Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 68, Jahrgang 1838, Nr. LXXXIII., S. 399
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LXXXIII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 24. Maͤrz bis 26. April 1838 in England ertheilten Patente. Dem Julius Jeffreys Esq. in Kensington, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Stubenoͤfen, Feuerroͤsten und anderen Oefen. Dd. 24. Maͤrz 1838. Dem John Clark, Baumwollspinner in Glasgow: auf eine verbesserte Maschine zum Drehen, Dd. 4. April 1838. Dem William Angus Robertson, Patentagent im Peterborough Court, Fleet Street, London: auf Verbesserungen in der Fabrication von Strumpfwaaren, Shalws, Teppichen etc. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 4. April 1838. Dem George Barnett, in Jewin Street, in der City von London: auf verbesserte Knoͤpfe. Dd. 7. April 1838. Dem Joseph Rock Cooper, Buͤchsenmacher in Birmingham: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 10. April 1838. Dem Thomas Watson, Mechaniker am Addle Hill, in der City von London: auf Verbesserungen an den Stubenoͤfen Dd. 10. April 1838. Dem David Redmund, Ingenieur in Wellington Foundry, Charles Street, in der Grafschaft Middlesex, auf Verbesserungen in der Einrichtung und an den Apparaten der Dampfboote. Dd. 10. April 1838. Dem Edward Cobbold in Long Metford, Grafschaft Suffolk, und Peter Richold ebendaselbst: auf Verbesserungen in der Fabrication gewisser Farben oder Pigmente. Dd. 10. April 1838. Dem William Fothergill Cooke Esq. am Breed's Place, Hastings: auf eine verbesserte Methode an entfernten Orten Signale mittelst elastischer Stroͤme, die sich durch Metalldraͤhte fortpflanzen, zu geben. Dd. 18. April 1838. Dem William Barnett, Eisengießer in Brighton: auf eine verbesserte Methode Triebkraft zu gewinnen. Dd. 18. April 1838. Dem Thomas Murray Gladstone, in Bootle cum Linacre bei Liverpool: auf Verbesserungen an den Schiffshaspeln. Dd. 21. April 1838. Dem Edward Cooper, in Haverton in der Grafschaft Wilts: auf eine Verbesserung in der Seifenfabrication. Dd. 21. April 1838. Dem James Timmins Chance in Birmingham: auf Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 21. April 1838. Dem James Macnee in George Street, Edinburgh: auf eine Verbesserung an den Wagen (Fuhrwerken), Dd. 21. April 1838. Dem Moses Poole, an der Patent Office, Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Teppichen, wollenen Bettdeken etc. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 21. April 1838. Dem Robert Finlayson, M. Dr. in Regent Street, Grafschaft Gloucester: auf Verbesserungen an Eggen. Dd. 21. April 1838. Dem Francis Pope in Wolverhampton Grafschaft Stafford: auf eine verbesserte Maschinerie zur Verfertigung von Naͤgeln, Bolzen, Nieten etc. Dd. 24. April 1838. Dem Thomas Baux in Woodford Bridge, Grafschaft Essex: auf eine verbesserte Methode zu pfluͤgen. Dd. 21. April 1838. Dem Samuel Wagstaff Smith, Eisengießer in Leamington Priors, Grafschaft Warwick: auf eine verbesserte Methode die Hize der Oefen zum Schmelzen des Eisens zu reguliren, welche auch bei den Retorten der Leuchtgasfabriken anwendbar ist. Dd. 24. April 1838. Dem Alexander Happen in Basing Lane, in der City von London: auf eine neue Composition zum Pflastern der Straßen, Terrassen etc., welche auch beim Bauen anwendbar ist, ferner auf einen Apparat zur Bereitung dieser Composition. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. April 1838. Dem Richard Goodwin an der St. Paul's Terrace, Camden Town, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes zubereitetes Brennmaterial. Dd. 26. April 1838. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1838, S. 318. Programm der von der Société d'encouragement pour l'industrie nationale in der Generalversammlung vom 17. Januar 1838 fuͤr die Jahre 1838, 1839, 1840, 1841, 1844 und 1846 ausgeschriebenen Preise. I. Preise fuͤr das Jahr 1838. 1. Zwei Preise zu je 3000 Fr. fuͤr Verbesserungen im Baue von Oefen zur Oxydirung, Reducirung und Schmelzung von Metallen. 2. Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrication der besten Flaschen fuͤr schaͤumende Weine. 3. Preis von 4000 Fr. fuͤr Fabrication eines weißen strengfluͤssigen Glases. 4. Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrication von Glas, welches in der Masse gefaͤrbt ist, oder fuͤr Fabrication von doppelschichtigem Glase. 