Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 64, Jahrgang 1837, Nr. LXII., S. 311
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LXII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 28. Maͤrz bis 27. April 1837 in England ertheilten Patente. Dem Joseph Haley, Mechaniker in Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum Schneiden, Ebnen und Drehen der Metalle und anderer Substanzen. Dd. 28. Maͤrz 1837. Dem Joseph Whitworth, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an denselben Maschinen und Apparaten. Dd. 28. Maͤrz 1837. Dem Henry Stephens, Tintenfabrikant in Stamford Street, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den Tintenfaͤssern und Schreibfedern. Dd. 28. Maͤrz 1837. Dem Michael Berand Lauras, im Leicester Square in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Dampfschifffahrt. Dd. 4. April 1837. Dem Henry Booth Esq., in Liverpool: auf Verbesserungen an den Oefen der Dampfwagen, Dd. 4. April 1837. Dem William Wynn, Uhrmacher in Dean Street, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat, um die Verdunstung geistiger und saurer Fluͤssigkeiten zu verhindern. Dd. 4. April 1837. Dem Joseph Amesbury, Chirurg in Burton Crescent, Grafschaft Middlesex: auf Apparate fuͤr Personen, die an Steifheit und Schwaͤche im Ruͤkgrat, den Gliedern etc. leiden. Dd. 4. April 1837. Dem William Weekes in King Stanley in der Grafschaft Gloucester: auf Verbesserungen im Appretiren und Vollenden der Tuͤcher und anderer Fabrikate. Dd. 4. April 1837. Dem Joseph Lincoln Roberts, Kaufmann in Manchester: auf Verbesserungen an den Webestuͤhlen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. April 1837. Dem Reuben Bull, in Adams Street West, Portman Square, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Schornsteinkuppen, wodurch der Rauch leichter entweichen und seine Ruͤkkehr verhindert werden kann. Dd. 15. April 1837. Dem Horatio Nelson Aldrich, Kaufmann am Cornhill in der City von London: auf Verbesserungen im Spinnen, Zwirnen, Dubliren und uͤberhaupt im Vorbereiten der Baumwolle, Seide und anderer Faserstoffe. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. April 1837. Dem Henry Stephens, in Charlotte Street, und Ebenezer Nash, in Buroß Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrikation von Farbstoffen und Laken zum Farben, Mahlen und Schreiben. Dd. 18. April 1837. Dem David Napier, Ingenieur in York Road, Lambeth, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den Buchdrukerpressen. Dd. 18. April 1837. Dem William Crofts, in New Radford, Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen in der Fabrikation von gemusterten Bobbinnets. Dd. 18. April 1837. Dem Thomas Hancock, in Goswell Mews, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Zeuge mittelst Kautschuk ganz oder theilweise luft- und wasserdicht zu machen. Dd. 18. April 1837. Dem Edmond Haworth jun. in Bolton, Grafschaft Lancaster: auf verbesserte Apparate zum Troknen der Calicos, Musseline und anderer Zeuge, auf noch weitere fuͤnf Jahre. Dd. 18. April 1837. Dem Charles Farina, am Clarendon Place, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Ferment zu bereiten. Dd. 18. April 1837. Dem Lemuel Wellman Wright, Ingenieur in Manchester: auf verbesserte Apparate zum Bleichen und Reinigen der baumwollenen, leinenen und anderen Zeuge. Dd. 20. April 1837. Dem William Gratrix, im Springfield Lane, bei Salford, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen im Bleichen und Reinigen der leinenen, baumwollenen und anderen Gewebe, so wie im Wegaͤzen von Farben von denselben. Dd. 22. April 1837. Dem John Gottlieb Ulrich, in Red Lion Street, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Chronometern. Dd. 22. April 1837. Dem Sir George Cayley, in Brompton bei Malton, Grafschaft York: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Forttreiben der Wagen auf Landstraßen und Eisenbahnen. Dd. 25. April 1837. Dem James Pim jun., Banquier in Dublin, und Thomas Fleming Bergin, Civilingenieur in Westland Row, ebendaselbst: auf ein verbessertes Versahren die Wagen auf Eisenbahnen fortzutreiben. Dd. 25. April 1837. Dem Miles Berry, Patentagent im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Apparate zur Fabrikation von Baksteinen und Ziegeln. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. April 1837. Demselben: auf Verbesserungen an den Apparaten zur Verfertigung von Hufeisen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. April 1837. