung eines Sperrhahnes eine Roͤhre geoͤffnet, durch welche aus dem Dampfbehaͤlter ein Theil des Dampfes in ein Gehaͤuse oder in einen Kasten entweicht, in welchem sich eine kleine rotirende Dampfmaschine oder ein nach Art des gewoͤhnlichen Wasserrades gebautes Dampfrad, welches durch seine Umdrehungen die Speisungspumpe der Maschine in Thaͤtigkeit versezt, befindet. Sollte es noͤthig seyn, so wuͤrde ein Theil des Dampfes durch eine andere, gleichzeitig geoͤffnete Roͤhre entweichen, indem der Speifungsapparat sonst eine zu große Geschwindigkeit erlangen koͤnnte. — Das Mechanics' Magazine bemerkt hiezu, daß es diese Erfindung fuͤr sehr vortheilhaft halten wuͤrde, wenn die Erfahrung nicht gezeigt haͤtte, daß alle Schwimmer, alle Stangen, welche sich durch Stopfbuͤchsen bewegen, alle Pumpen und uͤberhaupt alle etwas complicirten Apparate gar leicht in Unordnung gerathen. Ueber Hrn. M'Grew's Triebkraft zum Fortschaffen von Wagen, Booten etc. Hr. Alexander M'Grew in Cincinnati im Staate Ohio nahm, wie das Franklin Journal berichtet, neuerlich ein Patent auf Anwendung von Kraͤften, die man bisher verloren gehen ließ, zum Behufe der Condensirung der Luft in eigenen Behaͤltern, um diese Luft dann als Triebkraft zu benuzen. An Canaͤlen, Fluͤssen, Eisenbahnen, anderen Straßen etc. geht viele Kraft verloren, diese, so wie auch den Wind, will er benuzen, indem er die unbenuzte Kraft der bereits bestehenden Raͤder oder Maschinerien, oder eigens zu diesem Behufe errichtete, und den verschiedenen Umstaͤnden entsprechende Maschinerien auf die gewoͤhnliche Weise mit Kolben einer Maschine, die die Luft condensirt und die verdichtete Luft in entsprechende Behaͤlter treibt, in Verbindung bringt; und indem er diese verdichtete Luft durch Roͤhren, Ventile und andere Apparate in bestimmten Quantitaͤten auf den Kolben einer zum Fortschaffen bestimmten Maschinerie wirken laͤßt. Die Luft wird in einen großen stationaͤren Behaͤlter getrieben und dann aus diesem mittelst Roͤhren und Sperrhaͤhnen in andere, mit dem fortzuschaffenden Fahrzeuge in Verbindung stehende Behaͤlter geleitet. — Die Redaction des Franklin Journal bemerkt hiezu, daß man die Eisenbahnwagen bereits wiederholt mit verdichteter Luft zu treiben suchte, und daß man in England bereits auch einen wirklichen Versuch mit der Errichtung von stationaͤren Maschinen zur Fuͤllung der Luftbehaͤlter machte. Es lassen sich aber mehrere, wahrscheinlich nicht zu hebende Einwuͤrfe gegen diese sonst allerdings vortheilhafte Kraft machen; namentlich wird die Kraft, indem die Elasticitaͤt der Luft bei jedem Kolbenhube geringer wird, fortwaͤhrend abnehmen; auch ist es schwer die aus dem Luftbehaͤlter austretende Quantitaͤt Luft so zu graduiren, daß hiedurch die Abnahme der Elasticitaͤt ausgeglichen wird; und uͤberdieß muͤßte, wenn der Behaͤlter erneuert wird, in diesem ein Druk vorhanden seyn, der um einige Atmosphaͤren staͤrker waͤre, als der in einem Dampfkessel erforderliche, indem er sonst bald so weit exschoͤpft seyn wuͤrde, daß er