5. Preis von 3000 Fr. fuͤr Malerei und Verzierung der bleifreien Krystallglaͤser. 6. Zwei Preise einer zu 2000 und einer zu 1000 Fr. und Medaillen, fuͤr Vorbauungs- und Abhuͤlfsmittel gegen die Feuchtigkeit der Bauten und Gebaͤude. 7. Zwei Preise von 12,000 Fr. fuͤr Mittel gegen die Explosionen der Dampfmaschinen und Dampfkessel. (Ueber alle diese Preise wird im zweiten Halbjahre 1838 erkannt) der Einsendungs-Termin lief am 31. Dec. 1837 ab.) II. Preise fuͤr das Jahr 1839. 8. Drei Preise: einer zu 3000 Fr., einer zu 1500 Fr. und eine goldene Medaille fuͤr Verbesserungen im Verkohlungs-Processe des Holzes. 9. Preis von 10,000 Fr. fuͤr die Fabrication von Flintglas. 10. Preis von 4000 Fr. fuͤr die Fabrication von Kronglas. 11. Preis von 10,000 Fr. fuͤr die beste Methode den Zuker aus den Runkeluͤben zu gewinnen. 12. Preis von 4000 Fr. fuͤr das Troknen der Runkelruͤben. 13. Preis von 4000 Fr. fuͤr die beste Behandlung der getrokneten Runkelruͤben. 14. Preis von 4000 Fr. fuͤr Umwandlung des rohen Ruͤbenzukers in raffinirten, ohne daß man ihn aus der Form zu nehmen braucht. 15. Preis von 5000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wonach der Gehalt an krystallisirbarem Zuker sowohl in den Runkelruͤben, als in anderen zukerhaltigen Produkten schnell bestimmt werden kann. 16. Preis von 3000 Fr. fuͤr die Fabrication von Naͤhnadeln. 17. Zwei Preise, einer zu, 6000 und einer zu 12,000 Fr. fuͤr ein verbessertes System der Canalschifffahrt. 18. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste Speisungspumpe fuͤr Dampfkessel. 19. Preis von 2500 Fr. fuͤr einen Dynamometer zum Messen der Kraft von Maschinen. 20. Preis von 1000 Fr. fuͤr einen zu landwirtschaftlichen Arbeiten anwendbaren Dynamometer. 21. Fuͤnf Preise zu 2000, 4000, 3000, 2000 und 1000 Fr. fuͤr Fabrication von Wasserleitungsroͤhren. 22. Sieben Preise, wovon fuͤnf zu 500 und zwei zu 1000 Fr. fuͤr Verbesserungen in der Fabrikation von Dachziegeln, Baksteinen, Bodenplatten und anderen Erzeugnissen aus gebranntem Thone. 23. Preis von 1000 Fr. fuͤr ein Instrument, welches die Schraubenbohrer zu ersezen im Stande ist. 24. Preis von 5000 Fr. fuͤr die beste Beschreibung der Verfahrungsarten zum Bleichen der zur Indiennenfabrication bestimmten Zeuge; ferner der Zubereitung der Farben und ihrer Anwendung, und endlich aller Maschinen, welche zu diesen Arbeiten benuͤzt werden. 25. Preis von 3000 Fr. fuͤr wohlfeile Desinfection der Urine und der Ablaufwasser der Schwindgruben. 26. Preis von 1000 Fr. fuͤr Uebertragung alter Kupferstiche auf lithographische Steine. 27. Preis von 3000 Fr. fuͤr Uebertragung von Zeichnungen, Kupferstichen und Abdruͤken von Drukerlettern auf Stein. 28. Preis von 4500 Fr. fuͤr die beste Schwarzmethode fuͤr die Lithographie. 29. Preis von 1000 Fr. fuͤr eine wohlfeile Bereitungsart des Fischschuppenweiß. 30. Preis von 6000 Fr. fuͤr ein Verfahren, welches das Roͤsten des Flachses und Hanfes ersezt. 31. Preis von 6000 Fr. fuͤr Vervollkommnung der Eisengußwerke. 32. Preis von 3000 Fr. fuͤr eine gehoͤrige Benuͤzungsweise der Ablaufwasser der Stark- und Sazmehlfabriken. 33. Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication von chinesischem Papier. 34. Preis von 4200 Fr. fuͤr Reinigung von Rinden und anderen zur Papiererzeugung dienenden Substanzen. 35. Preis von 6000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wonach aus Sazmehl ein Brod bereitet werden kann, welches so gut geht wie jenes aus Weizenmehl. 36. Preis von 2400 Fr. fuͤr ein Verfahren zur Entdekung der Verfaͤlschung des Getreidemehles mit Stark- oder Sazmehl. 37. Preis von 3000 Fr. fuͤr eine Errichtung einer Fabrik, worin feuerfeste Tiegel im Großen erzeugt werden. 38. Preis von 2000 Fr. fuͤr eine Substanz, welche beim Klaren des Bieres nach Pariser Art den Fischleim ersezt. 39. Preis von 1500 Fr. fuͤr ein Verfahren organische Substanzen unverbrennlich zu machen. 40. Preis von 3000 Fr. fuͤr ein Metall oder eine Legirung, welche sich nicht so leicht oxydirt wie Stahl und Eisen, und die man zu den Vorrichtungen, welche zum Zerkleinern von Nahrungsmitteln dienen, benuzen kann. 41. Preis von 4000 Fr. fuͤr einen Apparat zur Erzeugung von Dampf unter einem Druke von wenigstens 3 Atmosphaͤren. 42. Medaillen fuͤr Errichtung großer Eiskeller an Orten, wo bisher noch keine solchen bestanden. 43. Preis von 4000 Fr. fuͤr Fabrikation wohlfeiler Kerzen. 44. Preis von 3000 Fr. fuͤr Gefaͤße, in denen sich Nahrungsmittel mehrere Jahre lang aufbewahren lassen. 