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1837, S. 287) Façade der London-Birmingham-Eisenbahn. Der beruͤhmt gewordene Bau dieser Bahn naht sich so weit seinem Ende, daß man nunmehr den Bau der großen Façade beginnt, mit der sie des ganzen Planes wuͤrdig von dem Euston Square aus in London beginnen soll. Diese Façade, deren Bau von dem Architekten Hrn. Hardwick gefuͤhrt wird, besteht aus einem dorischen Porticus, zu dessen beiden Seiten in demselben Style die Gebaͤude fuͤr die Bureaux etc. aufgefuͤhrt werden sollen. Die ganze Fronte wird eine Laͤnge von 343 Fuß bekommen. Die Saͤulen des Porticus werden bei 44 Fuß Hoͤhe 8 Fuß 6 Zoll im Durchmesser bekommen. Die Intercolumniation wird von der Mitte einer zur Mitte der anderen Saͤulen 27 Fuß 6 Zoll; im Lichten aber nur 19 Fuß betragen. Die ganze Weite des Porticus wird 68, seine Hoͤhe uͤber dem Pflaster 74 Fuß messen. (Mechanics' Magazine, No. 713.) Ueber die rotirenden Pumpen der HH. Becker und Comp. Unter den vielen rotirenden Pumpen, welche bereits angegeben wurden, ist vielleicht jene, die Hr. Becker in Straßburg verfertigt, und von der man bei der im Jahre 1836 in Muͤlhausen gehaltenen Industrieausstellung mehrere Exemplare sehen konnte, nach der Ansicht der Pruͤfungscommission noch die einfachste und diejenige, welche am meisten Wahrscheinlichkeit der Brauchbarkeit fuͤr sich hat. Sie unterscheidet sich von jener Bramah's dadurch, daß sie statt zweier nur einen einzigen Kolben oder Fluͤgel hat, und daß das Leder als ein auf dem Metalle schwimmender Koͤrper in Anwendung gebracht ist. Besonders uͤberraschend ist an dieser Pumpe die große Ausdehnung, welche die die Fluͤssigkeit aufsaugenden Raͤume allmaͤhlich erlangen koͤnnen, und welche spaͤter wieder bis auf Null herab sinkt. – Außer diesen rotirenden Pumpen hatten dieselben Fabrikanten aber auch noch zwei andere Pumpen ausgestellt, die nach einem verschiedenen und ganz neuen Principe gebaut waren. An diesen drehten sich im Inneren eines geschlossenen Cylinders und um dessen Achse drei, von einander unabhaͤngige Kolben oder Fluͤgel, und zwar auf solche Weise, daß ihre Geschwindigkeit bei jeder Evolution eine Zunahme und hierauf wieder eine Abnahme erlitt. Hieraus erhellt, daß sich die zwischen den beiden Kolben und der inneren Wand des Cylinders befindlichen Raͤume nach einander ausdehnen und wieder verkleinern: eine Bedingung, welche die Basis jeder Art von Pumpe bildet. Wenn man daher bewirkt, daß das Saugrohr mit jener Stelle, an der sich die Raͤume zu erweitern beginnen, das Steigrohr hingegen mit jener Stelle, an der sich die Raͤume wieder verengern, correspondirt, so erhaͤlt man gleichfalls wieder eine rotirende Pumpe. Diese Anordnung der Theile hat etwas sehr Anziehendes; allein in der Praxis duͤrften sich doch noch immer große, bisher noch nicht beseitigte Schwierigkeiten ergeben. (Aus dem Bulletin de la Société industrielle de Mulhausen, No. 45.) Ersazmittel fuͤr die Schleußen an Canaͤlen. Hr. de Montureaux machte in der Sizung, welche die Akademie der Wissenschaften in Paris am 30. Febr. l. J. hielt, den Vorschlag, die Schleußen durch schiefe Flaͤchen zu ersezen, uͤber welche die Boote auf 2 oder 4raͤderigen Wagen, deren eiserne Raͤder in eisernen Falzen zu laufen haͤtten, gezogen werden sollen. Damit die Boote ohne alle Muͤhe auf den Wagen hinauf und wieder von demselben herab gebracht werden koͤnnten, muͤßten die schiefen Flaͤchen und die Falzen einige Meter weit unter das Wasser des Canales fortgefuͤhrt, und so weit unter demselben versenkt seyn, daß das Boot schwimmend uͤber dem Wagen anlangt. Waͤre das Boot bis zu der Stelle, an der die schiefe Flaͤche unter das Wasser taucht, gediehen, so muͤßte die Zugkraft zu wirken beginnen, wo dann der Wagen unter dem Boote anlangen, und sich also von selbst und ohne alle Muͤhe beladen wuͤrde. Der Wagen muͤßte starke Arme haben, damit das Boot weder auf die Seite fallen, noch aber auch glitschen koͤnnte. Die schiefe Flaͤche, welche an dem unteren Canalniveau zur Auffahrt dient, muͤßte durch eine Curve mit jener in Verbindung gebracht werden, welche zum Wieder-Emporsteigen in das obere Canalniveau bestimmt ist. Leztere schiefe Flaͤche, welche nicht so lang waͤre, als erstere, muͤßte bis auf 5 bis 4 Meter unter das Wasser tauchen, so daß das Boot von selbst flott wuͤrde, um dann seinen Weg uͤber dem untergetauchten Wagen hinweg fortzusezen. Auf dieselbe Weise ließe sich das Boot auch von einem hoͤheren auf ein tieferes Niveau herabschaffen. Die Hauptsache bleibt unter diesen Umstaͤnden nur eine Kraft ausfindig zu machen, welche das