Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Tauchen und zur Vollbringung verschiedener Arbeiten unter Wasser, worauf sich John Bethell, Gentleman im Mecklenburgh-Square in der Grafschaft Middlesex, am 31. Jan. 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XXX., S. 101 |
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XXX.
Verbesserungen an den Apparaten zum Tauchen und
zur Vollbringung verschiedener Arbeiten unter Wasser, worauf sich John Bethell, Gentleman im
Mecklenburgh-Square in der Grafschaft Middlesex, am 31. Jan. 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts. Novbr. 1337, S.
65.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Bethell's Apparate fuͤr Taucher.
Die unter diesem Patente begriffenen Erfindungen betreffen: 1) verschiedene
Verbesserungen an den Tauchapparaten und an dem Taucheranzuge, so wie auch in der
Methode den Taucher und die zum Herausschaffen der am Meeresgrunde gefundenen
Gegenstaͤnde dienenden Koͤrbe gegen die Wirkung der Fluth oder der
Stroͤmung zu schuͤzen. 2) eine Methode, nach welcher die Taucher mit
einander oder mit den in dem Wachtschiffe befindlichen Personen conferiren
koͤnnen. 3) ein Mittel die Taucher oder Perlfischer gegen Raubfische zu
schuͤzen. 4) die Aufhaͤngung der Taucher in Kaͤsten oder
Kaͤsigen, damit sie an den Wanden oder am Boden von Schiffen oder an
Daͤmmen, oder an anderen Orten, an denen sie keinen festen Fuß zu fassen
vermoͤgen, ruhig arbeiten koͤnnen. 5) die Beleuchtung des Bodens oder
der unter Wasser befindlichen Gegenstaͤnde mittelst Reflectoren oder
Spiegeln, welche die Sonnenstrahlen auf die zu beleuchtenden Stellen werfen; und die
Speisung der unter Wasser brennenden Lampen mit Luft. 6) einen verbesserten Bau
einer tragbaren Tauchergloke aus luft- und wasserdichten, durch ein Geripp
geschuͤzten Zeugen. 7) eine verbesserte einfachwirkende Drukpumpe, um die Taucher oder ihre
Gloken mit Luft zu versehen. 8) die Anwendung einer hydraulischen Maschine, die in
ihrer Wirkung einer hydraulischen Presse aͤhnlich ist, und an der die
Expansivkraft von comprimirtem Wasser auf einen in einem Cylinder befindlichen
Kolben wirkt, um die zum Heben schwerer Lasten oder versunkener Schiffe
noͤthige Kraft zu liefern. 9) endlich eine verbesserte Methode von Oben
Gegenstaͤnde, die sich unter Wasser befinden, zu beschauen, indem man sie
oder den Boden, auf dem sie liegen, beleuchtet, und indem man sie mit
Fernglaͤsern oder Roͤhren, die zum Theil unter das Wasser
untertauchen, betrachtet.
Der erste Theil dieser Verbesserungen, sagt der Patenttraͤger, betrifft eine
verbesserte Methode das Entweichen der frischen Luft aus dem Helme oder aus dem
Taucheranzuge zu verhuͤten; und eine Auslaßmethode der verdorbenen oder von
dem Taucher ausgeathmeten Luft. Ferner soll der Taucher auch noch mit einem an einer
Schnur befindlichen Extragewichte versehen werden, damit er nach Belieben ohne
Leitern, und ohne Beihuͤlfe der in dem Boote oder Schiffe befindlichen
Personen aufsteigen oder tiefer gehen kann. Weiter soll die Wirkung der Fluth oder
der Stroͤmungen auf die Luftroͤhren oder Signalleinen verhuͤtet
werden, indem man sie durch Ringe fuͤhrt, welche mit einem vor Anker gelegten
oder auf sonstige Weise befestigten Taue verbunden sind. Endlich gehoͤrt
hieher auch noch die Verfertigung des Taucherhelmes aus Kautschuk oder aus
luft- und wasserdichtem Zeuge, der, wenn man will, durch ein entsprechendes
Geripp oder Gestell ausgedehnt erhalten wird.
