Titel: Ueber eine von Hrn. Slack angegebene Methode Obelisken ohne Baugerüste aufzuführen.
Fundstelle: Band 70, Jahrgang 1838, Nr. LIV., S. 220
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LIV. Ueber eine von Hrn. Slack angegebene Methode Obelisken ohne Baugeruͤste aufzufuͤhren. Aus den Transactions of Society of arts Vol. LI. P. II im Mechanics' Magazine, No. 778, S. 226. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Slack's Methode Obelisken ohne Baugeruͤste aufzufuͤhren. Die Society of arts beehrte Hrn. Slack, Baumeister zu Langholm, mit ihrer goldenen Isis-Medaille fuͤr die Erfindung seiner Methode Obelisken ohne Anwendung eines Baugeruͤstes aufzufuͤhren. Man bediente sich des neuen Apparates das erste Mal bei Gelegenheit eines Obelisken, den man zu Ehren des Generals Sir John Malcolm in der Naͤhe von Langholm auf dem Berge Whitaw auf Subscription errichtete, und der aus weißem Sandsteine aufgefuͤhrt, ohne Grundlage eine Hoͤhe von 100 Fuß bekommen sollte. Nachdem der von Hrn. Howe vorgelegte Plan zu dem Baue gut geheißen, und nachdem man auf den Antrag des beruͤhmten Architekten Hrn. Burn auch beschlossen hatte, den Obelisken hohl und in Zwischenraͤumen mit durchlaufenden bindenden Steinreihen zu bauen, erklaͤrten einige Baumeister von Langholm den Bau zu uͤbernehmen, ohne die disponiblen Fonds zu uͤbersteigen, wenn man ihm gestattete, in der Mitte einer jeden der durchlaufenden bindenden Steinreihen Loͤcher von 10 Zoll im Durchmesser anzubringen. Als Grund hiefuͤr machten sie geltend, daß sie unter diesen Umstaͤnden das noͤthige Material auf eine neue, viel wohlfeilere und ebenso rasche Weise emporschaffen koͤnnten, als dieß unter Anwendung der gewoͤhnlichen Geruͤste moͤglich ist. Da diese unbedeutende Abweichung von dem urspruͤnglichen Baue der Festigkeit desselben keinen Eintrag that, so stimmte die Commission auf Anrathen des Hrn. Obersten Pasley zu, so daß die einfache und sinnreiche Maschinerie, die den Gegenstand gegenwaͤrtiger Abhandlung bildet, sogleich in Anwendung kam. Ein Baum, an dessen oberen Enden sich ein Tfoͤrmiges Querhaupt befand, Fig. 1, und das man waͤhrend der Fuͤhrung des Baues in dessen Mitte aufrichtete, vertrat die Stelle eines zum Emporschaffen der Steine und der sonstigen Materialien bestimmten Krahnes. Man haͤngte dieselben zu diesem Zweke an ein Seil a, das man uͤber das Querhaupt des Baumes und von diesem herab bis an ein an der entgegengesezten Seite des Obelisken aufgestelltes Hebezeug b, womit eine Last von fuͤnf Tonnen mit Leichtigkeit gehoben werden konnte, laufen ließ. Dieses Hebezeug, sammt einer kleinen Spille c befand sich auf einem Wagen mit vier eisernen Raͤdern, deren Achsen gegen den Mittelpunkt einer um die Basis des Obeliskes gezogenen kreisrunden Schienenbahn, auf der sich der Wagen bewegte, convergirten. Der Baum, der bei 40 Fuß Laͤnge 10 Zoll im Durchmesser hatte, wurde mittelst der in den drei durchlaufenden bindenden Steinreihen angebrachten Loͤcher in der Mitte des Obeliskes aufrecht stehend erhalten, wie dieß in Fig. 1 zu sehen. Die beiden unteren bindenden Steinreihen dienten gleichsam als Kehlbaͤnder; die oberste hingegen trug das ganze Gewicht des Baumes, der hier mit einem Kehlbande aus hartem Holze d, welches ihn umgab und so fest an ihn gebolzt war, daß es einen integrirenden Theil desselben bildete, ausgestattet war. Zwischen dieses Kehlband und die unmittelbar unter ihm befindliche bindende Steinreihe wurden 17 Kugeln zu je 3 1/2 Zoll Durchmesser gebracht, damit man den Baum mit Leichtigkeit nach allen Richtungen umdrehen konnte. Zur Leitung der Bewegung dieser Kugeln war sowohl an der unteren Oberflaͤche des Kehlbandes als