Titel: Verbesserungen an den Ankern und an den zum Auffischen derselben dienenden Apparaten, welche Verbesserungen auch auf die gewöhnlichen Anker anwendbar sind, und worauf sich Samuel Meggitt, in Kingston-upon-Hull, am 2. Jul. 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 66, Jahrgang 1837, Nr. LIV., S. 257
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LIV. Verbesserungen an den Ankern und an den zum Auffischen derselben dienenden Apparaten, welche Verbesserungen auch auf die gewoͤhnlichen Anker anwendbar sind, und worauf sich Samuel Meggitt, in Kingston-upon-Hull, am 2. Jul. 1836 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Sept. 1837, S. 353. Mit Abbildungen auf Tab. V. Meggitt's verbesserte Anker. Der Patenttraͤger sucht durch seine Erfindungen zu bewirken: 1) daß die Anker leichter Grund fassen, als dieß an den gewoͤhnlichen Ankern der Fall ist; 2) daß sie in jede Art von Grund tiefer eindringen; 3) daß sie in der Stellung, in der sie sich befinden, eine groͤßere Haltkraft zeigen; und 4) endlich, daß die Gefahr des Brechens des Ankers sowohl beim Aufziehen desselben, als auch dann, wann das Schiff vor Anker liegt, vermindert wird. Aufgabe des neuen, zum Auffischen der Anker dienenden Apparates ist: den Anker leichter erfaßbar zu machen, als dieß mit dem alten Fischhaken moͤglich ist. Fig. 58 und 59 geben Aufrisse des verbesserten Ankers in zwei verschiedenen Stellungen. Fig. 60 zeigt dessen zwei Arme von Oben herab gegen die Krone zu betrachtet, wobei der Stiel im Durchschnitte dargestellt ist. Fig. 61 gibt eine Ansicht derselben Theile von Unten. Die Spizen oder Enden der Arme a, a sind nicht, wie gewoͤhnlich, mit breiten Schaufeln ausgestattet, sondern schmal; die Breite der Schaufel wird durch ein winkeliges Stuͤk b auf die Krone fortgepflanzt. Bei dieser Einrichtung kann die Spize des Ankers leichter Grund fassen, und auch tiefer in den Boden eindringen, als dieß bei Ankern von der gewoͤhnlichen Gestalt moͤglich ist. Ferner bedingt die durch das winkelige Stuͤk b bewirkte groͤßere Breite des Ankers an der Krone eine viel groͤßere Staͤrke, und mithin auch eine weit geringere Gefahr des Bruches. Endlich gewaͤhrt diese Art von Anker auch noch den Vortheil, daß die Ankerkette, wenn sie mit einem Ankerarme in Beruͤhrung kommt, oder sich gar um einen solchen windet, nothwendig von der schmalen Spize des Ankerarmes leichter abgleitet. Der zum Auffischen eines Ankers bestimmte Apparat ist am deutlichsten aus Fig. 58 und 61 zu ersehen. Er besteht aus einem Stabe c, c, welcher an dem unteren Theile der Krone angebracht ist, und der auf irgend eine geeignete Weise an den Armen befestigt werden kann. Der Patenttraͤger gibt in dieser Hinsicht den Kettengliedern d, d den Vorzug, indem diese dem Stabe einen geringen Grad von seitlicher Bewegung gestatten. An diesem Stabe c ist die Auffischkette e mittelst eines losen Ringes so befestigt, daß sie frei daran hin und her gleiten kann. Das Ende der Kette ist mit einem Taue an dem Ringe des Ankers befestigt, und kann von dem Matrosen, welcher den Ankertraͤger in den sogenannten Kazenkopf stekt, leicht erfaßt werden, so daß also der sogenannte Auffischhaken unnoͤthig wird. Die Schwierigkeiten und die Verzoͤgerungen, welche das Auffischen des Ankers bei stuͤrmischer Witterung und namentlich bei finsterer Nacht, mit sich bringt, sind durch diesen Apparat beseitigt, wie dieß am deutlichsten aus Fig. 62, wo der Vordertheil und Rumpf eines Schiffes mit zwei Ankern abgebildet ist, zu ersehen. A stellt den oben beschriebenen Anker mit dem verbesserten Auffischapparate aufgezogen und zum Auffischen bereit vor. B zeigt einen anderen derlei Anker, welcher eben aufgefischt wird. Wenn der Matrose die Auffischkette e mittelst des an ihr befestigten Taues emporgezogen und durch einen ihrer Ringe oder mittelst eines ihrer Glieder an dem Takelwerke f festgemacht hat, so wird der Anker an dem Rumpfe emporgezogen, von dem er dann, wenn es noͤthig ist, leicht wieder abgleiten kann, da ihn keine Schaufeln dabei hindern. Wenn die beschriebenen Verbesserungen an Ankern anzubringen sind, deren Stiel gespalten ist und sich nach Oben zu bis auf einen bedeutenden Winkel oͤffnet, so werden in diesem Falle die Enden des Stieles mit den Enden des Blokes verbunden, wie man dieß in Fig. 63 deutlich sieht. Auf diese Weise sind die Umschlingungen der Kette um den Blok wirksam verhuͤtet. Auch an allen anderen Arten von Ankern, welche Groͤße sie auch haben moͤgen, lassen sich die neueren Verbesserungen leicht anbringen.

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