In Fig. 21
sieht man einen Taucher mit einem Taucheranzuge und einem Helme von meiner Erfindung
von Vorne und von der Seite abgebildet. Der aus Metall verfertigte Helm a, a ist durch Nieten mit dem wasserdichten
Anzuͤge b, b verbunden, und auf die
gewoͤhnliche Weise mit Sehglasern ausgestattet. Der untere Theil des Anzuges
c wird mit dem oberen Theile b verbunden, indem man diese Theile, nachdem sie einzeln angezogen worden
sind, uͤber einander und uͤber den metallenen Ring d zieht, den man in Fig. 22 einzeln
fuͤr sich und in Fig. 23 im Durchschnitte
abgebildet sieht, und indem man beide Theile mittelst einer fest angezogenen Schnur
in einen in diesem Ringe befindlichen winkeligen Falz drangt. Auf diese Weise ist
das Entweichen der frischen Luft aus dem Anzuge verhuͤtet. Der Taucher wird
mittelst einer Drukpumpe auf die gewoͤhnliche Weise und durch die
Roͤhre e mit frischer Luft versehen. Die
schlechte Luft entweicht durch eine kurze, innerhalb des Helmes angebrachte, in Fig. 21 bei
f durch Punkte angedeutete Roͤhre, die sich
mit dem einen Ende in das Innere oder in den oberen Theil des Helmes oͤffnet,
waͤhrend sie an dem unteren Ende mit der kurzen biegsamen Roͤhre g in Verbindung steht. Diese leztere Roͤhre bat
sich so weit unter den Helm herab zu erstreken, daß der Taucher das Mundstuͤk
h in die Enden von Roͤhren steken kann, die
an luft- und wasserdichten Saͤken angebracht sind. Die auf solche
Weise mit der uͤberschuͤssigen oder schlechten Luft gefuͤllten
Saͤke dienen in manchen Faͤllen um versunkene Dinge schwimmen zu
machen und emporzuschaffen; oder um die Taucher bei ihren Arbeiten unter Wasser zu
unterstuͤzen; sie sind uͤbrigens nicht neu und gehoͤren daher
auch nicht zu meinem Patente. Die Luft kann hienach bloß bei der Roͤhre f entweichen. Da die schlechte Luft leichter ist als die
frische, so steigt sie an den oberen Theil des Helmes empor, um daselbst zu
entweichen; der Taucher erhaͤlt daher die frische Luft reiner und in einem
zum Einathmen besser geeigneten Zustande; denn sie erleidet keine Vermischung mit
der von ihm ausgeathmeten Luft. i, i sind die Gewichte,
die man gewoͤhnlich an dem Koͤrper des Tauchers anzubringen pflegt,
die aber fuͤr sich allein nicht hinreichen, um die Schwimmkraft der in dem
Helme enthaltenen Luft zu uͤberwaͤltigen. Man bringt daher in eine an
der Seite des Taucheranzuges befindliche Tasche noch das Gewicht k, welches mit den Gewichten i,
i, i hinreicht, um den Taucher unter Wasser zu erhalten. Dieses Gewicht
befindet sich an einer Leine l, die, so lange der Taucher arbeitet, um die an seinem
Anzuͤge befindliche Spindel m aufgewikelt ist.