beladene Boot mit dem Wagen, auf dem es ruht, zu ziehen im Stande ist. Diese Kraft wird je nach Umstaͤnden bald in dem Dampfe, bald in einem Wasserrade, bald in den Fluͤgeln einer Windmuͤhle, bald in einer Verbindung mehrerer dieser Mittel zu suchen seyn. (Mémorial encyclopédique, Maͤrz 1837, S. 155.) Vorschriften zur Nachahmung von schwarzem englischem Wedgwood. Das Journal des conaissances usuelles, Januar 1837, S. 35 gibt an, daß man nach folgendem Verfahren aus gewoͤhnlicher Fayencemasse Gegenstaͤnde fabriciren kann, die dem schwarzen englischen Wedgwood sehr aͤhnlich sind. Man soll naͤmlich die gebrannten, aber nicht glasirten Gegenstaͤnde aus Fayencemasse in feuerfeste Tiegel oder Formen geben, und sie in diesen ringsum mit einem Pulver ausfuͤllen, welches man sich aus 1/8 thierischer Kohle und 7/8 guter Fichtenkohle bereitet. In diesen Tiegeln, welche gut verschlossen werden muͤssen, soll man sie drei Stunden lang stark brennen, wo man sie dann nach dem Erkalten von schoͤner graulich schwarzer Farbe finden wird. – Eine sogenannte schwarze Erde zur Nachahmung des englischen Wedgwood kann man sich ferner bereiten, indem man auf 50 Pfd. gruͤnen Thon, 10 Pfd. gut gemahlenen, mit demselben Thone bereiteten Kitt, 15 Pfd. vollkommen gemahlenen piemontesischen Braunstein und 7 1/2 Pfd. in einem Fayenceofen gebranntes und gut gemahlenes Kupferoxyd nimmt. Alle diese Substanzen muͤssen, nachdem sie gut vermengt worden sind, mit Wasser angeruͤhrt und durch ein Seidensieb getrieben werden, worauf man die geschlaͤmmte Masse, nachdem das Wasser abgegossen worden ist, troknet und abarbeitet. Die aus dieser Masse geformten Gegenstaͤnde muͤssen in gut verschlossenen Kapseln im Fayenceofen gebrannt werden, wobei sie jedoch kein starkes Feuer erfordern. – Eine staͤrkere Feuerung vertragt eine Masse, die man auf dieselbe Weise, aber aus 200 Pfd. gruͤnem Thone, 33 Pfd. Braunstein; ebensoviel gebranntem Eisen und ebensoviel gebranntem Kupfer bereitet. Ueber den beim Sprechen in der Luftroͤhre Statt findenden Druk der Luft. Hr. Caguiard-Latour, bekannt durch seine Forschungen im Gebiete der Akustik und namentlich uͤber die menschliche Stimme insbesondere machte in neuerer Zeit einen entscheidenden Versuch uͤber den Druk, den die Luft bei der Erzeugung der Stimme in der Luftroͤhre erleidet. Er hatte bereits fruͤher gefunden, daß die Luft beim Blasen einer Clarinette in den Lungen einen Druk erleidet, welcher dem Gewichte einer Wassersaͤule von 30 Centimetern gleichkommt; waͤhrend ein Druk von 3 bis 4 Atmosphaͤren hinreicht, um durch einen kuͤnstlichen Kehlkopf aus Kautschuk Laute hervorzubringen. Neuerlich benuzte er ein Individuum, an welchem die Luftroͤhre eroͤffnet worden war, und welches seit ungefaͤhr 2 Monaten eine silberne Roͤhre in die Oeffnung eingesezt traͤgt, zu seinen Versuchen. Er brachte naͤmlich zu diesem Zweke einen Manometer an der Muͤndung dieser Roͤhre an, und fand hiedurch, daß in dem Momente, in welchem die Stimme erzeugt wird, die in der Luftroͤhre enthaltene Luft einen Druk erleidet, welcher einer Wassersaͤule von 16 Centimetern das Gleichgewicht haͤlt: d.h. daß der Druk beim Sprechen halb so groß ist, wie beim Blasen einer Clarinette. (Echo du monde savant, No. 207) Ueber eine Haut-Relief-Walzendrukmaschine. Bei der Notwendigkeit, in der Fabrication fast aller Drukwaaren die moͤglichst billige Herstellung zu erzielen, ist von vielen Fabrikanten der Mangel einer zwekmaͤßigen Maschine fuͤr Tuͤcheldruk laͤngst gefuͤhlt worden. Unserem Bestreben, diesem Mangel abzuhelfen, ist es endlich gelungen, die oben genannte Maschine zu erfinden, welche alle fruͤheren Erfindungen in dieser Art weit uͤbertrifft, indem sie sich durch ihre Wohlfeilheit und Dauer, Einfachheit in der Behandlung auszeichnet und eine sehr große Ersparung am Druklohn gibt. Sie bedarf ferner keiner bedeutenden Betriebskraft; ein Mann ist hinreichend, sie vermittelst eines gewoͤhnlichen Schwungrades in Gang zu sezen. Durch Wasser oder Dampf bewegt, wobei man die Geschwindigkeit vermehren kann, leistet sie mehr als alle anderen Rouleaudrukmaschinen; wir haben bei gewoͤhnlichem Gang in Hl) Arbeitsstunden 6000 Tuͤchel taͤglich gedrukt; im Nothfall und bei den noͤthigen Vorbereitungen kann man nach der gewonnenen Ueberzeugung 15 bis 20,000 Tuͤchel in einem Tage damit druken. Die im Anfange Statt gefundenen Schwierigkeiten in Anfertigung der Muster haben wir so vollkommen besiegt, daß solche jezt schnell und sicher geschieht und unsere jezigen Muster, im Verhaͤltniß der in der Zeichnung liegenden Schwierigkeiten, fuͤr Cottone in   8 12 Tagen zum Kostenpreis von circa   4 bis 12 fl. CM. 5/4 Tuͤchel 10 18    –       –   – 15 bis 22 fl. 6/4 detto 12 20    –       –   – 24 bis 30 fl. herzustellen sind. Die Drukwalzen selbst sind viel billiger als die kupfernen Rouleaux; es kostet uns eine Drukwalze – ohne Muster – fuͤr Cottone circa   4 Wiener Zoll im Durchmesser circa 13 fl. Conv. Muͤnze. 5/4 Tuͤchel   – 29     –  – in der Laͤnge   – 18 fl.         – 6/5 detto   – 35     –  –        –   – 22 fl.         – und diese Walzen sind nicht nur fuͤr viele Muster zu gebrauchen, sondern bleiben auch immer, bis auf einen kleinen Abgang in der endlichen Umarbeitung in ihrem Werthe. Die seit 9 Monaten bei uns im Gange befindliche Maschine arbeitet zu unserer vollkommenen Zufriedenheit und so billig, daß uns der Druklohn fuͤr 1 Duzend Tuͤchel, fuͤr welches wir fruͤher bei Handdruk 12 kr. CM. zahlten, jezt durch die Maschine nur circa 1 kr. CM. kostet. Wir wuͤnschen diese Erfindung gemeinnuͤzig zu machen; und bei der leicht zu erkennenden Nuͤzlichkeit derselben glauben wir, vielen Fabrikanten in Folgendem willkommene Vorschlage zu machen: Denjenigen Fabriken, welche darauf eingehen wollen, liefern wir eine vollstaͤndige Maschine gegen eine Verguͤtung von Gulden Eintausend Conv. Muͤnze, wenn sich wenigstens 20 auslaͤndische Fabriken zur Annahme der Maschine erklaͤrt haben. Die Auslieferung der Maschine geschieht nach der Reihe, in welcher die bestimmten Erklaͤrungen zur Theilnahme eingehen. Bei der Theilnahmserklaͤrung ist die erste Haͤlste der Kaufsumme mit fl. 500 – zu entrichten; die andere Haͤlfte von fl. 500 – bei Auslieferung der Maschine. – Verpakungs- und Transportspesen tragen die Herrn Empfaͤnger. Ueber die Behandlung der Maschine, Anfertigung der Drukwalzen u.s.w. geben wir die ausfuͤhrlichsten Erlaͤuterungen schriftlich, stellen es aber auch jedem Theilnehmer frei, einen in Holz- und Metallarbeiten geuͤbten Formstecher auf seine Kosten zu uns zu senden, dem wir die noͤthigen Anleitungen geben werden; alle Manipulationen sind sehr einfach und leicht aufzufassen. Drukwalzen ohne und mit Muster koͤnnen wir bei unserer Einrichtung schnell und zu maͤßigen Preisen anfertigen; wir sind bereit, die theilnehmenden Fabriken damit zu versorgen. Koͤchlin und Singer in Jungbunzlau in Boͤhmen. Ueber einen von Hrn. Anton Schmid in Wien erfundenen Abdampfungsapparat fuͤr Zukerraffinerien, bei welchem die Dampfmaschine beseitigt und durch einen einfachen Regulator ersezt ist. Dieser in Oesterreich patentirte Abdampfungsapparat mit luftverduͤnntem Raume, welcher zuerst bei Hrn. Raffelsberger in Wien aufgestellt wurde, gewaͤhrt gegen jene Apparate, wo die Luftleere mittelst einer Dampfmaschine erzeugt wird, folgende Vortheile: 1) Kommt die Anschaffung eines solchen Apparates uͤber 2/3 wohlfeiler als bei einem mit Dampfmaschine. 2) Kann die Temperatur nach Beschaffenheit des Zukers, von 65 bis 80° gegeben und mittelst eines Regulators auch beibehalten werden, was bei einer Dampfmaschine der Fall nicht ist; und es wird nicht mehr Wasser benoͤthigt, als was sonst die Dampfmaschine zur Condensation der Pumpe braucht. 3) Werden die Zuker nach dieser Kochungsmethode viel weißer, als nach jeder anderen Methode; besonderes auffallend bewaͤhrt sich dieß bei ordinaͤrer Waare; die Brode werden nicht nur sehr weiß, sondern nehmen auch viel an Gewicht zu. 4) Hat man es in der Gewalt die Brode fein oder grob krystallisirt zu machen. 5) Auf 2 Pfannen à 20 Brode Inhalt koͤnnen leicht 400, auch 500 Brode des Tags erzeugt werden. 6) Wird, da die Dampfmaschine wegfaͤllt, bedeutend an Holz und Unterhaltungskosten erspart. Die vortheilhaften Resultate dieses Apparates, der seitdem noch in mehreren bedeutenden Raffinerien in den oͤsterreichischen Staaten und auch in Berlin angeschafft wurde, und nun schon mehrere Jahre ununterbrochen mit ungetheiltem Beifall arbeitet, werden zwei der groͤßten Raffinerien, naͤmlich die Pommerische Provincial-Zukersiederei in Stettin, und die Privil. Zukerraffinerie in Breslau auf Verlangen bestaͤtigen. Sehr beachtenswerth ist auch der von Hrn. Anton Schmid vor einigen Monaten vollendete, und im großen Maaßstabe bei dem Grafen v. Larisch in Karwin bei Teschen im oͤsterr. Schlesien (auf welchen man sich bezieht) mit bestem Erfolg versuchte vorzugsweise fuͤr Runkelruͤbenzuker berechnete Abdampfungsapparat, welcher sehr wohlfeil zu stehen kommt und womit die Operation in viel kuͤrzerer Zeit als gewoͤhnlich beendigt werden kann, waͤhrend uͤberdieß