Titel: | Verbesserungen an dem Jacquard-Stuhle und an den Maschinen zur Fabrication von Shawls und gemusterten Zeugen, worauf sich James Morison, Fabrikant von Paisley in Nordengland, am 8. März 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. V., S. 14 |
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V.
Verbesserungen an dem Jacquard-Stuhle und an den Maschinen zur Fabrication von Shawls und
gemusterten Zeugen, worauf sich James Morison, Fabrikant von Paisley in Nordengland, am
8. Maͤrz 1836 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
1837, S. 253.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Morison's verbesserte Jacquard-Stuhl.
Meine Erfindungen und Verbesserungen betreffen den Jacquard'schen Webstuhl, die sogenannte zehnbuͤchsige Lade (ten-box-lay) und die Einlaß- und
Ausschlag-Apparate (reading and stamping or cutting
machines), deren man sich bei der Verfertigung von Shawls und anderen
gemusterten Zeugen bedient. Ich finde es nicht fuͤr noͤthig bei der
Beschreibung meiner Verbesserungen auf alle einzelnen Theile der eben genannten
mechanischen Vorrichtungen einzugehen, da ich annehmen muß, daß dieselben in ihrem
bisherigen Zustande ohnedieß jedem Sachverstaͤndigen bekannt sind.
Fig. 1 gibt
eine seitliche Ansicht eines Theiles des Musterapparates eines Jacquard-Stuhles und seines Geschirres; sie zeigt ferner einen
Durchschnitt der sogenannten Luͤpfstange, die man wohl auch den Griff nennt,
und der Luͤpfblaͤtter, auch Messer (lifting
blades) genannt, woraus meine verbesserte Anordnung der senkrechten
Draͤhte und die Art und Weise die Luͤpfblaͤtter in Bewegung zu
sezen, hervorgehen wird. A, A, A ist das Gestell; B die Luͤpfstange mit einem Durchschnitte der
abwechselnd verschiedenen Luͤpfblaͤtter a, a,
a und b, b, b. Die Luͤpfdraͤhte,
von denen aus Schnuͤre an das Geschirr herablaufen, sind mit c, c, c bezeichnet. 1 sind die Bleie, 2 die Ringelchen
(mails). 3 ist das Lochbrett und 4 der Knoten, der
aus zwei Schnuͤren geschlungen wird, nachdem dieselben durch das Lochbrett
gelaufen sind. Man nimmt eine Schnur des ersten und eine des zweiten Knotens und
befestigt sie beide an der von dem ersten Luͤpfdrahte herbeifuͤhrenden
Schnur; eben so befestigt man eine Schnur des zweiten und eine des dritten Knotens
an dem zweiten Luͤpfdrahte u.s.f. bis das ganze Geschirr vollendet ist. Diese
Methode die Luͤpfstangen in Bewegung zu sezen und die
Luͤpfdraͤhte anzuordnen, ist nur auf Geschirre, welche nach der
erwaͤhnten, den Webern wohl bekannten Art aufgezogen sind, anwendbar; dagegen
eignen sich die uͤbrigen Theile meiner Erfindungen fuͤr alle Arten von
Jacquard-Stuͤhlen. d, d, d sind die horizontalen Nadeln, auch
Stoͤßel genannt, welche auf die Pappblaͤtter druͤken, und von
denen jede zwei Luͤpfdraͤhte c, c
fuͤhrt. Die Luͤpfblaͤtter a, a
werden auf die weiter unten zu beschreibende Weise vorwaͤrts bewegt, damit
sie die Haken der Luͤpfdraͤhte erfassen, waͤhrend die
Blaͤtter b, b zuruͤkgezogen werden. Wenn
hiedurch eine Reihe von Pappblaͤttern oder Farben eingearbeitet worden ist,
so werden die Luͤpfblaͤtter a, a
zuruͤkgezogen, und die Luͤpfblaͤtter b,
b dafuͤr vorwaͤrts bewegt, wodurch eine andere Reihe von
Farben verarbeitet wird; u.s.f.
