Titel: | Bericht des Hrn. Theodore Olivier über die von Hrn. Hoyau, Ingenieur und Mechaniker in Paris, rue Saint-Martin No. 120, erfundenen Maschinen zum Schleifen von Spiegeln, optischen Gläsern, lithographischen Steinen etc. |
Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. II., S. 4 |
Download: | XML |
II.
Bericht des Hrn. Theodore Olivier uͤber die von Hrn.
Hoyau, Ingenieur und
Mechaniker in Paris, rue Saint-Martin No. 120,
erfundenen Maschinen zum Schleifen von Spiegeln, optischen Glaͤsern,
lithographischen Steinen etc.
Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. Mai 1838, S. 153.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Ueber Hoyau's Maschine zum Schleifen von Spiegeln etc.
Hr. Hoyau, der Erfinder der sinnreichen Maschine zur
Fabrication von Haken oder Agrafen, hat der Gesellschaft Zeichnungen zweier
Schleifmaschinen vorgelegt, von denen die, welche zur Ausfuͤhrung ebener
Flaͤchen bestimmt ist, bereits wirklich arbeitet; waͤhrend die andere,
mit der man einen Theil einer sphaͤrischen Oberflaͤche von beliebigem
Radius ausfuͤhren kann, bisher nur in der Zeichnung vorliegt. Das beiden
Maschinen zu Grunde liegende Princip kann auch Maschinen liefern, mit denen sich
cylindrische Oberflaͤchen, deren gerader Durchschnitt einen Radius von
beliebiger Groͤße hat, oder Kegelschnitte, deren Winkel an der Spize ein
spizer oder stumpfer seyn kann, vollbringen lassen. Hauptsaͤchlich zeichnen
sich diese Maschinen jedoch dadurch aus, daß man auf ihnen Stuͤke von sehr
großen Dimensionen bearbeiten kann.
Das Princip, von dem Hr. Hoyau ausging, ist streng richtig
und fuͤhrt, wie sich die Commission zu uͤberzeugen Gelegenheit hatte,
bei seiner Anwendung zur beinahe mathematischen Ausfuͤhrung der ebenen
Flaͤche. Es unterliegt keinem Zweifel, daß sich die Maschine zum Zurichten
und Poliren von Marmor, Granit und anderen Steinen, von Eisen-,
Kupfer- und anderen Metallplatten, kurz, zur Behandlung aller Stoffe eignet,
auf welche die Waͤrme, die durch die Reibung des Schleifsteines
hervorgebracht wird, keine nachtheilige Wirkung ausuͤben kann. Handelt es
sich dagegen um das Zurichten und namentlich um das Poliren duͤnner Platten,
wobei die Reibung nur auf die eine der Oberflaͤchen wirkt, waͤhrend
die andere mittelst Aufkitten auf die um ihre Achse sich drehende Platte befestigt
ist, so kann die auf die aͤußere Oberflaͤche einwirkende Waͤrme
je nach ihrer Intensitaͤt und je nach der Beschaffenheit der zu behandelnden
Substanz nach gewissen Richtungen und an gewissen Punkten einen Bruch dieser Platten
bewirken, und zwar um so leichter, je schlechter die Substanz die Waͤrme
leitet.
Die Commission hielt sich nicht fuͤr befugt, uͤber die Anwendbarkeit
der Maschine zum Spiegelschleifen abzuurtheilen; doch wuͤnscht sie die in
dieser Hinsicht angestellten Versuche mitgetheilt zu sehen, da nur laͤnger
fortgesezte Versuche die Frage zur Entscheidung bringen koͤnnen. So wie die
Maschine jezt ist, vollbringt sie das Zurichten und Poliren verschiedenartiger
Substanzen mir Vortheil, diese moͤgen ihr in Gestalt von Bloͤken, von
diken oder duͤnnen Platten oder in anderen Formen dargeboten werden.
I. Beschreibung der von Hrn. Hoyau
erfundenen Maschinen zur Ausfuͤhrung ebener, sphaͤrischer,
cylindrischer und anderer Oberflaͤchen, welche Maschinen in der
Spiegelfabrication, zum Schleifen optischer Glaͤser, zum Zurichten und
Poliren von Marmor und anderen Steinen anwendbar sind.
Man war bisher, wenn man vollkommen ebene Flaͤchen zu Stande bringen wollte,
gezwungen, Leitungslinien zu benuͤzen, welche mehr oder minder gut
ausgefuͤhrt waren, so daß also die Richtigkeit der Flaͤche
gaͤnzlich von jener eines Lineales, welches dem Werkzeuge als Fuͤhrer
diente, abhing. Wenn man aber auch wirklich mit aller Sorgfalt und Muͤhe eine
gute Leitungslinie erzielt hatte, so verhinderten doch die Ausweichungen des
Werkzeuges, daß die Flaͤche nicht vollkommen eben ausfiel. Man mußte daher,
um auch noch die lezten Unebenheiten wegzuschaffen, zwei Flaͤchen auf
einander abreiben, und zwischen beide eine schleifende Substanz, wie Sand,
Schmirgel, Bimsstein,
Zinnasche u. dgl. bringen. Dabei geschah es aber zuweilen, daß die Flaͤche
concav oder etwas gewoͤlbt ausfiel, je nachdem sich diese Substanz in Folge
der Bewegung, in die der Arbeiter die zuzurichtenden Stuͤke versezte, gegen
den Mittelpunkt oder gegen den Umfang hin ansammelte.
Ich dachte mir daher, daß man die Mittel zur sicheren Erzielung vollkommen ebener
Flaͤchen in einem anderen Principe und ohne Mithuͤlfe von geraden
Linien oder anderen bereits vollendeten derlei Flaͤchen suchen muͤsse.
Dadurch, daß ich diesem Principe eine groͤßere Ausdehnung gab, ergab sich mir
aber zugleich auch das Mittel zur Ausfuͤhrung sphaͤrischer Oberflachen
von irgend einem beliebigen Radius, d.h. von Radien von einer Stunde und
daruͤber angefangen bis zu Kugeln von einem Meter und selbst darunter.
Da von allen mit den Haͤnden hervorgebrachten Arbeiten jene, die aus der
Drehebank hervorgehen, der Vollkommenheit am naͤchsten kommen, so ward die
Maschine nur aus den sorgfaͤltigst abgedrehten Achsen, welche ohne
Erschuͤtterung in gut adjustirten Zapfenlagern liefen, zusammengesezt.
Hieraus ergibt sich, daß eine vollkommen abgedrehte und richtig in ihren Anwellen
ruhende Achse eine mathematisch richtige, unwandelbare und vollkommen fixe ist.
II. Theorie dieser
Maschinen.
Die Geometrie lehrt, daß, wenn man einen Punkt A, Fig. 1, welcher
unveraͤnderlich auf der Linie BC fixirt
ist, um diese Linie dreht, ohne daß diese dabei nach der Laͤnge eine
Veraͤnderung ihrer Lage erleidet, dieser Punkt einen Kreisbogen beschreibt,
welcher in einer auf die Linie senkrechten Ebene gelegen ist. Denkt man sich nun
eine zweite, mit der ersten parallele, gerade Linie DE, Fig.