seinem Zweke nicht laͤnger mehr zu entsprechen im Stande ist. Die Mittel, die der Patenttraͤger anwenden will, sind nicht uͤberall, oft meilenweit nicht zu finden, und selbst wo sie bestehen, ist deren Benuzung zu dem fraglichen Zweke kostspielig und precaͤr. (Mechanics' Magazine, No. 674.) Paulin's Loͤschapparat, von welchem wir im Polyt. Journal Bd. LVIII. S. 137 und Bd. LXI. S. 379 ausfuͤhrlich handelten, wurde dem Echo du monde savant, No. 46 gemaͤß neuerlich auch von der Hauptloͤschcompagnie in London probirt und sehr zwekmaͤßig befunden. Der Vorstand dieser Compagnie, der aus unserem Journal ruͤhmlich bekannte Hr. Braidwood, zog selbst das Paulin'sche Wams an, und begab sich damit in einen Keller, in welchem er nasses Stroh hatte anzuͤnden lassen. Der Rauch, der sich entwikelte, war so stark, daß die außer dem Keller gebliebenen Personen sich mit dem Gesichte auf den Erdboden legen mußten, um der Erstikung zu entgehen; dessen ungeachtet blieb Hr. Braidwood 35 Minuten lang im Keller, bis er den verabredeten Pfiff hoͤren ließ, auf den man mit Angst wartete, da man fuͤr den kuͤhnen Loͤschhelden bereits sehr zu fuͤrchten anfing. Er kehrte gesund und wohlbehalten zuruͤk, nachdem er so lange im Keller geblieben, bis alles Stroh verbrannt war; er erklaͤrte, daß er waͤhrend dieser ganzen Zeit auch nicht einen Augenblik lang Beaͤngstigung oder Unbehagen empfunden. Es waͤre demnach sehr zu wuͤnschen, daß man auch bei uns anfangen moͤchte, Paulin'sche Apparate unter den Loͤschrequisiten vorraͤthig zu halten. Die Flachsspinnerei durch Maschinen in Girardow. Unter den in Polen eingefuͤhrten neuen Industriezweigen scheint einer der interessantesten die Flachsspinnerei durch Maschinen. Dieß Gewerbe zeigt sich um so zutraͤglicher fuͤr das Land, als dieß eine große Menge Flachs hervorbringt, der ins Ausland verkauft, als Leinewand, Zwirn etc. wieder von ihm zuruͤkgekauft wird, so daß es hiedurch den benachbarten Laͤndern zinspflichtig ist und ihnen gaͤnzlich den Vortheil einer Fabrication uͤberlaͤßt, welche es sich schon laͤngst haͤtte zu eignen koͤnnen, um damit sein Einkommen zu vermehren. Mangel an Haͤnden scheint bisher eines der Haupthindernisse der Ausbreitung der Linnenfabrication gewesen zu seyn. Es wird daher die Maschinenspinnerei um so schaͤzbarer, und hat hier noch das Gute, nicht mit einem bereits bestehenden Gewerbe in Concurrenz zu treten und arme Arbeiter zu benachtheiligen, die von einer gewissen Beschaͤftigung gewohnt sind sich zu erhalten. Der große Vortheil, welchen die Maschinerie hervorbringt, wird also hier in seiner ganzes Ausdehnung und ohne die sonst davon unzertrennlichen Uebel Eigenthum des Landes. Die erste Fabrik der Art in Polen ist von einer Actiengesellschaft unter der Firma Karl Scholtz und Comp. unter den Auspicien und mit betraͤchtlicher Unterstuͤzung der Regierung errichtet worden, welche auch die dazu erforderlichen Maschinen in ihren Werkstaͤtten verfertigen ließ. Auch hat die Bank, deren wohlthaͤtiger Einfluß sich auf alle Quellen