Fig. 2 ist ein
duͤnnes, in etwas groͤßerem Maaßstabe gezeichnetes Eisen, welches das
eine Ende der Luͤpfblaͤtter zu tragen hat, und in welches
Loͤcher geschnitten sind, damit der Kopf der Luͤpfblaͤtter in
der erforderlichen Ausdehnung durch sie vor- und ruͤkwaͤrts
bewegt werden kann.
In Fig. 3 sieht
man zwei der erwaͤhnten Luͤpfblaͤtter in etwas groͤßerem
Maaßstabe; sie sind, wie man sieht, mit einem Ausschnitte versehen, worin sich die
Schiebstange frei bewegen kann.
Fig. 4 zeigt
eine Luͤpfstange mit den kleinen, in ihrem unteren Rande angebrachten
Einschnitten. Fuͤr jedes der beiden Enden der Luͤpfblaͤtter
sind zwei solche Stangen erforderlich: naͤmlich eine um jedes abwechselnde
Blatt zuruͤkzuziehen, und eine um es vorwaͤrts zu bewegen.
Fig. 5 ist ein
Grundriß eines Theiles der Luͤpfstange mit den Luͤpfblaͤttern,
den Schiebstangen und der Rolle, welche dieselben in Bewegung sezt.
Fig. 6 ist ein
flaches Stuͤk Holz, welches auf dem die Luͤpfdraͤhte tragenden
Brette ruht, und welches sich bei e um einen Zapfen
dreht. An dem oberen Theile dieses Holzes befinden sich zwei eiserne Zungen, welche, wenn die
Luͤpfstange herabsinkt, zwischen den Luͤpfblaͤttern
emporsteigen. Eine dieser Zungen trifft auf ein kleines Eisen, welches aus einer
unmittelbar uͤber den Schiebstangen angebrachten Rolle, an der die
Schiebstangen befestigt sind, hervorragt. Dieses flache Stuͤk Holz wird durch
eine der horizontalen, auf die Pappblaͤtter druͤkenden Nadeln in
Bewegung gesezt, so daß, wenn die Nadel in eines der Loͤcher des Pappblattes
dringt, eine der Zungen auf den an der Rolle befindlichen Vorsprung trifft. Findet
die Nadel hingegen kein Loch in dem Pappblatte, so wird sie zuruͤkgetrieben,
wo dann die andere Zunge die Rolle in entgegengesezter Richtung umtreibt, indem sie
auf einen an der anderen Seite der Rolle befindlichen Vorsprung trifft. Es ergibt
sich aus der in Fig.
1 bemerkbaren Anordnung der Luͤpfdraͤhte, daß mit zwei
Luͤpfstangen, an denen die Blaͤtter oder Messer auf die aus Fig. 9
ersichtliche Weise fixirt sind, dasselbe erreicht werden kann, wie mit einer
Luͤpfstange und den auf die beschriebene Weise daran angebrachten
Luͤpfblaͤttern. a, a, a sind an dieser
Figur die Luͤpfblaͤtter der einen Luͤpfstange C, C: b, b, b jene der anderen D,
D. Die Stange C, C kann innerhalb der
Blaͤtter b, b, b so hoch gehoben werden, daß der
Einschuß durchgehen kann, und die Stange D, D wird in
Bewegung gesezt, waͤhrend die Stange C, C
stationaͤr bleibt.Diese Figur
6 fehlt in dem Originale. Die Beschreibung allein duͤrfte
diesen Mangel kaum ersezen.A. d. R.
In Fig. 7 sieht
man dasselbe, wie in Fig. 1, auch ist der Betrieb aller dieser Theile derselbe, mit dem
Unterschiede jedoch, daß hier anstatt der in Fig. 1 dargestellten
Luͤpfdraͤhte die Knotenschnuͤre c,
c, und anstatt der Luͤpfblaͤtter die Kaͤmme a, a und b, b in Anwendung
gebracht sind. Es ist uͤbrigens bekannt, daß sowohl die Knotenschnuͤre
als die Kaͤmme den Jacquard-Maschinen
zukommen.