2, und fixirt man ABC auf unwandelbare
Weise an dieser zweiten Linie, so werden, wenn man ABC um die Linie DE als Achse dreht, die
Punkte ABC und uͤberhaupt alle Punkte der
Linie BC Kreise beschreiben, deren Ebenen auf DE senkrecht sind. Wenn sich aber, waͤhrend
ABC sich um DE dreht, der Punkt A gleichzeitig um BC drehen kann, so wird dieser Punkt A alle moͤglichen Punkte einer Ebene durchlaufen,
die auf die beiden Linien BC und DE zugleich senkrecht ist, und deren
Graͤnzen mit jenen eines Kreises zusammenfallen, dessen Radius der Entfernung
zwischen den Linien BC und DE der Entfernung des Punktes A von der Linie BC
gleich ist. Zwei aͤhnliche Systeme ließen sich auch auf die aus Fig. 3
ersichtliche Weise zusammensezen.
Wenn man anstatt zweier paralleler Achsen ihrer drei, BC, DE, FG, Fig.
4, oder irgend eine beliebige Anzahl annimmt, so bleibt das Resultat dasselbe. Man kann
diese Achsen auch von einander trennen, wie man in Fig. 5 und 6 sieht; denn wenn die
beiden Achsen BC, DE einander parallel sind, wird der Punkt A
immer eine auf dieselbe senkrechte Ebene beschreiben. Damit aber der Punkt A nach Fig. 5 eine Ebene erzeuge,
muß man annehmen, daß die Linie DE um den Punkt
D und die Linie CB
um den Punkt B sich drehe, wobei die beiden Punkte D und B als unwandelbare
Drehpunkte zu betrachten sind. In diesem Falle beschreibt also der Punkt A den Kreisbogen A'A',
waͤhrend die Achse DE bei ihrer Rotation
dem Punkt A alle jene Punkte der auf sie senkrechten
Ebene HI darbietet.
Nimmt man drei nach Fig. 6 verbundene, vollkommen parallele, senkrecht gedachte Achsen BC, DE, FG an; denkt man sich an dem oberen Ende der Achse
FG eine auf sie vollkommen senkrechte
Flaͤche HI; und nimmt man ferner an, daß
sich die Achse BC nach ihrer Laͤnge bewegen
koͤnne, so daß der Punkt A mit der Ebene H, I zusammenfallen kann, so wird, wenn man die Achse
BC dreht, diese den Punkt A mit sich fuͤhren, so daß dieser auf der
Flaͤche HI einen horizontalen Kreis A, A' beschreibt. Laͤßt man eben diese Ebene HI umlaufen, so wird der Punkt A ihre ganze Oberflaͤche durchlaufen, wobei
jedoch vorausgesezt ist, daß das ganze System BCA
um die Achse DE sich drehe.
Das Princip, dem ich bei der Zusammensezung meiner Maschinen folgte, ist demnach: Wenn irgend eine Anzahl paralleler Achsen, sie moͤgen
unter einander verbunden seyn oder nicht, gegeben ist, so wird ein an irgend
einer dieser Achsen fixirter Punkt einen auf saͤmmtliche Achsen
senkrechten Kreis beschreiben.
Diesem Principe habe ich fuͤr den Fall, daß die Achsen nicht parallel sind,
ein zweites, daraus abgeleitetes beizufuͤgen, welchem gemaͤß ich
anstatt ebener Flaͤchen sphaͤrische, kegelfoͤrmige oder
cylindrische erzeugen kann. Nimmt man naͤmlich an, in Fig. 7 befinde sich die
Achse BC in einer Ebene mit der Achse DE, so jedoch, daß sie mit lezterer irgend einen
Winkel DKB bilde; denkt man sich ferner, daß das
System CBA um die Achse BC sich drehe, und daß dasselbe zugleich auch um
die Achse DE sich drehe, so wird der Punkt A eine Kugelflaͤche beschreiben, die ihren
Mittelpunkt in K, naͤmlich da haben wird, wo die
beiden Linien BC und DE zusammentreffen, wenn man sie verlaͤngert. Um den Beweis
hiefuͤr zu liefern, hat man nur zu zeigen, daß der Punkt A immer von K gleich weit
entfernt ist. Da sich die beiden Achsen BC, DE nicht nach ihrer Laͤnge bewegen
koͤnnen, so ist offenbar, daß sie sich gerade so verhalten, als
haͤtten sie ihren gemeinschaftlichen Drehpunkt in K
Die Achse BC beschreibt also einen abgestuzten Kegel um die
Achse DE; und da die Achse BC ihre Stellung in der Laͤngenrichtung
nicht veraͤndert, so wird der Punkt A den Umfang
AA' der Basis eines Kegels beschreiben, dessen
Spize sich in K befindet, wonach saͤmmtliche
Punkte dieses Umfanges gleich weit von dem Punkte K
entfernt sind. Anderer Seits wird, wenn sich das System ABC um die Achse DE dreht, ohne daß sich
diese bewegt, der Mittelpunkt B' des von dem Punkte A beschriebenen Umfanges seine Entfernung von dem Punkte
K nicht veraͤndern. Der Punkt A wird demnach, welche Bewegung man dem Gesammtsysteme
um die Achsen AB und DE geben mag, vorausgesezt, daß diese Achsen in der Laͤngenrichtung
unbewegt bleiben, stets gleich weit von dem Punkte K
entfernt seyn. Man koͤnnte in die Richtung von AK auch noch eine Achse bringen, welche das Werkzeug truͤge, womit
man die Kugelflaͤche arbeiten lassen will, wie dieß spaͤter angegeben
werden soll. Endlich wird, wenn man eine durch den Punkt K gehende Achse GF, welche sich um die
Punkte GF dreht, anbringt, und wenn sich auf der
Oberflaͤche H irgend ein Koͤrper befindet,
aus diesem mittelst des am unteren Ende der Achse BC befestigten Werkzeuges eine Kugel gebildet werden.
Es ist klar, daß man durch Abaͤnderung der Neigung der Achsen den Punkt, in
welchem beide zusammentreffen, sehr weit entfernen kann. Man wird dieß deutlicher
sehen, wenn die Anordnung der Maschine, die nach diesem Principe gebaut ist,
angegeben wird.
Fig. 8 zeigt
die zur Bildung eines Kegels bestimmte Anordnung. Denn, wenn man der Achse FG eine Neigung gibt, so wird der Punkt A, der eine ebene Flaͤche durchlaͤuft,
auch eine gerade Linie ziehen, so daß er also den Kegel SHI bilden kann.
Wenn man endlich die Achse FG horizontal stellt,
wie man sie in Fig.
9 sieht, und wenn die beiden anderen Achsen BC, DE senkrecht stehen, so wird der
Punkt A die Oberflaͤche eines Cylinders
bilden.
Mein zweites Princip lautet demnach wie folgt: Wenn drei Achsen
BC, DE, GH in einen Punkt K zusammenlaufen, so wird ein mit der Achse BC verbundener Punkt, welcher einen Kreis um diese Achse beschreiben
kann, eine Kugelflaͤche erzeugen, die ihren Mittelpunkt in dem
Vereinigungspunkte der Achse hat. Schon die beiden Achsen BC und DE allein
genuͤgen zu diesem Zweke, wenn die Oberflaͤche, auf die der Punkt A wirkt, unbeweglich ist.
Mein drittes Princip ist: Wenn zwei parallele Achsen BC, DE gegeben sind, und wenn sich ein mit der Achse
BC verbundener Punkt A
um die Achse drehen kann, so wird, wenn man eine dritte Achse FG in die Ebene der unbeweglichen Achse D, E bringt, und wenn die Achse FG schief gegen DE
gestellt ist, der Punkt A beim Umdrehen der Achse
FG die convexe Oberflaͤche eines Kegels
beschreiben.
