Titel: Ueber den kreisenden Kessel und dessen Anwendung zum Eindampfen zukerhaltiger Säfte etc. Von Hrn. Masson-Four.
Fundstelle: Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XCIV., S. 439
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XCIV. Ueber den kreisenden Kessel und dessen Anwendung zum Eindampfen zukerhaltiger Saͤfte etc. Von Hrn. Masson-Four. Aus dem Journal de l'Académie de l'Industrie. Nov. 1837, S. 172. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Masson-Four, uͤber einen kreisenden Kessel. Eine von der Société d'agriculture du Cher ernannte Commission erstattete im Jahre 1835 einen guͤnstigen Bericht uͤber einen von Hrn. Marcellin d. juͤng. erfundenen, und von Hrn. Le Goube verbesserten Apparat, womit das Getreide getroknet und gedoͤrrt werden sollte, um es gegen die Zerstoͤrungen der Insecten zu schuͤzen. Dieser Apparat scheint, ungeachtet er in der Gazette du Berri unterm 7. Maͤrz 1835 beschrieben und abgebildet wurde, und ungeachtet er der von Parmentier beschriebenen Darre weit vorzuziehen ist, nicht in Aufnahme gekommen zu seyn; man findet ihn in keinem der neueren landwirthschaftlichen Handbuͤcher angegeben; und auch ich hatte ihn vergessen, bis ich neuerlich durch Hrn. Davidow's Abhandlung uͤber die Zukerfabrication wieder an ihn erinnert wurde. Dieser Schriftsteller sagt naͤmlich, nachdem er mehrere Apparate zur Zukerfabrication im Kleinen und Großen angegeben hat, von dem kreisenden Kessel (chaudière tournante) Folgendes: „Dieser Kessel, den ein gewisser Badou in lezter Zeit mit Hunderten sogenannter Geheimnisse in der Zukerfabrication, von denen er keines kennt und je praktisch geuͤbt hat, nach Rußland brachte, ist nichts weiter als der zum Darren von Getreide in Vorschlag gebrachte kreisende Cylinder. Obschon er von allen Fabrikanten, die ihn probirten, verworfen wurde, so kann ich aus eigener Erfahrung doch versichern, daß er sich zur Zukerfabrication im Kleinen und selbst in groͤßeren Fabriken zum lezten Versieden der Syrupe, so wie auch zum Entfaͤrben mit Kohlenpulver gut eignet. Er gehoͤrt zu jenen gluͤklichen Ideen, die dem Erfinder durch ihre Einfachheit Ehre machen. Der Gang der Arbeit ist mit diesem Kessel zwar ein sehr langsamer, dafuͤr gewaͤhrt er aber den unschaͤzbaren Vortheil, daß der Zukerstoff gar keine Veraͤnderung dabei erleidet.“ Hr. Davidow gab nur eine sehr unvollstaͤndige Beschreibung dieses Kessels, in der sogar die Form des Ofens, auf die er gesezt werden soll, unerwaͤhnt blieb. Von seinen Vortheilen uͤberzeugt, ließ ich mir einen verfertigen, um ihn in seiner Anwendung und den dabei erzielten Resultaten studiren zu koͤnnen. Meine ersten Versuche begann ich bei Hrn. Bazin, dem Gruͤnder und Director des landwirthschaftlichen Institutes in Ménil-Saint-Firmin, mit einem Kessel aus Weißblech von einem Fuß Durchmesser und 3 Fuß Laͤnge. In diesen Kessel, der 25 bis 30 Liter faßte, brachte ich 20 Liter Syrup von 25°. Das Versieden ging etwas langsam, aber ohne daß der Syrup seine Farbe veraͤnderte oder einen brennzeligen Geschmak annahm; leider ging der Apparat aber, als das Sieden beinahe beendigt war, aus einander, so daß ein Theil des Syrupes verloren ging. Da wir dessen ungeachtet fanden, daß dieser Apparat