Will der Taucher emporsteigen, so braucht er dieses Gewicht nur aus der Tasche zu
nehmen und fallen zu lassen, wo er dann durch die Schwimmkraft der in dem Helme und
in dem Anzuͤge enthaltenen Luft augenbliklich auf die gewuͤnschte
Hoͤhe emporgetrieben werden wild. Ist er in der gewuͤnschten
Hoͤhe angelangt, und hat er sich an der Wand des versunkenen Schiffes oder
sonst an der Stelle, an der er arbeiten will, fixirt, so zieht er, indem er die
Leine um die Spindel windet, das Gewicht wieder empor, um es wieder in die Tasche
steten und frei damit herumgehen zu koͤnnen. Um in einen Schiffsraum oder
auch uͤberhaupt in eine tiefere Stellung hinabzusteigen, wird das Gewicht
gleichfalls ausgeworfen; sobald es naͤmlich auf dem Boden angelangt ist, kann
sich der Taucher an der Leine hinabziehen, um es, sobald er daselbst eingetroffen
ist, zum Behufe der Fortsezung seiner Arbeiten gleichfalls wieder in die Tasche zu
steken.
In Fig. 24
sieht man mehrere Taucher an einem Wrack beschaͤftigt, und uͤber ihnen
das Boot, worin sich die Pumpen und die uͤbrigen noͤthigen
Vorrichtungen befinden. Der Taucher A ist im
Emporsteigen begriffen; er hat das Gewicht k
ausgeworfen, und laͤßt die Leine l von der Spindel abgleiten.
Der Taucher B ist auf den oberen Theil des Wrack
emporgestiegen und im Begriffe das Gewicht k wieder an
sich zu ziehen. Die beiden Taucher C, D hingegen
arbeiten an dem Wrack selbst.
Um die Taucher gegen die Wirkung der Fluch und der Stroͤmung zu
schuͤzen, und um auch die Luftroͤhren und Signalleinen zu verwahren
bediene ich mich folgender Mittel. p, p ist ein Tau,
welches von dem Wachboote aus an Gewichte, die sich auf dem Wrack oder auf dem Boden
befinden, oder auch an Ankerbloͤke oder wirkliche Anker lauft. q ist ein zweites Tau oder eine Leine, woran bei r, r, r doppelte Ringe angeschlungen sind. Durch die
eine Reihe dieser Ringe laͤuft das Tau p, durch
die andere Reihe hingegen laufen die Luftroͤhren oder Roͤhren e, so wie auch die Signalleinen. Es erhellt dieß noch
deutlicher aus der in groͤßerem Maaßstabe gezeichneten Fig. 25. Wenn der Taucher
hinabsteigen will, so zieht man zuerst das Tau p durch
saͤmmtliche Ringe der einen Seite des Taues q,
und die Luftroͤhren und Signalleinen durch die anderen Ringe. Hierauf wird
das Gewicht oder der Anker des Taues uͤber Bord geworfen, und wenn er auf dem
Grunde angelangt ist, das obere Ende des Taues an irgend einem Theile des
Wachtschiffes befestigt. Wenn dann der Taucher uͤber die Leiter s hinabsteigt, so schafft man zugleich die Leine q mit den Ringen uͤber Bord, damit diese zugleich
mit ihm und mit den Luftroͤhren und Signalleinen laͤngs des Taues p in die Stellung hinabgleiten, in der man sie in Fig. 24 sieht.
Am Grunde angelangt ziehen die Taucher die Roͤhren und die Leinen so weit
durch die Ringe, daß sie ihnen hinreichenden Spielraum gestatten. Auf diese Weise
wird nicht nur alle Verwikelung der Roͤhren und Leinen verhuͤtet,
sondern auch das Ganze gegen die Einwirkung der Fluth oder der Stroͤmungen
geschuͤzt. Derselbe Zwei laͤßt sich auch durch Ringe, welche mit Haken
versehen sind, und welche der Taucher beim Hinabsteigen an der Strikleiter
befestigt, erreichen. In Fig. 26, wo man einen
dieser Ringe abgebildet sieht, ist t der Ring, durch den
die Luftroͤhren und Signalleinen gefuͤhrt sind, waͤhrend u den Haken vorstellt, der zur Befestigung des Ringes an
der Strikleiter dient.
