Titel: Verbesserungen an den Apparaten und Maschinen zur Brodfabrication und zu anderen darauf bezüglichen Zweken, worauf sich Luke Herbert, Civilingenieur in Paternoster-Row in der City of London, am 24. Jan. 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XXXIX., S. 173
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XXXIX. Verbesserungen an den Apparaten und Maschinen zur Brodfabrication und zu anderen darauf bezuͤglichen Zweken, worauf sich Luke Herbert, Civilingenieur in Paternoster-Row in der City of London, am 24. Jan. 1833 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Februar 1838, S. 274. Mit Abbildungen auf Tab. III. Herbert's verbesserte Apparate zur Brodfabrication. Die unter diesem Patente begriffenen Erfindungen umfassen eine Reihe von Apparaten oder Maschinerien, welche zur Erzeugung von Brod aus dem Getreide bestimmt sind. Die erste Operation besteht Im Waschen und Reinigen des Getreides; die zweite im Troknen des gewaschenen Getreides in einem mit heißer Luft erhizten Apparate; die dritte im Mahlen und Sieben des Getreides in einer eigens gebauten Muͤhle; die vierte in der Bereitung des Teiges mit einer Knetmaschine, mit der ein Apparat, in welchem kohlensaures Gas erzeugt wird, in Verbindung steht, um den Teig auf diese Weise ohne Anwendung von Hefen mit sogenannter fixer Luft zu impraͤgniren; die fuͤnfte im Ein- und Ausschießen des Brodes mittelst einer beweglichen Platform; die sechste endlich im Baken desselben in einem neuen, mit heißer Luft oder Dampf geheizten Ofen. Zur Fabrikation von Schiffszwiebak dient ein eigener Knetapparat, der aus dem Teige zugleich auch Stuͤke von gehoͤriger Form schneidet. Der Patenttraͤger druͤkt sich in der langen und etwas verworrenen Beschreibung seines Patentes im Wesentlichen folgender Maßen aus. Da vieles von dem zu Markte kommenden Getreide aus mancherlei Ursachen unrein und schlecht ist, so reinige ich dasselbe, bevor ich es zur Brodbereitung verwende, in einer eigenen Maschine, welche man in Fig. 18 im Durchschnitte sieht. Ich bringe naͤmlich in das Faß oder in den Cylinder a, der irgend geeignete Dimensionen haben kann, durch das Thuͤrchen b drei Theile Getreide und einen Theil groben reinen Sand oder zerschlagene Kiesel- oder Flintensteine von solcher Groͤße, daß sie durch ein Sieb laufen, auf dem die Getreidekoͤrner zuruͤkbleiben. Wenn dieß geschehen und das Thuͤrchen geschlossen ist, so treibe ich den Cylinder mittelst einer Kurbel oder auf irgend eine andere Welse um, damit der Sand die auf den Getreidekoͤrnern haftenden Unreinigkeiten abscheure. Ist dieser Scheuerproceß beendigt, so bringe ich das Thuͤrchen des Cylinders zu unterst und lasse dessen Inhalt in ein großes rechtekiges flaches Sieb c, welches unter die Oberflaͤche der in dem Behaͤlter d befindlichen Wassermasse getaucht ist, laufen. Nach geschehener Entleerung fuͤlle ich den Cylinder auf gleiche Weise wieder mit Getreide und Sand. Die Umlaufsbewegung des Cylinders versezt mittelst einer Rolle e, welche man in Fig. 19 an der Cylinderwelle angebracht sieht, mittelst des endlosen Riemens oder der Kette f, f, die uͤber die zwei Fuͤhrrollen g, g laͤuft, und durch diese in horizontaler Richtung um eine vierte Rolle h gefuͤhrt wird, auch das Sieb c in Bewegung. Leztere Rolle laͤuft in einer horizontalen Flaͤche um, und fuͤhrt eine excentrische Platte i mit sich, auf der sich ein am Grunde des