45. Zwei Preise, einer zu 2000 und einer zu 1000 Fr. fuͤr die Einfuͤhrung der Cultur von Gewachsen, welche fuͤr die Landwirtschaft, Industrie oder Kuͤnste von Nuzen sind. 46. Zwei Preise, zu 3000 und zu 1500 Fr., fuͤr Bepflanzung abschuͤssiger Grundstuͤke. (Ueber alle diese Preise wird im zweiten Halbjahre 1839 erkannt, der Einsendungstermin laͤuft mit dem 31. Dec. 1838 ab.) III. Preise fuͤr das Jahr 1840. 47. Preis von 5000 Fr. fuͤr eine Analyse der Runkelruͤben in ihren verschiedenen Vegetationsperioden. 48. Preis von 2000 Fr. fuͤr Verbesserungen der Dextrinfabrication und der Anwendung des Dextringummis in den Kuͤnsten und Gewerben. 49. Preis von 3000 Fr. fuͤr Verbesserung der Fabrication des Dextrinzukers. 50. Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrikation kuͤnstlicher Steine, von Metallplatten oder Pappendekeln, welche die lithographischen Steine ersezen koͤnnen. 51. Preis von 3000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wonach sich die Guͤte und Beschaffenheit eines zur Brodbereitung bestimmten Mehles sicher, leicht und schnell ermitteln laͤßt. 52. Preis von 2000 Fr. fuͤr eine tragbare oder transportable Dreschmaschine. 53. Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr Vervollkommnung und Erweiterung von Seidenspinnereien in jenen Departementen Frankreichs, in welchen dieser Industriezweig schon laͤngere Zeit besteht. (Ueber diese Preise wird im zweiten Halbjahre 1840 erkannt; der Einsendungstermin geht bis zum 31. Dec. 1839.) IV. Preise fuͤr das Jahr 1841. 54. Preis von 1500 Fr. fuͤr Entdekung und Ausbeutung neuer Lager lithograpischer Steine. 55. Preis von 4000 Fr. fuͤr das beste Aufbewahrungssystem fuͤr Getreide, auf Landguͤtern und in Magazinen anwendbar. 56. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste Reinigungsmethode fuͤr Getreide, welches von Insecten und Brand angegangen ist. (Ueber diese Preise wird im zweiten Halbjahr 1841 erkannt; die Einsendungen haben laͤngstens bis zum 31. Dec. 1840 zu geschehen.) V. Preise fuͤr das Jahr 1844. 57. Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr Einfuͤhrung der Seidenzucht in Departementen, wo sie vor dem Jahre 1830 nicht betrieben wurde. 58. Drei Preise zu 2000, 1500 und 1000 Fr. fuͤr Errichtung von Seidenspinnereien in Departementen, in denen vor dem Jahre 1830 keine solchen bestanden. (Einsendungstermin bis zum 31. Dec. 1843.) VI. Preise fuͤr das Jahr 1846. 59. Zwei Medaillen, zu 500 und zu 300 Fr. fuͤr die Anpflanzung von Nadelhoͤlzern. (Mit Ausnahme der Preise 12, 13, 14, 15, 47, 48, 49, 51, 52, 55 und 56, welche neu sind, und deren Programm wir bereits im Polytechnischen Journal Bd. LXIII. S. 393 u. 461 ausfuͤhrlich bekannt gemacht haben, lauten die Programme beinahe woͤrtlich wie die fruͤheren, die man in fruͤheren Baͤnden unseres Journales findet. Alle Einsendungen von Abhandlungen, Zeichnungen, Modellen, Documenten etc. haben laͤngstens bis zum 31. Dec. der Jahre 1837, 1838, 1839, 1840, 1843 und 1845 an den Secretaͤr der Gesellschaft in Paris, rue du Bac, No. 42, Hotel de Boulogne, zu geschehen. Besonders in Erinnerung wird gebracht, daß, wenn ein Concurrent auf eine seiner Erfindungen ein Patent zu nehmen beabsichtigt, dieß vor der Mittheilung der Erfindung an die Gesellschaft zu geschehen hat. Die Summe der ausgeschriebenen Preise belaͤuft sich auf 237,400 Fr.) Ueber die Geschwindigkeit der amerikanischen Dampfboote. Hr. Blunt gab vor der Institution of Civil Engineers in London einige Aufschluͤsse uͤber die Geschwindigkeit der amerikanischen Dampfboote, von denen die besten im Durchschnitte 15 engl. Meilen in der Zeitstunde zuruͤklegen. Die Fahrt von New York nach Albany, eine Streke von 150 engl. Meilen, wird oͤfters in 10 Stunden vollbracht. Dieß darf nicht Wunder nehmen, wenn man bedenkt, daß der Bau dieser Boote hauptsaͤchlich auf Geschwindigkeit berechnet ist; daß die Amerikaner der Form ihrer Fahrzeuge eine außerordentliche Aufmerksamkeit Widmen, und daß sie keinen Aufwand an Kraft scheuen, wenn ein Gewinn an Geschwindigkeit daraus erwaͤchst. – Die Zwillingsboote sind in Amerika beinahe aufgegeben. Dagegen kam daselbst eine neue Art von Fahrkahn in Aufnahme, den Hr. Blunt auch fuͤr England sehr empfahl. Das Boot hat an beiden Enden einen Bug, so daß es nach beiden Richtungen fahren kann; auch hat es an beiden Enden Ruder, die von einem einzigen Steuermanne dirigirt werden. Die Ruder sind in einer halbkreisfoͤrmigen Kammer angebracht, und lassen sich rund umkehren; bewegt werden sie mittelst einer Kette, welche uͤber das Rad beider Ruder laͤuft und sich in der Mitte kreuzt. Weder das Rad, noch