Mein viertes Princip, welches eigentlich nur eine Folge des eben gegebenen ist,
weicht von diesem nur darin ab, daß sich die Achse FG zugleich in der Flaͤche DE und
auf lezterer senkrecht befindet, wodurch der Kegel zum Cylinder wird.
Der allgemeine Ausdruk fuͤr das meiner Erfindung zum Grunde liegende Princip
ist demnach: eine Verbindung paralleler oder gegen einander
geneigter Achsen zur Bildung ebener, sphaͤrischer, kegelfoͤrmiger
oder cylindrischer Oberflaͤchen.
III. Beschreibung der nach dem Principe
von Fig. 5
gebauten Maschine, welche zum Spiegelschleifen benuzt wurde.
Die in Fig. 10
im Aufrisse dargestellte Maschine besteht aus zwei Haupttheilen, von denen ich den
einen den Tisch (banc) und den andern den Fluͤgel
(volet) nennen will. Der Tisch besteht aus einer
senkrechten, kegelfoͤrmigen, hohlen, aus Eisen gegossenen Welle A, die sich nach Unten in einen kugelfoͤrmigen
Zapfen aus gehaͤrtetem Stahle B endigt. In ein
kegelfoͤrmiges, in der Welle angebrachtes Loch ist dieser Zapfen fest
eingefuͤgt und durch einen Stift bei C
festgehalten. Der Zapfen, der mit der Welle A gleichsam
ein Stuͤk bildet, laͤuft in einer gleichfalls kugelfoͤrmigen
Pfanne D aus gehaͤrtetem Stahle. Zapfen und
Pfanne muͤssen nach der Haͤrtung gut in einander gerieben werden,
damit sie vollkommen in einander passen. Die Pfanne D
befindet sich in einer gußeisernen Buͤchse E,
welche rings um die Pfanne herum einen Raum von 6 Linien laͤßt. Vier eiserne
Schrauben, welche in die vier Seiten der Buͤchse geschraubt sind, dienen zur
Veraͤnderung der Stellung der Pfanne und zur gehoͤrigen Centrirung
derselben, wie dieß spaͤter bei der Adjustirung der Maschine deutlicher
erhellen wird. Die Buͤchse E ruht mit vier
gußeisernen Fuͤßen auf einem starken Steine F, in
den die Fuͤße mit einem aus Eisenfeile, Schwefel, Blei oder auf irgend andere
Weise zusammengesezten Kitte fest eingefuͤgt sind. Die Pfanne ist in einem
Keller unterzubringen, in den man durch die Fallthuͤre A' und uͤber die Treppe B' hinab
gelangt.
In senkrechter Richtung uͤber dem Steine F bemerkt
man einen zweiten, sehr starken Stein G, der fest in den
Boden eingemauert ist. Durch diesen Stein ist ein vierekiges Loch gebohrt, durch
welches die Welle A geht, und in welchem der obere
Halsring der Welle fixirt ist. In Fig. 11 und 12 sieht man
diesen Halsring im groͤßeren Maaßstabe im Durchschnitte und im Grundrisse
gezeichnet. Fig.
13 zeigt, wie die Lappen L an der Welle A, die hier in einem senkrecht gegen die Achse
genommenen Durchschnitte abgebildet ist, befestigt sind.
An dem oberen Theile bildet die Welle einen etwas dikeren Kegel, als an ihrem
Koͤrper. Dieser Kegel ist eben so gedreht, wie der untere Zapfen. Der
Halsring H, Fig. 11 und 12 bildet ein
vierekiges, gußeisernes Stuͤk, welches innen in Form eines Kegels ausgebohrt
ist, so daß die kegelfoͤrmige Welle genau hineinpaßt. Beide Theile
muͤssen, damit sie genau passen, in einander gerieben werden. Dieser Halsring
ist in einen vierekigen Rahmen I eingesezt, in dessen
Seiten und zwar gegen die Enden der Seiten hin acht Schrauben eingebohrt sind. Mit
diesen Schrauben wird die Stellung des Halsringes H
bestimmt, und damit ihm hiebei genuͤgender Spielraum gegegeben ist, ist
zwischen dem Rahmen und dem Halsringe rings herum ein Raum von 6 Linien gelassen.
Der Rahmen hat 8 Fuͤße, die wie die Fuͤße der unteren Pfanne in die in
dem Steine G angebrachten Loͤcher eingelassen
sind.
Unter dem Halsringe H ist ein sehr starker gußeiserner
Ring K, Fig. 11, angebracht; und
um diesen zu tragen, sind auf der Welle diametral einander gegenuͤberstehend,
zwei Lappen L, welche zwei Schrauben M haben, deren Enden, welche kleine Cylinder bilden, in
cylindrische, in den Ring K gebohrte Loͤcher
passen, damit auf solche Weise der Ring getragen wird, waͤhrend zugleich auch
seine Hoͤhe regulirt werden kann. Wenn die Welle umlaͤuft, so
fuͤhrt sie den Ring K mit sich; da jedoch dieser
an den Halsring angelegte Ring genau abgedreht ist, so hoͤrt er deßhalb nicht
auf, den Halsring zu tragen.
Ueber dem kegelfoͤrmigen Theile befindet sich ein aus Fig. 10 ersichtlicher,
großer Absaz N, von dem aus die Welle in cylindrischer
Gestalt fortlaͤuft. Auf diesem Absaze ruht eine große gußeiserne Platte O, deren mittlerer Theil den hohlen Cylinder P bildet, dessen Durchmesser um einen Zoll
groͤßer ist, als jener des Cylinders am Ende der Welle, und der zur Aufnahme
des Zapfens der Welle dient. Um beide Stuͤke mit einander zu verbinden, wird
der Zwischenraum mit einem Kitte aus Eisenfeile ausgefuͤllt. Von dem hohlen Cylinder P laufen acht platte SpeichenIm Originale steht rayons (Radien), die sehr
geschraubte Beschreibung der Maschine scheint von einem Mathematiker
herzuruͤhren, welcher kein Techniker ist.A. d. R. aus, deren Breite gegen ihre Enden hin abnimmt, und welche durch zwei
Reifen, an denen sich, um sie minder biegsam zu machen, Rippen befinden,
zusammengehalten werden. Unter der Platte O bemerkt man
die horizontale Rolle Q, die mit Schrauben an den
einzelnen Speichen fest gemacht ist. Oben auf sie hingegen sind vier große, mit Gyps
eingesezte und mit einem eisernen Reifen R umgebene
Steine gebracht. Zum Anziehen dieses Reifens dienen Schließkeile.
Das uͤber dem Tisch befindliche Stuͤk, welches ich den Fluͤgel
nenne, besteht aus einem großen gußeisernen Rahmen, den man in Fig. 14 im Profil und in
groͤßerem Maaßstabe gezeichnet sieht. Er hat die Form eines Trapezes, durch
welches mehrere in diagonaler Richtung angebrachte Querstuͤke gezogen sind.
Damit sich leztere nicht so leicht biegen, sind sie mit starken Rippen versehen. An
der großen Seite des Trapezes befinden sich die vier Halsringe S, deren innere Gestalt man aus dem Durchschnitte, Fig. 15,
ersieht, und welche zur Aufnahme einer hohlen gußeisernen Welle T dienen. An dem unteren Ende dieser Welle befindet sich
ein aͤhnlicher Zapfen, wie er oben bei der Welle A beschrieben wurde. Dieser Zapfen laͤuft in einer Pfanne U, welche der Pfanne D
gleichfalls aͤhnlich ist, und die in eine Buͤchse eingesezt ist,
welche einen Theil des gußeisernen Stuhles V bildet.