der Landeswohlfahrt erstrekt, sehr viel zur Belebung des Instituts beigetragen. Die Fabrik befindet sich auf der dem Grafen Heinrich Lubienski gehoͤrigen Herrschaft Guzow, wo auch die erste Runkelruͤbenzuker-Fabrik des Landes errichtet wurde. Eine neue Stadt erhebt sich um die Fabrik, welche bereits durch Spinnerei, Weberei und Bleicherei an 500 Arbeiter beschaͤftigt. Bei der Maschinenspinnerei ist das System angewandt, welches in Frankreich Hr. Girard 1812 erfand, als Napoleon eine Belohnung von einer Million Livres fuͤr die Erfindung einer vollkommenen Flachsspinnerei durch Maschinen ausgesezt hatte. Es ist dieses System seitdem in England und Deutschland eingefuͤhrt worden. Nach Polen wurde es durch den Erfinder selbst gebracht, welchen man zum Amt eines ersten Ingenieurs bei den Bergwerken des Koͤnigreichs im Jahr 1825 berief. Die Unternehmer haben dem Erfinder einen schmeichelhaften Beweis ihrer Achtung dadurch gegeben, daß sie der neuen emporbluͤhenden Stadt den Namen Girardow beilegten. Noch enthaͤlt die Fabrik nicht alle ihr bestimmten Maschinen, wird sie aber in kurzer Zeit besizen. Indessen kann sie iezt bereits woͤchentlich 150 Stuͤk gebleichte Leinewand liefern. Nach ihrer voͤlligen Einrichtung wird ihre Production bis zum Doppelten steigen. (St. Petersburgische Handelszeitung, Nr. 67.) Zahl der Webestuͤhle und Dampfmaschinen in Glasgow. Wie hoch die Zahl der mechanischen Webestuͤhle in Glasgow angewachsen ist, berichtet das Athenaeum, ergibt sich daraus, daß im Jahre 1831 vier Haͤuser allein 3040 solche Stuͤhle besaßen, von denen jeder des Tages 14 yards Zeug webte. Nimmt man an, daß jeder Stuhl 300 Tage im Jahre arbeitete, so erzeugten diese vier Haͤuser allein jaͤhrlich 10,101,000 Yards Zeug, welche, den Yard im Durchschnitte zu 4½ D. angeschlagen, zusammen eine Summe von 189,393 Pfd. St. 15 Sch. repraͤsentirten. Im Ganzen besaß Glasgow im Jahre 1831 47,127 Webestuͤhle, wovon 15,127 Dampf- oder mechanische Webestuͤhle; seither hat sich die Anzahl dieser lezteren noch bedeutend vermehrt. — Dampfmaschinen zaͤhlt man ebendaselbst und in der Umgebung 310, welche zusammen mit 6406 Pferdekraͤften arbeiten, und von denen 176 in den Fabriken, 59 in den Steinkohlengruben, 7 in den Steinbruͤchen, und 68 auf Dampfbooten beschaͤftigt sind. Gazebeuteltuch fuͤr Mahlmuͤhlen nach amerikanischem Systeme verfertigt die Fabrik von Dufour und Comp. in Thal, Kanton St. Gallen, von vorzuͤglicher Guͤte schon seit mehreren Jahren, und hauptsaͤchlich fuͤr den Verbrauch der Vereinigten Staaten in Nordamerika. Eine mit ihrem Gaze uͤberzogene Beutelmaschine kann 4 bis 6 Jahre fortwaͤhrend arbeiten, wenn keine gewaltthaͤtige Zerstoͤrung eintritt. Wir glauben unsere Landsleute, welche Kunstmuͤhlen zu errichten beabsichtigen, hierauf aufmerksam machen zu muͤssen. Zunahme der Industrie in Rußland. Rußland besaß am 1. Januar 1815 nicht mehr als 381 Fabriken, welche zusammen 3704 Arbeiter beschaͤftigten; gegenwaͤrtig hingegen belaͤuft sich die Zahl der ersteren bereits auf 6043 