Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XL., S. 153
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XL. Miszellen. Miszellen. Fourneyron's Vorschlag zu einem Canal von Basel nach Straßburg. Hr. Fourneyron hat einen Plan entworfen und der Pariser Akademie vorgelegt, um eine Eisenbahn in Verbindung mit einem Canal von Basel uͤber Muͤlhausen, Colmar etc. nach Straßburg zu fuͤhren. Man hat berechnet, daß der Rhein auf seinem Laufe von Basel bis Straßburg waͤhrend des niedrigen Wasserstande eine Kraft von 400 bis 500 Dampfpferden repraͤsentirt und der Vorschlag Fourneyron's geht nun dahin, einen sehr kleinen Theil dieser Kraft vermittelst eines Seitencanals zu sammeln, welcher von Muͤlhausen bis Straßburg im Ganzen 100 Meter Gefaͤll haͤtte, das auf 30 Stellen vertheilt werden sollte. Man wuͤrde so auf dieser Linie eine Gesammtkraft von 40 Tausend Pferden erhalten, und gegen die Benuzung des Dampfes zur Erzeugung derselben Kraft jaͤhrlich ungefaͤhr 40 Millionen Fr. ersparen. gegenwaͤrtig gibt es im Elsaß eine Menge Dampfmaschinen, fuͤr welche man das Brennmaterial aus Steinkohlengruben, die 100 Stunden entfernt sind, bezieht; man nimmt an, daß fuͤr jede Dampfmaschine die Pferdekraft jaͤhrlich auf 1200 bis 1500 Fr. zu stehen kommt und glaubt, daß man sie sich vermittelst des projectirten Canals um 200 Fr. jaͤhrlich verschaffen koͤnnte. Zwischen Basel und Straßburg sollte auch eine Eisenbahn hergestellt werden, auf welcher die Wagen durch Wasserraͤder getrieben wuͤrden, und man glaubt, daß den Fracht- und Passagierwagen eine Geschwindigkeit von 6 bis 8 Meilen in der Stunde auf diese Art ertheilt werden koͤnnte. Der Canal und die Eisenbahn sollen auf Kosten und Gefahr des großen belgischen Fabrikanten I. Cockeril ausgefuͤhrt werden. (Temps.) Ueber die auf Holz aufgezogenen Messingfabricate des Hrn. Lacarrière, in Paris, rue St. Elisabeth No. 3. Der Luxus, den man dermalen in Paris an vielen Theilen der neueren Bauten, namentlich aber an den Auslagen der Kaufladen bemerkt, und uͤber den man bei dem goldartigen Glanze des beinahe verschwendeten Messinges erschrikt, ist bei weitem nicht so kostspielig, als man auf den ersten Blik glauben moͤchte. Denn Dank einer neueren, aber schon sehr vervollkommneten Kunst, welche sich in wenigen Jahren rasch verbreitet und die besonders Hr. Lacarrière auf eine hohe Stufe gebracht hat, ist man dermalen im Stande, die Anstriche, die, wie schoͤn sie auch seyn mochten, doch immer etwas Mattes und Duͤsteres hatten, beinahe ohne alle Erhoͤhung der Kosten, durch den lebhafteren, angenehmeren und mehr in die Augen springenden Glanz der Metalle zu ersezen. Fruͤher, wo man diesen Glanz nur mit gegossenen Messingartikeln, namentlich mit gegossenen Messingstaͤbchen, erzielte, kam derselbe allerdings sehr hoch. Man mag sich einen Begriff hievon machen, wenn man bedenkt, daß der Fuß solcher gegossener polirter Staͤbchen vom einfachsten Muster noch Heutzutage zu 12 Fr. gerechnet wird. Die Kunst wußte aber zu helfen und ganz aͤhnliche Verzierungen fuͤr weit geringeren Preis herzustellen. Man uͤberzog naͤmlich hoͤlzerne Staͤbe und Simswerke mit einem einfachen Metallbleche, indem man die aus Holz geformten Gegenstaͤnde zugleich mit einem Metallbleche wiederholt durch Zieheisen von bestimmtem Caliher laufen ließ, und indem man sie beide mitreist bekannter Maschinen, die je nach dem Capitale des Fabrikanten mehr oder minder gut eingerichtet waren, auf der Ziehbank auszog. Hr. Lacarrière war einer der ersten, der sich mit Eifer in diesen Industriezweig warf, und der Handel ist ihm nicht wenig Dank schuldig, indem er es hauptsaͤchlich durch seine Bemuͤhungen dahin brachte, daß man dermalen den Fuß hoͤlzerner mit Messing uͤberzogener Leisten und Verzierungen fuͤr 2 Fr. 25 Cent. haben kann. Diese Fabricate kommen nicht nur den fruͤheren