die Kette kann in Unordnung gerathen, und das Ruder beginnt erst unter dem Wasser, damit sich das Boot auch durch Eistruͤmmer bewegen kann. (London Journal.) Eine neue durch Pferde betriebene Maschine fuͤr Eisenbahnen. Das London Journal of arts erzaͤhlt in seinem Aprilhefte, daß man am 24. Maͤrz l. J. auf der Southampton-Eisenbahn einen Versuch mit einer MaschinenMaschien angestellt hat, die auf Eisenbahnen, namentlich wenn sie kurz sind und die Anschaffung und Unterhaltung von Dampflocomotiven nicht deken, diese lezteren ersezen soll. Die Bewegung wird angeblich durch ein Pferd hervorgebracht, welches im gewoͤhnlichen Schritte auf einer gegliederten Platform geht, die durch eine verborgene Maschinerie mit dem Wagen in Verbindung steht. Es ist eine solche Einrichtung getroffen, daß das Pferd sowohl durch sein Gewicht als durch seine Muskelkraft wirkt, und daß den groͤßeren oder aͤußeren Raͤdern der Maschine eine vervielfachte Kraft mitgetheilt wird. Die Kraft laͤßt sich nach Belieben erhoͤhen oder vermindern, wodurch auch die Geschwindigkeit regulirt werden kann. Der Versuch soll, obschon man es mit einem nicht eingeuͤbten Pferde und mit einer neuen Maschinerie zu thun hatte, guͤnstig ausgefallen seyn, indem ein Pferd, welches sich mit einer Geschwindigkeit von 4 Meilen in der Zeitstunde bewegte, einen Wagen mit 13 Personen, zusammen eine Last von 4 Tonnen, mit einer Geschwindigkeit von 16 engl. Meilen in der Zeitstunde weiter foͤrderte. Leistung einer Locomotive im Vergleiche mit Pferden. Man braucht, um 130 Reisende in 24 Stunden mit einer Geschwindigkeit von 10 engl. Meilen in der Zeitstunde 240 engl. Meilen weit zu schaffen, 12 Eilwagen, von denen jeder 15 Personen faßt, und 1200 Pferde. Eine einzige Locomotive thut dasselbe; macht aber die Fahrt innerhalb derselben Zeit zwei Mal, so daß sie also eben so viel leistet wie 2400 Pferde. Wollte man gar Landkutschen, von denen eine nur 6 Personen faßt, dazu verwenden, so brauchte man 6000 Pferde! (London Journal of arts. April 1838, S. 48.) Ueber den Verbrauch der Locomotiven auf der Stanhope- und Tyne-Eisenbahn. Hr. Harrison gab der Institution of Civil Engineers auf ihren Wunsch einige Aufschluͤsse uͤber die auf der genannten Bahn gebraͤuchlichen Locomotiven. Er sagte, daß man durch vielfache Erfahrung gelernt habe, daß Kohle, welche viel Bitumen enthaͤlt, die Roͤhren der Feuerkammern so angreift, daß sie in Kuͤrze Wasser auslassen. Man sucht sich seit zwei Jahren Kohlen zu verschaffen, die moͤglichst frei von Schwefel sind, und die Folge hievon ist, daß man in 2 1/2 Jahren fuͤr 7 Maschinen, von denen vier bestaͤndig in Thaͤtigkeit sind, nicht mehr als 120 kupferne Roͤhren von 1 5/8 Zoll im Durchmesser brauchte. Eine Maschine, welche 10 Tonnen wiegt und auf 6 Raͤdern laͤuft, schafft 128 Tonnen Steinkohlen mit einer Geschwindigkeit von 10 engl. Meilen in der Zeitstunde fort, und verzehrt dabei per Tonne Ladung in der engl. Meile 2 1/10 Pfd. Kohle. Das Bruttogewicht betraͤgt beinahe das Doppelte des Gewichtes der eigentlichen Ladung. (London Journal of arts. April 1838, S. 53.) Ueber die beste Form hoͤlzerner Tragbalken wurde von Hrn. James Horne F. R. S. eine Reihe von Versuchen angestellt, aus denen nach der der Institution of Civil Engineers hieruͤber vorgelegten Tabelle hervorgeht, daß ein dreiseitiges mit der Basis nach Oben gerichtetes Prisma die staͤrkste und leichteste, ein ebensolches mit der Scheide nach Aufwaͤrts gerichtetes Prisma aber die schwaͤchste Form ist. Osbaldestone's verbesserte Webergeschirre. Die Beschreibung des Patentes, welches John Osbaldestone, Weber von Blackburn, am 16. Decbr. 1835 auf verbesserte Geschirre fuͤr die Seiden-, Wollen- und Baumwollenweberei nahm, beginnt mit der Bemerkung, daß jene Art von Geschirren, welche man aus flachen Metallblaͤttchen, durch welche fuͤr den Durchgang der Faͤden ein Loch gebohrt war, verfertigte, wegen der schneidenden Baͤnder dieses Loches ungeeignet gefunden wurden. Die neuen verbesserten Geschirre dagegen sollen nun diesen Fehler nicht haben, indem sie aus Messing-, Kupfer oder auch anderem Metalldrahte verfertigt werden, und zwar auf folgende Weise. Man nimmt ein Drahtstuͤk von gehoͤriger Laͤnge und macht in dessen Mitte eine Schlinge, gleichsam als wollte man einen gewoͤhnlichen Knoten machen. Dann fuͤhrt man das eine Ende des Drahtes durch die gebildete Schlinge und wieder in seine fruͤhere Stellung zuruͤk; und wenn man mit dem anderen Drahtende auf dieselbe Weise verfahren