Siebes c befestigter Zapfen k bewegt, so daß hiedurch das Sieb einer kreisenden Bewegung theilhaftig wird. Um dessen Wirksamkeit noch zu erhoͤhen, erhaͤlt es gleichzeitig auch noch eine Neigung von einer auf die andere Seite mitgetheilt, indem es, wie man bei, l, l sieht, von vier Punkten aus an zwei Armen m, m aufgehaͤngt ist. Diese Arme sind naͤmlich an den beiden Spindeln n, n, die in vier Pfosten (von denen man bei o, o zwei sieht), ruhen, angebracht. Die Getreidekoͤrner und der Sand werden hiedurch einer heftigen Schuͤttelbewegung ausgesezt, in Folge deren der Sand durch die Siebmaschen auf den Boden faͤllt, waͤhrend die guten Getreidekoͤrner abgewaschen auf dem Siebe zuruͤkbleiben, und die schlechten in Folge ihrer Leichtigkeit an die Oberflaͤche des Wassers emporsteigen. Die schwimmenden Theile fließen aber aus dem Wasserbehaͤlter ab, indem an dem einen Ende desselben durch die Roͤhre p ein duͤnner Wasserstrom ein-, und uͤber die Wand bei q in den Behaͤlter r abfließt, aus dem das Wasser endlich durch die Rinne s austritt. Nach vollbrachtem Scheuern und Waschen muß, damit die Operation von Neuem beginnen kann, das Sieb ausgeleert werden. Zu diesem Zweke sind an den Spindeln n, n die beiden Hebel t, u befestigt, die durch die Stange v miteinander verbunden sind und dadurch gezwungen werden, sich miteinander parallel zu bewegen. Bewegt man naͤmlich den Hebel t in der Richtung der Curve, so wird das Sieb in die durch punktirte Linien angedeutete Stellung aus dem Wasser gehoben, in der dessen Inhalt, wenn man ein Fallbrett herablaͤßt, leicht in einen benachbarten Trichter entleert werden kann, damit er daselbst abtropfe, waͤhrend sich dieselbe Operation der Maschine wiederholt. Um das auf diese Weise behandelte oder auch anderes feucht gewordenes Getreide zu troknen, bringe ich es in die Darre, die man in Fig. 20 im Laͤngendurchschnitte abgebildet sieht. Hier ist naͤmlich a ein Windfang, durch dessen Umlaufen die Luft in einen breiten Flaͤchen Canal b, und durch dessen im Bogen laufende Fortsezung c in die horizontale Roͤhre d getrieben wird. Aus dieser Roͤhre tritt die Luft in sechs gebogene Roͤhren, die nebeneinander in Entfernungen, von beilaͤufig einem halben Zoll so angebracht sind, daß sie eine Art von Rost bilden. Auf diesem Roste wird zum Behufe der Erhizung der durch die Roͤhren stroͤmenden Luft Feuer angezuͤndet. Die erhizte Luft tritt in die obere horizontale Roͤhre d und aus dieser durch die im Bogen gefuͤhrte Roͤhre f in einen langen metallenen Luftbehaͤlter g, g, dessen Boden die Deke des Feuerzuges bildet, und mithin den in diesem fortziehenden gasfoͤrmigen Stoffen einen großen Theil ihrer Hize entzieht. Als Deke dieses Behaͤlters dient ein endloses Tuch h, welches aus einem aͤußerst loker gewebten Zeuge besteht, und welches sich bestaͤndig der ganzen Laͤnge nach uͤber den Behaͤlter bewegt, wobei dessen Raͤnder zwischen Walzen und bei i, i uͤber Spannungsstaͤbe laufen. Seine Bewegung erhaͤlt dieses Tuch durch das Umlaufen der drei Trommeln oder Walzen j, k, l; ausgespannt dagegen wird es erhalten durch die selbstthaͤtige Spannungswalze m, die an den Trichter n geschraubt ist. Dieser Trichter, in dem sich das zu troknende Getreide befindet, ist mit einem Schnabelversehen, damit das Getreide in einer duͤnnen Schichte auf das endlose, unter ihr weglaufende Tuch, das sich in der durch Pfeile angedeuteten Richtung uͤber den