aus massivem Messinge gleich, sondern sie uͤbertreffen sie sogar an Schoͤnheit und Glanz, indem man an ihnen nichts von den mikroskopischen Blaͤschen bemerkt, die an den gegossenen selbst mit der groͤßten Sorgfalt nicht zu beseitigen waren. An Dauer stehen sie ihnen nicht nach; und was die Leichtigkeit betrifft, so haben sie einen außerordentlichen Vorzug vor ihnen: einen Vorzug, der die Moͤglichkeit gibt die Thuͤren und sonstigen beweglichen Theile der Auslagen genauer schließen zu machen, und eine reichere Verzierung an ihnen anzubringen. Haͤlt man alle diese Vorzuͤge mit dem geringer gewordenen Preise zusammen, und bedenkt man, daß die Verzierung eines Kaufladens im Palais-Royal, welche fruͤher auf 4000 Fr. zu stehen kam, dermalen eben so schoͤn und eben so gut fuͤr 400 Fr. zu haben ist, so wird man sich nicht wundern uͤber die Verschoͤnerungen, die in den lezten Jahren in Paris und anderwaͤrts an den Auslagen der Kaufladen, so wie auch an dem Inneren vieler Gebaͤude Statt gefunden haben. Hr. Lacarrière, der alle auf Holz aufgezogenen messingenen Gegenstaͤnde, so wie auch hohle derlei Artikel verfertigt, duͤrfte unter allen am meisten zu dieser gluͤklichen Veraͤnderung beigetragen haben; er verdient daher sowohl aus diesem Grunde, als auch wegen der großen Masse von Fabricaten, die er in den Handel bringt, durch Ertheilung einer Medaille die Anerkennung der Akademie. (Journal de l'Academie de l'Industrie. April 1837.) Ausfuͤhrlicheres uͤber Oberst Pasley's Versuche uͤber die Staͤrke gemauerter Balken. Die Notiz, welche wir kuͤrzlich uͤber die von dem genannten verdienten Ingenieur angestellten Versuche aus dem Mechanics' Magazine entnahmen, war zu gedraͤngt, als daß sie hatte von allgemeinem Nuzen seyn koͤnnen. Weitere nunmehr erschienene Angaben sezen uns in Stand ausfuͤhrlicher darauf zuruͤkzukommen. Zwek der Versuche war zu ermitteln, ob man an den Mauern der Gebaͤude mit Sicherheit Cement anstatt der hoͤlzernen Binde- oder Kettenbalken (hond or chain timbers) benuͤzen koͤnne, und ob der (Zement durch Anwendung von Langeneisen in den Gefuͤgen verstaͤrkt wird. Die Pfeiler, auf welche die dem Versuche unterworfenen Balken gelegt wurden, hatten 2 Fuß 6 Zoll Hoͤhe und 18 Zoll im Gevierte. Die Balken waren von 10 Fuß Laͤnge, so breit als die Pfeiler, aber nur 1 Fuß dik. Der Walken Nr. 1, welcher mit reinem (Zemente gebaut worden ist, brach bei einer Belastung mit 298 Pfd. Der Bruch erfolgte jedoch nicht in der Mitte, auf die das Gewicht gelegt wurde, sondern in zwei senkrechten Rissen, von denen der eine 6, der andere 18 Zoll vom Mittelpunkte entfernt war. Der Cement gab nirgendwo nach, wohl aber die Baksteine, die einen ebenen Bruch zeigten. Bei Wiederholung des Versuches mit einem groͤßeren ganz gebliebenen Stuͤke, welches 4 Fuß uͤber den Pfeiler hinausragte, erfolgte der Bruch bei einer Belastung mit 2556 Pfd. Der Balken Nr. 2, welcher eben so gebaut war, in dem sich aber auch noch 5 Eisenbaͤnder befanden, trug 4723 Pfd., brach aber bei Vermehrung der Last um weitere 56 Pfd. Durch die eisernen Baͤnder wurden also 4225 Pfd. gewonnen. Der Balken Nr. 3, welcher mit Moͤrtel, der aus drei Theilen reinem Sande und einem Theil Kalk bestand, gebaut worden ist, und in welchem sich gleichfalls eiserne Baͤnder befanden, gab bei einem zwischen 400 und 500 Pfd. betragenden Druke nach. Diese Versuche waren nothwendig unvollkommen, weil die Kraft bei ihnen anders wirkte, als es in der Praxis der Fall ist. In lezterem Fall wirkt naͤmlich die Kraft nicht auf den Mittelpunkt allein, sondern sie ist uͤber den ganzen Walken verbreitet. Bei der Beseitigung der Baksteine an dun mittleren Theile voll Nr. 2 zeigten sich die beiden unteren Metallbaͤnder aus einander gezogen, das mittlere hatte seine Laͤnge beibehalten, und die beiden oberen waren gegen sich selbst zusammen