Um die Koͤrbe oder Eimer, worin Gegenstaͤnde aus der Tiefe herauf
geschafft werden, gleichfalls gegen die Einwirkung der Fluth und der
Stroͤmungen zu schuͤzen, und um deren Aufziehen und Herablassen zu
erleichtern bediene ich mich gleichfalls eines verankerten Taues. An diesem Taue
lasse ich einen Ring oder einen Haken laufen, welcher an dem Eimer oder Korbe
festgemacht ist. Bemerken muß ich hier noch, daß ich es vorziehe jeden einzelnen
Taucher von einer
eigenen Luftpumpe her und durch eine eigene Luftroͤhre mit Luft zu versehen.
Wenn zwei oder mehrere Taucher zugleich arbeiten, so werden um allenfallsige
Verwirrung zu verhuͤten, saͤmmtliche Roͤhren durch einen
Schlauch aus Canevaß gezogen.
In Fig. 27
sieht man einen meiner leichten aus Kautschuk oder irgend einem luft- und
wasserdichten Zeuge verfertigten Taucherhelme, der, wenn man will, durch ein
leichtes Gestell aus Metall oder aus einer anderen Substanz, dergleichen man in Fig. 28 eines
sieht, ausgedehnt erhalten werden kann. a, a ist das aus
duͤnnen Metallstreifen zusammengesezte Gestell; b,
b der Helm; und c, c der untere Theil des
Anzuges, dessen saͤmmtliche Theile auf gewoͤhnliche Weise durch
luft- und wasserdichte Nathen miteinander verbunden sind, d ist die Einlaß- und e die Auslaßroͤhre fuͤr die Luft.
Meine zweite Erfindung besteht in der Anwendung von Sprachroͤhren, durch
welche die Taucher sowohl mit einander, als auch mit den im Wachtschiffe
befindlichen Individuen sprechen koͤnnen. Diese Roͤhren sind den Ohren
der Taucher gegenuͤber an den Helmen angebracht, und an dem einen Ende mit
einem haͤutigen Ueberzuge, wie z.B. von Schweinsblase, versehen, durch welche
der Schall der Stimme fortgepflanzt werden kann, waͤhrend sie zugleich den
Durchs gang der Luft verhuͤtet. In Fig. 21 sieht man ein
dergleichen Sprachrohr n, n von einem Taucher zum
anderen gefuͤhrt; es ist an dem einen Ende gegen das Innere des Helmes des
einen Tauchers geoͤffnet, waͤhrend das andere dem Ohre des zweiten
Tauchers gegenuͤber in den Helm einmuͤndende Ende mit einer Blase
uͤberzogen ist, durch die der Schall vernommen werden kann. Der Druk, den die
Blase auszuhalten hat, ist kein groͤßerer, als er durch den Unterschied
zwischen den Tiefen, in denen sich die Taucher befinden, bedingt ist; denn jeder der
Taucher wird von einer eigenen Luftpumpe her durch eine eigene Roͤhre mit
Luft versehen, o, o ist das Sprachrohr, welches von dem
Taucher an das Wachtschiff hinauf fuͤhrt, und dessen oberes Ende mit einer
Blase uͤberzogen seyn muß, die dem nach der Tiefe verschiedenen Druke zu
widerstehen vermag. Auch muß dieses Rohr in der Naͤhe der Blase mit einem
Sperrhahne versehen seyn, damit man im Falle des Berstens der Blase vom Wachtschiffe
aus das Entweichen der Luft aus dem Taucherhelme verhuͤten kann. Man kann
sich anstatt der Blase auch verschiedener anderer haͤutiger Substanzen
bedienen; doch scheint mir diese den Vorzug zu verdienen. Es versteht sich von
selbst, daß die hier beschriebene Methode eine Conversation unter Wasser zu
fuͤhren auch bei der Anwendung von Tauchergloken benuzbar ist.