der Syrup Heller und die Krystallisation erleichtert wird. Derselbe eignet sich auch zum Abdampfen von Salzaufloͤsungen aller Art. Nachrichten von einigen neueren Verbesserungen im Runkelruͤbenbaue und in der Fabrication von Zuker aus denselben. Hr. Payen erstattete einer Sizung, welche die Société centrale d'agriculture in Paris am 1. Februar l. J. hielt, einen Bericht uͤber die neueren, die Zukererzeugung in ihrem ganzen Umfange betreffenden Vorschlaͤge, welcher im Wesentlichen Folgendes enthielt. I. Hr. Lahérard empfiehlt beim Bau der Runkelruͤben die Anwendung einer 6 Fuß breiten Walze, an der in Entfernungen von 18 Zoll von den beiden Enden zwei Reihen von Erhoͤhungen angebracht sind. Dieses Instrument erzeugt, wenn es uͤber einen gut geeggten Aker gezogen wird, in Entfernungen von 14 Zoll von einander kleine Gruͤbchen, deren Parallellinien durch einen Zwischenraum von 3 Fuß von einander geschieden sind. In diese Graͤbchen sollen die Ruͤbensamen, welche vorher zum Keimen gebracht worden seyn sollen, von Weibern gelegt und mit Erde bedekt werden. Die Bestellung einer Hectare Landes nach diesem System soll nur auf 6 Fr. zu stehen kommen. II. Hr. Magendie hat eine aͤhnliche, aber wohlfeilere Walze angegeben, uͤber die Hr. Vilmorin bemerkt, daß ihm fuͤr die Linien, in denen die Samen gelegt werden sollen, eine Entfernung von 18 bis zu 22 Zoll als die passendste erscheint. III. Als eine der besten neueren Methoden in den langen, zur Aufbewahrung der Ruͤben dienenden Silos eine Ventilation zu erzeugen, die die Temperatur zu erniedrigen im Stande ist, wird angegeben, daß man nach der ganzen Laͤnge des Silo eine Furche von der Breite und der Tiefe eines Spatens graben soll. Ueber diese Furche soll man, damit sie nicht verlegt werden kann, zuerst der Quere nach einige Ruͤben legen, bevor man die uͤbrigen Ruͤben darauf schichtet. Die aͤußere kuͤhle Luft, welche auf diese Weise frei unter die mit Ruͤben gefuͤllten Silos gelangt, soll die durch die Waͤrme ausgedehnten Gase ersezen. Wuͤrde ein zu bedeutender Frost eintreten, so brauchte man, um dessen nachtheilige Ginwirkung auf die Ruͤben zu verhuͤten, nur die beiden Enden der Furche zu verstopfen. IV. Hr. Bouchet Saint-Arnoult hat einen neuen Apparat, Saturateur genannt, erfunden, welcher, indem die Runkelruͤben mechanisch in rechtwinkelige parallelopipedische Stuͤke zerschnitten der Einwirkung des Dampfes ausgesezt werden, deren Zellen sehr gut zerreißt, und die Ausziehung des zukerhaltigen Saftes sowohl in der Kaͤlte, als bei einer auf 100° gesteigerten Waͤrme sehr erleichtert. Die mit diesem Apparate erzielten Saͤfte sollen klar und sehr schwach gefaͤrbt seyn. V. Einige Fabrikanten und darunter namentlich Hr. Hamoir, bewerkstelligen die Filtration von Unten nach Oben, wodurch die Verlegung der Knochenkohle durch den Schaum, der sich zu Boden sezt, verhindert wird. Diese sinnreiche Vorrichtung beseitigt auch die meisten der in den Fabriken bestehenden Niveau-Unterschiede. VI. Der von den HH. Roth und Baydet erfundene Apparat zum Eindiken und Versieden der Syrupe (Polyt. Journ. Bd. LVII. S. 78 und Bd. LX. S. 365) arbeitet dermalen sehr regelmaͤßig und liefert so guͤnstige Resultate, daß viele Fabrikanten ihre bisherigen Apparate gegen denselben vertauschten. Er erfordert dermalen bei weitem weniger Condensationswasser als fruͤher; auch machte man ihn durch Hinzufuͤgung eines neuen Kessels doppeltwirkend. VII. Man probirt dermalen einen neuen, von Hrn. Sorel erfundenen Abdampfapparat, in welchem der im Marienbade erwaͤrmte Syrup durch den Druk des Dampfes emporgehoben, und bann dadurch, daß man ihn an einer von Innen geheizten Saͤule herabfließen laͤßt, beinahe auf die Haͤlfte seines Volumens eingedikt wird. VIII. Die HH. Ingenieurs Thomas und Laurent haben an der allgemeinen Einrichtung mehrerer Apparate eine wichtige Verbesserung angebracht. Die gaͤnzliche Ausschließung der Luft und anderer Gase, welche die Uebertragung der Waͤrme beeintraͤchtigen, und wohl verstandene Verhaͤltnisse zwischen den Durchschnitten des Dampfcanales in den Roͤhren und Haͤhnen haben zu unerwarteten Resultaten gefuͤhrt. Es gelang ihnen unter Anwendung der Hallette'schen Kessel zur Klaͤrung und der von Moulfarine verbesserten Kessel von Taylor-Martineau zum Eindampfen und Versieden, 9 1/2 Hectoliter in 16 Minuten zu klaͤren, in 6 Minuten die erste Verdunstung vorzunehmen, und in 6 bis 10 Minuten je nach der Qualitaͤt der Gyrupe das Kochen zu vollbringen. Die ganze Operation ward demnach in den Kesseln unter einem Druke von 4 