geschlagen, so daß sich also der neutrale Mittelpunkt in dem mittleren Bande befand. Einige Zeit spaͤter wurden abermals mehrere Versuche vorgenommen, und zwar der erste, um zu erforschen, ob aus Baksteinen, Ziegeln und anderen kleineren, durch reinen Cement mit einander verbundenen und mit eisernen Baͤndern verstaͤrkten kuͤnstlichen Steinen nicht Treppen gebaut werden koͤnnten. Es ward zu diesem Zweke ein 4 Fuß 4 Zoll langes Stuͤk des oben unter Nr. 2 bemerkten Balkens 9 Zoll tief in die Mauer eines Stalles eingesezt, und zwar so, daß er an seinem aͤußeren Ende keinen Stuͤzpunkt hatte. Dieser Balken trug ein Gewicht von 3566 Pfd. Unter ihm war, um sein gaͤnzliches Herabstuͤrzen zu verhuͤten, ein Bloͤk angebracht; und als dieser nach Abnahme der Gewichte beseitigt wurde, blieb der Balken unter dem Winkel, unter dem er sich geneigt hatte, in der Mauer zuruͤk, aus der er nur mit Muͤhe ganz herausgenommen werden koͤnnte. Auch nicht eine der Eisenstangen hatte nachgegeben. Der zweite Versuch sollte ergeben, um wie viel das Reifeisen den gemauerten Balken verstaͤrkte. Man beschwerte zu diesem Zweke ein 12 Zoll langes Stuͤk Eisen von der zu dem Balken verwendeten Art; es trug 6163 Pfd., und brach dann, nachdem es um 7/8 Zoll laͤnger geworden und seine Temperatur bedeutend gestiegen war. Der dritte Versuch galt einem von dem oben beschriebenen Balken Nr. 3 uͤbrig gebliebenen Stuͤke. Man legte dasselbe auf zwei nur 2 Fuß weit von einander entfernte Unterlagen, so daß die Eisenstaͤbe sehr wenig Raum zur Ausdehnung hatten. Der Balken trug eine Last von 1887 Pfd. und gab nicht ploͤzlich nach. Mehrere Minuten vor dem gaͤnzlichen Zusammenstuͤrzen sielen zwei Baksteine aus der unteren Schichte aus. Der Einsturz erfolgte mit solcher Gewalt, daß auch nicht zwei Baksteine mehr zusammenhielten. Von den Eisenstaͤben war keiner gebrochen. Man fand das Eisen in dem Moͤrtel vom Roste angegangen, in dem (Zemente hingegen unveraͤndert, was abermals fuͤr den Cement spricht. Diesen Versuchen gemaͤß wurden die Grundlagen der Rich erkammer im Chancery-Lane nach derselben Methode gelegt, nach der der Balken Nr. 2 gebaut war: d.h. zwischen jede Reihe der in roͤmischen (Zement eingebetteten Baksteine ward ein Laͤngenstuͤk Reifeisen gelegt. (Mechanics' Magazine.) Engelmann's Sicherheitspapier. Hr. Engelmann hat der Société industrielle in Muͤlhausen ein Sicherheitspapier uͤbergeben, dessen Boden in Form von sogenannten mille raies (d.h. nahe an einander befindlichen geraden Linien in schiefer Richtung) gedrukt ist und zwar mit einer Farbe, welche den verschiedenen chemischen Agentien weit weniger widersteht als die Tinte selbst. Allerdings kann man diesen Grund eben so leicht wie die Tinte wegradiren, aber auch der geschikteste Falscher ist dann nicht mehr im Stande die Linien genau so wie sie fruͤher vorhanden waren, wieder herzustellen. Das Sicherheitspapier des Hrn. Engelmann duͤrfte daher den Anforderungen der Pariser Akademie entsprechend (polytechnisches Journal Bd. LXVI. S. 303) dem Publicum eine hinreichende Garantie gewahren. (Bulletin de la Société industrielle de Mulhausen, No. 51.) Ueber die Dauerhaftigkeit verschiedener Holzsorten. Um die Dauerhaftigkeit verschiedener Holzsorten zu erproben wurden am 1. Januar 1831 Pfahle von 1 1/2 Zoll im Gevierte und 2 Fuß Laͤnge senkrecht in den Erdboden eingeschlagen, so daß sie ungefaͤhr in einer Laͤnge von 1 1/2 Fuß der atmosphaͤrischen Luft ausgesezt waren. Bei den am 8. Mai 1833 und am 24. Febr. 1856 damit angestellten Versuchen ergaben sich folgende Resultate. Name der Holzart. Befund am 8. Maͤrz 1833 Befund am 24. Febr. 1836. Englisches Eichenholz Sehr im Verfall und umVieles leicher Noch mehr verfallen, besondersdie Stuͤke mit offenem Korne. Italienisches Eichenholz Gut, nur auf der Oberflaͤchebegann die Zerstoͤrung Etwas besser als