Meine dritte Erfindung, die aus Fig. 29 erhellt, betrifft
den Schuz der Taucher
gegen Raubfische, an Orten, wo Gefahr von solchen droht. Ich bediene mich zu diesem
Zweke starker metallener Kaͤfige, welche der Taucher mit Riemen, die
uͤber die Schultern laufen, von einem Orte zum anderen schaffen kann; und
sogenannter Luftsaͤke, welche von der Auslaßroͤhre des Helmes her mit
Luft gefuͤllt werden, um sie schwimmfaͤhig zu machen. Diese
Kaͤfige werden zugleich mit dem Taucher von dem Wachtschiffe aus versenkt.
Die Luftsaͤke, welche auf irgend eine Weise mit dem oberen Theile des
Kaͤfiges verbunden sind, sind mit kurzen biegsamen Roͤhren mit
glokenfoͤrmigen Mundstuͤken ausgestattet, die innen im Kaͤfige
bis zur Brust des Tauchers herabhaͤngen, und durch die sie mit der von dem
Taucher ausgeathmeten Luft gefuͤllt werden koͤnnen. Sie sind ferner
oben mit Ventilen versehen, von deren Schwanz durch die Roͤhren eine Schnur
gefuͤhrt ist, damit der. Taucher die Luft aus ihnen nach Belieben auslassen
kann. Von den in Fig. 29 abgebildeten Perlfischern hat der eine A einen ungefuͤllten, der andere hingegen einen gefuͤllten
Luftsak. Einen solchen fuͤr sich allein sieht man in Fig. 30.
Meine vierte Erfindung, naͤmlich die Aufhaͤngung der Taucher zum Behufe
verschiedener unter Wasser auszufuͤhrender Bauten, ergibt sich aus Fig. 31 und
32.
Erstere Figur zeigt einen Taucher, welcher den Boden eines Schiffes reinigt. Der
Kaͤfig, worin er sich befindet, besteht aus metallenen Stuͤken, die
auf eine der Form des Schiffes entsprechende Weise zusammengefuͤgt werden
koͤnnen; auch ist er, damit er sich leichter von einem Orte zum anderen
schaffen laͤßt, mit kleinen Rollen oder Raͤdern auszustatten. Der
Taucher wird in diesem Kaͤfige mit Ketten uͤber Bord gehaͤngt,
und dabei durch andere Ketten, die unter dem Kiele hinweg an die andere Seite
gefuͤhrt sind, an die Waͤnde oder an den Boden des Schiffes
angehalten. Seine Bewegung laͤngs der Waͤnde wird durch die auf dem
Verdeke befindlichen Personen vermittelt. In der Zeichnung sieht man den
Kaͤfig a an den Ketten b,
b aufgehaͤngt, und durch die Kette c an
den Boden des Schiffes angehalten. Die von dem Vorder- und Hintertheile des
Schiffes auslaufende Kette e dient zur Befestigung des
Kaͤfiges gegen Fluthen und Stroͤmungen. Der Taucher muß mit einer
Lampe versehen seyn, die unter Wasser brennen kann, und die weiter unten beschrieben
werden soll. In Fig. 32 sieht man einen an einem Damme beschaͤftigten Arbeiter in
einem Kaͤfige aufgehaͤngt. Er sieht auf einer Platform a, und ist mit einer Kette oder einem Taue von einem
Krahne b aus, der auf einem Wagen c ruht, aufgehaͤngt. Dieser leztere, auf dem sich auch die
Luftpumpe und die uͤbrigen Geraͤthe zu befinden haben, muß
gehoͤrig belastet seyn, damit er dem Taucher mit dem Kaͤfige das
Gleichgewicht haͤlt. Die Aufhaͤngung kann uͤbrigens auch von einem Boote
aus geschehen.