auch auf der oberen Flaͤche der bindenden Steinreihe eine im Kreise laufende Fuge angebracht. Zum Behufe der ersten Aufstellung des Baumes beließ man in der Grundlage ein Loch von 2 Fuß im Gevierte, in dessen Grund man vorher einen großen Stein gelegt hatte. Auf diesen Stein brachte man einen Blok harten Holzes, in dessen Mitte ein kleines Loch geschnitten war, welches zur Aufnahme des am unteren Ende des Baumes befindlichen Zapfens diente. Nachdem der Bau bei einer Grundlage von etwas mehr dann 10 Fuß Tiefe etwas uͤber die Oberflaͤche des Bodens empor gefuͤhrt worden, stellte man den Baum auf, indem man ihn mittelst eines Paares sogenannter Scheeren in den erwaͤhnten Holzblok einsezte. In dieser Stellung drehte sich der Baum, wenn es noͤthig wurde, um seinen Zapfen, bis der Bau zur Hoͤhe der ersten durchlaufenden bindenden Steinreihe im Piedestal emporgefuͤhrt worden. Auf dieser ließ man ihn dann mittelst des oben beschriebenen Kehlbandes und der Kugeln aufruhen. Bei dem weiteren Fortschreiten des Baues kam er regelmaͤßig nach einander auf jede der durchlaufenden Reihen zu ruhen, wobei er von Zeit zu Zeit auf die weiter unten anzugebende Weise emporgehoben werden mußte. Der Balken des Querhauptes hatte gegen 12 Fuß Laͤnge, und in der Mitte, wo er auf das Ende des Baumes gezapft war, 12 Zoll im Gevierte. Von der Mitte aus verduͤnnte er sich allmaͤhlich gegen die beiden Enden hin. Zur Verstaͤrkung seiner Verbindung mit dem Baume dienten zwei starke eiserne Baͤnder, und uͤberdieß auch noch ein drittes Band, welches uͤber den Scheitel des Balkens und zu beiden Seiten des Baumes herablief. Saͤmmtliche Baͤnder wurden mit Schraubenbolzen, die durch den Baum getrieben wurden, befestigt. Der dem Hebezeuge zunaͤchst liegende Arm des Balkens war massiv; an dem anderen Arme dagegen war in einer Entfernung von 18 Zollen von dem Mittelpunkte bis auf 2 1/2 Zoll von dem mit einem eisernen Bande und einem Schraubenbolzen verstaͤrkten Ende eine senkrechte Spalte durch das Holz geschnitten. Ueber diese Spalte lief eine Art von Eisenbahn, die aus zwei auf die beiden Schenkel der Spalte gelegten Eisenstaͤben bestand. Auf dieser Bahn lief ein kleiner gußeiserner Wagen e von 20 Zoll Laͤnge mit Raͤdern von 4 Zoll im Durchmesser. Die Steine wurden mit entsprechenden Haken an das Ende des Zugseiles gehakt. Lezteres selbst, welches an seinem anderen Ende mit dem Hebezeuge verbunden war, lief uͤber zwei, an den entgegengesezten Enden des Querbalkens angebrachte, eiserne Raͤder von 10 Zoll Durchmesser. Von diesen war das eine an dem massiven Balkenende in einem zu diesem Zweke angebrachten Zapfenlochs aufgehaͤngt, waͤhrend sich das andere in der Mitte des beschriebenen, kleinen, eisernen Wagens befand und dessen Bewegung gen folgte, so daß die mittelst des Zugseiles aufgezogenen Steine oder sonstigen Materialien je nach Umstaͤnden mehr oder minder nahe an den Mittelpunkt des Baues geschafft werden konnten. Die Regulirung dieser Bewegung geschah folgendermaßen. Zwei kleine, an den aͤußeren Enden des Wagens befestigte Strike waren uͤber zwei kleine, an den aͤußeren Seiten des anliegenden Balkenendes angebrachte, gußeisernen Rollen f, und von hier aus uͤber zwei andere aͤhnliche, an den aͤußeren Seiten des anderen Endes des Balkens befindliche Rollen gefuͤhrt. Eine Streke weiter nach Abwaͤrts waren beide Strike miteinander zu einem einzigen verbunden, der seinerseits an die kleine Spille c, die sich mit dem Hebezeuge auf einem und demselben Wagen befand, hinablief. Wenn dieser Strik auf die Trommel der Spille aufgewunden wurde, so bewegte sich der Wagen auf der kleinen Eisenbahn bis zu dem aͤußersten Ende des Querbalkens; und