die vorhergehendenStuͤke. Asiatisches Eichenholz Sehr zerstoͤrt Sehr zerstoͤrt, mit Ausnahmeeines einzigen Stuͤkes,welches gut war. Holz der immergruͤnen Eiche Sehr gut Drei Stuͤke im Verfall, dieuͤbrigen ziemlich gut. Canadisches weißes Eichenh. Sehr zerstoͤrt Sehr schlecht und verfault. Memeler Eichenholz Ebenso Ebenso. Danziger Eichenholz Ebenso Aeußerst schlecht. Hartes Mahoganyholz Gut Ziemlich gut. Weiches Mahoganyholz Sehr im Verfall Sehr schlecht, ganz zerstoͤrt. Libanisches Cedernholz Gut Ziemlich gut. Bleistiftholz (Pendil Cedar) Sehr gut Saͤmmtlich sehr gut, wiefrisch eingeschlagen. Africanisches Holz Nr. 1 Sehr gut Etwas im Verfall, mit einerNeigung sich zu fasern, aberbesser als englischesEichenholz. Africanisches Holz Nr. 2 Sehr gut Schlechter als Nr. 1. Schweres Teakholz Sehr gut Etwas weich, aber gut. Weiches Teakholz Gut Bis auf 1/4 weich, aber gut. Teakholz, ein Stuͤk vonHasting's Besanmast Gut Bis auf 1/4 weich, uͤbrigensunveraͤndert. Danziger Fichtenholz Sehr zerstoͤrt Durch und durch faul. Rigaer Fichtenholz Sehr zerstoͤrt Wie das Vorhergehende. Memeler Fichtenholz Sehr zerstoͤrt Sehr schlecht, verfault. Rothes Foͤhrenholz Sehr zerstoͤrt Sehr verfault, dem Danzigerund Rigaer aͤhnlich. Gelbes Foͤhrenholz Sehr zerstoͤrt Sehr verfault. Virginisches Foͤhrenholz Zerstoͤrt Sehr verfault. Schweres Pechtannenholz(Pitch pine) Auf 1/8 Zoll zerstoͤrt, imUebrigen gut Auf 1/8 Zoll zerstoͤrt, imUebrigen ziemlich gut. Leichtes Pechtannenholz Sehr verfault Sehr verfault. Polnisches Lerchenholz Auf 1/4 zerstoͤrt und leichtergeworden Auf 1/4 zerstoͤrt, imUebrigen etwas im Verfall. Schottisches Lerchenholz Auf 1/4 zerstoͤrt und sproͤde Auf 1/2 Zoll zerstoͤrt, imUebrigen bruͤchig. Englisches Ulmenholz Sehr verfault Ganz verfault. Canadisches Steinulmenholz Ebenso Verfault. Amerikanisches Eschenholz Ebenso Ebenso. Heuschrekenbaumholz(Locust-tree) Gut u. ohne Gewichtsverlust Auf 1/8 Zoll verfault, imUebrigen wie frischeingeschlagen. Dunkles Stinkholz Auf der Oberflaͤche nicht imVerfall aber sehr sproͤde Verloren gegangen. Lichtes Stinkholz Auf 1/8 Zoll zerstoͤrt u. sproͤde Verfault. Cocodieholz Auf 1/4 Zoll zerstoͤrt und sehrsproͤde Verfault. Poonahholz Auf der Oberflaͤche etwasveraͤndert u. leichter geworden Auf 1/8 zerstoͤrt, im Uebrigengut, und besser alsafrikanisches Holz. Das Rigaer Fichtenholz verdiente vor allen uͤbrigen derlei Holzarten den Vorzug; ihm zunaͤchst stand das Danziger. (Aus dem Nantical Magazine im Mechanics' Magazine, No. 737.) Neue Bereitungsart des Kali-Bicarbonats. Das kohlensaure Kali absorbirt bekanntlich im trokenen oder aufgeloͤsten Zustande das zu seiner Verwandlung in Bicarbonat noͤthige kohlensaure Gas nur sehr langsam. Hr. Prof. Woͤhler hat nun gefunden, daß das trokene Salz das kohlensaure Gas sehr leicht aufnimmt, wenn es mit einem poroͤsen Koͤrper, wie z.B. Kohle, vermengt ist. Er empfiehlt daher bei Bereitung des Bicarbonats folgendermaßen zu verfahren: man verkohlt rohen Weinstein in einem bedekten Tiegel, befeuchtet die kohlige Masse schwach mit Wasser, bringt sie in ein geeignetes Gefaͤß und leitet kohlensaures Gas hindurch. Dieses wird so rasch absorbirt, daß sich die Masse betraͤchtlich erhizt und man muß daher auch das Gefaͤß mit kaltem Wasser umgeben, damit das schon gebildete Bicarbonat nicht wieder zersezt wird. An der Temperatur-Erniedrigung erkennt man den Zeitpunkt, wo die Saͤttigung beendigt ist. Alsdann laugt man die Masse mit moͤglichst wenig Wasser von 30 bis 40° C. aus; beim Erkalten der filtrirten Loͤsung sezt sich der groͤßte Theil des Kali-Bicarbonats in schoͤnen Krystallen ab. (Poggendorff's Annalen.) Ueber die Ursache, weßwegen weißbodig gedrukte Wollentuͤcher beim Daͤmpfen oft Fleken bekommen. Die Wollendruker erfahren nun durch Hrn. Chevreul, woher es kommt, daß wollene Stoffe, die scheinbar vollkommen