Meine fuͤnfte Erfindung, naͤmlich die Beleuchtung von
Gegenstaͤnden, die sich unter Wasser befinden, durch Reflectoren oder
mittelst Lampen, erhellt aus Fig. 33 und 34. In
ersterer Figur, in welcher gezeigt ist, wie die Sonnenstrahlen mit Reflectoren oder
Spiegeln auf die zu beleuchtenden Gegenstaͤnde gerichtet werden
koͤnnen, sind a, a die in einem adjustirbaren
Rahmen b, b angebrachten Reflectoren. Die zu deren
Handhabung aufgestellten Personen sind mit dunklen Glasern auszustatten, damit sie
in die Spiegel bliken koͤnnen; und auch mit Fernroͤhren c, die mit Kappen, welche die Einwirkung der
Sonnenstrahlen auf die Augen verhindern, versehen sind. Mit diesen
Fernroͤhren, die zum Theil unter das Wasser untergetaucht sind, sieht man
viel besser was daselbst vorgeht. Fig. 34 zeigt einen
Durchschnitt einer Lampe, deren man sich unter Wasser bedienen kann. Das
glokenfoͤrmige glaͤserne Gehaͤuse a,
a ist luft- und wasserdicht an dem Bodentheile b der Lampe c befestigt. Die
zur Unterhaltung der Verbrennung dienende Luft wird von der Drukpumpe her durch die
Roͤhre d in den hohlen Theil des Staͤnders
e getrieben, um dann von hier aus durch die rings um
die Lampe laufenden Canaͤle f, f in das den Docht
umschließende Glasgehaͤuse zu gelangen. Wenn man es fuͤr
noͤthig haͤlt, kann man auch den Rauchfang i auf die Lampe sezen. Die verbrauchte Luft entweicht durch die mit einem
glokenfoͤrmigen Mundstuͤke versehene Roͤhre g, die sich mit dem einen Ende in den oberen Theil des
Glokenglases endigt, waͤhrend sie mit dem anderen Ende durch den Stander
gefuͤhrt ist. h ist der wasserdicht
eingeschraubte Theil, womit man die Lampe herausnehmen und einsezen kann. Mittelst
des Ringes k kann die Lampe aufgehaͤngt und
herabgelassen oder aufgezogen werden.
Meine sechste Erfindung, d.h. eine tragbare Tauchergloke aus Kautschuk oder aus einem
von einem Gerippe getragenen luft- und wasserdichten Zeuge, ist in Fig. 35 in
einer seitlichen Ansicht und in Fig. 36 in einem
senkrechten Durchschnitte zu ersehen. Das metallene Geripp a,
a ist mit dem luft- und wasserdichten Zeuge b, b uͤberzogen, und in diesem sind die Glaser c, c befestigt, durch die die Taucher hinausschauen
koͤnnen. d, d sind die Aufhangeketten. Der Siz
fuͤr den Taucher ist aus Tauen, die an dem oberen Theile der Gloke
aufgehaͤngt sind, gebildet. Die zum Versenken der Gloke noͤthigen
Gewichte koͤnnen aus Eisen, Blei oder aus Steinen bestehen, und sind um den
unteren Theil des Rahmens e herum aufzuhaͤngen.
Die zur Zufuͤhrung der frischen Luft bestimmte Roͤhre g, g steht mit der Roͤhre h in
Verbindung, die im Inneren der Gloke herumlaͤuft, und in der sich viele
kleine Loͤcher befinden, durch welche die Luft in die Gloke entweichen kann.
Zum Austritte der verdorbenen Luft dient die Roͤhre i,
i, die sich mit dem einen Ende oben in die Gloke oͤffnet,
waͤhrend sie an dem anderen unten die schlechte Luft entweichen laͤßt.