Eigenschaften besize, die ihn einer genaueren Pruͤfung wuͤrdig machen, so ließ ich mir einen neuen Kessel aus Eisenblech von 3 Fuß Durchmesser und 6 Fuß Laͤnge, der 150 bis 200 Liter abzudampfender Fluͤssigkeit faßte, verfertigen. Da die Zukerfabrication eben zu Ende ging, so konnten wir nur einen Versuch mit 156 Liter Syrup, den wir zu 4° aus dem Klarkessel nahmen, anstellen. Die Eindikung ging regelmaͤßig von Statten und der Syrup war in 5 1/2 Stunden bis auf 26° gediehen, ohne einen Geschmak angenommen zu haben; dagegen war seine Farbe sehr braun geworden, weil der Kessel weder gepuzt noch verzinnt worden war. Dieser einzige Versuch genuͤgte mir zum Studium des Ganges der Abdampfung und um mir zu zeigen, wie dieselbe ohne Beeintraͤchtigung der wesentlichen Vorzuͤge der fraglichen Art von Kessel beschleunigt werden koͤnnte. Ich ließ daher meinen ersten Kessel aus Weißblech ausbessern, und brachte in Gemeinschaft mit Hrn. Bazin, der mich auf alle Weise unterstuͤzte, mehrere Verbesserungen an diesem Apparate an, den ich schon jezt fuͤr einen der geeignetsten hielt, um in die Haͤnde der Landbewohner gelegt zu werden. Ich glaube durch meine seitherigen weiteren Versuche zu jenen Modificationen gelangt zu seyn, die am besten entsprechen duͤrften. Ich will bevor ich zu der Anwendungsweise dieses Kessels uͤbergehe, eine kurze Beschreibung vorausschiken. In Fig. 7 in welcher der Ofen und der Kessel in einem Laͤngendurchschnitte abgebildet ist, ist a, a das Gemaͤuer des Ofens, dessen Laͤnge im Lichten etwas geringer ist als jene des Kessels, damit die Flamme nicht uͤber dessen Boden emporschlagen kann, und dessen Breite 3 Fuß mißt. Das Aschenloch b hat 8 bis 10 Zoll Hoͤhe und so wie der Rost 2 Fuß Tiefe. Der Herd oder die Feuerstelle hat bei 12 bis 14 Zoll Hoͤhe 2 Fuß Tiefe, und steigt in dieser Entfernung schraͤg empor, um einen Canal c von derselben Breite und 6 bis 7 Zoll Hoͤhe zu bilden, der in den Rauchfang f uͤbergeht, welcher, um der Bewegung des Kessels nicht hinderlich zu seyn, im Grunde und an der Seite angebracht ist. Den Rost kann man aus vierseitigen, auf die Kanten gelegten Eisenstangen, oder auch aus feuerfesten Baksteinen bauen. Der Kessel h ist weiter nichts als ein Cylinder aus Weißblech von 6 Fuß Laͤnge und 3 Fuß Durchmesser, in dessen Boden in der Mitte eine Oeffnung von einem Fuß angebracht ist. An dieser Oeffnung befindet sich nach Innen ein Randvorsprung von 5 bis 6 Zoll, welcher sich erweitert und abgerundet ist, damit sich die Fluͤssigkeit nicht nach Außen verbreiten kann und um so leichter nach Innen faͤllt. Beide Boden sind durch ein eisernes Kreuz, dessen Arme beilaͤufig um zwei Zoll uͤber den Cylinder hinausragen, verstaͤrkt. Durch die Arme sind Loͤcher gebohrt, und durch diese Loͤcher sind Bolzen gestekt, die an dem einen Ende mit einem Schraubengewinde, an das man die Ohrschrauben m, m anschraubt, versehen sind. Die Achse n, n laͤuft in der Mitte dieser Kreuze durch ein Vierek, welches etwas mehr Starke hat und an das die Arme geschweißt sind. Bei k befindet sich die mit einer Schraube verschlossene Entleerungsroͤhre. Die Achse laͤuft in den Zapfenlagern, und diese befinden sich in Pfosten, welche in das Mauerwerk des Ofens eingelassen oder je nach