Titel: | Verbesserungen an den Ruderrädern, worauf sich John Elvey, Mühlenbauer von Canterbury in der Grafschaft Kent, am 23. December 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XV., S. 87 |
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XV.
Verbesserungen an den Ruderraͤdern, worauf
sich John Elvey,
Muͤhlenbauer von Canterbury in der Grafschaft Kent, am 23. December 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August
1838, S. 91.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Elvey's Verbesserungen an den Ruderraͤdern.
Meine Erfindung betrifft eine Einrichtung der Ruderraͤder, welcher
gemaͤß die Kraft der Maschinen auf vortheilhaftere Weise zum Treiben von
Fahrzeugen verwendet werden kann. Um diese meine Erfindung in klareres Licht zu
sezen, bemerke ich vorlaͤufig, daß sich unter den verschiedenen Patenten,
welche bereits auf verbesserte Ruderraͤder genommen wurden, und unter den
sonstigen Vorschlaͤgen, die man zum zwekmaͤßigeren Treiben von
Fahrzeugen machte, Ruderraͤder befinden, deren Schaufeln oder
Schwimmbrettchen unter einem Winkel gegen die Hauptwelle gestellt sind. Ich deute
hauptsaͤchlich deßhalb hierauf hin, weil sich meine Erfindung auf die
Anwendung von Schaufeln bezieht, die unter einem Winkel mit der Hauptwelle in dem
Rade fixirt sind: und zwar so, daß die eine Haͤlfte einer jeden Schaufel die
Welle in der einen, die andere Haͤlfte dagegen sie in einer anderen Richtung
durchsezt. Ich will nun, nachdem ich dieß vorausgeschikt, sogleich zur Beschreibung
der mir eigenthuͤmlichen Methode uͤbergehen.
In Fig. 42
sieht man ein meiner Erfindung gemaͤß gebautes Ruderrad von der Seite, in
Fig. 43
dagegen von der Kante her betrachtet. A, A sind die
Naben der Raͤder, an denen die Speichen mit Schraubenbolzen oder auf andere
Weise fest gemacht sind. Diese Naben selbst sind mit Keilen oder auf andere Art an
der Welle B befestigt, welche von der Maschine die
rotirende Bewegung, in welche die Ruderraͤder versezt werden muͤssen,
mitgetheilt erhaͤlt. C, C sind die Schaufeln, die
auf die aus der Zeichnung ersichtliche Weise in dem Rade fixirt sind. Jede dieser
Schaufeln durchsezt auf ihrem Wege von der einen zur andern Seite die Welle B bis zu dem Punkte C' in
der einen Richtung, von hier aus bis zu dem Punkte C² dagegen in der entgegengesezten. An allem dem, was aus der Zeichnung
deutlich genug erhellt, ist bis hieher nichts Neues. Das erste Neue, was man
bemerkt, ist, daß der innere Theil oder der innere Rand einer jeden Schaufel, wie
man bei D sieht, aufgebogen ist. Der Zwek, der hiebei im
Auge gehalten wurde, ist: den Schaufeln, wenn sie sich im Wasser befinden, mehr
Haltkraft zu geben. Am Ruͤken und an den aͤußeren Enden einer jeden
Schaufel sind die Platten
E, E angebracht, die man wohl auch aus den Schaufeln
selbst bilden kann, wenn man das Metall in dieser Form biegen will. Diese Platten
haben zu verhuͤten, daß das Wasser nicht so leicht von den Schaufeln
weggetrieben wird, wie dieß bei ihrer winkligen Stellung ohne die Beihuͤlfe
dieser Platten der Fall seyn wuͤrde. Die Schaufeln koͤnnen dieser
Einrichtung gemaͤß ihre ganze Wirkung vollbringen, wenn die
Ruderraͤder nach Ruͤkwaͤrts umlaufen, um das Fahrzeug
steuerwaͤrts zu treiben. Man bemerkt ferner an den Schaufeln mit
Angelgewinden die Klappen oder Thuͤrchen F, F
angebracht, die durch die Baͤnder oder Haͤlter G verhindert werden sich zu weit zu oͤffnen. Diese Klappen sind so
an ihren Spindeln aufgehaͤngt, daß die Enden F'
weiter uͤber die Spindel hinausragen, als die uͤbrigen Theile der
Klappen. Wenn eine Schaufel in das Wasser eintritt, so schließen sich die Klappen,
wo sie dann mit der Oberflaͤche der Schaufel gemeinschaftlich und so wirken,
als haͤtte diese keine Oeffnungen. Sowie aber die Schaufel wieder in die
Naͤhe der Wasserflaͤche gelangt, und das bei F' befindliche Ende der Klappe aus dem Wasser auszutreten beginnt,
oͤffnet sich die Klappe in Folge der Einwirkung des Wassers, so daß sie
nunmehr das Wasser durchlaͤßt, und also das Emporheben des Wassers durch die
Schaufeln verhindert ist.
Schließlich habe ich nur noch zu bemerken, daß es nicht nothwendig ist, alle die drei
Dinge, die an meinem Ruderrade neu sind, an einem und demselben Rade anzubringen,
sondern daß man sich auch eines jeden derselben einzeln bedienen kann.