Titel: Verbesserte Methode Dämpfen oder Flüssigkeiten den Wärmestoff zu entziehen, welche Methode in Branntweinbrennereien, Brauereien und zu anderen Zweken anwendbar ist, und worauf sich John Chanter, von Stamford Street, Blackfriars, in der Grafschaft Surrey, und William Witty, Ingenieur in Basford Cottage bei Newcastle in der Grafschaft Stafford, am 26. Julius 1834 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XCI., S. 423
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XCI. Verbesserte Methode Daͤmpfen oder Fluͤssigkeiten den Waͤrmestoff zu entziehen, welche Methode in Branntweinbrennereien, Brauereien und zu anderen Zweken anwendbar ist, und worauf sich John Chanter, von Stamford Street, Blackfriars, in der Grafschaft Surrey, und William Witty, Ingenieur in Basford Cottage bei Newcastle in der Grafschaft Stafford, am 26. Julius 1834 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts. Oktober 1837, S. 4. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Chanter's und Witty's Kuͤhlapparat. Der Kuͤhlapparat, der diesem Patente zum Grunde liegt, besteht aus mehreren engen Kammern, durch die ein Strom kalten Wassers fließt, und zwischen denen der zu verdichtende Dampf und die abzukuͤhlende Fluͤssigkeit nach entgegengesezter Richtung hindurch stroͤmt. Hieraus erhellt, daß dieser Apparat, was das Princip betrifft, mit vielen anderen Kuͤhlapparaten zusammen faͤllt; und daß wenn etwas Neues an ihm ist, dieß lediglich in seiner Gestalt zu suchen ist. Fig. 30 ist ein Durchschnitt des Apparates, der wie gesagt aus mehreren sehr engen, rechtekigen Kammern a, a, welche aus duͤnnen verzinnten Kupferplatten zusammengenietet sind, bestecht. Diese Kammern sind in Entfernungen von 1/4 Zoll neben einander angebracht und durch kleine runde Zapfen verhindert in gegenseitige Beruͤhrung zu kommen. Sie befinden sich in einem hoͤlzernen mit einem falschen Boden ausgestatteten Behaͤlter b, b, an dessen Ruͤken mehrere flache Roͤhren laufen, welche an den unteren Theilen mit den ihnen entsprechenden Kammern communiciren, und von dem Behaͤlter c aus mir kaltem Wasser versehen werden. Dieses Wasser fließt in der Richtung des Pfeiles durch die Kammern, und gelangt dann oben durch den Canal in die Kammer e, aus der es durch eine Auslaßroͤhre austritt. Der zu verdichtende Dampf oder die abzukuͤhlende Fluͤssigkeit gelangt durch eine in die Kammer f fuͤhrende Roͤhre in den Apparat, stroͤmt dann in den zwischen den Kammern a befindlichen Raͤumen herab, und entleert sich durch den falschen Boden in die Kammer g, um endlich aus dieser durch die Roͤhre h in einen zu deren Aufnahme vorbereiteten Behaͤlter abzufließen. Nach einer Modification, welche von dem Patenttraͤger vorgeschlagen wird, kann man auch mehrere cylindrische Roͤhren anbringen, und durch jede derselben eine engere Roͤhre fuͤhren. Das kalte Wasser muͤßte zwischen den beiden Roͤhren emporsteigen, der Dampf oder die heiße Fluͤssigkeit hingegen muͤßte in der inneren Roͤhre herabfließen, und nachdem sie ihren Waͤrmestoff an das kalte Wasser abgegeben, beinahe so kuͤhl wie dieses austreten. Man soll sich dieser Apparate sowohl zum Abkuͤhlen geistiger Daͤmpfe bei der Destillation, als auch zum Abkuͤhlen von Wuͤrzen und anderen Fluͤssigkeiten, und endlich zum Verdichten des Dampfes der Dampfmaschinen bedienen. Als ein besonderer Vorzug wird von dem Patenttraͤger hervorgehoben, daß sich die Theile des Apparates zum Behufe der Reinigung und Reparatur leicht zerlegen lassen.Man wird sich erinnern, bemerkt das London Journal, daß James Yandal im August 1836, und Dr. Church im September 1833 aͤhnliche Apparate patentiren ließen; ersteren findet man auch im Polyt. Journal Bd. XXXIV. S. 372.A. d. R.

Tafeln

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