Dieses untere Ende soll sich immer etwas uͤber dem Bodens theile der Gloke
befinden, damit die Luft leichter bei der Roͤhre als unter den Seiten der
Gloke entweichen kann. Wenn man es fuͤr noͤthig haͤlt, kann man
die Gloke auch noch durch ein Nezwerk aus Draht oder aus Schnuͤren, welches
man in das metallene Geripp bringt, verstaͤrken; oder man kann auch das
Geripp selbst aus Draht verfertigen: und zwar in mehreren Stuͤken, um es
leichter tragbar zu machen und im Nothfalle zusammenlegen zu koͤnnen. Ferner
kann man diese Gloke, wenn man es fuͤr geeignet erachtet, auch mit
Luftsaͤken versehen, die von den Tauchern gefuͤllt werden, wenn man
die Gloke schwimmfaͤhig machen will. Diese Sake muͤssen Roͤhren
haben, die mittelst einer luft- und wasserdichten Verbindung durch den
wasserdichten Zeug fuͤhren, und an deren Enden sich Sperrventile befinden
muͤssen. Die Sake selbst muͤssen an ihrem Scheitel gleichfalls Ventile
haben, damit man die Luft aus ihnen auslassen kann. In Fig. 36 ist ein solcher
Luftsak k im Durchschnitte abgebildet; zu dessen
Fuͤllung mit Luft dient die Roͤhre I, an deren Ende man das
Sperrventil m bemerkt. Das zum Entweichen der Luft
dienende Ventil n wird geoͤffnet, wenn der
Taucher mittelst einer an dem Drahte o befindlichen
Schnur p diesen lezteren anzieht. Das Geripp muß durch
Schraubenmuttern und Bolzen so zusammengehalten werden, daß es im Nothfalle auch
wieder leicht zu zerlegen ist.
Durch meine siebente Erfindung soll bezwekt werden mittelst einer einfach wirkenden
Drukpumpe einen mehr continuirlichen Luftstrom zu erzielen, als dieß bei der
gewoͤhnlichen Einrichtung moͤglich ist. An dem in Fig. 38 gegebenen
senkrechten Durchschnitte dieser Pumpe ist a der
Cylinder einer gewoͤhnlichen, einfach wirkenden Pumpe, in welchem sich der
Kolben b bewegt. Die Stange dieses lezteren ist an dem
Hebel d befestigt, der seinen Stuͤzpunkt an
irgend einem Theile des Pumpengestelles hat. e ist das
Eintrittsventil fuͤr die Luft; f hingegen das
Austrittsventil. Diese Pumpe wird ganz auf die gewoͤhnliche Weise durch
Auf- und Niederbewegung des Hebels d in
Thaͤtigkeit gesezt. Meine Erfindung besteht in der Anwendung eines Apparates,
zu dessen Beschreibung ich sogleich uͤbergehen will. Die bei jedem Kolbenhube
aus dem Cylinder a ausgetriebene Luft geht durch das
Bodenventil f laͤngs des Canales g in die Kammer h
uͤber. Diese ist mit einer luftdichten, biegsamen Scheidewand i versehen, die an ihrem Umfange an den
Randvorspruͤngen k festgemacht ist, und die den
unteren Theil der Kammer h von dem oberen Theil l scheidet. Bevor die Pumpe in Thaͤtigkeit kommt,
enthaͤlt der obere Theil der Kammer l Luft von
gewoͤhnlichem atmosphaͤrischem Druk, oder wenn es noͤthig ist
auch von einer groͤßeren Dichtheit. Wenn hingegen die Pumpe arbeitet und der
Taucher untertaucht, so bekommt die Luft in der Kammer h
eine groͤßere Dichtheit, und die Luft in dem oberen Theile der Kammer I wird comprimirt, indem die Scheidewand dem Druk der
eingetriebenen Luft nachgibt. Da nun jedes Mal so oft sich der Kolben nach
Aufwaͤrts bewegt, das Eintreiben der Luft aus der Pumpe in die Kammer h aufhoͤrt, so wird in diesem Falle die
Expansivkraft der comprimirten Luft, welche sich in dem oberen Theile der Kammer bei
I befindet, auf die elastische Scheidewand wirken,
und indem sie sich ausdehnt aus dem unteren Theil h so
lange Luft austreiben, bis der Kolben abermals herabsteigt. Auf diese Weise wirkt
demnach die Spannkraft der comprimirten Luft uͤber der Scheidewand
abwechselnd auf die unter der Scheidewand befindliche Luft; und hieraus folgt, daß
die Luft in einem mehr continuirlichen Strome ausgetrieben wird, als er sonst durch
eine einfachwirkende Pumpe von gewoͤhnlicher Art erzielt werden kann.