Umstaͤnden auch anderweitig befestigt sind. Der Mantel p ist dazu bestimmt, allen Rauch, der allenfalls aus dem Ofen austreten koͤnnte, und den austretenden Dampf in den Schornstein abzuleiten; man kann ihn in allen Faͤllen, wo man ihn entbehrlich haͤlt, weglassen. Fig. 8 ist ein nach der Breite genommener Durchschnitt des Apparates. Die Thuͤrchen des Aschenloches b und c, b sind mit einem Falzenregister versehen, damit man den Zug verstaͤrken oder vermindern kann. Die Arme des Kreuzes i, i, i, i haben wenigstens einen Zoll Breite und das Vierek, welches sie traͤgt, soll gegen 1 2/5, Zoll im Gevierte haben. Fuͤr den Austritt des Dampfes und zum Einfuͤhren eines laͤnglichen Loͤffels, womit man Proben nimmt, ist hinlaͤnglich Raum gelassen. Bei k, k, k, k befinden sich die Loͤcher, durch welche die abgeplatteten Bolzen, die den Kessel tragen, gehen. Sollten 4 Bolzen nicht hinreichend befunden werden, so muͤßten an die Boͤden eiserne Baͤnder, welche nur bis an die Raͤnder der mittleren Oeffnung reichen, genietet werden. Diese Baͤnder hatten an ihren Enden vier andere Bolzen von geringerer Staͤrke als die ersten aufzunehmen. Zwischen den Seitenwaͤnden des Mauerwerkes ist soviel Raum gelassen, als eben noͤthig ist, damit sich der Kessel ohne Reibung umdrehen kann. Man kann den Kessel bis zur Hoͤhe des Durchmessers hinauf umschließen, wenn derselbe nur zu beiden Seiten um 2 bis 2 3/4 Zoll hinausragt. Der bewegliche Mantel wird von dem Mauerwerk getragen; er ist nur an der der Kurbel gegenuͤber liegenden Seite laͤnger als der Cylinder; man kann ihn auch von Eisenstangen, welche an der Deke befestigt sind, tragen lassen, wenn leztere nicht zu hoch ist. Um die Daͤmpfe abzuhalten soll Man an dem Mantel, namentlich an seinem hinteren Theile, ein bis auf beinahe einen Fuß herabsteigendes schraͤges Dach anbringen. Ueber der Achse soll sich an dem hinteren Theile eine Rolle befinden, uͤber die ein Strik laͤuft, der an dem einen seiner Enden mit einem Haken versehen ist, und der dazu dient, den Kessel an dieser Seite zum Behufe der Erleichterung des Abflusses des Syrupes emporzuheben. Wollte man den Kessel ganz ausheben, um ihn der Einwirkung des Feuers entziehen und auf die Seite schaffen zu koͤnnen, so muͤßte man an jedem Ende der Achse eine Rolle anbringen. Diese Beschreibung duͤrfte genuͤgen, um zu zeigen, wie dieser Kessel bei der Eindikung zukerhaltiger Saͤfte arbeitet, und wie man bei dessen Anwendung nicht besorgen darf, daß der Zukerstoff irgend eine Veraͤnderung erleide. Damit der freien Bewegung der Fluͤssigkeit im Inneren kein Hinderniß im Wege steht, und hauptsaͤchlich damit dieselbe gaͤnzlich durch die Entleerungsroͤhre abfließen kann, habe ich die Reifen und Kraͤnze, welche ich fruͤher zur Verhuͤtung von Verbiegungen des Kessels sowohl als seiner Achse im Inneren anbrachte, weggelassen: und zwar um so mehr, als die Schraubenbolzen an den Kreuzen der beiden Boden diesem Zweke vollkommen entsprechen. Gut wird es seyn, wenn man in der ganzen Laͤnge des Kessels die Kanten der Achse abrunden laͤßt. Ein Kessel von den angegebenen Dimensionen faßt 200 Liter des einzudikenden Saftes. Wenn der Kessel gefuͤllt und das Feuer aufgezuͤndet ist, so laͤßt man die Fluͤssigkeit bis auf