Titel: Verbesserungen an den flachen Grubenketten, worauf sich Henry Pershouse Parkes, Eisenhändler in Dudley in der Grafschaft Worcester, am 11. August 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 65, Jahrgang 1837, Nr. XLIII., S. 180
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XLIII. Verbesserungen an den flachen Grubenketten, worauf sich Henry Pershouse Parkes, Eisenhaͤndler in Dudley in der Grafschaft Worcester, am 11. August 1836 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius 1837, S. 307. Mit Abbildungen auf Tab. III. Parkes's verbesserte Grubenketten. Meine Erfindung besteht in der Anwendung gewisser eiserner Kehlbaͤnder an den flachen Grubenketten, zum Behufe der Unterstuͤzung der einzelnen Kettenglieder und deren Verbindung in einer Flaͤche. Die flachen Grubenketten, deren man sich dermalen zum Heraufschaffen von Steinkohlen und Erzen aus den Gruben bedient, haben zwar gleichfalls Baͤnder (stays), allein diese bestehen aus Holz, und sind durch flache Naͤgel, welche durch sie getrieben und vernietet werden, zwischen den abwechselnden Gliederreihen befestigt. Man kann gegen diese Baͤnder mancherlei Einwuͤrfe machen; so z.B. wird die Luft, je nachdem sie feucht oder troken ist, das Holz ausdehnen oder auch einschrumpfen machen, wodurch nicht nur die Baͤnder mitten unter der Arbeit aus der Stelle weichen, sondern wodurch auch ein Bruch der Kette nicht selten wird. Ferner nuzen sich die Nietenkoͤpfe, womit die hoͤlzernen Baͤnder in den Kettengliedern stritt sind, durch ihre fortwahrende Reibung an den Seiten der Rolle so ab, daß sie ausfallen, und daß sich die Kette mithin haͤufig dreht oder auf andere Weise in Unordnung geraͤth und bestaͤndige Reparaturen erheischt, was nicht nur Kosten veranlaßt, sondern auch die Leute in ihrer Arbeit aufhaͤlt. Um nun allen diesen Maͤngeln und Gebrechen zu steuern, verfertige ich auf folgende Art Kehlbaͤnder aus Schmiedeisen oder aus irgend einem anderen entsprechenden Materiale. Ich walze Eisenstabe in der aus Fig. 23 ersichtlichen Gestalt aus, schneide hieraus Kehlbaͤnder von der erforderlichen Groͤße, und schlage dann aus deren Seiten solche Stuͤke aus, daß sie jene Gestalt bekommen, welche man in Fig. 24 im Grundrisse und in Fig. 26 vom Ende her ersieht. Fig. 25 zeigt ein mit Rippen oder Vorspruͤngen ausgestattetes Stuͤk Eisen. Diese Eisen, welche ich mir durch Auswalzen oder auf andere Weise verschaffe, dienen zur Verfertigung jener Kettenglieder, an denen die Baͤnder anzubringen sind. Bei der Erzeugung der Vorspruͤnge b, welche in die Kehlen der Baͤnder zu passen haben, ist sorgfaͤltig darauf zu sehen, daß zum Biegen der Glieder hinlaͤnglicher Raum gelassen ist. Wenn die Baͤnder so zwischen die Glieder gelegt worden sind, daß die Vorspruͤnge oder Erhabenheiten b in die Kehlen a einpassen, so werden die Kettenglieder so gehaͤmmert, daß das Band a in den Kettengliedern festgehalten wird. Uebrigens erhellt von selbst, daß, obschon ich solche Vorspruͤnge b an den Kettengliedern empfehle, auch der innere Theil dieser Glieder selbst in der Kehle a liegen kann. In Fig. 27 und 28 sieht man ein Stuͤk einer derlei flachen Kette in vollendetem Zustande, und zwar von der Flaͤche und von der Kante betrachtet. Zum Vergleiche sieht man in Fig. 29 die dermalen gebraͤuchliche Kette mit den hoͤlzernen Baͤndern gleichfalls von zwei Seiten her abgebildet. Ich habe hier zwar nur drei Kettenglieder als in einer Flaͤche miteinander verbunden dargestellt; allein man kann jede andere beliebige Zahl auf gleiche Weise zu einer breiten Kette verbinden. Ich beschranke mich ferner auch nicht darauf, daß ich die angedeuteten Theile lediglich durch Auswalzen verfertige, sondern ich behalte mir vor auch irgend ein anderes Verfahren hiezu anzuwenden. Eben so kann man die Gestalt der Baͤnder abaͤndern, ohne deßhalb von meinem Principe abzugehen; so kann man z.B. das ausgekehlte Stuͤk Eisen Fig. 23 als Kehlband benuzen, ohne daß man die in Fig. 24 angedeuteten seitlichen Stuͤke zu beseitigen braucht. Doch muß ich bemerken, daß Fig. 24 wegen der groͤßeren Leichtigkeit bei gleicher Staͤrke den Vorzug verdient. Eben so kann man ein schmales, nach Art von Fig. 23 und 24 ausgekehltes Eisen, wie man es in Fig. 28 sieht, zwischen die Kettenglieder bringen. Meine Anspruͤche erstreken sich daher im Allgemeinen auf die Anwendung von schmiedeisernen oder anderen metallenen Kehlbaͤndern auf flache Grubenketten, damit deren Glieder, welches auch ihre Zahl seyn mag, stets in einer und derselben Flaͤche erhalten werden.

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