rein aus den Haͤnden des Bleichers hervorgingen, nachdem sie bedrukt worden sind, beim Daͤmpfen so oft Fleken bekommen. Er hat gezeigt, daß diese Fleken durch Zersezung eines Kupfersalzes entstehen, welches von den Bleichern ungeschikter Weise angewandt wird, um durch einen schwachen blaͤulichen Stich das Weiß zu heben. Es haͤtte leicht noch sehr lange dauern koͤnnen, ehe man hierauf gekommen waͤre, weil das Bleichen und Druken der Wollenzeuge in verschiedenen Anstalten vorgenommen wird. Diese Beobachtung ist aber deßwegen fuͤr die Industrie sehr wichtig, weil ohne diesen Umstand die gedrukten wollenen Zeuge schon laͤngst in viel groͤßerer Menge in den Handel gebracht worden waͤren. (Echo du monde savant. No. 1, 1838.) Bereitung einer gleichartigen Kautschuk- (Gummielasticum-) Aufloͤsung und Anwendung derselben zum Wasserdichtmachen von Wollentuͤchern etc. Das Gummielasticum wird, wie es im Handel vorkommt, in ganz kleine Theile mit Scheren geschnitten, und in gelinder Waͤrme sehr gut ausgetroknet; dann wird dasselbe in einen mehr hohen als weiten steinernen Topf gethan und ganz reines (rectificirtes) Terpentinoͤhl daruͤber gegossen, der Topf mit einer Rindsblase luftdicht zugebunden, worauf man denselben mehrere Tage ruhig stehen laͤßt, bis der Kautschuk das Oehl ganz eingesogen hat, wobei die kleinen Stuͤkchen ganz groß aufschwellen. Nach diesem wird die Masse in eine Presse gethan, welche eine cylinderfoͤrmige Roͤhre, aber unten Loch an Loch wie ein Seiher hat. Diese Presse muß sehr stark seyn. Durch diesen Seiher wird der aufgequollene Kautschuk mehrmals durchgepreßt, worauf er eine breiartige, klebrige, zaͤhe Masse darstellt und zum Gebrauche fertig ist. Will man nun ein Tuch durch Ueberziehen mit dieser Kautschukauflosung wasserdicht machen, so muß solches fest auf ein Brett aufgespannt werden, woraus man die Masse in ganz kleinen Portionen mit einem Messer duͤnn und moͤglichst gleichfoͤrmig auf dasselbe aufstreicht und hierauf noch mit einem Walgerholz, welches immer gelinde mit kaltem Wasser anzufeuchten ist, moͤglichst glatt walgt; endlich wird das Tuch mit einer einfachen Lage Loͤschpapier bedekt, welches sich fest anklebt, worauf solches von dem Brett herab und unter eine Presse gebracht und fest eingepreßt wird; in dieser laͤßt man es einige Tage liegen. Nach der Herausnahme laͤßt man es noch einige Tage an der Luft austroknen, und nimmt das Papier, welches theilweise wohl zerreißt und festklebt, ab. Das noch festhaͤngende Papier ist aber leicht, wenn es mit Wasser angefeuchtet wird, abzubuͤrsten; nun ist der Zeug fertig bis auf die Hinwegnahme der Klebrigkeit, welche der Ueberzug immer noch hat. Diese Klebrigkeit wird dadurch beseitigt, daß man den Ueberzug entweder mit einer duͤnnen Aufloͤsung von Schellak in Weingeist uͤberzieht, oder mit feinem Kalkpulver einreibt. Wenn man mittelst der Kautschukaufloͤsung eine Kautschuktafel oder Haut darstellen will, so beobachtet man dieselbe Manipulation, traͤgt die Loͤsung aber anstatt auf Tuch, auf einen Preßspan auf, wovon sie sich nach gaͤnzlichem Austroknen leicht abziehen laͤßt und die Form beibehaͤlt. Wenn man bloß Kautschuktafeln bereiten will, ist es hinreichend 1 Theil Kautschuk in 2 Theilen Terpentinoͤhl aufzuweichen, waͤhrend, um mit der Aufloͤsung Zeuge uͤberziehen zu koͤnnen, auf 1 Theil Kautschuk 4 Theile Terpentinoͤhl noͤthig sind. Endlich ist noch zu bemerken, daß das Auftragen der Kautschukaufloͤsung auf Tuch oder Preßspaͤne in einem maͤßig warmen Zimmer, nicht in der Kaͤlte vorgenommen werden muß, und man sich das Schneiden des Kautschuks durch Erweichen desselben in stehendem Wasser erleichtern kann. (E. Jegel im bayer. Kunst- und Gewerbeblatte, 10. Heft, 1837.) Reißmehl als Futter fuͤr die Seidenraupen. In einem chinesischen Werke uͤber die Seidenraupenzucht, welches Hr. Stanislaus