Fig. 8 zeigt
einen der Kaͤmme mit seinen Zaͤhnen in etwas groͤßerem
Maaßstabe. An dessen Ruͤken befindet sich ein Stuͤk verzinnten
Drahtes, damit die Knoten leichter in die Zaͤhne des Kammes hineingleiten,
wenn die Luͤpfstange herabsinkt.
Wenn eine Pappblaͤtter- oder Farbenreihe zwei Mal benuzt werden soll,
so bediene ich mich folgender Methode um sie zuruͤkzufuͤhren. In Fig. 1 sieht
man bei e eine Rolle, an der oben und unten ein Theil
weggeschnitten ist, und auf der die Faͤnger f, f,
welche den Cylinder oder Wendelbaum umtreiben, ruhen. g
ist eine andere Rolle, an der gleichfalls ein Theil weggeschnitten ist, damit der
Hebel h darauf ruhen kann. Dieser Hebel h steht durch ein Stuͤk Draht i mit einem in der Rolle e
angebrachten Stifte in Verbindung.
Die an der Rolle g befestigte Schnur j laͤuft an eine kleine an dem Tritte befindliche
Zunge k herab; an dieselbe Zunge laͤuft auch eine
Schnur von dem Hammer, der den Cylinder quadrirt, und zwar uͤber die Rolle
v. Wenn der Tritt und die Zunge herabgedruͤkt
werden, so heben sie den Hammer empor, der Cylinder wird also von den
Faͤngern befreit, so daß die Pappblaͤtter durch das spaͤter zu
beschreibende Gewicht z wieder
zuruͤkgefuͤhrt werden, und daß der Weber dieselben Farben ein zweites
Mal wiederholen kann. m ist ein an der
Luͤpfstange befestigtes flaches Eisen, in welches Zaͤhne geschnitten
sind, die auf Stifte wirken, welche in die Rolle g
eingelassen sind, damit auf diese Weise die Rolle wieder an ihre fruͤhere
Stelle zuruͤkgefuͤhrt wird.
Fig. 10 zeigt
einen Theil des Cylinders oder Wendelbaumes von der Fronte; er ist an dem Ende
stielrund abgedreht, und an diesem Ende befindet sich ein messingener Halsring, in
dessen Seite ein Zapfen, welcher in ein in dem vierkantigen Theile des Wendelbaumes
befindliches Loch einpaßt, eingelassen ist. Der messingene Halsring wird von dem
aufrechten Hebel p gefuͤhrt, und dieser Hebel
bewegt sich mittelst Schnuͤren, die um die Rollen t und v laufen, um den Zapfen q, so daß, wenn die Schnur auf die weiter unten zu
beschreibende Weise angezogen wird, der Halsring von dem vierekigen Theile des
Wendelbaumes weggezogen wird, und daß dieser frei und ohne den Halsring mit sich zu
nehmen umlaͤuft. Wird dagegen die Schnur w
angezogen, so wird der Halsring gegen den vierkantigen Theil des Wendelbaumes
angezogen; der an ihm befindliche Zapfen dringt dann in den Cylinder ein, und hebt
das Gewicht z empor bis alle Farben bis auf die lezte
der Reihe gewebt sind. Wenn dann der Weber die Zunge und den Tritt k fuͤr das lezte Pappblatt herabsenkt, so
verlassen der Hammer und die Faͤnger den Wendelbaum, worauf das Gewicht z herabsinkt, und die Pappblaͤtter wieder bis zum
ersten zuruͤkfuͤhrt. Das Gewicht z ist mit
Schnuͤren am Scheitel des messingenen Halsringes aufgehaͤngt, wobei
das eine Ende an die eine und das andere an die andere Seite laͤuft, und
wobei beide durch das Gewicht z gefuͤhrt und an
zwei kleinen Kugeln, auf denen das Gewicht ruht, festgemacht sind; so daß, nach
welcher Richtung sich der Halsring auch umdrehen mag, das Gewicht emporsteigt, und
den Wendelbaum wieder in dieselbe Stellung zuruͤkbringt. Die um die Rolle v laufenden Schnuͤre s und w sind an der Rolle C
Fig. 1
befestigt, und diese Rolle wird durch die Einwirkung der beiden ausgekerbten Stangen
D und E in Bewegung
gesezt. Leztere sind durch eine uͤber die Rolle F
laufende Schnur miteinander verbunden; die Stange D ist
an dem ersten und dritten, die Stange E hingegen an dem zweiten und
vierten Drukblatte befestigt. Druͤkt der Weber die erstere D herab, so wird der Halsring von dem vierkantigen
Theile des Wendelbaumes entfernt; druͤkt er hingegen die leztere E herab, so wird er an denselben gebracht. Ueber Fig. 7 sieht
man einen Rahmen mit Gegengewichten, den ich nunmehr beschreiben will, so wie auch
die Art und Weise, auf welche er an dem Jacquard-Geschirre anzubringen ist, wobei ich im Voraus nur bemerke,
daß sich diese Beschreibung hauptsaͤchlich auf solche Geschirre bezieht, an
denen man Knotenschnuͤre anstatt der Luͤpfdraͤhte angewendet
hat. A, A ist ein Rahmen, welcher oben auf dem Jacquard-Stuhle auf einem Stuͤk Holz ruht.