Meine achte Erfindung, naͤmlich die Anwendung hydraulischer Maschinen zum
Emporschaffen schwerer Lasten oder versunkener Schiffe aus dem Wasser, oder zum
Ausziehen von Pfaͤhlen aus dem Wasser erhellt aus Fig. 39. A, A sind Durchschnitte zweier schwimmender, innen mit
Balken verstaͤrkter Schiffe, und B stellt ein
versunkenes Fahrzeug vor. C, C sind die Cylinder zweier
hydraulischer Maschinen, in die das Wasser nach derselben Methode wie an der
gewoͤhnlichen hydraulischen Presse mit Pumpen eingetrieben wird. Die
Expansivkraft des comprimirten Wassers wirkt auf einen an den Stangen und
Querhaͤuptern D angebrachten Kolben und diese
Stangen bewegen sich in den parallelen Fuͤhrern. An diesen
Querhaͤuptern selbst sind starke Ketten G, G
angebracht, die durch Roͤhren H, H
gefuͤhrt sind, deren untere Enden durch den Boden der Fahrzeuge dringen, und
gegen das Wasser zu offen sind. Die Ketten G, G sind an
anderen, um das Wrack oder den sonstigen zu hebenden Gegenstand gefuͤhrten
Ketten I, I festgemacht; und zu weiterer Befestigung der
Ketten an dem Fahrzeuge dienen Schraubenbolzen. Sobald der Kolben an dem oberen Ende
seiner Bahn angelangt ist, greifen die Aufhaͤlter K,
K in die Ketten ein, um sie festzuhalten, waͤhrend sich die Kolben
und Querhaͤupter nach Abwaͤrts bewegen, um eine neue
Kettenlaͤnge zu erfassen. Diese Operation wiederholt sich, bis der versunkene Gegenstand
bis zu den schwimmenden Fahrzeugen emporgehoben worden ist, und dann von ihnen und
zwischen ihnen an einen beliebigen Ort hingeschafft werden kann. Es erhellt von
selbst, daß sich dieselbe Kraft auch zum Ausziehen von Pfaͤhlen benuzen
laͤßt. Ich bemerke daher nur noch, daß man, um das Emporschaffen versunkener
Schiffe zu erleichtern, in deren Seitenwaͤnde Schraubenbolzen mit
ringfoͤrmigen Koͤpfen, wie man sie in Fig. 40 sieht, schrauben,
und an diesen Schrauben wasserdichte Saͤke oder Behaͤlter, die mit der
aus dem Taucherhelme austretenden Luft gefuͤllt werden, befestigen kann.
Meine neunte und lezte Erfindung, welcher gemaͤß ich Gegenstaͤnde, die
sich unter Wasser befinden, von Oben aus betrachten kann, besteht darin, daß ich
einen bestimmten Theil des Grundes mittelst Reflectoren oder durch versenkte Lampen
auf die oben angegebene Weise beleuchte, und daß ich die solcher Maßen beleuchteten
Stellen zur Verhuͤtung der nachtheiligen Einwirkung der auf der
Oberflaͤche des Wassers Statt findenden Bewegung durch Roͤhren
betrachte, die zum Theil unter das Wasser untergetaucht sind, und in die man
gewoͤhnliche Fernroͤhre bringen kann. Eine weitere Beschreibung dieses
Theiles der Erfindung scheint mir uͤberfluͤssig.