eine an die Siedhize graͤnzende Temperatur erwaͤrmen, ohne den Kessel umzutreiben; erst bei dieser Temperatur faͤngt man unter fortwaͤhrender Unterhaltung des Feuers das Umtreiben an, wobei es jedoch nicht noͤthig ist dem Kessel eine große Geschwindigkeit zu geben. Die Temperatur der Fluͤssigkeit erfaͤhrt man durch einen an einem abgerundeten Theile der Achse aufgehaͤngten Thermometer; wir haben uͤbrigens Hrn. Richer beauftragt, uns einen horizontalen Thermometer zu verfertigen, der in den Pfropf der Roͤhre gebracht werden soll, und den man leicht beobachten kann, wenn man den Kessel etwas langsamer umtreibt. Einer der groͤßten Vortheile dieser Eindikungsmethode ist, daß sie von Statten geht, ohne daß die Temperatur auf mehr dann 48 bis 52° Reaumur steigt; und dazu braucht es nichts weiter, als daß man je nach dem Thermometerstande den Kessel mehr oder minder schnell umtreibt. Der Kessel wiegt sammt der Achse oder Welle und sammt den Bolzen 100 Kilogr., wovon die Haͤlfte auf das Eisenblech kommt. Die Anschaffungskosten duͤrften sich ungefaͤhr auf 200 Fr. belaufen. Was den Mantel betrifft, so kann man ihn anstatt aus Eisenblech auch aus Brettern, welche mit einer Schichte bituminoͤsen Kittes uͤbertuͤncht worden sind, anfertigen lassen. Der hier beschriebene Kessel scheint uns auch den geeignetsten Apparat zur Eindikung des Traubenmostes abzugeben, wobei folgender Maßen zu verfahren waͤre. Man untersucht den Traubensaft, bevor man ihn der Eindikung unterwirft, mit der von uns angegebenen Mostwaage, und sollte er sich hiebei sehr sauer zeigen, so neutralisirt man ihn vorlaͤufig mit Kalkmilch oder auch mit Kreidepulver, in Ermangelung dessen auch Marmorpulver oder irgend ein anderer kohlensaurer Kalk angewendet werden koͤnnte. Immer verdient jedoch der aͤzende Kalk den Vorzug, weil er auch bei der Laͤuterung des Saftes mithilft. Man bringt den Saft zum Behufe der Entsaͤuerung und der Laͤuterung in einen Bottich, welcher hoͤher als breit ist, und gießt dann allmaͤhlich und in kleinen Portionen so viel Kalkmilch zu, bis diese etwas vorschlaͤgt, was man durch Eintauchen von Curcumaͤpapier oder auch von geroͤthetem Lakmuspapier erkennt. Wenn sich die Fluͤssigkeit gesezt hat, so zieht man den klaren Theil bei dem etwas uͤber dem Boden des Bottiches angebrachten Hahne ab. Waͤre sie aber nicht klar geworden, so muͤßte man sie durch einen 1 1/2 bis 2 Fuß langen Filtrirsak aus dicht geschlagener Leinwand, welcher in einem Cylinder aus Weidengeflecht enthalten und in einem auf Fuͤßen ruhenden hoͤlzernen Rahmen aufgehaͤngt ist, seihen. Unmittelbar nach dem Filtriren ist der Syrup in dem kreisenden Kessel bis zum Sieden zu erhizen, wo man dann den sich bildenden Schaum mit einem Schaumloͤffel beseitigt. Hat der Syrup unter bestaͤndigem Umtreiben des Kessels eine solche Dichtheit erlangt, daß er 25° am Mustimeter andeutet, so laͤßt man ihn uͤber gekoͤrnte Kohle laufen, mit der man sich auf folgende Weise ein Filter bereitet. Man nimmt einen Zuber, welcher hoͤher als weit ist, oder eine Gelte oder auch eine große Zukerform, bringt 2 bis 3 Zoll uͤber dessen Boden einen durchloͤcherten falschen Boden an und bedekt diesen mit einem reinen Tuche. Dieses Filter fuͤllt man mit groͤblichem