Die Knoten 1, 1, 1, 1 ruhen oben auf dem Brette, an dem das ganze Geschirr
aufgehaͤngt ist; an ihnen muͤssen die Enden der Schnuͤre 2, 2,
2, 2, die durch das Brett 3, 3 und uͤber die Rollen 4, 4, 4, 4 laufen, und an
denen die Gewichte 5, 5, 5, 5 aufgehaͤngt sind, befestigt werden. Das Brett
3, 3 ist an beiden Enden durch Stangen an der Luͤpfstange festgemacht; es
kommt, wenn die Luͤpfstange herabgesenkt ist, auf die Knoten 1, 1 zu liegen.
Wenn die Luͤpfstange emporgehoben wird, so werden, welche Schnuͤre
auch mit ihr emporsteigen moͤgen, die entsprechenden Gewichte 5, 5, 5, 5
herabsinken, wodurch fuͤr den Arbeiter das Gewicht des Geschirres bedeutend
erleichtert wird. Es versteht sich, daß die Gewichte 5, 5, 5, 5 leichter seyn
muͤssen, als die an das Geschirr gehaͤngten; das Verhaͤltniß
zwischen beiden haͤngt von der Anordnung des lezteren ab.
Fig. 11 zeigt
soviel von jener Art Lade, die man in England die Ten-box lay zu nennen pflegt, als noͤthig ist, um die
Befestigung der Farbschnuͤre in derselben anschaulich zu machen. Diese
Schnuͤre laufen fuͤr jedes entsprechende Pappblatt durch ein Loch,
welches sich in einem flachen Stuͤk Eisen befindet, und welches mit einer
Kerbe versehen ist, in der sich ein an der Schnur befindlicher Knoten fangen kann.
Sie laufen dann durch eine der horizontalen Nadeln an einen Hebel empor, der sich
uͤber eine Seite der Lade erstrekt. Die Enden dieser Hebel sind an kleinen
vierseitigen Zapfen 1, welche an den kleinen Rollen 2 angebracht sind, festgemacht.