Luftbehaͤlter bewegt, gestreut wird. Wenn das Tuch an die Trommel k gelangt, so kommt es mit einem anderen endlosen Zeuge p, p, der nur um die beiden Trommeln k, l laͤuft, in Beruͤhrung. Das Getreide wird also, nachdem es sich uͤber den Lufttrog hinweg bewegt, zwischen die beiden endlosen Tuͤcher aufgenommen, und zwischen diesen wieder in den Trichter n zuruͤkgebracht, damit man es, wenn man es fuͤr noͤthig erachtet, abermal dem Trokenprocesse unterwerfen kann. Dieser Fall duͤrfte jedoch selten eintreten, da sich die Geschwindigkeit des Windfanges sowohl als der Trommeln leicht so reguliren laͤßt, daß das Troknen mit einmaligem Durchlaufen des Getreides durch den Apparat vollbracht ist. Ist dem so, so laͤßt man das Getreide nicht in den Trichter zuruͤkgelangen, sondern man entfernt es in einem Schlauche oder auf andere Weise. Um das gereinigte und getroknete Getreide von allem Staube zu befreien, lasse ich es durch ein cylindrisches Sieb laufen, aus dem dasselbe vollkommen rein in den Speisungsapparat der Mahlmuͤhle gelangt. Die Muͤhle, deren ich mich bediene, besteht nicht wie gewoͤhnlich aus einem einzelnen Steinpaare von großem Durchmesser, zwischen dem das in der Naͤhe des Mittelpunktes sich bildende Mehl fortwaͤhrend herumgefuͤhrt wird, bis es endlich an dessen Raͤndern austritt; sondern sie besteht aus zwei, drei oder vier Steinpaaren von geringem Durchmesser, welche an einer und derselben Welle uͤber einander angebracht sind. Das Getreide wird auf diese Weise allmaͤhlich oder gradweise gemahlen, und das hinreichend gemahlene Feinmehl wird abgeschieden, so daß es dem Mahlprocesse nicht weiter unterliegt. Im Allgemeinen gebe ich den nach diesem Principe gebauten Muͤhlen drei Paar Muͤhlsteine. Unter jedem Bodensteine ist mit Draͤhten und Haken an der Scheidungsplatte ein kegelfoͤrmiges Sieb aufgehaͤngt, und unter jedem Siebe befindet sich ein schief geneigter Boden, der das Feinmehl aufnimmt, und es durch Schlaͤuche abgibt. Die Siebe werden durch die Umlaufsbewegung der Spindel geschuͤttelt; denn eine an dieser Spindel befindliche Rolle pflanzt durch eine endlose Schnur die rotirende Bewegung an eine andere an einer seitlichen Spindel aufgezogene Rolle fort. An lezterer Spindel befinden sich drei Excentrica, die sich in gabelfoͤrmigen, mit den Sieben in Verbindung stehenden Hebeln bewegen, so daß die Siebe sowohl als die erwaͤhnten Boden in schwingende Bewegung gerathen. Die Muͤhle wird wie gewoͤhnlich mittelst eines Trichters gespeist, aus dem das Getreide in das Auge des oberen Steinpaares, welches etwas weiter gestellt ist als gewoͤhnlich, und welches hauptsaͤchlich nur zur Vorbereitung des Getreides zum Mahlprocesse bestimmt ist, faͤllt. Da dessen ungeachtet schon hier etwas Feinmehl erzeugt wird, so gelangt das am Umfange der Steine austretende Mehl auf das obere Sieb, welches das Feinmehl abscheidet, das Grobmehl hingegen zum Behufe des weiteren Mahlens in das Auge des zweiten Steinpaares leitet. Aus diesem zweiten Steinpaare, welches enger gestellt ist, gelangt das Mehl auf den Umfang des zweiten Siebes, welches wie das erste das Feinmehl abscheidet, das Grobmehl aber in das Auge des dritten, noch enger gestellten Steinpaares abgibt. Aus diesem faͤllt das Mehl auf ein drittes Sieb, welches die Kleien und sonstigen Abfaͤlle auf ein viertes Sieb oder in irgend einen anderen Apparat, worin sie im Nothfalle gebuͤrstet