und jene der lezteren ist schon auf 269,675 angewachsen. (Echo du monde savant, 1836, No. 41.) Benuzung der Abfaͤlle in den Baumwollspinnereien. Die Baumwollabfaͤlle, welche sich in den Spinnmuͤhlen in ziemlich großer Menge ergeben, werden gewoͤhnlich verbrannt und als Asche auf Wiesen etc. ausgestreut, oder man benuzt sie gleich unmittelbar als Duͤnger. In lezterem Falle verwesen sie gewoͤhnlich sehr langsam, indem sie sehr troken und uͤberdieß haͤufig noch mit fettigen Substanzen verbunden sind. Hr. Mercier, ein ausgezeichneter Fabrikenbesizer in Frankreich, empfiehlt eine neue Benuzung dieser Abfaͤlle, naͤmlich die Verwendung derselben zur Errichtung von Treibbeeten, indem sie gehoͤrig befeuchtet eine sehr intensive und nachhaltige Waͤrme entwikeln sollen. (Aus dem Journal des connaissances usuelles.) Bereitung eines schwarzen Anstriches, schwarzer Schisssfirniß genannt. Das Journal des connaissances usuelles gibt nach Hrn. Lascombe folgende Vorschrift zur Bereitung eines schwarzen Anstriches, der den gewoͤhnlichen schwarzen Kienrußanstrich weit uͤbertreffen, ein glaͤnzendes und schnell troknendes Schwarz geben, und Holz, Eisen, Tauwerk vor Zerstoͤrung schuͤzen, so wie auch Zeuge wasserdicht machen soll. Die Bereitung wird in einer Destillirblase von gewoͤhnlicher Form, welche gegen 3600 Liter zu fassen vermag, vorgenommen. Die Quantitaͤt des Theeres, welche in diese Blase gebracht wird, fuͤllt ungefaͤhr ⅔ desselben. Der Theer muß jedoch vorher in einem eigenen Kessel geschmolzen werden, theils um ihn fluͤssig zu machen, theils um ihn von den Unreinigkeiten, die an die Oberflaͤche emporsteigen oder zu Boden fallen, zu befreien. Man unterwirft 2400 Liter Theer einer vorlaͤusigen Destillation, welche 12 Stunden dauert. Das erste Product derselben ist ein stark saures Wasser, welches, nachdem es 2–3 Monate auf altem Eisen gestanden, ganz geeignet wird, um dunkle Farben auf allen Wollen-, Seiden-, Baumwoll- und Leinenzeugen zu fixiren. Das zweite Product besteht aus ungefaͤhr 500 Liter Theeroͤhl, welches ein Hauptelement des zu bereitenden Anstriches bildet. Das dritte, in der Blase ruͤkstaͤndige Product endlich gibt nach dem Erkalten Schiffspech von vorzuͤglicher Guͤte. Um zur Bereitung des Anstriches selbst zu schreiten, gibt man in die Destillirblase 1600 Pfd. Theer, 800 Liter Theeroͤhl und 1000 Kilogr. altes rostiges Eisen, und laͤßt die Masse drei Tage darin. Am ersten Tage, wo die Destillation durch einen hohen Grad von Waͤrme sehr lebhaft betrieben wird, geht ein saͤuerliches Wasser und etwas Oehl uͤber. Am zweiten Tage ersezt man das uͤbergegangene Wasser und Oehl durch eine gleiche Quantitaͤt Theeroͤhl, so wie es bei der vorlaͤufigen Operation gewonnen wurde. An diesem Tage muß das Sieden in der Blase auf einem maͤßigen Grade erhalten werden, und die Hize ist bis zum Ende des dritten Tages allmaͤhlich zu vermindern. Wenn man sich endlich uͤberzeugt hat, daß die Composition hinreichend versotten ist, und einen solchen Grad von Fluͤssigkeit erlangt