Atmosphaͤren in 30 Minuten beendigt. Jeder Quadratmeter Heizoberflaͤche verduͤnstet hiebei 180 Kilogr., waͤhrend das gewoͤhnliche Maximum nur 75 bis 80 Kilogr. betraͤgt. IX. Einer der neuesten, von den HH. Bouchet und Péan erfundenen Abdampfapparate scheint sowohl in großen, als in kleinen Fabriken bedeutende Vortheile zu versprechen, indem er die Vorzuͤge der Continuitaͤt mit der groͤßten bisher bekannten Geschwindigkeit verbindet. Die Abduͤnstung des geklaͤrten Saftes wird mit diesem Apparate in 3 Minuten bewerkstelligt. Der Kessel besteht aus einer schraͤgen Flaͤcht mit Cannelirungen, die sowohl nach der Quere, als nach der Laͤnge laufen; er wird durch circulirenden Dampf von 4 Atmosphaͤren Spannung geheizt; uͤber ihn laͤuft der geklaͤrte Saft ab, wobei dieser bestaͤndig unter freiem Zutritte der Luft eingedikt wird. Drei Kessel dieser Art mit dazwischen gestellten Filtern reichen fuͤr jede Fabrik hin. Die Heizung kann sehr gut auch mit freiem Feuer geschehen, wie sie z.B. Hr. Monier in Blois mit Vortheil betreibt. X. Gemaͤß einer neuen, bereits in mehreren Fabriken angenommenen Wiederbelebungsmethode der thierischen Kohle von der Erfindung des Hrn. Fremy ist die Anwendung der Metallplatten nicht laͤnger mehr von noͤthen. Die Erfindung besteht in einem Reverberirofen, welcher nach Belieben offen oder geschlossen seyn, und sowohl zur Fabrikation neuer thierischer Kohle als auch zur Wiederbelebung alter gebraucht werden kann. Hr. Duchemin, Dirigent der Fabrik des Hrn. 2 arge bei Paris, erzeugt in 24 Stunden mit einem Aufwand von nicht mehr als 4 1/2 Hectoliter Steinkohlen 45 Hectoliter wiederbelebte Kohle. (Aus dem Mémorial encyclopédique, Maͤrz 1837, S. 160.) Ertrag der Kastanien an Zuker. Die Fabrikation von Zuker aus Kastanien, schreibt das Echo du monde savant, scheint fuͤr die suͤdlicheren Laͤnder von eben so großer Wichtigkeit werden zu wollen, wie die Runkelruͤbenzuker-Fabrication fuͤr die mehr noͤrdlich gelegenen. Man hat naͤmlich bereits 14 Proc. Zuker aus den Kastanien erbeutet) mithin einen Ertrag an Zuker erzielt, der jenen der Runkelruͤben merklich uͤbersteigt. Zukerfabrication in Rußland. Nach den neuesten Berichten aus Rußland, schreibt das Journal du Commerce, macht die Zukerfabrication aus Runkelruͤben in den suͤdlichen Provinzen dieses Staates so bedeutende Fortschritte, daß man in wenigen Jahren einen Theil der tuͤrkischen Maͤrkte mit diesem Fabrikate versehen zu koͤnnen hofft. Diese Fortschritte zeigen deutlich, welchen Aufschwung die Zukerfabrication uͤberall nehmen kann, wo die Colonialzuker mit etwas betraͤchtlichen Zoͤllen belegt sind) sie liefern aber auch einen Beweis fuͤr den großen Irrthum, in den man verfiel, wenn man glaubte, daß die franzoͤsischen Zukerfabriken auf auslaͤndische Maͤrkte als Absazwege rechnen duͤrften. Zukerfabrication in Frankreich. Aus den Nachforschungen, welche aus Auftrag des Ministeriums der Finanzen gemacht wurden, ergab sich, daß man in Frankreich im Jahre 1835 aus 668,986,762 Kilogr. Runkelruͤben fuͤr 30,349,540 Fr., und im Jahre 1836 aus 1012,770,589 Kilogr. Runkelruͤben fuͤr 58,968,805 Fr. Rohzuker gewann. Die Zahl der Gemeinden, in denen Zuker fabricirt wird, belief sich auf 431; die Zahl der arbeitenden Fabriken auf 543, jene der im Baue begriffenen auf 39. (Echo du monde savant, No. 224.) Ueber die Fabrication von Zeugen aus gesponnenem Glase. Die Anwendung von fein gesponnenem Glase zur Erzeugung verschiedener Stoffe, welche kuͤrzlich in Venedig von Hrn. Olivi in Anregung gebracht und den eingelaufenen Berichten gemaͤß auch ruͤhmlich ausgefuͤhrt wurde, wird in Frankreich mit nicht minder guͤnstigem Erfolge auch von Hrn. Dubus-Bonnel in Lille versucht. Derselbe hat naͤmlich der in dieser Stadt bestehenden Gesellschaft des Enfans du Nord bei ihrer lezten Generalversammlung verschiedene aus Glas verfertigte Zeuge vorgelegt, welche in Hinsicht auf Farbenpracht und Glanz Alles uͤbertreffen sollen, was man bisher in Seidenstoffen und Golds und Silberbrocat bewunderte. Diese Stoffe zu Tapeten verwendet wuͤrden, wie Hr. Theodor Violet meint, in Wirklichkeit Wohnungen geben, wie man sie in Tausend und eine Nacht getraͤumt findet. (Echo du monde savant, No. 308.) Bereitung thierischer Kohle aus ausgesottenen Knochen. Hr. Payen hat gefunden, wie man aus jenen thierischen Knochen, die bei der Bereitung des Knochenleimes und der Knochensuppen des groͤßten Theiles ihrer animalischen Bestandtheile beraubt wurden, und die daher fuͤr sich allein keine so gute Kohle geben koͤnnten, als die in den