Titel: | Ueber die Patent-Schienenbahn des Hrn. Richardson. |
Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. V., S. 9 |
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V.
Ueber die Patent-Schienenbahn des Hrn.
Richardson.
Aus dem Civil Engineer and Architects Journal. Mai
1838, S. 197.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Richardson's Patent-Schienenbahn.
Hr. Richardson ist der patentirte Erfinder einer neuen Art
von Schienen, welche seiner Ansicht nach vor den dermalen gebraͤuchlichen
Schienen in oͤkonomischer Hinsicht einen Vorzug voraus haben. Er gibt seinen
Schienen, je nachdem sie auf Schienenstuͤhle oder auf fortlaufende Unterlagen
gelegt werden sollen, fuͤr welche leztere sie sich ganz besonders eignen,
verschiedene Formen. Eine der Formen fuͤr leztere sieht man aus der in Fig. 6
gegebenen Abbildung, an der die punktirten Linien eine andere, fuͤr flache
Unterlagen bestimmte Form andeuten.
Die oberen Schienen bestehen aus Schmiedeisen, wiegen 12 bis 20 Pfd. per Yard, und haben 5 bis 6 Yards Laͤnge. Die
unteren hingegen bestehen aus Gußeisen, und koͤnnen bei 1 bis 2 Yards
Laͤnge von beliebiger Staͤrke und Schwere, je nachdem es der auf der
Bahn zu erwartende Verkehr erheischt, gemacht werden.
Die schmiedeiserne Schiene wird mit zwischen gelegtem, gepreßtem Filze in die Fuge
der gußeisernen eingesezt; und beide werden durch schmiedeiserne Bolzen so mit
einander verbunden, daß fuͤr die Ausdehnung und Zusammenziehung Spielraum gestattet
ist. Auch ist eine solche Einrichtung getroffen, daß die schmiedeisernen Schienen,
wenn es noͤthig ist, umgekehrt und ausgewechselt werden koͤnnen, ohne
daß man die gußeisernen Schienen zu beeintraͤchtigen brauchte. Die
Befestigung der lezteren auf den Steinbloͤken oder sonstigen Unterlagen kann
auf irgend eine der gewoͤhnlich hiezu gebraͤuchlichen Weisen
geschehen.