Julien, Mitglied des Instituts in Paris, kuͤrzlich aus Auftrag des franzoͤsischen Ministeriums uͤbersezte, findet man ein sonderbares Verfahren angegeben, welches sich, so unwahrscheinlich es anfangs auch schien, bei angestellten Versuchen dennoch vollkommen bewahrt zeigte. Es heißt naͤmlich in diesem Werke, daß man in China, um die Maulbeerblatter zu sparen, dieselben mit Reißmehl zu bestreuen pflege. Hr. Bonafous, der beruͤhmte Seidenzuͤchter in Turin, der die franzoͤsische Uebersezung ins Italienische uͤbertrug, hat das chinesische Verfahren sogleich im lezten Sommer einer Probe unterworfen. Er uͤberstreute die Maulbeerblatter mit Reißmehl, mit Weizenmehl, mit Sazmehl u. dergl., und fand, daß diese Substanzen, die fuͤr sich allein von den Seidenraupen unangetastet bleiben, in dieser Mischung ihnen ein sehr angenehmes Nahrungsmittel abgeben, bei dem sie sich rascher entwikeln als sonst. Die mit Reißmehl genaͤhrten Raupen gaben besonders schoͤne und schwere Cocons. Das Sazmehl der Kartoffel gab minder gute Resultate. Es scheint, daß die chinesische Methode nicht bloß bei eintretendem Mangel an frischem Futter, sondern fuͤr die Seidenzucht uͤberhaupt von großem Nuzen werden duͤrfte. (Echo du monde savant.) Fuͤtterung der Seidenraupen mit Kartoffelstaͤrke. Nach den interessanten Erfahrungen, welche der Freiherr von Babo uͤber seine dießjaͤhrige Seidenzucht in dem badischen landwirthschaftlichen Wochenblatts kuͤrzlich bekannt gemacht hat, wuͤrde die Fuͤtterung der Raupen mit Kartoffelstaͤrke aͤußerst guͤnstige Resultate liefern. Derselbe probirte diese Fuͤtterung anfangs nur in geringem Maaße. In der lezten Entwikelungsperiode der Raupen ersah er aber aus der kuͤrzlich erschienenen Schrift uͤber die chinesische SeidenzuchtUeber Maulbeerbaumzucht und Erziehung der Seidenraupen. Aus dem Chinesischen ins Franzoͤsische uͤbersezt von Julien, ins Deutsche von Lindner. Stuttgart 1837., daß man in China waͤhrend der lezten Freßperiode gepulvertes Maulbeerlaub und auch Reißmehl auf die Maulbeerblaͤtter gestreut fuͤtterte, und dadurch aufgemuntert ließ er nun fuͤr alle seine Raupen des Tages ein Mal die Maulbeerblaͤtter dicht mit Kartoffelstaͤrke bestreuen, und dieß Verfahren bis zum Einspinnen fortsezen. Die Raupen fraßen dieß ohne Anstand und erreichten eine Groͤße welche in den fruͤheren Jahren niemals vorkam. Als die Zeit herankam, in welcher er sonst eine bedeutende Menge an der Gelbsucht verlor, war solche auffallend unbedeutend; ob dieß aber von der Starkefuͤtterung oder von der dabei angewandten Chlorraͤucherung herruͤhren mochte, will er bis jezt noch nicht entscheiden; doch glaubt er die Bemerkung gemacht zu haben, daß, als die Kartoffelstaͤrke in den lezten Tagen zu Ende ging und weniger gefuͤttertgefuͤtttert wurde, die Gelbsucht haͤufiger ward, was ihn bestimmte, noch einige Mal gewoͤhnliche Brokelstaͤrke aufstreuen zu lassen, worauf die Gelbsucht wieder abzunehmen und das alte Verhaͤltniß einzutreten schien. Ein Abwaͤgungsversuch zeigte, daß von den ohne Staͤrke gefuͤtterten Raupen ungefaͤhr 300 Cocons auf das Pfund gingen, von den mit Staͤrke gefuͤtterten dagegen nur 260 Stuͤke. Es scheint daher in der Kartoffelstaͤrke ein wohlfeiles Mittel gefunden zu seyn, nicht allein die Raupen gesund zu erhalten, sondern, auch damit die Seide zu vermehren und sie starker zu machen, was sich ebenfalls bei dem Abhaspeln derselben zeigte, indem hoͤchst selten, bei uͤbrigens sehr feinem Faden, ein solcher abriß. Als eine eigene Erscheinung fuͤhrt Hr. v. Babo noch an, daß Raupen, welche noch nicht spinnreif sind, die Staͤrke nicht anders als auf den Blaͤttern fressen, waͤhrend stark spinnreife sie rein von dem Tische auffraßen, als etwas davon durch Zufall dahin verschuͤttet war. Die Benuzung der Maulbeerbaͤume zur Fuͤtterung geschieht dei Hrn. v. Babo auf die Art, daß