hat, so dreht man beide Enden so zusammen, daß sie eine feste Drahtschnur bilden. (London Journal of arts. April 1838, S. 21.) Alcock's Verbesserungen an den Bobbinnet-Maschinerien. Die Verbesserungen an den genannten Maschinen, worauf Hrn. Thomas Alcock, Tullfabrikant aus der Pfarre von Claines in der Grafschaft Worcester, unterm 15. Dec. 1831 ein Patent ertheilt wurde, betreffen jene Art von Maschinen, an denen die Spulenwagen auf kreisfoͤrmigen Kaͤmmen zwischen den Kettenfaden hin und her laufen, indem geriefte Walzen bei ihren wechselnden Umlaufsbewegungen in die an den unteren Theilen der Wagen befindlichen Verzahnungen eingreifen. Der Patenttraͤger bezieht sich auf jene Maschine, auf die Henson und Jackson unterm 14. JanuarJannar 1825 ein Patent nahmen, und an der vier geriefte Walzen ihre Bewegungen durch eine oscillirende segmentfoͤrmige Zahnstange, die in ein an dem Wellenende jeder Walze aufgezogenes Getrieb eingriff, mitgetheilt erhielten. An dieser Maschine liefen alle vier Walzen mit einer und derselben Geschwindigkeit um, wodurch die vorderen und Hinteren Wagenreihen bei der Theilung der Spulenwagen in vier Reihen weiter ausliefen als wuͤnschenswerth war. Die vordere und hintere Wagenreihe muß jedoch zu gewissen Zeitperioden von den uͤbrigen Wagenreihen, die sich in der Mitte der Maschine bewegen, entfernt und dann eine kurze Zeit in Ruhestand erhalten werden. Dieß bewerkstelligt nun der Patenttraͤger, indem er die vorderen und hinteren Wagen durch eine andere als jene Zahnstange bewegen laͤßt, welche den beiden mittleren Walzen und hiedurch auch den mittleren Spulenreihen ihre Bewegung gibt. Die beiden mittleren gerieften Walzen erhalten naͤmlich ihre Bewegung durch die gewoͤhnliche herabhaͤngende segmentfoͤrmige Zahnstange; die beiden aͤußeren Walzen hingegen erhalten sie durch eine kleinere Huͤlfszahnstange, welche in der Mitte keine Zaͤhne hat, so daß sie, wenn sie sich eine gewisse Streke weit bewegt hat, keine Wirkung auf die beiden aͤußeren Walzen ausuͤbt. Hiedurch kommen diese Walzen nothwendig in Stillstand, und mithin bleiben auch die hinteren und vorderen Wagenreihen stehen, waͤhrend die beiden mittleren Walzen die beiden mittleren Wagenreihen durch die Kettenfaͤden treiben. Gewoͤhnlich dient zur Bewegung der herabhaͤngenden segmentfoͤrmigen Zahnstange ein mit einem Excentricum in Verbindung gebrachter zusammengesezter Hebel; hier hingegen hat jede der Zahnstangen ihren eigenen zusammengesezten Hebel und jeder von diesen sein eigenes Excentricum, welches so eingerichtet seyn muß, daß eine einzige rotirende Welle die beiden verschiedenen Bewegungen hervorbringt. – Ein zweiter Theil der Erfindung betrifft die Bewegung beider segmentfoͤrmiger Zahnstangen mittelst eines einzigen zusammengesezten Hebels und eines einzigen rotirenden Excentricums. Die Huͤlfszahnstange wird naͤmlich zu diesem Behufe durch einen losen Zapfen, welcher durch ein im Bogen laufendes Fenster der gewoͤhnlichen herabhaͤngenden Zahnstange geht, mit lezterer verbunden. Das rotirende Excentricum und der zusammengesezte Hebel gibt auf diese Weise der gewoͤhnlichen Zahnstange, welche die mittlere Wagenreihe in Bewegung sezt, eine bestimmte und gleichfoͤrmige Bewegung; in jenen Zeitperioden aber, wo die vordere oder hintere Wagenreihe oder beide zugleich in Ruhestand kommen sollen, bewegt sich der Verbindungszapfen laͤngs des im Bogen laufenden Fensters, so daß die Huͤlfszahnstange zum Stillstehen kommt oder wenigstens eine beschraͤnkte Bewegung mitgetheilt erhaͤlt, obschon die andere Zahnstange ihre Bewegung wie gewoͤhnlich fortsezt. Die aͤußeren Spulenwagen laufen also bei dieser Einrichtung nicht weiter aus den Kaͤmmen aus als noͤthig ist, sondern kommen an den Enden der Kaͤmme allmaͤhlich zum Stillstehen, waͤhrend die mittleren Wagenreihen ihre Bewegung fortsezen; und die hinteren sowohl als vorderen Spulenreihen machen kurze Pausen, bis die anderen Spulen mit ihnen in Beruͤhrung kommen, wo sie dann saͤmmtlich zuruͤkkehren und ihr gewoͤhnliches Geschaͤft vollbringen. (London Journal of arts. Jan. 1838.) Sicherheitsschaͤchte fuͤr Banken und Wechselhaͤuser. Das Morning Chronicle erzaͤhlt, daß man in einem der ersten Wechselhaͤuser Londons, dessen Gebaͤude nach dem edelsten Style aufgefuͤhrt worden ist, einen großen, viele Fuß tief unter die Erde hinabreichenden, durch Cement wasserdicht gemachten Schacht oder Brunnen gegraben habe. Dieser Schacht, dessen Gemaͤuer bis in das Cassazimmer hinauf reicht, ist den