wurde der Strik dann fest gemacht, so konnte sich der Wagen nicht weiter bewegen. Wenn daher unter diesen Verhaͤltnissen ein Stein mittelst des Hebezeuges aufgezogen wurde, so wurde er bis auf die moͤglich groͤßte Entfernung von dem Mittelpunkte des Baues hinaus gehalten; ließ man hingegen den Strik der Spille nach, so trieb das Gewicht des Steines den Wagen gegen den Mittelpunkt des Baues hin, wodurch mithin der Stein selbst diesem Mittelpunkte naͤher kam. Die Arbeiter wurden gleichfalls mittelst des Hebezeuges hinauf und herab geschafft, indem sie zu diesem Zweke den einen Fuß in eine an dem Ende des Zugseiles befindliche Schleife sezten. Waͤhrend des Herablassens bremste ein Arbeiter das Hebezeug so, daß keine gar zu große Geschwindigkeit moͤglich war. Wenn der Baum 10 Fuß uͤber die durchlaufende bindende Steinreihe, auf welcher der Baum ruhte, emporgestiegen war, und wenn also eine neue solche bindende Steinreihe gelegt werden sollte, so wurde der Baum jedesmal empor gehoben. Man errichtete zu diesem Behufe auf der zulezt gelegten Steinreihe und auf verschiedenen Seiten des Baumes zwei halbe Boͤke, in deren Scheitel sich ein halbkreisfoͤrmiges Loch befand, und verband dann diese zwei halben Boͤke mittelst vier starker eiserner Schraubenbolzen zu einem ganzen, dessen oberer Theil mithin den Baum umfaßte. Hierauf legte man in derselben Hoͤhe, allein an gegenuͤberliegenden Seiten des Baumes, der Quere nach zwei Bohlen, die mit ihrem oberen Ende auf dem Scheitel des Bokes in der Naͤhe des Baumes aufruhten, waͤhrend sie mit ihrem unteren Ende uͤber die Seiten des Baues hinausragten. Um ein Auseinanderweichen dieser Bohlen zu verhuͤten, wurden sie am oberen Ende oder Kopfe mit Ketten verbunden. An jedem Ende der Bohlen ward dann eine gußeiserne Rolle von beilaͤufig 4 Zoll im Durchmesser so aufgehaͤngt, daß zwei dieser Rollen sich in der Naͤhe des Baumes, aber an gegenuͤberliegenden Seiten befanden, waͤhrend die beiden anderen um ein Kleines uͤber die Außenseite des Mauerwerkes hinaus ragten. Das zum Emporheben des Baumes bestimmte Seil ward durch ein Loch gefuͤhrt, welches etwas uͤber dem Kehlbande durch denselben lief; und wenn die Mitte des Seiles in dieses Loch zu liegen gekommen, so fuͤhrte man seine beiden Enden an entgegengesezten Seiten des Baumes uͤber die an den Bohlen befindlichen Rollen, und von diesen herab einerseits an das Hebezeug und andererseits an eine Winde, die an der anderen Seite des Obeliskes aufgestellt worden. Wenn die Kurbel des Hebezeuges und der Winde gleichzeitig und regelmaͤßig in Bewegung gesezt worden, so wurde der Baum mittelst des oberen Rollenpaares um die erforderliche Hoͤhe emporgeschafft, waͤhrend die unteren Rollen jede Reibung des Seiles an dem Bauwerke verhinderten. Nachdem dieß geschehen, wurden die Kugeln unter dem Baume herausgenommen, und zwar mit einer Federzange, die einen 9 Fuß langen Stiel hatte. Hierauf wurden die neuen durchlaufenden Bindungssteine, welche vorher auf die aͤußeren Theile des Obeliskes gelegt worden, mit Hebebaͤumen in die Mitte gebracht, bis sie daselbst aneinander stießen und verklammert wurden. Wenn dann die Kugeln in die fuͤr sie ausgemeißelten Fugen gelegt worden, senkte man den Baum herab, bis sein Kehlband auf die Kugeln zu ruhen kam, worauf man den Bok beseitigte und wie gewoͤhnlich weiter arbeitete. Die ganze Zeit, welche erforderlich war, um den Baum auf die beschriebene Weise hoͤher zu stellen, betrug nicht uͤber zwei Stunden. Als der Obelisk bis auf 95 Fuß Hoͤhe emporgefuͤhrt worden und man die erste Steinreihe der pyramidenfoͤrmigen Spize desselben gelegt hatte, wurde ein leichtes schwebendes Geruͤst gebildet. Dieses bestand, wie