Durch die vier Seiten der Buͤchse gehen die Schrauben X, welche zum Feststellen der Pfanne dienen. Die Buͤchse ist rings
herum um 6 Linien weiter als die Pfanne, damit man der Pfanne eine beliebige
Stellung geben kann. Der Stuhl V, den man in Fig. 10 von
Vorne und in Fig.
14 und 15 im Profile sieht, ist mit vier Bolzen Y an
einer Mauer befestigt, welche der gehoͤrigen Festigkeit wegen wenigstens 2
1/2 bis 3 Fuß Dike haben muß.
Der obere Theil der Welle T nimmt einen Zapfen Z auf, der die Einrichtung des oben beschriebenen
Zapfens hat, und der auch mit der moͤglich groͤßten Genauigkeit eben
so abgedreht ist. Dieser Zapfen Z ruht in einem Lager
a, welches man in Fig. 14 im Profile sieht,
und welches eine Kugel vorstellt, die nach einer durch die Achse des hohlen, den
Zapfen Z aufnehmenden Cylinders gelegten Flaͤche
durchschnitten ist. Es befindet sich in einer Buͤchse oder in einem Halsringe
b, dessen eine Haͤlfte einen Stuhl bildet,
der, gleich dem Stuhle V, mit drei durchgehenden Bolzen
Y' an der erwaͤhnten Mauer fest gemacht ist.
Mit dem Stuhle ist endlich durch zwei Schrauben der Hut verbunden, der zum
Zusammendruͤken des Lagers dient. Diese beiden kugelfoͤrmig
ausgehoͤhlten Theile nehmen das kugelfoͤrmige Lager auf, welches sich
in senkrechter Linie uͤber der Pfanne befinden muß.
Die durch die vier Halsringe S gehende cylindrische Welle
T wird durch einen Absaz c, auf dem der Halsring ruht, festgehalten. Sie ist ferner mit
Eisenfeilkitt so in diese vier Halsringe eingelassen, daß sie mit dem Fluͤgel
gleichsam nur einen Koͤrper bildet, um den sich der Fluͤgel dreht.
An der kleinen Seite des Trapezes befindet sich unten ein Halsring d, der dem oberen Lager der Welle T vollkommen aͤhnlich gebildet ist. An dem oberen Theile derselben
Seite bemerkt man dagegen einen starken gußeisernen Manchon e, der mit dem Fluͤgel gleichsam aus einem Stuͤke besteht,
und in dem sich ein Halsring befindet, der sogleich naͤher beschrieben werden
soll. Dieser Halsring, dessen Details man in Fig. 16 und 17 sieht,
kommt in seiner Anordnung jenem gleich, der den Zapfen der Achse des Fluͤgels
aufnimmt; d.h. er ist so wie dieser geschnitten, und unterscheidet sich bloß durch
seine Gestalt von ihm. Anstatt naͤmlich eine kugelfoͤrmige
Oberflaͤche zu besizen, bietet er zwei Kegel dar, die mit ihren großen Basen
gegen einander gekehrt sind, und zwischen denen sich eine sphaͤrische Zone
befindet, welche eine Art von kreisrundem Wulste bildet. Zwei Ringe f, die innen nach demselben Kegel ausgebohrt sind wie
der Halsring, sind zu beiden Seiten angebracht und werden einander mittelst drei
oder vier Schrauben so genaͤhert, daß durch Anziehen dieser Schrauben auch
die beiden Theile des Halsringes naͤher an einander treten. Nur muß man,
damit diese Ringe wirken, zur Seite der Schrauben die beiden Flaͤchen der
Kegel so abplatten, daß die Ringe nur auf die Enden jenes Durchmessers wirken, der
auf der Flaͤche, welche den Halsring in zwei Theile theilt, senkrecht steht.
In Folge dieser Einrichtung werden, wenn man die Schrauben anzieht, die beiden
Haͤlften des Halsringes einander mit Gewalt genaͤhert, waͤhrend
zwei kegelfoͤrmige Schrauben deren Entfernung von einander so reguliren, daß
der Welle, die sie aufnehmen, kein Spielraum gestattet ist, daß sie aber eben so
wenig eine Compression erleidet.
Auf der Haͤlfte der Hoͤhe sind in den Manchon e, Fig.
14, vier Schrauben g eingesezt, welche nach
senkrechten Durchmessern gestellt sind. Diese Schrauben, die sich in kleine Cylinder
endigen, werden von vier in den oben erwaͤhnten Wulst gebohrten
Loͤchern aufgenommen, deren Durchmesser groͤßer ist als die am Ende
der Schrauben befindlichen Zapfen und kleiner als die Koͤrper dieser Schrauben. Der Halsring
ist demnach auf solche Weise in der Mitte des Manchon fixirt; seine Stellung kann
aber mittelst der vier Schrauben g abgeaͤndert
werden.
Die Halsringe d und e, Fig. 14 und
16,
dienen zur Aufnahme einer Welle h, an welcher das
gußeiserne Stuͤk i, welches ich den
Laͤufer (moellon) nennen will, und welches zum
Abschleifen der Spiegel bestimmt ist, angebracht ist. Dieser Laͤufer besteht
aus zwei Theilen. Der eine von diesen, den ich den Trichter (entonnoir) nenne, bildet einen umgekehrten hohlen Kegel k, in dessen Innerem sich drei Arme befinden, die sich
in der Mitte zur Duͤlle j vereinigen. Das
kegelfoͤrmige Loch dieser Duͤlle dient zur Aufnahme des unteren Endes
der Welle h; und an dieses Ende, welches mit einem
Schraubengewinde versehen ist, wird zum Behufe der Fixirung der Duͤlle an der
Welle h die hutartige Mutter k' geschraubt. Der durch die Welle gestekte und in zwei an der
Duͤlle angebrachte Einschnitte eindringende Schließkeil l verhuͤter das Umlaufen der Duͤlle und
ein allenfalls durch die Reibung bedingtes Losschrauben der Mutter. Unter dem
Trichter k ist die Platte oder der Laͤufer i befestigt, der drei den Armen des Trichters
entsprechende Brazen hat. Durch jede dieser Brazen geht ein Bolzen, wodurch der
Laͤufer auf solche Art mit dem Trichter verbunden wird, daß er gleichsam nur
ein Stuͤk mit demselben auszumachen scheint. In der Mitte des Laͤufers
befindet sich ein Loch, welches dem Grunde des Trichters gleichkommt, und welches,
wie man aus Fig.
16 sieht, gleichwie der aͤußere Ring des Laͤufers
schraͤg geschnitten ist.