Tag uͤber mit einer Fallthuͤre bedekt. Nach Schluß der Geschaͤfte werden aber die Cassabuͤcher, die Papiere, die Wechsel, die Verschreibungen, die Baarschaften etc. in geeigneten Kisten und Cassen versperrt in Gegenwart saͤmmtlicher verantwortlicher Personen mittelst einer eigenen sehr sinnreichen Maschinerie 40 Fuß tief in den Schacht versenkt, und uͤber diesem die Fallthuͤre versperrt. Des Morgens geschieht in Gegenwart derselben Personen die Eroͤffnung der Fallthuͤre und die Zutagefoͤrderung der versenkten Effecten. Einiges uͤber Lampen fuͤr Leuchtthuͤrme. Hr. Capitaͤn Smith F. R. S. etc. legte der Institution of Civil Engineers eine Abhandlung uͤber die Beleuchtungsmethoden der Leuchtthuͤrme vor, in der er die Maͤngel, welche man den stehenden und den im Kreise umlaufenden Lichtern zum Vorwurfe machen kann, aus einander sezte. An dem stehenden Lichte steht der erzielte Effect genau mit den angewendeten Mitteln im Verhaͤltnisse, und da keiner der Reflectoren landeinwaͤrts gekehrt ist, so geht auch nichts von dem Lichte verloren. An den umlaufenden Lichtern dagegen wird ein Theil des Lichtes unnuͤz verbraucht. Da man jedoch eines wandernden Lichtes bedarf, um an stark bevoͤlkerten Kuͤsten das Licht des Leuchtthurmes von anderen Lichtern zu unterscheiden, so raͤth Hr. Smith das Licht, nachdem es einen Theil des Kreises durchlaufen, anzuhalten, und es hierauf wieder zuruͤk laufen zu lassen. Er hat auch zur Erzielung dieser Wechselbewegung eine eigene Vorrichtung angegeben.- Hr. Horne lenkte die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf eine Lampe, die er besonders fuͤr Leuchtthuͤrme und andere Faͤlle, in denen man eines sehr intensiven Lichtes bedarf, geeignet haͤlt. Die gewoͤhnlichen Brenner haben einen Zoll im Durchmesser; ihm gelang es aber mit einem halbzoͤlligen Brenner ein vollkommen helles weißes Licht zu erzeugen. Der Glanz dieses Lichtes ist durch die vollkommene Verbrennung bedingt, welche daraus erwaͤchst, daß den aͤußeren Oeffnungen ein eben so großer Flaͤchenraum gegeben ist, wie den inneren. Die Luft gelangt direct an den Brenner; der Zug ist vollkommen gleichmaͤßig, und dessen Staͤrke laͤßt sich durch die Hoͤhe, auf welche der Brenner uͤber dem Boden des Glases oder Rauchfanges gestellt wird, reguliren. Da auf diese Weise an beiden Seiten des Dochtes ein gleich starker Luftzug entsteht, so kommt eine flache, ruhige Flamme von zwei Zoll Hoͤhe zum Vorschein, wobei der Zug die Beruͤhrung des Randes des Brenners durch die Flamme hindert, so daß dieser Rand bestaͤndig rein bleibt. (Civil Engineer and Architects Journal, Februar 1838.) Einfluß der Gasbeleuchtung auf die Temperatur. Im lezten aͤußerst strengen Winter hat man auch in London die bekannte Bemerkung gemacht, daß die Temperatur in der Stadt beinahe immer um 3° F. hoͤher war, als auf dem Lande. Man hat aber auch gefunden, daß die Verschiedenheit der Temperatur des Abends nach Anzuͤndung der Gaslampen noch groͤßer wird, indem die Temperatur beinahe immer um 3 bis 4° F. stieg, wenn die Gaslichter einige Stunden gebrannt hatten. ( Echo du monde savant 1838, No. 14.) Ueber die Benuzung der Waschwasser der Staͤrk- und Sazmehlfabriken. Der von der Société d'encouragement in Bezug auf diesen Gegenstand ausgeschriebene Preis hat im vergangenen Jahre drei Concurrenten angezogen. Der erste derselben schlug vor, die Ablaufwasser (eaux grasses) der Staͤrkmehlfabriken unter Zusaz von etwas kohlensaurem Natron, welches die darin enthaltene Essigsaͤure saͤttigen soll, abzudampfen, um auf diese Weise eine ziemlich große Quantitaͤt mehr oder minder veraͤnderten Klebers, der als Schwein- und Huͤhnerfutter, so wie auch zum Leimen des Papieres in der Buͤtte dienen koͤnnte, zu gewinnen. Die Pruͤfungscommission hielt diesen Vorschlag bei der großen Menge der Fluͤssigkeit, die man zu behandeln hatte, nicht fuͤr vortheilhaft. Nach einem weiteren Vorschlage desselben Concurrenten soll man diese Wasser mit Kalkmilch versezen, und den hiedurch entstehenden Niederschlag als einen trefflichen Duͤnger verwenden. Was die Waschwasser der Sazmehlfabriken betrifft, so empfiehlt ergleichfalls die Anwendung des Kalkes, oder das Absieden derselben mit Kartoffelnschalen. Wenn auch lezteres Verfahren ein brauchbares Viehfutter liefern sollte, so waͤre die Frage dadurch doch noch nicht geloͤst, indem den Fluͤssigkeiten ihr hoͤchst unangenehmer Geruch nicht entzogen wuͤrde. – Der zweite Concurrent hat schon im Jahre 1835 die Verhuͤtung der Zersezung und Faͤulniß dieser Waͤsser durch Zusaz von Kalk angedeutet, und nunmehr genau angegeben, was zum Gelingen dieses Verfahrens noͤthig ist. Die Pruͤfungscommission hatte im abgelaufenen Jahre nicht mehr Zeit mit dieser Methode, die allerdings die Aufgabe zu loͤsen scheint, Versuche im Großen anzustellen, und hielt dem Concurrenten seine Rechte bevor. – Der dritte Concurrent schlug vor, die Waͤsser mit etwas Soda oder Alaun zu versezen: ein Verfahren, welches keineswegs zum Zweke fuͤhren kann. (Bulletin de la Société d'encouragement. Decbr. 