dieselben (Buschbaume) vom zweiten Jahre an jaͤhrlich ihrer Blaͤtter beraubt werden, und zwar so, daß dieselben nicht an den Buͤschen selbst abgestreift, sondern daß die ganzen Aeste bis auf eine Hoͤhe von etwa 2 1/2 Fuß abgeschnitten werden, von denen man erst zu Hause die Zweige abbricht und solche den Raupen auflegt. Die unteren Aestchen werden den Baͤumen gelassen, damit ihre Vegetation nicht ganz zerstoͤrt wird; sie bilden sodann nach dem Abschneiden gleich den Reben neue Triebe, die fuͤr das folgende Jahr dienen. Die Menge der Aeste, die man dabei erhaͤlt, ist in Hinsicht des Holzes nicht unbedeutend und die Baͤumchen liefern in reichlichem Maaße das Brennmaterial, welches man zur Feuerung bei den Raupen selbst bedarf. (Riecke's Wochenblatt, Nr. 45.) Fortschritte der Runkelruͤbenzuker-Fabrikation in Ungarn. Dieses Jahr war sehr guͤnstig fuͤr den Runkelruͤbenbau, und da die meisten Unternehmer von Zuker-Fabriken und haͤuslichen Anstalten, besonders guten aus Schlesien bezogenen Samen durch mich erhielten, so sind nicht allein die Ruͤbenernten quantitativ, sondern troz des kalten Sommers und Mangel an heißen Tagen des Augusts und Septembers auch qualitativ gut ausgefallen. Das Gedeihen dieser nuͤzlichen Pflanze fiel in manchen Gegenden uͤber die Erwartung gut aus. Auf der graͤflich Almássy'schen Herrschaft Sarkat im Biharer Comitat wurden auf 25 Joch 20,000 Cntr., und auf der Puszta Szent Thomas bei Arad dem Hrn. Andreas v. Urbany gehoͤrig per Joch 1500 Cntr. Ruͤben gefechset; und im Durchschnitte haben die meisten Zukerfabriken mehr Ruͤben producirt, als sie verarbeiten konnten. In Hinsicht der Qualitaͤt der Ruͤbe hat sich vorzuͤglich gemischter Sand und nicht zu schwerer Lehm vor den Thongruͤnden ausgezeichnet, indem der Saft von den lezteren 6 und 7, von der ersten 10 und 11 Grade zeigte, und ich fand sogar in Nagy-Koͤroͤs, Pesther Comitat und in Kis Tur, Honther Comitat, auf gemischtem Lehm Ruͤben von bedeutender Groͤße, deren Saft 13 Grade an Baumé's Saccharometer zeigte, folglich mehr Zukergehalt, als der Saft des Zukerrohrsaftes von Jamaica besizt. Diesen außerordentlichen Fall traf ich auch im Jahre 1832 bei einer Partie Ruͤben von der Herrschaft Plossenstein des Fuͤrsten v. Pálsy im Preßburger Comitat an. Die Aufbewahrung der Ruͤben, die man in vielen Gegenden nicht genau kannte, machte große Schwierigkeiten; Kellerraͤume langten nicht hin, die große Quantitaͤt unterzubringen, man hat Gruben gegraben, sie in dieselben gelegt, oben jedoch Rauchfaͤnge zum Entweichen der Wasserdaͤmpfe aufgestekt und mit Erde zugedekt; allein der November war warm, die Ruͤben erhizten sich, und kaum 4 Wochen in der Erde, war ein großer Theil davon ausgewachsen und auch verfault. – Ich rathe Jedem, von seinen Ruͤben auf die Oberflaͤche der Erde Pyramiden nach beliebiger Laͤnge, in der Sohle der unteren Breite 6. in der Hoͤhe 4 Schuh zu machen, dann von 3 oder 4 Brettchen einen 2 Schuh langen zusammengefuͤgten Schlauch einem Rauchfang gleich auf den Ruͤken der Pyramide aufzusteken. Auf die Ruͤben selbst wird etwas Stroh gelegt, und auf dieses 3 oder 4 Zoll Erde aufgeworfen, und mit der Schaufel fest eingeschlagen, damit die Erde fest an die Ruͤbe der Abdachung der Pyramide haͤlt. Durch diese Erdaufwerfung wird um die Pyramide herum ein Graben gebildet, der zur Abhaltung der Naͤsse von den Ruͤben vorzuͤgliche Dienste leistet. Die an dem Ruͤken der Pyramiden aufgestekten Rauchfange muͤssen bei einer Kaͤlte von 6 oder 7 Graden, mit Stroh verstopft, bei gelinder Witterung aber zur Entweichung der Ausduͤnstung wieder geoͤffnet werden. Auf diese Weise bewaͤhrt sich die Ruͤbe selbst bei dem strengsten und kaͤltesten Winter bis zum Fruͤhjahre, ohne zu erfrieren, auszuwachsen oder zu verfaulen. Die von mir im verflossenen Jahre errichteten Zukerfabriken des Hrn. Anton Grafen