Kohlenpulver, von dem man den Staub durch ein Sieb abgeschieden hat. Wenn dann diese Kohle mit Wasser ausgewaschen worden, und wenn das Wasser gehoͤrig abgetropft ist, so bringt man den Syrup auf dieses Filter, damit er, nachdem er uͤber die Kohle geflossen ist, unten am Filter bei einem Hahne entfaͤrbt und klar abfließe. In Ermangelung von thierischer Kohle kann man auch gepulverte Holzkohle anwenden. Ist der Syrup zur Verbesserung weißer Weine bestimmt, so muß er moͤglichst farblos seyn; fuͤr rothe Weine dagegen kann man das Filtriren uͤber Kohle wohl auch gaͤnzlich unterlassen. Zeigte er uͤberschuͤssigen Kalk, so muͤßte dieser mit geklaͤrtem saurem Traubensafte neutralisirt werden. Schließlich erlaube ich mir nur noch einige Bemerkungen uͤber die Zweke, zu welchen die Eindampfung des Traubensaftes vorgenommen werden kann, beizufuͤgen. Das von dem Araͤometer oder Mustimeter angegebene Gewicht ist bekanntlich nicht ganz dem Gehalte des Mostes an Zuker zuzuschreiben, weßhalb denn auch der entsaͤuerte und gelaͤuterte Saft leichter seyn wird, als der frisch ausgepreßte. Ich kann ferner von meiner Behauptung, daß man durch Versezung des Mostes mit krystallisirtem Zuker oder mit Sazmehlsyrupen nur einen Wein erhaͤlt, dessen Gaͤhrung schwer zu leiten ist, und der auch zur Saͤure hinneigt, nicht abgehen; denn wie identisch auch der Trauben- und der Staͤrkzuker ihrer chemischen Beschaffenheit nach seyn moͤgen, so verhalten sich doch beide in dem Gaͤhrbottiche sehr verschieden, wie die Erfahrung dieß zur Genuͤge nachgewiesen hat. Gesezt die 200 Liter gelaͤuterten und entsaͤuerten Mostes zeigten am Mustimeter nur 4°, so wuͤrde dieß einen Zukergehalt von nicht mehr als 7,728 Kilogr. andeuten; er wuͤrde also durch Gaͤhrung einen Wein geben, der nur 3 1/2 Proc. reinen Alkohol enthielte. Ein solcher Wein koͤnnte sich aber nicht halten, und es bleibt daher nichts uͤbrig, als die Quantitaͤt der Qualitaͤt zum Opfer zu bringen. Dampft man den Most zu diesem Zweke auf die Haͤlfte, naͤmlich auf 100 Liter ein, so wird man einen Most von 8° erhalten, und dieser wird durch Gaͤhrung einen Wein geben, der 8 bis 9 Proc. Alkohol enthaͤlt. Vermengt man die 100 Liter eingedikten Mostes mit 100 Liter rohen Mostes, so gibt dieß einen Wein mit 6 Proc. Alkoholgehalt, und sezt man ihm im Gaͤhrbottiche noch einen oder zwei Liter guten wohlschmekenden Alkohols zu, so gibt dieß einen Wein, dessen Werth mehr als um das Doppelte hoͤher seyn wird, als der auf die gewoͤhnliche Weise aus gleichem Most gewonnene. Man verliert bei diesem Verfahren ein Drittheil an Quantitaͤt, gewinnt aber dafuͤr das Doppelte an Qualitaͤt, was ersteren Verlust mehr als ausgleicht; abgesehen davon, daß der auf gewoͤhnliche Weise aus schwachem Most gewonnene Wein sich weder auf dem Transporte, noch auf dem Lager so haltbar zeigt, wie der mit eingedampftem Most erzeugte. Endlich kann ich nach mehrjaͤhriger Erfahrung versichern, daß sich ein nach meinem Verfahren fabricirter Wein weit besser verduͤnnen laͤßt, als solcher dem krystallisirter oder Staͤrkezuker zugesezt worden ist. Ausfuͤhrlicher habe ich diesen Gegenstand im 3ten Bande der Maison rustique du XIX. siècle S. 177 abgehandelt.

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