werden, entleert. Damit kein Mehl verloren gehen kann, ist die ganze Muͤhle mit einem Gehaͤuse umgeben, welches an geeigneten Stellen mit Schiebern versehen ist, damit man hinein sehen kann. Dadurch wird eine enge Umschließung der Steine unnoͤthig, und es bleibt hinreichend Raum, damit das an den Steinen austretende Mehl frei auf die uͤber die Steine hinausragenden Siebe fallen kann. Ueber dem oberen Laͤufer sind vier kleine Windfaͤnge angebracht, die den Zug der Luft durch die Maschine befoͤrdern. Bei der Fabrikation von poroͤsem oder schwammigem oder leichtem Brode wende ich, in so weit es die Umstaͤnde zulassen, anstatt der Hefen oder sonstigen Gaͤhrungsmittel, waͤhrend des Mischungs- und Knetprocesses die directe Eintreibung von kohlensaurem Gase an. Zu diesem Zweke dient mir die Vorrichtung, die man in Fig. 21 in einem senkrechten Durchschnitte und in Fig. 22 in einem seitlichen Aufrisse sieht. a ist der Gaserzeuger, in welchen durch die Muͤndung des Sicherheitsventiles b der zerschlagene Marmor oder der sonstige kohlensaure Kalk, so wie auch die verduͤnnte Saͤure eingetragen wird. Das hiedurch entwikelte Gas stroͤmt durch die Roͤhre e und durch die an deren Ende d befindlichen Oeffnungen in das in dem Recipienten e befindliche Wasser, welches durch ein mit einem Schraubenpfropfe versehenes Loch eingetragen wird. Das von dem Wasser nicht absorbirte Gas steigt in Blasen empor, erfuͤllt den uͤber dem Wasser gelassenen Raum und erzeugt hiedurch einen von dem Volumen des erzeugten Gases und von der Belastung des Sicherheitsventiles abhaͤngigen Druk. Der Cylinder f wird, wenn eine hinlaͤngliche Menge Teig in denselben gebracht worden ist, mittelst eines Treibriemens, der um eine ringfoͤrmige Rolle g laͤuft welche wie man bei h sieht mit Schrauben und Verkeilungen an dem Cylinder festgemacht ist, umgetrieben. Waͤhrend dieses Umlaufens wird jedoch seine Welle i mittelst eines Zapfens, den man durch sie und durch die Anwelle stekt, fixirt oder festgestellt. Nunmehr oder auch schon fruͤher, worauf es im Wesentlichen nicht ankommt, laͤßt man das kohlensaͤurehaltige Wasser in den Cylinder eintreten, indem man die Haͤhne j oͤffnet. Hieraus folgt naͤmlich, daß das Wasser in der beinahe bis auf den Boden des Gashaͤlters hinabreichenden Roͤhre k emporsteigt, durch die Biegung l, den Vorstoß m, das Verbindungsgefuͤge n und die Muͤndung o in die Cylinderwelle i gelangt, und aus dieser endlich durch viele kleine Loͤcher in das Mehl fließt, mit dem es sich sogleich innig vermengt. Um sich zu uͤberzeugen, ob dieß wirklich der Fall ist, kann man an einer seitlichen Oeffnung, die mit einem Schraubenpfropfe verschlossen wird, eine Probe nehmen. Will man um dem Teige groͤßere Festigkeit zu geben, mehr Mehl eintragen, so kann dieß durch das Thuͤrchen g geschehen, welches auch anstatt mit Bolzen nach der gewoͤhnlichen Methode mit einer Querstange und Schraube verschlossen werden kann. Waͤre der Teig hingegen zu troken, so koͤnnte man auf die angegebene Weise noch etwas mehr Wasser zufließen lassen, und waͤre er wohl naß aber nicht blasig genug, so koͤnnte man Gas allein eintreten lassen, indem man den mit dem oberen Theile des Recipienten e communicirenden Hahn r oͤffnete. Das Einstroͤmen geschaͤhe durch die Biegung s, durch die zweite Roͤhre des erwaͤhnten Vorstoßes n und durch die Muͤndung p. Durch die Umlaufsbewegung des Cylinders wird der Teig veranlaͤßt an