| Titel: | Verbesserungen an den Dampfmaschinen, worauf sich James Diggle, Ingenieur von Bury in der Grafschaft Lancaster, am 8. März 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 63, Jahrgang 1837, Nr. XXXII., S. 161 | 
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                        XXXII.
                        Verbesserungen an den Dampfmaschinen, worauf sich
                           James Diggle,
                           Ingenieur von Bury in der Grafschaft Lancaster, am 8.
                              Maͤrz 1836 ein Patent ertheilen ließ.
                        (Aus dem London Journal of Arts. November 1836, S.
                              87.)
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Diggle's verbesserte Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Der Patenttraͤger bezwekt durch seine Erfindung eine eigenthuͤmliche
                              Anordnung der Theile der stationaͤren oder fixirten
                              Verdichtungs-Dampfmaschinen von niederem Druke, wodurch der
                              gewoͤhnliche Balancier oder Haupthebel entbehrlich und die ganze Maschine
                              brauchbarer und in einem kleineren Raume unterbringbar wird. Er bewerkstelligt dieß,
                              indem er die Luftpumpe in einer geraden Linie unter dem Dampfcylinder anbringt, so
                              daß der Kolben des Dampfcylinders und der Eimer der Luftpumpe zu gleicher Zeit und
                              mittelst einer einzigen, durch die beiden Enden des Cylinders fuͤhrenden
                              Kolbenstange in Bewegung gesezt werden koͤnnen. Er versieht aber ferner die
                              gewoͤhnlichen Dfoͤrmigen oder vierekigen
                              Schiebventile, die den Dampf in die Cylinder der Maschine ein- und austreten
                              lassen, mit einer metallenen Liederung, der er auf die weiter unten zu beschreibende
                              Art und Weise mittelst keilfoͤrmiger Stuͤke und Federn
                              Elasticitaͤt oder Nachgiebigkeit gibt. Die Zeichnungen, an denen gleiche
                              Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet sind, werden alles dieß deutlich
                              machen.
                           Fig. 14 ist
                              ein durchschnittlicher Seitenaufriß der verbesserten Dampfmaschine. Fig. 15 hingegen ist eine
                              Frontansicht, woran gleichfalls mehrere Theile im Durchschnitte zu ersehen sind. A ist der Dampfcylinder; B
                              der Kolben; C die Luftpumpe; D der Verdichter; E, E sind die Schiebventile. a, a sind die Seitenpfosten der Maschine, welche auf
                              entsprechenden Grundlagen aus Stein oder einem anderen geeigneten Materiale ruhen.
                              b, b ist die Kurbelwelle
                              mit dem Schwungrade, deren Zapfen in dem Gestelle in geeigneten Anwellen laufen, und
                              durch welche die Kraft von dem Dampfcylinder an die in Bewegung zu sezende
                              Maschinerie fortgepflanzt wird. An dem einen Ende dieser Welle ist die Kurbel c aufgezogen, so daß sich dieselbe unmittelbar
                              uͤber der Mittellinie des Dampfcylinders befindet. Diese Kurbel steht durch
                              einen Zapfen mit den Stangen d, d, d in Verbindung, die mit ihren unteren
                              Enden an einem Querstuͤke e, welches  an der Kolbenstange f festgemacht ist, verbunden sind. Leztere bewegt sich
                              durch die an dem Maschinengestelle befestigte Stopfbuͤchse g auf und nieder, so daß auf diese Weise die
                              gehoͤrige Parallelbewegung: d. h. ein directes senkrechtes Auf- und
                              Niedersteigen der Kolbenstange erzielt wird. Man wird ferner sehen, daß sich die
                              Kolbenstange, wie gewoͤhnlich, durch die in dem Dekel des Cylinders
                              angebrachte Stopfbuͤchse bewegt; daß sie sich aber zugleich auch durch den
                              Kolben B hindurch erstrekt, und dann durch eine andere,
                              an dem unteren Ende des Cylinders befindliche Stopfbuͤchse laͤuft, um
                              endlich mit ihrem unteren Ende an dem Eimer i der
                              Luftpumpe C befestigt zu werden. Die Schiebventile E, E, welche den Dampf in
                              den Cylinder ein- und aus demselben auch wieder austreten lassen, werden von
                              der Stange m und von dem an der Hauptwelle b angebrachten Excentricum n
                              in Bewegung gesezt.
                           Der zweite Theil der Erfindung erhellt besonders aus Fig. 16, 17, 18, 19 und 20. Fig. 16 zeigt
                              naͤmlich das aus der Dampfkammer genommene Schiebventil von Vorne und mit
                              abgenommener metallener Liederung. Fig. 17 gibt eine Ansicht
                              desselben vom Ruͤken. Fig. 18 ist ein
                              senkrechter Durchschnitt durch dieses Ventil und zugleich auch durch seine Liederung
                              nach der Linie a, b, woraus
                              man die Keile und Federn ersieht. Fig. 19 ist ein
                              horizontaler Durchschnitt nach der Linie c, d. Fig. 20 endlich ist ein
                              Grundriß oder eine horizontale Ansicht derselben in der Stellung, in der sie sich in
                              ihrer Dampfkammer befindet. p, p sind die metallenen Segmente, welche da, wo die keilfoͤrmigen
                              Stuͤke q, q
                              angebracht sind, in Stuͤke zerschnitten sind. Die Segmente oder Liederungen
                              erhalten demnach ihre Elasticitaͤt, indem die keilfoͤrmigen
                              Stuͤke q, q durch die
                              Federn r, r in die
                              Einschnitte der Segmente eingetrieben werden. Die hinter den Keilen angebrachten und
                              auf das Dfoͤrmige Ventil druͤkenden Federn
                              koͤnnen entweder die aus der Zeichnung ersichtliche Gestalt haben; oder man
                              kann ihnen auch eine schnekenfoͤrmige, elliptische oder irgend andere
                              fuͤr geeignet befundene Form geben. Die einzelnen Segmente der metallenen
                              Liederung werden durch das halbkreisfoͤrmige Stuͤk s, s, welches an die aus der
                              Bodenplatte u, u
                              hervorragenden Zapfen t, t
                              geschraubt oder gebolzt ist, an Ort und Stelle erhalten.
                           Der Patenttraͤger erklaͤrt schließlich, daß er keinen der beschriebenen
                              Theile einzeln fuͤr sich als seine Erfindung in Anspruch nimmt; sondern daß
                              er seine Anspruͤche lediglich auf die Verbindung dieser Theile zu den im
                              Eingange erwaͤhnten Zweken gruͤndet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