An dem oberen Theile der Welle h, die man in Fig. 16 und
17 im
Durchschnitte sieht, befindet sich ein Stuͤk m,
welches die Gestalt eines Halsringes oder Absazes hat, mittelst eines Schließkeiles
an der Welle befestigt ist, und das ich den Zapfen (pivot) nennen will. Der untere Rand dieses aus gehaͤrtetem Stahle
verfertigten Stuͤkes ruht in einer kreisrunden Kehle, welche in die
gleichfalls aus Stahl gearbeitete Kapsel n geschnitten
ist. Der untere Theil dieser Kapsel, welche ich die Pfanne (crapaudine) nenne, hat eine kugelartige Woͤlbung; ihre
Raͤnder sind aufgebogen, damit sie das Oehl, in welchem der Zapfen badet,
fassen kann. Diese Pfanne ruht auf der aus Gußeisen gearbeiteten Unterlage o, welche brillenartig geformt ist, und durch die sowohl
die Welle h als auch die beiden Arme p sezen. Leztere, die sich zu beiden Seiten befinden,
werden zwischen den beiden platten Stuͤken q, die
einen Theil des Manchen e ausmachen, und die man in Fig. 14 sieht,
festgehalten. Diese beiden Stuͤke stehen durch einen platten horizontalen
Theil mit dem Manchon in Verbindung und bilden Muttern fuͤr die beiden Schrauben r, welche die Arme der Brillen tragen und zur Regulirung
der Hoͤhe der Pfanne dienen. An dem unteren Ende dieser Schrauben sind die
beiden horizontalen Raͤder s, s, Fig. 17, aufgezogen; und
diese greifen in zwei endlose Schrauben, die an einer und derselben Spindel
angebracht sind. Leztere laͤuft in Haͤlsen, welche durch zwei,
uͤber und unter den Centralduͤllen der Raͤder angebrachte Arme
mit den Schaften zusammenhaͤngen, und die also ein System bilden, welches der
Bewegung der beiden Raͤder folgt, und welches sich demnach mit ihnen hebt
oder senkt. Das Ende der Spindel der endlosen Schrauben laͤuft durch ein
Zifferblatt s', welches in 15 Theile eingetheilt und mit
einem Zeiger versehen ist. Da die Schrauben r
Gaͤnge von 1 1/2 Linien haben, und da die Raͤder der endlosen
Schrauben 100 Zaͤhne fuͤhren, so bewirkt jeder Zahn ein Steigen oder
Sinken der Schrauben um 15 Tausendstel einer Linie. Jede Abtheilung des
Zifferblattes bewirkt also, da sie 1/15 Umgang der endlosen Schraube oder 1/15 Zahn
gibt, daß die Schrauben um den tausendsten Theil einer Linie steigen oder sinken.
Hieraus erhellt, daß man die Hoͤhe der Welle und mithin auch jene des
Laͤufers i mit großer Genauigkeit reguliren
kann.
Da ich fuͤr noͤthig erachtete, daß der Druk des Laͤufers
veraͤndert werden koͤnne, so brachte ich, um ihn ins Gleichgewicht zu
sezen, folgende Vorrichtung an. Zu beiden Seiten der Pfanne n bemerkt man in die Unterlage o die beiden
Schrauben t eingelassen, welche sich in Ringe endigen.
Diese Ringe dienen zur Aufnahme zweier Haken, und diese Haken sind
Verlaͤngerungen der beiden Schenkel einer Gabel oder eines Halbmondes u.
Beide Schenkel vereinigen sich in den Balken v einer
Schnellwaage, der seinen Stuͤzpunkt in einem Zirkelkopfe hat, durch den ein
Bolzen sezt, welcher zugleich auch durch den Balken dringt. Dieser Kopf befindet
sich an dem Ende einer Schraube x; und diese Schraube
geht durch den Ring y, dessen Schwanz in den Manchon e geschraubt ist. Eine uͤber und unter diesem
Ringe angebrachte Mutter und Gegenmutter dienen zur Regulirung der Hoͤhe des
Stuͤzpunktes der Schnellwaage, um denselben mit der Stellung der Pfanne in
Einklang zu bringen. Das Gewicht z endlich vermindert
oder erhoͤht den Druk des Laͤufers, je nachdem man es von dem
Stuͤzpunkte entfernt oder demselben annaͤhert.
Ich habe nach dieser Beschreibung des Mechanismus nur noch zu zeigen, wie der
Laͤufer i und die große Steinplatte O mittelst der ausgekehlten Rolle Q in Bewegung gesezt wird. Man bringt naͤmlich außerhalb der
Maschine und gehoͤrigen Ortes eine senkrechte Welle a', Fig.
10, an, welche von den Halsringen b', b', die
an derselben Mauer befestigt sind, wie der Fluͤgel, festgehalten wird. Den
oberen Theil dieser Welle
versieht man mit einem Winkelgetriebe c', welches von
irgend einer Triebkraft in Bewegung gesezt wird. Dieses Getrieb soll frei an der
Welle laufen; damit es jedoch leztere umtreibe, ist an einem vierkantigen Theile
derselben ein Verkuppelungsmechanismus d' anzubringen,
dessen beide vorspringenden Enden in den von den Armen oder Radien des Getriebes
gebildeten Raum eindringen. Das Stuͤk d'
traͤgt eine Kehlenrolle, welche einen eisernen, mit zwei kleinen Zapfen
ausgestatteten Ring aufnimmt. Diese beiden Zapfen dringen in zwei kleine Gabeln, die
an den beiden Enden des Halbmondes, dessen Drehpunkt gehoͤrig fixirt ist,
angebracht sind. An dem Ende des Hebels e' kann man den
Mechanismus verkuppeln oder ausheben.
Der untere Theil der Welle a' faͤhrt die beiden
ausgekehlten Rollen f', f'', die nicht von gleichem
Durchmesser sind. Die groͤßere dieser Rollen pflanzt die Bewegung an den
Laͤufer fort; die kleinere dagegen entspricht der großen Rolle Q der Platte. Beide Rollen sind an einem cylindrischen
Theile der Welle aufgezogen, und werden mittelst Schließkeile, welche durch die
Duͤllen sezen und auf einen abgeplatteten Theil der Welle druͤken,
festgehalten. Dieser abgeplattete Theil ist laͤnger als der Schließkeil,
wodurch man in Stand gesezt ist, die Hoͤhe der Rollen zu veraͤndern,
damit sie stets genau mit jenen, die sie in Bewegung zu sezen haben,
correspondiren.
Die Rolle f' sezt die Rolle g', deren Mittelpunkt sich mit der Welle des Fluͤgels in einer und
derselben mathematischen Achse befindet, in Bewegung. Leztere ist, wie Fig. 14 zeigt,
an einem Zapfen oder Bolzen h' aufgezogen, der mittelst
einer Schraubenmutter an dem Ende einer langen Stange i'
festgemacht ist. Dieser Bolzen sezt ferner auch durch ein Loch, welches durch die
centrirte Eisenstange k', deren Enden in eine Mauer
eingelassen sind, gebohrt ist. Er kann sich daher in dem Loche drehen,
waͤhrend er durch die Centralduͤlle der Rolle g', der er als Achse dient, auf der Stange unbewegt bleibt. Die Rolle g' ruht auf einer Scheibe, die mittelst eines runden
Stiftes l' festgehalten wird. Zu lezterem Zweke und mm
also die Rolle g' in gehoͤriger Hoͤhe
stellen zu koͤnnen, sind in die Achse in verschiedenen Hoͤhen
Loͤcher gebohrt. Die Rolle g' steht aber ferner
mit dem Zahnrade m' in Verbindung, welches das Rad n' treibt, das seinerseits das an der Welle des
Laͤufers befindliche Zahnrad o' in Bewegung
sezt.
Auf der Stange i' befindet sich eine Duͤlle p', durch welche die Welle h
laͤuft, und die mit einer Schraubenmutter befestigt ist. Die Stange i' ist uͤbrigens noch uͤber diese
Duͤlle hinaus verlaͤngert, und endigt sich in einen hoͤlzernen Griff, womit der
Arbeiter den Fluͤgel dreht und die Stellung des Laͤufers
veraͤndert. Auf ihr ist ferner auch der hoͤlzerne Trichter q' befestigt, welcher den Schmirgel oder die sonstige
Schleifsubstanz enthaͤlt, und welcher mit einer Fallthuͤre versehen
ist, die man mehr oder weniger oͤffnet, je nachdem man mehr oder weniger von
dieser Substanz ausfließen lassen will. Die Rinne r'
leitet sie hiebei in den Trichter k.