den Waͤnden des Gefaͤßes emporzusteigen, sich dann von dem Metalle abzuloͤsen, und sich umzuschlagen, woraus eine innige Vermengung desselben mit dem in den Cylinder eingetretenen Gase und mit der in ihm enthaltenen atmosphaͤrischen Luft folgt. Damit der Teig sich noch sicherer fortwaͤhrend umschlage, ist an der Welle mit den Armen u, u ein Schaber t in solcher Stellung befestigt, daß der Teig, wenn er seinen hoͤchsten Punkt erreicht hat, abgeschaben und immer wieder zuruͤkgeworfen wird. haͤlt man den Teig fuͤr vollendet, so fixirt man den Cylinder in einer Stellung, in der das Thuͤrchen g nach Unten gerichtet ist, oͤffnet das Thuͤrchen, und entleert durch dieses den groͤßten Theil des Inhalts des Cylinders in ein untergeseztes Gefaͤß. Was an den Cylinderwaͤnden haͤngen blieb wird herausgeschafft, indem man die Kurbel r, die an der den Schaber fuͤhrenden Welle befestigt ist, ein oder zwei Mal umdreht. Anstatt der Stopfbuͤchsen, deren man sich gewoͤhnlich zu bedienen pflegt, um das Entweichen zwischen einem Cylinder und einer Welle zu verhuͤten, lasse ich die Welle von Innen kegelfoͤrmig, und von Außen cylindrisch abdrehen, wo sich dann die kegelfoͤrmigen Theile der Abnuͤzung anpassen, wenn man sie durch Schrauben adjustirt. Die weiteren Details dieses Apparates sind fuͤr jeden Mechaniker schon aus der Abbildung so deutlich, daß sie keiner weiteren Erlaͤuterung beduͤrfen. Zur Zubereitung jenes Teiges, aus welchem Schiffszwiebak erzeugt werden soll, und der nicht mit Gas gesaͤttigt zu werden braucht, dient die in Fig. 23 in einem Laͤngendurchschnitte abgebildete Maschine. An dieser wird naͤmlich in dem Trichter a mittelst einer Rolle und Laufband oder auf irgend andere zwekdienliche Weise eine senkrechte Welle b umgetrieben, von der mehrere schiefe Messer auslaufen. In dem Trichter selbst sind mehrere Arme befestigt, zwischen denen sich die Messer beim Umlaufen der Welle hindurch bewegen. Das Mehl wird durch den Schuß c, der es auf das Sieb d schuͤttet, in den Trichter eingetragen. Das Sieb wird durch das Umlaufen des Excentricums e in bestaͤndiger Bewegung erhalten, und dadurch wird das Mehl in den Trichter hineingesiebt. Die Roͤhre f fuͤhrt Wasser zu und laͤßt dasselbe durch zahlreiche in der im Kreise laufenden Roͤhre g angebrachte Loͤcher in Gestalt eines Regens in den Trichter hinabfallen. Durch das Umlaufen der schiefen Messer geschieht die innige Vermengung des Wassers mit dem Mehle, und die Umwandlung beider in Teig. In dem Maaße als sich Teig ansammelt, gelangt derselbe allmaͤhlich in den gebogenen Endtheil des Trichters hinab, bei dem er endlich ausgetrieben wird. Die beiden Trommelreihen h, h, h und i, i, i, um welche endlose Baͤnder gefuͤhrt sind, bewirken durch ihr Umlaufen, daß sich der Teig vorwaͤrts bewegt und hiebei in eine breite Schichte von beliebiger Dike ausgestrekt wird. Diese endlosen Baͤnder werden durch die in beschwerten Hebeln aufgezogenen Walzen k, l gespannt erhalten. Die gegenseitige Stellung der Trommeln h, h, h, i, i, i ist eine solche, daß sich die endlosen Baͤnder in dem Maße einander naͤhern, als der Teig vorwaͤrts gelangt. Der zur gewuͤnschten Dike ausgepreßte oder ausgestrekte Teig wird zwischen zwei anderen parallelen, endlosen Baͤndern, welche uͤber die beiden Walzenreihen m, m, n, n, o, o, p, p gespannt sind, vorwaͤrts bewegt. Das erste und lezte Walzenpaar m, m und p, p erhaͤlt die parallelen