man aus Fig. 2 und 3 ersieht, aus vier starken hoͤlzernen Tragbalken von je 12 1/2 Fuß Laͤnge, welche an die Abdachung der erwaͤhnten Steinreihe gepaßt und an vier Punkten so zusammengebolzt wurden, daß sie einen vierekigen Rahmen bildeten, dessen Enden nach allen Richtungen beilaͤufig 3 Fuß weit uͤber die Außenseite des Baues hinausragten. Auf diese vorragenden Enden wurden an drei Seiten des Rahmens Bohlen gebolzt; an der vierten Seite dagegen wurde eine Rolle befestigt, uͤber die man einen mit einem Kuͤbel ausgestatteten Strik schlang, womit die Arbeiter hinauf und herab geschafft wurden. Dieses Geruͤst wurde mit ein Paar Hebtauen, die unten an gegenuͤberstehenden Seiten des Obeliskes festgemacht wurden, und die sich, um auf alle Eken des Rahmens zugleich zu wirken, oben in zwei Schenkel in Gestalt eines Y spalteten, niedergehalten, so daß es nicht aus seiner Stellung kommen konnte. Nach Herstellung dieses schwebenden Geruͤstes schaffte man alles zur Beendigung des Obeliskes noch noͤthige Material auf dasselbe hinauf, worauf man den oberen Theil des Baumes mit dem daran befindlichen Querhaupt absaͤgte und auf die Erde herabsenkte, waͤhrend man den unteren Theil in dem Obelisk, in dem er nun eingemauert ist, zuruͤkließ. Die vier Tragbalken des schwebenden Geruͤstes waren, wie oben gesagt, durch vier Bolzen miteinander verbunden. Jeder dieser Bolzen hatte an seinem unteren Ende ein Auge, welches zur Aufnahme eines Seiles diente; zwei von ihnen und zwar an den gegenuͤber liegenden Eken waren aber zugleich auch Schraubenbolzen, waͤhrend die zwei an den anderen Eken befindlichen sogenannte Stekbolzen (slip-bolts) waren, die an den oberen Enden verkeilt wurden. Der Kopf eines jeden der Keile trug einen Ring, der zur Aufnahme eines Seiles bestimmt war; durch das andere Keilende dagegen wurde ein kleinerer Keil oder Vorsteknagel gestekt, wie man in Fig. 4 sieht. Nach Vollendung des ganzen Baues wurden die Bohlen des schwebenden Geruͤstes losgemacht und einzeln nach einander herabgelassen; zugleich befestigte man aber an den Augen der vier Bolzen und an den Ringen der beiden Hauptkeile Seile, von denen die der ersteren gerade bis an die Basis des Obeliskes herabhingen, waͤhrend jene der lezteren zuerst in horizontaler Richtung uͤber Rollen gefuͤhrt wurden, die zu diesem Zweke an den Enden zweier der Tragbalken angebracht waren. Die von den Bolzen herabhaͤngenden Seile wurden in der Naͤhe der Basis des Obeliskes durch Leitungsbloͤke (snatch-blocks), und von diesen aus bis auf eine solche Entfernung gefuͤhrt, daß man ohne alle Gefahr fuͤr die Mannschaft eine Winde auf sie wirken lassen konnte. Nachdem diese Vorkehrungen getroffen worden, machte einer der Arbeiter, welcher der lezte oben geblieben war, das zweite Paar der kleinen Keile von dem ersten Paare los, und ließ sich dann in dem Kuͤbel herab. Hierauf wurden die beiden Hauptkeile mittelst der an ihren Ringen befestigten Seile ausgezogen, und ein Gleiches auch mit den Stekbolzen durch Anziehen ihrer Seile bewerkstelligt.Auf sehr sinnreiche Weise bediente man sich zweier kleiner Leinen, von denen man eine in Fig. 4 bei g sieht, um diese Keile von dem Gewichte ihrer eigenen Seile zu befreien. Haͤtte man naͤmlich diesem Gewichte nicht auf solche Weise entgegengewirkt, so haͤtten die Keile vor der gehoͤrigen Zeit und zu großer Gefahr des zulezt oben gebliebenen Arbeiters ausgezogen werden koͤnnen. Unmittelbar nach der Ankunft dieses lezteren auf dem Boden wurden die erwaͤhnten Leinen, die nur stark genug waren, um einen Unfall der angedeuteten Art zu verhuͤten, durch einen starken Zug der Winde abgerissen, wodurch zugleich auch die Keile durch die an ihnen