Titel: | Verbesserter Fortschaffungsapparat für Dampfboote und andere Fahrzeuge, worauf sich Francis Pettit Smith, von Hendon in der Grafschaft Middlesex, am 31. Mai 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. LXXIX., S. 401 |
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LXXIX.
Verbesserter Fortschaffungsapparat fuͤr
Dampfboote und andere Fahrzeuge, worauf sich Francis Pettit Smith, von Hendon in der
Grafschaft Middlesex, am 31. Mai 1836 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
1837, S. 172.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Smith's Fortschaffungsapparat.
Meine Erfindung besteht in einer Art von Schraube oder Schneke, welche unter dem
Wasser und in einem Ausschnitt oder offenen Raum, der sich an dem Hintertheile des
Schiffes (an dem sogenannten deadrising oder dead-wood) befindet, angebracht ist, und mit
bedeutender Geschwindigkeit umlauft oder vielmehr umgetrieben wird.
Fig. 23 gibt
eine seitliche Ansicht eines meiner Erfindung gemaͤß gebauten Bootes. A, A ist der erwaͤhnte Raum, welcher zur Aufnahme
der Schneke bestimmt ist. Leztere B sieht man hier in
der Form einer hoͤlzernen Schraube mir breiten Gewinden, welche mit ihrer
Achse in den beiden Anwellen oder Endboͤken C, D
ruht. Der Bloͤk D traͤgt auch die
aufrechte umlaufende Spindel E, die mit der
Dampfmaschine oder mit der sonstigen Triebkraft communicirt, und die die Schneke in
Bewegung sezt, wie dieß aus den anderen Figuren noch deutlicher erhellen wird.
Fig. 24 gibt
naͤmlich eine Ansicht eines Bootes mit meinem verbesserten
Fortschaffungsapparate, so wie dasselbe vom Hintertheile aus betrachtet
erscheint.
Fig. 25 zeigt
diesen Apparat, und jene Maschinerie, die ihn in Bewegung sezt, einzeln fuͤr
sich, K ist die Haupttreibwelle einer
gewoͤhnlichen Dampfmaschine. J ist ein Winkelrad,
welches in ein anderes, an der senkrechten Spindel E
umlaufendes Winkelrad I eingreift. An dem unteren Ende
derselben Spindel befindet sich ein aͤhnliches Winkelrad 6, welches in das an
dem Ende der Schnekenspindel aufgezogene Winkelrad H
eingreift. Die Geschwindigkeit, mit der die Schneke umgetrieben wird, haͤngt
demnach von dem Durchmesser des Rades H im Vergleiche
mit dem Durchmesser des Getriebes G, und von der
Bewegung des Kolbens der Dampft Maschine ab.
Fig. 26 zeigt
den Bloͤk C und Fig. 27 den Bloͤk
D im Grundrisse.
Fig. 28 ist
ein Grundriß der Vorrichtung, womit der Spindel E
Staͤtigkeit gegeben ist, nach der in Fig. 25 angedeuteten
punktirten Linie genommen.
Dergleichen Vorrichtungen koͤnnen, je nachdem man es fuͤr
noͤthig haͤlt, und je nach der Laͤnge der aufrechten Spindel
E mehrere angebracht seyn. Aus der Abbildung ergibt
sich, daß die Spindel E mit einem Gehaͤuse L, M, N, N umschlossen ist, in welchem das Wasser, worin
das Fahrzeug schwimmt, bis zur Hoͤhe der Wasserlinie emporsteigt, und welches
daher wasserdicht gebaut seyn muß.
Es erhellt offenbar, daß die Schneke auch auf verschiedene andere Weise in Bewegung
gesezt werden kann. So ließe sie sich vielleicht eben so gut und mit einem
geringeren Maschinenapparate in Bewegung sezen, wenn das Getrieb H aus einer kleinen, das Rad J hingegen aus einer großen Rolle bestuͤnde, und wenn uͤber
beide ein Treibriemen gefuͤhrt waͤre. Da ich jedoch keine Gelegenheit
hatte diese Betriebsweise im Großen zu probiren, so habe ich lieber das hier
beschriebene Raͤderwerk angenommen. Ich brauche wohl kaum zu bemerken, daß
man die Schneke sowohl aus Holz, als aus Eisenblech, als auch aus verschiedenen
anderen Substanzen bauen kann; daß man ihr eine verschiedene Anzahl von
Schraubengaͤngen geben kann, und daß sich diese in Hinsicht auf die Achse der
Schneke unter verschiedenen Winkeln stellen lassen. Meine Anspruͤche
beschranken sich auf die Anwendung des beschriebenen Fortschaffungsapparates,
derselbe mag einzeln oder zu beiden Seiten der angegebenen Stelle, oder auch weiter
nach vor- oder ruͤkwaͤrts, oder mehr oder minder tief getaucht
angebracht seyn.Diese Ausdehnung der Anspruͤche des Patenttraͤgers macht, wie
uns scheint, das ganze Patent unhaltbar? denn gerade das Princip, auf
welches er sich fußt, ist nicht neu, indem, wie unsere Leser aus unserem
Journal wissen, die Schneke bereits auf mehrfache Art und Weise zum Treiben
von Booten aller Art in Vorschlag gebracht wurde.A. d. R.