Da Wasser die Wirkung der schleifenden Substanz beguͤnstigt, so ist auch eine
Bleiroͤhre s'' angebracht, die mittelst eines
ledernen, durch die Deke gefuͤhrten Schlauches mit einem
Wasserbehaͤlter communicirt. An dieser Roͤhre befindet sich auch ein
Hahn t', den man mehr oder weniger oͤffnet, damit
er mehr oder weniger Wasser ausfließen laͤßt. Die Roͤhre, welche mit
kleinen Baͤndern laͤngs des Fluͤgels festgemacht ist, leitet
das Wasser in den Trichter.
Nachdem ich nun den Bau der Maschine in allen ihren Details beschrieben, habe ich nur
mehr deren Spiel, welches sehr einfach ist, zu erlaͤutern. Ich seze hiebei
voraus, daß die Welle a' durch die Triebkraft in
Bewegung gesezt ist; daß die beiden Rollen f', f'' den
Laͤufer und die große Platte O so wie die
Steintafel, welche diese bedekt, umtreiben, und daß der Sand aus dem Trichter q' in den Trichter des Laͤufers i fließe, in den zugleich auch das Wasser gelangt. Das
Gemenge aus Sand und Wasser tritt naͤmlich dann unter den Laͤufer,
der, indem er umlaͤuft, den Spiegel abschleift, welcher auf
gewoͤhnliche Weise auf die Steintafel, die man den Tisch zu nennen pflegt,
gekittet ist. In dem Maße, als die Spiegel, die Marmor-, Stein- oder
Metallplatten abgeschliffen werden, senkt man den Laͤufer herab, indem man
die endlosen Schrauben dreht, welche die Bewegung an die Raͤder s und dann an die beiden Schrauben r, r, an denen sie befestigt sind, fortpflanzen.
Dem gemaͤß, was oben bei der Begruͤndung des mathematischen Principes
der Maschine aufgestellt worden ist, muͤssen die Achsen der Platte, des
Fluͤgels und des Laͤufers unter einander parallel seyn. Um ihnen diese
Stellung geben zu koͤnnen, wurden die Pfannen sowohl als die Halsringe
beweglich gemacht. Der Parallelismus wird Statt finden, wenn sie alle drei senkrecht
stehen; denn ihre Entfernungen von einander sind so gering, daß die durch die
Kugelform der Erde bedingte Verschiedenheit ihrer Neigung (!) unmerklich ist.
Um nun alle diese Achsen vollkommen senkrecht zu stellen, bediene ich mich einer
Wasserwaage, welche wenigstens bis auf eine Secunde empfindlich ist. Ich seze sie
auf die große Platte und lasse sie umdrehen; waͤre die Welle nicht vollkommen
senkrecht, so wuͤrde die Luftblase bei den verschiedenen Stellungen der Platte
ihren Ort veraͤndern. Ich bringe die Wasserwaage ferner auf die Platte, und
zwar nach einem Durchmesser, der in der Richtung zweier entgegengesezter Schrauben
gelegen ist. Wenn dann die Luftblase durch Aufheben der Wasserwaage bis in die Mitte
der Roͤhre gebracht worden ist, was ein vollkommen ebenes Niveau andeutet, so
lasse ich die Platte um den halben Umfang drehen. Bleibt die Blase hiebei auf einem
und demselben Punkte stehen, so ist dieß ein Zeichen, daß die Welle senkrecht ist
auf einer in der Ebene von einer Schraube zur anderen gezogenen geraden.
Wuͤrde die Luftblase dagegen ihren Ort veraͤndern, so bewege ich die
Pfanne mittelst zweier Schrauben der Buͤchse E,
wo dann der Zapfen und mit ihm auch die Welle ihre Stellung veraͤndert.
Hierauf wiederhole ich die Probe mit der Wasserwaage, und zwar so oft, bis die Blase
bei zwei entgegengesezten Stellungen der Platte ihren Ort nicht mehr
veraͤndert, und bis sich also die Achse in einer auf der Horizontalebene
senkrechten Ebene befindet. Ebenso verfahre ich in Betreff jenes Durchmessers, der
senkrecht auf ersterem steht, und wenn die Wasserwaage nach diesen vier
rechtwinkeligen Stellungen der Platte keine Abweichung zeigt, so ist dieß ein
Beweis, daß die Achse senkrecht steht; und diese senkrechte Stellung wird so
vollkommen seyn als die Horizontalebene, d.h. wenn die Empfindlichkeit der
Wasserwaage bis auf eine Secunde reicht, so wird die Achse gleichfalls wenigstens
bis auf eine Secunde eine richtige Stellung haben. Eine Neigung im Betrage einer
Secunde ist aber eine so unbedeutende Differenz, daß sie bei den von der Maschine
gegebenen Distanzen ganz unmerklich wird. So hat bei einem Radius von 57 Fuß der
Grad beilaͤufig einen Fuß, was fuͤr eine Secunde 1/3600 eines Fußes
oder 1/25 Linie gibt; und da die Platte 9 Fuß im Durchmesser, mithin 4 1/2. Fuß
Radius hat, so gibt dieß in dem Verhaͤltnisse von 4 1/2 zu 57 einen Irrthum
von weniger als 1/25 oder beilaͤufig von 1/300 Linie.Diese Empfindlichkeit ist offenbar nicht sehr groß.A. d. R. Noch kleiner wird uͤbrigens der Irrthum, wenn man die Adjustirung so
weit treibt, daß die Luftblase keine Ortsveraͤnderung erleidet, in welche
Stellung man die Platte auch bringen mag. Da der Halsring H sich mit der Welle bewegt, so folgt auch er den Aenderungen, welche in
der Stellung der Pfanne D vorgenommen werden.
Die Adjustirung der Rotationsachse des Fluͤgels hat ganz auf dieselbe Weise
mittelst der beweglichen Pfanne, in welcher der Zapfen ruht, zu geschehen; und da
der obere Halsring a, Fig. 14, eine
kugelfoͤrmige Gestalt hat, so laͤuft er in seiner Huͤlse so,
daß er allen den
Stellungen folgt, welche man der Welle gibt, indem man die Pfanne in Bewegung
sezt.
Endlich muß auch noch die Welle des Laͤufers auf gleiche Weise in senkrechter
Stellung adjustirt werden, wobei man zur Veraͤnderung der Stellung der Welle
die vier Schrauben g des Manchon e benuzt, und wobei der untere Halsring in Folge seiner Kugelform allen
Bewegungen, die man der Welle h gibt, folgt.
Die erste Operation, die man, wenn man sich der Maschine bedienen will, zu
vollbringen hat, ist das Zurichten des Schleiftisches. Man senkt zu diesem Zweke den
Laͤufer mittelst der Schrauben r herab, bis er
den Tisch beruͤhrt, laͤßt Sand und Wasser zufließen, und fuͤhrt
den Laͤufer uͤber alle Theile des Tisches. Es gelingt auf diese Weise
dem Steine eine solche Zurichtung zu geben, daß man auch mit einem aus der Hand des
geschiktesten Arbeiters hervorgegangenen Richtscheite keinen Fehler entdeken kann;
ja, daß man vielmehr mit der erzeugten Flaͤche die Fehler des Richtscheites
auffinden wird.