hat, wie man ihn wuͤnscht, so laͤßt man die Blase abkuͤhlen und entleert sie hierauf in die zur Aufbewahrung des Anstriches oder Firnisses bestimmten Gefaͤße. Beitrag zur Ziegel-Fabrication. Ein Correspondent des journal des connaissances usuelles klagt uͤber den Mangel an Festigkeit und Dauerhaftigkeit der heut zu Tage fabricirten Baksteine im Vergleiche mit jenen aͤlterer Zeiten. Als Hauptursachen dieser Verschlimmerung bezeichnet er die zunehmende Seltenheit des Brennmateriales, in deren Folge die Baksteine oft nur halb ausgebrannt werden, und die Eile, mit der man bei dem großen Bedarf an Baksteinen arbeitet, und welche das gehoͤrige Abarbeiten und Gaͤhren des Thones verhindert. Er schlaͤgt hierauf zur Abhuͤlfe vor, anstatt der gewoͤhnlichen Ziegeloͤfen solche Oefen anzuwenden, wie sie die Toͤpfer bauen: d. h. Oefen, die oben zugewoͤlbt sind, und an deren einem Ende sich der Feuerheerd befindet, waͤhrend an dem anderen Ende der Rauchfang angebracht ist. In diesen Oefen erzielt man, nach seiner Erfahrung nicht nur eine bedeutende Ersparniß an Brennmaterial, sondern die Baksteine werden uͤberdieß auch weit vollkommener gebrannt. Außerdem raͤth er aber auch noch auf jeden Brand von 12,000 Baksteinen ein Gemeng von 80 Kilogr. Kochsalz, 6 bis 7 Kilogr. Bleiasche oder Bleiglaͤtte und einige Kilogr. rothen Bolus zu nehmen. Dieses Gemenge soll, wenn der Brand so weit gediehen ist. daß die Flamme bei dem Schornsteine hinaus schlaͤgt, handvollweise in das Feuer geworfen werden, so daß es immer nur eine ganz duͤnne Schichte bildet. Es sind hiebei zwei Arbeiter erforderlich, von denen der eine das Gemenge ausstreut, waͤhrend der andere das Feuer unterhaͤlt. Es muͤssen zu lezterem Behufe von Zeit zu Zeit 8 bis 10 Stuͤke duͤnnes Holz, auf denen das Gemenge verbrennen kann, eingetragen werden; denn wenn dasselbe nicht in die Flamme, sondern nur auf die Gluth faͤllt, so ist der Zwek verfehlt, weil das Gemenge nicht verfluͤchtigt wird. Aus demselben Grunde muß das Feuer auch nach jedem Eintrage etwas verstaͤrkt werden. Wenn die drei Feuer gegeben worden sind, und alles Gemenge eingetragen ist, schließt man den Ofen wie gewoͤhnlich. Die Ziegel sollen auf diese Weise sehr dicht, wie glasirt und wasserdicht werden. (Wir unsererseits finden an diesem Vorschlage nichts Neues und auch die Verbesserung des Ofens abgerechnet, nichts allgemein Empfehlenswerthes.) Verbesserung in der Ruͤbenzuker-Fabrication. Der Director des Comités der Runkelruͤbenzuker-Fabrikanten in Moskau macht in der dortigen Zeitung folgende Details uͤber eine von Hrn. Goreinow auf seiner im Pawlowskischen Kreise des Gouvernements Woronesh belegenen Fabrik zu Petrowka eingefuͤhrte Verbesserung bekannt. Diese besteht darin, den Syrup so viel als moͤglich von den heterogenen Substanzen, die er enthaͤlt, zu reinigen, indem man ihn drei Mal durch Thierkohle filtrirt. Der auf solche Weise filtrirte Syrup wird dann in der Art des raffinirten Zukers Verdichtet. Der Zukers, den man durch diese Methode gewinnt, gleicht