Diese Rollen befinden sich an der oberen Latte der Lade; ein Theil derselben ist
weggeschnitten, und auf diesem Theile ruht die Schiebstange 3. Die Schnuͤre,
welche die Faͤnger, die die Buͤchsen der Lade festhalten, anziehen,
sind an einem Zapfen befestigt, welcher oben auf der Schiebstange ruht. Sie bewegen
sich nicht horizontal mit dieser, obschon sie von ihr emporgehoben werden, so daß,
wenn die Rolle zur Haͤlfte umgetrieben wird, sie die Schiebstange
luͤpft, wo dann die an den Faͤngern befestigte Schnur angezogen wird,
und wo dann die
Faͤnger aus der Zahnstange, welche sich am Ruͤken der Buͤchsen
befindet, befreit werden. Die Schiebstange ist an dem Griffe, womit die
Buͤchsen emporgehoben oder herabgesenkt werden, befestigt. Der Theil, womit
sie auf den Rollen ruht, ist einen Zoll breit, waͤhrend sie im Uebrigen nur
einen halben Zoll Breite hat. Wenn die erste Rolle umgedreht wird, so hebt sie die
Schiebstange, die die Faͤnger von den Buͤchsen befreit, empor. Der
Arbeiter bewegt dann den Griff nach Vorwaͤrts, wodurch bewirkt wird, daß der
breite Theil der Schiebstange auf die naͤchste Rolle faͤllt, und daß
die Faͤnger die Buͤchsen wieder erfassen so daß also, welche Rolle
oder Farbschnur waͤhrend des Voruͤbergehens des breiten Theiles der
Schiebstange angezogen werden mag, diese herabfaͤllt, damit die
Faͤnger die Buͤchsen gehoͤrig an Ort und Stelle erhalten. Der
Hebel 4, welcher sich um seinen Stuͤzpunkt dreht, ist an dem Griffe der
Schiebstange befestigt; er hilft also, wenn der Arbeiter auf ihn druͤkt, mit
zur Befreiung der Faͤnger von der Schiebstange, und zwar, indem er auf einen
Zapfen druͤkt, welcher oben auf der Schiebstange ruht.
Fig. 12 zeigt
einen Einles- und Ausschlag-Apparat von der Fronte. Man bemerkt hier
in dem Gestelle B, B, B. die Platten 2, 3, 4 und 5,
welche auf dieselbe Weise ausgebohrt sind, wie dieß an den Maschinen, deren man sich
zum Ausschneiden der Pappblaͤtter bedient, gewoͤhnlich der Fall zu
seyn pflegt. a ist der starke Balken, der sich zu beiden
Seiten des Gestelles in Anwellen dreht, und der mit zwei starken Armen b, b ausgestattet ist. c ist
ein zweiter starker Balken, der den beiden eben erwaͤhnten Armen
gegenuͤber zwei Knaͤufe d, d
traͤgt, und der sich an der hinteren Seite des Gestelles gleichfalls in
Anwellen dreht. An dem einen Ende dieses lezteren Balkens ist der lange Hebel e angebracht. Zu beiden Seiten des Gestelles bewegen
sich an Zapfen die beiden Faͤnger f, f, deren
obere Enden durch eine kleine Stange g miteinander in
Verbindung stehen; zwei diesen aͤhnliche Faͤnger sind hinter den
Platten des Gestelles angebracht. h stellt einen
Ausschlagbunzen vor, der gegen das untere Ende hin etwas duͤnner
zulaͤuft, und der auch mit einer kleinen Krause, womit er in den Platten
erhalten wird, versehen ist. 2 und 3 sind Platten, welche fuͤr die Bunzen
ausgebohrt sind, und von denen die untere 2 an der oberen Flaͤche beinahe
einen Viertelzoll tief ausgehoͤhlt ist, damit sich die Krause der Bunzen
waͤhrend des Ausschlagens der Pappblaͤtter auf und nieder bewegen
kann. Die Bunzen werden in die untere Platte 2 gebracht, auf die dann die Platte 3
genietet wird. 4 ist eine andere Platte, durch welche die Bunzen gleichfalls gehen,
und womit die Pappblaͤtter nach dem Ausschlagen entfernt werden. 5 ist die
Ausschneidplatte von beilaͤufig 1 1/2 Zoll Dike, auf deren oberer
Flaͤche sich in der Mitte eine Aushoͤhlung befindet, welche an dem
einen Ende gegen 1/4 Zoll tief ist, waͤhrend deren Tiefe gegen das andere
Ende hin allmaͤhlich bis auf 3/4 Zoll zunimmt, damit die Pappschnizel
herausgeschafft und entfernt werden koͤnnen. 6 ist eine Eisenstange mit zwei
Vorspruͤngen, auf die die Arme b, b zu ruhen
kommen.