Ich habe mit der beschriebenen Maschine innerhalb 12 Stunden 50 Fuß
Spiegeloberflaͤche geschlissen, und zwar so vollkommen, daß auf keine Weise
irgend ein Fehler daran zu entdeken war. Ich habe die geschliffene
Spiegelflaͤche umgekehrt auf den Tisch gekittet und dann die Kehrseite
gleichfalls geschliffen; die Folge war, daß leztere Seite vollkommen parallel mit
ersterer ausfiel. Meine Maschine ist demnach von groͤßter Wichtigkeit
fuͤr die Spiegelfabrication, da sie in viel kuͤrzerer Zeit eine Arbeit
liefert, die mit aller moͤglichen Sorgfalt von Menschenhaͤnden nicht
von solcher Vollkommenheit erzeugt werden kann. Die mit ihr geschliffenen Spiegel
geben nie jene Verzerrungen der Bilder, die an den gewoͤhnlichen Spiegeln
nicht so gar selten vorkommen. Wenn man zwei gewoͤhnliche Spiegel
gegenuͤberstellt, so geschieht es haͤufig, daß die
Gegenstaͤnde, nachdem sie einige Male reflectirt worden sind, eine Verzerrung
erleiden, so daß das, was eine Verzierung haͤtte seyn sollen, oft eine
unangenehme optische Wirkung hervorbringt.
Die Maschine, Fig.
18, welche nach der unter Fig. 13, 17 und 18 erlaͤuterten
Theorie gebaut ist, besteht aus zwei mit einander verbundenen Fluͤgeln A, B. Der Parallelismus der Achsen ist mit denselben
Mitteln, wie sie oben angegeben wurden, hergestellt. Die Welle C ist ebenso adjustirt, wie die Achse des
Fluͤgels der ersten Maschine. Die zweite Welle D
ist auf der anderen Seite des Fluͤgels A ebenso
adjustirt, und auch durch dieselben Mittel mit dem zweiten Fluͤgel B verbunden. Die Welle E
endlich ist ebenso aufgezogen wie jene des Laͤufers der oben beschriebenen
Maschine. Bei dieser Einrichtung kann der Laͤufer auf alle Punkte der
Flaͤche F gelangen, die von dem Mittelpunkte der
Welle A aus mit einem der Summe der Breite beider
Fluͤgel gleichkommenden Radius gezogen ist. Alle uͤbrigen Theile des
Laͤufers und der dazu gehoͤrigen Apparate kommen den bereits
beschriebenen gleich.
Die zur Ausfuͤhrung sphaͤrischer Oberflaͤchen bestimmte Maschine
erhellt aus Fig.
19. Sie unterscheidet sich, was die Stellung ihrer Haupttheile anbelangt,
von der oben ausfuͤhrlich beschriebenen nur dadurch, daß die Welle des
Laͤufers an ihrem unteren Theile durch einen Halsring A laͤuft, der sich um seine Achse dreht. Dieser Halsring ist jenem,
der sich an dem oberen Theile der Welle des Laͤufers der beschriebenen
Maschine befindet, vollkommen aͤhnlich, und unterscheidet sich nur dadurch,
daß der Kegel oder die Huͤlse einen Zapfen hat. Diese Zapfen selbst sind
beweglich, damit man die Achse adjustiren kann; d.h. damit sich das Stuͤk in
der durch die Achse der Laͤuferwelle und die Linie der Zapfen gelegten Ebene
schwingen kann.
Die Welle B der Platte C hat
einen Halsring, dessen Adjustirung jener der ersteren Maschine gleich ist; allein
die Huͤlse hat gleichfalls Zapfen, die von starken, in den Stein E eingelassenen Halsringen aufgenommen werden. Die
Pfanne F ist auf einem Kreisbogen G beweglich und laͤßt sich auf diesem an jedem beliebigen Punkte
fixiren, damit man der Welle die gehoͤrige Neigung zu geben im Stande ist. Da
die drei Bogen in einem und demselben Punkte H
zusammentreffen muͤssen, so adjustire ich sie, indem ich die von dem
Fluͤgel I und der großen Platte C gezogenen Kreise einander an zwei Punkten begegnen
lasse.
Zu demselben Resultate koͤnnte man auch mittelst der in Fig. 20 ersichtlichen
Maschine gelangen, an der die beiden, in eine und dieselbe Linie gebrachten Wellen
A, B senkrecht bleiben, waͤhrend nun die
Neigung der Welle C in einer senkrechten, durch die
Wellen A, B gelegten Ebene eine Veraͤnderung
erleidet. Ich glaube sogar, daß diese leztere Einrichtung den Vorzug verdient, da
sie nur an einer Welle eine Veraͤnderung der Stellung erheischt. Um diese
Welle so zu adjustiren, daß sie auf die beiden anderen trifft, hat man sich zuerst
mittelst der Wasserwaage zu vergewissern, daß diese senkrecht stehen. Hierauf soll
man auf die Platte der Welle A ein fixirtes
Stuͤk, welches einen horizontalen Kreis beschreibt, bringen, und dann, indem
man einen anderen Punkt auf dem Fluͤgel befestigt, durch Abaͤnderung
der Richtung der Welle C bewirken, daß der Kreis, den
dieses Stuͤk bei der Bewegung des Fluͤgels um diese Welle beschreibt,
genau mit dem von den beiden anderen beschriebenen Kreise zusammentrifft. In diesem
Falle wird sich die Welle C mit der Welle A in einer und derselben Ebene befinden; denn die um
diese Wellen beschriebenen Kreise gehoͤren, da sie einander treffen, einer und derselben
Kugel an. Um endlich auch die Welle B zu adjustiren,
braucht man nur einen fixen Punkt auf dem Laͤufer zu nehmen; sich zu
uͤberzeugen, daß dieser Punkt einen Kreis beschreibt, der mit jenem der
Platte concentrisch ist; und endlich auch mittelst der Wasserwaage sich ihrer
senkrechten Stellung zu versichern.
Mit diesen Adjustirungsmitteln kann man den Wellen eine streng richtige Stellung
geben. Da jedoch die Maschine zum Schleifen optischer Glaͤser bestimmt ist,
so genuͤgt es in der Praxis, wenn der obere Halsring der Welle C in einem Bogen gefuͤhrt wird, der den Punkt C zum Mittelpunkte hat, und welcher in einer
senkrechten, durch die Wellen B, C gelegten Ebene
gezogen ist.
Diese Maschine duͤrfte sich, wenn man sie von gehoͤrigen Dimensionen
anfertigt, sehr gut eignen, um Glaͤser mit einem bestimmten Radius auf das
Genaueste zu schleifen. Die Neigung der Achsen kann eine solche seyn, daß ihre
Kreuzung nur in einer sehr bedeutenden Entfernung Statt findet.
Alle diese Maschinen fußen auf demselben Principe, und bilden gleichsam nur eine
einzige Maschine, welche durch die verschiedenen Modificationen dem Zweke, zu dem
man sie benuzen will, angepaßt sind. Ich habe nur deßhalb einige dieser
Modificationen angedeutet, um einige der Anwendungen des im Eingange aufgestellten
Principes zu erlaͤutern.
IV. Versuche, welche mit der unter Fig. 10
bis 19
beschriebenen Maschine angestellt wurden.