Baͤnder in Spannung; in die Walzen n, n dagegen sind Spizen oder Dornen eingelassen, welche den zwischen ihnen hindurch gelangenden Teig durchstechen; und die Walzen o, o sind mit kreisrunden Messern, welche den Teig in Stuͤke von gehoͤriger Breite schneiden, ausgestattet. Die zwischen den Walzen p, p hervortretenden Teigstuͤke fallen auf die Eisenplatten q, q, welche sich auf den Walzen r, r, r vorwaͤrts bewegen. Dabei laͤuft der Teig unter der Walze s durch, an der der Laͤnge nach mehrere Schneiden, die die Teigstuͤke der Quere nach durchschneiden, angebracht sind. Der Teig wird also auf diese Weise in vierekige, der Form des Schiffszwiebakes entsprechende Stuͤke geschnitten. Das Wesen meines Bakofens beruht darauf, daß ich mehrere Kammern, die zusammen einen einzigen Ofen oder vielmehr eine Reihe von Oefen bilden, uͤber einander anbringe. Alle diese Kammern werden durch ein und dasselbe Medium, naͤmlich durch Dampf, Oehl oder eine andere Fluͤssigkeit erhizt, und hieraus erwaͤchst nicht nur eine Ersparniß an Brennmaterial und Raum, sondern auch eine gleichfoͤrmigere Temperatur mit groͤßerer Leichtigkeit sie zu reguliren. Fig. 24 ist ein senkrechter Laͤngendurchschnitt eines derlei Ofens, der mit Dampf geheizt werden soll. Der Kessel ist als unter dem Ofen befindlich dargestellt; er kann aber offenbar an jedem anderen beliebigen und geeigneten Orte angebracht werden, a ist die Aschengrube, b die Heizstelle, c der Kessel, d der Feuerzug, der, wie durch Pfeile angedeutet ist, unter dem Kessel herum und uͤber demselben weg bis in den Schornstein e laͤuft. Die Roͤhre f erhaͤlt den Kessel beinahe mit Wasser gefuͤllt. Die beiden Hauptdampfroͤhren g, g steigen bis zum Scheitel des Ofens empor, und vereinigen sich daselbst durch die gebogene Roͤhre h in eine einzige Roͤhre i, an deren oberem Theile sich das Sicherheitsventil j befindet. Dieser Ofen besteht aus 7 mit l, l, l bezeichneten Kammern, welche durch acht metallene, in das Mauerwerk eingelassene Dampfkammern m, m, m von einander getrennt sind. Alle diese Dampfkammern werden von den Haupts Dampfroͤhren her durch die Roͤhren n, n, n, von denen jede zum Behufe der Regulirung des Dampfzuflusses ihren eigenen Sperrhahn hat, mit Dampf versehen. Vorne an dem Ofen befindet sich eine gußeiserne Platte, in welche fuͤr die Thuͤrchen Loͤcher geschnitten sind, wie man dieß aus dem Laͤngendurchschnitte bei p, p, p sieht. Alle diese Theile sind solcher Maßen verfertigt, daß sie beinahe dampfdicht schließen. Die gebogenen Roͤhren n, n, n haben von den Dampfkammern aus gegen die Hauptdampfroͤhren eine geringe Neigung nach Abwarts, damit alles allenfalls durch Verdichtung entstehende Wasser in den Kessel zuruͤkfließen kann, waͤhrend der Dampf ohne Hinderniß durch sie emporsteigt. Da die zum Baken erforderliche Hize von 120 bis 130° R. wechselt, so uͤbt der Dampf bei diesen Temperaturen einen bedeutenden Druk aus, weßhalb denn auch sehr starke Dampfbehaͤlter erforderlich sind. Die meinigen besizen eine ungeheure Staͤrke, so daß sie noch einem weit groͤßeren Druke, als fuͤglich auf sie ausgeuͤbt werden kann, ohne Anstand widerstehen. Sie bestehen naͤmlich aus zwei starken gußeisernen Platten mit Randvorspruͤngen, in denen sich in gleichen Entfernungen von einander versenkte Bukel befinden, die in einander passen und durch Bolzen miteinander verbunden werden. Meine Oefen muͤssen uͤbrigens nicht durchaus