Fig. 13 zeigt
die Platten 2, 3, 4 und 5 so wie auch die Stange 6 in etwas groͤßerem
Maaßstabe. An einem oberhalb angebrachten Baume sind zwei Draͤhte 7, 7
aufgehaͤngt, welche saͤmmtliche Platten tragen. Die Platten 2 und 3
sind beilaͤufig einen Viertelzoll unter der Platte 4 aufgehaͤngt; und
leztere ist beilaͤufig anderthalb Zoll unter der Platte 5 aufgehaͤngt,
so daß Raum genug gestattet ist, um das Pappblatt zum Behufe des Ausschlagens auf
die Platte 4 zu legen.
Fig. 14 ist
eine duͤnne Platte, welche so ausgebohrt ist, daß sie mit den anderen bereits
erwaͤhnten Platten correspondirt. Diese wird auf ein flaches Stuͤk
Eisen genietet, und in ihr wird das Muster dadurch angebracht, daß man die
entsprechenden Loͤcher mit kleinen Eisen ausfuͤllt. Man legt sie dann
unter die anderen Platten der Maschine, und senkt diese saͤmmtlich zugleich
mit der Stange 6 auf sie herab, so daß die Arme b, b
unter die Knaͤufe d, d, d herabfallen. Wenn der
Arbeiter hierauf auf den Hebel e druͤkt, so
werden die Knaͤufe d, d auf die Arme b, b wirken, und dadurch die Ausschneidplatte 5 gegen
jene Bunzen druͤken, die auf den kleinen in die Loͤcher der
unterliegenden Platte gestekten Eisen ruhen, waͤhrend die uͤbrigen
Bunzen in die nicht ausgefuͤllten Loͤcher eindringen. Und wenn der
Arbeiter endlich den Hebel e in einen eisernen Haken
emporhebt, der an dem einen Ende des Baumes aufgehaͤngt ist, und den Haken
mittelst des Hebels e herabdruͤkt, so werden
saͤmmtliche Platten, mit Ausnahme von 2 und 3, emporgehoben; denn leztere
werden von den Faͤngern f, f niedergehalten, bis
das Pappblatt von den Ausschlagbunzen befreit ist, wo dann die Faͤnger frei
gemacht, die Platten emporgehoben werden und die Platte Fig. 14 herausgenommen
wird, damit man sogleich wieder eine andere Platte an Ort und Stelle bringen, und
das Ausschlagen neuerdings vollbringen kann.
Fig. 15 gibt
eine Endansicht der Ausschlagmaschine und der Platten, deren ich mich bediene. Man
sieht hier bei 8 eine kleine an der Platte 4, auf die das auszuschlagende Pappblatt
zu liegen kommt, angebrachte Feder, welche, wenn die Platten herabgesenkt werden,
die Platte 4 gegen die Ausschneidplatte 5 empordruͤkt. Wenn man mehrere
Platten von der in Fig. 14 ersichtlichen Art zur Hand hat, so kann ein Arbeiter fuͤr mehrere Einleser
ausschlagen. Ich beschraͤnke mich uͤbrigens nicht lediglich auf den
hier beschriebenen Apparat, da derselbe mit Beibehaltung des Principes mannigfacher
Veraͤnderungen faͤhig ist. Eben so wenig nehme ich aber auch alle
angedeuteten einzelnen Theile als weine Erfindung in Anspruch, indem viele derselben
schon fruͤher an den Jacquard'schen und
Ausschlagmaschinen in Anwendung kamen.
Mein Patent gruͤndet sich auf die hier beschriebene Anordnung der
Luͤpfdraͤhte und auf die Betriebsweise der Luͤpfblaͤtter
oder Kaͤmme an dem Jacquard-Stuhle, auf das
Zuruͤkfuͤhren der Pappblaͤtter, um sich derselben auch ein
zweites Mal wieder bedienen zu koͤnnen; auf die Gegengewichte, womit
fuͤr den Weber das Gewicht der Geschirre vermindert wird; auf die Anbringung
der Farbschnuͤre an der Lade, damit die Farben in den verschiedenen
Buͤchsen der Lade mit den Farben, welche die Pappblaͤtter
repraͤsentiren, in Einklang kommen, und auf das Einlesen und Ausschlagen der
Muster auf den Pappblaͤttern nach der in Obigem beschriebenen Methode.