Titel: | Ueber metallene Ventile für Feuersprizen. Von Hrn. Wm. Baddeley. |
Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XLIII., S. 171 |
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XLIII.
Ueber metallene Ventile fuͤr Feuersprizen.
Von Hrn. Wm.
Baddeley.
Aus dem Mechanics' Magazine, No. 732, S.
324.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Baddeley, uͤber metallene Ventile fuͤr
Feuersprinzen.
Die einzige Abaͤnderung an der von Newsham
erfundenen Maschine, welche einiger Maßen allgemein in Gunst kam, ist jene Anordnung
der Theile, auf welche Charles Simpkin im J. 1792 ein
Patent nahm, und durch die derselbe eine groͤßere Wirksamkeit und
Dauerhaftigkeit der Maschine zu bewirken suchte. Das Hauptsaͤchliche dieser
Verbesserung lag darin, daß die Ventile, die sich fruͤher in den Cylindern
und Luftgefaͤßen befanden, in eigenen Kammern angebracht wurden. Außerdem
aͤnderte aber Simpkin die Anordnung der
arbeitenden Theile auch noch auf solche Weise ab, daß die Maschine dadurch viel
compacter und zwekmaͤßiger wurde, als irgend eine der fruͤheren.
Namentlich eignete sie sich in diesem Zustande weit besser zum Transporte; denn die
einzige Methode die Newsham'sche Maschine zu
transportiren bestand darin, daß man sie auf einen Wagen lud: eine Methode, welche
von mehreren Loͤschcompagnien in London bis zum Jahre 1832, d.h. bis zur
Vereinigung der Mehrzahl der Compagnien zu einer einzigen, beibehalten wurde!
Eine andere Verbesserung, welche mit der eben erwaͤhnten Hand in Hand ging,
bestand in der Einfuͤhrung senkrechter metallener, anstatt horizontaler
lederner Ventile. Da diese Art von Ventil meines Wissens noch nirgendwo beschrieben
wurde und auch noch nicht so bekannt ist, als sie es zu seyn verdient, so gebe ich
hiemit in der beigefuͤgten Zeichnung Fig. 54 eine Abbildung
eines metallenen Ventiles, welches von Hrn. Merryweather,
dem Nachfolger der HH. Hadley, Simpkin und Comp.,
fuͤr eine Feuersprize von fuͤnfter Groͤße verfertigt worden
ist.
a ist der Siz fuͤr das Ventil b, welches sich bei c um ein
Angelgewinde bewegt, d ist ein metallener Vorsprung,
der, indem er gegen den Dekel der Ventilkammer trifft, die Oeffnung des Ventiles auf
irgend einen beliebigen Grad beschrankt. Diese Ventile, welche so genau in ihren Siz
eingerieben sind, daß sie die Oeffnung luftdicht verschließen, werden auf folgende
Weise an dem ihnen angehoͤrigen Plaze befestigt. Die Sohle der Maschine wird mit
senkrechten Scheidewaͤnden, welche die Ventilkammern bilden, gegossen; und in
diesen werden kreisrunde Oeffnungen von solcher Groͤße angebracht, als sie
zur Aufnahme des Halses des Ventiles e, in dessen Ende
ein starkes Schraubengewinde geschnitten ist, erforderlich sind. Wenn das Ventil an
Ort und Stelle gebracht, und zwischen die Scheidewand in der Sohle und die Schulter
c ein starker lederner Waͤscher gelegt worden
ist, so schraubt man die Schraubenmutter f fest auf die
gegenuͤberliegende Seite der Scheidewand.
Da das Ventil beinahe senkrecht haͤngt, so bedarf es zum Oeffnen desselben nur
einer sehr geringen Kraft, allein in dem Maaße, als es sich oͤffnet, steigt
dessen Neigung sich schnell zu schließen. Bei der eigenthuͤmlichen Stellung
und bei der geringen Oberflaͤche, welche der Ventilsiz darbietet, ist der
Ansammlung fremdartiger, das Spiel der Ventile beeintraͤchtigender Substanzen
nur wenig Raum gegeben. Die Art der Aufhaͤngung des Ventiles in der Schulter
c ist endlich auch eine solche, daß sich das Ventil
ganz von dem Size weghebt, und dem Wasser so wie den darin befindlichen
Unreinigkeiten freien Durchgang gestattet. Diese Ventile haben sich in allen
Faͤllen besser gezeigt, als die ledernen, die immerwaͤhrende
Ausbesserungen noͤthig machten, und sich im Falle man der Maschine bedurfte,
dennoch haͤufig mangelhaft zeigten.