mit Dampf geheizt werden; ich wende vielmehr in manchen Faͤllen eine Fluͤssigkeit an, die bei der zum Baken erforderlichen Hize keinen Druk ausuͤbt, wie z.B. Oehl. In diesem Falle brauchen dann die Gefaͤße keine besondere Staͤrke zu haben. Eine zu diesem Zweke getroffene Einrichtung sieht man aus Fig. 25, wo a einen hohlen, cylindrischen oder ringfoͤrmigen Kessel, in dessen Mitte sich das Feuer befindet, vorstellt. Die von dem Scheitel dieses Kessels emporsteigende Roͤhre b steht mit der oberen Kammer in Verbindung, waͤhrend eine vom Grunde des Kessels auslaufende Roͤhre e mit der unteren Kammer communicirt. Die Fluͤssigkeit wird durch die groͤßere, in dem oberen Theile des Kessels a herrschende Hize gezwungen durch die Roͤhre b emporzusteigen, und sich in die oberste Kammer m zu begeben, aus der sie dann durch seitliche Verbindungsroͤhren von einer der Kammern zur anderen herabfließt, bis sie endlich aus der untersten Kammer durch die Roͤhre e in den Kessel zuruͤkgelangt. Die Circulation der Heizfluͤssigkeit ist somit nach dem bekannten bei der Heizung mit heißem Wasser befolgten Principe vermittelt. Bei der Anwendung von Oehl soll jedoch in die oberste Kammer m eine kleine, dem Luftzutritte zugaͤngige Roͤhre eingesezt werden. Zum Baken von Schiffszwiebak kann man einen dem eben beschriebenen aͤhnlichen Ofen anwenden, nur mit dem einzigen Unterschiede, daß die das Heizmittel enthaltenden Kammern hier nur 1 1/2 bis 2 Zoll von einander entfernt zu seyn brauchen. Einen auf demselben Principe beruhenden, aber zur Heizung mit heißer Luft eingerichteten Ofen ersieht man aus Fig. 26, wo a den Ofen und b, b einen Feuerzug vorstellt, der bei c in den Hals des Rauchfanges fuͤhrt. Bei d oder auch an einer anderen geeignet befundenen Stelle laͤßt sich ein Windfang oder ein Geblaͤse anbringen, welches durch die Roͤhre c atmosphaͤrische Luft in den breiten flachen Behaͤlter f eintreibt. Aus diesem Behaͤlter gelangt die Luft durch eine Verbindungsroͤhre g in die Kammer h, und aus dieser gelangt sie von einer in die andere Kammer, bis sie endlich in einen langen, oben offenen Behaͤlter t tritt, uͤber den sich ein endloser Zeug, auf den das zu troknende Getreide gebracht wird, nach der oben bei dem Darrofen beschriebenen Methode bewegt. Der Zwiebak wird in die mit w, w bezeichneten Kammern eingeschlossen. Beim Ein- und Ausschießen der Brode dient eine Platform, welche auf die verschiedenen, den einzelnen Ofenkammern entsprechenden Niveaus gestellt werden kann. Auf dieser Platform ist eine Tafel befestigt, an der die Baker die Brode ausmachen, damit sie von dem Schießer mit einer kurzen Schaufel auf eine große dem Flaͤcheninhalte der Ofenkammern entsprechende eiserne Platte gelegt werden koͤnnen. Wenn eine solche Platte, welche auf einem gleichfalls auf der Platform stritten Gestelle ruht, gefuͤllt ist, so wird sie auf das Niveau der Ofenkammer emporgehoben und mit einer Kurbel und Kette eingeschossen. Nach dem Baken wird die Platte auf gleiche Weise wieder heraus befoͤrdert. Die Platform selbst ist an ihren vier Eken mit Ketten oder Tauen, die uͤber Rollen an eine Trommel laufen, an der Deke oder an sonstigen fixen Punkten aufgehaͤngt, so daß man sie mit dem an den Krahnen gebraͤuchlichen Mechanismus aufziehen oder herablassen kann. Uebrigens laͤßt sich dieß nach Umstaͤnden mannigfach abaͤndern.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III