befestigten Seile ausgezogen wurden.A. d. O. Als dieß geschehen war, bildeten die vier Balken keinen zusammenhaͤngenden Rahmen mehr, sondern zwei Theile, von denen jeder aus zwei Hoͤlzern bestand, die mittelst der zu ihnen gehoͤrigen Schraubenbolzen unter rechten Winkeln und in Form eines unregelmaͤßigen Kreuzes miteinander verbunden waren. Man brauchte nur mehr an den an diesen Bolzen befestigten Seilen zu ziehen, um das Geruͤst herabstuͤrzen zu machen. Wirklich fielen auch dessen Theile laͤngs der gegenuͤberliegenden Winkel herab, ohne den Obelisken auch nur im Geringsten zu beschaͤdigen. Das Karnieß, welches der Beschaͤdigung am meisten ausgesezt war, war naͤmlich vorher mit Rasenstuͤken bedekt und uͤberdieß durch acht lange Stangen, welche man uͤber demselben an die Seiten des Stammes gelehnt hatte, geschuͤzt worden. Hr. Thomas Slack gibt an, daß ihm die unter dem Namen „Hercules“ bekannte Maschine, die er bei dem Baue einer Bruͤke fuͤr die Eisenbahn zwischen Carlisle und Newcastle anwenden sah, die Idee zu seinem Apparate gab, und daß er eigentlich nur eine gerade Bewegung in eine radiale umzuwandeln hatte. Betrachtet man jedoch die Sache naͤher, so wird man finden, daß sein Apparat weit mehr Aehnlichkeit mit jener Art von Balancirkrahn hat, deren sich Stevenson vor mehr dann 20 Jahren bei Errichtung des beruͤhmten Leuchtthurmes von Bell Rock bediente. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß Slack's Apparat vor diesem Krahne viele Vorzuͤge, die in der Praxis von hoher Wichtigkeit werden koͤnnen, voraus hat. Der Krahn war naͤmlich ganz aus Eisen, und aufs Beste gearbeitet; alle Raͤder, Getriebe etc. bildeten einen integrirenden Theil des Krahnes selbst; und dieser wurde zuerst auf dem massiven Gemaͤuer und spaͤter in jeder der folgenden Kammern des Leuchtthurmes, bevor sie noch eingedekt wurden, aufgerichtet. An dem Malcolm-Obelisken waͤre dieser Krahn ganz unanwendbar gewesen, indem die in ihm gelassenen hohlen Raͤume zu dessen Aufnahme viel zu klein gewesen waͤren; abgesehen hievon ist er aber auch noch so kostspielig, daß er nur bei Bauten, bei denen ein einfacher Apparat nicht ausreicht, und bei denen der Kostenpunkt nur in zweiter Linie in Betracht kommt, empfohlen werden kann. Der Apparat des Hrn. Slack dagegen duͤrfte, was Wohlfeilheit und Einfachheit anbelangt, kaum etwas zu wuͤnschen uͤbrig lassen; ein Baum aus Lerchenholz, ein Querbalken von maͤßiger Groͤße, einiges Holz- und Eisenwerk, einige Seile, ein Hebezeug und eine kleine Winde, lauter Dinge, die jeder Baumeister ohnedieß besizt, und die er zu vielen anderen Zweken gleichfalls benuzen kann, sind Alles, was man braucht. Dadurch, daß Hr. Slack das Hebezeug unten anbrachte, machte er das an dem Balancirkrahne wesentlich erforderliche Gegengewicht entbehrlich. Kurz Hr. Slack hat anstatt dieses allerdings sehr sinnreichen und fuͤr den Bau eines Leuchtthurmes sehr geeigneten Krahnes einen nicht minder trefflichen und dabei aͤußerst einfachen und wohlfeilen Apparat angegeben, einen Apparat, den wir nicht anstehen, um so mehr allen Baumeistern zu empfehlen, da ihn jeder Landzimmermann und Dorfschmied auszufuͤhren im Stande ist. Was das schwebende Geruͤst zur Vollendung der Pyramidenspize des Obeliskes betrifft, so scheint uns dieses noch sinnreicher ausgedacht und dabei auch gaͤnzlich originell. Wir schließen mit der Bemerkung, daß der fragliche Obelisk mit Huͤlfe dieses Apparates in weniger dann 12 Monaten und ohne daß sich irgend ein Unfall bei dem Baue ereignete, zur groͤßten Zufriedenheit der Subscribenten sowohl als des contrahirenden Baumeisters vollendet wurde.

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