v. Forgács in Gács, Neograder Comitat, des Hrn. Alois Grafen v. Almássy in Sarkat, Biharer Comitat, der Frau Baronin Julie v. Forrai Comtesse von Brunzwik im Araber Comitat, erhielten in diesem Jahre Erweiterungen und Vergroͤßerungen an Gebaͤuden und innerer Einrichtung. Neue Zukerfabriken groͤßerer Art wurden in diesem Jahre von mir fuͤr den Hrn. Ladislaus v. Szallay in Nagy-Koͤroͤs. Pesther Comitat, den Hrn. Joseph v. Vitke, graͤflich Joseph v. Wenkheimischen Hofrichter auf Kigyos, Békescher Comitat, und Hrn. Anton v. Kalotschey in Kis-Tur, Honther Comitat, errichtet. Zukerfabriken kleiner Art von Maschinen in Bewegung gesezt, die von mir bezogen und von Zoͤglingen meiner Lehranstalt geleitet werden, traten ins Leben: fuͤr die Frau Graͤfin v. Brunswik auf der Herrschaft Futak, Baͤtscher Comitat, Graͤfin Esterházy bei Stuhlweißenburg, Graͤfin Stubenberg auf Székélyhid, im Biharer Comitat, Hofraͤthin v. Semsey bei Kaschau, Abaujvarer Comitat, Fraͤulein Franziska v. Jankovits in Tapio Szent Maͤrton, Pesther Comitat, Frau Julie v. Goͤmery, Apothekerin in Pesth, das hochwuͤrdige Erzbisthum in Martinsberg bei Raab durch Hrn. Dr. Joseph Adler, das hochwuͤrdige Domcapitel in Szathmár durch Hrn. Joseph v. Petersy in Tisza Puͤspoͤky, im Hewescher Comitat; Hrn. Rudolf Graf v. Festetics in Tolna; Sr. Excellenz Joseph v. Almássy in Kirines, Hewescher Comitat, Hrn. Paul v. Dercséni in Goͤd, Pesther Comitat, Hrn. Andreas v. Urbany in Arad, Hrn. Johann v. Nako in Komlos, im Banat, HH. Gebruͤder v. Bertalansy in Somerein, Preßburger Comitat, Hrn. Hofrath Gyurtsáni in Noͤténts, Neograder Comitat, Hrn. Karl Redel, primatialischer Rentmeister in Gran, Hrn. Jakob Payer, Postmeister in Pancsova, Hrn. Georg v. Szemere in Lastomér, Zempliner Comitat, Hrn. Karl Lang, Lieutenant in der k. k. Armee in Kronstadt, Hrn. Franz v. Tomaschovitz in Steinamanger, Hrn. Johann v. Tomtsány bei Ujhely Ungvarer Comitat. Bei diesem erfreulichen Vorwaͤrtsschreiten der Runkelruͤbenzuker-Fabrikation steht recht bald zu erwarten, daß ein großer Theil des benoͤthigenden Zukers durch die inlaͤndischen Zukerfabriken selbst gedekt wird, und ich genieße die Freude, daß durch meine hier errichtete praktische Lehranstalt der Zukergewinnung dieses gluͤkliche Gedeihen in so kurzer Zeit auf diese Verzweigung in allen Theilen des Koͤnigreiches sich ausgebreitet hat. Denn außer diesen erwaͤhnten, in Betrieb stehenden Zukerfabriken wird in mehr als zweihundert Haushaltungen der Zuker aus Runkelruͤben mit haͤuslichen Geruͤchen gewonnen. Der nun so herabgesunkene Preis aller Fruͤchte gibt um so mehr Anreiz fuͤr Ruͤbenbau und die Zukerfabrication aus denselben, indem das Ertraͤgniß des Grundertrages auf den hoͤchsten pecuniaͤren Gewinn gebracht werden kann. Waͤhrend alle Landesproducte im Preise herabgehen, steigt der Zuker, dieser Landesartikel, im Preise. Viele Bestellungen auf guten Ruͤbensamen fuͤr kuͤnftigen Anbau, so wie viele Zukerfabriks-Unternehmungen großer Art, die im kuͤnftigen Jahre ins Leben treten, sind bei mit vorgemerkt. Meine praktische Lehranstalt ist in diesem Curse, außer von Inlaͤndern, auch stark von Auslaͤndern, als: Russen, Preußen, Polen und Schweden besucht, und Alles legt das verwundernde Gestaͤndniß mir ab, es nie geglaubt zu haben, daß eine Fabrikation, die so viel Aufsehen in ganz Europa macht, in zwei Tagen so faßlich und sicher erlernt werden koͤnne, daß das Gelingen derselben durchaus nicht fehlschlagen kann. Indem ich diesen Jahresbericht uͤber das Vorwaͤrtsschreiten der Runkelruͤbenzuker-Fabrikation bekannt mache, soll es mich recht herzlich freuen, im naͤchsten Jahre einen groͤßeren Auszug davon machen zu koͤnnen; und mein Bestreben wird stets mit unermuͤdetem Fleiße dahin gerichtet seyn, wein Vaterland frei von fremden Zuker zu machen. Pesth, im December 1837. J. G. Linberger.