gewoͤhnlichen Kuͤchen etc. gesammelten Knochen, dennoch eine Kohle bereiten kann, die sich ganz vortrefflich als Entfaͤrbungsmittel fuͤr Raffinerien, und als Farbe fuͤr Anstriche, Wichsen etc. eignet. Sein Verfahren ist folgendes. Man vermengt 80 Kilogramme Knochen, aus denen Knochenleim oder Knochensuppe bereitet worden, mit 10 Kilogr. des bei der Steinkohlendestillation gewonnenen Theeres) laͤßt sie einen oder mehrere Tage auf einem Haufen liegen, und gibt sie dann in geschlossene oder erwaͤrmte Gefaͤße, damit eine Zersezung der Substanzen von Statten gehe. Es dringt hiebei eine große Menge des in dem Theere enthaltenen Kohlenstoffes in die Poren der Knochen, und man erhaͤlt eine Kohle, die nichts zu wuͤnschen uͤbrig laͤßt. Mehrere andere Arten von Theer, fluͤchtige und fette Oehle, verschiedene fettige und harzige Substanzen und uͤberhaupt alle thierischen und vegetabilischen Stoffe, in denen der Kohlenstoff in sehr vertheiltem Zustande enthalten ist, eignen sich gleichfalls hierzu. (Journal des connaissances usuelles, Jul. 1836.) Besteuerung des Erfindungsgeistes in England. Die vom 25. Jun. 1835 bis 25. Jun. 1836 in England erhobenen Patente trugen dem Staate die Summe von 21,000 Pfd. Sterl. (252,000 fl.) ein. Diese Summe mußte in baarem Gelde bezahlt werden, bevor noch einer der Patenttraͤger einen Heller aus seiner Erfindung gewonnen hatte; und da die Erfinder großen Theils arme Leute sind, so waren sie meistens gezwungen sich in Schulden zu steken, oder ihre Erfindungen zu ihrem Nachtheile zu verkaufen. Auf solche Weise ermuntert man in England Fortschritte in einem Fache, Welchem das Land seine Groͤße verdankt! (Magazine of Popular Science, No. VI) Frankreichs Handel mit seinen Colonien. Die Zusammenstellung des Handels, den Frankreich im Jahre 1835 mit seinen Colonien fuͤhrte, ergab fuͤr die Gesammteinfuhr den Werth von 760,726,969 Fr., waͤhrend im Jahre 1834 diese Summe nur 720,104,556 Fr. betrug. Die Ausfuhr, welche sich im Jahre 1834 fuͤr Maaren aller Art auf 714,705,038 Fr. und fuͤr franzoͤsische Waaren auf 509,992,577 Fr. belief, war im Jahre 1835 fuͤr erstere auf 834,422,218 Fr., und fuͤr leztere auf 577,415,633 Fr. gestiegen. Englands Opiumhandel nach China. Nach den Angaben des Hrn. Davis, Oberaufseher in Canton, wird in China fuͤr eine groͤßere Summe Opium eingefuͤhrt, als die fuͤr den ausgefuͤhrten Thee bezahlte Summe betraͤgt. Im Jahre 1833 delief sich naͤmlich der Werth der Gesammteinfuhr in China auf 23,476,244 Dollars, wovon 11,618,167 auf Opium kamen; waͤhrend die Gesammtausfuhr einen Werth von 20,443,270 Dollars betrug, worunter fuͤr 9,133,749 Thee. All dieß Opium wird eingeschmuggelt; die Differenz im Werthe des dafuͤr ausgefuͤhrten Thee's wird mit Silber ausgeglichen. Mittel gegen die Engerlinge. Hr. Jaume Saint-Hilaire hat eine chemische (Komposition erfunden, welche der Vegetation guͤnstig, saͤmmtlichen Insecten hingegen und namentlich den Engerlingen (vers blancs), die so großen Schaden anrichten, verderblich ist. Da die Zusammensezung dieses Mittels, dessen Wirksamkeit bereits durch zahlreiche Versuche hergestellt seyn soll, noch geheim gehalten wird, so koͤnnen wir einstweilen nur uͤber dessen Anwendungsweise berichten. Es wird naͤmlich gleich dem Duͤngpulver ausgestreut und unmittelbar darauf mit dem Spaten unter die Erde gebracht, indem es viele Salze enthaͤlt, die sich zum Nachtheile der Wirksamkeit verfluͤchtigen wuͤrden. Das Umgraben muß nach der Lange der Wurzeln der Gewaͤchse, welche man cultiviren will, mehr oder minder tief vorgenommen werden. Wenn es sich um Vertilgung der Engerlinge in Baumschulen oder Garten handelt, so soll man zwischen den Baͤumen oder den Gewachsen eine Furche von einigen Hell Tiefe ziehen, in diese die Composition streuen und sie hierauf zuwerfen. Auf Wiesen, die man nicht umbrechen will, soll man so nahe als moͤglich an einander Furchen ziehen, und diese, nachdem man das Wurmmittel hinein gebracht, wieder mit Rasenstuͤken bedeken. Die Composition besizt einen sehr starken Geruch, der sich selbst nachdem sie unter die Erde gebracht worden, noch sehr lange erhaͤlt, ohne deßhalb jenen, die mit ihr zu thun haben, nachtheilig zu werden. Man kann auf eine halbe Hectare Landes 10, ja selbst bis 15 Hectoliter davon anwenden. Der Preis eines Hectoliters ist auf 4 Franken fixirt, und um diesen kann man sich das Mittel bei dem Erfinder auf dem Mont Souris in der Banlieue von Paris verschaffen. (Mémorial encyclopédique, Februar 1837.) Hr. Letellier von Saint-Leu-Taverny zeigte der Akademie der