1837.) Ueber die Mittel zur Entdekung der Verfaͤlschung des Weizenmehles mit Sazmehl. Die in dieser Hinsicht von Seite der Société d'encouragement gestellte Preisfrage hat im Jahre 1837 abermal zu keinem Endresultate gefuͤhrt, obwohl 5 Bewerber um den Preis auftraten. Der Concurrent Nr. 1 kehrte die Frage ganz um, und gibt ein Verfahren an, wodurch sich eine geringe Menge Mehl in einer großen Menge Sazmehl erkennen lassen soll. Er nimmt zwei an dem einen Ende geschlossene Glasroͤhren von 0,12 Meter Laͤnge und 8 Millimeter im Lichten, theilt sie in 4 gleiche Theile, und fuͤllt die eine bis zum ersten Striche mit Mehl, die anderen hingegen mit Sazmehl, dem nur der hundertste Theil Mehl beigemengt worden ist. Dann gießt er in beide Roͤhren Aether zu, und schuͤttelt sie damit, indem er sie mit dem Finger zuhaͤlt. In der Roͤhre mit reinem Mehle klaͤrt sich der Aether hiebei sogleich auf; in jener Roͤhre hingegen, in der sich das Gemenge befindet, bleibt er einige Zeit uͤber truͤb. Mit reinem Sazmehle bleibt der Aether farblos; mit Mehl hingegen nimmt er eine gelbe Farbe an. – Nr. 2 schlaͤgt vor, gleiche Quantitaͤten reinen und gemischten Mehles vergleichsweise abzuwaͤgen: ein Verfahren, welches schon laͤngst als ungenuͤgend erkannt ist. – Nr. 3 gibt eine noch weniger sichere Methode an, indem er davon ausgeht, daß Sazmehl mit Jod abgerieben eine grauliche, mit Weizenmehl hingegen eine gelbliche Farbe gibt. – Nr. 4 will die Verfaͤlschung erkennen, indem er das zu untersuchende Mehl auf eine heiße Schaufel streut, und hiebei dessen Aufsieden und dessen Faͤrbung beobachtet: ein Verfahren, welches gleichfalls nicht entspricht, – Nr. 5 endlich schlaͤgt vor, 20 Grammen des zu pruͤfenden Mehles mit einem Deciliter Wasser anzuruͤhren, und dann die Zeit, welche die Masse braucht, um sich zu Boden zu sezen, zu beobachten. Nach seinen Angaben braucht reines Weizenmehl 60; ein Gemisch mit 5 Proc. Sazmehl 53, ein Gemisch mit 10 Proc. 45; ein solches mit 15 Proc. 39, und endlich eines mit 20 Proc. 32 Minuten. Diese Thatsachen sind allerdings richtig; allein es bedarf noch viel ausgedehnterer Versuche hieruͤber. Ein durch einfache Vermischung oder selbst durch einfaches Abreiben erzeugtes Gemenge laͤßt sich allerdings auf diese Weise erkennen; anders verhaͤlt sichs aber, wenn die Verfaͤlschung nach der uͤblichen Methode, naͤmlich dadurch geschah, daß man Mehl und Sazmehl zugleich durch die Steine laufen ließ. (Bulletin de la Société d'encouragement. Decbr. 1837.) Champonnois's neue Verbesserungen im Zukersieden. Hr. Champonnois schreibt an das Bulletin des Sucres, daß er eine wichtige Verbesserung an dem durch continuirliche Circulation arbeitenden Abdampfkessel ausgemittelt habe, welche auf einem directen Ruͤklaufe des Wassers beruht, und welche sich an allen Apparaten, wie hoch sie sich auch uͤber dem Dampferzeuger befinden moͤgen, anbringen laͤßt. Ein hienach verbesserter Angalenq'scher Kessel reicht vollkommen aus, um in 24 Stunden 300 Hectoliter Saft auf 25° einzudiken. – Ferner hat derselbe Fabrikant ein doppelt-wirkendes Abdampf- und Versiedsystem begruͤndet, in Betreff dessen er nach einer im Großen gefuͤhrten Campagne den Fabrikanten folgende Bedingungen bietet. Der Preis eines Apparates, womit man in 24 Stunden 400 Hectoliter Saft abdampfen und versieden kann, ist vorlaͤufig auf 10,000 Fr. festgesezt. Dagegen garantirt der Erfinder eine Ersparniß von 40 Proc. an dem Brennmateriale, welches die bisher gebraͤuchlichen, einfach wirkenden Apparate verzehrten. Will man dieß nicht, so verpflichtet sich Hr. Champonnois auch auf seine Kosten und Gefahren den Apparat zu errichten, wenn man ihm bei einer Verarbeitung von taͤglich 400 Hectoliter Saft oder von jaͤhrlich 3 Mill. Kilogr. Runkelruͤben drei Jahre hindurch die an Brennmaterial gemachte Ersparniß uͤberlaͤßt. ( Bulletin des Sucres, No. 24.) Ueber die Menschenmenge, welche die Zukerfabrication in Frankreich beschaͤftigt. Die Flandre