mehr dem Lumpenzuker als dem gewoͤhnlichen Rohzuker. Wenn der Runkelruͤbensaft 8 Grad an Staͤrke besizt, erhaͤlt man durch dieses neue Verfahren 5 Pfd. Zuker aus 100 Pfd. Ruͤben etc.; er gibt 7 Pfd., wenn seine Staͤrke 10 Grad betraͤgt, und indem man den Zukersaz wieder kocht, erhaͤlt man 6 bis 8 Proc. Zuker im Verhaͤltniß zu dem Gewicht der Ruͤben. Hr. Goreinow zweifelt nicht, daß man, wenn man die Reinigung des Syrups weiter vervollkommnet, bis zu 10 Proc. erhalten kann. (St. Petersburgische Handelszeitung, Nr. 67.) Ueber eine unausloͤschliche Tinte. Hr. Boutigny d'Evreux, der bereits fruͤher die Resultate uͤber die spontane oder freiwillige Zersezung der mit Jodtinctur geschriebenen Schrift bekannt machte, hat seither mathematisch nachgewiesen, daß es nach 18 Monaten ganz unmoͤglich ist auch nur eine Spur dieser Schrift wieder herzustellen. Zugleich zeigt er an, daß es ihm gelungen ist eine Tinte zu bereiten, die beinahe eben so unausloͤschlich ist, wie die chinesische Tusche, und welche dabei viel bequemer anzuwenden ist. Er loͤst zu diesem Behufe eine Unze Gummi, eine halbe Unze Zuker und eben so viel essigsaures Blei in zwei Pfunden reinen Wassers auf, leitet durch die Aufloͤsung einen Strom Schwefelwasserstoffgas, bis alles Bleisalz zersezt ist, laͤßt dann das Ganze eine Minute lang sieden, um es endlich mit zwei Quentchen Kienruß zu versezen und das Ganze mit einer gleichen Quantitaͤt gewoͤhnlicher Tinte zu vermengen. (Echo du monde savant, No. 45.) Bleiblech zum Verschließen der Weinflaschen. Die Anwendung von Bleiblech anstatt des Verpichens der Weinflaschen hat in Frankreich in den lezten Jahren immer mehr Eingang gefunden, indem die Abnahme der Bleie weit leichter ist, als jene des Peches, womit man Alles verunreinigt. Es zeigte sich jedoch hiebei ein Nachtheil, dem aber zum Gluͤk eben so leicht gesteuert werden kann, als er sich haͤtte voraussehen lassen. Die aus dem Weine fortwaͤhrend sich entwikelnde Kohlensaͤure dringt naͤmlich durch die Korkstoͤpsel, wirkt auf das Blei und erzeugt dadurch eine Schichte Bleiweiß, von der leicht etwas am Halse der Flasche haͤngen bleiben, und dann beim Einschenken in die Glaͤser fallen kann. Man braucht das Blei, um das Entstehen von Bleiweiß zu verhuͤten, jedoch nur mit einem Oehlfirnisse zu uͤberziehen, den man sich dem Journal des connaissances usuelles gemaͤß bereiten soll, indem man ½ Pfd. Leinoͤhl eine Viertelstunde lang bei maͤßigem Feuer und in einem irdenen Topfe mit 1½ Unzen Bleiglatte sieden laͤßt. Von diesem Firnisse wird zuerst eine Schichte und nach zwei Tagen eine zweite aufgetragen. Berichtigung. In der Abhandlung: „über die explosionen. der Dampfkessel Band LXI. sind in der Tabelle Seite 414 in der Rubrik Bemerkungen die Noten versezt. Es gehört nämlich: Note 89) zu 5,4 Wismuth.  —   90) zu 7,0  —   91) zu 8,0  —   92) zu 6,2  —   93) zu 7,6 In dem Aufsaz „über Bereitung des Berggrüns“ Band LXII. lese man Seite 62 in der Tabelle Zeile 3 statt Arsenik, Potasche und — 4 statt Potasche, Arsenik.