Wissenschaften in Paris bei Gelegenheit der neuerlichen Besprechung obigen Geheimmittels gegen die Engerlinge an, daß er sich seit dem Jahre 1835 mit diesem Gegenstande beschaͤftige, und gefunden habe, daß die meisten der Gifte, welche auf den menschlichen Organismus einen hoͤchst verderblichen Einfluß aͤußern, auf diese Larven beinahe keine Wirkung haben; daß aber die alkalischen eisenblausauren Salze dieselben auf das Schnellste, Sicherste und Wohlfeilste zerstoͤren, und zwar ohne daß fuͤr die Vegetation irgend ein Nachtheil daraus erwaͤchst. Er wendet mit bestem Erfolge ein unreines derlei Salz an, welches ex durch Gluͤhen thierischer Koͤrper mit Potasche oder Kalk erzielt. (Echo du monde savant, No. 210.) Ueber den Klebergehalt verschiedener Weizensorten. Hr. Payen wurde von der Société d'agriculture de la Marne uͤber die Qualitaͤt von viererlei Weizensorten befragt, die auf gleiche Weise auf gleichem Boden cultivirt worden. Er fand bei der Untersuchung dieser Weizen, die aus polnischem Weizen, aus Landweizen (blé de pays), aus Sommerweizen (blé de mars) und aus Dreifaltigkeitsweizen (blé de Trinité ou de 90 jours) bestanden, daß der Klebergehalt von 0,022 bis zu 0,09 wechselte. Am meisten Kleber und die groͤßte Menge von den beiden anderen stikstoffhaltigen Bestandtheilen fand sich in den der Samenhuͤlle zunaͤchst liegenden Theilen; gegen die Mitte der Koͤrner zu nahm der Stikstoffgehalt bedeutend ab. Hr. Payen untersuchte, um zu erfahren, ob zwischen den haͤrtesten und den weichsten Weizensorten in Hinsicht auf den Klebergehalt noch groͤßere Unterschiede bestuͤnden, Weizen von Taganrog, von Odessa und aus Polen einerseits, und andererseits den weißesten von den Pariser Muͤllern verwendeten Weizen. Er fand in den ersteren 0,029 bis 0,031, in lezterem hingegen nur 0,019 bis 0,020 Stikstoff. (Echo du monde savant, No. 206.) Literatur. Praktisches Handbuch des Baumwollenmanufacturwesens etc. nach der Cotton-Manufacture von Dr. A. Ure. Deutsch bearbeitet von Dr. Carl Hartmann. Weimar 1837, bei Voigt. Auch unter dem Titel: Neuer Schauplaz der Kuͤnste etc. 93ster Bd. Ure's Handbuch etc. Der Verf. des vorliegenden Buches verbindet mit dem Worte Bearbeitung einen eigenen Begriff: da er die von Ure's Werk dadurch zu liefern vorgibt, daß er den einen Theil (den statistischen) total weglaͤßt, statt eines anderen (den historischen) eine ganz fremde Darstellung aufnimmt, und den uͤbrigen endlich kurzweg und ungesichtet uͤbersezt. Der Verf. hat sich indessen die Arbeit noch leichter gemacht. Er hat von dem ersten Bande des englischen Werkes gar keine Notiz genommen, sondern dafuͤr bloß die Geschichte dieses Industriezweiges, wie sie der deutsche Bearbeiter von Baines lieferte, Wort fuͤr Wort eingeruͤkt, und so den Druker mit einem Plagiat die 10 ersten Bogen ausfuͤllen lassen, eine Entstellung des Textes, die um so mehr der Aufschrift des Buches widerspricht, da die geschichtliche Darstellung, die Ure gibt, gar sehr von der von Baines abweicht, und mitunter bemerkenswerthe Berichtigungen und neue Thatsachen enthaͤlt; der Verf. erlaubte sich indessen nicht einen Zusaz, da er einmal gesonnen schien diesen Band rein ohne Arbeit zu bearbeiten. Ungleich mehr Muͤhe kostete den Verf. der zweite Band, der groͤßten Theils Technisches enthaͤlt. Diesen hat er denn woͤrtlich uͤbersezt, ob aber mit viel geistiger Anstrengung bezweifeln wir, denn in diesem Fall wuͤrden wohl die Beschreibungen der Vorrichtungen, die im Original so klar sind, in der Regel wenigstens verstaͤndlich geworden seyn, und doch die gebraͤuchlicheren technischen Ausdruͤke richtig verdeutscht seyn. – In der Vorrede sagt der Verf. er habe, um die Bogenzahl zu vermindern, den geschichtlichen Theil sehr abgekuͤrzt, und „dabei das treffliche Wert von Baines vielfaͤltig benuzt“ (!) er habe, weil er vielleicht nicht alle Mal den richtigen Ausdruk angewendet, dann immer den englischen beigefuͤgt, und bitte um nachsichtsvolle Beurtheilung, da er sich zu einer nicht leichten Arbeit erboten! Wir uͤberlassen dem Leser, ob solche Gruͤnde die Abfassung rechtfertigen. Nach unserem Dafuͤrhalten ist die eine Haͤlfte des Buches ein Nachdruk oder Plagiat, und die andere eine ungenießbare Uebersezung, und das Ganze ein neuer Beweis, welche Waare die Buͤcherfabrikanten dem Publicum unter vielversprechenden Namen oft auftischen. – Das Papier ist das gewoͤhnliche graue – des Schauplazes – die Lithographieen, koͤnnen den etwa befriedigen, der das Original nicht gesehen hat, Das Ausgezeichnetste ist der Preis – 9 fl.! – β.