agricole, welche unermuͤdet gegen die Besteuerung der franzoͤsischen Zukerfabrication zu Gunsten der Colonisten ankaͤmpft, enthaͤlt einen interessanten Artikel, worin sie darzuthun bemuͤht ist, welche Ungerechtigkeit man begeht, indem man die Interessen der Mehrzahl jenen der Minderzahl opfert. Die franzoͤsischen Colonien zaͤhlen 360,171 Einwohner, worunter nur 77,146 Freie, unter denen wieder nur 13,000 bei der Zukererzeugung interessirt sind, und zwar Personen, die saͤmmtlich einer und derselben Classe angehoͤren. Dagegen interessirt die Zukerfabrication in Frankreich drei Classen, naͤmlich die Fabrikanten, die Grundbesitzer und die Arbeiter. Die Zahl ersterer mit ihren Familien laͤßt sich auf 4660; jene der Grundbesizer ohne Familie auf 1,086,510; jene der Arbeiter endlich auf 154,000 anschlagen. Dieß gibt in Summa 1,245,170 Individuen, deren Interesse man niedriger anschlaͤgt, als jenes von 13,000 Colonisten. (Bulletin des sucres, No. 22.) Ueber eine Krankheit des Weines und deren Behandlung. Hr. Marquis de Foyolle sandte der Société royale et centrale d'agriculture in Paris Proben von Weinen, die im Jahre 1834 und 1836 auf seinen Guͤtern gekeltert wurden, und verlangte zu wissen, welches Mittel es gegen eine Krankheit gaͤbe, von der die rothen Weine des lezteren Jahrganges im Dept. de la Dordogne beinahe allgemein befallen sind. Die Weine bleiben hiebei in den Faͤssern, so lange diese voll sind, vollkommen klar; sobald diese aber auf die haͤlfte oder 2/3 leer geworden sind, truͤben sie sich. Aus einem frischen Fasse vollkommen klar in Glaͤser gelassen, truͤben sie sich, wenn sie 2 bis 3 Stunden der Luft ausgesezt gewesen sind. Hr. Payen fand, daß diese Weine mehr Saͤure und weniger Alkohol und Zuker enthielten als jene vom Jahre 1834; daß Ferment in ihnen schwebe und daß sich außerdem auch noch eine oͤhlige Substanz darin vorfinde. Nach einigen Versuchen gelang es ihm, sie auf folgende Weise vollkommen zu klaͤren. Man sezt auf 225 Liter Wein 4 Liter Alkohol und ein halbes Kilogramm gut calcinirte und gemahlene thierische Kohle zu, und fuͤgt nach geschehener Vermengung noch 3 Liter Schoͤne bei, womit man das Ganze gut abruͤhrt, um es nach 24 bis 36 Stunden Ruhe klar abzuziehen. Um sich die Schoͤne zu bereiten, klopft man 8 Eier, wovon man das Eiweiß und die Dotter nimmt, mit einem Liter Wasser stark ab, worauf man dann 200 Gramme Zuker darin aufloͤst und noch zwei Liter Milch damit vermengt. (Recueil industriel, December 1837.) Ueber den Gewichtsverlust, den verschiedene Fleischsorten beim Braten und Sieden erleiden. Es hat sich nach vielfachen Versuchen ergeben, daß beim Braten das Rindfleisch 19 1/6, das Hammelfleisch 24 4/5, das Lammfleisch 22 1/8, die Gans 19 1/6, der Indian 20 1/2, die Ente 27 1/6, und das Huhn 14 1/5 Proc. verliert, wonach im Durchschnitte auf das Fleisch der groͤßeren Thiere 22, auf jenes des Gefluͤgels 20 1/2 Proc. Gewichtsverlust kommen. Beim Sieden dagegen betraͤgt der Verlust fuͤr das Rindfleisch 15, fuͤr das Hammelfleisch 10, fuͤr den Indian 16, fuͤr das Huhn 13 1/2 und fuͤr den Schinken 6 Proc., so daß sich hier der Verlust fuͤr erstere im Durchschnitte auf 12 Proc., fuͤr das Gefluͤgel dagegen auf 14 Proc. berechnet. – Wenn man allgemein behauptet, daß der Englaͤnder mehr Nahrung zu sich nimmt, als der Franzose, so ist dieß nicht ganz richtig; denn nach engl. Staatsoͤkonomen ist auf die Mahlzeit eines Englaͤnders zu rechnen 8 1/2 Unzen Rind- oder Hammelfleisch, 10 Unzen Kartoffeln und 10 Unzen Ruͤben, worin in Summa 65 Theile Nahrungsstoff enthalten sind. Dagegen rechnen die franzoͤsischen Staatsoͤkonomen auf die Mahlzeit eines Franzosen 7 Unzen Fleisch, 8 Unzen Brod und 4 Unzen Gemuͤse, worin in Summa 80 Theile Nahrungsstoff. (Aus Lardner's Cabinet Cyclopedia.) Ueber die Zerstoͤrung des mit Mauerwerk in Beruͤhrung stehenden Holzes ward im vergangenen Jahre in den Sizungen der Institution of Civil Ingineers in London mehrfach debattirt. Man erzaͤhlte mehrere Faͤlle, in denen die hoͤlzernen Balken der Gebaͤude durchaus nur da vermodert waren, wo sie in das Mauerwerk eingelassen waren. Dagegen berichtete man, daß man diesem Uebel, wie die Erfahrung zeigte, vollkommen vorbeugen koͤnne, wenn man den Balken an dieser Stelle mit einem eisernen Schuhe umgibt, oder wenn man zwischen das Holz und den Stein ein duͤnnes Stuͤk Eisen legt. Es bildet sich naͤmlich in diesem Falle um das mit dem Eisen in Beruͤhrung stehende Holz eine harte Kruste, welche dasselbe zu schuͤzen scheint.