Titel: | Verbesserungen an den Rädern für die Eisenbahnwagen, worauf sich John Hague, Ingenieur von Cable Street, Wellclose Square in der Grafschaft Middlesex, am 10. Mai 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. IV., S. 19 |
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IV.
Verbesserungen an den Raͤdern fuͤr
die Eisenbahnwagen, worauf sich John Hague, Ingenieur von Cable Street, Wellclose Square in der
Grafschaft Middlesex, am 10. Mai 1837 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar
1837, S. 36.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Hague's verbesserte Raͤdern fuͤr
Eisenbahnwagen.
Meine Erfindung bezieht sich auf die Raͤder solcher Fuhrwerke, die auf
Eisenbahnen laufen. Man sieht mein Rad in Fig. 31 in einem
Durchschnitte, und in Fig. 32 in einem
seitlichen Durchschnitte. Fig. 33 zeigt auf welche
Weise die Speichen miteinander verbunden werden, bevor die Nabe an dieselben
gegossen wird.
Die Speichen bestehen aus flachen Eisenstangen, welche bei f zusammengeschweißt oder auf sonstige Weise miteinander verbunden werden.
Dasselbe erzielt man auch, wenn man eine Eisenstange von zwei Speichenlaͤngen
nimmt, und sie bei f zusammenbiegt. Der Theil f wird dann, wie die Zeichnung andeutet, in einen Zapfen
geschmiedet; waͤhrend man die anderen Speichenenden so gegen einander biegt,
daß sie an einander zu liegen kommen, wenn man die zur Bildung des Rades
noͤthige Anzahl von Speichen an einander bringt. In diesem Zustande wird dann
die gußeiserne Nabe an die Speichen gegossen. Obschon dieß nach dem
gewoͤhnlichen und bekannten Verfahren Naben an schmiedeiserne Speichen zu
gießen geschehen kann, so gebe ich doch der sogleich naͤher zu beschreibenden
Methode den Vorzug. Ich seze beim Zusammenfuͤgen der einzelnen Theile des
Rades die Zapfen der Speichen in die Zapfenloͤcher oder Fugen ein, welche zu
diesem Zweke in dem Ringe oder in der Felge g angebracht
sind. Diese Felge kann aus Gußeisen, besser aber aus Schmiedeisen bestehen; in
ersterem Falle ist es am besten sie an die Speichen zu gießen, nachdem man die
Speichen vorher auf gehoͤrige Weise in einen Model geordnet hat. Nach dem
Erkalten der Felge wird dann auch die Nabe an die Speichen gegossen. Bei der Art und Weise, auf welche die
Speichen und deren Enden geformt und in der Nabe angebracht sind, theilt sich jeder
eine Speiche treffende Stoß oder jede Erschuͤtterung der zunaͤchst
angraͤnzenden Speiche mit, so daß man ein sehr zwekmaͤßiges, den auf
den Eisenbahnen Statt findenden Erschuͤtterungen sehr gut widerstehendes Rad
erhaͤlt.
Anstatt der Speichen kann man sich, wie Fig. 34 und 35 zeigen,
auch zweier Platten bedienen. In diesem Falle kann man vier Staͤbe anwenden,
welche an der Stelle, an der sie in die Felge eindringen, zusammengefuͤgt
sind, waͤhrend deren obere Enden auf die oben beschriebene Weise geformt
sind, so daß also die innerhalb der Nabe befindlichen Enden sich gegen einander
stemmen, und einander die Erschuͤtterungen aushalten helfen.
Der zweite Theil meiner Erfindung besteht in einer Methode mittelst Messing oder
Kupfer Naben an schmiedeiserne Speichen zu gießen, um die Speichen in den
gußeisernen Naben zu fixiren. Ich tauche zu diesem Zweke die Enden oder
Oberflaͤchen der Speichen oder jene Theile, welche die Nabe mit der Felge zu
verbinden haben, in eine verduͤnnte Saͤure, um auf diese Weise alles
Oxyd zu beseitigen. Dann tauche ich die Speichenenden in solcher Laͤnge, als
sie in die gußeiserne Nabe eingesezt werden sollen, in Wasser, worauf ich sie mit
Borax uͤberstreue. Nach dem Troknen erhize ich hierauf diesen Theil der
Speiche zum Rothgluͤhen, um ihn dann sogleich in geschmolzenes Messing oder
Kupfer einzutaucheneinzutaucheu, damit er einen Ueberzug von solchem erlange. Wird endlich an die solcher
Maßen behandelten Speichen die gußeiserne Nabe gegossen, so erlangen sie in dieser
eine groͤßere Festigkeit, als wenn die Naben gleich unmittelbar an die
schmiedeisernen Speichen gegossen worden waͤren. Um ferner die Speichen auf
noch sicherere Weise mit der Felge zu verbinden, uͤberstreue ich beide
uͤber Feuer mit Borax, und lasse diesen in die Fugen einschmelzen; dann lege
ich kleine Messing- oder Kupferstuͤkchen darauf, welche bekanntlich
wenn sie in Fluß gekommen sind, uͤberall hin dringen werden, wohin der Borax
geflossen ist.