Die beschriebene Maschine wurde zum Zurichten, Schleifen und Poliren von Spiegeln,
Granit, Marmor und lithographischen Steinen verwendet. Sie gab hiebei, wie groß auch
die Oberflaͤchen gewesen seyn mochten, eine vollendete Zurichtung: ein
Resultat, welches bei dem Principe, nach dem die Maschine gebaut ist, unfehlbar
ist.
Das Schleifen der Spiegel kann unter Anwendung von Schmirgel oder Sand von
verschiedener Groͤße auf den hoͤchsten Grad von Vollkommenheit
gebracht werden, was auch noͤthig ist, wenn man rasch die Politur, von der
sogleich die Sprache seyn wird, erlangen will. Der Schliff faͤllt deßhalb so
vollkommen aus, weil die Schleifsubstanz durch das gußeiserne Stuͤk, mit
dessen Huͤlfe sie ihre Wirkung hervorbringt, mehr oder minder comprimirt
wird, da man dieses Stuͤk beliebig ins Gleichgewicht sezen kann.
Was die Politur anbelangt, so ist sie von anderer Natur als jene der
gewoͤhnlichen Spiegel; denn das Poliren geschieht durch eine Kreisbewegung.
Man bemerkt deßhalb auch an der mit der Maschine erzielten Politur nichts von den
Cannelirungen oder Riefen, welche beim geradlinigen Poliren immer zum Vorscheine
kommen. Andererseits faͤllt die Politur vollkommener und jener der optischen
Glaͤser aͤhnlich aus. Auch muß der Schliff, um schnell eine vollendete
Politur zu erzielen, viel feiner seyn. Beim Poliren durch die Kreisbewegung
verschwinden die kleinen, beim Schliffe gebliebenen Aushoͤhlungen
gaͤnzlich; beim geradlinigen Poliren dagegen erleiden die tiefsten dieser
Aushoͤhlungen unter der Einwirkung des zum Poliren dienenden Werkzeuges eine
Ausstrekung, wodurch sie sich in Riefen verwandeln, welche je nach der Tiefe, die
die Aushoͤhlungen hatten, mehr oder minder bemerkbar seyn werden. Selbst der
vollendetste Schliff zeigt kein gleiches Korn, sondern immer wird man einige
Vertiefungen finden, die tiefer greifen als andere. Man uͤberzeugt sich
leicht hievon, wenn man den Schliff unter dem Mikroskope betrachtet, oder wenn man
den Gang des Polirens aufmerksam verfolgt. Schon in den ersten Momenten verschwinden
naͤmlich die kleinsten Koͤrner gaͤnzlich, und die
Flaͤche wird so zu sagen mit kleinen Punkten uͤbersaͤet, die
sich in dem Maaße weiter von einander entfernen, als das Geschaͤft voran
schreitet. Wie man es auch machen mag, so bleiben weit von einander kleine
Vertiefungen, die man nicht beseitigen kann, und die weder der Durchsichtigkeit,
noch der Schoͤnheit der Politur Eintrag thun.
Das Zurichten der Steine mittelst der Maschine kommt um 3/4 wohlfeiler als das
Zurichten derselben mit der Hand, wenn man eine Wasserkraft oder eine Dampfmaschine
zur Verfuͤgung hat. Ich habe fuͤr die HHrn. Hersent und Georgery einen Theil des
Granitpflasters fuͤr einen Saͤulengang des Pantheons zugerichtet. Eben
so richtete ich fuͤr Hrn. Chevalier die großen
lithographischen Steine zu, welche er im Jahre 1834 zur Ausstellung brachte, und
außerdem noch gegen 500 Quadratfuß anderer Steine von verschiedenen Groͤßen.
Hieraus erhellt, daß meine Maschine bei der Bearbeitung der fuͤr Monumente
bestimmten Marmore, deren Fugen wegen des unvermeidlichen Werfens der Saͤgen
oft so schlecht sind, eine sehr ausgedehnte Anwendung finden kann; nur
waͤren, wenn es sich um Steine von großer Dike handelte, noch einige
Modificationen noͤthig.
Ohne in die Details der von mir angestellten Versuche einzugeben, erlaube ich mir nur
folgende Resultate anzugeben. Ich brachte 10 Spiegel auf die Platte und kittete sie
mit jener Seite, an der sie auf dem Boden der Gießform gelegen, auf. Die ganze
Oberflaͤche betrug 76 Quadratfuß. Um saͤmmtliche Unebenheiten zu
vertilgen, mußten 2 1/16 Linie der Spiegeldike abgeschliffen werden. Diese Arbeit,
welche mit Kieselpulver bewerkstelligt wurde, waͤhrte 14 Stunden 15 Minuten. Auf der Kehrseite,
die hierauf der Behandlung unterstellt wurde, waͤhrte sie 17 Stunden 45
Minuten. Hierauf wurde leztere Seite mit Schmirgel abgeschliffen, wozu 13 Stunden
gebraucht wurden, und endlich das weitere Poliren in 41 Stunden zu Stande gebracht.
Zum Abschleifen der Kehrseite mit Schmirgel waren 17 Stunden, und zum Poliren
derselben 48 Stunden Zeit erforderlich. Das Zurichten, Abschleifen und Poliren
beider Seiten waͤhrte demnach im Ganzen 151 Stunden, oder 12 Tage und 7
Stunden. Um dieselbe Arbeit mit der Hand zu vollbringen haͤtte ein Arbeiter
120 Tage arbeiten muͤssen. Die angewendete Kraft bestand in einem Gespanne
von 4 Pferden, die 3 Dampf- oder Wasserpferden gleichkommen, was 38
Pferdtaglohne gibt. Die Kosten eines Pferdes zu 2 Fr. per Tag gerechnet gibt 76 Fr. oder einen Franc auf den Quadratfuß.
Zu bemerken ist, daß die dem Versuche unterstellten Spiegel Ausschuß waren, so daß
eine bedeutende Dike abgetragen werden mußte, um ebene Flaͤchen zu erzielen.
Mit Spiegeln von guter Qualitaͤt haͤtte die Arbeit gewiß viel
kuͤrzer gewaͤhrt. Unsere Triebkraft war außerdem eine der
schlechtesten und kostspieligsten, abgesehen davon, daß die Arbeiter erst lernen
mußten, wie sie mit der Maschine umzugehen haben. Ich hege nach Allem keinen
Zweifel, daß meine Maschine gut studirt und mit einer hinreichenden und constanten
Triebkraft ausgestattet, sowohl in Hinsicht auf Vollkommenheit der Arbeit, als in
Hinsicht auf Ersparniß die genuͤgendsten Resultate geben wird.
Fig. 10 ist
ein Frontaufriß der zur Ausfuͤhrung ebener Flaͤchen bestimmten
Maschine mir allen dazu gehoͤrigen Theilen.
Fig. 11 ein
senkrechter Durchschnitt des Halsringes der Treibwelle.
Fig. 12 ein
Grundriß desselben.
Fig. 13 ein
horizontaler Durchschnitt des Halsringes.
Fig. 14 zeigt
den Fluͤgel in seitlichem Aufrisse.
Fig. 15 ist
ein senkrechter Durchschnitt des unteren Theiles der Welle des Fluͤgels und
ihrer Halsringe.
Fig. 16 ein
senkrechter Durchschnitt des Laͤufers und der zu seiner Bewegung dienenden
Welle.
Fig. 17 ein
senkrechter Durchschnitt des oberen Theiles der Laͤuferwelle.
Die einzelnen Theile sind bereits oben erlaͤutert und bezeichnet worden.